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Volksblatt
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Seite 7 von 10
Datum: 04.05.1898
Umfang: 10
Söhuchen des Ministers Zu den we nigen Menschen, vor denen die Spielbank von Monte Carlo Angst hat, gehört Carlo di Rudini, der Sohn und Erbe des italienischen Ministerpräsidenten. In früheren Jahren hat der junge Rudini so erkleckliche Summen verspielt, dass sein Vater sogar vorzog, ihn eine Forschungsreise nach Afrika unternehmen zu lassen, was auch gerade kein wohlfeiles Vergnügen ist. Der junge Rudini kam aber bloß bis nach Aden, ließ dort seine Forschungsexpedition im Stiche und kehrte an Bord

eines französischen Dampfers nach dem geliebten Monte Carlo zurück. Darauf stellte ihn sein Vater als Parlamentscandidat in seinem sicilianischen Wahlkreise auf, obwohl der junge Herr das hiezu erforderliche Alter noch nicht erreicht hatte. Er wurde trotzdem ge wählt, aber diese Wahl erwies sich sür den Minister präsidenten noch kostspieliger als die afrikanische For schungsreise seines Sohnes, denn der junge Rudini machte seinem Vater für gewöhnlich die wüthendste Op position und verkaufte ihm bei kritischen

Abstimmungen seine Stimme nur gegen horrende Summen. Zum Glücke ist der Herr di Rudini einer der reichsten Män ner Italiens. Die Osterserien des italienischen Parla ments hat der junge Rudini wieder zu einem Abstecher nach Monte Carlo benützt. Er hatte diesmal ein ganz erstaunliches Glück. Obwohl er jeden Tag nur eine halbe Stunde spielte, hat er doch den Directoren der Spielbank arge Kopsschmerzen verursacht und derartig gewonnen, dass er seinem Papa auf Monate hinaus — keine „Opposition' mehr

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