zu sehen!' Er hatte diese Worte gegen seinen Willen mit einer Wärme gesprochen, die ein jähes Roth in die Wangen der Comtesse jagte. .Hören Sie mich weiter, ich bin mit meiuen Mit theilungen > och nicht zu Ende. Ich habe einen so furchtbaren Verdacht gefaßt, daß ich es kaum wage, ihn auszusprechen. — Sie erinnern sich der Scene ans dem Monte Victore; als der surchtbare Pepo Tudi auf mich eindrang — ich weiß nicht, da war es mir aus einmal, als ob ich dies Gesicht bereits gesehen hätte. Damals blieb
mir aber keine Zeit, darüber nachzu denken — später wurde es mir aber mehr und mehr zur Gewißheit, daß dieser Pepo Tudi Niemand anders ist, als —' .Nun, als — ?' fragte Bender, der ihren Worten athemlos gelauscht hatte. „Als der Conte Dario,' sagte sie leise. .Unmöglich!' .Das sagte ich mir auch, je mehr ich aber darüber nachdachte, desto mehr fand ich aber meine Vermuthung bestätigt. Der Bart, den er auf dem Monte Victore trug, war offenbar falsch, und das hatte mich ver hindert, ihn sofort zu erkennen
4°/° fl. 96.—, Oesterr.-ungar. Bauk-Actien fl. 1015.—. „Er ist todt? — das weiß man nicht gewiß, denn seine Leiche war seltsamer Weise verschwunden, als man danach suchte. Wie nun, Signor Bender, wenn der Dolchstich, den er von Philippo erhielt, nicht tödtlich gewesen wäre? — wenn es ihm gelungen wäre, den Monte Victore zu verlassen und sein Schloß hier zu erreichen?' .Es ist ein furchtbarer Verdacht, den Sie da aus sprechen,' sagte Bender entsetzt. .So furchtbar, daß ich unter ihm erbebt bin,' stimmte Liatta
bei. .Aber gehen wir einen Schritt weiter — Conte Dario lag au einer Wunde krank, die er sich angeblich durch einen Jagduusall zugezogen haben wollte. — Wenn das nun dieselbe Wunde wäre, die Pepo Tudi auf dem Monte Victore empfing?' Sie blickte Bender erwartungsvoll an. „In der That,' sagte er stockend, .Ihr Verdacht gewinnt dadurch eine neue — eine unheimliche Be stätigung — unheimlich deshalb, weil er möglicherweise doch begründet ist. Ein Edelmann als gemeiner Straßenräuber und Mörder — es ist kaum denkbar
sprechen mag. Wenn Jhueu Conte Dario wirklich aus dem Monte Victore als Pepo Tudi gegenüber gestanden hat. er würde eS nicht wagen, wieder Ihr Haus zu betreten, um sich so einer Entdeckung auS zusetzen!' .Ein Pepo Tudi wagt eben Alles!' beharrte Liatta auf ihrer Ueberzeugung. .Haben Sie Ihren Eltern von diesem Verdachte Mittheilung gemacht?' .Ohne direkte Beweise wäre das sehr unvorsichtig gewesen, am allerwenigste» der Marquise gegenüber, man hätte mich einfach ausgelacht.' „DaS war klug' lobte Benver