nicht im entferntesten eine Idee, daß ich je in die Gelegenheit kommen würde, dasselbe aus eigener Er fahrung kennen zu lernen, so bot mir doch dessen Be schreibung stets ein hohes Interesse und ich war des halb nicht wenig neugierig, diese eigene Art der Ge- niülhscmotion an mir selbst, sowie an unsern Leuten zu beobachten. Es war 5 Uhr Abends. Der Feind war in großer Stärke von Monte Nota her gegen Pieve di Ledro vorgedrungen, welcher Ort dazumal von 3 Kompagnien Kaiserjägern, unserer Kompagnie
Momente machte auch schon der Offizier jenen gewissen „Satz,' den man im Leben nur einmal macht. LauieS Bravo scholl dem Schützen ent gegen. — Zu gleicher Zeit mit uns war auch ein Theil der Bozner Kompagnie bei Molina engagirt; die Rat- tenberger mußten bei Bececea die Höhen besetzt hallen. Da es nicht Absicht war, Pieve di Ledro, daö auch von Ampola her bedroht war, zu halten, so wurde gegen 8 Uhr Abends langsam und geordnet der Rück--, zug durch das Val di Conzei gegen Monte Pichen an-' getreten
Sichel beleuchtete kurze Zeit unsern Pfad; bald umgab uns finstere Nacht. Langsam stiegen wir höher und höher, jeder möglichst an den Vormann sich anschließend, um nicht in dein Gebüsche sich zu ver irren; hie und da anhaltend, um Athem zu schöpfen^ oft auch aufgehalten durch den Train von Pferden und Muli, letztere schwer bepackt, die nur mit Mühe durch daö Steingerölle sich durcharbeiteten. Endlich, um halb 2 Uhr früh langten wir auf der 6000 Fuß hohen Spitze des Monte Pichea an, trafen