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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 14.02.1867
Umfang: 6
uns daher auch zu. uns aus eimge Tage nach Rlva zu verlegen; es sollte jedo» nicht mehr möglich sein. AbendS V Uhr kam eine Ordonnanz der Boznsr von Monte Pari, woselbst auch eine halbe Kompagnie Sachsen -Infanterie unter einem Oberlieuiennnt stand, der eiligst Hilfe verlangte, da sicheren Nachrichten zu folge mit dem Morgengrauen der Feind in großer Stärke anrücken werde. Graf Grünne berief. unsern Oberlientenant, !es hieß m Gottes-Namen wieder auf brechen. »Sende Ihnen die Schwager — schrieb

Griinne an den Kommandanten auf Monte Pcni — waren schon im Feuer, werden ihre Schuldigkeit thun.' So stiegen wir denn um 3 Uhr Nachts in dichtester Finsterniß neuerlich bergan, durch Steingerölle in ganz unbekannte Regionen,' mit der Gewißheit, bei Tages anbruch mit den Rothen in überlegener Zahl wieder — zum sechsten Male — zusammenzutreffen. Es be dürfte da aller moralischen Kraft, um durch sie die geschwundene physische aufrecht zu erhalten. Wir waren jedoch nicht lange gestiegen, als cUheniloS

eine Ordonanz uns zum Glücke noch erreichte, die Befehl zum Rückmarsch brachte. Zugleich wurden Voten auf Monte Oro und Pari abgesendet, um das Zurückzie hen der dortigen Posten ungesäumt zu veranlassen. Wir wußten nicht, was das zu bedeuten habe; um 5 Uhr Morgens kam ich, während dieser Nacht zum drittcnmale, in'S Hauptquartier, und traf dort Herrn Grafen Grünne noch wie am Abende und um Mitler nacht, bei mattem Kerzenscheine mit seinem Adjutanten über die Generalstabskarte gebeugt im tiefen Studium

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 08.02.1867
Umfang: 4
nicht im entferntesten eine Idee, daß ich je in die Gelegenheit kommen würde, dasselbe aus eigener Er fahrung kennen zu lernen, so bot mir doch dessen Be schreibung stets ein hohes Interesse und ich war des halb nicht wenig neugierig, diese eigene Art der Ge- niülhscmotion an mir selbst, sowie an unsern Leuten zu beobachten. Es war 5 Uhr Abends. Der Feind war in großer Stärke von Monte Nota her gegen Pieve di Ledro vorgedrungen, welcher Ort dazumal von 3 Kompagnien Kaiserjägern, unserer Kompagnie

Momente machte auch schon der Offizier jenen gewissen „Satz,' den man im Leben nur einmal macht. LauieS Bravo scholl dem Schützen ent gegen. — Zu gleicher Zeit mit uns war auch ein Theil der Bozner Kompagnie bei Molina engagirt; die Rat- tenberger mußten bei Bececea die Höhen besetzt hallen. Da es nicht Absicht war, Pieve di Ledro, daö auch von Ampola her bedroht war, zu halten, so wurde gegen 8 Uhr Abends langsam und geordnet der Rück--, zug durch das Val di Conzei gegen Monte Pichen an-' getreten

Sichel beleuchtete kurze Zeit unsern Pfad; bald umgab uns finstere Nacht. Langsam stiegen wir höher und höher, jeder möglichst an den Vormann sich anschließend, um nicht in dein Gebüsche sich zu ver irren; hie und da anhaltend, um Athem zu schöpfen^ oft auch aufgehalten durch den Train von Pferden und Muli, letztere schwer bepackt, die nur mit Mühe durch daö Steingerölle sich durcharbeiteten. Endlich, um halb 2 Uhr früh langten wir auf der 6000 Fuß hohen Spitze des Monte Pichea an, trafen

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