Seite 2 Tiroler Volksblatt. 1. September 1917 der Sicherheit aller Länder jenseits des Brenner lägen, wenn Trient welsch wäre over gar die Grenze über den Hauptkamm der Zentralalpen liefe, so wie sie heute über den Monte Baldo geht, stets dessen zu Oesterreich gehörende Nachbargebiete bedrohend? Wenn es wahr ist, daß Fürst Bülow uns im Jahre 1915 zur Abtretung Welschtirols geraten hat, so hat er dovpelt falsch gerechnet, erstens weil der italienische Dünkel sich auch damit nicht begnügt hätte
mit der Trikolore unter Absingung patriotischer Lieder durch die Straßen. Gleiche Kundgebungen fanden in allen anderen großen Städten statt, besonders in Rom, Turin, Bologna. (Man sieht, die Italiener sind sehr genügsam geworden.) Der Fall des Monte Santo in italienischer Kelenchtnng. Die „Jvea Nationale' schreibt, daß der Fall des Monte Santo die Folge eines Umschließungs- manövers sei, das von Norden nach Osten vor sich ging, das die Linie eindrückte, auf die der Monte Santo seinen Widerstand basierte
. Die Italiener, die den Jsonzo bei Anhovo überschritten und in Nördlicher Richtung vorgingen, besetzten Vrh und die benachbarten Orte. Dadurch wurde die Stellung des Monte Santo unhaltbar, den die Verteidiger auf der Straße von Chiapooano verlassen mußten. Es handelt sich um einen strategischen Sieg, der von Cadorna mit großer Sorgfalt vorbereitet worden ist; es handelt sich jedoch nur um ein einziges der Ziele der großen Schlacht, die fortdauert. Die Italiener geben damit also zu, daß die Oesterreich
?? den Monte Santo freiwillig geräumt haben. Stegemavn znr Kriegslage. Bern, 26. August. In seiner heutigen Be- trachtung der Kriegslage kommt der berühmte Militärkritiker Stegemavn zu folgendem Schluß: Die Kriegslage steht augenblicklich wieder unter dem Druck einer allgemeinen Ententeoffensive und erinnert an die Verhältnisse, die vor einem Jahre bestanden. Damals wütete die Sommeschlacht, eroberte Brusfilow Brody und Stanislau, Cadorna Görz, während Sarreil vsn Florina nach Monastir vorrückte. Die große