Mttlvoch, den 29. April 1936. ,Neueste Zeitung' Nr. 98. Seite 5. faktötethmih Der kleine Pensionist mit seinem „System" in Monte Carlo. Wien, 28. April. 2 er Bundesbahnpensionist Rudolf R o f e n b e r g begab sich Bch M o n t e Carlo, um die Bank zu sprengen. Das Vor» M gelang zwar nicht, aber irgendwie hatte er doch Erfolg- fr lebte vom Jänner bis Mai auf fremde Kosten an der ziiviera. Rosenberg begab sich im Jänner 1934 nach Monte ftrfo, was auffallen muß, wenn man hört, daß er als Den tist
der Bundesbahnen monatliche Einkünfte in der Höhe von 119 Schilling jtt Nach der Darstellung der Anklage — Rosenberg hat sich »egen des Verbrechens des Betruges zu verantworten — ,chte er sich in der Absicht nach dem Süden auf, mit Hilfe sines von ihm erfundenen Systems die Bank von Monte Carlo sprengen. Bereits am zweiten Spieltag war das Reisegeld »eg und Rosenberg sah sich gezwungen, an den Direktor des Hotels „De la Reserve", Alfonse Durand, mit der Bitte tnangutreten, ihm Kredit für Aufenthalt
und Verpflegung zu Mähren. Mitte Februar kam die Schneiderin Berta zaldauf nach Monte Carlo. Rosenberg nahm ihr auf ein- liche Weise das Geld ab: Er versprach, für sie den Aufenthalt zu bestreiten, und ließ ihre Aufenthaltskosten einfach auf seine Ächnung schreiben. Das Geld wanderte ebenfalls in die Plbank, Erfolg trat aber wieder nicht ein. Ende März wpfte Berta betrübt wieder in ihre Heimat ab. Schließlich kehrte auch Rosenberg Monte Carlo den Rücken, Dem er Direktor Durand versprochen
hatte, die inzwischen uf 3495 Franken angewachsene Schuld von Wien aus zu Wahlen. Er ließ von sich aber nichts mehr hören. Der Beschuldigte gibt — wie die Anklage behauptet — zu, er sich Direktor Durand als wohlhabender In- iniieur der Oesterreichischen Bundesbahnen vorgestellt hat, chauptet aber das Fehlen jeder Schädigungsabsicht. Der geheimnisvolle Auftrag. kr stellt den Sachvechalt so dar, daß es seine Ausgabe ge- chn sei, im Aufträge eines Mannes, Len er nicht nennen sötte, in Monte Carlo einen nach dem System
des Nicht- «nten spielenden Mann zu überwachen. Die Baldauf Ar soll zu seiner, Rosenbergs, Ueberwachung nach Monte kio geschickt worden sein. Osenberg behauptet weiter, daß nur widrige Umstände, die hin der Verwertung seiner bedeutsamen E r f i n L u n g zur Wlung von Eisenbahnunsällen verhinderten, den Ersatz des ckndenen Schadens unmöglich gemacht hätten. Freigesprocheu. iimberg stellte bei der Verhandlung jede Schädigungs- Gin Abrede. Er habe immer gehofft, sein Schweizer D werde ihm Geld schicken