. Trient, 31. März. Monte Baldo nennt man die Gebirgskette, welche an der Südgrenze Tirols östlich von der Etsch und westlich vom Gardasee begrenzt wird. Auf der 2200 Meter hohen Spitze blüht das Edelweiß, während der Fuß des Berges von immergrünen Lorbeer- und Olivenhainen umsäumt ist. Vom Altissimo di Nago sieht man die Oetzthaler- und Stubaier-Ferner, den Monte Rosa, das adriatische Meer, die Poebene, die Ap- Penninen, den ganzen Gardasee. In letzter Zeit hörte man auf diesem Berge unterirdisches
Getöse, es zeigen sich Sprünge, aus welchen weißer, stin kender Rauch aufsteigt. Der Hafen von Navene am Gardasee ist infolge Erhöhung des Erdbodens trocken ge worden. Die Insel Trimelone bei Cassone hat sich um einen Fuß gehoben. Im Aviana-Thale, welches von Avio nordwestlich zum Altissimo von Nago hinansteigt, ist bei der sogenannten grünen Erde eine neue warme Quelle entsprungen. Zwei deutsche Geologen befinden sich gegen-' wärtig auf dem Monte Baldo, um diese interessanten Er scheinungen