: Lörn-Veilag, Berlin SW 11 Michele Gregoire.die große Sängerin der Großen Oper in Paris, sank, in der Dämmer stunde dieses trüben, Novembertagtzs, fröstelnd in den antiken Sessel ihres Bouoorrs. Ihr WUUUvUvllf ^jlU4lUtCtt|4UUItttVf | ,WH|. den Vorgarten ihrer in St. Cloud ortsbe kannten Villa „Port du ciel'. Außerhalb der mattverschlägenen Spiegel scheiben glitten lautlos flaumig aufgequollene Federn in ein Nichts. Der erste Schnee! Die leise Ahnung einer blässen Sonne schwamm in Nebelbrodem
in,den Schnee.der Motorhaube: I love yöu! (Ich liebe dich). Michele trocknete die Tränen,, lächelte wider Willen: Flüsterte: „Bob. der dumme Bob!' Surrendes Summen schnurrte im Tele phon. Sie griff-zum Hörer. Cs meldete sich die Direktion der Oper. Aenderung des Repertoires. Man müsse 'äiCi Madame verständigen. Der König bin Aegyptens Vizekömg. Er und die Königin, Gäste der Republik, wünschten die Over „Manon Lescaut'. Also morgen Abend bitte Galavorstellung, sichele erklär! Michele erklärte sich einverstanden
—' Marie, ich fahre: nych zu van Liers.' , Marie- zögerte. „Madame — ich habe kalt serviert. - . im roten Zimmer...' „Schon gut, geh' nur.' „Madame, sollten essen...' „Aber van Liers erwartet mich ...' „Madame, ich wußte nicht, daß Sie ein geladen sind.' Ich habe Madames Lieblings speise gerichtet . . Kiebitzeier . . . kalter, getrüffelter TrUthahM' Michele vergaß' ihren Kummer. Kiebitz eier! Truthahn! Ihr Leben ließ sie für Kiebitzeier und Trüffeltruthahn. „Nur schnell, Marie, schleppe deine Schätze
. Sie schob der Herrin auf der Gabelspitze die besten Bissen zu. Michele ließ sich willig füttern, mimte kleines Kind. Derweilen betrachtete sie sich im Spiegel. Noch sah sie blendend aus, Auf hohen Beinen ruhte der elastische Körper einer voll erblühten, schönen, brünetten Frau. Ohne Makel leuchtete ihr Spiegelbild. Vielleicht liefen an der Nasenwurzel, um die Augen, Linien, die ihr nicht gefielen; eine Zeichnung, die sie schreckte. Die Zeit — sie ndgte. Am Telephon sprach van Liers, der Ban kier
und väterliche Freund, der Mäcen und Theater-Enthusiast. Er beschwor sie, nicht zu spät zu kommen. Das-wäre doch sonst immör ihre Art. Sie solle nicht vergessen, daß er das Fest doch gerade ihr zu Ehren arangiert hätte., Lonpy van Liers sekundierte ihren Vater. Lonny war immer so herzlich, trotz- dem sie Bobs wegen eigentlich Grund zur Eifersucht gehabt hätte. Michele verlangte das große Abendkleid. Marie schwamm in ihrem Element. Mit schaudernder Ehrfurcht entnahm sie die Robe dem Schrank. „'Unser Pariser