Seite 2 Meraner Zeitung. Nr. 174 Wremja' gegenüber gethan hat. Der Admiral Ger vais versicherte entschieden, seine Mission sei nicht politisch, wenigstens nicht in dem von der mittel europäischen Presse gemeinten Sinne. Er sei blos beauftragt, Rußland die Gefühle Frankreichs aus zudrücken. Von diesem Standpuncte erscheine ihm politisch wichtig der ungewöhnliche Empfang, den er in Kreisen gefunden habe, welche, wie ihm gut bekannt sei, die Gefühle und Hoffnungen der russi schen Gesellschaft
ungefähr in der geraden Aussteigung 15 Grad und 50 Grad nördlicher Abweichung und zieht in der Bahn des dritten Kometen des Jahres 1862 einher, welchem eine Um laufszeit von 120 Jahren zukommt. Eine gleiche Periode trennt die besonders reichen Sternschnuppen fälle dieses SchwarmeS von einander, deren Auf treten sich um mehrere hundert Jahre rückwärts ver folgen läßt. sPrämiirte Meraner auf der Münchener Bedauern wies ich aus meine BergtoUette, die daS Mitführen Von Visitenkarten nicht gestatte
sich auch ein Kunstjünger aus unseren Mauern, welcher in München seinen Studien obliegt. Es ist dies Herr Josef Moser von hier, welcher für seine in der Bildhauerschule des Professors Eberle hergestellte Figur „G ä nsedie b' die bronzene Medaille erhielt. sGeruch der Heiligkeit.) Ein köstliches Histörchen erzählt uns ein Meraner Bürger, welcher vor einiger Zeit in Radein war, und die Darocca, die damals noch eine Heilige, keine Besessene war, zu sehen Gelegenheit fand. Als er das Gemach der „Heiligen' betrat, fiel
ihm nämlich ein eigenthümliches Parfüm auf, von dem die Nase eines Haarkünstlers gewiß bald die passende Bezeichnung und auch den geschäftsmäßigen Preis herausgeschnuppert hätte. Die biederen Radeiner aber rochen in diesem Parsüm nur überirdische Düfte und erklärten dem Meraner, als er davon zu sprechen anhob, mit überlegenem Lächeln: Ja, dieser Duft, das sei ganz etwas Sonderbares; er zeige sich bei der Helligen erst seit Kurzem und sei ohne Zweifel daS, was man den „Geruch der Heilig keit' zu nennen
pflegt. — Leider war es dem Meraner nicht vergönnt, nähere Forschungen nach dem zugehörigen Parfümflaschl anzustellen; er hätte aber gar zu gern erfahren, wo derartige Wohlgerüche fabri- cirt werden. Jetzt, wo man herausgefunden hat, daß die Darocca vom Teufel besessen sei, wird die Sache aber erst recht räthselhast, deuu dem Teufel wird in den glaubwürdigsten Legenden doch stets nichts weniger als Wohlgeruch zugeschrieben, was darauf schließen läßt, daß man, wenigstens in alten Zeiten, in der Hölle