Beilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr K5. Bozen, Mittwoch, de« 28. Oktober 1893. Ein neuentdeckter Brief Andreas Hosers. In Feldthurns fand man neulich ganz zufällig in einem Bauernhause, dessen Fensterstöcke neu eingesetzt wurden, ein sehr interessantes und sehr wichtiges Schriftstück, einen Brief Andreas Hofers, datirt vom 30. November 1809undadressirtan Peter Mayr, Wirth an der Mahr. Ueber diesen Brief, der von Herrn Malermeister B arth in Brixen käuflich erworben wurde, entnehmen
des Jahres 1809 und die Vorgänge m und um Brixen Licht verbreitet. Wir lassen den Brief folgen sammt einigen geschichtlichen Notizen, die wir einer Mittheilung des Herrn Professors Joh. Heyl, eines anerkannten Forschers über das Jahr 1809, verdanken. ... tum Pdsajer 3l)ten 9ber 1809 An den Peter Mayr Wird in der Mahr: An selber berichtet der Unterzeichneter, das er sich mit den Hh LomrllanäalltsQ Kolp, und übrigen (üoiQanäavtsii beschprechen (soll) und denen übrigen Comandiereten in Pusterthahl
der Lands, ürmer der Brixener und Klausener Gegend, als auch der Pusterer versichert hatte. All dem Besuch hatte auch ein Pusterer theilgenommen (wahrscheinlich von Kiens), der eben im Namen der Pusterthaler dem Andreas Hoser Treue und Ausdauer gelobte. Am 20. November mag Peter Mayr nachhause gekommen sein; aber von da verschwinden die Nachrichten über ihn, ob er an dem Kampfe und dem Bemühen, Brixen von den Franzosen zu befreien, theilgenommen habe oder nicht Es war nämlich am 20. November
von dem Fürstbischof von Brixen ein Kapuziner mit einem Schreiben an Peter Mayr geschickt worden, worin er eindringlich zur Niederlegung der Waffen beredet wurde, um weiteres Blutvergießen zu Verbindern, und worin der Fürstbischof dem Peter Mayr die Richtigkeit der Nachrichten über den bereits geschlossenen Frieden ver bürgte und bat, weiteres Unglück zu verhüten. Von da an war es hauptsächlich I. von Kolb, „der unergründ liche Fanatiker ohne die nothwendige Begabung und Ruhe der Ueberlegung', der den Kampf
scheint Andreas Hofer, der von dem Briefe des Bischofs keine Kenntniß hatte, den Peter Mayr noch als den heuesten Ver fechter der Sache betrachtet zu haben. Der Brief zeugt aber von seinem Bemühen, den Landesvertheidigern um Brixen Unterstützung zu bereiten. Der Brief dürste die Spurbahnen nach England, welches später auf dem Gebiete des Besörderungswesens die Führerrolle zu übernehmen bestimmt war. Allmählig ging man dazu über, die ausgesahrenen Furchen mit hölzernen Bohlen zu belegen, wodurch