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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.08.1920
Umfang: 8
m a ch t, die Herr Mayr tatsächlich mitbekommen hat, jene schändliche Einladung an die. Entente, das Land zu besetzen und unsere Soldaten nach einem vierjährigen Krieg in die Gefan- g e n s ch a f t zu nehmen, ist vom National- rat nicht beschlossen worden. Wenn Herr Mayr sich auf die Protokolle beruft und erklärt, diese beweisen, daß iit&er die Vollmacht abge stimmt worden sei, so stellen wir fest, daß aller dings das in der Landeskanzlei aufliegende Pro-' tokoll für den Hausgebrauch des Herrn

Mayr u m red i g i e r t worden äst und heute den Standpunkt des Herrn Dr. Mayr bestätigt. Aber maßgebend sind die Protokollsniedevschrif. ten, die von den Protokollprüfern Dr. Karl F o r ch e r - M a y r und < R a p o l d i gefertigt wurden. Diese Protokolle aber berichten etwas ;a nderes als jene, die zur R e i n w a s ch u n g des Herrn Mayr hergerichtet worden sind. Herr Mayr läßt nämlich in den für seinen Zweck 'zurechtgemachten Protokollen nicht bloß den Na tionalrat über die Schandvollmacht

abstimmen, nein: diese Protokolle berichten auch, daß die Vollmacht vom Landeshauptmann Schvaffl be antragt worden sei. Herr Mayr will mit diesem doppelt gefälschten Protokoll gleich zwei Wiegen auf einen Schlag treffen. Erstens soll ten wir der Lüge überwiesen werden und Mei stens seinem Widersacher, dem Herrn Schraffl die ^ Verantwortung für die Schandvollmacht auf bürden. Möge Herr Mayr sich auf d iese Pro tokolle stützen. Gefälschte Schriften entsprechen ! vielleicht seinem Charakter

; für uns aber ist das i Protokoll maßgebend, das die Unterschriften der ! Protokollprüfer trägt, für uns ist die stenogra fische Niederschrift über die Sitzung des Natio- Walrates am 4. November, die uns im Original porliegt, die Quelle der Wahrheit. Aber wir haben noch einen weiteren Beweis S r, daß über die Schandvollmacht kein Be tz gefaßt worden ist und daß Herr Dr. Mayr lügt, wenn er das Gegenteil behauptet: das ^Protokoll der Sitzung des Nationalrates vom }4. November, 10 Uhr abends^ ; Diese Abendsitzung wurde

einbtzrufen, weil beim Landeshauptmänn die Mitteilung von dem bevorstehenden Einmarsch bayrischer Truppen ieingelangt war. In der Verhandlung kam nun vtzr ehemalige Generalquartiermeister Spitz- NtVkler, der als militärischer Berater der Sit zung anwohnte (es hatten alle erdenklichen Per- ffvnen zum Nationalrat Zutritt!), auf die Voll macht zu sprechen, die Herrn Mayr ausgestellt Worden ist und meinte, daß schon wegen dieser Vollmacht gegen den Einmarsch der Bayern pro- stestiert werden müsse. Rvpoldi

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 16.06.1911
Umfang: 16
. — Während in den an deren Bezirken der Kampf vorbei ist und alles einer gewissen Ruhe sich hingeben kann, heißt es in den Nordtiroler Städten nochmals zu den Waffen greifen. Es waren vier Kandidaten; da her kommt, was von vornherein unvermeidlich war: die Stichwahl zwischen Dr. Michael Mayr und dem liberalen Dr. Kofler. Die Wahl, glauben wir, soll und kann kei nem schwer werden. Dr. M. Mayr ist ein ch r i st- l i ch e r Mann, ein Mann, der nicht bloß selbst seine religiösen Pflichten jederzeit erfüllt, son dern

auch im politischen Leben voll und ganz auf dem Boden der christlichen Weltanschauung steht. Das wissen unsere Leser zu gut, daß nur auf diesem Boden namentlich dem kleinen Mann, dem Gewerbsmann, dem Bauern, dem Arbeiter das Heil winkt. Prof. Mayr ist ein s e h r t ä t i- g e r Mann. Wir können uns wohl ruhigen Ge wissens den Unterinntaler Städten anschließen, die des öfteren erklärten, sie hätten noch nie einen so eifrigen und tätigen Abgeordneten ge habt, als wie sie an Dr. M. Mayr einen hatten. Wo ist ein Mann

im ganzen Wahlkreise, der sich einmal an ihn gewandt und für den er sich nicht verwendet hätte, soviel es in seinen Kräften lag.' Dr. Mayr ist aber auch ein fortschrittlicher Mann im besten Sinne des Wortes. Er versteht die Zeit und verschließt sich nicht vernünftigen Neuerungen gegenüber. Er war ein Hauptför derer der Lehrergehaltsregulierung, er ist ein Hauptarbeiter am großen Reformwerk der Aen- derung der ungerechten Gemeinde- und Landes wahlordnung. Prof. Mayr ist ein Freund des Gewerbes

und Handels. Er war es, der für eine Reihe von Orten seines Wahlbezirkes das Hau sierverbot erwirkt hat. Dr. Mayr ist ein warmer Freund des Ar beiterstandes. Ihm verdankt Kufstein z. B. den großartigen Beitrag zum Bau für Arbeiterhäu ser, niemand hat sich ferner mit solcher Wärme der Salz- und Tabakarbeiter in Hall und Schwaz mit Erfolg angenommen, ebenso auch der Eisen bahner, weswegen z. B. die christlichen Eisen bahner in Schwaz erklärt haben, geschlossen für ihn zu stimmen. Dr. Mayr ist ein Freund

des Bauernstandes, dem er jederzeit nach Kräften zu Hilfe gekommen ist. An Dr. Mayr haben auch die Beamten immer einen warmen Freund gefunden. Namentlich wir in Landeck haben alle Ursache, Mann für Mann den Dr. Mayr zu wählen; ihm haben wir es zu danken, daß wir eine so große Unterstützung zum Bau der Wasserleitung erhielten. I m st hat ihm 20.000 K zur Kirchenrenovierung zu danken. Und wer anders war es denn, der das Telephon Reutte-Jmst im Verein mit Siegele und Unter- kircher so rasch zu erwirken verstand

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 05.06.1921
Umfang: 8
, 5. Juni. Herr Mayr hatte die Unmöglichkeit sewer Stellungnahme eingesehen, er hatte sich in den Augen seiner Mitbürger mit dem Fluch der Lächerlichkeit beladen; er ging und vollibraiWe damit idas mißlichste Werk seiner Regierungszeit. Unser Grmdespräsident hat die Demission angenormnen, ob- wohl schon vor dem erschütternden Ereignis die geschäftige Tätigkeit des Herrn Mayr eingesetzt hatte, um einen Ausweg aus dem Dilemma „notwendige Demission" und »Mnifwr lehnstuhl" zu finden. . Damit scheint

Un Möglichkeiten! Hier schwamm er in seiner Partei wie ein Oeltropfen obenauf; er turnte geschickt über dem Waffer, das still und friedlich die Blößen seiner Partei zudeckte: 33 Rationalräte der christlichsozialen Partei hatten sich als Legittmisten bekannt, fast ebenso viel als Anschlußsreuude — auf der farblosen und indifferenten Mitte glaubte Herr Mayr am sichersten wandeln zu können, indem er für die Anschlußfreunde seine republika nische Gesinnung, für die Legitimisten seine französisch orien tierten

Kredite herauskehrte. Daher kommt es, daß Herr Mayr, von beiden Seiten- ange fallen, zwischen zwei Sesseln auf jenem Boden fitzt, den er in seinem Wahlland Tirol bereits zuvor eingebüßt hatte, als er der Tiroler Volksabstimmung in den Rücken sie,l als 145.000 Tiroler durch ihre Ja-Stimme für die Anschlußforderung, an die von 1800 Nein-Stimmen vertretene französische Orientie rung des Herrn Mayr eine vernichtende Absage richteten. Damals hätte Herr Mayr die Pflicht gehabt, seinen Wäh lern fein Mandat

— jedenfalls aber ferne Kanzlerschaft — zur Verfügung zu stellen — wie es i n anderen parlamenta rischen Staaten gebräuchlich ist — doch der Lehnsessel des Herrn Mayr in Wien war zu weich. Er zog nicht einmal die immerhin mit diesem Lehnsesiel der- einbarlichen Konseguenzen, dem ausgesprochenen Jntereffe Ti rols Rechnung zu tragen, das eine Verbreiterung einer Basis der Anschlußsorderung ans andere Bundesländer gebieterisch erheischte. Erneut siel >fer Nichtiroler Mandatar -der Politik feines Wahllandes

in fen Rücken und wenn heute Nachrichten über einen Herrn Mayr redivivus lanciert werden, so entspringt dieser Versuchsballon ebenso den eigenen Gemütsbewegungen des Herrn Mayr, als der Furch jedes seiner Parteifreunde^ die zerrüttete Erbschaft des Herrn Mayr anzutreten. Es ist ja möglich, daß unter diesen Wnständen Herr Mayr, unter tausend schönen Worten einen Pakt erricht, die näch sten drei Monate praktische Anschußpvlitik zu betreiben, den westlichen Kurs aufzugeben und die Kreditaktivn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1921
Umfang: 8
. wird. Sicherlich ist es der Regierung nicht schwer, Lebensmittel anzukausen; das Angebot ist reich lich, die Welt hat sich von dem LebenZmittelman- >ae! an sich, der durch die Unterproduktion in den Kriegsjahren hervorgerufen worden ist, sichtlich erholt. Man braucht zum Ankauf nichts als Geld ; nicht österreichische Kronennoren, sondern wirk liches Geld von internationalem Wert. Wer Geld hat, bekommt Lebensmittel so viel er will! An Bemühungen, von der Entente den Kredit zu erlangen, hat es die Regierung Mayr

gewiß nicht fehlen lasten; sie hat ihre Politik sichtbar nach den Wünschen Frankreichs orientiert. Der Gesandte, den Mavr nach Paris schickte, ist ein Feind des Anschlusses, der Vertreter Oesterreichs im Völkerbund bekämpft den großdeutschen Ge danken und will die Wiederausrichtung des Do naustaates. Herr Mayr ist, wie. man sieht, den Franzosen weit entgegengekommen, denn alle diese Ernennungen sollten Frankreich überzeu gen, daß die derzeitsäe österreichische Regierung willens ist, um ein Darlehen

von einigen Mil- Konen Silberlingen der getreueste Vasall der Pa riser Imperialisten zu werden und jeden Wink zu beachten, der aus der „politischen Hauptstadt der Welt" kommt. Aber alles Liebeswerben war umsonst! Die Regierung Mayr ist mit ihrer Bitte um Kredite glatt abgewiesen worden; nicht einen Cent borgen uns die Ententestaaten als solche! Zunächst ist dieses Ergebnis eine furcht bare Niederlage unserer derzeitigen Regierung; wie man weiß, hat die christlichsoziale Partei im Wahlkampfe mit großem

Nachdruck die Behaup tung ausgestellt, daß, der Wiederherstellungs kredit dem österreichischen Staate nur deshalb dorenthalten worden sei, weil die Entente zur Re gierung Renner kein Vertrauen habe. Eine bür gerliche Regierung werde die Kredite glatt be kommen. Nun sitzt nicht bloß die bürgerliche Re gierung, sondern sogar eine bürgerliche Regie rung des Herrn Mayr, also eine Regierung im Amte, die nicht bloß antisozial orientierk, son dern bereit ist, ein Werkzeug der französischen im perialistischen

Politik zu werden. Einige Fran- zosen kennen den Herrn Mayr aus der Zeit, da er als Agent des Tiroler klerikalen Klüngels in Bern saß und gegen den Anschluß agitierte und intrigierte und wissen, daß sie von diesem Menschen alles haben können. Aber Kredite hat die Entente auch ihrem Mayr nicht bewilligt! Diese Tatsache beweist, daß die Kreditsrage picht nach dem Maße des Vertrauens behandelt wird, das eine österreichische Regierung in Paris besitzt. Die Engländer erklären prinzipiell

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 07.12.1920
Umfang: 8
PolttWe TaftesWk«. Lese» Var Sr. Gniener avrseeeferi v?rd. Genösse Dr. Gruener ersucht unS um Aufnahme for- tzender Feststellungen: Aach Beendigung meiner Arbeiten im GeschäftSord- nungSauSschusse dcS BunLsSrateS über Sonntag nach Innsbruck zurückgekehrt, lese ich. daß der Tiroler Land tag mich inzwischen über Privatanklage drS Herrn Michael Mayr, derzeit Bundeskanzler und BundeS- attßenminister in Wien, wegen einer in einer Regie» rungSfitzung von mir gemachten angeblich beleidigenden

Aeutzerung dem Gerichte auZgeliefsrt hat. Die „Inns brucker Nachrichten" bringen hierüber in ihrem Berichte über den Tiroler Landtag vom 3. Dezember 1920 eine Mitteilung, die den Tatsachen nicht entspricht. Es heißt darin: ..Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Gruener hart« in einer Landesregierungssitzung, als die Sprache auf d'.e bekannte Schwei^erreise deS gegenwärtigen Bun deskanzler kam. dem Dr. Mayr „doppelzüngiger Be nehmen" vorgeworfen und ihn beschuldigt, daß er für diese Reise eine Vollmacht

erschwindelt habe. Von der Schweiz aus habe er die Besetzung deS Landes durch die Italiener veranlaßt, und gegen den Anschluß agi tiert. Dr. Mayr erblickt in diesen Bemerkungen eine Ehrenbeleidigung und klagte Dr. Gruener beim Bezirks- geeichte Innsbruck." Nichtig dagegen ist: Der derzeitige Herr Bundeskanz ler Dr. Mayr behauptet in ferner vcm Herrn LandtagS- abgeordneten Dr. Beer gefertigten Anklage, daß ich in einer RrgierungSsitzung ibn als doppelzüngigen Men schen kritisiert und behauptet hätte

, daß er auch eine Vollmacht für die Schweiz gefälscht hätte. Ich bitte, da ; gegen auch mein? Darstellung nu^zunrhmenst Herr Lau- desboupfmann Schrat?! batte am 11. November 1920, gegen Mittag, eine Regierungssibung einberuten, wel cher er ein Telepbonaespräch verlegte, nach welchem das auswärtige Amt mitteilt, daß die E n- tentemrssion wegen des geplanten Hei-- matwehrschießens vorgesprochen habe und der Herr Bundeskanzler Mayr wünsche, das? das Schießen unterbleibe und sofort die Einlodun,;?- pfakate entfernt

werden. Ou d'eser nun cr>t''''''^.-nd-.'n > LandeZregierungSsitzung erklärte plötzlich H»rr ^ Lande Srat Dr. Sie idle. d<rß der Hgrr Außen» ! minister und Bundeskanzler Mahr seinem Vertrauen«. * manne beftimmt erklärt habe, dis Entente habe gegen die Heimatwehren nicht- einzuwenden und das Schießen in Innsbruck solle unbehindert und ruhig statt» ! ftnden. In einem weiteren telephonischen Gespräche er- j klärte sedoch derselbe Außenminister Mayr, : daß eS sein dringlicher Wunsch sei. da? Schießen möge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.05.1921
Umfang: 8
Kredit« und MWMwge. Erklärungen des Bundeskanzlers. — Serbien will den Semmering als Grenze. Der Bundeskanzler hat am vergangenen Samstag im Ausschuß für Aeußeres einen Be richt über die politische Lage erstattet. Zuerst be schäftigte er sich niit der Anschlußfrage und sagte dabei, daß die Regierung den Anschluß erst be treiben werde, wenn die Kreditaktion scheitern soll. Also, wenn Oesterreich selbständig bleiben kann, dann zieht Herr Mayr dies der Vereini gung mit Deutschland

vor! Der Anschluß ist ihm- also nur eine Art.Geschästssrage. Ein sauberer Deutscher, aber das Deutschtum der Römlinge ist schon so! Hernach protestierte Herr Mayr ge gen die Abstimmung in den Ländern, mußte aber gestehen, daß ihm feine• Verfassung kein anderes Recht gebe, als die Länder vor der Ab stimmung zu warnen. Die Geschichten von den Protesten der großen und kleinen Entente gegen die Anschlußabstimmungen, die Herr Mayr wie der erzählte, übergehen wir, weil sie schon genü gend bekannt

sind. Aber das, was Herr Mavr über die Absichten der Jugoslawen erzählte, müs sen wir festhalten, denn sind die Mitteilungen Mayrs Erfindung, dann sehen wir, daß unser Bundeskanzler wirklich etwas zu dichten versteht. Haben aber die Serben tatsächlich Aspirationen, wie sie der Herr Mahr schilderte, dann herrscht in Belgrad der ausgesprochene Räubergeist. „In Bezug auf die Haltung der jugoslawischen Regierung möchte ich, sagte Herr Mayr, noch mals auf die Rede des Ministerpräsidenten P a- s i t s ch zurückkommen

anderer Mächte nach sich ziehen könnte." Zu der Kreditsrage sagt Herr Mayr am Schlüsse seiner Rede nochmals, daß wir Kredite nur bekommen, wenn die Anschlußagitation ein gestellt werde. Der Bundeskanzler Mayr denun zierte Deutschland, indem er bekannte, es „sei nicht zu leugnen, daß an den Anschlußkundgebun gen in Tirol Privatpersonen aus Deutschland teilgenommen haben". Man sieht, Herr Mayr hat eindringlich gegen den Anschluß gesprochen. Ob er nun die Kredite bekommt, inuß ahgewartet

werden. Ae AnschlutzMiMmims in Snlzbnrs. Nach am Samstag versuchte der Bundeskanz ler Mayr die Salzburger zu bewegen, auf die Anschlußabstimmung zu verzichten. Er schickte dem Landeshauptmann ein Telegramm, worin dieser beschworen wurde, die Abstimmung un möglich zu Mächen. In einem telephonischen Ge spräch erklärte Herr Mayr dem Landeshaupt mann weiter, daß die Abstimmung die Einstel lung der Kreditaktion und die Besetzung von^ Westungarn durch Slawen zur Folge haben könne, auch sei mit der Besetzung österreichischer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.08.1920
Umfang: 8
des Bundesrates als Gesetz kundzu- j macken." j Eine längere Debatte entspann sich über die - Frage, in welchen Angelegenheiten bei versagter ^Zustimmung des Bundesrates eine Volksavstim- 'mung herbeigeführt werden muß. Nach dem An- itrag des Staatssekretärs Dr. Mayr hätte bei ; Verfassungsänderungen und bei Aenderungen <des Wehrgesetzes nach vorhergehender zwei- 'maliger Ablehnung durch den Bundesrat eine jallgemeine Volksabstimmung zu entscheiden. l Dieser Antrag wurde abgelehnt, so daß diese ^Gesetze

ohne Zustimmung des Bundesrates in Wirksamkeit treten, wenn die Nationalversarnm- !lung nach erfolgtem Einspruch des Bundes- jtoteS ihren Beschluß wiederholt hat. i Die christlichsozialen Mitglieder des Untere Ausschusses meldeten den Antrag Mayr als MLn- lderheitsvotum am l Weiter wurde beschlossen, daß die Bewilligung ides Staatsvoranschlages, des Rechnungsabschluß ifeßy der Bundesanleihen und der Verfügungen Dber das Bundesvermögen ausschließlich in den Wirkungskreis der Nationalversammlung fällt, sso

daß in diesen Angelegenheiten dem Buüdesrat Jein Einspruchsrecht zustcht. Ueber die künftige Bezeichnung der beiden ^esetzgebenden Körperschaften konnte eine Eini gung noch nicht erzielt wchcken. Die Bezeichnun gen „Bundesrat" und „Bundestag" sollen jedoch -durch schärfer unterschiedene Ausdrücke ersetzt werden. Nächste Sitzung morgen. MriWchloMe Hetze Lesen Ne ArhMersÄM. Die Lügen des Dr. Mich! Mayr über die hohen Arbciterlöhne. Seitdem die Herren Kunschak und Straffner die zweite Koalition gesprengt hatten, besitzen

wir in Oesterreich das zweifelhafte Glück, eine bürgerliche Mehrheiisregiernng zu haben, in der unter 16 Mitbliedern nur fünf Staatssekretäre und der Präsident der Sozialisierungskommis sion Dr. Ellenbogen unserer Partei angehören. In dieser bürgerlichen Mehrheitsregierung ha ben die Christlichsozialen die Führung inne und dadurch hat unser Staat das zweifelhafte Ver gnügen, in der Person des christlichsozialen Abg. Dr. Mich! Mayr einen Staatskanzler zu be sitzen, dem es auf eine Lüge mehr oder weniger

nicht daraus ankommt. Wir sind zwar schon ge wohnt, daß es der „christliche" Mich! mit der Wahrheit nie genau genommen hat, und wenn es notwendig war, sie gerade ins Gegenteil ver kehrte, aber daß dieser gesinnungslose Konsunk- turpolitiker es wagt, über die Arbeiterlöhne solche Unwahrheiten zu behaupten, ist der Gip felpunkt christlichsozialer Volksverhetzung. Einer Abordnung der Staatsangestellten ge genüber behauptete nämlich Herr Mayr, daß die Löhne der Arbeiter um das 22—33sache

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 27.09.1902
Umfang: 16
Jahresbeitrag auch in den Gemeinde-Voranschlag einzustellen, was die welsche Gemeindevorstehung — natürlich aus nationalen Gründen — unterlassen hatte. „IledervorcheiN." Humoreske von Hans Paznauner. Der Geldbriefträger Mayr saß nach den Mühen des Tages in der „Bauernstub'n" einer bekannten Innsbrucker Weinwirthschaft. Die Dienstmütze mit der schwarzgelben Borte hatte er zu seiner Rechten aus den Eichentisch gelegt, vor ihm stand sein Viertele. Er rauchte aus einem kurzen Holzpfeifchen und that

ab und zu einen tüchtigen Schluck aus dem Glase. Mit Selbstbewußtsein blickte er umher und musterte die wenigen Gäste, welche sich in der Dämmerstunde hier eingefunden. Warum sollte Herr Mayr sich auch nicht wohl fühlen? Er, ein kaiserlich-königlicher Geldbriefträger. Eine wichtige Person! Da lärmten zum Beispiel im Extrastübel nebenan die Herren Studenten. Heut' waren's aber nicht so viele, wie gewöhnlich. Das kam daher, daß morgen der „Erste" war, an dem Mayr bei den Herrn Doktores iu sxe seinen Rund gang machte

war ein Schustergeselle in der Riesengasse, mit der der Rayon des Herrn Mayr anfing. Allerdings wollte dem Herrn Geldbrief Beide Korrespondenten n und F behandelten , wie ersichtlich die Frage der Amtssprache nur vom ’ zivilrechtlichen Standpunkte, das heißt vom Stand- ! punkte, welchen der Zivilrichter bei Beurtheilung der ! Frage „Mein oder Dein" einnimmt, ließen dagegen die höheren staatlichen Rücksichten ganz außer acht. Wir wollen von diesen wohl zu beachtenden, weil den Staat erhaltenden Rücksichten

der Schuster oft etwas zu gering erscheinen, mit ihm, der wichtigen Amtsperson, Umgang zu pflegen, aber dennoch hatte er den lustigen und intelligenten Burschen nicht ungern. Endlich erschien der Ersehnte, machte aber ein Gesicht, das auf eine- sich nun entspinnende friedliche freundschaftliche Unter haltung nicht hi. eutete. Im Gegentbeil, Lochbichler machte ein ,o grimmiges Gesicht, als ob ihm irgend wer mit einem heißen Bügeleisen über den Bauch ge fahren wäre. Mayr hielt ihm dennoch die Hand zum Gruße

entgegen, aber der Schuster sah sie gar nicht, sondern warf sich auf einen Stuhl, daß dieser nur so krachte. Ganz erstaunt sah Mayr den An kömmling an und fragte, ob der Satan in ihn ge fahren sei. „Was!" fuhr der Schuster auf und er hob sein frisches Gesicht, aus dem zwei Augen zornig blitzten. „Laffen's mich; heut'Hab'ich genug Wenn diese Studenten nur alle der Teufel holen thät ....!" „Oha!" Herr Mayr war ganz sprachlos vor Erstaunen über diesen Zornesausbruch und sagte dann begütigend

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1920
Umfang: 8
weist uns, daß das Telephongcspr" dieser Form eben er st jetzt z über twor 'den ist. Leuten, hie von den Pr. (Prüfern ;S5r. Karl Forcher-Mayr und Rapoldi unterschrie bene Niederschriften von den Verhandlungen de^. 'Tiroler Nationalrates einfach v e r s ch w i n - ; b e rt lassen und die Protokolle, die in der Lcm j deskanzlei aufliegen, nach dem Tagesbedarf de^ ! Herrn Dr. Mayr zurechtrichten, ist alles zuzu trauen! Nun beweist auch die Art und Weise, in der Herr Mayr den angeblichen Inhalt

des Tel-- ! vbongespräches ausbeutet, bündig, daß der Mann einfach die Oeffentlichkeit bluffen will. M n be achte nur: der — daß Gott erbarm.! ^e r- \l e i t i ge Vorsitzende des Kabinettsra be hauptet zuerst in einem Artikel in der „Rerchs- ' Post", er selbst habe vom Nationalrat die Tele- ' Phondepesche erhalten. Herr Mayr har sich zwar >als einfaches Mitglied des Tiroler National- jvates ausländischen Zeitungsreportern gegen über als — Minister ausgegeben, aber Abg. ! Abram tvar der Letzte

, der den Prahlhans als ' Minister bestaunte und andepeschierte. Wenn ! Abram an das Land ein Telegramm zu richten : hatte, dann fand er stets die Adresse des wirklich > verantwortlichen Landeshauptmannes. Die/eiste ■ Lüge, daß erselbst die Telephondepesche irhal ten hat, trägt Herr Mayr nur vor, um dem stin kenden Brocken, der da sozusagen von Regie- 'vungswegen den bejammernswerten Staats- j bürgern ausgetischt wird, das besondere Gewicht : der Verläßlichkeit zu verleihen. Einige Zeilen -'später aber gibt

nur zu einem Vorschlag geben. Nun wissen /wir über ganz bestimmt, daß kein Mensch dem ! Mg. Abram den schrecklichen Gedanken, die bra- ,ven Soldaten zum Lohn dafür, daß sie für die -just von Herrn Mayr so eifrigst verfochtenen ! EroberungKpläne des Habsburgergeschmeißes ! kämpften, von den Italienern gefangen neh- l.Men zu lassen, vorgetragen hat, vortragen ' konnte oder auch nur vorzutragen gewagt !hätte. Erstens war mit Wien eine Tele- - Phonverbindung überhaupt nicht zu erreichen und zweitens hätte es sich damals

jeder Mensch überlegt, dem Gen. Abram einen so teuflischen Gedanren eingeben zu versuchen, weil Abram aus eine solche Nichtswürdigkeit eine Antwort gegeben hätte, die sich niemand hinter den Spie gel steckt. Wenn Herr Mayr, der schon wiederholt wegen seiner bekannten Wahrheitsliebe öffentlich ge stäupt worden ist, die Unverschämtheit hat, in i seinem Artikel in der „Reichspost" zu erklären: > «Staatsrat Abram war der erste und e i n z i g e, der noch v o r der Gefangennahme ; unserer Truppen

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 14.03.1921
Umfang: 8
Gesandten in London, Frauken st ein, und vom Sektionschef Schüller erwartet worden. Im Londoner Bahnhof Kurde die Delegation von den Vertretern des Auswärtigen Amtes M o n f und Davids und englischen Pressevertre tern begrüßt. Die Abordnung begab sich sodann ms Savy- Hotel, wo sie als Gast der englischen Regierung unterge- Kacht ist. Heute um 11 Uhr vormittags fand eine Sitzung des Obersten Rates statt, welcher Bundeskanzler Dr. Mayr, Anndesminister Dr. Grimm und Bundesminister Dr. Zruenberger, sowie

der östernichische Gesandte in London, Franken stein, SeAionschef Dr. Schül ler, Prasidialchef Dusfek und Legatronsrat Egger Kiwohnten. Bundeskanzler Dr. Mayr hielt eine An- hmche, kn der er die Lage Oesterreichs eingehend schilderte um die Hilfe der Alliierten bat. Auf die Darlegungen des Bundeskanzlers erwiderte Pre- «Krminister Lloyd George, daß die Verbündeten be- teit seien, Oesterreich zu Helsen, obwohl ihre eigenen Lasten äußerst schwer seien. Schließlich wurde über Vorschlag Loucheurs entschieden

heute nachm Maas um 3 Uhr zusammen. Der Ml-mcknsche Bundeskanzl-'r brachte die finanziellen Badürf- luiie Oksterveichs zur Kenntnis, die er für das laufende Jahr Millionen Dollars schabte- Die alliierten Delegierten «klärten. daß sie genauer über den Bedarf Oesterreichs unter- k!ck,ret zu werden wünschen, besonders Wer den Bedarf an M?l,l. Getreide usw. Es wunde daher beschlossen, daß Bun- terkcmzler Dr. Mayr am Montag der Kommission einen wiciehkn-den Bericht über die drei folgenden Punkte

norlegeri Me- 1. Wirklicher Bedarf Oesterreichs; 2. 2. Bericht über vre österreichische Handelsbilanz; 3. Garantien, die Oesterreich könnte für eine Anleihe, die die Alliierten genehmigen konnten . - * G. J. Innsbruck, 13. März. Herr Mayr hat in London vordem Obersten ^.at g esp r o chen! Flehentlich bat er um rasche Hilfe lur »in dem Verhungern nahes Land, er bat. Lebensmittel vMis Kredit zu liefern", cklso Nahrung zu schenken, er uchte wie ein Sterbender um Hille, um irgendeine Unter- mituna

gegen Himaer. Kälte. Verdienstimmöglichkeit — bei- mit vor Angst stierem Sinn vor dem lebten und schreck- lMen: dem zweiten Zusammenbruch, dem Bankrott. Tin steinernes Herz hatte erweicht werden können — nicht io unsere Kmegsgeaner, die die Fortsetzung des Krieges mit Jtf prnt Mitteln wollen und diesen Willen auch durchführen, rmn c-S klingt wie ein Hobn. wenn Herr Mayr fekbst ans Plan Loucheurs als Nettungsmöglichkeit zurückgreitt. oer rm5 unter den Nana einer farbigen Kolonie seht und oowuif die Antwort

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1951
Umfang: 8
, die Kufsteiner mit der Salzburger Ligaelf Polizei. Der IAC wagt sich gar in die Höhle des Löwen, nach Wattens. Aber auch die Ligavereine rühren sich be reits. so stehen sich in Innsbruck der Sport verein und Peter Mayr gegenüber. Jenbach empfängt die bekannte Wiener Firmenmann schaft Herzmansky (2. Klasse, Wien). Wacker und Zams bestreiten das letzte Aufsitiegspiel, dem zwar keine Bedeutung mehr zukommt, immerhin aber einen inter essanten Kampf bringen dürfte. — Hatting veranstaltet anläßlich

der Sportplatzeröffnung ein Turnier, an dem sich Telfs und Silz be teiligen. Die weiteren Spiele, Austragungsorte und Anstoßzeiten bitten wir dem Terminkalender zu entnehmen. Terminkalender Samstag, den 11. August: Beseleplatz: 15.15 Uhr, 8VI Sch II — IAC Sch (F), Bauer; 16.45 Uhr, Peter Mayr Sch — SVI Sch (F), Pewetz; 18.00 Uhr, Peter Mayr II — SVI II <F). Dr. Gläß — Jenbach: 17.30 Uhr, Jen bach I — Herzmansky Wien (F), Aigner. Sonntag, den 12. August: Tivoli: 9 Uhr, Wacker Jgd — ESV Austria Jgd (M), Pewetz; 10.30

Uhr. Wacker I — Zams I (M), Kappel ler I (Pewetz, Resch); 13.00 Polizei Jgd —- ISK Jgd (M), Resch; 17.30 Uhr, ISK I — Wacker München (F), Platzer (Kappeller I, Künzel). — Beseleplatz: 9 Uhr, Peter Mayr I — SVI I (F), Künzel; 13.15 Uhr, Wacker Sch — ESV Austria Sch (M), Roither; 16.15 Uhr, IAC Jgd — Veldidena Jgd (M), Plattner; 18.00 Uhr, Wüten Jgd — Peter Mayr Jgd (M), Aigner. — Wattens: 15.30 Uhr, Wattens Sch — IAC Sch (F), Huber; 17.00 Uhr, Wat tens I — IAC I (F), Demmer. — Schwaz: 17.00 Uhr

die HeabsbneisterEchaft de« Landesliga 1951/52 25. August: ESV Austria Innsbruck — Kitz- bübel. 26. August: SV Oetztal — SV Innsbruck; SV Jenbach — Pcicr-Mayr-Sport; FC Wattens gegen FC Beutle. L September; FC Kitzbühel — SV Innsbruck, SV Jenbach — FC Wattens; SV Beutle — ESV Austria Innsbruck; SV Ootzta'i — Peter-Mayr- Sport. 8. September: Peter-Mayr-Sport — ESV Austria, In der kommenden Herbstsaison werden zahlreiche Länderkämpfe durchgeführt. Oesterreich tritt am 23. September in Wien gegen Deutschland

des Fuß ball-Großkampfes tritt der spielstarke HC Krems der Innsbrucker Auswahl bzw 9. September: SV Innsbruck — SV Jenbach; FC Wattens — FC Kitzbühel; SV Reutte gegen SV Oetztal. 16. September: SV Oetztal — FC Wattens; SV Innsbruck — PeteT-Mayr-Sport; SV Jenbach gegen ESV Austria; FC Kitzbühel — SV Beutle. 23. September: SV Innsbruck — SV Reutte; FC Wattens — Peter-Mayr-Sport; FC Kitzbühel gegen SV Jenbach. 29. September: SV Innsbruck — FC Wattens. 30. September; ESV Austria — SV Oetztal; SV Reutte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.01.1919
Umfang: 4
. K 9.—, halbjährlich K 18.—. Zum Abholen in Inns bruck monatlich K 2.80. Auswärts durch die Kolporteure «.durch die Post für Oester-, reich-Ungarn: monatl. K 3.20, Viertels. K 9.90. Halbjahr!. K 19.80. Für Deutschland monatl. K 3.50. Für d. Schweiz monatlich K 4.—. Einzeln-Nummer 20 lr Nr. 5 Innsbruck, Mittwoch, den 8. Jänner 1919 27. Jahrg« Der Separations-Mayr. Er fälscht in Bern die öffentliche Meinung Tirols. Als ln Wien der Kaiser noch fest auf dem Thron saß und die Generäle ihre blutbefleckte Eisenfaust

über dem Volk geschwungen haben, war Prof. Dr. Michael Mayr in Innsbruck einer der getreuesten Windmacher für die offizielle Wiener Politik. Man ; behauptet, daß er mit dem Reklaureches der gewese nen Dynastie, Hauptmann Werkmann, in direkter Verbindung gestanden ist itub durch diesen oft be lobende und anerkennende Schreiben und natürlich mich Weisungen aus der Hofburg erhalten habe. Jedenfalls hat Prof. Mayr immer die Politik ge macht, die oben gerne gesehen wurde. Er hat, als der österreichische

auf dem Bauche lag, der ein Anbeter der Gewalt politik war, ist nun einer der ärgsten Schreier ge gen Wien und Berlin, einer der eifrigsten Werbe- apoftel für Tirol. Dieser durch und durch kompro mittierte Mensch ist von der Landtagsmehrhcit zur Leitung des Berner Informationsbüros aus- erfehen worden! Offenbar glaubt sie, daß keiner von ihnen in der Wandlungsfähigkeit an Herrn Dr. M. Mayr herankommt und daß keiner es so gut treffen wird wie er, vor der Entente herumzu kriechen. Diese Erwartungen

haben nicht getäuscht. Wie früher auf die Entente, so schimpft heute Dr. Mayr auf Wien und Berlin. Und wie er früher die öffent liche Meinung Tirols durch die Behauptung fälschte, das ganze Tirol stehe hinter ihm, so macht er es auch heute. Er stellt das ganze Land und sein Volk als die Wetterfahne hin, die er selber ist. So hat er, nach einer Meldung aus Bern vor einigen Tagen dort einem Vertreter des Pariser „Temps" erklärt: „Tie Bevölkerung Tirols ist absolut feindlich einer Vereinigung

mit einem demokratischen Staate vereinigen." Woraus schöpft Herr Prof. Mayr das Recht, so im Namen des Tiroler Volkes zu sprechen? Aus seiner Amnaßung und soM aus gar nichts. Er hat an dein Wien ohne Kaiser und ohne militärische Gewaltmenschen keine Freude mehr und behauptet nun dreist, das Volk denke so wie er. Das Volk aber ist glücklich, die Peiniger los zu sein und sehnt sich $ax nicht darnach, im Lande selbst unter eine neue Knute zu kommen. Uebrigens, wie einfach sich der Herr Professor das Selbständigwerden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.01.1908
Umfang: 8
K. Einzelnummer in Innsbruck und auswärts 10 h Deutschland vierteljährig 3.90 K, Schweiz vierteljährig 4.50 K. Nr 11 Innsbruck, Montag, 27 . Jänner 1908 16* Jahrg. Heute Montag abends 8 Uhr Volks. Versammlung im „Adambräu". Der klerikale Prafessar - LiütizskiüiUt. Der durch seine rasch aufeinander folgenden Gesinnungswechsel allein schon bestbekannte Pro fessor Michael Mayr soll also auch den nächsten Tiroler Landtag zieren. In einer Versamm lung in Schwaz, zu welcher sich Konservative und Christlichsoziale

) von seiner deutschfreiheitlichen Studentenzeit her zumindestens die „Schneid" bewahrt hat, ver teidigte Mayr einstens in Mutters den Einfall der Christlichsozialen in altkonservatives Ge biet. Seine Verteidigung war so wacker, daß das Gericht angerufen wurde, die Wunden zu reparieren, die er geschlagen. Heute, einige Jahre später, schätzen die Christlichsozialen den wuch tigen Kämpen von damals, als einen der Ihren. Auch gab es eine Zeit, wo die Konservativen, deren extremer Parteigänger Mayr nach Be endigung seiner treudeutschen

und freiheitlichen Studentenzeit geworden ist, ihm zürnten. Es gab in der konservativen Partei eben Leute, welche die Motive Mayrs zum Uebertritt in die christlichsoziale Partei nicht würdigten und nicht einfehen wollten, daß Mayr nur in der Er wägung, daß in der christlichsozialen Partei seinem Intellekt ein viel größeres Betätigungsfeld geboten wird, auch ein Aufstieg in jene Regionen, von welchen er schon nach Beendigung seiner treudeutschen und freiheitlichen Studentenzeit träumte, in der christlichsvzialen

Partei viel leichter sei, als wenn er als letztes Üeberbleibsel altklerikaler Herrlichkeit sich Ueberzeugungstrene bewahre, der altklerikalen Partei den Rücken kehrte. Allein das Ueberläufel wußte die Zür nenden zu versöhnen. Er bewies der altkleri kalen Partei, daß er auch als Christlichsozialer ein wackerer Streiter für die Sache Roms ge blieben und auch in seiner neuen Ueberzeugung unentwegt die Fahne der schwärzesten Reaktion Hochhalte. Das .Selbstporträt, das Mayr in der Universitätsdebatte

das Empfinden, daß dieser auf dem richtigen Weg sei, den ein Abgeordneter wandeln müsse, soll sein Mandat zu Nutz und Frommen Roms gedeihen. Professor Mayr vereinigt also alle Eigen schaften, die die konservative Partei billigerweise von einem klerikalen Abgeordneten verlangen kann, in sich. Als ein Mann, der sich aufs Vernadern versteht, der weiß- wie und mit we l ch e n Mitteln man heute Politik macht, haben ihn die Christlichsozialen in der kurzen Zeit, seit er unter ihnen sitzt, liebgewonnen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 27.09.1902
Umfang: 16
, als er diese seine heftig hervorgeftoßene Mit- s theilung beendet, und unser biederer Mayr verspürte i Mitleid und Erbarmen in seiner Brust. „Schämen S' Ihnen Lockbichler" brachte er j polternd hervor, „wer wird denn flemmen um so j ein Weibsbild! Lassen's in Gott's Namen schießen, j die Mali, wann die so is. Es giebt noch mehr f saubere Madeln in Innsbruck." Der verliebte Schuster schüttelte heftig den Kopf s und sprach mehr zu sich selbst: „I' .... i' Hab s' ' halt gern d' Mali. Sie war' sonst a brav's Diandl

, ! aber der g'schniegelte Doktor mit seinem Zwicker auf j der Nas' und den feinen und süßen Redensarten hat ihr halt den Kopf verdreht. Wenn 's aber morgen mit ihm geht, dann is aus zwischen uns zwei, dann roaß i morgen fort von hier." Da wurde Herr Mayr weich. Ec stand würde voll auf und legte seine breite Hand auf die Schulter seines Schützlings. „Hören S' doch auf zu flennen, und bedenken S', daß ich auch noch da bin. Sie sollen erleben, was das heißt, den alten Mayr zum väterlichen Freunde zu haben. I' garantier

' Ihnen, die Mali wird morgen mit dem Flensburg weder Schlitten fahren, noch auf den Maskenball gehen, sondern sie 'j geht mit Ihnen zum Sonntagskonzert in's j „Breinößl"." i Fassungslos starrte der Junge den alten Hau- j degen an. . j „I wär Ihnen dankbar, Herr Mayr, wenn's das ' könnten; aber wie wollen's denn das anstellen?" „Amtsgeheimniß!" sagte der biedere Alte, ohne eine Miene zu machen, dasselbe im Gasthaus auszu- kramen. Sie zahlten und gingen. Am nächsten Morgen war es schon sehr lebhaft

in allen Straßen und Gassen. Ein herrlicher Wintermorgen war in's Land gezogen. Ueberall be gegnete man Schlitten mit munteren Insassen, welche in die schöne Winterlandschaft hinausfuhren. Herr Flensburg stand schon um 8 Uhr in der Früh in voller Wichs am Fenster und blickte hinüber auf die gigantischen Zinnen der Frau Hütt. Sein Ausblick galt aber eigentlich mehr dem Geld briefträger Mayr, den er heute mit der Monatsrate von seinem Vater erwartete, denn er wußte, daß er kommen mußte, denn sein Vater hielt

Ordnung. Minute um Minute verstrich und es schlug auf dem nahen Stadtthurme halb neun. Um diese Zeit war Mayr gewöhnlich schon da, heute hatte er sich aber wahrscheinlich verzögert, was sonst bei seiner Pünktlichkeit nie der Fall war. Ungeduldig schritt der „Herr Doktor" im Zimmer auf und ab und trat alle Augenblicke wieder an's Fenster. Umsonst! Keiner der Vorübergehenden trug' eine Ledertasche und hatte rothe Aufschläge, sondern alle trugen bürgerliche sonntagskleidung. Mit mächtigen Schlägen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 29.05.1919
Umfang: 10
Schöpf. Bauernsohn in Längenfeld, Alois S chmid, Bauer in Längenfeld. Alte diese Angeklagten werden des Verbrechens öffent licher Gewalttätigkeit oder der schweren körperlichen Be schädigung, teilweise auch des Verbrechens des Dieb stahls beschuldigt. Die Anklageschrift. Die von der Staatsanwaltschaft Innsbruck ausgefer tigte Anklageschrift führt aus: Am 7. November 1918 kamen die Reserveleutnants Anton Mayr und Karl Niederwieser des 4. Tiroler Kaiserjäger-Regiments, zwei Innsbrucker, mit den Zugs

führern Schubert und Mücke auf dem Rückzuge von Spormaggiore über Etfchtal, Passeier und Timmlerjoch nach Längenfeld im Oetztale, wo sie im Gasthause „Zur Rose" im ersten Stocke Quartier nahmen, wäh ren- die Unteroffiziere ein solches im zweiten Stocke be zogen. Beide Offiziere trugen ihre Habe in Rucksäcken und besaßen folgende Geldbeträge: Leutnant Niederwie- ser 108 K eigene Gelder, Leutnant Mayr 700 K eigene und 58.000 K ärarische Gelder. Don letzteren trug Leutnant Mayr 15.000 L in Papier

oorhergegangenen Nächten sehr spät zur Ruhe gekommen waren, sehr unwillig. Hiezu trug bei, daß Leutnant Niederwieser aus Scherz den Kellerfchlüstel versteckte, wenngleich er ihn alsbald der Wirtin wieder aushändigte. In seinem Unmute äußerte der Wirt, es wäre ihm lieber, wenn keine Offiziere zu ihm kämen, und machte unter allerlei Aeußerungen über dis Offiziere im allgemeinen auch den Ausspruch, diesel ben seien Lausbuben. Ueber diese letzten Worte er zürnt, sprang Leutnant Mayr hinter dem Tische auf, wurde

jedoch von Steueramtskontrollor Peer zurückge- halten, worauf der Wirt das Gastzimmer verließ. Laut Angabe der Wirtin soll Leutnant Mayr hernach ge äußert haben, er möchte den Wirt zerreißen, wenn er ihn da hätte, das Haus werde in drei bis vier Tagen anders ausschauen, er werde nach Innsbruck gehen und in drei oder vier Tagen mit 50 Mann wiederkommen: der Wirt müsie erschosien werden; er laste sich die Hand aühacken, wenn das Haus nicht in einigen Tagen anders ausschaue. Die dem Leutnant Mayr

sie infolge ihres da maligen Zustandes die Tatsachen entstellte und über trieb. Nadurch geschah es, daß si^ bereits um die Zeit der ersten Messe unter den in großer Zahl herbeigekom menen Kirchengehern die wildesten Gerüchte verbreiteten. Leutnant Niederwieser und Steueramtskontrollor Peer bekuttden jedoch als Zeugen, daß die Angaben der Wirtin unrichtig seien und daß Leutnant Mayr auf die Aus lastungen des Wirtes nur entgegnet habe, derselbe solle froh sein, daß durchs Oetztal nur Deutsche zogen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.08.1920
Umfang: 8
wiese n, daß die Anschuldigungen Rapoldis in ihrer ■ Gänze den Tatsachen nicht entsprechen. Im erwähnten ^Artikel wurde insbesondere auch der Nachweis > erbracht, daß Dr. Mayr auf seine Entsendung in die Schweiz durch den Tiroler Nationalrat persönlich nicht - den geringsten Einfluß genommen hat. Nach der Rückkehr Dr. Mayrs aus der Schweiz habe der Tiroler National. .'rat, unter dessen Mitgliedern sich auch Rapoldi befand, Dr. .Mayr für seine erfolgreiche Tätigkeit im Interesse jder Ernährung

des Landes und. der Wahrung* der Jn- ; teressen Deutschsüdtirols einhellig den Dank ausgesprochen. : Die Dr. Mayr vom Lande ohne sein Zutun über- i tragene Vollmacht, die im Wortlaute ln den Protokollen des Tiroler Nationalrales abgedruckt ist, und im Origi- 'nal, das auch bei der Schweizer Bundesregierung vor- I liegt, ist niemals überschritten worden. Mit General 'Krobatin oder irgend einem militärischen Bevollmächtig, 'ten hatte Dr. Mayr weder damals noch zu irgend einer anderen Zeit weder mündlich

gerlchtsordnungs- ' mäßig durch Urteil des Bezirksgerichtes Schwaz und 'Landesgerichtes Innsbruck der Lüge überwiesen worden ffk." Ueber die maßlose Dreistigkeit dieser soge- mannten.Feststellung waren wir anfangs ganz -verdutzt. Die Feststellung lügt, so oft sie etwas ^behauptet. Es ist ganz unwahr, daß die Proto kolle des Tiroler Nationalrates den aktenmäßi- 'geit Nachweis von der ordnungsgemäßen Be- -schlußfassung über die Vollmacht Mayrs ermög lichen; es ist daher auch unwahr, daß Dr. M. Mayr im „Allgem

. Tiroler Anzeiger" irgend eine auf Akten gestützte Entkräftigung der Fest stellungen unseres Gen. Rapoldi erbringen 'konnte. In unserer Hand befindet sich das Ori gi n a l der stenographis chen Nieder- flchrist über die Sitzung des Tiroler National rates vom 4. November 1918; wir werden also 'durch die- Uebertragung der Niederschrift in d^r «Lage sein, zu beweisen, daß der Nationalrat > Herrn Prof. Mayr jene schändliche, das Ansehen 'unseres Landes geradezu vernichtende politrsch charakterlose

haben unter- schriftlich an' -rücklich erklärt, daß das Hinein-- kleben der Abschrift der Vollmacht eine Fälschung des Protokolles ist. Die in Druck gelegten Be schlüsse des Tiroler Nationalrates aber enthalten die.Vollmacht überhaupt nicht, weil sich sowohl Herr Schraffl als mich die.übrigen Mitglieder der' Landesregierung bewußt waren, daß über die Vollmacht kein Beschluß gefaßt worden ist. Als d r i t t e L ü g e stellt Herr Mayr, die Be hauptung auf, daß ihm -der ganze Nationalrat

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 12.06.1921
Umfang: 12
ln die Hände der Bmidespräsiden- ten Dr. Haintfch zurüLzulegen. Mit Dr. Mayr Kat gleich^itta die ganze Regierung demissioniert, d. h. alle Minister habe« ihre Stellen Zurückgelegt. Der Grund dieses durchaus nicht unerwarteten Schrittes ist, wie Bundeskanzler Mayr selbst an ein doppelter: Fürs erste die länderweise An- «nd die damit verbundenen für Oesterreich, der Tiroler Abstirrmmr Wir haben schon gele- geschrieben, hät- wir geregelte politische Zustände, müßte Dr. Maar zprücktreLen

. Denn es ist denn doch noch sie dagewesen, daß trotz der Warnungen und Bit ten der Regierung, beziehungsweise des Bundes kanzlers Dr. Mayr die Landesregierung in Tirol von der Abstimmung sich um keinen Preis ab bringe« läßt, ja, sie noch mit größtmöglichster üichkett durchführt. Das heißt man doch öf- erklären, wir pfeifen aus die Reichsregie- . cmch tu Frsg?«. wo es sich um b l x Zugehörig kett des Landes zum Staate, somit um den Be stand des Staates handelt. Hat die Regierung rein Mittel, so was zu verhindern, dann bleibt

von den Serben im Süden ebenso bedroht ist, wie Kärnten, und Dr. Mayr noch selbst in Graz war, um den fiihrenden Männern ernstlich ms Gewissen zu reden. Unter dem Drucke des nationalen Studententums hat dann die Stim mung in Graz auf einmal umgeschlagen, wie das Wetter im April, und der Landtag beschloß, mit allm gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, die Abstimmung von Amts wegen durckzuführen. Und das noch, obwohl auch die deutsche Regie rung ernstlich abmahnte und Kärnten ununter brochen bat

, aus seine bedrohte Lage Rücksicht zu nehmen. Dr. Mayr glaubte nun mit Recht, die Verantwortung nicht mehr länger tragen zu kön nen, denn durch die Abstimmungen wurde die Lage des Staates immer gefährdeter und bedrohlicher. fDie große und die kleine Entente gäben immer deutlicher zu erkennen, daß ihnen mit ihren Drohungen vollständig Ernst sei. Nicht bloß «Frankreich und England hatten ernstlich gewarnt, sondern auch Italien hatte die Front gewechselt und sich in aller Form gegen den Anschluß ausge- e'rocheu

, daß Oesterreich zur Gänze oder zum Teil von der klei nen Entente, beziehungsweise von den freundli chen Nachbarn besetzt würde. Das wollte und konnte Bundeskanzler Mayr nicht verantworten. Das war der erste Grund. Der zweite hing damit zusammen. Wie schon oft gesagt, ist eine Arbeit im Gange, die Oesterreich wieder aufwärts brin gen soll. Der Plan hiesür liegt bereits fertig vor. Er wurde vom Völkerbund ausgearbeitet und ge nehmigt, und unsere Regierung hat sich in aller Form darauf verpflichtet. Der Plan

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1922
Umfang: 8
MensLag Öen 23. Mrn 1622 Nr. 117 bem ersten Wahlen nach dem allgemeinen, gleichen und direkten WaUrechtz wußte Mayr seine Kan didatur als kmy'<nDativ«c^nMchsozialer Korn- promißkandidat im NoEroler StÄd>tewahlkreis hurchMsehen. Nach seiner Wahl wechselte Mayr in das chviMichso-Ziale Lager hinüber und wurde deswegen von den Konservativen heftig anige- griffen. Ms Jahre später folgte die konser vative Partei seinem Beispiele. Im Kriege war Mayr einer der wütendsten Annexionisten und trieb

mit seinen Reden über die notwendige An- Miederung großer Deile Oberitaliens cm Tirol fleißig Waffer ans die Mühle der italienischen Kriegstreiibev. Nach dem Zusammenbruch hat Mayr, früher ein Anbeter des kaiserlichen Wiens, pinen leidenschaftlichen Kampf gegen den An schluß cm Deutschland, gegen den Verbleib Ti rols im österreichischen Bund und für die SÄb- ständigkei iserklärung TivM geführt. Seine par- tikulariftischen Neilgungen hinderten ihn aber nicht, die Stelle eines Kanzlers der Republik ein- zunehmen

. Hervorgehoben werden mutz, dvß die Verfassung, die Oesterreich in eine Menge Län der und Regierungen zerreißt, nicht zuletzt ein Werk des Prof. Mayr war. Die christlichs-oziale Partei trägt an dem Ver lust schwer. Denn Mayr war unter den Führern dieser Partei (wenn man von den Geistlichen ab- sicht) einer der besten Köpfe. Persönlich war M. Mayr ein sehr liebenswürdiger Mensch und hat lvegen dieser schätzenswerten Eigenschaft auch außerhalb seiner Partei sich gewisse Sympathien erworben. * Der Nachfolger

Michel Mayrs im National rat. An Stelle des verstorbenen Abg. Dr. Michel Mayr würde Herr Oskar Wunsch in den Natio- nallraL nachrücken. Nachdem dieser aber ein Rest- stnnmenmandat im Oktober 1920 erhalten hat. so kommt Herr Theodor Scheffauer, Bau unternehmer von Schwaz, an die Reihe. Derselbe ist aber LandtagsaibgeoÄneter und muß, falls er in d:n Nationalrat einzieht, sein Landtags- Mandat nriedeÄogen. * * Ier Kampf gegen Sie ftanMcheZcuiüg». Nach Lloyd George war Genua das erste und wichtigste

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 06.02.1935
Umfang: 6
eröffnet worden ist, und des Rodellahauses, die beide seit Jahrzehnten die wichttgsten Stützpunkte für Touren im Seiser Alpengebiet waren. Kaufmann Jans Forcher-Mayr, Bozen f, Bozen, 5. Februar Am Montag, den 4. d. M., ist eine der bekanntesten Per sönlichkeiten Alt-Bozens, Kaufmann Hans Forcher-Mayr, der gerade an einer geschäftlichen Sitzung in L a n a a. E. teilnahm, von einem Herzschlag im 67. Lebensjahre plötzlich dahingerafft worden. Hans Forcher-Mayr hat feit Jahrzehnten im öffent lichen Leben

der Talferstadt eine bedeutsame Rolle gespielt Er war Vizepräsident der Bozner Handelskammer, gehörte als Mitglied der Freiheitlichen Partei dem ehema ligen BoznerGemeinderat unter Bürgermeister Dok tor Viktor Perathoner an und war auch eine Zeitlang der Vertreter Bozens im Tiroler Landtag. Besondere Verdienste hat sich Hans Forcher-Mayr um die alpine Bewegung erworben; er selbst war einer der eiftigften Bergsteiger der älteren Schule, die sich um Altmei ster Hans Santner scharten. Dem Alpenvereins- zweig

Bozen gehörte Hans Forcher-Mayr seit denNeun zigerjahren als eifriges Mitglied an, bekleidete schon im Jahre 1893 die Stelle des zweiten Hüttenwartes des Schlernhauser, war später Führerreferent und erster Schriftführer und leitete den Zweig Bozen von 1903 bis 1908 als erster Vor stand. Bei seinem Rücktritt von dieser Stelle wurde Hane Forcher-Mayr zum Ehrenmitglied des Alpenvereins zweiges Bozen ernannt. Der Verstorbene war ein Bruder des hochverdienten, lang jährigen Vorstandes

des Alpenvereinszweiges Innsbruck, Rechtsrat Dr. Karl Forcher-Mayr, der nun inner halb Jahresfrist drei schwere Verluste aus seinem engsten Familienkreise zu beklagen hat: im Juli v. I. schied sein Bru der, Oberlandesgerichtsrat Dr. Franz Forcher-Mayr in Sil- lian ebenfalls durch einen Schlaganfall aus dem Leben, wenige Wochen darauf wurde der Sohn Karl das Opfer eines tödlichen Absturzes vom Habicht und nun betrauert Dr. Forcher-Mayr auch seinen zweiter Bruder, Hans. jedoch Willenskraft und Entschiedenheit

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Alpenland
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Seite 1 von 14
Datum: 12.03.1921
Umfang: 14
nt die Verfassung f ü r dm Volkstzvillen da. der über der Verfassung steht: verfassungsrechtliche Bedenken gehren die Herbeisüh- > nmst eines Volksentscheides anzunähren, sit sonach höchstens em Invcntarstück des alten Amtssch'-nnmelS. der durch rin- nelne Mi-n.istcr verkörpert, allerdings ein lehr üppiges Berä- tigungsfeld im Kabinett Mayr zrr finden scheint. Nock» nnsrichMriger sind die Gründe, die die Bundesregre. nine .aus außenpolitisck^en Erwägungen" zu ihrer Stellung i gedrängt

unter diesem Satz vorstet!t. ist fclnocr - zu präzisieren: etwas eingaweAitere Kreise sehen daraus narr eine geradezu schamlose Doppelzüngigkeit der von Herrn Mavr geleiteten Negierung, die dem geflügelten Wort der ^vestlEn Orien- tierung" mm kein Haarbreit nachsteht. Herr Mayr fährt nach London: der Gnmd wurde im Abendblatt. Tblne 12b. vom 11. März 1.021, schon näher bc* leuchtet. Herr Mavr will rasch di» englisckre Nückforberung von 10 Millionen Dollar wegwrschen. denn ihm beginnt all- mählich

doch vor seiner eigenen Geheinüdivlomatie zu grauen. Tür einen netten Empfang hatte Herr Mayr denn auch schon vorgebaut: Anfangs Tebrirar sandte nämlich Herr Mayr als Außenminister zwei glcichlmitende Tirkulartelegraanme an die österreicknschien Vertreter in Baris und London des In l»alte§. daßesihm. demBundeökanzler, nach eingehenden Gesprächen mit allen Par- tcien geglückt sei. die Parteien zu ge- winnen, den Anschlußgedanken zurückzu- stellen, wobei er beifügend den brtreffenden Gesandten bitwt. sich sofort

, in London den korrekten W-chr- heirsbeweis für seine Telegramme führen zu können, wird H.'rra Mayr diwch die Tiroler Volksabstiinmimg allerdings bis zrw Unmöglichkeit erschwert. Herr Mayr würde dabcr bei der Begrüßung in London Lloyd George am besten la gen: Ich danke Ilmen herzlich für Ihre Einladung, die mir Gelegenheit gibt, zmn ersten Male in mciinm Leben und noch dazu umsonst. London zu leben: sonst bitte, neh. m e n S i e m i ch w i r k I i ch n i ch t e r n st — „m e i n" Volk tntes nämlich

abhängig zu machen, hat Bundeskanzler Mayr Herrn Sesiionschef Riedl diesen Posten angeboten. SektionSchef Ried! hat den Posten angenommen. Scktionschef Riedl ist nicht nur einer der bekanntesten, treuesten Verfechter des Anschlußgedankens, sondern auch eine wirtschaftliche Kapazität ersten Ranges. Seine Berufung nach Berlin wird daher nicht nur bei allen Anschlußfreundsn aller Parteien Deutschösterreichs größte Genugtuung aruslösen, sondern wie genau bekannt, im Deutkbea Reich wärmsten- begrüßt werben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.02.1919
Umfang: 6
eingeladen haben, unser Land zu beset zen. Ihr Werkzeug dabei war der bekannte Schlei cher Prof. Dr. Michael Mahr. Prof. Michael Mayr ist am 2. November vorn Tiroler Nationalrat zum Leiter des Landesernäh- rungsamtes bestellt worden. In der Sitzung des Nationalrates vom 4. Noveinber machte er plötzlich die Mitteilung, daß er in die Schlveiz reisen und dort seine „Beziehungen" zu Hochschullehrern aus nützen wolle, damit wir vielleicht eine Lebensmit telaushilfe bekommen. Im Nationalrat ist dagegen

keine Einwendung erhoben worden; jene Herren, die an den angeblich großen „Verbindungen" des Herrn Professors zweifelten, glaubten halt, daß er in den kritischen Tagen seine heilige Persönlichkeit in Sicherheit bringen will. Am Abend des 3. November sind die früheren Gewaltigen der zerfetzten österreichisch-ungarischen Armee nach Innsbruck gekommen, und für unS ist eS kein Zweifel, daß Prof. Mayr mit diesen irgend wie in Fühlung trat. Am 4. November vormittags ließ er sich vom Landeshauptmann Schraffl plütz

rung deS Anmarsches der Truppen auS Eüd- ' tirol, deren Ernährung auf dem Durchmarsch durch Nordtirol unmöglich ist. Zugleich bittet der Tiroler Nationalrat, die ^ nötige Verpflegung für Truppen und Bevölke rung mit den erforderlichen VerteilungSorganeu :•> zur Verfügung zu stellen. Die Schwarzen behaupten setzt, die Vollmacht sei vom Nationalrat legal beschlossen worden. Das ist nicht wahr! In der Abendsitzung vom 4. No vember kam man durch Zufall darauf zu sprechen, daß Herrn Prof. Mayr

eine Vollmacht ausgestellt worden sei. Napoldi begehrte sofort den Tert der Vollmacht. Da stellte es sich nun heraus, daß kein Mensch wisse, wie diese Vollmacht lautet. Die große Mehrheit des Nationalrates lehnte entschieden die Verantwortung für die Vollmacht ab; nur einige Klerikale äußerten'sich reserviert, wahrscheinlich, weil ste von den Drahtziehern in alle Geheimnisse nngeweiht waren. Der Natioualrat beschloß in die ser Sitzung, Herrn Prof. Mayr ein Telegramm mit dein Auftrag nach Bern nachzusendcn

, vou der Vollmacht keinen Gebrauch zu machen. Herr Professor Mayr aber hat, nachdem er die ses Telegramm in Händen hatte, die Vollmacht be nützt und die Italiener eingeladen, Nordtirol ni besetzen! Die Italiener haben der Einladung so gleich Folge geleistet, und heute können die Christ- lichsozial-Klerilalcn unter dem Schutze italienischer Bajonette ihre Agitation für die Separation Ti- l Volks-Zeitung rols vom übrigen Deutschland, das ist praktisch die Agitation für die Aufrichtung

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