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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 10
Datum: 18.05.1912
Umfang: 10
dem Wagen. Nach der Vorstellung der anwesenden Hono ratioren trugen ein Knabe und drei Mädchen Begrüßungs gedichte vor, worauf sich der Herr Weihbischof und alle Anwesenden nach der Stadtpfarrkirche begaben. Verschiedene Gebäude hatten Fahnenschmuck angelegt. Die für den Abend geplante Serenade mußte wegen des Ablebens des hiesigen Stadtpfarrers, geistlichen Rates Herrn Georg Mayer unterbleiben. Am Christi Himmelfahrtstage wurden in der Stadtpfarrkirche 605 Kinder gefirmt. In der Spitalkirche spendete

in der Pfarrkirche, sowie der kanoni schen Visitation M den Pfarreien Kufstein und Zell trat der Weihbischof Freitag nachmittags 4 Uhr mittelst Wagens die Weiterreise nach Schwoich an, wo am 18. ds. die Firmung stattfindet. (Dekan Mayer ft.) Die Leiche des im Kolle gialstifte Mattsee verschiedenen Kapitulars und ge wesenen Dekans von Kufstein, Hochw. Herrn f. e. geistl. Rates Georg Mayer wurde nach Kufstein überführt und daselbst in der hl. Geistkirche aufgebahrt. Heute, Samstag, V* 9 Uhr wird der allzufrüh

dahin geschiedene Priester vom Pfarrhofe aus zu Grabe ge tragen und in der von ihm so opferfreudig verschönten Priesterakade des hiesigen Friedhofes bestattet werden. Das Ableben Dekans Mayer erfolgte gänzlich uner wartet; am Morgen des Sterbetages hatte er noch zelebriert. Hochw. Herr Georg Mayer (geboren zu Langkampfen am 30. April 1858) wurde 1880 zum Priester geweiht und wirkte in der Seelsorge zu Utten- dorf, Thierbach und Straßwalchen und seit 1904 als Stadtpfarrer und Dekan in Kufstein. Seit

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Volksblatt
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Seite 4 von 18
Datum: 18.05.1912
Umfang: 18
, haben wir im Schatten noch 22 Grad Wärme. Hof- und Burgpfarrer Bischof Dr. Laurenz Mayer von dessen Tode wir schon in letzter Nummer kurz berichteten, war am 26. Juli 1828 als Sohn des wohlhabenden Wirtschaftsbesitzers Michael Mayer und seiner Gattin Josefa zu Markgraf-Neusiedl geboren. Seinem Heimatsorte hat er immer Treue bewahrt, ihn alljährlich besucht und auch dort, wo seine Wiege stand, seine letzte Ruhestätte gewählt. Sein Vater war einige Jahre Ortsrichter. Nachdem Laurenz in der zweiklassigen Dorfschule

seines Heimatsortes den elementaren Grund zu seinem Wissen gelegt hatte und vom Verwalter des dortigen Dominikanerordensgutes ?. Felix für die Studienlaufbahn vorbereitet worden war. kam er zu den Sängerknaben bei den ??. Dominikanern in Wien und studierte am Akademischen Gymnasium unter Leitung der Piaristen. Nach Absolvierung des Gymnasiums bezog er die Wiener Universität und studierte zuerst Philosophie. Als die Revolution 1848 ausbrach, wurde Mayer Legionär. Doch noch vor der Sturmdeputation wurde

er vom Vater zur Landarbeit heimberufen. Auf die Universität zurück gekehrt, begann Mayer das juristische Studium, doch schon nach einem Jahre erkannte er seinen wahren Berns und fand Ausnahme im sürsterz- bischöflichen Alumnat zu Wien. Am 5. September 1853 wurde Mayer Kooperator in Statz; aber schon mit Beginn des nächsten Studienjahres erhielt er die Berufung als Studienpräfekt an daS fürst- erzbischöfliche Alumnat in Wien. 1859 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert. Als Doktor erhielt

predigte Mayer in vielen Kirchen Wiens, so an den Sonntagen vom Advent bis Ostern in der Hofkapelle beim Abendgottesdienste. Sein Ruf als Kanzelredner war immer mehr gefestigt. Im Jahre 1868 wurde Mayer der Beichtvater des Kaisers, als Nachfolger des Kanonikus Hasel auch bei der Kaiserin Elisabeth. Am 2. April 1870 erhielt er ein Kanonikat bei St. Stephan. Neben seiner Stellung bei Hof versah er auch das Amt eines Religionsinspektors an den Schulen Wien. Nachdem der damalige Burgfarrer Schwctz Probst

zu St. Stephan geworden war, wurde Hofkaplan Kanonikus Dr. Mayer am 15. September 1876 zu seinem Nachfolger in der Hof- und Burgpfarre ernannt. Auch als Professor

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