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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.05.1940
Umfang: 6
man etwas Cla- voftil-Salbe auf die Hühneraugen auf, worauf sofort die Schmerzen und die Hühneraugen selbst in wenigen Tagen verschwinden. „Clavostil' ist in allen Apo theken und Drogerien erhältlich. Dee Eine tragikomische Geschichte von Siezfried von Vegesack Ganz plötzlich, beim Rasieren, während die Klinge sich schon dem Kinn schabend näherte, faßte Martin den heroischen Entschluß, sich einen Schnurrbart wachsen zu lassen. Weiß der Himmel, woher ihm dieser verrückte Einfall kam. Vielleicht

war günstig gewählt: Martin be fand sich für zwei Wochen auf Urlaub, in einein kleinen abgelegenen Ort, wo ihn niemand kannte und wo er sich ungestört und unbelästigt der Pflege des mit jedem Tag immer sichtbarer in Erscheinung tre tenden Bartwuchses in liebevoller Muße widmen konnte. Nein, von einem rich- sigen Bart war einstweilen noch keine Stede — so schnell ging das nicht. Aber i-toppeln waren es auch nicht mehr, son- «ern richtige, durchaus wohlgebildete Härchen, die man schon beinahe zupfen konnte

. Und wenn Martin, die Oberlippe ein wenig vorschie bend, an der Nase vorbei hinunterschielte, sah er mit unverhohlenem männlichen Stolz die dunkeln Umrisse eines ver heißungsvoll emporspierßendxn Gestrüp pes. Das eine fiand für Martin fest: es sollte kein Stutzbart, kein Bartklecks, auch lein dünn ausrasierter Bartstrich nach französischem Muster werden, sondern ein vollwüchsiger Schnauzbart, mit tief über die Lippen wucherndem Wulst. Wenn schon Bart — dann richtiger Bart, an dem man nach Belieben zupfen

, drehen und, wenn nötig, auch kauen konnte. Aber von diesem Wunschbild war die Wirklichkeit leider noch weit entfernt, als der Urlaub abgelaufen war und Martin in die Stadt, in sein Büro zurückkehren mußte. Immerhin, wie Martin befriedigt im Spiegel feststellte, konnte das, was schon vorhanden war. mit Recht als Schnurrbart angesprochen werden. Ein durchaus ernsthafter, respektabler, wenn auch noch etwas jugendlicher, noch nicht ganz ausgereifter Bart, dem. wie man ihn auch betrachten mochte — und Mar

es an Und nur ihretwegen — das mußte Mar tin sich jetzt eingestehen — hatte er den Bart wachsen lassen. Denn einmal, er erinerte sich ganz deutlich, hatte sie in einem Film von einem Helden ge schwärmt, den ein verführerischer Schnurrbart zierte. Und so versprach sich Martin auch von seinem Bartwuchs eine günstige Wirkung auf Ilses sür männ liche Reize so empfängliches Gemüt. Es war fast kränkend, daß die so un- wälzende Neugestaltung seines Antlitzes so gar keinen Eindruck auf die Umwelt machte

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 3 von 6
Datum: 19.03.1942
Umfang: 6
an, daß da etwas anders ist als sonst. Gar kein Aus kennen ist mehr mit ihm. „Heiraten wir jetzt, Martin?' „Ja. freilich.' „Und dein Vater will uns den Hof wirk lich nei geben?' „Nein, Marie!' „Dn bist vielleicht auch zu nachgiebig g'wefn. 2lkte Leut können oft recht eigen sinnig sein.' „Vielleicht hast recht. Marie.' „Jejzt wird der Kampf mit der Mnatter angehn.' „Warum? Bin i ihr allein nej gnat genug?' „Sei net alleweil glei so Harb, Martin! Die Mnatter meint's net so schlimm. Sie denkt halt an die Zukunft von ihr'm Kind

und — vielleicht auch an die von ihre Enkelkinder.' „Recht hat sie. die Mnatter.' Und drauf Marie, um vieles erleichtert: „Gelt, das sagst auch, Martin! Man muß alleweil an die denk'n, die nach einem kommen.' Ein paar Augenblicke des Schweigens. Marie nimmt sich Mut zu neuen Fragen, si- Hart fällt es ihr. Aber die Mutter steht mit .■''ihrem Drängen immer hinter ihr. Weiß Gott, tat sonst ihren Martin nicht mit so viel fl'.l ;u s pn quälen. Sie fühlt ja genau, wie er Antwort gibt

. Und doch ist sie mit 'n un ' V« ias fl* dem Martin heute sagen will, ü pKt fertig. „Wenn du mich halt einmal mit deinem Vater reden ließest!' „Schlag dir dös aus dem Kopf, Marie! So was hat kan Zweck.' „'Aber wissen möcht >, was dein Vater an mir ausznfeßen hat! Bloß wegen dö paar Tausender, die i net milbringen kann! Dös war ja zum Lach'»!' „Zum Lach'n ift's net, Marie. Dös mit dem Geld hat schon a ernsthaftere Seit'n.' Nicht etwa um Marie ihre wenig ver- mögliche Herkunft vorzuhalten, sagt Martin

das, sondern nur als Richtigstellung, weil er des Vaters Standpunkt jetzt versteht. Marie sieht ihn groß an. Diese Art, sich als dcn vermöglichen .Hofbesitzerssohn auf- znfpielen ist ihr an Martin neu. Wieviel muß in diesen Tagen über sie kommen! Die Mutter zankt jeden Tag mit ihr. und ielzt muß sic auch von Martin noch hören, daß sie zu gering ist für seinen Hof. Hundert Klafter tief wen» sie unter der Erden liegen täi, das war ihr gerade am liebsten. „Marie, mit solche Wort kommst heut net weiter bei mir. Jetzt müssen wir zwei

z'sainmenhalten. ob du's verstehst oder »et. Zeig',, nn«ß es sich jetzt, vb wir zwei uns gern hnb'n. Wir hab'n uns 's Wort geb'n. Dös muß dir und mir g'nug sein.' „Ja. Martin!' „Morgen geh i zum Herrn Psnrrer z>nd bestell 's Aufgebot. Und jetzt glei red i mit deiner Mnatter. Laß dös alles mei Sorg' sein! A Frau hat sich um andere Sach'u zu bekümmern.' Uber Maries Verzagtheit findet Aiarli» seinen Mut miei-er. Er uiimlu das Modi fest in seine 'Arme und gibt ihr einen herzhaften Knß. Lauter Übermut

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 19.03.1942
Umfang: 6
zu entfernen, Die Handiqeu&ee und ikt 4jöl, Don M. Frank. (4. Fortsetzung.) Marie sieht ihrem Liebsten gleich an, daß ta etwas anders ist als sonst. Gar taür Lus sennen ist mehr mit ihm. „.Heiraten wir jetzt. Martin?' „Ja. freilich.' „Und dein Vater will mis de,, Hof wirk lich net geben?' „Rein, Marie!' „Dn bist vielleicht auch zu nachgiebig fz'wesu. 'Alte Leut können oft recht eigen sinnig sein.' „Vielleicht hast recht. Marie.' „Jetzt wird der Kamps mit der Muattcr «mgehn.' „Warnm? Bin i ibr

alle!,, ue, gua, genug?' „Sei net alleweil glci so Harb, 'Martin' Die Muattcr meint'» net so schlimm. Sic denkt halt an die Zukunft von ihr'ni Kind und — vielleicht auch an die non ihre Enkelkinder.' ..Recht hat sie, die Mliatter,' Und drauf Marie, um vieles erleichtert: „Gelt, das sagst auch, Marti»! 'Mau muß alleiveil an die denk'n, die nach einem kommen.' Ein paar Augenblicke des Schweigens, Marie nimmt sich Mllt zn neuen Fragen. Hart fällt es ihr. Aber die Mutter steht mit ihrem Drängen iinmer

hinter ihr. Weiß Gott, sie tät sonst ihren Martin nicht mit so viel Fragen quälen. Sie fühlt ja genau, wie ungern er Antwort gibt. Und doch ist sie mit dem. was sic dem Marti» heule sagen will, noch nicht fertig. „Wenn dli mich hall einmal mit deinem Vater reden ließest!' „Schlag dir dös ans dem Kopf. Marie! So was hat kan Zweck.' „Aber wissen möcht i, was dein Vater an mir aus,zusetzen hat! Bloß wegen dö paar Tausender, die i net mitbringen kann! Dös war ja zimi Lnch'n!' „Zinn Lach'n ist's net. Marie. Dös

mit dem Geld hat schon ei ernsthaftere Seit’».' Nicht cimo »in Marie ihre wenig vcr- mögliche Herkunft vorzuhalten. sagt 'Marlin das, sondern nur als Richtigstellung, weil er de? Vaters Statidnnnkt jetzt versteht Marie sicht ihn groß an. Diese Art, sich als den uermögliche» Hofbefitzerssah» aus' Zuspiele» ist ihr an Mariin neu. Wieviel imiß tit diesen Tagen über sic kommen! Die Ailtttcr zankt jeden Tag mit ihr. und jetzt muß sie auch non Martin »och hören, baß sie zn gering ist siir seine» Hoi Hitudcrt

Klafter tief >ve„„ sic »nter der Erden liege» tat, das war ihr gerade am liebsten, „Marie, mit solche Wort kommst heut net weiter bei mir. Jetzt müssen wir ziuei z'sammeuhalteu, ob dn's verstehst oder tick. Zeig',, »uiß es sich jetzt, ob wir zwei uns gen: habsti. Wir hab'u uns 's Wort geb'n. Dös muß dir und mir g'nng sein.' „Ja, Martin!' „Morgen geh i zum Herr» Pfarrer und bestell 's 'Aufgebot. Und jetzt glei red i mit deiner Mnatter. Laß dös alles mei Sorg' sein! 2l Frau hat sich um andere Sach'n

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 4 von 6
Datum: 09.07.1942
Umfang: 6
die Halbvücbter Bauleute. Teilpäch- er, Teilhaber, sir angestcllte Dienstboten owie sür jedes Fauiickenmitgiied. das in der ynmilie und zu deren Lasten lebt. UPWtyj' JZtrfCg TOmvBifcartttBB’i Bz*a.-cuax)ftB*ct5 bellt ist. Nur vom Wiederheiraten darf ihin I keiner reden. Da lammt jeder gern z»m Ncr- s itummen, weil dann ein io leidenschaftlicher Schmerz ans de.m jungen Witwer spricht, dasz einer gern anfhört, an diese frische Wunde zu rühren. Auch der Loitzer schickt Martin gegen die Heuernte zu Bescheid, dasz

er Arbeit gering linden könlne ans dem Loitzer-Hof. Den Stasi soll er ihin im Sommer über wieder mit der Tochter und der Magd versorgen, damit de.r Andrn bei der.Heumahd helfen kann. Und an. erkennend läszt er den Baien dazu sagen: ..Versteht sieh nicht leicht einer io gut ans die Sta!la''l>e!t wie d m Martin Randlgrnber.' Aber dieses Lab verjüngt beim Marlin nicht. Zum Loitzer über der „Steige' geht er licht mehr arbeiten. Niehl m den Stall und :>ch! ins Kotz. Der Pme macht große Angen

. Der Martin geht für drei andere.' Darauf die Tochter: „Das weiß ich. Vater. 2!ber diesmal ist die Zlrbeit net die .Hauptfach.' „Warum nachcr net? Was hat a Bauer Willstigeres als die 'Arbeit?' grollt der Loitzer. Den Martin will er sich ans seinem chof nicht verleiden lassen. Jetzt erst recht nickt. Christin guält sich um die richtige 2l»t- wort. Daß der Tiatcr nicht van selbst be greifen kann! Oder gilt ihm etwa die Herzens- ruhe seiner Tochter so wenig? Schreitet lein rücksichtsloser Bauernwille

, der immer recht behalten will, auch über ihren Leib hinweg? Soll es der Unrechten Lieb ans dem Laitzer- Hof nicht genug schon lein? Fest gib! Chrisci» den Blick des Baters zu rück. Sv gelassen, als ob sie mit der Sache nichts zu tim hätte, erklärt sic ihm: „Entweder der Marlin oder ich. Alle zwei können wir ans deinem Hof nimmer arbeiten. So viel muß i dir sagen.' So nnierbleibt das Vorhaben des Loitzer doch, den Martin Randlaruber mit gnt an sprechenden Worten aus den f)nf zu bringen. Leid

ist dem Loitzer freilich um die tüchtige Kraft. So einen wie den Martin wird er io leicht keinen mehr finden. Und nicht nur wegen der 2lrbeit allein. Der Martin ist einer, mit dem man über alles sich besprechen rann. Sein Denken und Reden ist das .eines Bauern, wenn auch die fleißigen HänÄe. si.ch um Taglohn abrackern müssen. Den ganzen wommer über entbehrt der Loitzer schwer seinen fleißigsten Knecht. Aber sobald er die Rede auf ihn bringt, sieht er Christlns Blick fest und zwingend auf sich ge richtet

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.07.1939
Umfang: 8
immer krauser. Die alte Frau war übermüdet einge schlafen. Sie hörte nicht mehr, wie der Goldschmied nach Hause kam, würzte nichts von der Schlägerei im „Fliegen den Roß', deren Ergebnis war. daß man den wilden Martin^ mit feinen Geselle!? in das Arresliokai gesperrt hatte, nichl, wie der Goldichmied die hinaufstieg und vor sich hinmurineli „Ich werde ihr Geld schien — jawohl! Eher geht die Well nicht unier — nein!' Sah nicht, wie der nach der zinkenen Waschwanne griff, die oben aus der Trep

er schon mehrere bine blieb sie stehen, Sie httte gesehen, Meinerichasien gewonnen. Wenn seine dast sich Martin mit Ellen auf der Ter- schlanke Ges-ali mil elegantem Schwung rosse niedergelassen hatte, und plötzlich vom Aeimmeier-Brett durch die Lust iaßle sie einen Entichluß. Schnell ging slog, !cha.nen alle Badegäste zu. Eornelia sie mm Sprungturm hinüber. Sie stieg hatte zueru über die Ironie lächeln müs- die Leitern empor, dann schritt sie lang» ien. die darin lag. daß sich Marlin ge-ssam

mir leii). Iungens. Vielleicht finde: ihr mal ein anderes sluß war Elle» eine vorzügliche Schwim -j kann ohne Erfahrung vom Zehnmeter- merin und stand im Turmspringen selbst'Vreit einen gelungenen Sprung aus» Mariin nich: allzuviel nach. Es tat web, ! führen. Marlin und Eilen zustimmen lachen zu^ Als Martin Cornelia auf der Platt sehen, aiis die venraule Art. die alle an-! form Sprungturms stehen sah, setzte deren ausschließt, > sein Herzschlag für eine Sekunde aus. Eornelia trank ihren Kaffee

, mit dem blauen, weichen Lickn dieser Sommer abende in den Bergen, Cornelia schwamm ein Slück hinaus in ven See und ließ sich am dem Rücken ireiben. Es sprang. Sie hatte die Entfernung unter war schön, in die wolkenlose Bläne des Himmels zu blicken. Man vergaß alle Wiim'che. Als sie zum User ziiückschivamm, sah sie Martin aui dem Sprungturm stehen. Er erkannte sie eben'all?, winkte mit der Hand nnd tauchte nach einem doppelten Salto süni Meter von ihr entsernt ins Wasser. Gleich daraus erschien er neben

, dn- das Blond ibrer Haare hervorhob, ui'd 'pielte nach- läjsig»mit ihrer Sonnenbrille. Sie lächelte Martin an und fragte: „Dar? man sich anschließen?' Mann wandte sie sich mit ihr,-m liebenswürdig sten Lächeln an Corneüa, „Immer noch so wasserscheu?' sragte ne, „Ich bin nicht wassencheu', erwiderte Eornelia kurz, „Nun. nun', mein e ililen. „schließ lich find Sie ja um alle Kelt nich: dazu bringen, auch nur vom Dreimeter brett einen Sprunz zu riskieren, ge schweige denn vom durili ' „Das hal seinen a-uten

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 15.10.1943
Umfang: 4
ein' andere Zeit, Tin Echo hat, geben im Wald. Holdero dlj« — —' Im Lautklang berechtigter Ueberzew gung sang vor wenigen Jahren noch die Kellnerin beim Oberwirk in St. Martin so schön und gerne dieses Fuhrmanns lied, das zu den Lieblinggliedern des Pasfeirers gehört. Der Oberwirt, Alois Tschöll, schritt, seine Gäste grüßend, pa thetisch durch das Zimmer, wenn er die ses Lied hörte. Denn von früher Jugend an war ’tr Fuhrmann gewesen, und ob i rtHW o° n allen Bauern nur wenuginung rvghl er selbst nicht mehr

Bretter angebracht sind, oder „Schanz- wagen'. Damals hatten lm Tale Fuhr- werke der Untenvirt und der Oberwjrt in St. Martin, der Theißwirt und der Bäcker Franz in .St. Leonhard. Die Post wurde vom langen und kurzen Poster von Meran bis St. Leonhard getragen. Josef Tschöll, vulgo Garber Sepp, war der lange, und Gufler der kurze Poster. Der alte Weg (von den Passeirern heute noch alte Straße genannt) führte nicht wie heute größtenteils auf dem rechten Passerufer, sondern ging innerhalb Sal- taus

auf das linke über, in noch frühe rer Zeit schon bei der Rifsianer Brücke, und blieb dort bis zur äußeren, Brücke vor St. Martin. Hinter dem Dorfe über querte sie neuerdings die Paffer in der Richtung zum Kammerveit und In Sankt Leonhard war noch die Rafinbrücke über dem Waltner Dach. Folgen wir nun dem Fuhrmann des Theißwirtes im Geiste 'nach auf der Strecke von St. Leonhard bis Meran. Vom Theiß geht der Weg hinunter zur Kohlstatt, weiter über die Rafinbrücke des Waltner Baches auf die Gondelen

bis zum Sandwirt. Schon um 1 Uhr früh war man aufgebrochen. Eben und unge fährlich ist der Weg bis zum Nachbar des Sandwirtes, bis Gedels (Gerlos). Hier steigt der Weg etwas an, um dann wieder eben zu verlaufen bis zum Kam merveit, von wo es auf dem ebenfalls schsS poM 'ztzsS epvcuqv iw] (pnutai? gepflasterten Weg wie beim Anstieg, dahin bis zur „Hinteren Dorfbrücke von St. Martin', wenn nicht gerade die Paf fer mit / Hochwasser das Feld über schwemmt hatte, oder der Fortleisbach die-Wetterfahrt hemmte.'Bet

derchlttte-' __ , . . v , mr . , _ ., ren Drücke beginnt der „Huterstich', der Wehrkreis XVltl wurde !n Salzburg eine in der ebenen Hintergaß endet. Del der/ Ausstellung eröffnet, die Einblick in das Soritrenballe aebts wieder abwärts umfangreiche und vielgestaltige.Freizeit- schaffen unserer Gebirgssager gibt. Ganz Gransteinerlas. ('Der Buschenhof ist das untere Haus beim heutigen Ouellenwirt), dann wild weiter durch die Hannen muren zum Zollhauschen. (Der Zoll war S in St. Martin und wurde

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 11.06.1942
Umfang: 8
»in. in der Hofinnng, das; Martin des Weges kommen könne. Hier führt doch der Weg von der „Steige' vorbei. Im Winter ist früher Feierabend. Es kann nimmer weit van der Zeit sein, daß Martin heimaeht. Aber jetzt kann auch sie nicht mehr. Und plötzlich mutz sie an das Kind unter ihreni Herzen denken. Hat sie zu viel gewagt'? Aber sie hat ja nicht anders können. Um das Leben des alten Mannes ging es, n„d lie darf jetzt nur das eine denke», wie sie ihm wieder heim- brinat. Tie hafte jemand initnehmen sollen

der menschlichen Handwurzel. Man suche also die obige Krankheit hinten!) „Hallo!' und noch einmal so laut, als es noch aus ihrer Kehle kommen kann: „Hallo!' 'Antwortet da das zweitemal nicht der gleiche ianggezogene Ton darauf? Und jetzt noch einmal'? Gottlob! Hilfe kommt. Es kann nur der Marlin fein. Sie verzögert den Schritt. Das Vorwärtskoinmen will ja ohnehin kauni mehr gelingen. „Schlafen!' bettelt der 'Alte. ..Ausrasien! Es geht nimmer.' Grad so lang kann Marie den alten 'Mann aufrecht halten, bis Martin

neben den beide» lieht. Hastig gibt Marie Bericht. Jetzt, da sic wieder hoffen kann, findet sie neue Kräfte. Und jetzt führen sie den Vater zu zweit. Um vieles geht das leichter. Und doch dünkt beiden der Heimweg endlos. Traurig und bang ist jedem zumute. Und nicht nur wegen dem Vater. „I Hab net anders können. Martin.' „I weiß, Marie. Dein Vater Haft das Leben g'rcttet. Das vcrgeß i dir nimmer.' Und kein Wort saat Martin davon, baß Marie vielleicht Schaden aenommen hak an dem Kind

. Die Behandlung geschieht heute am besten mit den bewährten Derriswaschmitteln deren es mehrere im Handel gibt. Es gibt auch Derris- ltreupulver Endlich sind sic daheim. Jaimnernd emp fängt sie Lisibas, die unterdessen heim- gekommen ist. Sie weiß nicht, um wen sie mehr Sorge haben muß: um den Bruder vder nm Marie. In der Stube ist es warm. Die ganz ver eisten Winterkleider nimmt Martin dem Valor ab. Lisibas aber reißt die Strohsäcke aus den Schlafkammern und Zieht sie herein in die Stube. Der Vater muß

sich niederlegen. Martin reibt ihm die erstarrten Hände und Füße mit Schnee. Von dem Brantwein gibt er ihm tropfenweise ein. den er von der Holzarbeit her noch im Kasten stehen hat. „'Wird'? besser. Vater'?' „Ja. ja, jagt der Alte und versucht iviederuni zu lächeln. Aber er kann nicht ver hindern. daß ihm die dicke»! Tränen aus den altsn. roieiUzüadoten Augen guillton. „Armer 2)ater, wenn i dir nur helfen könnt!' Lisibas nimmt sich unterdessen um Marie an. Bis zum Hals hinauf hat die Gute alle Docken

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 4 von 6
Datum: 22.10.1942
Umfang: 6
! Die Heimatschalle, c ns der -er groß geworden, anf der die R-r.-chZniber Generationen hindurch fehei'. Seit Luis weggezogen, ist d-er zweite Be sitzer schon wieder auf dem Hof. Ganz heimlich war der letzte Kauf vor sich gegangen. Und etliche Wiesen und Felder sind wieder unter der Hand verkauft worden. Martin scheint sich vom Anblick des Hofes nicht trennen zu können. Immer wieder kehrt er in seine Nähe zurück. Geradeso als ab er sich bei ihm Rat in dieser Heiratssachc suchen möchte. Aber sck viel weiß

gegebene Wort, den alten Randlgruber-Hof wieder zurückzugewinnen, nie zum Einhalten bringeri wird. Wenn er sich nicht eines Besseren be- sinnt, dann wird mahl das alte Blut der Randlgrnber für immer von der lang ver erbten Scholle getrennt bleibeli. Denn eines Togos wird und muß ja doch ein Starker konzmen, der den schönen, so lange herrenlos acbliebenen Hof für sich ols Heimat ersteht. Dann gibt es auch für ihn, den Martin Randlaruber. keine Hofftmng mehr auf den Hoff Abgerissen bleibt dann für immer

der Nähe vom Lohwimmer-Haus wartet Lisibas schon aus ihn. „So lana bist fortg'- wcsn!' kommt cs recht unaehalten ans ihr heraus. „Bei der Feldwieserin sitzen sie setzt beieinander, und du darfst jetzt sckwn dein frenndlichstes G'sichi nufsetzen, sonst istP weit g'fehlt.' Aber Martin überkonnnt eine so plötzliche Freude, daß er drinnen in der Stube die alte Bas an beiden Schultern packt und sie berum- drebt, daß ihr der Atem fast wegbleibf. „Laßt mi jetzt ans? Bist wohl über- g'scbnappt. Martin?' „llla

, Bas, dös fest schon gar ganz und gar.net. Dös wirft jetzt schnell erfahr». Mit der Anna Moosbrugger wrrd's ka Heirat gebn. Dös ist amal sicher. Wir zwei passen net z'sammen. So viel Ernsehn mußt doch selber haün. Bei der Heirat könnt i net mit Freud dabei sein. Dös braucht's aber.' Die alte Base nickt zustimmend den Kopf. Recht hat der Martin. Wer freilich bei der Feldwieserin wird das ein sauberes Einbußen werden! Die schwebt heute mit ihren mehr als 180 Pfund im siebten Himmel. Aber besser

, wenn das Herausreißen nicht gar so jählings kommt. Schon wieder zeigt sich Lisibas als die Ruhigüberlegends. Die Anna Moosbrugger wird sie sich selber vornehmen und ihr das nötigste mit Schonung beibringen. Bester wird ihr das gelingen als dem Marsin. Wie Lisibas in die Ssilbe der Feldwieserin eintritt, schaut alles auf sie. „Wo ist denn der Martin?' fragt die Moosbruggerin. Ihr Ge sicht ist glührot, das wird aber wohl vom heißen Kaffee kommen. Ein bedeutsames Augenblinzeln der alten Bass gibt ihr zu verstehen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.06.1942
Umfang: 4
für den Kaiser ma len) wirden dieselben es noch disen Win ter iberkonien haben. Bis kinsstigen sruehe Jahr aber haben sie es gewiß. Mailandt, den 20. 8bris 1795 Martin Knoller m. p. Im Brief vom 8. Februar 1797 sagt Knoller, daß das Altarblatt „Opferung der Heiligen Dreiköniye' vollendet sei. kündigt gleichzeitig mit demselben die Uebersendung der Skizzen des „Ketzer sturzes' (Fresko im Tonnengewölbe», der „Aufnahme des hl. Augustinus in den Himmel' (Fresko in der Kuppel über dem Presbyter

die Sci^i dazue machen kan. Wan dieselben mich mit einer zueschrifft beehren, so bite die Briefe Uber Nenödig zu attressieren. Mailandt den 8. Febniaro 1797 Martin Knoller m. p.' Am 25. November 1797 schreibt Kno>> ler an den Prälaten: „Gestern bringt mir der Leinwath- gründter die zwey sticke (Leinwand) zu der auserstehung und himblsarih Christi. Die Scizi beide seint in nemblicher greße, wie die letzten, in der arweith. Aus un seren hiesigen Kirchen, kloster seindt ville gemehlde nach Frankreich

— verreißet etc. Martin Knoller m. p. Meilandt den 25. 9bris 1797' Am 1k. Dezember 1797 schreibt Mar tin Knoller: „Die Hr. Franzosen stirten mein gan zes Haus aus und fanden von mir nichts in Scizi. Einem General muste Ich siben Stiickh geben, welche mir auch rechtschaf fen bezahlt seindt worden und gestern attsgespanter in einer listen seindt sie nach Paris abgesch.ckht worden. So seindt die traurigen umbstende, die mei ner famiglia dieses andenken Ihres Bat ters berauben, es ist eine Welt! Die zwei

leinwathen zu deroselben altarbleter seindt bereith' (Vorher sagt Knoller. daß er seiner Familie auch nicht ein ein' ,!ges Gemälde zum Andenken hinterlas sen könne, sv wolle er derselben wenig stens die Skizzen zu den Gemälden er< halten.) Meilandt den 16. Xbris 1797 Martin Knoller m. p Den Brief Knollers vom 8. Mai 1738 geben wir vollinhaltlich wieder: „Es ist nun sehr lange her. daß ich von denenselben keine Nachricht mehc habe, und auf drey briefe keine anth worth. Ich wil nicht h:sfen, daß dieses ben

von einer Kranchheit solten ibersah len sein worden. Ich mit allen meinigen, welche sich gehorsambst empfehlen, leben wir gottlob alle gesundc. in ibrigen abei geseßlet in der Finstre. Gott gebe uns doch wieder das lischt. Eines von dero zwey altardilder nemblich die anferste hung Christi ist in der arweith und so baldt es zum Einbacken genueg ausge- tricklmet ist, so werde ich selbes ein schickhen. Meilandt den 8. Mai 1798 Martin Knoller m. p.' Centralkino: Die Schule für Schüchterne Romakino: Theo Lingen, Hilde

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 22.05.1944
Umfang: 4
. ms Dorf im Kaukasus 40 Roman von Karl Hans Strobl Aechzend sank er zurück, und sein Leib krümmte sich zusammen. „Ich wäre dir gern auch entgegengeritte, Martin!' stöhnte er ober du siehscht ja, wie's gehe tut. Früher hatt ich s Pferd wohl selber trage könne, jetzt kann ich net einmal drauf sitze.' „Da bin ich ja, scheint's, gerade zur rechten Zeit zurückgekommen.' „Ich glaub halt', lächelte Dober trübe, „dei Wissenschaft in Ehre, aber da wird wohl net mehr viel zu mache

schöne Fest gfeiert, aber 's ischt uns net nach Feste zumut.' „Halt', sagte ich, „ehe wir weiterreden! Ich möchte für euch nicht der Herr Doktor sin, son dern der Martin Waldvogel oder der Martin. Und wil wir auch sonst Gutes und Schlimmes miteinander teilen wollen, jo wollen wir uns auch alle untereinander Du sagen, wie sich's den Brüdern gehört.' Sie nickten und reichten mir einer nach dein anderen die Hand: „Ja, da bischt aber grad zu viel mehr Schlimmem als Gutem gekonnne, Martin', sagte Läpple

, „und mr wisse gar net. wie's noch gut werde soll. Es hängt wie ein grauslichs Wetter über uns. Na, red du, Oefele, du kannscht's besser.' Und nun wußte ich ja, daß ich die Verlegen heit, die mich empfing, richtig gedeutet hatte. Die braven Leute drückte das Bewußtsein, daß ich in eine ungute Zeit gekommen war. Oefele nahm die Pfeife aus dem Mund: „Um's kurz zu mache, Martin! Der Brodski... ich brauch dir net viel zu sage... du hascht' doch wieder mit ihm gespcoche. Hat er dir nix gsagt?' „Auf baldiges

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.04.1940
Umfang: 6
. Zwischen den Birken taucht der rote Giebel des Hauses auf, der Balkon, die offene Tür. Ein rötlicher Stern steht unweit der Mondsichel tief am Horizont. Der Streif im Osten wird Heller, bald wird die Sonne aufgehen. IDonsleur rvircl gemustert Eine Tatire von Wilhelm Auffermsnn „Sind Ihre Augen in Ordnung, Mon sieur?' „Ich könnte mich nicht beklagen', be kannte stolz Martin Madon. „Nun, das werden wir gleich .fest stellen', erklärte der Stabsarzt. „Blicken Sie dort auf die Wandtafel, und lesen

? Das wußte ich gar nicht', beteuerte bestürzt Martin Madon. „Und Sie tragen keine Biille, Mon sieur?' — „Nein!' „Und Sie stoßen sich nicht an jeder Ecke?' — ..Nein!' „Setzen Sie sich!' sagte der Stabsarzt. Er griff zum Augenspiegel, stülpte die Lider des Rekruten um und untersuchte den Augengrund. „Sehnerv in Oidnung', stellte er er staunt fest. „Lederhaut ebenfalls Aderhaut normal.... Strahlenkörper desgleichen!' Seine Stimme schwoll an: „Netzhaut läßt nicht's zu wünschen übrig... Iris einwandfrei

er den Augendeckel des Rekru ten los, bläbte die Backen und stellte lest: „Augenschwäche kommt nicht in Fra ge. Und da keinerlei Trübungen der bre chenden Medien vorhanden sind, erkläre ich, daß der Rekrut Martin Madon nor malsichtig ist. Vollkommen normalsichtig! Eine weitere Untersuchung mit Korrek tionsgläsern erübrigt sich.' „Treiben Sie keinen Ulk mit uns!' schnarrte der diensthabende Sergeant Madon an. „Ich befehle Ihnen: lesen Sie sofort die Buchstaben,, die kleinen wie die großen!' Martin Madon wankte

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Seite 4 von 4
Datum: 08.11.1945
Umfang: 4
bittet Gottfried Tauber. Gostner in Afers bei Brisen. 775 Pollzeireghnent Brisen! Bitte, wer von euch Kameraden weiß etwas über den Verbleib des Franz Aster, Feldpost-Nr. 18524 b. Nieder- schlesien? Um Auskunft bittet herzlichst Josef Gruber, Gogischerhof, St. Magdalena, Bozen (3). oder an Martin Aster. Schuli- machermeister. Signal. Ritten. 4660c Wer kann Auskunft geben über den Verbleib des Gefreiten Johann Reifer, geboren am 4. Mai 1911 in Brisen? Letzte Nachricht da tiert vom 19. Jänner 1945

1944. Feidpost-Nr. 01863 (C). von der ungarisch-slowakischen Grenze? Um Nachricht bittet herzlichst Familie Egger, Remp. Jencsien bei Bozen. 4836c Wer weiß etwas über den Verbleib des Angela Complol, geboren 1911 in Wengen. Gemeinde St. Martin. Val Badia (Abteital),. Brixner Polizei. 9. Komp, nach dem Zusammenbruch Arbeiler-Komp.. erkrankte er. kam ins Spital nach Liegnitz. Feldpost-Nr. 31464. Um Ant wort bittet Gabriel Plotter. Costa, Wengen. St. Martin. Val Badia (Abteital). 4715c Wer

-Nr. 65927 C? Letzte Nach richt vom 2. Februar 1945. Sein letzter Auf enthalt war Thorn. Ostpreußen. Um Aus kunft bittet recht herzlich Familie Hofmann Johann. Hirbchof. St. Martin. Gsies, Post Welsberg. Pustertal. 4925c Kamerad, vielleicht kannst du uns Auskunft geben über den Verbleib unserer beiden Söhne Karl Hanny. Feldpost-Nr. 32272/D, letzte Nachricht aus Ostpreußen, Dezember 1944. sowie Alfred Hannv, Stabsgefr., Feld post-Nr. 25638 C. letzte Nachricht aus Nar- wik. März 1945. Für jede Nachricht

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Seite 4 von 6
Datum: 11.06.1942
Umfang: 6
Gehen. Immer knickt der Alte nach etlichen Schritten zusammen. Immer wieder sieht Marie sich verzweiseit um, in der Hoffnung, daß Martin des Weges kommen könne. Hier fiihrt doch der Weg von der „Steige' vorbei. Im Winter ist früher Feierabend. Es kann nimmer weit von der Zeit sein, daß Martin hei,nacht. Aber jetzt kann auch sie nicht mehr. Und plötzlich muß sic an das Kind unter ihrem Herzen denken. Hat sic zu viel gewagt? Aber sie hat ja nicht anders können. Um das Leben des alten Mannes ging

. „Der Herrgott muß helfen!' Ganz laut spricht Marie sich selbst Mut -u. Und dein alten Mann redet sie aut wie einem Kind zu: „Ich bring' dich heim. Vater. Zur Knthi. So viel Freud' wird dös Dirndl hnb'n! Und der Martin erst! Der ist ja lauter Vater nnd Vater. Dös ist ganz g'wiß wahr. Und weglaff'n tu' i di nimmer. Grad für uns Hab i di hcimg'holt ans dem Schnee.' Aber jetzt kann sie wirklich nicht mehr. Kein bissel Kraft ist mehr in ihr. Wiederum ein verzweifeltes Umschau- Halten. „HaUol

' und noch einmal so laut, als cs noch aus ihrer Kehle kommen kann: „Hallo!' Antwortet da das zweitemal nicht der gleiche langgezogens Ton darauf? Und jetzt noch einmal? Gottlob! Hilfe kommt. Es kann nur der Martin sein. Sie verzögert den Schritt. Das Vorwärtskommen will ja ohnehin kaum mehr gelingen. „Schlafen!' bettelt der Alte. „Ausraften! Es aeht nimmer.' Grad so lang kann Marie den alten Mann aufrecht halten, bis Martin neben den beiden steht. Hastig gibt Marie Bericht. Jetzt, da sie wieder hoffen kann, findet

sie neue Kräfte. Und jetzt führen sic den Vater zu zweit. Um vieles geht das leichter. Und doch dünkt beiden der Heimwea endlos. Traurig und bang ist jedem zumute. Und nicht nur wegen dem Vater. „I Hab net anders können. Martin.' „I weiß. Marie. Dem Vater hast das Leben g'rettet. Das vergeß i dir nimmer.' Und kein Wort sagt MarUn davon, daß Marie vielleicht Schaden genommen hat an dem Kind, das sic im Sckioßc trägt. Nicht anders können hat sie. Und vielleicht wäre fl# bei de, «»teilten Verzögerung

ja auch wtrSllch zu !t)Ät gekommen. „Martin', beginnt Marie, aber sie kann nicht verhindern, daß ihr vor Kälte und An strengung die Zähne zusammenschlagen, „der Vater darf niimner fort. Wir werden ihm das Bett in unserer Wohnstube auf- stellen. Sn ein alter Mann muß a Heim haben.' „Ist recht, Marie! Wenn's der Vater nur tut. Dsr kann net los von feinem Hof.'

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Seite 3 von 4
Datum: 17.02.1943
Umfang: 4
der Sonne die wildzcrklütielcn Wände des Jviaua kosen. St. Georg ist eine uralte Stiftung der Wel sen denen um die Jahrlansendwende das ganze Gebiet von Lana bis gegen Appiano. das Tal Ultimo niiteingeschloffen. zu eigen war. Im Jahre 1082 schenkte Bertold von Lennon und Prunsberg ans deni wclfischen Hause die Pfarre llltimo, sowie die Kapellen St. Georg »nd St. Martin in Lana dem württembergischcn Benediktinerstift Weingarten. So vcrmeld< eine Notiz im Urkundenbuch des genannten Klosters

. Mit den beiden Kapellen in Lana war ein bedeutender Grundbesitz verbunden, der von dem auf dem Stiftsmeierhof zu St. Martin wohnenden Probst verwaltet wurde. Die alte St. Martinskapelle wurde anläßlich der Grün dung des D. O.-Konvenis In den listiger Jah ren des 10. Jahrhunderts zu Wohnzwecken um- gebaut: nur der dreiseitige Chorabschluß ist auch heule noch erkennbar. An Stelle dieses profa nierten Gotteshauses erbaute der damalige Pfarrkooperator Oberrauch die jetzige Marlins kirche am Spitale. St. Georg

das Kloster Siams die Güter zurückgeben wollte, erhob sich ein langer Streit, da in der Zwischenzeit die Falschauer die Güter übermurt hatte und Weingarten dieselben in diesem Zustand nicht zurücknchmen wollte. In dem schließlich zustande gekommenen Vergleich erhielt Stams St. Georg und St. Martin, die anderen Besitzungen sielen an Weingarten. Nun ward in letzter Stunde dem drohenden Verfall des Kirchleins dank der eifrigen Mühe waltung des Präsidenten der Cammer Vinzenz- komerenz. Herrn Josef Nock

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 27.02.1945
Umfang: 4
i w 11 z: HauDtBchrirtleiter: t 1 ■ —““uwH-'urui'i - IR b S 1 • vom Dienst: Hermai Kr! ' V, «»r den Anzeigenteil veräntwörtiüi Hans Mohne« (sämtliche in Bozen • Brixei Und dos Hebet* geht wettet», L Roman von Hans Ernst Urheberrechtschutz: Deutlicher Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) Als der letzte Hammerschlag in 8 der unteren Schmiede zu Birkenzell ver klang, stand die Dämmerung schon wartend hinter dem Gemeindcwald Der Schmiedmeister Martin Brand- nniller legte den oft geflickten Leder- schürz ab und hing

ihn an den Nagel neben der Fsse. Dann schüttelte er aus einem Blechkübe! etwas Wasser über ''das Schmiedefeuer, daß es zischend erlöschte und eine weiße Dampfwolke uufstieg. Feierabend! Martin llrandmüller ^treckle ächzend den Rücken und krempelte die aufgestülpten Henid- ännei herab. Dann sperrte er die Schmiede ab und spähte die Straße entlang. Kein Mensch war mehr zu Neben und nicht mehr der leiseste Huf- sehen eines Bauernpferdes klang in der Dämmerung. In mancher Bauern stube brannte schon freundlich

war neuzeitlicher eingerichtet und hielt sich ein paar Gesellen. Martin Brandmüller aber war die meiste Zeit allein, weil sein Geselle Robert lieber in der Welt herumzigeunerte.' Gott mochte wissen, wo er sieb jetzt wie- v der herumtrieb. Wo wird er wohl sein? dachte der Schmied, als er zum Haus hinüber- ging. Niemand wußte es. Robert hatte die Angewohnheit, nicht zu -chreiben. Fr hatte es in den viereinhalb Jahren Krieg nur ein eaarma! getan und jetzt schrieb er wieder niihl. Dabei hätte er den Burschen

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Seite 4 von 4
Datum: 21.12.1945
Umfang: 4
bittet Fami lie Maria Kaufmann. Wclschnofen Nr. 98. Bitte, welcher Heimkehrer kann uns Auskunft neben über unsere beiden Söhne: Soldat Johann Rlves, Feldpost-Nr. 0327I/O. vermißt seit über einem Jahr und dessen Bruder Engelbert Ploner. Feldpost-Nr. L 6I789D. L. G. P. A., Unna. Westfront 21. Für jede Nachricht danken ün voraus Johann und Kathi Rives. Piccolein. St. Martin. Gadertal. Bruneck. 6753c V/er kann Auskunft geben über den Verbleib des Soldaten Hermann Ploner. geboren am 11. November 1915

post-Nr. 20573, amtlich vermißt seit 19-15 be Sta'incrad. Für ied* kleinste Nachricht ein herzliches „Vergelts Gott!' Maria Florian. Kaltem. St. Anton Nr. 77. 6994c AVer kann Auskunft geben über den Verbleib des Bruders Theodor Stander. Feldpost- Nr. 23244 B? Dürfte zuletzt bei Wiener Neu stadt gewesen sein. Nachrichten erbeten an Josef Stander. NiederItauser. SariHheiti. Heimgokehrto Stalingrader-Klimnfer werden um Auskunft Uber meinen Sohn Rudolf Gasser gebeten. Martin Gasser. Leifers. 7103c BfHe

. wer kann Auskunft geben über den Ver blei!) meines Sohnes. Gefr. Hermann WnJclier, geboren 1924 Feldpost L 49755 D L.G.P.J. München II. Letzte Nachricht aus Bologn. vom März 1945. Um Nachricht b'ttei die Mut ter Regina AValclier. Bergstr. 13. Eppan. Wer kann Auskunft geben über mehien Sohn und Schwiegersöhne: Hans Gasser, zuletzt in Aachen: Eduard Moser, in Rußland: Wal ter Lunger. ln Ungarn. Martin Gasser. Leiter:. Um Irgendwelche Auskunft Über den Verbleib des Gefr. Oberparieiter Anton. Feldp

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