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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 24.08.1935
Umfang: 6
soll man so lange in Strümpfen und Schuhen laufen, bis die Füße warm find. er jtelnlseAàer Skizze von Inge Stramm. Als Martin Burjan die Marie Ellerkamp hei atete. wußte er, warum er es tat. Sie brachte utes Geld mit in die Ehe, viele Stück Vieh und «liche Morgen Ackerland. Die Marie Ell-rkamp hatte den Martin nur einfach lieb, wie das » manchmal den Mädchen geht. Sie war jung, die >'bscheste auf dem Tanzboden und de» reichen miern Ellerkamps Tochter. Aber sie verguckte >ch ausgerechnet in de» Martin Burjahn

» dessen irtschaft sehr im ärgen lag und der lange nicht er schmuckste Bursch ày Dorfe war, Er hatte eine erhaltene, fast störrisch^ An» sich zu geben, und i>r Herz mußte sie ihm nahe hinhalten,, ehe èie es ah- Aber vielleicht gefiel Hr gerade das.. - Es wurde ihr recht schwer gemacht, dm Martin heiraten. Der Vater war dagegen, die Brüder, ast alle im Dorfe. 'Rur die Mutter hatte im benddämmern einmvk still gebückt am Fenster esessen, die verarbeiteten Hände um das .alte, chwarze Gottesbuch gekrumpft

. Seinem Hnzm kann, keiner befehle»! „So flüsterte die Mutter^ Und so kam es» oaß die Marie den Martin geheiratet hatte. Wer es stand kein guter Stern zu Anfang über der Ehe. Schon nach einem halben Jahr gab es da die Sache mit dem Trauring. An allem war der steiniger Acker schuld. . Unter dem Land, das die Marke mit in die Ehe gebracht hatte, lag ein schnaler Streifen brach, voller Steine und Kraut. Er grenzte gerade an den Besitz eines der Jungbauern, de» Michels, der auch auf die Marie gehofft

hatte und immer höh nisch über den Martin Burjahn hergezogen war Solange der Michel pflügte und eggte und säte, rührt« der Martin keine Hand auf feinem Stück Erde dort. Die Marie wunderte es. Man konnte die Steine doch abfahren. Sie HM« sie noch gut für ihren Steingarten gebrauch«» können, den. sie sich mit viel Liebe in einem synnige Winkel hinter dem Haus angelegt hatte. Der Martin aher fand den Steingarten ganz und gar überflüssig. Sie solle hier die vornehme Art. die sie M Hause ge lernt» schleunigst

vergessen.. Sie «are» einfache Ballern, und in den Garten geHorten Kohl, Rü ben, Bahnen und Petersilie. Marie aber hatte so gar an «ipe Laube gedacht, in der sie Sonntags Kaffee trinken könnten. Als sie damit herauskam, schlug der, Martin vkt. der Faust auf den Tisch. Cr wäre hier der Herr, und er dulde solche Ver schwendung nicht, und wennn sie auch dreimal das Geld mit eingebracht Wte. Diese Antwort würde sie ihm ja doch jetzt gleich an den Kopi werfen... Aber die Marie war nicht so, daß sie jemals

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 4 von 6
Datum: 17.12.1942
Umfang: 6
. Die Teste'ra Mod. B. aus gestellt für solche, die wöchentlich ein- oder i^—q M&wfjrajgt awancB— anpBM —** „Gar nie Hab i Derweil dazu; so spät kommt der Martin auf die Nacht erst heim.' „21 geh, Vetter, red einmal! Mei' Schwester tat halt für den Martin passn. Die hält das Alter für ihn. Die paar Jahre drüber machen für an Witwer nix aiis. Was tut der mit {« einer Jungen? Ganz recht war mei' Rost für ihn. Und mitbringen könnt f'a allerhand. Die hat Kästen grad cindruckt voll, und an die tauseiid Mark ans

der Sparkassa. Wär ka schlechte Partie für dein' Martin. Dös muht da selber sagn, Vetter!' Der alte Bauer greift etwas hilflos nach seinen drei Papiersäckchcn. Wenn die Kramer- Bas ihn nur jetzt los läßt. Die Schwester ivartet daheim auf den Brusttee und ans den Kandiszucker .Die kleine Kathi plagt der Husten wieder so arg. Da muß Lisibas mit ihrem süßen Tränklein wieder nachhelfen. 2lbgezählt schon legi er das Geld auf den Ladentisch. „Pfücit di Gatt, Kramer-Bas!' „Gehst schon wieder Beiter? 2lbcr

's nächstemal mußt a Glaserl Schnaps bei mir trink», Da laß i nimmer aus! lieber mei' Schwester aibt's no viel Zii beredn. Schick halt dein' Martin her zu mir! Für'» gerbst iät meiner Rost die Hochzeit grad passn. Bei bei' neuen Schivägcrin g'fnllt's ihr net.' Ganz langsame Schritt macht der Randl- grnber. wie er heimzu geht. Etwas will >hm nicht aiis dem Kopst Ein Madi ist es, das aber durchaus nicht Rost heißt und schon ge rade darauf ivartet, Lnhwimmerin zu wer den, sckndern eines, das er als Vater

, bevor der Mariin selbst Lohmimmer wurde, dem Sohn als Braut niisgefucht hatte. Mit dem Martin war aber damals nichts zu machen. Der hatte nur seine Marie im Kopf, für die niehreremale reisen müssen, gilt nicht Wer drei Monate. Der Erlaubnisschein Mod. E wird für eine einzige Reise ansgestellt seinfach« Fahrt oder Hin- und Rückfahrt). Die Testeren können bei ihrem Verfall nach Rückgabe der abgelaufe nen beim Kemeindeamie erneuert werden. Auf den Erlaubnisscheinen werden u. «. die Grunde

die Auswahl des Hnferben traf. Der Martin wäre der Richtige gewesen. Längst weiß er das. Und auch die Marie hätte die beste Rcmdlgruber-Bänrin gegeben, und was a,z ihrem miigebrachten Geld noch fehlte, das wäre wieder in einer andern Weise hereingekommen. Hundert tausend Vorwürfe, meint der alte Mann, seien noch zu wenig für seine hirnvcrnagelte- Dummheit. Und doch wollte er alles recht machen, wollte er Heimathof und Heimat- Goden gerecht werden. 2lber an seinem besseren Wissen mangelte es. Ein Großer

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.05.1940
Umfang: 6
man etwas Cla- voftil-Salbe auf die Hühneraugen auf, worauf sofort die Schmerzen und die Hühneraugen selbst in wenigen Tagen verschwinden. „Clavostil' ist in allen Apo theken und Drogerien erhältlich. Dee Eine tragikomische Geschichte von Siezfried von Vegesack Ganz plötzlich, beim Rasieren, während die Klinge sich schon dem Kinn schabend näherte, faßte Martin den heroischen Entschluß, sich einen Schnurrbart wachsen zu lassen. Weiß der Himmel, woher ihm dieser verrückte Einfall kam. Vielleicht

war günstig gewählt: Martin be fand sich für zwei Wochen auf Urlaub, in einein kleinen abgelegenen Ort, wo ihn niemand kannte und wo er sich ungestört und unbelästigt der Pflege des mit jedem Tag immer sichtbarer in Erscheinung tre tenden Bartwuchses in liebevoller Muße widmen konnte. Nein, von einem rich- sigen Bart war einstweilen noch keine Stede — so schnell ging das nicht. Aber i-toppeln waren es auch nicht mehr, son- «ern richtige, durchaus wohlgebildete Härchen, die man schon beinahe zupfen konnte

. Und wenn Martin, die Oberlippe ein wenig vorschie bend, an der Nase vorbei hinunterschielte, sah er mit unverhohlenem männlichen Stolz die dunkeln Umrisse eines ver heißungsvoll emporspierßendxn Gestrüp pes. Das eine fiand für Martin fest: es sollte kein Stutzbart, kein Bartklecks, auch lein dünn ausrasierter Bartstrich nach französischem Muster werden, sondern ein vollwüchsiger Schnauzbart, mit tief über die Lippen wucherndem Wulst. Wenn schon Bart — dann richtiger Bart, an dem man nach Belieben zupfen

, drehen und, wenn nötig, auch kauen konnte. Aber von diesem Wunschbild war die Wirklichkeit leider noch weit entfernt, als der Urlaub abgelaufen war und Martin in die Stadt, in sein Büro zurückkehren mußte. Immerhin, wie Martin befriedigt im Spiegel feststellte, konnte das, was schon vorhanden war. mit Recht als Schnurrbart angesprochen werden. Ein durchaus ernsthafter, respektabler, wenn auch noch etwas jugendlicher, noch nicht ganz ausgereifter Bart, dem. wie man ihn auch betrachten mochte — und Mar

es an Und nur ihretwegen — das mußte Mar tin sich jetzt eingestehen — hatte er den Bart wachsen lassen. Denn einmal, er erinerte sich ganz deutlich, hatte sie in einem Film von einem Helden ge schwärmt, den ein verführerischer Schnurrbart zierte. Und so versprach sich Martin auch von seinem Bartwuchs eine günstige Wirkung auf Ilses sür männ liche Reize so empfängliches Gemüt. Es war fast kränkend, daß die so un- wälzende Neugestaltung seines Antlitzes so gar keinen Eindruck auf die Umwelt machte

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 29.06.1941
Umfang: 6
) 5 Seils S ' »»rp«ai«si>as* x>» Sanntag. den 29. Juni 1S41-XIX Stier im Gespann Erzählung von Franz Brauittann Martin Meingast, Vèr junge Knecht» stieß mit einem leisen Fluch die Decke zu> rück. Schläfert tonnte er doch nicht bei die sei WSntte in der Knechttammerl Er setz te sich langsam auf und starrte nachdenk lich in den steilen Mond. > IN den Blättern vor dem Fenster spielte ein stummer Wind. Die Hofweite lag weiß wie im Traum. Die Metallplatten bes Roßgeschirrs funkelten im Mondlicht

. Dee ölte Hund schlief laut in seiner Hütte. Vom Äall herauf aber brach wieder ein Murren wie tiefes, rollendes Bühlen -- der Stier brüllte wach in die Nacht! Der Stierl Und da wußte Martin plötzlich wieder, was ihn nicht schlafen ließ. Mag ein andere als Matrin es er tragene wenn der alte Bauer sagte: „Ein Stier im Gespann ist nichts für junge Buben. Geh morgen hinab und leih dir dtis alte Roßgespann aus!' Sekt der Bauer im Feld stand, führte seliì Älter Vater wieder das Tut. Auch die Rappen

waren eingerückt, und'da Lang- hà» «WS dem Wald zu schleifen war, Home Martin den starken Stier als Zug gespann vorgeschlagen. — Aber der alte Batter -hielt auf strenges Regiment und Mtzte die Kraft des Knechtes bei seinen siebzehn Jahren wenig, àr Stier kühlte von neuem auf. Auf» nÄhlimd. und dunkel verhalten rührte der Tierruk an der Nachtstille; Martin spürte ihn wie eine Herausforderung. Der Knecht seufzte tief auf. Er rückte aüs den Augen des Mondes, er lehnte sich zurück an die ungetünchte Pfosten wand

und schloß die Äugen. Doch seinen Gedanken und einem jäh aufschießenden Drang entrann er nicht. Er ächzte und zoadie Decke herauf. Doch die Nacht trug keine Kühle in sich —- und der Stier knarrte noch immer an dtr Kette. Da «ntwand sich der junge à»^^de^s^o»ochen Zaudern und reckte 'Martin Meingast lächelte, als er mit dem Stier aus dem Stall trat. Er oerhielt mit gutem Zureden ein lauteres Brum men oes Tieres. Das Spannzeug und ein -5! 8 1 enes Zugscheit hängte er ihm auf dem ^nochüberundnahm selber dag

schwe- » Sarpie auf die Schulter. Der Hund raschelte auf von seinem Schüttstroh unh umschnüffelte wedelnd Fuhrmann und Gespann zu so sonderbarer Zeit. Der alte Bauer aber schlief, und kein Fenster blinkte auf. ì.Huh»> Schwarzscheck!' Der Stier bog den Kopf zum Stall zu rück^ wo ein Rmd sich keuchend erhob. Doch er gab dem leisen Zug des Zügels — '> und folgte dem üppigen Duft der enden Wiesen. : ? chlaf gut, Bauer!' flüsterte. Martin ehen. „Im Schlaf erlaubst 6u vieles auch, ddß ein Knecht den Stier

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 3 von 6
Datum: 28.05.1942
Umfang: 6
- oder Schaffett, Fischtran und pflanzliche Oele. Fast jeder Pflanzenstoff enthält auch gewisse Fett bestandteile. Die 'Randlam&ez und iiw 4jöl Don M. Frank. (14. Fortsetzung.) „So?' meint Martin enttänscht. „Und um mich kümmert sie sich net?' Aber Lisibas scheint schlechter Laune zu sein; sie murmelt etwas „von Grund dazu haben'; weiter aber läßt sich nichts aus ihr herausbringen. Mißmutig geworden, geht Martin ins Bett. Da hätte er ja gleich auf dem Loitzer- Hof zu Nacht bleiben können. Oft genug

hat es di° Loiitzerm ihm oorgefchlagen. Den weiten Weg' im winterlichen Unwetter geht er jeden Abend nur wegen Marie heim und dem Kind. Und das ist letzt ihr Dank dafür! Alle kleinen Unterlassungssünden in der letzten Zeit fallen Martin von seiner Frau ein. Sie stellt oft so sonderbare Fragen. Der Loitzer-Hof und alles Drum und Dran scheinen für sie von brennendem Interesse zu sein. Aber daß ihr Mann nicht mehr im Walde schafft, daß er statt dessen mit Christin und der Magd den Kuhstall versorgt, das will Martin

ihr immer noch geheimhalten. Wird es nicht so besser sein? Warum sich und Marie schwere Stunden machen durch Eifersucht? Oder ist es doch schon eine solche, die Marie so widerspenstig in letzter Zeit inacht? Eifersüchtig — ohne Grund ganz gewiß — aber ganz gewiß nicht kränkend für den Ehe mann. Marie hat ihren Martin gern und möchte eben keinen Gedanken von ihm einer andern gönnen. Die Liebe macht blind, aber auch wiederum hellsehend und vielahneud. „Dolomite»' Nr. 22 — Seite r Die Kohlenhydrate

werden kann. Der deutsche Gelehrte Prof. Dr. Oskar Kellner hat mit seinem Stärkewert dem Praktiker die Möglichkeit in die Hand gegeben, sein Futter richtig einzuschätzeu und zu bewerten. In ganz großen Zügen war der grundlegende Versuch, der zur Aufstellung des Martin fällt plötzlich ein. daß er sich in letzter Zeit kaum mehr um Marie kümmern konnte. Das verträgt aber keine junge Frau. Zu schnell wurde sie wohl aus der ersten Seligkeit des Ehehimmels gerissen; der grobe Alltag griff zu früh tind ,iu rauh

in ihre glückliche Zweisamkeit hinein. Aber das läßt sich alles wieder gutmachen. Martin horcht nach Schritten, leisen, ver haltenen im Gang. Es bleibt aber alles still. Warum zögert Marie so lange? Nun ist er es, der wartet. Die weiche Stimmung ver fliegt plötzlich. Es muß schon spät sein. Was hat Mario um diese Stunde noch bei ihrer Mutter zu suchen? Bon der Kammer der Base hört Martin die meinende Stimme des Kindes. Darauf beruhigend die der guten Alten. Ist Marie nicht so viel Mutter

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Der Burggräfler
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Seite 7 von 12
Datum: 23.09.1885
Umfang: 12
wandern unsere jungen Kühe über die Ziller- thaler Alpen nach Niederösterreich und Galizien und werden sehr gut bezahlt; im Herbste kommen die jungen Kalbinen und Stiere auf die Märkte im Burggrafenamte und haben sich auch dort Geltung verschafft. Das hohe k. k. Ackerbauministerium spendet uns seit Jahren eine reichliche Subvention für Rindviehzucht, und es werden jährlich in St. Martin, in St. Leonhard und in Moos Viehaus stellungen gehalten und wohl kleine aber viele Preise vertheilt

, was ein allgemeines Bestreben, im ganzen Thäte eine schöne Race heranzubilden, rege erhält. Wir haben in Paffeier viel zu viele Vieh händler, welche kaufen und wieder verkaufen und dadurch ihre» Profit finden; sie führen darum immer wieder fremdes Bieh in's Thal herein und es braucht große Anstrengung, dagegen einzuwirken. Es wurde demgemäß mit dem Markte gestern in St. Martin auch Thierschau abgehalten und die Preisvertheilung für die Viehzüchter vorgenommen. An Zuchlstieren wurden 13 Stücke aufgetrieben

. Es erhielten Preise: Johann Waldner von Hannen in St. Martin 15 fl., Josef Winkler von der Muhre in St. Leonhard 12 fl., Josef Güster von Almberg in St. Martin 8 fl., Alois Frick von Wolften in St. Martin 5 fl. An jungen Kalbinen über Bad Jahre wurden 9 Stücke aufgetrieben, und es erhielten Preise: Michael Güster von Jnner- christl in St. Martin 12 fl., Alois Strobl von Gande in St. Leonhard 9 fl. Josef Königsrainer von Haslach in St. Martin 6 fl., Johann Königs rainer von Kammerveit in St. Leonhard

3 fl. An Kühen, die bis zum 5. Kälber» in Paffeier bleiben müflen, wurden aufgetrieben 11 Stücke, und erhielten Preise: Martin Prünster in Stain- haus zu St. Martin 12 fl., Hochw. Pfarrer von St. Martin P. Seb. Heinz 9 fL, Martin Prünster von Stainhaus in St. Martin 6 fl., Mathias Heel, Kalmschmid in St. Martin 3 fl. Ausge zeichnet schön waren die aufgetriebenen Zuchtstiere, und würden die meisten preiswürdig befunden worden sein. Am 29. Sept. findet die gleiche Preisvertheilung in St. Leonhard

. Weilräge, welche dem Pfarramte Meran zur Kirchen- restauration übergeben wurden: Ungenannt Uebertrag fl 3055.55 50.— 10 .— Eine altehrsame Meranerin Herr Tobias Kirchlechuer, Handels mann und dessen Schwester Frl. Aloisia Kirchlechuer . 10 .— 100 .— 5 . — 5.— 10 .— 50.— 1000 .— Summa fl. 4302.55 Mit herzlichem Danke empfiehlt sich für weitere gütige Beiträge die Kirchenvorstehung. Watriken-Auszrrge. St. Martin, Paffeier» Geburt: l. Sept. Martin, S. des Martin Pixner von Jnnergsteera. Berehelichung

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Lienzer Zeitung
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Seite 9 von 26
Datum: 07.11.1903
Umfang: 26
. Dieser mildtätige römische Feldhauptmann wurde später i» die Reihen der Heiligen der katholischen Kirche aufgenommen und erhielt den Namen Martin. Sein Erinnerni'gstag fällt anf den No vember. Soweit die Legende. Historisch ist die Tat des heiligen Martin nicht festgestellt. Spä- ter wurde St.-Martin als Schutzpatron der Bettler erwählt und im Mittelalter führten die Bettlergilden tatsächlich diesen römischen Feldhauptmann in ihren Wappen. Wie allen Heiligen, wurde auch Martinus manches Wun dertätige

angedichtet und man sagt, daß er es gewesen sein soll, der die verräterischen Gänse am Capital zuerst höite. Dafür trägt die Gans den Beinamen St.-Martinsvogel. Zu Martini ist bekanntlich dieses nützliche und wohlschmeckende Tierchen am feistesten und von diesem Tage ab gilt es als ein besonderer Leckerbissen. Im Leben der Bauern spielt der heilige Martin eine ebenso große Rolle wie seine beiden Genossen Albert und Leonhard, denn auch St.-Martinus ist Schützer der Haus tiere. Der heilige Florian

ist bekanntlich der Patron des Feuers, dagegen St.-Martin der jenige des Wassers, den sein am Hause an gebrachtes Bildnis soll, nach dem Bauernglau ben, das Haus vor der Gefahr des Wassers schützen. Als ganz besonderer Patron gilt der heil. Martin in Italien und Südtirol. Dort ist entweder sein Bild, das ihn nach der Legende darstellt, wie er eben seinen Mantel zerschneidet und die Hälfte desselben dem Bett ler darreicht oder seine Statue zu Pferde, in jedem Hause fast zu finden. Durchweg ist er in römischer

Feldrüstung dargestellt und wir hatten sein Bild nur einmal als Büste gesehen bei einem Bauer im Allgäu. Im Volksmunde lebt der heilige Martin oft und oft. So singt man in einigen Ort schaften Oberbayerns: St.-Marti»! St.-Martin! Du sitzst auf Deinem Roß Und schenkst an Jed'n Dein Mantel Der nackert geht und bloß! Die Buben im Zillertal in Tirol ziehen am Martinstage von Bauernhof zu Bauern hof und singen Bauer und Bäuerin an: Heunt iS Sankt Martintag Wennst uns woS geb'n magst, Gib kou Salz Und Schmalz

Und net woS alt'»! Und der heiln Martin wirb In Dein'm Haus der Hirt, DeS Dir kon Wassernot Schimmelt Dei' Brot! ' Dafür erhalten die Sänger gewöhnlich von der Bäuerin ein sogenanntes Martinibrot, das eigens für diesen Tag gebacken wird. Es besteht aus Kleienmehl und Honig. Im Geschmack hat es eine Ähnlichkeit mit unse rem Lebkuchen. Eine große Verehrung genießt der heilige Martinus auch in Böhmen. Dort gilt er als der Patron der unverehelichten Männer und daher singen die böhmischen Land- mädchen

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 09.06.1910
Umfang: 8
. Seine straff gespannten Sehnen ließen wieder »ach. Mit schilpenden Füßen schlich er in sein HauS, als trüge er eine Last, die ihn kaum aufrechthielt. Zum guten Glück gewahrte niemand den kläglichen Einzug. Das Gesinde war in den Hof- und Wirtschaftsräumen bei der Arbeit. So gelangte Martin unbemerkt durch die Fronttür seines Hauses zur Mutter, die er allein in ihrem Zimmer fand. Bei seinem Nahen hob sie wie elektrisiert den müde zurückgelehnten Kops. Und sie, die ihm so selten mütterliche Weichheit zeigte

jener Martin Gunder auf, den das Dorf fortan kannte, der ruhige Mann von knapper Redeweise, dem aber «Herne Unbeugsamkeit aus der hochgehobenen Stirn swud und kalter Wille aus den scharfen Augen blitzte. , - . Jetzt hörte das Wundern. und Kopfschütteln über den romantischen Bauer aus. Der Gunder Martin, der für nichts anderes mchr Sinn hatte als die möglichste Ausnutzung seines Grund und Lodens, die Mehrung semeS Besitzes, das war der richtige Bauer von altem Schrot und Korn. Und doch ahnten

sie nicht, die weisen Nach kam, daß nicht Gewinnsucht und Bauernstolz dir Triebkraft seines unablässigen und erfolgreichen Strebens war, sondern ein fieberhaftes Arbeits- dedürfniS um der erschöpfenden Tätigkeit selber willen, die ihm das Denken betauben sollte. Und ebensowenig wußten sie, wie unlöslicher noch ihn das vergossene Blut an seinen Hos kittete, denn diese Heimliebe war geradezu Fanatismus ge-: worden, seitdem Martin Gunder Lising Matte? - aus seinem Lebensbuch gestrichen, wie eme frucht- ^ leere

Frühlingshoffnung. Sie mochte, wie eS wohl bei früheren Diffe renzen geschehen, seine erneute Annäherung er- . wartet haben. Sie mochte auch in der Stille zwischen ihrem Mißtrauen, daS zumeist unbe friedigter weiblicher Gtelkeit entsprang, und ihrem Leinen seichten Herzgefühl, das wohl mehr ei» Hang zum Wohlleben war,, schwanken, Martin Kaste nicht danach. Er mied das Madchen ge flissentlich. Während der nächsten Wintermonate bekam «r sie kaum zu Gesicht. Ale die Wintersaat gelegt, alles Erforderliche in Land

weniger, um den ernsten Sohn aus der Einförmigkeit seiner stillen Stunden aufzujagen, als ihn von feiner Schwär merei für die hübsche eitle Deern, die gar nicht ihre Vorliebe war, zuheilen, denn sie wußte nichts von dem endgültigen Bruch der beiden. Martin quittierte solche Geschichten mit einem Achselzucken. Um der fröhlichen kleinen Grille nicht zu begegnen, die überall zu finden war, wo nur eine Fiedel klang oder scherzhafte Schnurren die Runde machten, war er ja im Haus geblieben. Das sagte

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.09.1940
Umfang: 6
dem Heu in hoher Raufe. Mehr begehrte Barbara nicht; wir nen nen das bescheiden, denn nie ist's anders gewe-'à ein schwerer Arbeitsgaul brachte es allenfalls bis zum Trab, leiten zum Galopp, doch niemals zu einer Karriere. Barbaras Besitzers war ein Mann, dessen kleine Firma sich des Namens Stifter bediente: Martin Stifter, Handel init Anthrazit und dergleichen. Mühsam war es, den Hausbrand durch die Stra ßen zu lenken, doch mühsamer, die Ware auszurufen, am mühsamsten. Zentnersack und Brikettkasten

von Stock zu Stock zu schleppen, fünf Treppen oft, das drückte die Schultern krumm. Eines Tages — man bängte uni Krieg oder Frieden in aller Welt — sah Trine, Martin Stif ters Frau, wie sich der Mann selbst in die Dachse- lpannie. um da? halb b.>'a- dene Gefährt aus dem Hof zu ziehen. Trine fragte erschrocken: „Warum ohne Pferd, Martin?' Er wischte sich die Schläfen, nicht ge rade frrch. doch ohne Anklage: „Die Bar bara ist fort —' — „Gestohlen —?' --- „Nein, sie ist Soldat.- Geahnt hatte Trine

das, und weil sie zu jammern anfing um das liebe nützliche Tier, kamen dem Martin auch die Trä- nen. So war es nun: weil's Krieg ge ben sollte, wie es hieß, darum hatte die Barbara letzte Nacht von der Krippe ge mußt. und der Btick des Pferdes w?r voll Abschied gewesen. Im Winter noch, als man das Tier musterte und sür tauglich befand, war der Martin stolz gewesen: er ahnte nicht, daß Barbara bald Ernst machen und ein Geschütz zu Felde ziehen würde. „Willst du trauern. Trine? Es muß wohl so sein, darum keine» Mucks

'. Sie weinte noch heftiger.- „Hast du den Gaul nicht gern gehabt?' Er wehrte ab, spannte sich von neuem in die Deichsel, zog seine Kohlen: „Bei mir ist das klagen zu Ende, nun kommt das andere...' Er zeigte seine Arme, seine Fäuste, und der Frau blieb nichts übrig, als abermals zu helfen. Speiche um wpeiche. Meter um Meter... Martin Stifter, in den Nächten oft auf geschreckt vom Donner der'nahen Front, tat etwas, was er nie getan vorher: er schloß in die Demut seines Betens nicht nur die Gedanken

, ehe Trine ihm Jacke und Pantofseln reichen konnte, hin unter: „Ja, die Barbara —!' Er wollte sie anrühren, hielt aber inne, zunächst kau«, ahnend, warum. Fern grollte das Wettern der Geschütze. Trine warf sich an de» Hals des Tieres, um arm!? die Stute. „Bist wieder da? Gehst nimmer weg? Hast de» Klaus getroffen und den Hannes —?' So sagte sie, und es war viel Rührung um die Szene. Nur Martin Stifter stand immer noch abieits mehr nach dem Don ner horchend als nach Trines Zarcheit vor der Stute

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 25.09.1930
Umfang: 12
und dann weiter zum Stubentor. Und von dort war es ganz nahe in das grüne Freie der Landstraßen. Waren es die in der heutigen Abend andacht vernommenen Worte aus Priester mund oder war es etwas anderes, das die mächtige Bewegung hervorrief, die jetzt in ihrem Herzen auftobte? Ja, es war ein besonderes Ereignis, das diese Erregung in ihr verursachte: Ein unbekannter Knabe hatte ihr heute morgens, als sie für ihre Frau Mutter Einkäufe be sorgte, ein Briefchen zugesteckt und dieser Brief war von Martin Achenauer, dem ihr Herz

werden und zu einem von ihr und ihrem Liebsten ge wollten Ziele führen möge. Ulrike hatte kaum die Stunde erwarten können, die sie zu Martin Achenauer bringen sollte. Und nun war sie auf dem Wege zu ihm ... nun bog sie in den schmalen Rain, der in den stillen, von schlanken Birken umstandenen grünen Winkel führte . . . und nun . . . nun lag sie in seinen Armen und an seinem Herzen und ihre Blicke senkten sich tief in die seinigen. „Martin!' „Ulrike!' Der junge Mensch hielt sie in seinen Armen, fest und treu, und vermochte

in diesem Augenblick, da er sein liebstes Mädel nach zwei langen Jahren wiedersah, eine gute Weile kein anderes Wort über feine Lippen zu bringen. Behutsam strich er über ihren Scheitel und etwas besorgt schaute er in ihr Eesichtlein, in dem blasse Rosen blühten. Und als ob Ulrike die Gedanken, die darüber hinter seiner Stirn aufbrannten, erraten hätte, sagte sie schnell: „Brauchst dir keine Aengsten zu machen, Martin, daß ich ein so blasses Gesicht Hab. Hat das die Sehnsucht nach dir gemacht, du mein Liebstes

, das ich auf der Welt zu eigen Hab, trotzdem...' Sie unterbrach sich und zwang die Worte wieder hinab, die schon auf ihrer Zunge gelegen. Das war Martin Achenauer durchaus nicht entgangen. Er sagte: „Sprich nur aus, Ulrike, was dir in den Sinn gekommen ist.' Sie schüttelte ihr Haupt so heftig, daß ihre Haare durcheinanderwirrten. „Rein, Martin,' erwiderte sie, und durch ihre Stimme ging es wie ein verhaltenes Weh. „Warum unser heutiges Beisammen sein, auf das ich mich schon gar so sehr gefreut habe, verleiden

als eines hat in meine Augen geschaut. Ich aber Hab' an allen vorbeigeblickt, wie betörend auch ihr Locken gewesen war, und Hab' all mein Sinnen und Gedenken um dich gerankt, du mein Allerliebstes auf Erden. Und so viel Lieb und Treu soll umsonst gewesen sein?' „Wollt Gott, du erlebtest keine Ent täuschung, Martin,' nahm das Mädchen wieder das Wort. „Brauch dir wohl nicht zu sagen, daß auch mein Herz mit jedem Faserchen dein gehörte während der Zeit, die du fortgewesen, und auch dir gehören wird in aller Zukunft Tagen

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 14.09.1933
Umfang: 16
er sich an Martin Kroß, welcher, die Reisetasche in der Hand, nebm ihm stand und sagte: „Komm, Martin, wir wollm in den näch- stm Gaschof gehm. Es ist- für heute zu spät, unsere Nachforschungen zu betreiben.' Sie gingen raschen Schrittes in die StM und fanden bald ein entsprechendes Gasthaus, in welchem sie sich einmietetm. Auf ihren Wunsch brachte sie «in Mädchm sogleich auf ihre Zimmer, welche anMander grenzten und durch eine Tür verbunden warm. „Kann ich dm Wirt noch fprechm?' fragte Hugo, als das Mädchm

sich zu Bett. Am andem Movgm stand Hugo sehr früh auf; er war kaum imstande, feine Ungeduld länger zu beherrschen. Er öffnete das Fenster und blickte auf die Straße. Das Wetter war kalt und trübe und ein feiner Rat fiel langsam und geräuschlos nieder. Da trat Martin in» Zimmer. Hugo wandte sich um und rief diesem entgegen, indem, fein Gesicht wie heller Sonnenschein stvahste: s (41. Fortsetzung.) „Ein trüber Tag, Martin; aber für mich wird er ein Tag der Freude sein, denn ich werde heute große Nrtdeckungen

machm, ich werde -heute meine Mutter schm — meine Mutter, Martin, und zwar zum erstenmal in meinem Leben mit vollem Bewußtsein-! Ob die Beweise sie übevzmgm werdm? Ich zittere, wenn ich an alles das denke, was mir die nächstm Stunden bringen werden.' „Die Beweise werdm sie überzeugen, wenn sie irgend einm Zweifel hat,' versicherte Martin, „Ich freue mich herzlich darüber, daß Sie nahe «daran sind, Ihr« Mutter zu finden/ „Sie hat nur mich, meine arme, hinter- gangene Mutter,' sagte der junge Mann

mit unbeschreiblicher Zärtlichkeit, „und,' fügte er mit strahlenden Augen -hinzu, ,-indem ich sie finde, werde ich auch alles andere -finden, wo nach ich mich sehne. Wenn meine Mutter Nachweisen kam, daß ich ein Recht habe, meines Vaters Namen zu führen, werde ich es wagm, mein Herz einer jungen Dame an zutragen, deren Gegenliebe in meinm Augen kostbarer sein würde als die Krone eines Königs. Du fytft sie gestern am Bahnhof ge» sehen. Sähest du jemals «in schöneres, liebenswürdigeres MAchm, Martin, oder «in edleres

, reizenderes Gesttht?' „Sie fah aus wie «in Engokl* ries Martin etwas erstaunt, aber volkkommm begeistert; „und die junge Dame bei ihr, diejenige, welche das Reisegepäck trug, war amh hübsch und mchr nach meinem Geschmack, Mrs. Hugo. Ich möchte wohl mit derselben Bekanntschaft machm — gewiß, das möchte ich!' „Vielleicht wirft du Gelegenheit dazu be- kommm,' versetzte Hugo lachend. „Laß uns Mn hdmntevgchm zum Frühstück.' Nach «dem Frühstück «begab Hugo sich in das Gastzimmer, wo er di« Wirtin fand

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Seite 5 von 8
Datum: 18.06.1942
Umfang: 8
Bangen isl mehr in ihr, so schwach und elend sie sich auch noch lühlt. Wie soll sie auch ahnen, daß der Schaden, den sie nahm, viel tiefer geht? Das er ihr ans Leben areilen will! Jetzt ist auch der Alte wach. Ganz still liegt er da. „Grad sinnieren mnfz er immer!' be richtet Lisibas. Und dann laat sie noch: „Der Martin läßt dich schön grüßen. Marie. So schwer ist er fortgegangen heut morgen zur Arbeit. Aber was hält' er anders tun köniien? Die Pflicht geht vor.' Marie versucht, auszustehen

so kommen. Jetzt hat lie's G'lrett.' Aber auf solche Vorwürfe erfolgt keine Antwort von Lilibas. und verstimmt und rer- ärgert geht die Feldwieierin heim. Sie grollt noch den ganzen Weg hinunter bis zu ihr-'.n Haus: „Um dreitausend Mark hätt i no an andern Schwiegersohn krieg'n könne». 'Aber dös dumme Dirndl hat ia von keinem andern was wissen woll'n.' * Heute verhält sich Martin bei seiner Arbeit im Loitzer-Stall sehr schweigsam. Wenn Christin an ihm vorübergeht sieht sie ihn forschend an. Aber sagen

mag sie auch nichts. Vielleicht ein Streit mit Marie? Wäre ja kein Wunder, wenn sie eifersüchtig auf die Loitzer-Tochter wäre. Sie und der Loh- wimmer sind ja auch Tag sür Tag beisammen. Die Arbeit will heute gar nicht varzvärts gehen. Keines ist recht bei der Suche. Martin sängt an. dem Pich die Barren zu füllen. Korb nm Korb voll von dem zurechtge- schnitteiien Futter schüttet er ihm vor. Unter dessen sitzt Christin, den Melkeimer zwischen den Knien, bei der ersten Kuh. Jetzt melkt ste

nicht mehr wie früher zuerst in die Streu, sondern sic putzt das Euter mit dem sauberen Tuche ab. das sie beim jedmaligen 'Ausleeren des Melkkübels am Brnnnentroa auswäscht. Schnell ist das getan, und Martin lobt ihre Ausdauer. Heute weist Martin gar nichts zu loben und nichts zu erzählen. „Wo denkst denn hin. Martin?' ,.O mei. cs hat jeder seine Sorgen.' 'Abweisend kommt das ans Marlins Mund. Er hat es nicht gern, wenn andere sich nm seine Angelegenheiten beküminerii. Aber was gestern

stehen zwei ganz andere Sorgen. Der Bater und Marie. Mein Gott! Hat er sich gestern abends beim Heimgehen mit den beiden ängstigen müssen. Und dann die schlaflose Nacht! Immer die Sorge geteilt zwischen den beiden. Kein bissel Ausruhen gab es für ihn alle Stunden der Nacht hindurch. Und nin Morgen rief die Pflicht aufs neue. „Kannst net daheimbleiben. Martin?' fraat die Lisibas. „Wirst schon allein sertia werd'n. Lisibas! Du weißt es ja, daß es für an Taglöhner ka Ausnahm' aibt.' Alle Stunden

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Seite 4 von 6
Datum: 21.05.1942
Umfang: 6
. Sie war es. die später auch die Tochter anlerntc >m Stall. Anders mnß das alles werden. Schon rechnet Martin im Kopf ans. wieviel die in die Streu gelaufene Milch zusammen aus- ‘ machen kann von allen Kühen, wie sie zum Melken komme». 'An einem Tag. und dann in einer Woche, in einem Monat! An so etwas denkt Christin ja wohl nicht. Bon Lisibas daheim könnte sie da? Sparen lernen. Und von Marie wohl auch, der das Wirtschaften mit dem kleinen Wintervorwat Sorge genug schafft. „Sündhaft ist cs. unnötiq die kostbare

Milch zu vergeuden!' denkt Martin, „aber i bring's der Christin bei.' Um vieles freundlicher als am Morgen, spricht er seines Bauern Tochter um Mittag herum au. Antwort bekommt er keine. Finstern Blickes schaut sic ihm zu. wie er mit der .yolzgabel aufs neue die Streu auflockert. Ist ihr das nicht recht? Vergönnt sie dem Vieh nicht die bessere Liegestätte, wenn es sich nach der Fressen zum beschaulichen Wiederkäuen niederleat? Auf Chrislins Gesicht liegt ein höhnender Zug. Er weiß, was sie denkt

. Zu wenig ist ihr geschehen. Morgen wird er die Zeit ge schickter einteilen. Er »ms, sich erst zurecht- finden bei der Arbeit. Füttererarbeit hat er last nie getan. Nach dem Mittagessen ist er der erste, der vom Tisch weglänft. Der Loitzer. der seinen schönen alten Eßspruch selber sagt und dazu das Vaterunser vorbeiet nach alter Väter Sitte, sieht ihm verwundert nach. „Der Martin schsint's oilia mi, der Arbeit zu haben!' „Weil ihm nichts von der -and geht', sagt drauf die Magd. Wie Knechte und Mägde

draußen sind, nimmt der Loitzer den neuen Fütterer bei seiner Frau in Schutz. „Das glaub i niemals vom Martin. Der nackt die Arbeit nur anders an wie's sonst auf dem Loitzcr--of Brauch worden ist. „So?' begehrt die Loitzerin aus. „find'st schon wieder an Grund zum Granteln? Alleweil hast an unserer Arbeit auszusetzen. Nie ist's dir genug. I inerk's schon lang, daß es über ini geht. Du meinst wohl, daß i dir wie a Kleinhäuslermeib schass? So dumm bin i nimmer. Einmal bin i so dumm g'wesen. -ätt'st

. Einmal ja. da hatte sie nur ihn gekannt, das könnte er heute noch mit Gewißheit sagen. Aber über den, langen Warten auf die Heirat ging wohl die Liebe in.Scherben. War ja auch viel von ihm an Nesl und an ihren und seinen Kindern g-siindigt worden. So etwas rächt sich immer. Weil er aus dem Bereich der erzürnten Refl entrinnen will, geht er zu Martin in den Stall hinüber. Er findet ihn mit Flitterschnei den für die nächste Mahlzeit beschäftigt. „Wie geht'» denn. Martin?' „Gut. Loitzer, gut. Freilich wirst die ersten Tag noch Geduld

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 4 von 6
Datum: 02.04.1942
Umfang: 6
. Mit l. April wird der um 23.59 Uhr von Mcrano abfah rende und in Bolzano um 9.33 Uhr eintreffende Zug eingestellt. bewußt hinter den Dorfhäuscru herum, immer eilig, als ob er wunder was zu ver säumen hätte, um dann plötzlich wieder auf gleichem Weg um,zukehren und zur Marie hcimzukommmen. Aber dann steht er doch eines Tages am Gartenzaun, über den hinweg er das ganze heimatliche Anwesen überschauen kann. Den Randlgruber-Haf! Ein paar ganz tiefe Atem züge tut Martin, wie einer, dem das Hin schauen allein

Scholle soll den Kindern heilig werden um der Eltern willen. Denn »m das Haus für sie zu bauen, trug jeder die besten Steine aus der alten Heimat mit. Das konnte keiner dem Martin wehren, auch der Vater und der Luis nicht. Den Buben, aber, den Marie jetzt unter ihrem Herzen großzieht, muß der Vater als Enkel aner kennen, ob es ihm nun paßt oder nicht. Und daß er ein echter Randlgruber wird, das soll seines Vaters größte Sorge sein. Freilich kann es auch ein Dirndl werden. Dem Martin

ist es auch so recht. Dann kommt halt das andermal der Bub dran. Marie wird ihm viele Kinder schenken. „Martin! Martin!' ruft eine der Schwestern vom Haus herüber. Monika hat ihn gesehen und ist ganz glücklich, wie der Bruder sich bei ihrem Ruf nicht wegwendet, sondern dem Gartenzaun entlang dem Haus zugehl. „Der Vater wird sich freuen! Geh ein wenig zu ihm in die Stube! Er ist net gut bei'nander. Beim Anbau muß er sich ver dorben haben.' Daß der Vater schlecht nussieht, findet Martin auch. „Sollst dich nci gar

so plag'n, Vater!' Der seufzt schwer aus. Es klingt geradeso, als wenn einer aus eincin tiefen Brunnen die allerletzte Kraft herausholen möchte. „Frelich', denkt, Martin schnell, „drei Brüder sind fort. Fremde Knechte können die eigenen Buben noch lang net ersetzen. Luis allein ist zu wenig. Aber so wie der Vater bei'nander ist. macht er's nimmer lang. Es müßt' einer ihm helfen. Was braucht's da lang überlegen?' „I könnt ein bißl aushelf'n kommen, Vater', sagt er. „I bin mit mein'm Anbau fertig

.' Wie stolz sich dos nichört! So stolz, daß der ~ auf dem alten versessenen Kanapee ganz zu sammengesunkene Vater ordentlich zu seinem großen Buben hinaufschauen muß. _ Stolz hat er für drei, der Martin, darin ist er ganz ein echter Randlgruber. Luis könnte ruhig etwas mehr von der Art des Aeltesten haben. „War mir schon recht, Martin! Wenn du Derweil hast. In den letzten vierzehn Tagen bin i halt mit der Arbeit nimmer recht Nach kommen. Erst kann man vor lauter Nässe in die Aecker net eini, und nachher

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 27.09.1934
Umfang: 16
ein vierzigtägiges Beten und Fasten zur Vorbereitung auf dessen Fest. Bei solchem Anlaß empfing er auch die Wundmale. Michael und Franziskus! Die Zeit, die hinter uns liegt, hat so manche uralte katho- * lische Andacht aufgegeben: es war ein Ein „A geh — und i fürcht' ihn. Wo er do alle Hoamlichkeit woaß von der ganzen Gmoa und so scharf predig'n tuat!' Da muß der Martin herzlich lachen: „A bißl a Emst schad't nix, Muatterl — und a Hoamlichkeit hast du net?' Sie hat einen dunkelroten Kopf bekommen: er rechnet

wie ich! Was fragst d' mi' nach?' Sie ist noch lange nicht erschöpft, die gute Frau. Eifrig schwingt sie den Kochlöffel und ruft ihm nach, weil er sich zur Türe wendet: „Du! Und bei der Veo z'Hecherndorf gibt's scho wieder an Buam. Jetzt is dös scho der dritte!' „Brav!' sagt gedankenvoll der Martin und geht. In der Stube sitzt über seinev Büchem der Gallenhofer: Schreibarbeit tut er . nicht gern, die Hand ist ungelenk und mall lang sam an einem Satz. So bietet sich der Mar tin zur Hilfe an. Aber der Vater schaut

seinem Sohn in's Gesicht. „Freili — an ganzen Tag bei so an Sau wetter ackern und nacha auf d'Nacht sie a no plagen! Na, na! Martin! Da gibt's nix, i hab's eh glei!' Da setzt sich Martin an den Ofen und zün det sich ein Pfeiferl an. Wie gut ist der Vater, wie gut auch die Mutter! Wie gut sind sie alle beide zu ihm! Und er? Wie lohnt er's ihnen! Mit einem immer bren nender werdenden sich Hinaussehnen aus Heimat und Hof? Tief seufzte er auf. „Gel, bist müd!' sagt der Vater. „Hält' der Wastl morg'n

a no ferti macha kinna. 's braucht's net, daß d' gar so schindest!' Aber da wehrt der Sohn lachend ab: „A was, i bin do net so müd, Vater! Wie kommst d'rauf! ' „I moan halt!' antwortete der Alte gelassen. Martin greift nach dem Tages blättchen, das auf der Bank neben ihm liegt. Das, was so kurz und immer um vierund zwanzig Stunden zu spät, da drinnen steht, ist das einzige, was aus der lauten Welt in seine Einsamkeit dringt: reichlich wenig für seinen hungrigen Geist. „I woaß net, der „Heimat-Bote

' wird scho allaweil lang weiliger und kürzer!' sagt er und wirft das Blättlein weg. „Kunt'n mir net a andere Zeitung hab'n!' Der Bürgermeister tunkt umständlich die Feder ein, ohne aufzusehen sagt er: „Bal d' das Amtsblatt lesen magst, dös liegt oben im Schulhaus. Mir g'langt dös a dahoam!' Martin ärgert sich, daß er die Anregung gemacht, er hätte sich die Antwort denken können. Den „Heimat-Boten' hatte der Großvater schon gehalten, vielleicht dem sein Vater auch. O, über die Tradition

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Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 22.07.1937
Umfang: 8
seiner Meinung. j ♦ Am 25. Geburtstage der Firma trat Augustin vor seinen Kompagnon und sagte: „Dies ist ein feierlicher Tag. Wir können ihn nicht schöner begehen, als wem wir unsere Kinder zusammentun.' „Gut', antwortete Momsen und griff nach seinem Hut. Wollen wir es gleich besorgen?« „Das wird das beste sein', entschied Augustin. „Du gehst nach Haus und sagst Anna, daß Martin sie um acht Uhr besuchen wird. Ich schicke ihn dänn. Wir Alten gehen in ein anständiges Lokal und feiern den Tag

, und wenn wir später zu euch gehen, werden wir, denke ich, nur noch unseren Segen zu geben haben.' — ^ Punkt acht Uhr trat Martin Augustin in die Momsensche Wohnung. Er fand Anna allein. Sie ging im Abendkleid im Zimmer auf und ab. „Wir haben eine Verabredung miteinan der', jagte Martin. „Ich weiß', antwortete Anna! „Aber wenn ich ehrlich sein soll, Martin, dann paßt es mir gerade heute abend nicht besonders. Bist du sehr böse darum?' „Aber nein', beteuerte Martin. „Ich bin eigentlich sogar für heute abend

versprochen.' „Wie merkwürdig! Ich nämlich auch.' „Das ist kein Hindernis', sagte Martin. „Wir könnten ja den Abend trotzdem gemein sam verbringen: Vielleicht — zu vieren?' „Martin,' rief Anna entzückt, „du bsst doch ein echter Freund. Wenn Ioham nicht wäre, wüßte ich keinen, den ich lieber ' „Ich hoffe', sagte Martin, als Anna er rötend stockte, „daß dir Grete ebenso gefällt wie ich.' Es wurde aber doch kein erfreulicher Abend. Martin fand Johann so unaussteh lich, wie Grete Anna zuwider war. Trotz

, daß ihr die Tränen über die Wangen rollten. ' „Wie ist sie bemalt!' dachte Anna. „Wie Indianer auf dem Kriegsxfade. Warum redet nur Johann soviel?' . Sie saß blaß und schweigsam da und be obachtete mit steigender Besorgnis, wie Mar tin langsam die Zornesröte ins Gesicht stieg. „Hast du das noch nicht gewußt?' kicherte Grete und rang nach Luft. „Natürlich sind sie für einander vorbestimmi. Bloß mögen , sie sich nicht.' Martin hatte schwere Falten auf der Stirn. .Wenn er jetzt noch etwas sagt', dachte

er, -.dann hau' ich ihm eine runter.' Und so geschah es, denn Johann konnte es nicht lassen, auch auf den alten würdigen Peter Augustin die Pfeile seines überflüssi gen Witzes abzuschießen. Und in diesem Punkte war Martin besonders empfindlich» Es kam wie es kommen mußte: höflich aber bestimmt wurden die beiden Paare vom Kell ner gebeten, das Lokal zu verlassen. Schweigsam gingen Anna und Martin nach Hause. Als die Momsens und Augustins in spater Stunde in die Wohnung von Momsen tra ten, fuhren Anna

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Volksbote
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Seite 6 von 8
Datum: 19.05.1939
Umfang: 8
,war kein verliebtes junges.Ding, sie war esne reife, schöne Frau, die wußte, was sie wollte. '. ' . ’ Aber dann wandte er sich schroff an seine Kellner und sagte scharf: „Wie kommt das Papier in eure Hände? »Fritze bat es uns gegeben, der Piccolo! Mordes hat's gefunden und’ dem Piccolo ge ieben.' ; . ■ „Ausgerechnet Cordes, dieses Schwatz- naul', ergrimmte .sich Martin. „Warum ibergibt er es nicht sofort Coden? Jetzt weiß >as ganze Personal von dieser Angelegenheit. >ie nur die Baronin selber angeht und nie- nand

anders onst.. Für.so unvernünftig »iitte ich euch n cht gehalten. Ich erwarte jetzt >on euch, daß ihr über die Angelegenheit rest- os schweigt!' . . Sie stimmten eifrig zu und zogen die Köpfe :in. Vor Martin-hatten sie Respekt. Cr war mnier der hilfsbereite Kollege und steckte ücht den Vorgesetzten heraus, aber wenn er linen bei einer Unkorrektheit ertappte, ckonnte !f unerbittlich sein. Martin überlegte.nicht lange, sondern ließ ich hei Frau Martina melden. Die Baroin empfing ihn etwas verlegen. „Ach

, Sie sind es, Herr Ostermann?' - »Ja, Frau Baronin. Ich möchte Ihnen das )ier zuruckaebenl' Frau Martina zückte zusammen, als sie den Vertrag in den Händen hielt. „Wo haben Sie dieses Schriftstück her, Herr Ostermann?' „Ich ertappte eben leider drei Kollegen von mir, die es zu meinem Bedauern lasen.' Die Baronin sah zu Boden und fragte dann stockend: „Und Sie haben diesen seltsamen Vertrag auch gelesen, Herr Oftermann?'. „Ja', entgegnete Martin knapp. „Cs war nicht anders möglich!' „Cs ist gut, Herr Ostermann

. Ich weiß, daß Sie zu den Wenigen gepreiv&ie wirklich schweigen können.' • „Jawohl, gnädige Frau, ich kann es, aber ich fürchte, andere können es nicht in dem Maße. Es wissen zu viel davon. Ich fürchte sogar, daß unsere Gäste von einem schwatz haften Angestellten davon erfahren können.' . Die Baronin hatte ihre Ruhe wiedergefun den und nickte Martin zu: „Ja,' sagte sie ruhig, „das fürchte ich auch. Aber das stört mich nicht, denn ich werde heute noch Baden- Baden verlassen. Ich reise nach Hamburg

und auf seine Dienste verzichten?' ' . „Warum?' fragte Frau Martin betroffen. „Gnädige Frau, ich kenne meinen Freund Harry zu genau. Cr wird von . diesem Ver trag erfahren!' „Ich sehe nicht ein, warum!' „Cr wird es ... durch mich erfahren, gnä dige Frau!' „Nein, Herr Ostermann', stieß Martina erschrecken hervor. „Sie dürfen ihm nichts davon sagen.' „Gnädige Frau, ich bin sein Freund und ich würde schlecht an ihm handeln, wenn ich ihm nicht davon Kenntnis gäbe!' „Gut', sagte die Baronin. „Sagen Sie es ihm und'sagen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 02.04.1938
Umfang: 6
. Martm ihieß. auch.e?st.nach.hartstäckinen Kämpfen »durchsetzen /können, denn der Mutter, «der «stets «besorgtest Witwe Hen-! .nemastn. .erschien es .ein igefährlich Dmg^ auf Dächern ib^rumMpWerest -oder .gqn aus Türmest »seist Lepest einem.lchwani <ken Seil.anzimertranen. Sie.hätte.es «lieber gesehen, .wenn Martin Schuster .ge- .»varden «wäre, aber.ein Mast kam .dem Jungen ida zu Hilfe: Heinrich, .der Nam barsbursche ..der «seit emem Jahre .dabei . mar. Besohlen, Micken. Wgeln und NDen von Schuhest

zu erlernen, hatte sich mit einem Wriem -in.die Hand gestochen und eine Ole Blutvergiftung «bekommend woraus Marlins Mutter.entnahm. dem .dicken Tau ber Dachdecker ben Vor SUSM.àn. 'Dazu «kam. -daß Wltwe Hennemann öfter.IM Hause.des Kaukmqnns Lödickk hass, .der «wiederum einest Vetter .ist.der Kreisstadt «hatte, ber eist Schwager des^ Dachdeckermeisters Hederich .war. Aus diesem «Umwege,nun .kam Martin zu Mei ster Hederich. ! Da .er .sich .eingebildet «hatte, baß.man emen jso .wagemutigen Burschen

«sich, auf wie-> viel Kirchtürmen Martin.in.der.vergan '?nest Woche «sein Lebest gewagt «hätte. ..Vier!' .sagte er ohne.mit der Wimper zu Dcken- Wie gerne.hätte er die Zahl verdoppelt, aber.schließlich waren die Kirchtürme nicht,sp dicht gesät, und er entsann «sich auch der Ermahnungen seiner Mutter, .immer bescheiden zu sein. Außerdem gab.sich Minna.auch.gern .Mit.stier Hqlàechereien sufrieden, .wollte aber.durchaus .wissen, .ob Martin ibei die sen Gelegenheiten auch Kämpfe.mit auf- gescheuWeu lEulest. Krähest.und Turm falten

ausgefpchten «Me. wqrauf er ihr sofort.versprach, das.nächste Mal einest .jungen.Uhu.mitzubringen. Mit.dieser.ustüberlegteu Renommiste- rei.hatte.er.sich eine Laus.in.den Kelz.ge setzt, die er bald zum Teufel wünschte: denn -das Mädchen «ließ .nun .nicht.locker! UNd .fragte Sonntag.für Syststtag. .wo denn der «kleine Vogel bliebe. ! Sie.mußte.sich.noch zwei Jahre.gedul-^ del), und auch dann war es.nur einer, aus Zucker. > In.diesen zwei Jahren chatte.es Martin schon bedeutend .weriergebracht. Er durste

den Karrest mit den Leitern schab- Am liebsten Hütte Witwe Hennemann aus Freude und SÄz Freibier gestiftet, doch weil ihr dqsiir das Geld fehlte, muhte sie sich begnügen, ein paar Tränen aus den Augen zu drücken. Diese ersten Freudentränen verwqn- deltest sich jedoch bald in Tränenschauer der Angst und Sorge, wenn sie sehen Mußte, wie ihr -lieber Martin da oben «ieinherbalancierte, an der Dachrinne ent langrutschte und durch das Schalloch ein und ausging, als wäre es esne gewöhn liche Stubentür

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 15.10.1942
Umfang: 6
) zugeteilt werden. Wir müsten aber die einzelnen Völker schon vorher genau Die Hattdlqtuiee and ihc Don M. Frank. (34. Fortsetzung.) Don der Säge hat der Lohwimmer die böse .Kinderseuche in sein eigenes Heim mitge- bracht, und Kathi und ihr Brüderchen waren die ersten nn Dorf, die in erschreckender Weise zu husten anfingen. Jetzt konnte Martin nicht einmal mehr in Tagloh,, fort. Es muhte immer jemand bei den Kindern sein und Tag und Nacht brauch ten sie Hilfe und sorgsamste Wartung. Lisibas

und der Großvater erwiesen sich dabei als nnerinüdlich. Aber simst konnten sich die bei den um nichts mehr bekümmern, was außer halb dem Bereich von Küche und Stube lag. „Besser, ich bleib da', sagte Martin, „als datz r.on den Kindern eines einmal vernach lässigt werden mutz. Freilich, das Sparen und Einteilen wird in diesem Winter noch härter werden, weil der Verdienst fehlt, ober anders geht es nicht. Erst jetzt, wie er Woche um Woche daheim ist. siebt er so recht, was Lisibas mit ihren, Alter noch leisten

mutz. Lang geht das nimmer. Das Heiraten wird ihm nicht erspart bleiben. Er ist es den beiden Alten schuldig, die so treu zu ihm halten und die sich aanz seinem einsichtigen Denken anvertraut haben Nicht ein einziges Mal wird ihm mit Drängen zugeietzt. Sogar di» Feldwicierin wagt es nicht mehr, vor Lisibas und dem asten Randlaruber am Heirate» allzu viel zu rede». 'Aber datz sie nach allen Seiten »ach einen, Mädchen ausschaut, das ins Loh- wimnrer-Haus passen möchte, das weiß Martin mehr als genug

. Es gibt jetzt Tage, an denen er cs nicht ungern hätte, wenn jemand ihn, sagen möchte: „Ein Madl weiß i dir, daß du vom Fleck weg heiratn.kannst. Eins, das umundum für dich paßt.' Aber auf so eine Zusprache könnte er noch lange warten. Wenigstens bei der Feld- wieserm. „Den Mund verbrenn i mir „immer', erklärt sie den Frauen vom Dorf, die mit ihren wohlgemeinten Borschlägen zu ihr kommen. „Einer wie der Martin tut sich ichwer mit dem Wiederheiraten.' Aber wie die Not mit den kranken Kindern daheim

immer größer wird, da nimmt Martin Randlgrubcr eines Tages doch seine Zuflucht zur Schwiegermutter, Langes Heriimredeu braucht es bei der nicht. Schnell weiß sie Bescheid. „Recht hast. Schwiegersohn, wenn du wieder heirat'st. Dös Witwersein hat kan Sinn. Dabei ist kein Weiterkommen.' „Aber wer mag auf so a listiges Höft?' „Krad g'nug, sog i dir. Madln grad zum Aussuchn. Aber die meisten davon taug,, net für di. A Hausfrau brauchst, n Mutter und eine, di» sich um di sorgt und bekümmert

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Volksbote
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Seite 3 von 8
Datum: 25.05.1939
Umfang: 8
, welcher die '500' Mänü der Kompagnie,. In 'der festlich beflaggten Kaserne Äittorio Emanuele Revue- passierte, hielt äN'die Soldaten.eine'.Ansprache-?worin er der/Opfer.gedachte..dte die Truppe btachse und die den jungen. Soldaten der Kompagnie ein Vorbild sein sollen:- Hemäch 'las Misitär- 50.000 Mark für ein«» Manul Roman von Anton Schwab. MheberrechtSschutz RiMmwerl. Greller, RastaMBabe» lll. Fortschung) „Ja, Martin. Ich. habe das Geld der BaroMn ' untergebracht: Das war eine sehr vergnügliche-Sache

er ihm- dann wieder, was die Baronin zur Auf- kläwng gesagt hatte, und züm Schluß svräch er bas Bitterste aus, daß die Baronin, durch dte/Popzei... über' die bitterste Zeit, in Harrys Leben unterrichtet fei. Harry hött« ihm mit versteinertem Gesicht zu. Cr antwortete zunächst.' nicht, sondern ging schweigend in dem Zimmer auf und ab. ^DänN atmete er ein päarmal 'tief! auf und blieb dicht vor dem Freunde stehen. Das Schicksal macht^s mir doch nicht so bequem, Martin!' sagte er ernst. „Das kommt darauf an, Harry: wie man es nehmen

will. Ist die Baronin nicht eine wundervolle Frau, daß sie dieses große Ber« ttauen zu dir hat? Mochte man nicht fäst glauben, daß sie dich tiebhat, lieb, wie män nur einen Menschen haben kann, der eiNeM alles gilt?' „Meinst du?' fragte Härry bebend. „Zweifelst du?^ Harr» zuckte die Achseln. „Willst ou nicht nach Schloß Honny gehen?' erkundigte, sich Martin. „Ich kann Nicht mehr!' entgegyete Harry schwer.' „Was hindert dich?' ^Verschiedenes, Martin. Vielleicht verstehst du mich nscht ganz. Sieh

gewesen war; das würde wahrscheinlich zur Qual. Gewiß, sie wird Mich ln diesem Brief wahrscheinlich herzlich bitten, zu koMmen; aber glaube mir. sie sst letzten.Endes-eine Frau und eine Dame der Gesellschaft, und sie wird mir Dank- wissen; wenn ich das Richtige tue und ihren Wunsch nicht'erfülle.' • „Vielleicht', gab Martin einsilbig zurück. „Ich kann dir nicht raten; Freund. Hier hast du selbst zu entscheiden!' „Und wie würdest du handeln, Martin?' „Das weiß ich nicht', entgegnete Martin ehrlich. „Vielleicht

, wird Sie unser gemeinsamer - Freund; Herr Martin Ostermann; unterrichten. Ich möchte feinen Ausführungen nur eines rhlnzufügen. Kom men Sie nachSchldß Honny und werden Sie mein Mitarbeiter! Ich habe restloses Ber- ttäüen zuHhnen/und möchte einen Menschen; den ich für wertvoll erkannt habe, nicht ver lieren. In aüfrichtt'ger; Freundschaft Ihre Martina Barösikn' von - Honny.' , - Lange süß Harty über dem Brief und über egte, - aber - dann hatte' er > sich doch zu dem esten' Entschluß durchgerungen, daß es.besser

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.03.1937
Umfang: 8
dar über - Sheriff!' Eine überraschende Verhaftung Jener Seth Brown, der bei dem Autounfall — nach den Feststellungen des Sherisfs — verbrannt war, war der Neffe eines gewissen Martin Smith, der still und friedlich seit einigen Dutzend Jahren nuf einer Farm mutterseelenallein lebte. Bis dann eines Tages sein Neffe zu ihm kam. Was aber jenen Unfall merkwürdig erscheinen ließ: Seth Brown hatte sein Leben zum Betrage von 40.000 Dollar zu Gunsten seines Onkels Martin Smith, den man den „Eremiten

' nannte, »ersichert. Von dieser Tatsache machte man Martin Smith Mitteilung, als der Spezialbeamte unter der Maske eines Vertreters der Versicherung zu sammen mit dem Sheriff den Hof betrat. Nur mit Mühe konnte Martin Smith seine großen, bissigen Hunde bändigen, von denen der Sheriff den Beamten schon erzählt hatte. Eine halbe Stunde sprach man mit Martin Smith. Und dann erklärte der angebliche Versicherungsagent den angeblichen Martin Smith für — verhaftet. Wie Deweis zum Beweis kam

Wie der Kriminalist die Lösung des Rätsels sand? An der Stelle, wo das 'Auto angeblich in voller Fahrt über die Chaussee hinausfuhr und in den Abgrund stürzte, sand er den Oelfleck, der ihm bewies., daß dort das Auto.längere Zeit ge halten hà.'.Mit dem Jnh der Petroleumkan nen war der Wagen künstlich in Brand geseift worden. Der angebliche Martin Smith konnte die Hunde nicht bändigen, weil sie ihn nicht kannten lind für einen Fremden hielten. Auf einem Fen sterbrett stand ein Rasierpinsel, der steinhart

war. Wenn der Neffe erst vor zwei Tagen starb, wie kam es, daß er sich seit Monaten nicht mehr rasierte, — wie der Rasierpinsel bewies? Von Martin Smith wußte man, daß er nur schweren, schwarzen Tabak rauchte. Als der Kri minalist dem angeblichen Martin Smith eine Zigarette anbot, griff dieser gierig danach. Wel cher alte Pfeifenraucher könnte einer matten Zi garette Geschmack abgewinnen? Des Rätsels Lö sung war die: Seth Brown hatte die Versicherung auf sich selbst zugunsten des Martin Smith abge schlossen

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