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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 05.06.1914
Umfang: 8
Seite 163 Tage nachher also klopfte Major Blanker von neuem an der Tür der hübschen Witwe. Er hatte das Werk bis zur letzten Zeile der dritten Lieferung gelesen, und dieses Buch berechtigte ihn sowohl zu einem Gespräche, wie es auch die schnelle Wiederholung seines Besuches entschuldigte. Er wollte ja nur die vierte und fünfte Lieferung holen. Nichts natürlicher! Doch siehe, die Witwe war nicht zu Hause. Sie hatte mit dem ihr zugewiesenen Haus knechte eine Kahnpartie aus der Bai ge macht

. Mit dem Hausknecht — dem Gärtner! In diesem Wasser, das von Haisischen wim melte! ... Welch ein Wagnis ! . ^ . Der Major verließ wieder das Haus, und sah den Nachen gerade hinter Shark Island zum Vorschein kommen, und deshalb beschloß er, die Dame in ihrem eigenen Hofe zu er warten. Er mußte einmal ernstlich mit Frau Astley sprechen. Es war schon schlimm genug, daß eine wehrlose Frau allein cm diesem einsamen Platz wohnte, mit einem Deportierten als Hausknecht und einer Dienstmagd, die vermutlich ebenfalls depor

tiert war. Aber sich mit diesem Spitzbuben auf das Wasser zu wagen, ohne daß ein anderer Mensch dabei war, das war doch noch ärger als Wahnsinn. Die arme Dame hatte dringend einen Freund nötig, um sie zu warnen — und diesen Freund sollte sie in Thomas' Blanker finden. Der Major stand an der Wasserseite und zupfte'In einem fort an. seinem Backenbart, bis der Kiel des Nachens auf den Sand stieß. Seine Augen waren auf den De portierten gerichtet,, einen großen, starken Kerl, der seinen .Kopf hangen

ließ, wozu er wahrlich auch Wohl Grund hatte, meinte der Major. Kaum war die Witwe mit Hilfe des galanten Majors ausgestiegen, als letzterer ohne lange Komplimente seine Mah nungen begann. Wie unvorsichtig, wie tollkühn' von ihr, sich in einer solchen Nußschale auf das Was ser zu wagen mit einem deportierten Spitz buben, einem Galgenvogel, der keinen Augen blick zögern würde, sie zu ermorden, wenn er Vorteil darin sah! Hatte niemand ihr gesagt, daß die .Bai voll von Haifischen

war? . . . Aber die Landhaie von Syd ney selbst, die Schurken und Verbrecher, die sich Tag und Nacht herumtreiben, wären noch viel gefährlicher! Und einem solchen vertraute sie ihr Leben an? ... Wie un vorsichtig!' Frau Astley war bleich geworden. „Ssst. . .' flüsterte sie. „Er wird Sie hören.' ^ „Er!' rief der Major. Was liegt mir daran, ob er es hört! Lassen Sie ihn nur lauschen und aufpassen.' „Aber mir liegt etwas daran,' entgeg nete die Dame in flehendem Tone. „Ich interessiere mich für dm armen Mann

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.06.1914
Umfang: 8
zu ihren Füßen. Der Herr trug einen leichten Sommeranzug. Ein sehr hoher Hut mit schmalem Raube stand-auf dem Boden zwischen seinem Stuhle und dem jenigen der Dame; und seine Karte, die noch auf ihrem Knie lag, machte ihn bei diesem seinem ersten Besuche der Dame bekannt als „Major Thomas Blanker, von der könig lichen 'Artillerie, jetzt pensioniert'. Frau Astley war in der Tat eine neue und interessante Erscheinung in der Kolonie. Innerhalb einer Woche nach ihrer Ankunft hatte sie ein leerstehendes Haus

an der Südseite von Pipers Point bezogen, und hier wohnte sie nun, ganz abgelegen. Ihr nächster Nachbar war der Major, der an der anderen Seite der Rose-Bai Wohnte, zwanzig Minuten.weit über Land und die Hälfte dieser Entfernung über Wasser. Er hatte noch keine fünf Minuten in dem Gar ten der Witwe gesessen, als er mit seinem Stocke nach der anderen Seite der Bai zeigte und ihre Aufmerksamkeit auf ein im Sonnen schein zwischen den Bäumen glänzendes Fenster lenkte: „Das ist mein Haus, gnädige Frau,' sagte

für einige Stunden, einen großen Kummer vergessen machen. Es er scheinen noch Fortsetzungen dazu. Ich werde diese kommen lassen, und dann können Sie die ersten Lieferungen von mir geliehen be kommen.' ,/O, sehr freundlich von Ihnen,' antwor tete. der Major. Aber er dachte an etwas ganz anderes. „Ich begreife nicht, wie Sie dazu gekommen sind, gnädige Frau, eine so einsame und abgelegene Wohnung zu mieten!' rief er aus. . „Nun, gerade weil sie so einsam und ab gelegen ist,' antwortete die Witwe. „Aber. so ganz

allein!' „Ich wünsche allein zu sein.' Der Major ergriff seinen Hut. „Gnädige Frau,' sagte er, „ich möchte um keinen Preis einen unerwünschten Besuch länger ausdehnen. .Aber wenn Sie diese Kolonie kannten wie ich sie kenne, damuwür- den Sie begreifen, wie sehr ein alter Knabe an meiner Stelle danach verlangt, Ihnen alle mögliche Hilfe, ja ich darf wohl sagen, Schutz anzubieten. Dies mag Ihnen zu dringlich erscheinen, aber, beste Frau Astley, Sie werden es besser begreifen, wenn Sie hier eine Weile

, und ich hoffe, Herr Major, daß Sie darin mit mir sympathisieren.' „Gewiß, Frau Astley, gewiß kann ich das!' rief er. „Es war der Tod meiner geliebten Frau, der mich nach diesem fernen Lande getrieben hat.' - Diese Mitteilung, die übrigens auf Wahr heit beruhte, war jedoch nicht begleitet'von der dazu passenden Gefühlstiefe, weil der Sprecher zu sehr in bewundernde Betrach tung des lieben Gesichtes versunken war, das mitleidig zu ihm ausblickte. „Dann befinden wir uns in demselben Falle, und wir müssen daher

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 02.11.1914
Umfang: 4
übergreifen könnte. — Wie wir demgegen- gekostet, es war warm und gut. Korporal Stei nst der Lieblingssanger der Berliner Walhalla. A Abend — ein eigenes Kapitel wäre zur Schil- ^ nötig — unterhalt er seine Offiziere und Ka- Mn mit seinen Vorträgen, aber außerdem schätzt ^yn noch wegen seines vorzüglichen Schützenauges. y ist er der Kanonentelephonist. Der Major sagt 'letzt: ^initz, wir wollen auf diese Kerle ein paar Schüsse m, Sie sind schon zu impertinent. " ^Eich Pfeifen jetzt die Kugeln heftiger

und Sebastopol zer schnitten worden. Me Baltung Griechenlands. Athen, 1. Nov. Agence d'Athens meldet: Me Blätter besprechen die durch den türkischen Handstreich geschaffene Lage und erklären, Griechenland, will nach wie vor in Frieden leben. Der Friede auf dem Balkan hänge jedoch einzig und allein von Bulgarien ab. Grie chenland wache über seine Interessen. fürs baferland gefallen. Auf dem Felde der Ehre sind gefallen: Major Karl Kr ein er, 4. Tirol. Kaisers.-Reg., Stationskomman dant in Hall, starb

haben. Ihre Ka nonen arbeiten nur in der Nacht, da fürchten sie sich vor dem Sturmangriff und feuern so blindlings um sich. Auf diese Weise haben wir wenig Verwundete, doch die Arbeit ist unermeßlich. Der Major wohnt in den neuen Erdhaufen. Füv ihn ist sogar ein Kanapee in seine Höhle aus Erde geschnitten. Wir setzen uns darauf nieder; sogar ein Fenster ist da, ein Stück Glas, in die Erde eingelassen. In der Erde steckt eine Millykerze; beim Scheine derselben versammeln sich die Soldaten. Wir stoßen mit einem Glas

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 22
Datum: 29.08.1913
Umfang: 22
der 8. Jnsanterie- Trnppen-Division in Bozen mit Major des Generalstabes Buzek, feruerS Brigadier Gene ralmajor Goiginger von Bruueck und dessen Diener, ein ungarischer Infanterist, von einem folgenschweren Unfall betroffen. Infolge des ScheuenS des Pferdes stürzten die Genannten samt Roß und Wagen bei der genannten Brücke etwa 3 Meter tief über die Böschung, wobei Freiherr von Kirchbach, Brigadier Goiginger von Brüneck sowie der Infanterist noch ver hältnismäßig leichte Verletzungen im Geficht und Kopf

erlitten, — der Infanterist trug außerdem eine Kontusion eines Schultergelenkes davon, während sich Major des Generalstabes Buzek eine schwere komplizierte Luxation eines Ellenbogengelenkes zuzog. Eiu deutsches Pri vatauto brachte die Verletzten, Major Buzek uud den verwundeten Infanteristen sofort nach Jnnichen, wo sie sich in das k. k. Landwehr-Marodenhaus begaben uud in ärzt liche Behandlung genommen wurden. Nach' dem das erste Auto mit Major Buzek auge kommen, begab sich auch Landesverteidigung

?^ minister v. Georgi mit Oberst Georgi zum Marodenhaus um persönlich über den Unfall Erkundigung einzuziehen. Divisionär Freiherr von Kirchbach und Brigadier Goiginger fuhren noch abends mit dem Schnellzuge nach Bozen bezw. Bruneck, während der schwer verletzte Major Buzek zur weitereu ärztlichen Behand lung nach Innsbruck sich begab; der gleich falls verletzte Infanterist verblieb im Maroden haus in Jnnichen und befindet sich zurzeit verhältnismäßig wohl. — Verleihung. Dem hochw. Herrn Koo- perator Karl

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 06.01.1915
Umfang: 8
Pj- ger aus Bozen; Josef Prader, NiederK- natschersohn in Afers bei Brixen; Major Frz. Vogl, Kommandant des 3. Bat. de. 1. KZÄ. Sie ruhen in Frieden! 1915. Land- und Volkswirtschaft. Auflösung des Sohlenlederkartells. Der! jetzige Krieg hat sich insofern« als ein Kartell- feind gezeigt» als er den Anstoß zur Auflösung des österreichischen Sohlenlederkartells gaj. Welche Bedeutung dieses Kartell hatte, ergibt! sich daraus, daß demselben 140 Firmen aus! Oesterreich und Ungarn angehört

wollte Welten den Fuß in den Steigbügel setzen, als er in eiligem Schritte den Korporal vom Tag auf sich zukommen sah. „Melde gehorsamst. Herr Leutnant sollen so gleich in die Bataillonskanzlei zum Herrn Major kommen.' Verwundert nahm Welten diese Meldung ent gegen. „Na, was ist denn da wieder los', brummte er, indem er dem Pferdeburschen die Zügel wieder übergab und der Tagscharge folgte. Feiertag von Programm -L>ee, K-rnichtung In der Bataillonskanzlei traf er Major Kutscher- und Hauptmann Hellbacher

. „Na, natürlich können Sie noch nichts davon! gehört haben', verbesserte sich rasch der Major, „denn wir wissen es ja auch erst seit kaum einer! Viertelstunde. — Da — bitte — lesen Sic da- einmal!' Damit reichte er Welten ein Blatt Papier hin- Es war ein Dienstzettel der optischen Tele graphenstation im Kastell und enthielt eine soeben vom Fort herab aufgenommene Meldung: „Cosmac nach Budua — Dienst. Herr Oberleutnant Steiner gestern abend? außer dem Fort Spaziergang gemacht. — W jetzt nicht zurückgekommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 21.02.1915
Umfang: 8
, . Tics alles hatte immerhin einige Zeit in An bruch genommen und als er jetzt sozusagen seinem Vorgesetzten in die Arme rannte, empfand er fast Gefühl des Schuldbewußtseins. Etwas verlegen orachie er eine Entschuldigung wegen seines ver baleren Eintreffens vor und setzte dann mit einer Aiwiisen Bescheidenheit hinzu, es sei leider gerade im so großartiger Erfolg, seiuen Freund in lebens- Nahrlich verletztem Znstande gerettet zn haben, wollte er dem Major einen genaueren Be- erstatten

, doch dieser winkte schon bei den ersten «orten ab. .Lassen Sie es einstweilen gut sein. Wir sprechen ^och darüber. Tie Hauptsache habe ich vorderhand Zugsführer erfahren. Ich kann nur Mndig Zustimmen, daß Sie vor allem den Ver- undeten Hilfe und Pflege verschafft haben und bin >, soeben im Begriffe, mich über das Befinden ^''bes im Spirale zn erknndigen. Ich übe, daß Sie wohl dasselbe zn tun beabsichtigen, v daü > ni-sn ermüdet sind,' Welten erklärte darauf dem Major, daß er auf jeden Fall noch diese Nacht

Kopswnnde gerade genug gehabt. Nun aber noch der Messerstich, der ganz ueuen Tatnms ist nnd die Lnnge verletzte, dann der große Blutverlust lassen das Schlimmste befürchten.' Bei dieser 'Auskunft preßte der Major die Lippen fest zusammen und sah mit besorgtem Blick auf Welten, der mir unsicheren Schritten sich dem Bette näherte, wo Steiner mit wachsbleichem Gesichte und mit geschlossenen 'Augen lag. Nur das leise Heben nnd Senken der Brnst zeigte an, daß noch Leben in dem leichenähnlichen Körper sei

Sie jetzt nach Hanse und rnhen Sie sich ein wenig ans. Ich glaube, Sie habeu einige Stunden Schlaf höchst notwendig.' „Ter Herr Toktor hat Recht: kommen Sie,' drängte nun auch Kutschera uud ergriff Welten beim Arm. Dieser erhob sich, warf uoch eiuen langen schmerzlichen Blick ans seinen Freund und verließ mit den beiden anderen das Zimmer, „Sie haben heure abends ja noch einen Patienten bekommen,' fragte der Major den Doktor, als sie ans dem schwach erleuchteten Korridor standen. „Ter — ja, der ist schon

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 21.02.1915
Umfang: 8
vor und setzte dann mit einer gewissen Bescheidenheit hinzu, es sei leider gerade kein so großartiger Erfolg, seinen Freund in lebens gefährlich verletztem Zustande gerettet zu haben. Hierauf wollte er dem Major einen genaueren Be richt erstatten, doch dieser winkte schon bei den ersten Worten ab. „Lassen Sie es einstweilen gut sein. Wir sprechen noch darüber. Die Hauptsache habe ich vorderhand von Ihrem Zugsführer erfahren. Ich kann nur vollständig zustimmen, daß Sie vor allem den Ver wundeten Hilfe

mit wenigen Welten erklärte darauf dem Major, daß er auf jeden Fall noch diese Nacht Steiner aufgesucht hätte, und beide schlugen ihren Weg durch das schmale Gäßchen ein, das zum Truppenfpitale führt. Als sie bald darauf das Offizierskrankenzimmer betraten, in dem Steiner untergebracht war, kam ihnen der Doktor entgegen, der soeben den Ver wundeten untersucht und ihm einen Verband an gelegt hat. Auf die Frage des Majors, wie es um Steiner stehe, zuckle der Oberarzt mit ernster Miene die Achseln. „Schlecht

,' antwortete er mit halblauter Stimme. „Er hätte an der vernachlässigten Kopfwunde gerade genug gehabt. Nun aber noch der Messerstich, der ganz neuen Datums ist und die Lunge verletzte, dann der große Blutverlust lassen das Schlimmste befürchten.' Bei dieser Auskunft preßte der Major die Lippen fest zusammen und sah mit besorgtem Blick aus Welten, der mit unsicheren Schritten sich dem Bette näherte, wo Steiner mit wachsbleichem Gesichte und mir geschlossenen Augen lag. Nur das leise Heben und Senken

noch 'einen langen schmerzlichen Blick auf seinen Freund und verließ mit den beiden anderen das Zimmer. „Sie haben heute abends ja noch einen Patienten bekommen,' fragte der Major den Doktor, als sie aus dem schwach erleuchteten Korridor standen. „Der — ja, der ist schon von vornherein ein gelieferter Mann und wird schwerlich den morgigen Tag erleben. Bei dem dürfte Vater Sebastian mehr am Platze sein als ich.' Bei diesen Worten hatte Doktor Pick die zu nächst befindliche Türe des „Schwachenzimmers' ge öffnet

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 16
Datum: 23.02.1915
Umfang: 16
dann mit einer gewissen Bescheidenheit hinzu, es sei leider gerade ^ so großartiger Erfolg, seinen Freund in lebens gefährlich verletztem Zustande gerettet zu haben. Heraus /wollte dem Major einen genaueren Be ucht erstatten, doch dieser winkte schon bei den ersten Worten ab. „Lassen Sie es einstweilen gut sein. Wir sprechen noch darüber. Die Hauptsache habe ich vorderhand Zugsführer erfahren. Ich kann nur ,tändig zustimmen, daß Sie vor allem den Ver- unseren Hilfe und Pflege verschafft haben und bin forden

, m. p. Tagesneuigketten. * Ein Alkoholverbot der niederösterreichi schen Statthalterei. Die niederösterreichische Statthalterei hat an alle Bezirkshauptmann- schaften, an den Wiener Magistrat usw. einen Runderlaß gerichtet, in dem sie ihnen mitteilt, daß das Kriegsministerium an alle Eisenbahn linienkommandanten einen Erlaß ergehen ließ, der bei allen Militärtransporten im Eisen bahnverkehr den Genuß alkoholhaltiger Geträn ke verbietet. Den Soldaten sollen m it wenigen Welten erklärte darauf dem Major

an der vernachlässigten Kopfwunde gerade genug gehabt. Nun aber noch der Messerstich, der ganz neuen Datums ist und die LmM verletzte, dann der große Blutverlust lassen das Schlimmste befürchten.' Bei dieser Auskunft preßte der Major die Lippen fest zusammen und sah mit besorgtem Blick ans Welten, der mit unsicheren Schritten sich dem Bette näherte, wo Steiner mit wachsbleichem Gesichte und mit geschlossenen Augen lag. Nur das leise Heben und Senken der Brust zeigte an, daß noch Leben in dem leichcnähnlichen Körper

anderen das Zimmer. „Sie haben heute abends ja noch einen Patienten bekommen,' fragte der Major den Doktor, als sie auf dem schwach erleuchteten Korridor standen. „Der - ja, der ist schon von vornherein ein gelieferter Mann und wird schwerlich den morgigen Tag erleben. Bei dem dürste Bater Sebastian mehr am Platze sein als ich.' Bei diesen Worten hatte Doktor Pick die zu nächst befindliche Türe des „Schwachenzimmers' ge öffnet und liest die beiden Offiziere eintreten; der als Wärter beim Tische sitzende

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 13.11.1914
Umfang: 8
von sich ab, und dann ruft er laut: „Jott, macht euch man nicht so mausig da drüben! Wir kom men ja jleich!' Das Scherzwort hat besser eingeschlagen, als die Granate, alle Soldaten lachen, und die ernsten Gedanken find verflogen. In dem Moment kommt ein Adjutant des Be fehlshabers zum Major herangesprengt, um diesem einen Befehl zu überbringen und sich dann sofort zu entfernen. Ter Major hält vor der Front: „Kameraden! Die Pflicht ruft! Eine ernste Pflicht! Ihr habt euch bisher tapfer gb» halten, und ich bin stolz

darauf gewesen, euch zu führen. Jetzt gilt's eine schwere Arbeit, aber wir müssen sie vollbringen. Es gibt für uns nur ein Vorwärts! Kein Zurück! Und wenn ich falle, so geht über meine Leiche hinweg! Wir kämpfen für eine ge rechte Sache und stellen alles Gott cnzheim. Stillgestanden! Helm ab zum Gebet!' Jeder von den Soldaten fühlt, daß seiner eine besondere Aufgabe harrt, sonst würde nicht der Major kurz vor der Attacke die Ansprache halten und zum Gebet auffordern. Jeder findet den Weg zu Gott

den soll. Sie müssen hinauf, ein Zurück gibt es nicht! Der Major hat's gesagt, und in jedem steht dies fest wie ein unverrückbares Gesetz. Vorwärts! Hinauf! Kein einziger denkt etwas anderes. — Koch einer denkt noch anderes. Karl Kneschke ist es. Er hält ein paar Glieder hinter Achtermann. Aber er hat nur einen Gedanken: Ich muß eher hinauf als er dort oben! Ich muß als Erster dort oben ste hen! Der Schuft muß sehen, daß ich keine seige Memme bin! ' Mit zusammengebissenen Zähnen, mit pfei fendem Atem ringt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 07.11.1914
Umfang: 4
aus Andrian, Rückenverletzg. (Wien, Allgem. Krankenhaus); Josef Grüufelder aus Lüsen bei Brixen, marod (Hall); Josef Heideg ger aus Wlargreid, verw. (Krakau); Ernst Mayr aus Gries bei Bozen, r. Fußschuß (Wien, Allgem. Krankenhaus); Stanislaus Oberst aus Saruthein, Kuöchelschuß (Wien, Spital der barmherz. Schwe stern, Martinstr.); Josef Pedervilla aus Vill- nöß, marod, und Hermann Pratzer aus Unter mais (beide in Wien, Allgem. Krankenhaus): Josef Putz, Wirtssohn aus Mera''., marod (Przemysl); Major Florian

seine hervorragende Anteilnahme an den Rettungs- arbeiten vom Kaiser mit der Signum laudis aus gezeichnet. Hauptmann O Herbacher fiel, nachdem er an Stelle des verwundeten Bataillonskommandanten k. u. k. Major Floriau Schaumair das Kommando übernommen hatte. Aus dem Ahrutale schreibt mau uns: Der Schmiedgehilfe uud Gutsbesitzer Johann Voppich- l e r aus Prettau. 20 Jahre alt. der als Landsturm mann in der Sperre Franzensseste diente, verschied dort nach kurzer Krankheit. Bei einem Ausfall aus der Festung Przemysl

, zum Obersten im Jnsanterieregiment „Wilhelm l., deutscher Kaiser und König von Preußen' Nr. 3 t; den bayerischen, Prinzen Konrad zum Major im „5i>aiser'-Ulanenregiment Nr. 4; fer ner den Erzherzog Josef zrrm General der Kavallerie und den Feldmarfchalleutuant Kusmanek, den tapfe ren Verteidiger von Przemysl, zum General der Infanterie. CYPern von England annektiert. London, 6. November. (51B.) Amtlich wird Verlautbart, daß England die Insel CHPern annek tierte. Der Krieg in Ostasien. Tokio, 6. November

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