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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 05.12.1863
Umfang: 8
Die ganze gestrige Gesellschaft erschien mit dem Major den folgenden Morgen auf dem bezeichneten Platze. Der Capitän er wartete sie schon.' Er hatte seine prächtige jUniform an. Man be grüßte sich gegenseitig einander sehr artig. Als die Begleiter des Majors bemerkten, daß der Capitän keinen Secundanten bei sich hatte, offerirte sich einer von ihnen dazu. „„Mein Herr,'' antwortete der Seecapitän, „„ich danke. Ich nicht brauche einen Secundanten. Ich meinen Diener bei mir habe. Falle ich, weiß

der, was zu thun. Sie Alle sind Offiziere von einer Armee, die ich liebe und achte sehr hoch. Sie werden mir nicht thun lassen Unrecht der Gewalt. Herr Major, wenn Sie nicht haben Pistolen, die so gut, so können Sie wählen eine von meinen.'' Er rief den Diener herbei; dieser hatte ein Maroquin-Kästchen unterm Arm. Der Capitän öffnete es. Aus Jndigo-Sammt-Fntte- ralen blitzten vier köstliche Pistolen heraus. Der Major dankte und meinte, er sei ans seine Pistolen eingeschossen. Er war ungemein ernsthaft

und feierlich. So hatte ihn kein Mensch noch gesehen. Die Manier des Seecapitans brachte ihn außer Fassuug. In diesem festen ruhigen Gesichte lag sein Tod. Die Pistolen wurde» geladen, fünfzehn Schritte wurden ab gemessen. Die Gegner standen auf ihren Plätzen. „„Mein Herr,'' hub der Secundant des Majors zum See capitän an, „„Sie sind der beleidigte Theil. Sie haben den ersten Schuß.'' Der Capitän legte an. Todtenstille im Halbkreise der Zuschauer. Der Major erbleichte. Der Capitän setzte ab. „„Weil der Herr

Major nicht wird haben den zweiten Schuß, wenn ich habe den ersten, soll schießen der Herr Major zuerst.'' — „„Mein Herr,'' entgegnete der Secundant, „„Sie scheinen Ihrer Kunst .sehr gewiß zu sein. Um so edler ist Ihre Verzichtleistung auf den ersten Schuß. Allein ich, wir Alle hier dürfen dieß nicht zugeben. Sie stehen hier allein ohne Secundauteu, Sie habe» sich unter unsern Schutz, unter unsere Gesetze begeben, «schießen Sie.'' „„Nicht sicher scheinen meiner Kunst, sicher sein. Zch nicht Wind

eine schauernde Ehrsurcht. Der Major war schon lebendig todt. Die Lippen wackelten ihm. Er wollte be herzt scheinen, er wollte dem Capitän seine Bewunderung mündlich zollen, aber er konnte nicht sprechen, die Kehle war ihm plombirt. Es ging nichts heraus, nichts hinein. Er konnte kaum Athem holen, die Halsbinde hätte ihm platzen mögen. Der Capitän sprach kein Wort über seinen Pflaumenschuß. Er lud in Gegenwart des Secundanten seine Pistole von Neuem und stellte sich auf seineu Platz. Auch der Major faßte

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 06.08.1861
Umfang: 4
. Der Mord von Nörthumberland Street. (Aus t«r englischen Corresvondenz) Der Schleier, der über die Mordgeschichie von Northum- bcrl.md Street schwebte, ist. wenn ni.l t gan^. doch znm grööteu Theil gelüftet, und die Jury der Todtcnschau er» klärte am 23. d. M naä) ibrem besten Willen und Ge- wissen, daß Major Murra» den Hrn. Roberts in gezwun gener Selbstvertheidiaung getödtet habe, folglich auf freien Fuß zu setzen sei. Der Vorfall selbst ist so absonderlicher Natur, daß wir ibn kurz und, so weit

eS möglich ist, tin Zusammenhang erzählen wollen. Es sind nun ungefähr vierzehn Tage, da stürzt ein an ständig gekleideter Herr — das war Major Murray — aus einem Hanse in Nortbumberland Street auf ve Straße, und wendet sich an einen Polizeimann um Hilfe, denn er sei in einem Hanse, das er bezeichnete, mörderisch angefallen wollen. Die Polizei dringt in das bezeichnete Haus, und findet im Salon des ersten Stockes, der alle Spuren eines mörderischen Kampfes an sich trägt, einen zu Tode getrof fenen Mann

, der aus vielen Wunden blutet. Das ist der Bewohner des Salons. Hr. Roberts. Er und Major Murray. der ebenfalls lebensgefährlich verwundet ist. wer den ins Hospital geschafft. Murray ist kräftig genug, eine Aussage zu machen, die Anfangs Niemand glaubt, und quf die wir später zurückkommen; Roberts will sich dagegen nicht weiter auösprechrn, behauptet nur, Ma'or Murray habe sich selbst erschossen, und stirbt vor wenigen Tagen, ohne ein weiteres Geständniß abgelegt zu haben. Der Major, der mittlerweile

ebenfalls in Lebensgefahr schwebt, versichert wiederholt, daß er'diesen Roberts nie gekannt, nie gesehen habe, sich den Angriff nicht erklären könne, und die Hausbewohner wissen von diesem wenig mehr, als daß er sich seit einiger Zeit auf Pisioleu eingesckosscn habe. Vergebens wüblt die Polizei in den Papieren Beider, es ist in denselben Nichts, was auf eine Bekanntschaft und Feindschaft schließen liege. Roberts stirbt, wie gesagt, ohne eine Aussage gemacht zu haben. Major Murray aber er zählt

sein fürchterliches Abenteuer folgender Weise: Am lZ. d, als ich eben durch Hungerford Market ging, redete mich ein Mann au und frug mich, ob ich Major Murray sei. AIS ich dies bejabte, ließ er sich in ein Ge spräch über eine Actiengeselllchast. zu deren Direktoren ich gehöre, ein, und lnd mich schließlich in sein an der Ecke der Straße gelegenes Bureau, um ein von dieser Gesell schaft beabsichtigtes Geldanlehen zu besprechen. Nörthum berland! Street war mir als respektable Straße bekannt, so folgte

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 22.08.1866
Umfang: 6
fenen Anordnung sollte man in zwei Kolonnen vom Monte Pichea ins Val Conzei herabsteigcn. / Die erste unter Major Graf Grünne, zumeist auS Truppen seiner Halbbrigave: 4 Kompagnien deS 6 ' Kaiserjäger-BataillonS, 2 Kompagnien Sachsen» Infanterie (.1. Bataillon), 2 Kompagnien LandcS- schützen, dann 2 Kompagnien Hessen-Infanterie (4. Bataillon) und der Raketenbatterie 1 und 2 be- stehend (im Ganzen etwa 10 Kompagnien und 3 Ge schütze) sollte den schräg in füdlicker Richtung die Thalwand

durchziehenden, bei Lensumo inö Val di Conzei einmündenden Fußsteig einschlagen, und im Verlaufe der weitcrn Vorrückung auf der westlichen, in ihrem untern Abfall ziemlich gangbaren Berg lehne bleiben. Der zweiten Kolonne unter Major Ritter von Krynicki wurde der gerade abwärts in daS Val Conzei führende Fußsteig, der zwar mitunter in vielfachen Serpentinen gewunden, doch sehr steil und beschwer lich war, angewiesen. Diese Kolonne war auS dem t. Kaiserjäger-Ba taillon unter Hauptmann Knöpfler

, der GebirgSbatterie 2/V, und dem 3. Bataillon Sachsen-Infanterie Nr. zusammengesetzt, und sollte in der Thalsohle vorrücken. AIS allgemeine Reserve war das Bataillon Hessen (4 Kompagnien) unter Major Josa bestimmt. Wiewohl inzwischen die Nachricht eintraf. daS Fort Ampola sei in FeindeShand, so wurde an der hinauSgegebenen Vorrückungs-DiSposition nichts ge ändert. Die erste Kolonne brach am 21. Juli um 4 Uhr Morgens, die zweite deö etwas längcrn und beschwer licheren Weges wegen um 3'/^ Uhr Früh nach dem Val

jenem gegen über des Monte Pichea, stehe. Die Besorgniß, die Rückzugslinie zu verlieren, hält uns nicht lange auf; denn deutlich läßt ein lebhaftes Gewehrfeuer und einige laugsam dazwischen rollende Kanonenschüsse aus Lensumo her entnehmen, daß die Kolonne unter Major Gras Grünne schon auf den Feind gestoßen sei. Eine halbe Kompagnie wird nach dem gefahr drohend geschilderten Üebergang deö Monte Biesch detachirt; unaufgehalten setzt inzwischen daS GroS der Thalkolonne feine Bewegung fort, um den im Kampfe begriffenen

Brüdern Hilfe zu bringen und auch gemeinschaftlich mit ihnen den SiegeSlorbeer zu Pflücken. Als die Kolonne unter Major von Krynicki bei Lensumo anlangte, war jene deS Major Graf Grünne, welche fortan den linken Flügel der Gefechtslinie bildete, etwas schräge zur Thallinie auf der Berg lehne gegenüber dem Orte Locca entwickelt, und un terhielt ein lebhaftes Feuer. Der Ort Locca liegt in der Vereinigung deS Val Conzei und Val di Ledro auf einem ziemlich sanft abfallenden, dort einen plateauartigen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.01.1862
Umfang: 4
herab, sind von blaß gelber Farbe und zwitterig. so daß sich eine reiche Samen- ernte erirarten läßt. Manöver in einem Borzimmer. Eine militärisch« Plauderei. Der pensionirte k. k. Major N. in K. war ei»er der bieder ten. wackersten Männer, die ich jemals kennen gelernt. Doch hatte er eine gar seltsame, ja. unglaubliche Ma rotte. und davon will ich jetzt eine'Vorstellung zu geben versuchen, selbst auf die Gefabr hin. daß man mir, wie gesagt nicht glaube», die Sache für Erfindung halte» dürfte

, obgleich sich doch' die meiste» Leser werden gleichzeitig sagen müssen, daß man Derartiges gar nicht erfinden kann. Der Herr Major hatte mich zum Gabelfrühstück in sei ner Wohnung; gelude«. und ich begab mich demzufolge eines schönen SommermorgenS um zehn Uhr dahin. Er'bewohnte mit seiner Gattin — Kinder hatten sie nicht ' vas erste Stockwerk eines hübschen Hauses am Markte. Ich stieg die Treppe hinan und wollte an der Haupt» thüre. die in ein Vorzimmer führte, die Glocke ziehen

zu verhalten/und deutete, mit einer Miene voll Vergnügen die Hänve reibend, auf eine hohe Gestalt, die ich im Vor zimmer sah und bei schärferem Hinblicken als den Major erkannte. ' Dieser glich, in einem langen Schlafrocke von blaßgel- bcm Flanell, mit seinem weißen Haare, einem Gespenste; aber, er dampfte gewaltigLaus einem wahren Bombenkessel von Meerschaumpseife, was Gespenster nicht zu thun pfle gen. und brüllte wie besessen, während er vor einem Schranke gewaltige Schritte vor- und rückwärts machte

und mit dem fechten Arme, durch die Luft säbelte, Himmel! raunte ich Konrad zu. was macht denn da der Herr Major? ^ i . Sehen Sie.denn nicht — lautete die gemurmelte Ant wort des alten KuasterbartS, — daß er die Truppe kom- mandirt? , Die'Truppe? wo ist den»'die? Nu. auf dem langen Anrichtschrank. Auf dem Schranke? Da stehen ja nur Stiefel — Die kommandirt er eben. Die Stiefel? . Die Stiefel. Und diese kommandirt er? ' - - ' Fast täglich zwischen Neun und Zehn, wie heute. Sie scherzen, lieber Konrad — Hol

' mich der Teufel. S' ist pure Wahrheit l Aber -- still— jetzt geben Sie acht, nun geht der eigentliche Schlacht- spectakel erst los. , Ich verstumMttKid -sich.Witz aljenMgen zu. Alif dem Schranke standen zwölf Paar Stiefel, sämmt- lichlsftiegelhlauH gewichst, in. Reih, und Glied, zwei Fron ten bildend, die sich dadurch unterschieden, daß die vordere Sporen trug, welche der Hinteren, die auch etwas niederer war, fehlten. Die bespotten erklärte mir Konrad in aller Eile sind^ die Aerntruppen^ wenn der Herr Major

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 05.12.1863
Umfang: 8
Mann, rauchte sein Pfeifchen und las Zeitungen. Er war durchaus schwarz, aber modisch angezogen: eine irdene Pfeife, ein fehr feiner weißer Jabot und ein weißes Halstuch waren das einzige Weiß an der ganzen Kleidung des Mannes. Kurz darauf stürmte der Major von L. herein. Ein Mann, der eine Ausnahme unter den Kameraden seines Ranges macht, der Alle brüskirt, die er sieht, dem jeder Vernünftiger gern aus dem Wege geht, weil ihm immer eine Impertinenz auf der Zunge sitzt. Gleich hinter ihm folgten

Lieutenants und Fähnriche. Der Major war bei Laune.. Er trat hinter den schwarzen Mann, machte Männchen und pntzte, zum Schein aus Versehen, das ihm zunächst stehende Licht aus. Sein Gefolge lachte. Der Fremde zündete es wieder ruhig an und las weiter. Jetzt kannte der Major seinen Mann. Er konnte ihm was bieten. „Guten Abend Schnl- meisterchen!' sagte er, bot ihm die Hand und mit demselben Griff war die irdene Pfeife in Stücken. „„Marqner, andere Pfeife!'' rief der Fremde. Das Gefolge lachte lauter

. Der Major nannte den kleinen schwarzen Mann einen göttlichen Kerl; da indessen weiter nichts mit ihm anzufangen war, auch der Major zu einer Partie Whist eingeladen wurde, so ging er mit seiner kleinen Suite in ein Nebenzimmer und man ließ den schwarzen Mann sitzen. Dieser las seine Zeitungen, rauchte seine Pfeife, und trank seinen Thee, ohne nur im Mindesten einen Zug von Unwillen über jenen infamirenden Hohn zu äußern. Nach einer langen Weile stand er auf, ging in das Nebenzimmer, wo der Major spielte

, trat vor ihn hin, faßte ihn vorn bei einem Knopf auf der Brust und sagte: „„MeinHerr, morgen früh schießen wir uns!'' — „So, so,' fiel ihm lachend der Major ins Wort. „Bringen der Herr Schulmeister Dero Fibel mit!' „„Sie haben keine Schande, sich zu schießen mit mir, ich bin Seecapitän in französischen Diensten,morgen frühsechs Uhr an dem Ende des'Poetensteigs!'' Der Capitän ging, ohne ein Wort weiter zu sagen, fort; der Herr Major lachte noch lange über den kleinen Schulmeister, aber der Witz

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 05.05.1869
Umfang: 4
und aufgehoben halte, daß sie der Magistrat trotz der eifrigsten Spähe nicht ausforschen konnte! — Tirolisches. Innsbruck, 3. Mai. Die „Schützenzeitung' be ginnt in ihrer heutigen Nummer die Veröffentlichung eines interessanten Verzeichnisses über die Vögel Fauna des Bezirkes Lienz von I. Mayr, welches von sehr fleißiger und sorgfältiger Beobachtung zeigt und Nachahmung in anderen LandeStheilen finden sollte. — (Ernennungen im T irolerJäger-Re- giment.) Oberst Hubert v. Loos zum General- Major, zugetheilt

zum N.-Kr.-Ministerium. Oberstlt, Lukas Nob. de Georgi zum Oberst mit gleichzeitiger TranSserirung zum Reg. Härtung. Major LadiSlaus Weiß zum Oberstlt. mit gleichzeitiger TranSserirung zu Feldjäger. Major Alexander Edler v. M tz zum Oberstlt. im Regiment. Major Heinrich Graf Wurm brand in seiner Anstellung bei Erzh. Rainer. Haupt mann Baron Freih. v. Schneeburg zum Major in seiner Anstellung bei Erzh. Karl Ludwig. Haupt- mann Johann EreScini zum Major. Hauptmaun August Leidner zum Major. Hauptmann Josef Statz

zum Major beim R.-Kr.-Ministerium. Oberlieutenant Georg Sedlmayr von Siefeld zum Hauptmann. Oberlt. Gebhart Geist zum Hauptmaun. Oberlt. Theodor Regele zum Hauptmann. Oberlt. Robert v. Hafner zum Hauptmaun. Lieutenant Rainold Panzl zum Oberlieutenant. — DaS „JanSbr. Tagblatt' erzählt folgende dunkle Geschichte: Ein vor kurzer Zeit hier verstorbener wohlhabender Mann hat, wie allgemein erzählt wird, sein HanS testamentarisch dem Bischof von Brixen ^uod eil-en BermögenSbetrag von 21.(XX) fl. verschie

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 27.08.1869
Umfang: 8
, widersprach sie dem Major und den eigrnen Gedanke» und Gefühlen, die auf ihr Inneres mochten einstürmen wollen. Er ist unglücklich; das Herz ist ihm krank. DaS kranke Herz hat ihm die Phantasie aufgeregt und mit krankhaften Bildern er füllt. So ficht er in d.m Gift?, das ihm Glück und Leben vernichtet hat, trügerisch das Heilmittel, um Gluck und Leben wieder zu gewinnen. Das ist Alles. ES ist eine krankhafte Sehnsucht nach einem Phantom der Zerrütteten Einbildungskraft. Wie bald müßte die Wirklichkeit

, beauftragt? Er hätte vielleicht eiueu besonde ren Wunsch an mir!. Ich würde ihm das schwere Opfer bringen. Nein, mußte der Major kleinlaut werden. So müssen wir einander fern kleiden, wie bisher. Er kann das Kind sehen, wie gestern. In diesem Zimmer. Ich höre es aufwache». Der ruhiae Schlaf muß eS gestärkt haben. ES darf ausstehen. Ich werde es schnell ankleide». Ju einer Biertelstunde darf — Ihr Freund kommen. Er kommt um Abschied von dem Kinde zu nehmen, sagte der Major noch, nicht ohne Beziehung

. Wir werden in einer Stunde von hier wieder abreisen. Auch diese Worte blieben ohne W rkung. Der Abschied wird ihm schwer werden, erwiederte die Frau Er liebt das Kind so zärtlich. Er bringt mir wohl ein sehr großes Opfer, daß er das Kind bei mir läßt. O, mein Herr, sagen Sie ihm meinen Dank dafür. Und er soll es immer entbehren? fragte der Major. Ader sie sah ibn bittend an. Machen Sie mir das Herz nicht schwerer. Ich beschwöre Sie. Was ich ertrage, hat noch keine Frau getragen. Und doch ist es noch immer nicht Buße

genug für meine Schuld. Der Major mußte gehe». Draußen trocknete er sich den Schweiß von der Stirn. Alle Wetter, kann's Einem denn in der Schlacht heißer werden? Und so völlig geschlagen! Aber bin ich eS denn? Zum Teufel, bm ich es? Hatte er noch neue Pläne? — Er kehrte zu seinem harrenden Freunde zurück. Du kannst dein Kind sehen, Paulus. Was macht es? Es geht ihm wieder wohl. Es hat die Nacht fie berfrei geschlafen. Und sie? Was? Was macht sie? Mathilde. In diesem Augenblicke zieht sie das Kiud

, Anselmus. Zum Teusel, warum willst du sie denn nicht sehen ? Der R-fierungsrath hatte darauf keine Antwort. Er «ing heftig in der Stube aus und ab. Das hat gewirkt, sagte der Major. Nun noch einen Schlag. ' Paulus, hob er laut wieder an gester» die Erzähluug von deinem mit ihr. Ja. Du wolltest sie heute fortsetzen. Heute? i Ich denke, du thust es jetzt gleich, eine Viertelstunde Zeit, wenn du ihr nicht bei dem Kinde begegne» willst. Und da» willst du doch nicht? ! Nein, das will ich nicht. , So fange

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 23.10.1868
Umfang: 10
5, Uititche »»»IN»» «Ä»t«»»lert- t. «^»o kr ^ tzil»t. <fl.50lr. a«» ,.S^ «a»c» »cr Pift vi«rMt. Z ft» <Ä»t- «II. !» ?. Für »a»A«»Ia»d frauc» pr» Es war ein Fakir oder indischer „Heiliger', welcher wie Professor Lowitz den Major zulispelte, fünfzehn Jahre aus derselben Stelle saß, ohne sich fortzube wegen, was unglaublich klingt, wenn man die strenge Winterkälte Astrachans bedenkt. Noch hatte Major M'chelson diesen Fakir nicht genau in's Auge gefaßt, als an der linken Ecke eines Garknhäuschens

im Kreise herum, um eine rettende Hand zu finden, die ihr den Ausweg durch den heulenden und lärmenden, sich mit stets ^wachsender Wuth vor die Mi EingangSthüre deS Gartens drängenden Menge bahnen sollte, während ihre Tochter, daS ölonye Fräulein Malwina, halb ohnmächtig an ihrem Arme hing. Jetzt fiel das nach Hilfe suchende Anze der Ober« still an den an der Snte des klemm Professors ste» henven Major Michetson; sie wollte ihm, so gut sie sich in dem Tumulte noch verständlich machen konnte, zurufen

: er möge sich zu chc durchdränge« und in dieser entschiedenen Lage Hilfe leisten. Aber der Major hatte keine Augen für sie. An seinem Arm h ng eine a ivere uns schönere Last — Theodors, die Nichte der Oberstin, welche in den Garten nachgekommen war. und nan in gleiche Bedrängniß gerathen, aber schon darH den starten Arm des Majors geborgen war, der sih jetzt mit seiner schönen Last m:t aller Kraft durch den käm- pfenden Knäuel drängte und das schone MäZchen glücklich durch die G tler m daZ Hans

. dann aber der Oberstin den Major Mich<lson vorstellte, welcher sich durch die Rettung Th.oüora's um das Brand'sche Haus verdient gemacht habe, n-.id d m die Ehre zu Theil wurde, die Oberstin nach Kasan zu geleikn: da verfinsterte sich das A'gesicht der Letzt ren gar gewaltig; sie würdigte den Maior keines Blickes, und eine stumme Verbeugung war A^es, womtt sie vor der Hand dem Riter Theodor»'» oankte. der sich während der nun überstände»«.« Ge fahr um die Oberstin gar nicht gekümmert hatt: und dessen Namen formn

im Aalender der Gouverneurs- Gattin von Kasan schwarz angestrichen stand. So blieb es auch. Frau Eudoxia von Brand würdigte den wack.rn Major auch aus der ganzen Ri'ck eise nach Kasan keines Blickes, und dort angelangt, war es Oberst Larionow allem, mit dem sie fortan verkehre» wollte. Major Michelson konnte diese Mißachtung leicht verschmerzen — lebte doch in semer Seele ein ganz anderes Bild. Er, der auf seiner bisherigen beschwerdevollea Lebensbahn wenige Silberblicke des Glück s gesehen hatte, erdem

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 03.09.1869
Umfang: 8
er in dem Zimmer nebenan einen lauten Schmer» zen-ichrci. Obne den Schrei hätte das zu Tode ge preßte Herz der Frau zerspringen müssen. Er, der Mann, war stärker. Ein schwerer Seuf zer machte seinem Herzen ^uft. Aber aus einem tief zerrissenen Herzen kam der Senker. Zum Teufel, laß uns fahren, kam der Major dem Reg erungsrath entgegen. Ja, laß uns fahren. Aber dann hatte der Major ihn angesehen und er erblaßte selbst über den leichenblassen Mann, der er- schöpst vor ihm stand, der fast bewußtlos mit glanz

» wir uns nicht zwingen! riefen sie. — Der Major hatte mit seinem Freunde das Zim mer verlassen. Er hatte den Wagen an der Se'te des GasthofeS vorfahren lassen, um die Husaren nicht sehen zu müs sen. Dorthin führte er den Freund. Der Wagen stand bereit. Der Kutscher faß auf dem Bocke Der Hausknecht stand an dem Schlage.' Steig'ein, sagte der Major zu. dem RegierüngL- rath. — Er hatte zugleich seinen Arm gesaßt, um ihn in den Wagen zu heben, . Auf einmal ließ er den Arm wieder los. Halt, das Bild muß ich e.st sehen

. Der Regierungsrath stieg nicht ein. Er sah ober auch nicht nach dem Bilde, d.s der Major erst sehen mußte. Drei schwarze Herren waren aus dem Gasthofe gekommen, sie ginge« dem Wege nach dem Dorfe und der K.rche zu. Es waren der ConsistorialprSsident, der Superin tendent und der neue Pfarrer. Den Pfarrer in sei nem schwarzen Talar hatten die Beiden anderen in die Mitte genommen. Es war heute zsein Ehrentag. Das war das Bild, das der Major halte seh n müssen. Er konnte es m t jenem vollen, mehr und mehr steigenden

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 31.07.1866
Umfang: 4
. — Unversiegelte Reklamationen wegen nicht erhaltener Nummern werden «nn der Post portofrei befördert M 173 , Dienstag, 31 . Juli 1866. Zur Abwehr. DaS „Südtirolcr Volksblatt" enthielt folgenden ArMel j Vintfchgan, 14. Juli. Ebenso planlos wie die^Lettustg im nördlichen Kriegsschauplatz scheint die in Vcltlin zu sein. Die primitivste Regel der Kriegskunst: „Die Höhen zu besetzen, bevor man daS Tbal bcschreitet, wurde von dem Major von Metz übersehen. Und so kamen die Jäger, die Landesschützen, und insbesondere

am furchtbaren 11. Juli bildete, dessen Kompagnie über 30 Mann verlor? und am 13. Juli zur Rache für ihre verlorenen Kameraden muthig auf die Schnecjoche eilte? Hierauf erwiderte am 22. Juli Herr Major v. Metz in der Schützenzeilung wie folgt: Aus St. Maria erhalten wir von Herrn Major v. Metz folgende Erklärung zur Veröffentlichung zugesendet: Ein Artikel, datirt Vinschgau, 14. Juli, im „Südtiroler Volksblatte" vom 17., der ebenso unwahr, als anderseits kläglich erbärmlich ist, veranlaßt

unwahre und grundlose Allarmi'run- gcn zukamen, die Stellung von Spondalunga nur durch meine Ruhe und Standhaftigkeit behauptet habe, da ich mich im an dern Falle mit dem Herrn Verfasser in der Mitte des Land sturms nach Vinschgau zur Freude der dortigen Bewohner hätte begeben müssen. St. Maria, 22. Juli 1866. Edler v. Metz, Major. Wir halten eS für höchst überflüssig viele Worte beizu fügen, möchten aber den Herrn Major, nur fragen, ob denn in seinen Augen der einfache Dank, welchen der Verfasser

der göttlichen Barmherzigkeit auSspricht, gar so etwas Empörendes ist, denn sonst kommt keine Silbe vor, welche die religiöse Seite berührt, um über den zitternden! alle Heiligen anrufen den, gekehrten, frömmelnden Verfasser, der in heuchlerischer Demuth betet, statt daS Leben einzusetzen, in solchen Ausdrücken herzufallen. Diese unbegründete Zuthat bringt dem übrigen Theile der Rechtfertigung schon zum Voraus großen Schaden. Ob der Herr Major die Verantwortung — denn er war eben Kommandirender, gänzlich

ablehnen kann, wissen wir nicht, was wir aber wissen ist dies, daß der Zug über Bormio hinaus auch in militärischen Kreisen so gut wie vom Volke als zu gewagt entschieden mißbilligt wird. Der beigebrachte hämische Trost in Betteff der Feldkircher, die wohlauf nur gefan- g e n seien, wird hunderte von Herzen auf daS tiefste verletzen! Wenn der Herr Major dem Verfasser sagt, er möge den Feld- kirchern den muthigen Rath ertheilen, daß eS weit rühmlicher

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 27.08.1869
Umfang: 8
— du mußtest dich trennen, du solltest und sollst die schönen Tage nie wiederfinden. Dir sind sie für im» mer verschwunden. Und dem armen Weibe dahinten such. — Aber geh' jetzt. D e Biertelstunde ist um- Nimm Abschied von deinem Kinde. Ich bestelle un» tertessen den Wagen, damit wir gleich nachher ab» jähren können. Ich mag den Pfaffen nicht sehen, i>en die Soldaten einsetzen müssen, und die Soldaten nicht, die ihn einsetzen müssen. Der Regie, ungsrath ging. Der Major bestellte

. so wie sie sich nur ein mal gesehen haben. So dachte und so sagte zu sich der Major. Aber er sollte auf einmal auf andere Gedanken lommen. In der Sonntagsfrühe hatte bisher auch die Sonn tagsruhe geherrscht. In dem Wirthshause unv des sen Nebengebäuden waltete nur M stille Geschäftig» Zeit des Hauswirthschaftswesens; man vernahm sie Zaum. Auf der Landstraße, die sich an dem Hause vorbeizog, ruhte der Verkehr. In den Feldern und Wiesen umher schwieg die Arbeit. Die Leu'e schlen derten nicht einmal an ihnen entlang

, um nach Saat und Wuchs und Ernte zu sehen, wie es sonst die Ge wohnheit ihrer Sonnta.;smorgen vor der Kirche war. Von kein g'vßen, schönen Dorfe jenseits der Wiesen und Aecker drang kein Laut herüber, man konnte mei nen. es sei ausMorben. ES war der schönste, st llste, friedlichste, feierlichste Sonntagsmorgen. Sollie die Stille, der Friede bleib.»? Bon dem Dorse her, zwischen den Feldern und Wiesen sah der Major auf einmal einen großen, fast unabsehbaren Haufen von Menschen kommen. Es waren nur Männer

. Sie waren in ihrer festlichen Sonntagskleidung. Sie gingen auf den Krug zu. Sie gingen ernst, still, ruhig, in einer fast gemessenen Ordnung. Alle Teufel, mußte der Major ausrufen, die kom men hierher. Hier sind der Präsident, der Super intendent, drr neue Pfarrer, den sie nicht haben wol len. Soll jetzt jene Execution vor sich gehen, die gestern unS zugedacht war? Er konnte es doch nur verdrießlich sagen. An diesem schönen, stillen Souutagmorgcn, an dem man nur an Liebe und an Frieden und an Gott, den Herrn des Friedens

und der Liebe denken sollte! Ach', gestern Abend — da war es vielleicht etwas anderes. Aber die Bauern blieben auch vor dem Wirths hause ruhig. Sie stellten sich in einem Halbkreise vor demselben auf. Dann gingen drei aus ihrer Mitte in den Gasthos hinein. Die Änderen blieben harr nd stehen. Die drei, sagte sich der Major, wollen wohl den drei Herren die Wünsche, Bitte» und Prot.ste der Gemeinde vortragen. Helfen wird eS ihnen auch nichts. Auf einmal fuhr der Major heftig auf. Alle Teufef, rief er zornig

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 31.07.1868
Umfang: 10
-'.r.'5:' U-IS dkrtel^ «.«kr. ^a,.«?.iu>k.. ga-u-»?- ^ ft-mco per PoftVlertelt.» hakt. 6 fl. za-jt. I»p. Mir »atA»»la»>» fraue» K« ^ ?<>st Hawl-S fl., i-mzl. »s ft. ' t»ii»»Uge f»r «-ze» halbj. I st7?z»r.. Wei- Eourier an seine Gemalin mit der schriftlich« sung: „Madame, entfernen Sie sich mit der königlichen Familie von Berlin. Lasse» Sie die Archive nach Potsdam bringen, die Stadt mag mit dem Feinde capituliren.' Während des stärksten FeuerS dieses blutigen Tref fens war der oderwähnte Major

Krieger seioes Regimentes und eine» deS Re< aimentes Prinz Heinrich aus jeuer Compagnie, welche der edle Major stüher befehliget hatte, zog die Liede zu ihm herbei. Sie trugen ihn aus dem Getümmel hinter die Fronte, wo ein Feldscheer herbeieilte, ihm etwas Spiritus auf die Wunde zu gießen und ein Schnupftuch um dieselbe zu binden. Aber da kam ewe Kugel geflogen und der arme Arzt stürzte an der Seite des verwundeten Majors zu Boden. Dieser wollte ihm emporhelfen, aber seine Schwäche gestatkte

es ihm nicht mehr, und der Feldscheer saut entseelt an seiner Seite nieder. Der edle Major that einen Seuker um den ar men Manu, dann siel der Schwache m eine dumpfe Betäubung. Ueber dem Schlachtfelde, wo kurz vorher Menschen ^e^m Menschen gerast hatten, lag der Friede des Im Westen war das TageSgestirn lange schon blut roth hinabgesunken und wie ein großes Leichentuch zogen vom Sturme gepeitschte Wolken vorüber. In der ganzen Gqzend tönten noch die Horn- und Trommelsignale der siegreiche» Truppen

,. welche die Preußen nur mit ewigen Schwadronen unter Anfüh rung des Geueral Laudoaverfolgt hatte», indem sie zufrieden waren, daS Schlachtfeld zu behaupten, wäh rend sich die preußische Armee in ungeordnetem Ge menge aller Waffengattungen mit Einbruch der Nacht bis Oetscher zurückzog. Die Nachtfeuer der anf der Wahlstatt campillren- den Russen brannten in allen Richtungen, Cavaerie- PiqueS durchstreiften die Gegend, und dort, wo der erwähnte tapfere Major mit zerschmettertem Schenkel uusern eines Sumpfes lag

verbrämte Mütze auf seinem Kopfe, aus welchem ein paar kleine Sperberauaen heroor- blitzten, mit denen er den verwundeten Major unge achtet deS denselben theilweise bedeckenden Schilf- und Moorgrases sogleich wahrnahm. „Stoi, Salawatka, da liegt ein Vornehmer!' rief er seinem Hintermanne zu» und dieser, ein baum langer Kosak von wildem, fast thierischem Aussehen, streckte die behaarte Fratze vor. „Der Teufel soll mich reite»,' rief er in russischer Sprache, „der Mann hat Goldtressen auf seinem Hute

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Bozner Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 30.10.1868
Umfang: 12
'^'ich würde' ihm auch augenblicklich entsprechen, indeß muß ich bekennen, daß ich.hiezu nicht die Macht besitze.' „Wie so? Sind Sie nicht Jnterims-Comman in der größten Auswahl. ? Auch werden bie Dameu mit auf vas prompteste unv vmigsre versorgt. dant von Kasan,?' warf die Oberstiu dazwischen; „wer kann Sie hindern?' ^ ^ ? „Major Michelsön ist- Commandant der Suaibeka,' entgegnete der Oberst,- „und -er wird nie zügeben, daß e nsr seiner Gefangenen, insbesondere.Ar- ver wegene Pugacew-.den Thurm.verlasse, um —' „Michelsön

??'! z fuhr die j Oberstin' mit^ glübendem Antlitze empor; „überall und überall dieser MichU- ? son aus meinen.. Wegen! O wie verhaßt mir dieser Mann ist! „Nun,' setzte sie mit entschlossenem - Tone hinzu, „eben jetzt, weil Major Michelsön mei nem Wunsche entgegen stehe» wird/ will-und muß ich den Pugacew heraus haben. Oberst,' schloß sie ihre Rede, „Oberst, ich saze Ihnen, Pugacew wird mein Erzähler, oder ich schließe meine Feste und -verlasse Kasan schon morgen, um nach Petersburg zu übersiedeln

, so will ich selbst den Manu mir abholen. Eine Frau soll vorangehen, haben sich doch die Czarinen Elisabeth und Katharina gleich falls in eigener Person furchtlos unter die Garden von Petersburg begeben.' . ' ' Jetzt schien oem Obersten Larianow die Sache auf die Spitze gerrieben, er mußte bei dem entschlossenen Charakter dieses Mann-Weibes m .der That einen kleinen Skandal besorgen. ^ ' „Gedul, Madame.' sagte er, „ich will sogleich selbst zu Major Michelsön hmabgshen und'mir den Gefangenen vorstellen lassen

, und ' wenn' die Sache halbwegs thunlich, so soll der Erzähler Jemelian Pugacew auf siH nicht warten lassen.'.'' Der Oberst gmg. In zehn Minuten stand er im Zimmer des Majors und forderte von demselben die Schlüssel zu Puga- cew's Gefängniß. .. .. ' ' ' ^ Sie wurden ihm als Interims-Commandanten der Festung ohne Anstand erfolgt. ^' Als aber der Oberst dem Major bedeutetes daß Pugacew von der Oberstin von Brand a's Erzähler begehrt werde, da zog der Major das Papier , aus seinem Schreibtische, welches ieiNe Ordre

alsJnspek- tor des Gefangenhaüses^der Muniheka^enthM/'^ '' „Dies Papier,'^ saäte er/ ..beUhlt mir^ 'keinen meiner Gefangenen- die Schwelle 'dieses Thurmes überschreiten. zu lasseq.5. . ... ' . „Aber ^-^die^ ObeWn , besteht darauf, evtzegnete Larianow^ z,,und.'sie. will die ganz«! Sache bei ihrem Gytte^Mch Hner r ^qnu 'PNßA Major,.„d.esenm^ nicht. o« ^5. alt, an «sevlnuaowuiig. --» ZV. ^«IN-'«V«»» »»» o»i». Hötler, Bauersmann. 3>/» I alt» an Typbus. Joüf S«bwin» ^« 5-7. bacher. von Auer. ltd. Taglöhoer

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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 10
Datum: 23.10.1868
Umfang: 10
zu haben Jods»» ^artsolwvlSvr. Bau- «nd Möbel-Tischler i« der Rausch Nr. 60. Herren Kriegsmänner aus nach Kasan begleiten wer- det, so wird Euch das bald klar werden. Fräulein Malwina von Brand ist die Tochter des Hanfes, und meine Schülerin Theodora eine arme Waise. Da habt Jhr's also klar und laßt Euch's also nicht be fremden, wenn Ihr zuweilen Thränen in dem Auge deS armen Aschendrövet bemerken werdet.' Der Major hörte nachdenkend und schweigend dem Professor zu. „Und besonders dann,' fuhr dieser immer

, daß sein Züngelchen gegenüber einem Unbekannten schon viel zu geläufig war. „Wenn Ihr also der Frau Oberstin die HonnenrS zu machen habt,' sagte er, „so habt die Güte, mir w das Haus dort zu folgen, wo die Frau Oberstin eben den Brammen-Gottesdienst mit ansehen will.' Major Michelfon ging schweigend und nachdenkend hinter dem Professor her, der ihn alsbald in das wenige Schritte entfernte Haus und über eine Treppe in ein mehr ovaleS als viereckiges Zimmer führte. Dasselbe lag gegen Abend und batte statt

. Jetzt trat ein dritter, größerer herzu, er hatte ein freundlicheres Antlitz uno lächelte den Eintretenden entgegen,' indem er einen ungeheuren persischen Fächer schwenkte und sie damit förmlich in einen Lufkstrom einhüllte. Inzwischen hatte sich die Sonne gänzlich hinabge senkt, die Priester zündeten jetzt mehrere Kerzen an und stellten sie vor die Kapelle, worauf sie ihre son- derbar gestaltete« Gefäße mit Reiniguugswasser füllten. Der Professor machte den Major jetzt durch einen Wink aufmerksam

der Priester nahm nun eine Handvoll gel ber, unsern Ringelblumen ähnlicher Blumen, tauchte sie in ein Gefäß, worin er das heilige Ganges Was ser aufbewahrt hatte, und bot dem Major wie dem Professor davon an; dann walkte er zwischen seinen Fingern ein Stück Teig zu einer symbolischen Ge stalt. steckte sieden kleine zuvor angezündete Kerzen hinein, und schwenkte dieses Symbolum nun nach allen Himmelsgegenden vor der Kapelle, dann auch gegen die Zuseher; zuletzt ergriff er eine weiße Mu schel

, die auf dem heiligen Stein gelegen war, goß Gangeswasser hinein und besprengte damit die An wesenden. Inzwischen richteten seine Gefährten auf einem Seitentifchchen eine kleine Erfrischung mit Früchten und Backwerk vor, welche der Oderpriester d«m Ma jor und Professor anbot. Dieser winkte jetzt dem Major ihm zu folgen. »Die Oberstin wird bereits die unteren Räume des Braminenhauses beseben,' sagte er; „mir müssen sie daher aufsuchen, wenn Ihr Euch noch vor der Abendtafel vorstellen wollt.' ' Der Major nicke

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 29.05.1863
Umfang: 4
von Mitgliedern der Liedertafel die Zuhörer' erfreuten. Sämmtliche Nummern des Progammes erndteten den reichlichsten Beifall. Feuilleton. Ei» Richter der sein Handwerk versteht. Amerika ist und bleibt das Land der praktischen Leute. Der Major Foley von Covington (in Kentnky) ist ein prächtiger Beweis davon. Seine Rechtssprüche haben mit grauer Theorie, mit Strafkodex und Ge- setzbuchSparagraph auch nicht im Entferntesten zu thun. Alles die frischeste, urwüchsigste, lcbeusgrünste Praxis! EineS Tages sührt

man ihm einen schlechten Ehe mann vor. der die abscheuliche Gewohnheit har, seine Frau täglich zu schlagen. Anstatt den Schuldigen auf kurz oder lang in'S Gefängniß zn schicken und die arme Frau dadurch vielleicht nachher noch härterer Mißhandlung auszusetzen, beg ügt sich unser Major ihm zu sagen: „Gehe und lasse dir nie melir etwas dergleichen zu Schulden kommen; denn für jedenStreich. den du deiner Frau gibst, bekommst du zwei von meiner Hand.- Der Major Foley ist wie ein Her kules gebaut, seine Stärke

in der ganzen Stadt ge- sürchtet — der schlechte Ehemann war radikal kurirt. Ein anderes Mal erscheint ein frecher Vagabund, der Schrecken der Stadt und der ganzen Umgegend, vor der ersten Magistratsperson von Covington. Mit beivundernswerther Rnhe bekennt der Angeklagte sich aller ihm zur Last gelegten Unthaten schuldig und scheint nichts weniger, als vor der Erneuerung der Bekanntschaft mit dem Gefängniß zurückzubebeu. Für gewisse Personen hat ras Gefängnißleben seine An nehmlichkeiten. Der Major

ganz leer steht. Und zu seiner freudigsten Ueber- raschuug^ findet er noch das große Thor offen; in zwei Sätzen ist er draußen und fliegt pfeilschnell da hin. nicht hinter sich blickend und es sich feierlich ge lobend. in seinem ganzen Leben nicht mehr nach Co vington zurückzukehren. Der Major Foley — diese Gerechtigkeit muß man ihm widerfahren lassen — verstößt mitunter gegen den Buchstabe» deS Strafgesetzbuches, aber er ver steht eS meisterhaft. Spitzbuben in Schrecken zu setze

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.06.1862
Umfang: 4
. Der Verunglückte hinterläßt fünf Kinder. In Prag findet zufolge der »Presse- die Nachricht, daß der bisherige Statthalter in Tirol, Fürst Lobkowitz, zum Nachfolger des Grafen Forgach in Prag defignirt sei. kei nen Glauben. »Major Ryan,' antwortete sie; »kennen Sie ihn nicht?' »Ich kenne ihn sehr gul vom Sehen, aber ich habe noch nicht die Ehre gehabt, mit ihm persönlich bekannt zn wer den,- war die Antwort. «Könnten Sie mir nicht Zutritt zu dem Spielhause ver- schaffen?- fragte sie. „Ich fürchte

Treppe hinunterführte. Er ging hinunter und fand in einem Zimmer drei Personen, die sich eben niedersetzten, um eine Partie Pokcr*) zu spielen. Zu seiner großen Freude fand er. daß einer derselben Major Ryan war. obgleich dieser ihn nicht kannte. Ein großer starker Mann mit einem glänzenden Kahl kopfe begrüßte den Fremden, und sagte: «Fremder, wollen Sie sich bei der Partie betheiligen?' »Ich habe nichts dagegen,' erwiederte er mit anscheinen der Verlegenheit und die Manieren eines Boots-Eigenthü

- mers annehmend; «vorausgesetzt, daß die beiden Kamera den hier nichts einzuwenden haben.' «Gewiß nicht, Sir!' sagte Major Ryan lächelnd. «Durchaus nicht!' erwiederte ein kräftig gebauter Mann, mit einem dunklen Gesichte, dessen Bart seit Jahren kein Scheermesser berührt, und schwarzen durchdringenden Augen. «Gewiß nicht, wenn Sie Geld genug haben, denn ich muß Sie damit bekannt machen, daß wir um bedeutende Sum men wetten und der Einsatz in jedem Spiel für Jeden zehn Dollars beträgt. Ferner

war das Glück, wie es die Spieler nennen, auf Major Ryans Seite und eine Pyramide von Noten nnd Gold und Silber wuchs rasch vor ihm auf; dies änderte sich plötzlich und das Glück begünstigte den kahlköpfigen Gentleman, den die Anderen Capitän Smith nannten, und der Haufe vsu Gold und Noten wuchs so schnell, daß die Mit spielenden vom Bankerott bedroht waren. Die unbeständige und flatterhafte Glücksgöttin verließ ihn jedoch nnd wandte ihr süßestes Lächeln dem stark behaarten Gesichte zu, dessen Eigner

, um dnrck das ganze Kartenspiel die letzte Karte zu sehen. Major Ryans Gesicht war ge- röchet und trug den Stämpel hoher Aufregung, die sich besonders, wenn er Karten gab, durch ein nervöses Zittern seiner Hand kundgab. Der Fremde, den bisher Alle für einen Anfänger in der Kunst des Kartenspiels gehalten, zeigte nicht die mindeste Aufregung. Keinem Wechsel des Glücks, keiner Bewegung wurde gestattet, von der tiefen See seiner Seele üuf die Oberfläche seines Gesichts zu steigen; seine kleinen grauen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 15 von 16
Datum: 22.08.1863
Umfang: 16
1819 Graf zu Pappenheim, Hauptmann Freiherr v. Moh. Ordonnanz-Offizier: Ober¬ lieutenant Fürst von Thurn und Taris. StaatSminister: Freiherr v. Schrenk. 3. König von Sachsen. Oberstallmeister und General-Lieutenant v. Engel. Flügel-Adjurant Major v. Friesen. Staatsminister des Aeußern und des Innern, Freiherr v. Beust. 4. König von Hannover. General-Lieutenant Wehner. Schloßhauptmann Graf Wedel. Flügel-Adjutanten: Major v. Heimbruch, Major

v. Holzing. Präsident des Ministeriums des Aeußern, Freiherr v. Roggenbach. Freiherr v. Ungern - Sternberg , Legations-Rath und Chef des Geheimen Cabinets. 7. Kurfürst von Hessen. 8. Großherzog von Hessen. Se. großherzogl Hoheit Prinz Alerander von Hessen. Präsident des Gesammt-Ministeriums , Minister deS großherzoalichen Hauses und des Aeußern: Freiherr v. Dalwigk. General-Adjutant: Freiherr v. Trotha. Flügel-Adjutanten: Oberst Frey, Major v. Lyncker

. Obersthof¬ marschall: Graf zu Menburg Oberstkammerherr: Freiherr v. Nordeck zu Rabenau. Oberststallmeister: Freiherr van der Capellen. Oberst-Ceremonienmeister: v. Werner. 9. Se. königliche Hoheit Prinz Heinrich der Niederlande, Statthalter von Lurem- burg. Ritter'de Stuers, Marine-Offizier erster Classe, Adjutant. Baron de Tornaco, großherzoglich luremburgischer Staatsminister. -0. Herzog von Braunschweig. Flügel-Adjutanten: Oberst v. Hohnhorst, Major

v. Lauingen. Hauptmann v. Rudolphi. StaatSminister: v. Campe. 1 1 . Großherzog von Mecklenburg-Schwerin. Generalmajor v. Zülow. Major v. Herzberg. Rittmeister v. Lützow. Staatsminister v. Oertzen. 12. Herzog von Nassau. Dingirender Staatsminister: Fürst v. Sahn-Wittgen- stein-Berleburg. Flügfl-Adjutant v Ziemiecki. 13. Gtoßherzog von Sachsen-Weimar. Wirklicher Geheimer Rath und StaatS¬ minister v. Watzdorf. Wirklicher Geh-imer Rath und Oberhofmarschall Graf

Beust. Cabinets-Sekretär Graf Wedel. 14. Herzog von Sachsen-Meiningen. Sraatsminister v. Krosigk. StaatS- rath v. Uttenhoven. 15. Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha. Staatsminister Freiherr v. Seebach. Major Reutern, Adjutant. Regierungsrath Somwer. 16. Großherzog von Mecklenburg-Strelitz. Flügel-Adjutant Hauptmann v. Wenck- stein. Staatsminister v Bülow. 17. Großherzog von Oldenburg. 18. Erbprinz von Anhalt- Dessau-Köthen. 19. Fürst von Schwarzburg

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.08.1868
Umfang: 6
sehr dicke kommen muß, w.'nn der durch Trom petengeschmetter abgehärtete Major musikalisch wild und unzufrieden wird. Wir hatten an dieser Kraftleistung italienischer Musik so genug, daß wir sofort aufgebrochen wären, wenn sich nicht etwas Seltsames ereignet hätte. Sowie nämlich der letzte Ton des bar barischen Tanzes verklungen war, öffneten sich eine Menge von Thüren, von deren Existenz wir vorher keine Ahnung gehabt, und . urplötzlich schwebte» und rauschten überall junge Damen in elegan tester

Toilette in den Saal, alle in schwarzen Seidenkleidern, mit langer Schleppe. Wenn sie auch alle eine brennende Zigarre im Munde hatten, so beruhigten die stattlichen Schleppkleider und die sonstige sehr anständige Erscheinung den Major doch einigermaßen und wir ver zögerten unsern Aufbruch, um doch wenigsteuS einen Tanz mit anzusehen. Inzwischen hatten sich anch jnnge Mailänder in großer An zahl eingefunden. Die Bürger des befreiten Italiens suchten etwas darin, den unvermeidlichen schwarzen Zylinder

Mittel sieht das Ministerium in der Täbakskonven- Jnzwifchen begann eine große Promenade und man zog grup- penweis an uns vorbei, um uns zu betrachten, wie wenn wir vo« Monde heruntergefallen wären. Sogar der Major wurde ängstlich bei der allgemeinen Aufmerksamkeit, die wir erregten, und ließ düstere Zwei' fel darüberlaut werden, ob wir nicht am Ende vor die Thür geseht werden könnten, weil wir kein hochzeitlich Kleid an hatten. Aller dings konnte man meine Joppe und seinen Leinwandkittel

nicht gerade als solche betrachten. . Ans einmal rauschte eiue stolze junge Dame, die schon mehr mals prüfenden Blickes an uns vorübergewandert war, direkt ^us uus zu, begrüßte uns mit stolzem Kopfnicken und ließ sich ans nem Stuhl neben dem Major nieder, der ängstlich, verlegen n^ solche Nachbarschaft nicht recht wußte, ob er ausstehen oder bleiben sollte. Die Dame begann inzwischen eine Konversation mit der FraZ^- „I'oreLtikri?' Ich antwortete: 8i signora! Damit war ich av anch mit meinem Italienischen

zn Ende und auf ihre weiteren ie haften Fragen mußte ich ihr die Antwort schuldig bleiben, da I meine deutsche, französische und englische Ansprache immer schütteln aufnahm. Nach und nach waren aber noch mehrere Damen beig.'kommen und das Gespräch wurde immer allgemeiner und levy-1 ter und wir, namentlich aber der Major, partizipirten daran ou'v die Universalsprache der Gebärde, was jedenfalls urkomisch

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 26.07.1864
Umfang: 6
. Da der Uebergang aus die Nacht vom 13. auf den 1^. d. festgesetzt worden, so geschah vorher folgende Bewegung : Während das GroS der Brigade am 12. d. von Hol stebro bis in die Gegend von Skive . marschirte, ging der Kommandeur des StreiskorpS Major Baron Eliatschek schon in der Nacht vom 11. ans den 12. d. mit einer größeren Patrouille nöidlich von Humlum über den Oddesund, eine circa 180V Schrill breite Pas sage des LymsjordS. Baron Hlialschek wollte feststellen, ob dort in der That noch ein Feind stand

war, passirte Major v. Eliatschek um 2 Uhr Mittags am 13. den Odde-Sund abermals, und zwar mit 2 Kompagnien seines Regiments Ramming und einer Eskadron Windischgrätz.Dragoner unter Rittmei ster v. Kradel. Diesmal handelte eS sich um das Eer- niren der Insel Morsö, speziell des Wil-SundeS, von Norden. Daher ließ man daS GroS der Abtheilung einstweilen voranmarschiren, und stellte ein Kommando am Odde-Sund aus, während v. Eliatschck und von Kradel mit circa ^0 Mann Infanterie und Kavallerie, welch' letztere

deS Grafen Bellegarde von Windifchgrätz-Dragoner. Die Brigade Kalick hatte schon TagS zuvor 1 bis 2 Meilen südlich deS Saling- SundeS Stellung genommen und kamen die beiden Pionnierkompagnien (Haupleute Schränke! und Graf Beroldingen) unter Major Kapeln gegen 7 Uhr Abends hinter den nächsten Hügeln südlich des SundeS mit ihrem Brückentrain und 37 Schlei-Kähnen an. Zugleich fuhren -1 Geschütze gegenüber von Nykjöbing, also eine Meile nördlich des UetergangöpuukteS, und die vier an dern Geschütze abermals

und zu Lande daS Anrücken deS FeindcS verkündeten. Kurz vor 12 Uhr rückten die M0 Mann vom Regiment Ramming, welche zum Ueber setzen in dieser Nacht bestimmt waren, in die Schiffe, von denen freilich 7 Kähne als durch den lan gen Landtransport untauglich geworden, zurückgelassen werden mußten. Daher hatte man nur sieben Brücken glieder und 30 Kähne. In der Mitte des Geschwa ders lag daS Kowmandcurschiff, daS der kommandirende Oberst Graf Bellkgarde mit dem Pionnierdirektor Major Kegeln und verschiedenen

nach Skive zurück. Nachmittags wurde auch die Verbindung über den Wilsund mit dem StreiskorpS in Thisted hergestellt. Mittlerweile sind nun mehrere Ba taillone der Brigade deS Generals v. Kalick nach Morsö übergeschifft worden und bat der Brigadier daS Kommando selbst übernommen. Auch in Thisted hat Major von Eliatschek sein ganzes StreiskorpS an sich gezogen. UebrigenS hat der letztere Herr entdeckt, daß die Nordwestküste von Jütland noch drei LandungSpunkte für Boote hat, auf denen immerhin

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