584 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1895/18_03_1895/BTV_1895_03_18_3_object_2958091.png
Seite 3 von 8
Datum: 18.03.1895
Umfang: 8
Joses Mair zum Tode verurtheilt. SamStag abends um '/z7 llhr wurde das Urtheil gefällt: Das Verdikt der Geschwornen (Obmann Herr Dr. Josef Schuster, AdvocaturS-Concipient hier) lautet: 1. Hauptfrage auf Tödtung der Jsser: einstim mig Ja. 2. Hauptfrage auf Tödtung der Würtenberger: ein- timmig Ja. Zusatzfrage ob die Ermordung der Jsser in tücki scher Weise erfolgte: 11 Stimmen Ja, 1 Stimme Nein. Zusatzfrage, ob die Ermordung der Würtenberger in tückischer Weise erfolgte: einstimmig Ja. Frage

(vom Vertheidiger gestellt), ob Mair die That handlungen in einem unwiderstehlichen Zwange began gen habe: Hinsichtlich der Ermordung der A. Jsser: 1V Stimmen Nein, 2 Stimmen Ja, hinsichtlich der Würtenberger, einstimmig Nein. Frage auf Diebstahl: 6 Stimmen Ja, 6 Stimmen Nein. Der öffentliche Ankläger, k. k. Oberlandesgerichts- rath Dr. Pegger, beantragt auf Grund dieses Ver- dicteS den Freispruch hinsichtlich des Diebstahls und den Schuldspruch für das Verbrechen des Meuchel mordes und die Verurteilung

des Mair zum Tode. Der Vertheidiger Dr. Hermann Pefen dorfer bittet den Gerichtshof den Angeklagten der Gnade Sr. Majestit des Kaisers zu empfehlen und führt zur Be gründung dieser Bitte an: das bis auf eine gering fügige Äbstrasung unbescholtene Vorleben des I. Mair, den guten Leumund desselben, dass er als braver Familienvater geschildert ist, dass er die Thathand lungen unter dem Einfluss des Alkohols begangen; ferner das offene unumwundene Geständnis des Ange klagten, auf Grund dessen allein

es möglich war den schuldlosen aber anfangs mehr -ls Mair belasteten Jordan frei zu lassen; endlich bittet der Vertheidiger den Gerichtshof, er möge mit Räcksicht auf die schuld lose Familie seine Bitte erhören und fügt dem bei: „Brennt doch das Kainszeichen, dass ihr Vater als Mörder verurtheilt wurde auf ihrer Stirne; fügen Sie nicht noch das hinzu, dass er auch hingerichtet wurde.' Der Gerichtshof sprach sodann den I. Mair vom Verbrechen des Diebstahls frei, hingegen schul dig des Verbrechens

des Meuchelmordes und ver urteilte denselben nach Z 136 St. G. zum Tode durch den Strang. Schlnss der Verhandlung nach V»? Uhr- Dieses Urtheil nahm Mair anscheinend ganz ge lassen hin. Da mit dieser Verhandlung auch die erste diesjäh rige Schwurgerichteperiode beendet war, dankt der Prä sident den Herren Geschworenen für- ihre Pflichter füllung. Aus deu Vereinen. »*» In Innsbruck hat sich ein deutscher Wähler verein gebildet, dessen Statuten von der k. k. Statlhalterei bescheinigt worden sind. Stadt-Theater

7