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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 16 von 18
Datum: 16.12.1899
Umfang: 18
Zuständigkeits- Gemeinde u © Name des Assentirten -Z g; 'S s H & H c cß s Gries i. Sellr. 245 1878 Baumann Hermann 1 68 1877 Haider Fridolin i 236 Haider Andreas i 308 Baumann Josef l 443 1876 Baumann Franz 1 Grinzens 166 1878 Brecher Johann i Hölting 6 Süß Emerich 1 31 Krug Johann Josef 1 44 Maurer Rudolf 1 51 Heiß Alois 1 68 Nairz Karl ■ 1 77 Hatzl Andreas 1 109 Fröhlich Peter i 143 Heiß Simon 1 148 Tusch Alois 1 155 Mair Anton i 191 Mayr Anton 1 193 Dollinger Rudolf 1 207 Hechenblaickner

Brantner Johann 1 Mutters 108 Schlögl Rudolf 1 139 Markt Franz 1 1 211 Psurtscheller Josef 1 ■ 1 1877 Siller Josef l Rätters 75 1878 Stern Michael 1 144 Pittl Johann l 226 „ Gastl Heinrich i Patsch 26 „ Haller Andreas 1 257 1876 Lindenthaler Johann 1 Sellrain 186 1878 Schrott Albert 1 311 Praxmarer Josef 1 322 Kapferer Josef 1 345 Wegscheider Fr. Seraf. 1 217 1877 Gruder Gottfried |i 143 1876 Jordan Anton 1 177 Haßlwanter Gottfried 1 359 Obermair Alois 1 Völs 11 1878 Flungee Balthasar i 252 Mair Josef

Alois 1 Willen 64 Mair Robert 1 92 Neuner Franz Josef 1 137 Mair Josef l 156 Freiseisen Josef 1 157 Erlacher Max .Martin 1 369 Haller Karl l " 302 1877 Rösch Franz i Zuständigkeits- Gemeinde <5 Jj Name des Assentirien -Z Jä 5 £ 'S K & £ e K & Gerichtsb. Diieders: Ellbögen i 1878 Spörr Josef 1 104 Lener Georg I Ers.-Res. d. H. übersetzt 218 Raith Andreas 1 258 Taxer Johann Paul 1 385 Mair Benedikt Josef 1 Fulpmes 1807,, Schmid Franz Josef 1 194 Atzinger Vinzenz 1 267 Hupfaaf Josef 1 227 1876 Joidan

Gottfried Josef 1 266 1877 Haas Josef 1 „ 194 1876 Kößler Franz 1 Ger.-Bez. Steinach:. Matrei 285 1878 Rocker Alfons 1 161 1877 Rapp Kleinens 1 Mühlbachl 224 1878 Tachser Alois 1 478 1876 Stolz 1 Navis 217 1878 Hilber Johann 1 „ 362 Taxer Johann 1 Ers.-Res d. Ldw. übers. 23 1877 Eppensteiner Josef 1 Obernberg 7 1878 Salchner Johann 1 359 „ Nagele Alois 1 Pfon Z 167 „ Mair Peter 1 393 „ Huber Ludwig 1 77 1876 Jenewein Jakob 1 Schmirn 35 1878 Plattner Andreas 1 379 Mader Johann 1 380 Stand Johann 1 292

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 18.03.1895
Umfang: 8
^ „Bote für Tirol n» Aus dem Gerichtsfaale. Innsbruck, 16. März. Die Frauen morde iu Ambra«. (Schluss.) Der anfänglich als Zeuge vernommene I. Mair hat damals schon zugegeben, die Jsser vor dem Gärtnerhause getroffen und mit ihr durch den Schlosspark gegangen zu sein und sich unge fähr um V,6 Uhr innerhalb des großen Schloss thores von ihr getrennt zu haben, ohne zu be obachten, welche Richtung sie eingeschlagen habe; er sei seiner vor dem Schlosskeller befindlichen Wohnung zugegangen. Obwohl

somit Mair der letzte war, in dessen Gesellschaft die Jsser gesehen wurde, so wurde diesem Umstände mit Rücksicht auf die gegen andere Persönlichkeiten vorgelegenen Verdachtsmomente kein besonderes Gewicht beige messen. Erst am 11. October v. Js., als der Untersuchungsrichter mit dem Wachtmeister Bern steine? einen neuerlichen Augenschein aufgenommen hatte, wurde letzterer durch den Schlossdiener Friedrich Rhon aufmerksam gemacht, man solle den Schlossmaurer Josef Mair fragen, wo er sein Stichmesser

und seinen braunen Strohhut habe. Dieser Rath wurde befolgt, und da sich Mair über den Besitz dieser Gegenstände nicht hinreichend auszuweisen vermochte, wurde er ver haftet. In seiner Vernehmung behauptete Mair, er sei am 21. September um Vs6 Uhr. nach Hause gekommen und gleich zu Bett gegangen, hinsicht lich des braunen Strohhutes gab er an, dass er denselben wegen seines desecten Zustandes schon seit 2 Monaten nicht mehr getragen habe und dass dieser von seiner Frau verbrannt worden sein dürfte; hinsichtlich

des Messers rechtfertigte er sich dahin, dass er auf dem Griffe desselben das fehlende Metallplättchen durch ein Blech- plättchen ersetzt habe, dass er am obern Metall- beschlage der Messerscheide mit einer Feile I. M. eingekratzt habe und dass dieses Messer vor einiger Zeit von seiner Frau beim Schwämmesuchen im Berge verloren worden sei. Das am Thatort vorgefundene Messer erkannte Mair als dem seini gen ähnlich, aber durchaus nicht identisch. Die umfassenden Erhebungen haben aber er geben, dass

diese Angaben Mairs, die übrigens «it denen seiner Frau manchmal im Widerspruche find, nicht auf Wahrheit beruhen. Diese Erhe bungen stellten fest, dass Mair thatsächlich und zwar noch im September v. Js. einen braunen Strohhut getragen hat, ähnlich demjenigen, der am Thatorte gefunden wurde, ferner, dass er thatsächlich ein solches Messer, wie es bei der Leiche der Würtenberger gefunden worden ist, sammt Scheide, besessen und zwar noch im Sep tember besessen hat; ferner ist festgestellt worden, dass Mair

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.03.1894
Umfang: 4
, 15. März. Gestern Vormittags erschien aus der Anklageban! !der Toglöhner Joses Mair von Deutschen bei Atz wang 38 Jahre alt, verehlicht, aber kinderlos, ehe maliger Besitzer deS Tirler- und Merlhofes in SManerlaitach, nun in Deutschen wohnhaft, wel I cher sich wegen deS Verbrechens der Brandlegung zu verantworten hatte. Der Gerichtshof bestand aus dem Herrn Hofrath Ritter von Köpf, als Vorsitzenden, den Herren L.-G.-R v. Trentini und Baron Biegeleben als Richtern, und dem Auskultanten Schöpf

und eS richtete sich der Verdacht ausschließlich gegen den heutigen Augeklagten Joses Mair, ein rohes, nicht gut beleumdetes Individuum, das obschou zu Kreu. weger in einem entfernten Verwandtschaftsverhält nisse stchend. mit demselben doch mehrfache Dlfferen zeu gehabt hatte. Im Herbste 1893 übernahm Mair die Ausführung eines NeurauteS für Kreuzweger um den Betrag von 21 fl. und einem Hektoliter HauSweiu, welche Arbeit Mair am hl. Abende 23 Dezember 1893 beendet, jedoch nach Neujahr über Ansuchen

des Kreuzweger noch fortsetzte, weil der letztere Mehrarbeiten verlangte, die Mair im Tag lohne ausführte. Für diese Mehrarbeiten wollte ihm Kreuzweger nur 3 fi. geben, was dem Mair, der seinen Verdienst auf 6 fl. 50 kr. berechnet hatte, zu wenig schien, welcher Umstand den Anlaß zu Strei tigkeiten bot. Mair war nämlich dem Kreuzweger ungefähr 60 sl. fitz verabreichte Getränke und Le- benSmittel schuld^, weßhalb sich letzterer weigerte. dem Mair den ganzen Lohn für den Neuraut. be- üglich

dessen sie sich auf den Betrag von 25'fl. reinigt hatten, auszubezahlen und ihn mit einer lbschlagSzahlnng von 5 fl. abfertigte. Dieß ging am 19. Jänner Abend» vor sich, und da Mair hie bet auch dem Kreuzweger vorwarf, daß er ihm zu viel aufgeschrieben habe, und schließlich die Aeuße rung fallen ließ „Du wirst schon auch gar machen' wnrde ihm bedeutet, er solle sich im SchlößlwirthS- ause nicht mehr blicken lassen. Am 21. Jänner Sonntag Nachmittag» erschien aber Mair trotzdem wieder im Wirthshause de» Kreuzweger und ver

- angte Brantwein, der ihm jedoch im Hinblicke auf einen Borwurf, man habe ihm zu viel angekreidet, und-auf seinen ohnehin angeheiterten Zustand ver weigert wurde, wa» ihn umsomehr in heftigen Zorn versetzte, weil MairS Hoffnung, durch die Bejah ung seiner Verdienste die nöthigen Mittel zur Be zahlung von andern Schulden zu erhalten, welche Zusage ihm von Kreuzweger angeblich gemacht wor- den war. sich nicht erfüllte. Nun begab sich Mair ins Wirthshaus zu Steg, trank dort Branntwein, offenbar

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.09.1895
Umfang: 8
deren Richtigkeit Mair bestätigte, kaufte dieser Viehstllcke unter Leistung eineri kleinen Anzahlung auf Borg und verkaufte sie sofort um einen viel niedrigeren Preis gegen Barzahlung, worauf der- Gewinn meistentheils zwischen beiden getheilt wurde. Durch Ausflüchte und leere Versprechungen wurden später die drängenden Verkäufer hingehalten und so konnten sie ihre verbrecherische Thätigkeit durch längere Zeit fortsetzen. Mair u :d Blasinger besuchten

unter anderen, den am 3V. Zum v. I. in Obennais stattgehabten Markt, wo letzterer von Lorenz TribuS, Metzger in Lana, angeredet wurde, weil dieser gerne eine Kuh angebracht hätte. Blasinger erklärte dem Tribus, daß er einen guten Käufer wisse, daß er sein Geld sicher bekommen würde, und daß für die Solidität des Käufers garantirt werden könne. Blasinger erschien nun mit dem Mair, der die Kuh besichtigte und sich um Verschiedenes erkundigte, wobei demTribus versichert wurde, daß Mair einen Wemacker in Gries besitze

und daß er ihn mit Leichtigkeit zahlen könne, sobald er die Fourage und den Wem'verkauft hätte. Auf das hin wnrde der Handel um 120 st. abgeschlossen und Tribus erhielt eine Anzahlung von 10 fl. Auf dem Grieser Markte am 4. Februar d. I. übergab Mair dem TribuS weitere 20 fl. und versprach den Rest von 90 fl. am 20. März zu bezahlen. Unter Vermittlung Blasinger's verkaufte Mair die von Tribus um 120 fl. gekaufte Kuh noch am gleiche» Tage an Jvfef Tfcharf um nur 76 fl., wovon er 33 fl. unter zweimalen dem Blasinger ausfolgte

. Ende Februar dS. Äs. er schienen Mair und Blasinger in Lana und spiegelten demTribus vor; daß sie vom Aichenbauer in Voran ein- Kuh und zwei Ochsen zu kaufen hätten. Gleichzeitig ersuchten sie ihn, dem Mair zw diesem Zwecke 30 fl. zu leihen und versprachen, ihm am nächsten Tage seine ganze Forderung von 120 st. zu bezahlen. Tribus folgte dem Mair auf Grund dieser Versicherung die 30 fl. aus, aber von seinem Guthaben von 120 fl. hat Tribus bis heute keinen Kreuzer gesehen. Im Laufe deS Frühjahres

hatte Blasinger den Mair mit Geld ausgeholfen, das er im Mai zurückverlangte. Weil aber Mair kein Geld besaß, beschlossen beide, Vieh auf Borg zu kaufen, es sofort zu veräußern und auf diese Weise sich Geld zu verschaffen. In dieser Absicht verfügten sie sich am 7. oder 8. Mai zum Stegerbaumann in Campitello, Karl Seebacher, von dem Blasinger wußte, daß er Ochsen im Stalle habe. Blasinger stellte den Mair als Delug von Gries vor uno fügte bei, daß dieser ein Weingut in Frangart besitze und daß seine Frau

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 10.03.1899
Umfang: 8
hiesigen k. k. Landcsgerichte stattgehabten Schwurgcrichtsver- handlung führte der k. k. LandesgerichtSrath Dr. Hirn den Vorsitz, vie Anklage vertrat der k. k. «taatsan- walt-Substitut Weber, während sich die Herren Dr Pusch und Dr. Wiuklcr in die Vertheidigung theilten. Die Herren k. k. Universitäls-Professoren Dr. Jpscn und k. k. Bezirksarzt Dr. Sander fungierten als Sachverständige. Bor den Geschwornen stehen Johann Mair, 23 Jahre alt, lcdig, Taglöhner aus Schwaz, zuletzt in Kundl» und Alois

aufgehalten, wo sich auch mehrere andere Burschen eingesnnden hatte». Von diesen letzteren, welche mit dem beliebten „Hackelziehen' ihre Kräfte mnßcn, that sich insbesondre Johann Mair hervor, indeni er sich brüstete, der Stärkste und allen anderen gewachsen zu sein. Dieser Herausforderung kam Lud wig Reitmayr entgegen und erbot sich, eS mit Mair aufzunehmen. Bei der nun vorgenommene» Probe blieb zunächst Ludwig und dann auch Bruder Johann Reitmayr über Mair Sieger, was bei diesem eine gewisse Erbitterung

hervorrief, welcher er in der Aeußerung: „Heute mache» wir es so und ein anderes Mal machen wir es so' Lust macht«'. Hiebei machte er zuerst d-e Geste des Hackclziehens und dann erhob er die geballte Faust. Gegen L Uhr abends verließ die ganz? Gesellschaft mit Ausnahme Mairs die Re stauration und begab sich ins Brauhaus, wohin später auch Alois Schiestl kam, der sich aber an eine»» andern Tische niederließ. Auch Mair kani später ins Bräu haus, hielt sich aber im Hansgange aus. Gegen 8 Uhr abends

entfernten sich mit Ausnahme Moirs alle miteinander und schlugen neuerdings oie Richtung gegen den Bahnhos ein. Da Maria Reitniayr ver nahm, dass ihr Bruder Ludwig ihnen nicht nachkomme, blieb sie mit Johann Reitniayr st:hen, wariete ans Ludwig und alle drei setzten dann ihren Weg fort. An der Stelle, wo der Weg zum Fcichtnerbauern ab zweigt, standeu Johann Mair, Franz Jäger, Johann Klingler und noch mehrere andere Burschen; auf die Frage Mair«, wohin sie giengen, und auf die Er widerung, dass

sie auf dem Wege in die bahnhofrestan ration feien, bemerkte Klingler, der ohne Hut war, dass auch er mitkommen möchte, wenn er nicht bei einer Rauserei seinen Hut verloren hätte, e. erfasste hiebei deu Ludwig Reitniayr am Arme und ersuchte ihn, ihm beim Suchen des HuteS behilflich zu fein. Trotz der Gcgeiivorstclluugcn seiner Schwester solgte Ludwig doch dem Klingler und versprach ihr, gleich wieder nachzukoiiuneu. Mair, Jäger, Klingler und Ludwig Reitmayr schlugen nun den zum Fcichtuerhause führenden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 6
Datum: 15.10.1901
Umfang: 6
Resultat: Anton Mair war am 23. August fast den ganzen Tag bei Rieder im Geschäfte und hatte beste Gelegenheit, sich das am Thatorte zurückgelassene Stemmeisen, welches Rieder sofort als sein Eigenthum erkannte, anzueignen, um- somehr, als ihm Rieder die Werkzeugkiste zur Verfügung stellte, da Mair eine Zange benöthigte. Auch ist erwiesen, dass Mair schon vor längerer Zeit sich bei Rieder eine Cartonschachtel eigenmächtig aneignete, ebenso ist erwiesen, dass in der Küche Rieders nie Hühner zubereitet

wurden und zu allem kam noch, . dass Rieder für die Nacht vom 23. auf den 24. August sein Alibi vollständig nachweisen konnte, und nicht die Rieder'schen Eheleute am 23. August nichts zu essen hatten, sondern Mair es war, der an jenem Tage eine silberne Brosche verkaufen musste, um sich Nahrung zu verschaffen, und sich äußerte, stehlen sei der Arbeit vorzuziehen. Wenn nun Rieder den Diebstahl nicht verübt haben konnte, liegt es auf der Hand, dass derselbe nur von Mair, der über die zutreffenden

Details so genaue Angaben machte, verübt worden sein konnte. Da half alles Leugnen nichts, die Untersuchung gegen Anton Rideer wurde eingestellt, und Mair nicht nur wegen Verbrechens des Diebstahls, sondern auch wegen Verbrechens der Ver leumdung unter Anklage gestellt und nach derselben am 11. d. M. zu einer schweren und verschärften Kerkerstrafe in Dauer von 15 Monaten verurtheilt. Hoffentlich wird uns „Ritter von Bartenstein' nach Ablauf der 28 Monate Strafhaft nicht so bald

mehrere Pretiosen entwendete, jedoch auf frischer That ertappt wurde. Das Urtheil lautete auf ein Jahr schweren und verschärften Kerkers. Herichtssaal. Bozen, am 12. October 1S01. Joch einmal Kerr von „Aartenstein'. Am 13. September d. I. wurde der in Bozen schon zu einer gewissen Berühmtheit gelangte, angeblich 40 Jahre alte Schönschreiblehrer und Maler Anton Mair, auch Theodor Ritter von Bartenstein sich nennend, vom k. k. Kreisgerichte hier wegen Verbrechens des Diebstahls zu 13 Monaten schweren

und verschärften Kerkers verurtheilt.. Unter den Hauptbelastungszeugen befanden sich Anton Rieder, Schneider meister hier und dessen Gattin Antonie. Noch am Tage der Verurth eilung ließ sich Anton Mair vorführen und er stattete folgende Anzeige: Er habe am 23. August mittags un Rieder'schen Geschäftslocale sich befunden und aus den Aeußerungen Rieders entnommen, dass dieser nichts mehr zur Anschaffung von Nahrungsmitteln besitze und der Meinung sei, es wäre das Stehlen der Arbeit vorzuziehen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 6
Datum: 21.09.1898
Umfang: 6
, Bauer, Tschöfs-Ried 10. Anton Mumelter, Eggerbauer, Rentsch 11. Johann Mair, Wirth, Sarnthein ^ ^ - ^ 12. Elias Atzwanger, Gastwirth, Sand. 7 In den Gründen der Anklage wird ausgeführt: Der 77 Jahre alte, zu Saalrein am Ritten wohnhaste Private Thomas Mair befand sich am Abende des 17. Juli l. I. tm Gasthause zur Post in Klobenstein und verließ dieses nach 10 Uhr Abends, seinen Heimweg durch den Wirtsgarteu nehmend; hier fand er mehrere Bauecnknechte plaudernd und zechend

vor und da er auf dem Heimwege gem Gesellschaft gehabt hätte und infolge seiner großen Kurzsichtigkeit einen derselben für einen gewissen Alois Gostner, ' Knecht bei seinem Bruder hielt, so forderte er diesen auf, ihn heimzubegleiten, welcher Aufforderung der vermeintliche Gostner auch bereitwilligst entspracht , . - - c . ? . . . Thomas Mair nahm den Arm seines Begleiters, der aber nicht der Knecht Alois Gostner, sondern der heutige Beschuldigte Josef Gasser war und beide schlugen den Weg gegen Saalrein

ein. Als sie in der Nähe der sogen. Oelbergkapelle sich befanden^ verlangte plötzlich Josef Gasser von Thomas Mair 5 Gulden^ indem er ihm zurief : „Gieb mir fünf Gulden odn ich schlag dich ab!' . ' ! o Auf die Erwiederung des Mair, daß er gar kein Geld bei sich habe, schritt nun Gasser zur thätlichen Gewalt, erfaßte den Mair am Halse und würgte ihn, i ldem er abermals die obenerwähnte Drohung ausstieß. . Diesen Gewaltact dlS Würgens im Vereine mit der gefährlichen Drohung wiederholte Gasser noch zwei bis drei mal

und als er sah, daß Mair trotzdem ihm seine Brieftasche nicht herausgeben wollte, begann er mit den Worten »du mußt ein Geld haben, -ich habe die Brieftasche bei dir gesehen' die Taschen des Mair zu durchsuchen. Mair hatte jedoch, als er von Gafser wiederholt gewürgt worden, seine Brieftasche^ worin sich eine Barschaft von 12 fl. 15 kr. befand, unbemerkt zu Boden fallen lassen, um - dieselbe so vor den räuberischen Händen des Gaffer in Sicherheit zu bringen, und als dieser nun die gesuchte Brieftasche

nicht fand/ -nahm er, hierüber erzürnt, dem Mair seine auf 2 fl. bewerthete Taschenuhr ab und entfloh gleich darauf, da im nämlichen.. Momente der Gemeindediener Josef Gadner des Weges kam. ^ Gadner, gleichfalls auf dem Heimwege vom Gasthaus zur Post nach Lengmoos begriffen, hatte schon in ziemlicher Ent fernung lautes Stimmengemurmel vernommen, ^ sah näher kommend zwei Personen knapp am Weg nun stehen und hörte, wie einer derselben die Worte ausrief: „Ich habe ja kein Geld. „Als er sich den beiden

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.03.1895
Umfang: 8
s. k'MtM GhrotnK.' Jahrg. vm. abgelegt, dass er mit dem ihm gehörigen, bei der Leiche der Würtenberger gefundenen Messer beide Mädchen allein und ohne jegliche Anstiftung ermordet habe. Mair gestand, dass er beiden Mädchen zuerst die Stiche in den Hals beigebracht, sowie, dass er zuerst die Jsser und dann die Würtenberger ermordet habe. Aus den Angaben Mairs selbst ergibt sich solgender Thatbestand : Man gieng mit der Jsser durch den Schloss- Park bis zu jener Stelle

, wo sich der Weg in der Thalschlucht nach Schönruh abzweigt. Hier hat Mair die Jsser verlassen wollen, wie er be hauptet; allein auf ihr Ersuchen, sie noch weiter zu begleiten, gieng er mit ihr am Wiesenabhang vorwärts; sie tranken dabei den Branntwein aus, den Mair mitgenommen hatte, giengen längs des Waldessaumes hin und setzten sich dann an einem etwas tiefen Platze nieder. Hier nun war es, wo Mair, nach seinem eigenen Geständnisse, die Zsser durch einen Stich in den Hals tödtete und dann in seiner bestialischen Wuth

herabkommender Knabe, dem er aber nichts zuleide that, weil er keine Angst vor ihm hatte, indem er annahm, dass dieser von der Ermordung der Jsser nichts gesehen haben konnte. Mair gieng nun die Straße auswärts, und als er neben der Straßenbiegung über die Brücke gieng, sah er ungefähr 30 Schritte hinter sich eine schnell daherkommende Frauensperson; er gieng rasch aufwärts gegen das sogenannte Peterbrünnl, kehrte unterhalb desselben um, weil ihm der Gedanke kam, er müsse auch dieses Frauen zimmer „aufräumen

Würten berger erkannt. Das Suchen nach seinen Sachen habe Mair aufgesteckt und wollte nach Mitter nacht dies thun, allein er habe dann den Muth nicht mehr gehabt. Er raffte die herumliegenden Sachen der Würtenberger zusammen, um sie nach hause zu tragen, in dem Gedanken, seine Frau könne etwas davon brauchen. Auf Umwegen gieng er, diese Sachen mit sich tragend, nachhause, Wo er um 8 Uhr ankam. Da er die rückwärtige Thür verschlossen fand, rief er seiner Frau, die ihm antwortete, es fei die vordere

Thür offen. Mair warf nun das Bündel an der rückwärtigen Hausthür nieder, gieng von vorne Ins Haus und legte sich gleich zu Bette. Am anderen Tage in der Früh holte er die Sachen m die Küche und zeigte sie seiner Frau, indem er ihr den Sach verhalt mittheilte. Sodann trug er die Sachen auf den Dachboden, wo er sie einsperrte. Er gieng ins Schloss zur Arbeit, verließ dieselbe jedoch vormittags wegen Unwohlseins wieder. Am 23. oder 24. September besichtigte er mit seiner Frau die der Würtenberger

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 16
Datum: 02.02.1901
Umfang: 16
der Faschingsvergnügungen. Derselbe findet am 9. Februar im Gasthofe zur „Post' in Obermais statt. Hiebei wird die Kapelle des Infanterie-Regimentes Nr. 14 aus Bozen spielen. Bet Blait in Hotn^ef in 211* $un&. AnläsSlich der Todestage« der Be sitzerin deS Mair in KornhofeS in Algund, der Frau Crescenz v. Egen, Witwe Martin, sei e« gestattet, einige geschichtliche Notizen über diesen Hos zu veröffentlichen. Am 29. November 1369 kommt Ruland, der Mair in Korn in Al gund, al« Zeuge vor, al« Herr Konrad am Binschger Thor, Bürger von Meran

, au« seinem Weingute an der Lahn zu Eurat» (wahrscheinlich Grätsch) zu einem Jahrtage in der St. Nikolaus- kirche in Meran 35 Pf. Zins vermachte. (Ur kunde im Widum zu Meran, au« Archiv G. u. Allh. Tirol« IV. 339). 1549 verlieh da« hoch- würdigste Stift Brixen, da« der Grundherr des Hofe« war, dem Jakob Mair „zu Algund ge- feffcn' den Mairhof in Algund gegen jährlichen Zins von 5 Fuder Wein, Hofmaß, 2 Pf. Perner Geld, 4 Star Futter und 2 „Plahen' Heu. Auch der Herrschaft zu Tirol mussten jede» Jahr

20 Pf. Bogteizin« und 1 Pf. GraSgeld abgegeben werden. (Ocig.-Pergament und Siegel auf Mair i. K.) Am 24. August 1571 ver tauschten Caspar Mair und seine Ehegattin Anna Pircher den.Mairhof in Korn mit der von Anton Parthane« beseffenen Prandtl-Hueben in Partschin». Am Schluffe de» Briefe» steht: „Sie haben mit vlei« erbeten den fürnemen Hannsen Egen, derzeiten Stadt- und Landtrichter von Meran, daß er sein aigen Jnnsigl hieran thue henngen'. (Orig. Pergament mit Siegel des Han« Egen auf Mair i. K.) Am 5. März

1573 verleiht da« obengenannte Stift dem Anton Parthanes, Rathsbürger von Meran, diesen Hof. Al« Zin» wird u. a. angeführt: „5 Fuder thuet 20 Ueh'N Most, Vogtmaß gurten Vorlaß und Mitterschuß und keinen nachtorggler.' (Orig. auf Mair i. K.) Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erscheinen die Herren v. Egen, die nachweisbar von 1648—1797 in Meran wohnten und in dieser Stadt öfter« Bürger, meister und Richter waren, al« Besitzer de« Mair in KornhofeS. Am 20. Jänner 1693 verleiht Johann Alexander v. Egen

, Inhaber dieser Hofe«, dem Johann Moser da» Schergen lehen oder Schellemandl (Schellebauergut) in Algund „gegen 10 Uehren Most, 2 Theile trocknen und nassen Zrhent', 8 Pf. Perner Geld, 1 „haan im Schnitt' und 2 Star „Khösten'. (Orig.-Perg. u. Siegel auf Mair i. K.) De« Obigen Sohn Franz Alexander erbaute 1749 die dortige Kapelle zu Ehren de» hl. Johann von Nepomuk und stiftete 12 hl. Messen, die jährlich n derselben zu lesen sind. Auch brachte er durch kauf das nahegelegene Schloss Thurnstein

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 14.06.1901
Umfang: 8
s „Bozner Nachrichtens zur verabredeten Zeit vergebens und sah erst jetzt ein, daß er einem Betrüger zum Opfer gefallen sei. Am 21. März lockte Mair dem Bauern Josef L a m- precht inPfunders unter der Zusicherung, am 24. März bei ihm als Knecht einzustehen, eine Kaparra von 10 Kronen heraus; er kehrte zwar allerdings am 26. März wieder, aber nur, um, unter dem Vorwande, sein Bruder sei gestorben und er brauche zur Bestreitung der Beerdigungs kosten Geld, ein Darlehen von 20 Kronen zu erbitten

, wofür, er seinen Mantel als Pfand zurücklassen mußte. Nach diesen; Tage ließ er sich jedoch bei Lamprecht nicht mehr sehen. Unter der gleichen Borspiegelung gelang es ihm am 23. März beim Bauern Josef Burer inWeitent h a l ein Angeld von 1O >Kr5 herauszuschwindeln und am 24. März von diesem zur Bestreitung der Begräbnißkosten für seinen angeblich verstorbenen Bruder einen weiteren Betrag von 20 erhalten. ^ ^ Wenige Mge darauf erschien Mair im/ Gasthause des Sebastian' Zehnter

, den er sofort antreten wolle, nächtigte dort, entfernte sich aber dann, angeblich, um seinen Koffer zu holen, kam neuerdings mit dem Bemerken, daß er den Koffer nicht ' bekommen HaM'Mrück Änd' 'erhielt, nun ein Handgeld von 10 Kronen. ' Es Versteht sich von selbst, daß Mair den Dienst nicht antrat und es nur auf einen Betrüg abgesehen hatte. Nun verlegte er den Schauplatz seiner Betrügereien wieder in die Gegend von Briren. Am 12. April bot er sich dem Bauern Josef,S chatz e r in V a h r n als Knecht

an ; da dieser bloß eine Magd bedürfte, erwiderte Mair, er habe , auch eine Schwester, welche schon einmal in Bahrn gedient habe; da sie nun das Zeinerwefen in Mühlbach verkauft' hätten, möchte sie wieder nach Bahrn kommen, er sei bereit, ste dem Schatzer zu verdingen; da nun Mair, infolge der bei Schatzer aufsteigenden Zweifel, auf das bestimmte erklärte, seine Schwester-werde nur dann kommen, wenn er ihr ein i Angeld bmige. folgte Schatzer ihm 2 Kronen aus, ohne den Mair oder dessew Schwester

je wieder zu Gesicht zu bekonnnen. - ^ -.Tags- - darauf, - mn Äprjl/ 'Wllrd.e' Mair vom gewe' senen Grießerbaüern zur Msörbäuerin Aima K i niga d- ner in N e u st i f t geführt/ bei welcher er unter der glei chen falschen Angabe, wie bei Schatzer und unter Festsetzung eines Jahreslohnes von 60 fl. sich selbst 'als Knecht mit der Zusicherung anstellen ließ, am nächsten Vormittag den Dienst anzutreten; auf dies hin verabfolgte ihni die Bäuerin 4 Kp. Zlngeld, tvobei der Beschuldigte auf ihr Begehren sich ails Franz

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 6
Datum: 21.09.1898
Umfang: 6
Nr. TR4 „Bozner Rachrichte«' s gut leiden konnte, schon längst als Geschenk versprochen habe, daß dann Jemand des Weges gekommen und er davon ge laufen sei; daß er dagegen den Mair gefährlich bedroht, daß er ihn am Halse gewürgt und daß er dessen Taschen durch sucht habe, seiWm ganz und gar unbekannt. Die Taschenuhr habe ihm Mair freiwillig geschenkt. Trotzdem habe er die Ab sicht gehabt, die Uhr dem Mair zurückzugeben und ihm wegen des Vorfalles Abbitte zu leisten, sei aber nicht dazu gekommen

sein Vorhaben auszuführen, weil er Roggenschneiden gehen mutzte. ... .. Diese absonderliche Verantwortung des Beschuldigten ver dient aber in keinem Punkte irgend welchen Glauben und ist durch das vorliegende Beweismaterial vollkommen wiederlegt. Vor allem ist es unrichtig, daß Mair dem Gasser jemals ver sprochen hatte, ihm 5 fl. zu schenken. Mair bestreitet dies entschieden, und lag hiefür von Seite des Genannten auch gar keine Veranlassung vor, da er den Gasser nur ganz ober flächlich kannte

, und von einem „gut leiden' daher auch nicht die Rede sein konnte.-. Das Raubattentat des Gasser war weiters keineswegs als ein harmloser Scherz anzusehen, wie dieser fest behaupten will, Mair versichert vielmehr, daß dem Gasser hiebei voller Ernst war, Wie sich dies wohl auch aus der ganzen Art und Weise, Me der Anfall in Scene gesetzt wurde, als selbstverständlich ergibt. Von einem freiwilligen Hergeben der Uhr seitens ' des Mair kann keine Rede sein, da sie ihm vom Beschuldigten unter wörtlicher

» und thätlicher Gewalt aus der Tasche gezogen wurde und ebensowenig kann seine Betheuerang, daß er Willens gewesen sei, die Uhr dem Mair zurückzustellen, ernst genommen werden, da er be» einiger maßen guten Willen trotz des Roggenschneidens hiezu m den zwei nachfolgenden Tagen sicherlich Zeit gefunden hätte, und muß vielmehr aus dem Umstände, daß er die Uhr sorgfältig versteckte, das Gegentheil angenommen werden, daß er nämlich gewillt war, das geraubte Gut für sich zu behalten. Endlich

ist auch seine Verantwortung, am kritischen Abende berauscht gewesen zu sein, nicht dem Thatsächlichen entsprechend. Es ist erhoben worden, - daß Gasser in der Zeit von 1 Uhr Nachmittag bisüClMhr abends einen Liter Wein und 7 halbe Liter Bier gcLrnnkettü und dazu auch einiges gegessen hat. Diese Quantitäten geistigen- Getränkes -auf eine so lange Zeit verteilt, reichen gewiß nicht aus, um einen jungen und kräftigen Bauernknecht n betrunken zu - machen. - Außerdem ist durch die Zeugm Thomas .Mair,'Josef Baumann, Jacob Bia

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 12
Datum: 27.03.1895
Umfang: 12
und nicht weiter beachtete. Die Anna Jffer war den gepflogenen Erhebungen zufolge am 21. Sept. zum Kirchtage nach Amras gegangen, wo sie nachmittags mit Mair beim Bierwirthe zusammentraf. Nachdem die Jffer, anscheinend etwas angeheitert, das Wirthshaus verlassen, folgte nach einer halben Stunde Mair derselben,, die er bald erreichte, da sie offenbar auf ihn gewartet, worauf sie mitsam men durch den Schloßpark gingen; um 7* 6 Ahr verließ sie Mair, wie er, anfänglich als Zeuge ver nommen, angab. Am 11. Oktober fragte

der Wachtmeister Bernsteiner, durch den Schloßdiener Rohaer aufmerksam gemacht, den Mair nach seinem Meffer und seinem braunen Strohhut; da er sich nicht ausweisen konnte, wurde er in Haft genom men. Obwohl seine Angaben als unwahr sich er wiesen, leugnete er hartnäckig alle Schuld. End lich, erdrückt durch die schweren Verdachtsmomente, legte er am 15. November dem Untersuchungsrichter Dr. Hirn ein umfassendes Geständnis ab, dahin gehend, daß er mit dem ihm gehörigen, bei der Leiche der Würtenberger

gefundenen Meffer beide Mädchen allein und ohne jegliche Anstiftung er mordet habe. Aus den Angaben Mair's ergibt sich folgendes: Mair ging mit der Jffer durch den Schloßpark bis zu jener Stelle, wo sich der Weg in der Thalschlucht nach Schönruh abzweigt, sodann-am Wiesenabhange vorwärts, wo sie sich niederließen und den restlichen Branntwein aus- tranken. Hier nun war es, wo Mair die Jffer durch einen Stich tödtete und hieraus gräßlich ver stümmelte. Der Leiche hat der Mörder die meisten Kleider

die Bänder und Goldborten des Hutes und die Schürze zu sich, die andern Sachen hatte Mair vergraben. Die Ge» richtskommiffion fand Alles, wie Mair angegeben hatte. Samstag abends um 1 j s l Uhr wurde das Urtheit gefällt. Das Urtheil der Geschworenen (Obmann Dr. I. Schuster, Advokaturskonzipient hier) lautet: 1. Hauptfrage auf Tödtung der Jffer: einstimmig Ja. 2. Hauptfrage auf Tödtung der Würtenberger: einstimmig Ja. Zusatzsrage, ob die Ermordung der Jffer in tückischer Weise erfolgte: 11 Stimmen

Ja, 1 Stimme Nein Dir Zusatz frage, ob die Ermordung der Würtenberger in tückischer Weise erfolgte: einstimmig Ja. Frage auf Diebstahl: 6 Ja, 6 Nein. Der öffentliche An kläger k. k. Oberlandesgerichtsrath Dr. Pegger be antragt auf Grund des Verdiktes der Geschworenen den Freispruch hinsichtlich des Diebstahls und die Schuldigsprechung hinsichtlich des Verbrechens des Meuchelmordes und die Berurtheilung des Mair zum Tod;. Der Vertheidiger Dr. Pesendorfer bittet den Gerichtshof, den Angeklagten der Gnade

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 17.03.1894
Umfang: 8
hatte sich der 37 Jahre alte verehelichte Taglöhner J o s. . Mair, vulgo „Merl' aus Deutschen, Gemeinde Ritten, wegen des Verbrechens der Brandlegung ^ zu verantworten. Der Gerichtshof besteht aus den Herren: Vorsitzender Hofrath R. v. Koepf; Beisitzer die Landesgerichtsräthe Baron Biegeleben und von Trentini; Schriftführer Auscultant Schöpf; Ankläger Staatsanwalt Baldessari; Vertheidiger Dr. Krautschneider. Den Geschworenendienst versehen die Herren: Florian Jöchlere Franz Kraebitter, Benedikt Tabarelli, Johann

Hofer, Alois Wegleiter, Lnrl Schorn, Otto von Mayrhaufer, Johannes Engi, Josef Saxl, Alois Hernegger, Josef Kienzl. Der Anklageschrift ist im Wesentlichen zu entnehmen: Josef Mair, ein dem Trunke sehr ergebener, im schlechten Rufe stehender Mensch, verrichtete bei dem Schlößlwirthe zu Steg bei Blumau, Carl Kreuzweger, Taglöhner- dienste. Für abgeholten Wein schuldete Mair dem Wirthe bei 60 fl., dagegen hatte ersterer von Kreuzweger ein Guthaben von 30 fl. für geleistete Accordarbeit. Dieses Geld

wollte Mair von dem Wirthe, dem Schwager seines Weibes einnehmen; Kreuzweger gab ihm vor läufig aber nur einen Fünfer, damit Mair ein gekaufte und schuldig * gebliebene Lebensmittel Z>amit zahlen könne. Darüber erboste Mair und sein Zorn wurde um so größer, als der Wirth ihm schließlich auch keinen Wein und keinen Schnaps, sein Lieblingsgetränk, zu trinken gab und ihm obendrein noch bedeutete, er solle sein Haus meiden. Am Sonntag den 21. Jan. ds. Js. Nachmittags zechte Mair im Wirths hause zu Steg

mit einigen Kameraden, und weil man dem schon etwas angeheiterten Menschen keinen Schnaps verabreichte, verließ Mair das Wirthshaus und ging zum Schlößl wirthe hinüber, wo ihm aber gleichfalls der Schnaps .verweigert wurde. Mair ging wieder zum Steger Wirth und trank dort einige Vierteln Wein; später ging er dann in Be gleitung eines gewissen Josef Steiner abermals zum Schlößlwirth und wollte einen Schnaps haben. Man gab aber seinem Begehren nicht nach, sondern li^ß den durstigen Schnapsbruder trocken sitzen

, bis er endlich auf und davon ging. Voll Wuth, Zorn und Aerger über den nach den Begriffen des Mair herzlosen Schlößl- wirrh, der weder Geld noch Schnaps hergab, faßte Mair einen ruchlosen Plan, nachdem er schon früher drüben beim Stegerwirth bedroh liche Aeußerungen gegen Kreuzweger gemacht hatte. Abends zwischen 9 und 10 Uhr verließ Mair das Steg-Wirthshaus und lenkte seine Schritte, wahrscheinlich um nicht bemerkt zu werden, auf einem Umwege gegen das' Schlößl- wirthshaus, das am linken Ufer der Eisack

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 25.09.1895
Umfang: 4
jugendliche Missethäter, denen man eine solche Menge von Schlechtigkeiten, wie sie die Anklage enthält, gar nicht zu trauen möchte, standen, wie bereits in Kürze mitgetheilt, vorgestern vor den Schranken des Schwurgerichtshofes. ES waren die« Michael Mair von Reischach, 18 Jahre alt, Schuhmacherlehrling, letzterhand in Brixen und sein intimer Freund Ludwig Widmair, 17 Jahre alt, von Mühlbach gebürtig und nach Kössen zuständig, Bauernknecht, zuletzt in Bahrn wohnhast, gegen welche die Anklage wegen

Oberforcher, Georg Hecher, Josef Theiner sen., Ludwig Obexer, Baron Georg Eyrl, Alois Nieder- hoher, Anton Crazzolara, Anton Neulichedel und Josef Laner. Dem Geständnis der Angeklagten entnehmen wir folgenden Thatbestand: Ein ausgesprochener Hang zur Nachtschwärmerei, der ihn veranlaßte, mehrmals in der Woche, jedenfalls aber in den Nächten vom Samstag auf Sonntag das Haus seines Mei sters heimlich zu verlassen, sollte den Michael Mair aus verbre cherische Bahnen lenken, auf welche er auch seinen Freund

. Den Betrag von 3 fl. erhielt davon Ludwig Widmair, dem auch die diebische Provenienz deS Geldes nicht verborgen bileb. In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai erschien Mair, während Ludwig Widmair schon zu Bette lag und schlief in dessen Woh nung in Bahrn, nnd weckte ihn, worauf Beide den nach SchabS führenden Weg einschlugen. Bei der Villa Siehr angelangt, zer trümmerten sie die Scheibe eines Parterrefensters und nach dieser Heldenthat begegnete ihnen wieder der Mühlbacher Bote Karl Ploner

, den sie zu überfallen und zu beraubeu beschlossen. In Ausführung dieses Vorhabens ließen sie den Ploner vorüberziehen, dann kehrten sie rasch nm, Mair zog seine Schuhe aus, damit ihn der Verfolgte nicht gewahr werden sollte, und sprang dem Ploner dann plötzlich auf den Rücken, so daß dieser mit dem Gesichte nach vorne zu Boden fiel. Dann versetzte der mit dem Ochsenziemer bewaffuete Widmair dem am Boden liegenden alten Manne mehrere Schläge auf den Kopf, so daß ihm sofort daS Blut herabrann, während Mair

mit den Worten: „Gib das Geld her — sonst!' ihn umwendete, auf seinen Arm kniete und so lange am Körper durchsuchte, bis er die Brieftasche Ploner's mit dem Inhalte von 7 bis 8 fl. gefunden hatte. Während der ganzen Zeit stand Widmair mit erhobene»« Ochsenziemer neben Ploner, bis sich Mair endlich erhob, worauf dir beiden Räuber die Flucht ergriffen. Auf dem Rückwege wmde dann eine weitere Fensterscheibe in der Villa Siehr einge schlagen und in der Nähe von Bahrn die Beute getheilt, beider sich Mair

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 10
Datum: 15.06.1901
Umfang: 10
des Ver brechens des Betruges schuldig erkannt und zu einer schweren und verschärften Kerkerstrafe in der Dauer - von 13 Monaten verürtheilt. Die k. k. Staats-! änwaltschaft meldete gegen das Strafausmaß sofort j die Berufung an. . Derbrecheu des Betruges, der Nebertretuug der Karfchmeldung und der LandstreichereL. ! Am 12. d. verhandelte der SHwnrgerichtshos s gegen Roman Mair, 61 Jahre alten, ledigen Knecht von Meransen, Bezirk Brixen, wegen Verbrechens des Betruges, der Übertretung

der Falschmelduna und der Landstreicherei. Die Anklage legt dem Roman Mair zur Last, dass er in der Zeit vom 5. März bis 15. April d. I. 13 Parteien durch listige Vorspiegelungen in Irrthum geführt habe wodurch dieselben einen Schaden von 587 12 erlitten, er habe in dieser Zeit weitere 3 Parteien um den Betrag von 230 X zu betrügen versucht sich das Betrügen zur Gewohnheit gemacht, sich wiederholt falsche Namen beigelegt und sei seit an fangs März bis Mitte April d. I.. geschäfts- und arbeitslos herumgezogen

. Roman Mair wurde be reits im Alter von 13, 17 und 20 Jahren wegen Verübung von Diebstählen abgestraft, im Alter von 23 Jahren erhielt er vom hiesigen Kreisgerichte wegen Verbrechens des Betruges eine bmonatliche KeÄerstrafe, ettr Jahr später vom Landesgerichte Innsbruck wegen Diebstahl und Betrug 10 Monate schweren Kerkern Letztere Strafe war Ende No vember 1894 verbüßt. Allein schon am 25. April 1895 saß Mair wieder auf der Anklagebank und wurde vom Landesgerichte Innsbruck wegen Diebstahl

und Betrug zu 13 Monaten schweren Kerker verurtheilt. Am 25. Mai 1896 in Freiheit gesetzt, wurde Mair bereits am 8. October 1697 neuerdings verhaftet und am 7. November 1896 vom Kreisgerichte Bozen wegen Verbrechens des Diebstahles zu 15 Monaten schweren Kerker verurtheilt, und nach Verbüßung dieser Strafe bis Ende 1899 in der Zwangsarbeits- anstylt in Laibach angehalten. Es schien nun anfangs, als hätten die empfindlichen Abstrafungen und die Detention im Arbeitshause bei Mair eine Besserung bewirkt

, denn er hielt sich bis October 1900 in seiner Heimat Meransen auf und verdiente als Taglöhner seinen Unterhalt, später fand er bei einem Guts besitzer in Terlan als Knecht Stellung. Um Licht- mefs 1901 wurde Mair in Terlan wegen unbe fugten Aneignens von Wein aus dem Keller seines Dienstgebers entlassen und nun erwachte in ihm der alte Hang zu Betrügereien, welche, wie schon in den früheren Fällen, darin bestanden, dass er sich als Knecht verdingte, eine Caparohn herauslockte, den Dienst jedoch niemals

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 27.12.1892
Umfang: 4
, was für den löblichen. Stadtmagistrat ebenso der Beherzigung werth ist. Aus dem Gerichtssaale. Unter Gendarmerie- Begleitung wurde vorgestern Abends Josef Mair vulgo wilder oder Schaller-Mair aus der Frohn- seste zum Kreisgerichte gebracht, um sich dort wegen Verbrechens der öffentlichen Gewaltthätigkeit nach Z 81 und Uebertretung der verbotenen Rückkehr zu verantworten. Als Beschützer liederlicher Dirnen hatte sich Mair in letzter Zeit den Lebensunterhalt verdient und war am 19. November gerade im Begriffe

, mit einer von Innsbruck zugereisten sthr bedenklichen Frauensperson gegen die Bahnstraße zu gehen, als sich ihm der Polizeiwochmann von Zwölfmalgreien entgegenstellte und die in Begleitung Mairs befindliche Dirne aufforderte, sich mit zur Ausweisleistung in die Gemeindekanzlei zu begeben. Dies ging dem Mair gegen den Strich; er wider setzte sich offen dem Vorhaben des Polizisten und mit den Worten: „Jetzt ist mein Haferl voll' riß er dort, wo der Weg zum Boznerboden abzweigt, die Dirne vom Polizeiwachmaun fort

, indem er gleichzeitig gegen de» Kops desselben mit einem wuchtigen Stocke mehrere Hiebe führte. Nuu zog dieser vom Leder, allein Mair schlug wie wüthend um sich und da Thurner in übergroßer Schonung von seiner Waffe nur einen abwehrenden Gebrauch machte, erhielt er mehrfache Verletzungen im Gesichte, am Kopfe und auf der Hand und konnte nicht hin dern, daß sowohl die Dirne als Mair in rasendem Laufe sich zur Flucht wandten, auf der sie nicht mehr eingeholt werden konnten. Da dem Mair der Boden dahier

unter den Füßen brannte, weil er jeden Augenblick befürchten mußte, verhastet zu werden, verschwand er aus der hiesigen Gegend, wanderte zuerst nach Ala und als er dort nirgends Arbeit fand, über Innsbruck bis Telfs. wo er An^ fang» Dezember verhaftet wurde. Außer dieser Widersetzlichkeit gegen eine Sicherheitswache wurde dem Mair auch zur Last gelegt, daß er, obwohl aus Bozen abgeschafft, fast jedei- Abend bis zu seiner Flucht nach Bozen zurückkehrte, um in der Wohnung seines Baters zu übernachten. Wegen

dieser strafbaren Handlung wurde Mair, der trotz seines jugendlichen Alters schon 19 mal vorbestraft erscheint, zum schweren und verschärften Kerker von 3 Jahren verurtheilt. Kleine Tiroler Nachrichten. In Junbrück hat sich ein akademischer Verein deutscher Studenten „Ostmark' gebildet, dessen Statuten von der k. k. Statthaltern bescheinigt worden. — In Brento- nico hat sich ein Zweigverein „vom rothen Kreuze' unter dem Präsidium des Herrn Barthlmä Sar tori gebildet. — In Levico Hot sich ei» Lese verein

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 22.11.1892
Umfang: 4
und gegen den Dieb, der entfliehen wollte, so fest dreinhieb, daß dieser zu Boden geschlagen wurde und dort vor der Thüre des Wirthshauses liegen blieb. Während mm der Wirth um die Polizei schickte, und alle glaubten, daß der schwer getroffene Bursche sich nicht mehr vom Boden erheben werde, kam dieser aber bald wieder zu sich und lief davon, so daß die Polizei ihn nicht mehr vorfand. In den letzen Tagen wurde jedoch der Verfolgte in der Person des AloiS Mair vulgo „Natschmuch' in Meran ausgeforscht und hierher

geliefert, wo nunmehr die Untersuchung gegen ihn geführt wird. Widersetzlichkeit. Am vorigen Samstage Nach mittag wurde der bekannte AloiS Mair vulgo „wilder Mair' vom Polizeiwachmann von Zwölf- malgreien in Begleitung einer Dirne betreten ui/d letztere aufgefordert, sich zur Ausweisleistung in die Gemeiudckanzlei zu begeben. Dieß wollte jedoch dem Mair nicht gefallen, er nahm sich seiner „Liebe' an und suchte deren Ueberstellung in die Gemeinde- kanzlei auf alle mögliche Weise zu vereiteln

, indem er sich an dem Polizeiwachmann Thnrner vergriff und ihm in der dadurch entstandenen Balgerei mehrere Verletzungen beibrachte. Während dieses Vorgangs, bei dem sich Mair wie wüthend geberdete, uno mit großer Kraftanwendung dreinschlug, entlief die Dirne und auch dem Mair gelang es schließlich sich aus dem Staube zu machen. Obwohl ans der Stadt Bozen verwiesen, kam Mair gestern Morgens hieher und lief in der Nähe des Postgebäudes einem Gendarmen in die Hände, wußte sich jedoch seiner Festnahme durch rasche Flucht

, aus der er .licht mehr eingeholt werden konnte, zu entziehen, worauf er später vom Polizeiwachmann Thurner aufgegriffen wurde, der ihn bis in das Talferbett verfolgte. Al Mair sah, daß kein Entrinnen mehr möglich sei scheute er sich nicht, die daneben ziemlich seicht fließende Talfer zu durchwaten uud auf das andere Ufer unterhalb der Schwimmschule gelaugt, war er bald den Augen seiner Verfolger eittschwunddii. Nun gar lange durfte er sich jedoch der Freiheit nicht mehr erfreuen, aber dann wäre nur zu wünschen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 14.06.1901
Umfang: 8
. von G r a b- m a y r. 'rliebe^ ' Schriftführer: Auskultant Dr. Stocker. Oeffentl. Ankläger: Staatsanwalt W eber. Vertheidiger : Dr. Edmund v. Zallinger. 'Die Geschworenenbank blieb die gleiche wie an» Vor mittage., ' - Aus der Anklageschrift entnehmen wir folgenden That bestand: Noman Mair war am 7, November 1896 vom Kreis gerichte in B o z e n wegen des Verbrechens des Diebstahls zu ISmonatlichem schweren Kerker verurtheilt, worden und hatte diese Strafe am 7. Februar 1897 in der Strafanstalt Graz beendet

; da aber im Urtheile auch die Zulässigkeit seiner AnHaltung in einer Zwangsarbeitsanstalt ausgesprochen und Mair wegen seinen Vorstrafen und wegen seines arbeitsscheuen Lebens für die Abgabe in eine solche auch notisiert worden war> so wurde er, unmittelbar nach Verbüßung obiger Strafe, in dje Handels-Zwangsarbeitsanstalt Laibach eingelie fert,, woselbst er bis zum 29. Dezember 1899 angehalten wurde. Am letzten Tage wurde er unter Ausfolgung seines Arbeitnebenverdienstes von etwas über 24 Kronen dem dor tigen

Stadtmagistrate überstellt. Es schien anfangs, als hätten die empfindlichen Abstra fungen und die Detention im Zwangsarbeitshause bei Mair eine Besserung erwirkt. Denn er hielt sich Heit der Entlassung zunächst in seiner Heimat Meranfen bis Oktober 1900 als Taglöhner auf, ohne daß eine Klage laut geworden wäre, und begab sich dann nach Terlan, wo er bei einem Guts besitzer als Knecht Posten fand. Allein, um Lichtmeß 1901 wegen Ungehörigkeiten, nämlich unberechtigter Aneignung von Wein aus dem Keller

Mair war damit nicht zufrieden und erhielt somit seinem Be gehren gemäß 4 Kronen, worauf er verschwand und sich beim gemeldeten Dienstgeber nicht mehr sehen ließ. Am 6. März Abends stellte er sich der Tunlerbäuerin Maria V laß b ich l e r inNiederried bei Stilfes vor, verblieb, als sie zögerte, ihn als Knecht aufzunehmen, auch am folgenden Tage bei ihr und verdingte sich ihr endlich gegen einen jährlichen LoM von 140 Kronen als Knecht, wobei sie ihm 2 Kr. Kaparra einhändigte. Mair gab

, weil sein Bruder dort schlecht behan delt worden sei. Auf Anfrage Gröbners nach seinem Dienst botenbuche erklärte Mair, er werde es am 18. März, dem ver einbarten Termine des Dienstantrittes, mitbringen und nun wurde er von Gröbner mit einem Lohne von 120 fl. jährlich und unter Einhändigung des Angeldes von 2 Kr. aufgenom men. Allein auch hier ließ er sich nicht mehr blicken. Nun wandte sich Mair zum Freudenbauer Alois B r u n- n e r in N i e d bei Sterzing; er nannte sich Franz Hofer, erzählte, da der Brunner

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 09.03.1900
Umfang: 8
. Innsbruck, 8. März. Bei dcr heute beim hiesigen k. k. Landesgerichte begonnenen Verhandlung führte der k. k. Landes gerichtsrath Pfaundler den Vorsitz, die Anklage vertrat der k. k. StaatSauwaltssubstitut Pernter und die Vertheidigung hatte der k. k. Finanzrath Dr. v. Eccher übernommen. Vor den Geschwornen erscheint: Philomena Mair, geb. Kasser, 40 Jahre all, aus Lüsen bei Brixen, znständig nach Hötting, Ar beitersgattin in Schönruh bei Amras, nmer der Anklage der Brandlegung im Zinne der HF 166, 167

Philomena Mair mit 3 Kindern, darunter eiu Säugling als Pflege- oder Ziehkind. Gegen den Fachinelli ließ sich absolnt kein Verdachtsmoment auffinden uud es erübrigte uur «och die Angeklagte zu verdäch tige», zumal die Eheleute Mair ihre schlechte Ein richtung gegen Brandschaden um 800 sl. versichert hatten. Ju Haft genommen betheuerte sie ihre Uuschuld in allen Verhören, trotzdem sie mehrfacher falscher Angaben bezüglich ihres Verbleibens vor und bei dem Ausbruch des Feuers überwiesen wurde

, welcher sich bis in den Stadel hinüber erstreckte und von demselben durch keine Scheidewand getrennt, war, und zündete das im stadel angehäufte Stroh, ungefähr 10 Meter- centner, an. Natürlich entstand sofort eine unge heure Flamme und die Mair eilte auf dem gleichen Wege, anf dem sie gekommen war, wieder zurück, aber nicht in das Zimmer, in welchem sie die klei nen Kinder zurückgelassen hatte, sondern an dem selben vorüber in den erstell Stock, wo sie den Silvio Fachinelli in seiner Kammer aufsuchte

, daher er in seine Kammer eilte um seiue Habseligkciten zu ret ten, sich um die Philom. Mair nicht mehr küm merud. Diese gieng ans dem Hause zu dem, nur wenige schritte eutsernteu Arumieu und blieb dort unthätig stehen, bis die Bewohner des Herrenhauses auf das bereits zum Dache herausschlagende Feuer, aufmerksam wurden und zur Rettung herbeieilten' Nun erst machte die Angeklagte diese Leute auf die im breuueudeu Hause befindlichen Kinder aufmerk sam, obwohl sie selbst keinen Rettungsversuch

un ternommen hatte. Maria Geiger, die Mutter des von der Mair in Pflege genommenen Säuglings Rndolf Geiger, versuchte zuerst in das brennende Ha»»s einzudringen, nn» ihr Kind zu retteu, musste aber wegen des dichten Rauches schon im ersten Stock nmkehren, während nach ihr der Schlosser Karl Rückl bis in den zweiten Stock vordrang, zwei Thüren eindrückte, aber keine Kinder zn fin den vermochte, daher er wieder nnverrichteter Dinge zurückkehrte, um nicht selbst im Rauche zu ersticken. Erst eill dritter

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Volksblatt
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Seite 5 von 14
Datum: 24.09.1898
Umfang: 14
24. September 1898 „Tiroler Volksblatt' Seite 5 an den 77jährigen, zu Saalrain am Ritten ansässigen Privaten Thomas Mair beschuldigt. Mair, der am 17. Juli d. I. im Gasthause ^zurPost' in Klobenstein zechte und sehr kurzsichtig ist, ersuchte einen der im Gasthause zechenden Burschen, den er für einen Knecht seines Bruders hielt, ihn auf dem Heimwege zu be gleiten. Dieser Begleiter war aber nicht, wie Mair meinte, der Knecht Alois Gostner, sondern der Ange klagte Josef Gasser

. Als sie in der Nähe einer dortigen Kapelle kamen, stellte Gasser plötzlich an Mair die Forderung, ihm sünf Gulden zu geben, widrigenfalls er ihn erschlagen würde. Als Mair versicherte, dass er kein Geld bei sich habe, würgte ihn Gasser am Halse und wiederholte dies meyreremale. Er untersuchte auch die Taschen Mair's, und als er die Brieftasche, die Mair schon vorhin absichtlich fallen ließ, und in der sich 12 fl. 15 kr. befanden, nicht entdeckte, raubte er dem Alten die Taschenuhr und entfloh

. Nach der vom mittlerweile herbeigekommenen Gemeindediener Gadner erfolgten Anzeige wurde Gasser nach einigen Tagen ge sänglich eingezogen und die dem Mair geraubte Uhr bei der Leibes- und Effectendurchsuchung des Angeklagten vorgesunden. Gasser gestand nun endlich dem ihn ver haftenden Gendarmen die verübte That, suchte aber dieselbe auf alle mögliche Weise zu beschönigen und redete sich auf Volltrunkenheit aus. Ebenso verantwortete er sich auch vor dem Geschworenengerichte und suchte glauben zu machen, Mair

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Volksblatt
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Seite 4 von 16
Datum: 15.06.1901
Umfang: 16
herausgeschwindelt hat, übersteigen 1400 Mark. Tinkhauser ist geständig,' bestreitet aber jede be trügerische Absicht. Das Urtheil lautete aus 13 Mo nate schweren und verschärften Kerkers. Mittwoch den 12. d. nachmittags, verhandelte man gegen den 30jährigen ledigen Knecht Roman Mair aus Meransen Wegen des Verbrechens des Betrugs,' wegen Falschmeldung und Landstreichern. Der Angeklagte ist ein wegen Diebstahls und Be-- trugs, schon achtmal abgestraftes Individuum. Be sonders verlegte er sich gerne auf den sog

. Caparra- schwindel. Im Jähre 1896 erhielt er deshalb 15 Monate Zuchthaus und musste außerdem noch in einer ZwängsärVeitsanstalt arbeiten, aus der man ihn erst vorigen Herbst entließ. Er fand nun in Terlan eine Stelle als Knecht, wurde aber bald wieder entlassen, weil er Wein ^ gestohlen hätte. Daraus begänn Mair herumzuvagabundieren und lebte Aom CKpärraschwindel. Er gieng zu den Bauern und bot sich ihnen als Knecht an, nahm die Caparra von 2—4 X und verschwand dann. UebrigeNs ver stand

er sich auch auf andere Betrügereien. In einem Wirtshäüse lebte er drei Tage lang, stellte sich krank und machte sich dann heimlich davon. Einem Bauer, der Sämereien kaufen wollte, hatte er sich als Knecht verdungen und versicherte, dass er, Mair, diese Sämereien herbeischaffen werde. Der Bauer gab ihm 80 T und mit diesem Gelde flüch tete Mair. Einem anderen Bauer, der ihm sein Furhwerk ' änvertrüüt Hütte, spielte Mair einen eben 15. JUNi 1901 so argen Streich: Er verkaufte das Führwerk im nächsten Dorse. Am 30. März erschien

aus dem Postamte zu Brixlegg ein Mann, der sich Cassian Fischnaller Nannte und an seinen angeblichen Bruder Franz Fischnaller um sofortige Uebersendung von 30 T telegraphierte. Die 30 T kamen aber nicht. In dem Angeklagten will nun die Postmeisterin mit Bestimmtheit den Ausgeber jenes Telegrammes wiedererkennen. Mair, der alle übrigen Delicte zu gibt, leugnet diesen Betrugsversuch auf das Ent schiedenste. Merkwürdig ist aber, dass er sich, wenige Tage später in einer anderen Gegend wiederum Cassian Fischnaller

nannte. Die Geschworenen be jahten alle Schuldfragen und Mair würde als Ge wohnheitsbetrüger zu sechs Jahren Zuchthaus ver urtheilt, auch kann man ihn später in eine Zwangsarbeitsanstalt geben. Nachrichten aus Bozen und Tirol. Bozen, Freitag, 14. Juni 1901. W och enkä leider: Sonntag 16. F- 3. Herz Jesü-Fest, Johann Franz Reg. M. Benno. Montag 17. Germana I., Rainer Bk. Dienstag 18. Marcus u. Marcell. M., Mariana. Mittwoch 19. Ger- vasius u. Protasius M. Donnerstag 20. Juliana I., Silverius

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