, und nur die tolle Verzweiflung, auf keinem anderen Wege der Schande entrinnen zu können, kann ihn eingegeben haben. München. Anfang Mai. Wenn Hamburg nach Kohlen, Bremen nach Fischen, Limburg nach Käse, Schiras nach Rosen. Wien nach Kreuzerwürsteln düstet, so riecht es in München nach Bier, sagte vor hundert Jahren schon ein Schriftsteller, der die Stadt beschrieben und sich darüber ver wunderte/ daß dieses Neu-Athen mit seinen 890 Malern, der Sitz der bayerisch-römischen Schule, sich nicht vielmehr van weitem
, arm und reich holt sich seine „Halbe" oder seine „Maß" eigenhändig an der Schänke und fragt nicht nach „Nam und Art" seines zufälligen Visavis, es ist ja nur eine kurze Zeit, eine Atempause zwischen der Arbeit, dem Büro oder sonstigen Dingen. Dann gehts wieder fort, ins Geschäft, zur Familie oder vielleicht auch zur „A u e r - D u l t". Die ist ja auch ein Stück Alt-München, das sich rein und unver fälscht aus den Trümmern schölten. Am Mariahilfsplatz, um die gotische Vorstadtkirche gruppiert
um einen Pappenstiel, halb geschenkt, erstehen kann, wo man unter staubigein Kruft Altertümer entdeckt, seltene Micher, Photographien seiner Verwandten und Bekannten, Möbel mit und ohne „Inwoh ner" erstehen kann. Mit befriedigten Gesichtern ziehen viele glück liche Käufer von dannen, das Hauptkontingent stellen aber die Dnlt- bümmler, die, wie überall, auch in München nicht fehlen, wo cs was zu schauen gibt. F. P. I o h a n n e s. Theater, Musik und Kunst. Skürmische Generalversammlung der Salzburger