werden, zu be ginnen. So können wir denn mit Zuversicht erwarten unser Kurhaus, das nebst dem großen Zu sagen, statt hier zu stehen und mich mit dei nen Lobreden aus sie zu beleidigen.' »Sei nicht böse, Luise. Du selbst hast mir dies Gestäudniß abgedrungen. Diese edle Dame ist nicht für mich. Sie ist vielleicht bestimmt, eine Grafenkrone im Wappen zu tragen, und ich habe mich nie mit einem Gedanken zu der Möglichkeit verstiegen, daß ich es wagen dürfte, sie zu lieben.' »Das ist zu arg!' rief Luise Brown. »DerHei
- rathsautrag, den du mir gemacht, ist dennoch eine Schmach für mich, da du es wagst, mir als eine Gunst anzubieten, was für Jene eine Erniedrigung wäre. Das Maß ist voll! Geh! Verlaß mich auf der Stelle!' Und von ihrem Finger den Ring reißend, den Georg ihr gegeben hatte, warf sie ihn auf die Erde. »Aber liebste Luise,' flehte der junge Mann, wenn du mich nur ruhig anhören willst, wirst du sehen, daß du gar keinen Grund hast, eifer süchtig zu sein. Dieses Weib, daS die Freundin meiner Kindheit
war und trotz des Wechsels ihrer Glücksumstände vielleicht noch ein wenig Freundschaft für mich bewahrt hat, steht mir viel zu fern, als daß du sie jemals wie eine Nebenbuhlerin ansehen könntest. Ihr Andenken war für mich nur wie ein Stern, der mich sicher durch die Gefahren des Lebens geleitet und mich Zsürdiger gemacht hat, dein Gatte zu werden. Nimm deinen Ring zurück, Luise,' fuhr Georg fort, indem er sich bemühte, ihr das Kleinod wieder an den Finder zu stecken, „und sei über zeugt, daß ich dir immer
treu bleiben werde.' Aber Luise zog ihre Hand gewaltsam zurück und warf den Ring zum Fenster hinaus. »Nein,' erwiederte sie, „ich will ein Herz,das nur halb mir gehört, eben so wenig, wie ein Herz aus zweiter Hand. Geh und suche dein unvergleichliches Ideal auf, du brauchst nicht wie derzukommen. Ich wußte schon, daß du nicht sehr viel werth seist, und jetzt weiß ich, daß du nichts werth bist. Wisse nun, daß. ich dich nie geliebt habe, und jetzt verabscheue und verachte ich dich. Ich brauche
hoffentlich Niemand zu rufen um dich aus dem Hause zu bringen?' Gekränkter Ehrgeiz und verletzte Eitelkeit hatten einen großen Antheil an LuiseuS Zorn; aber es war jetzt in ihren Blicken und in ihren Worten so viel Bit terkeit und Bosheit, daß Georg kein Zweifel mehr über ihren Charakter blieb. Es war ihm gleich sam eine Offenbarung in seinem Innern. Er stand mit Würde auf und sagte kalt: »Adieu, mein Fräulein. Sie sind die Luise nicht, die ich mir eingebildet hatte. Ich bin ebeu so sehr getäuscht worden