und euch bei der Kapelle zusammen bestellt habt." „Pauli", bat Luise. „Laß mich in Ruh'!" gebot der junge Zimmermann, „du bist eine falsche Katze, Luise." Und Pauli wandte sich erzürnt ab- er hätte den Hackenstiel abbrechen mögen vor Grimm. Leonhard stand schweigend auf der Seite. Aber sein bleiches Gesicht und der finstere Blick seiner schwarzen Augen sprachen deutlich genug. „Pauli", nahm er jetzt das Wort und trat näher, „du tust der Luise unrecht. Uebrigens hast du dich nicht einzu mischen, wohin ich gehen
soll. Wenn's dir nit recht ist, daß ich da bin, dann brauchst du es nur Zusagen, weißt, soviel Schneid wie du hat unsereins auch." „A so geht der Wind", versetzte Pauli, dessen Erre gung sichtlich wuchs. Dabei legte er den Finger auf den Mund, um anzudeuten, daß die Tapferkeit des anderen bloß in Worten bestehe. Aber er hatte sich geirrt. Wie ein gereizter Eber schoß Leonhard auf Pauli los, der ihn indes furchtlos herankommen ließ. Da warf sich Luise zwischen die beiden. „So, jetzt ist genug geredt worden
", rief sie. „Ich kann das Streiten nit leiden. Leonhard, du gehst heim und bist vernünftig und du, Pauli, gehst an deine Arbeit." Leonhards Lippen zuckten. Seine nervigen Fäuste zitterten vor verhaltener Wut. „Ich geh' heim, Luise", sagte er, mühsam seinen Zorn hinabwürgend, „weil du's so haben willst. Pauli, mit dir rech'n ich schon noch ab!" Cr schüttelte drohend die Faust und verließ grollend den Platz, um alsbald im Walde zu verschwinden. Fetzt waren Pauli und Luise allein, allein mitten
' ist er mir zuwider gewesen, du weißt es selber, Luise. Gestern Hab' ich ein paar Wörtln mit ihm geredet nach langer Zeit, und heut' geht die alte Feindschaft schon wieder an. Mir ist der Mensch verhaßt — und wer ihn in Schutz nimmt, den mag ich auch nicht. Das kannst du dir merken, Luise." Ein herber Klang lag in Paulis letzten Worten. Sie beschlossen sein Gespräch mit Luise, denn unmutsvoll ging er, das Mädchen sich selbst überlassend, zur Kapelle hin an seine Arbeit. Luise blieb äußerlich ruhig. Sie sah
dem erbosten Freunde nach und wog ab, ob sie zu einem letzten Versöhnungsversuche die Hand bieten solle. Da aber über kam 'sie der Trotz. Nein, sie wollte es nicht tun, er hatte den ersten so schnöde abgewiesen. Jetzt wollte auch sie ihren Stolz zeigen. Sie fühlte sich in ihrer Ehre verletzt, denn Pauli hatte ihrem Worte nicht geglaubt. Und stumm entfernte sie sich, ohne auch nur einen Blick mehr auf den Burschen zurückzuwerfen. Kaum aber war Luise den Augen Paulis entrückt, kaum sah sie sich allein