„Bozner Nachrichten', Dienstag, 11. Mai 1915. Nr. 106 London, 9, Mai (K.-B.) Reutermeldung. Die Blätter verurtei len die Torpedierung der „Lusitania' in den schärfsten Ausdrücken. Däily Expreß geht sogar so weit, zu sagen, daß es eine hervorragend? Wohltat für die Welt wäre, wenn man den deutschen Botschafter Gra fen Bernsdorff wegeu Mordes in den elektrischen Hinrichtuugsstuhl setzte. Newhorker Meldungen der Times zufolge erwartet eiue dicht- gedrängte Menge in atemloser Stille die Nachrichten
. Einige Deutsch-Amerikaner, welche die Bemerkung fallen ließen, daß man vor dem der „Lusitauia' bevorstehenden Schicksal gewarnt habe, wur den von der erregten Menge geschlagen, bis sie das Bewußtsein ver loren. Der amerikanische Botschafter in London erklärte einem Pressevertreter, daß nur wenige die Drohuug, die „Lusitania' zu versenken, ernst genommen haben. Man habe allgemein geglaubt, daß nur Angst erregt werden sollte. London, 9. Mai (K.-B.) Alle Geretteten der „Lusitania' bezeu gen, daß die Passagiere
im Augenblicke der höchsten Gefahr drahtlose Telegramme aus. Abgesehen von dem Kriegsrisiko war die „Lusitania' auf 890.000 Pfund Sterling versichert. London, 9. Mai (K.-B.) Nach einem Telegramm der Daily Mail aus Newyork bespricht mau in den Vereinigten Staaten in abfälliger Weise die Sorglosigkeit der englischen Admiralität, weil sie die „Lnsi- tania' nicht durch einen Torpedobootzerstörer begleiten ließ. Es wird darauf hingewiesen, daß sich am Tage vorher an der gleichen Stelle, wo die Lusitauia
torpediert worden ist, ein deutsches Unter- seeboot gezeigt habe. - London, 9. Mai (K.-B.) „Times' zufolge war die „Lusitania' mit 80^ bei der Negierung versichert. Auch für die torpedierte» Dampfer „Oentnrion' und „Candidate' hat die Negieruug die Ver silberung übernommen. Der Kampf um die Dardenellen. Konstantinopel, 7. Mai. (K.-B.) Verspätet eingelangt. „Ag. Tel. Milli' meldet: Das Hauptquartier teilt mit: An den Dardanellen versuchte der Feind, zu dem Zwecke, um in seinen offiziellen Verlautbarungen