werden. Andernfalls werden die türkischen Be vollmächtigten London verlassen. Bulgarische Drohungen. London, 13. Jänner. Das Reuterbüro erfährt aus bulgarischer Quelle, daß die Stimmung in So fia für eine Rückberufung der Friedensmission sei, da die Verhandlungen auf einem toten Punkt an gelangt seien, daß aber die Delegierten selbst dazu geneigt seien, noch einige Tage zu bleiben, um das Ergebnis der von den Mächten in Erwägung gezo genen Schritte abzuwarten. Bulgarien wünsche, den Mächten Zeit zu geben
, die Pforte zur Aende-- rung ihrer Haltung betreffs Adrianopels zu über reden. Wenn diese Bemühungen fehlschlagen, würde der Abbruch der Konferenz und die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten erfolgen. Ein Ultimatum der Türkei? London, 13. Jänner. Das Reutersche Büro erfährt als Ergebnis von Unterredungen mit Mit gliedern der türkischen Friedensmission, daß diese entschlossen seien, London zu verlassen, wenn nicht innerhalb der zwei nächsten Tage ein Kompromiß von seiten der Machte oder der Verbündeten
zu standegebracht werden würden Wenn die Verbündeten ihre Ansprüche auf Adrianopel aufgäben, würde sich alles regeln lassen. Einigkeit der Mächte in der Adrianopler Frage. Wien, 13. Jänner. In informierten Kreisen betrachtet man die durch die Unnachgiebigkeit der Türkei geschaffene Lage als sehr ernst. Trotzdem hat man noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben, daß es in London selbst gelingen könnte, die be stehenden Gegensätze auszugleichen. Infolgedessen ist noch immer die Möglichkeit gegeben
hier Erregung hervor. Diesem Vorgehen würde hier kein Widerstand ent gegengesetzt werden. Bulgarien würde den letzten Soldaten von dort zurückziehen, Europa das Urteil über das Vorgehen Rumäniens überlassend. Man beabsichtigt in Sofia, der Haager Konferenz die Kompensationsfrage zu unterbreiten. Ein bewaff neter Konflikt erscheint ausgeschlossen, da Bulgarien den rumänischen Truppen volle Aktionsfreiheit ließe, um später abzurechnen. Dr. Danew in Erwartung neuer Instruktionen. London, 13. Jänner
. Das Reutersche Büro erfährt aus bulgarischen Kreisen, der Präsident der Sobranje, Dr. Danew, hoffe, heute oder morgen aus Sofia Instruktionen betreffs, der Forderungen Rumäniens zu erhalten, und daß man in diesen Kreisen der Ansicht ist, daß die Schwierigkeit in eini gen Tagen in friedlicher Weise beigelegt werden wird. Rußland für die rumänischen Ansprüche. London, 13. Jänner. Der „Daily Telegraph" glaubt mitteilen zu können, daß Rußland an Bul garien einen Wink gegeben habe, dem Prinzip der rumänischen