»svs tional-Galerie der Munificenz deS Kaisers Franz Joseph zu verdanken hat. Es ist dies ein großes Gemälde, welches die Versammlung deS englischen Unterhauses im Jahre 1793 darstellt und 96 Por« IrätS der damaligen Mitglieder des HauseS ausweist, darunter jene von Pitt, Fox. Canning u. s. w. Das Bild ist von dem einen der beiden bekannten Kammer maler Brüder Hickel, von Anton Hickel, während seines Aufenthaltes in London in den Jahren 1793 und 1794 gemalt worden; dasselbe erregte schon
da mals in London viel Aussehen und Bewunderung. Hickel lehnte aber alle Kaufanbote ab und nahm das Bild mit sich nach Hamburg, wo er im Jahre 1793 starb. Nach seinem Tode brachten seine Erben das Bild nach Wien, und es wurde vom Kaiser Franz sür die Belvedere« Galerie erworben, wo eS sich aber schon seit vielen Jahren im Depot befand. Dieses Bild hat nun Kaiser Franz Joseph vor einiger Zeit der Gemahlin des englischen Botschafters, Lady Paget, als Geschenk für die Londoner National-Galerie
über« geben. Es befindet sich bereits daselbst und ist vor einigen Tagen zur Besichtigung aufgestellt worden. In London selbst hatte man sich erst im vorigen Jahre anS Anlass einer Ausstellung, in welcher sich mehrere Porträts Pitts von Anton Hickel befanden, der Existenz des Parlamentsbildes erinnert, und einer der Vorstände der National-Galerie, Mr. Edward Stanhope, begann demselben nachzuforschen. Bei dieser Gelegenheit entdeckten die Engländer auch erst, dass die beiden Brüder Hickel, die Söhne
und Schüler eines Notars in Böhmisch-Leipa. ihrerzeit berühmte Künstler waren, dass speciell Anton Hickel sich in Paris der besonderen Gunst der Königin Marie An- toineite zu erfreuen hatte und nach dem Ausbruche der französischen Revolution nach London kam, wo seine Porträts sehr gefielen und Pitt und Fox ihn amter ihren Schutz nahmen. Die Nachforschungen nach dem Parlamentsbilde führten bald auf dessen Spur. ES scheint, dass man von London aus Schritte machte, um dasselbe käuflich zu erwerben, Kaiser
Franz Joseph hat es aber in hochherziger Weise der englischen Nation zum Geschenke gemacht, als er erkannte, welchen Wert man in London auf den Besitz dieses historisch denkwürdigen Kunstwerkes setze. Sowohl im englischen Parlamente wie in der Londoner Presse wurde dem Kaiser von Oesterreich der wärmste Dank für das Geschenk ausgesprochen. So schloss Bourke seine diesbezügliche Mittheilung im Unterhause mit folgenden Worten: „Ich bin überzeugt, und darf es mir zu sagen herausnehmen, dass