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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 26.04.1922
Umfang: 6
Stunden dauerte. Wenn man bedenkt, wie unzufrieden die Monte negriner mit ihrer zwangsweisen Einverleibung in Südsla- wien sind, so wird man daraus feine Schlüsse ziehen können. Auch die Haltung Rumäniens ist interessant. Bratianu, der gelegentlich der «Besprechung der 9 Staaten, in welcher die Note gegen Deutschland besprochen wurde, eine vermit telnd« Haltung einnahm, hat an Lloyd George in dieser Sitzung die Frage gerichtet, ob di« Entente noch bestehe, worauf der englische Premierminister

ein größeres Lesepublikum findet, als man gemeiniglich anzunehmen geneigt «wäre. '3n diesem Sinne hat ein italienischer Journalist es unter- nornmen, ein «Interview mit dem — Koch Lloyd Georges anzu stellen. Auch das war leichter gedacht als «getan. Mit vielen Schwierigkeiten gelang es durchzudringen durch «die Reihen der -königlichen Garden, Karabiniereposten und «Detektive, «denen di« Dowachung der Villa Akberti in Quarto «dei Mllle anvertraut ist, wo Lloyd George «wohnt. Endlich stand

der «Berichterstatter in der Küche dem „Chef' «gegenüber. Dieser, «ein geborener Genuese, dick, «klein, rothaarig, versteht, wieseln einstweiliger Herr, nicht italienisch und spricht nur «eine «Sprache — genuesisch. «Es «entwickelte sich folgendes Ge spräch: Wie oft im Tage ißt Lloyd George? Dreimal. «Und was ißt «r? «Zum ersten Frühstück kaltes gebratenes Kalbfleisch, Eier, gebähte Brotschnitten mit Butter und Honig. Dazu trinkt er «weißen Weis«. Um ein «Uhr nimmt «er den Lunch; «er ißt sehr „einfach

', wie zum Beispiel dieses MeNü von gestern bezeug: Omelettes aux kines Herdes — Cötelettes de Veau ä la Milanaise — Pommes ä la Lyonnaise — Viande froide weite — Sauce Tartare — Fromage — Fruits. Auch das Souper, das um acht Uhr «abends sevvie«rt wird, ist von größter «Einfachheit. Hier das Menü für heute abend: Lonsomme Xavier — Loup de ' Mer — Sauce Hollandaise — Crdpi- ( nettes de Viande ä la Bourgeoise — Contrefilet ä l’Anglaise • — Salade verte — Gratteanx Meringues. Hat Lloyd George «je «etwas auszufetzen

Ministerpräsident. Der belgische und deutsche Finanz- minister haben ebenfalls Genua verlassen. Auch ein« Reihe von Sachverständigen ist abgereist, weshalb die Arbeit in den «verschiedenen Kommissionen nicht mehr im vollen Umfange geführt werden kann. , Lloyd Georg« beabsichtigt, di« Konferenz zu einem baldi gen Abschluß zu bringen, weil er neue Schwierigkeiten befürch tet. Jedenfalls ist sicher, daß er am Samstag nach London zurückkehren wird. Der Sekretär Lloyd Georges wandte sich gestern

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.01.1935
Umfang: 6
Titulescus zusammengetreten, Hauptgegenstand der Entschei dungen des Rates der Kleinen Entente bildeten die römischen Verträge zwischen Frankreich und Italien und die gemeinsame Haltung der Kleinen Entente ihnen gegenüber. Die drei Außenminister haben ihre Genugtuung über die von Mussolini und Laval erzielten Ergebnisse ausgedrückt, die ihrer Ansicht nach wesentlich zur Erhaltung des Friedens beitragen. Sie haben beschlossen mit allen interessierten Mächten zusammen zu arbei- Lloyd Georges ,.s 3ahres

-Pllm' Die »Bant von England' soll-nakionallsiert werden. MTP. London, 11. Jänner Vor einigen Tagen überraschten die englischen Blätter mit der Nachricht, daß David Lloyd George, Führer der ehemals mächtigen Liberalen, schon zu Anfang des Jahres in die Politik zurückkehren würde. In England und eigentlich in der ganzen Welt hatte man sich daran gewöhnt, in Lloyd Ge orge nur noch eine große Figur aus den Tagen des Weltkrieges und von Versailles zu sehen. Die sensationellen Memoiren dieses heute

72jährigen Wallisers waren jedoch ein Beweis dafür, daß Lloyd George noch nicht zu den „historischen' Po- Mikern gerechnet werden darf. - Wie aus dem Interview, das er Vertretern der roßen Tagespreise gewährt hat, hervorgeht, be- ^ 'tigt er sich mit der Ausarbeitung eines großen ederaufbauprogramms' für die englische Wirt- t. „Seit einigen Monaten', so erklärt er, „habe ich Besprechungen mit Männern der verschiedensten Berufe, vom Großindustriellen bis zum Arbeiter, und mit Angehörigen aller Parteien

, von den Kon servativen bis zu den Sozialisten, gehabt. Mein Plqn Wird ein „Fünfjahresplan' sein, wie die Pia- tiletka Söwjetrußlands, und die Ausarbeitung wird von einem „Gehirntrust' besorgt, ganz nach dem Vorbild des Präsidenten Roosevelt. Deshalb ist auch die Bezeichnung „New Deal' für diesen Plan durch aus angebracht.' Nach allem, was man bisher erfahren konnte, scheint Lloyd George ziemlich radikale Richtlinien zu verfolgen, zumindest für englische Verhältnisse. Er glaubt sich dazu ausersehen

Kampf zwischen Konservativen und der Labour Party bringen werden, ist das Er scheinen Lloyd Georges von größtem Interesse. Lloyd George selbst hat nicht die Absicht, seinen Plan mit Hilfe einer Partei durchzusetzen, er möchte nur an den „common sense' der Engländer appel lieren. Die politische Lage in England erfordert je doch beute, daß eine große Partei die Patenschaft für ben „Fünfjahresplan' übernimmt. Welche? Lloyd George gibt sich der Hoffnung hin, daß La bour Party und Tories bei der nächsten

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 24.06.1921
Umfang: 12
erklärte vor vier Tagen aus der R eichs- konserenz in London Lloyd George, die Entwaffnung Deutschland könne als gelöstes Problem betrachtet werden: „Dis deutsche Flotte ist verschwunden." Gewiß, daß diese Tatsache bereits vor zwei Jahren festftand, aber es ist den noch sehr berechtigt, erst mit der Rede zu den Vertretern 7Er englischen Dominions vom neuen, kommenden Kapitel eng lisch«: Geschichte zu sprechen. Bis zum verflossenen Monat Mai hat Die schreckliche, verworrene Hinterlassenschaft

, der Beibchaltung oder Aushebung der Sankttonen, aber es ist alles sine lokalpEtische Nottz ge worden. WeltpoÜtck, Weltgeschichte ist es keine mehr.- Die hat die Akten des Weltkrieges geschloffen und um was dw besiegten Staaten noch mit solcher Erbitterung kämpfen muffen, uw Lebensfragen für sie selbst, das sind für die an deren nur noch ein paar lose Dlattsr des Werßen Buches von Versailles. Das von Lloyd George aufgeschlagene Mne Kapitel heißt: «Amerika und Japan". England das den Krieg begonnen

, um Die SeeheMNowe zu retten, hat den Krieg gewonnen, ohne sein Ziel . M er- moene Oelbelieferung und die Vereinigten Stagten haben wohl Oelüberfluß. aber noch zu wenig Schiffe. Sü lenkte Lloyd George entgegen den vorhandenen Gemüksstinnnun- oen, nüchtern und HÄ sehend, den Krrrs der britischen Reichß- pcklittt in den-ruhigen Port eines en g^l isch- ä m erik LM- s ch eu Bur gchr ie d e n s. Die äußere Form dessÄbtzn P 'Der zwischen dem Weißen Hause und der Drawing MreeL abgeschlossene Pakt der Weltteilung

der Hauptqruadsatz Englands." .Die WÄt ist affo geteilt worden, die Weltgeschichte unter Ms Zeichen der Entente ozeaLique emgetreten, die Entente cMdiatM—v Mgland und Frankreich — ist nicht mehr Ehe, sonderckÄtew haltnis geworden. An dieser Entwicklung, und dies ist schr bemerkenswert, ist der Druck von den Dominions auf Lon don stchr von Einfluß, gewesen. Lloyd George-. nemrt"Das Niesenstaatsgefttge des Britischen Reiches „zwamsiose Eru- heik". Mt Recht, brnn alle Verbindungen zwischen den Dp- minien

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.07.1928
Umfang: 6
werden wird. Die im Herbst ecfolgt'e Jndienstsetzung des großen Motorschiffes „Vulcanici' der Cosu- lich in den Amerikadienst, die Erbauung eines Großschiffes des Lloyd für die Aegyptenlinie, die neu^'ii Motorschiffe der „Adria' usw. legen Zeugnis ab von der Triester Initiative und auch von der Leistungsfähigkeit der adriatischen Werften, aus denen die Schiffe hervorgehen. Mit Ausnahme vor: Australien das ab Trieft direkt nicht zu erreichen ist, bestehen gegenwär tig zahlreiche. günstige Waren- und Eillinien

wie in der Industrie Rationalisierung usw. das Gebot de' Stunde ist sehen sich auch die Reedereien gezwungen, die Kosten der Ver waltung und die Betr.ebssp-'en möglichst ein zuschränken. Die Zusammenlegung Colulich- Lloyd Triestino und damit auch die Fusion all«? großen adriatifchen Werften hatte keineswegs den alleinigen Zweck, einen imposanten Groß, konzern mit über einer halben Million Brutto- tonnen und drei eigenen S'biffsbnuanstalten entstehen zu'lassen, sondern war auf das Bestre ben zur>:ckzuführen

, den trotz einem eingssühr- ten guten Liniennetz nnd trotz Regierungssub- vention finanziell sich unbefriedigend entwickeln den Lloyd vollends in die energische und bis jìtzt sehr glückliche Hand der Reeder-Dynastie Cosulich zvi bringen, die gegenwärtig schon an allen Ecken und Enden des Lloyd eifrig feilt, um aus ihm ein geschäftlich gesundes Unter nehmen zu machen. Da sich die Sch'ffahrtsdienfte des Lloyd -n guter Entwicklung befinden, dürft« mit der Reorganisation der Verwaltung schon viel getan

sein. Die Dienste 5es Lloyd haben im Jahre 1927 einen Ausbau erfahren und im Verhältnis zu den durchgeführten Reisen hat der Passagier- nnd Warenverkehr zugenommen. Die Erneuerungsaktion für die Gelellichaftsflolle wurde ai.ch «m Jahre 1927 fortgesetzt, und der schiffspurk des Lloyd umfaßte am 31. Dezem ber 1927 211.755 Bruttoregistertonnen. darun ter zahlre-che neue, moderne Motorschiffe, die sich, wie der Jahi-e-^vericht feststellt, in jeder Beziehung voll bew^brt haben Auch gegen wärtig kmd wieder fünf neus

Motorschiffe mit Insgesamt über 23.9C9 BRT. in Konstruktion, von denen zwei Scbiffe mit j.' 7090 BRT. im Dezember 1928 oder Jänner 1929 in den Jndien- dienst gestellt werden sollen. Von den Reede reien, die der Kontrolle des Lloyd unterstehen, hat die ..Puglia' ihre Flotte im Berichtsjahre um 29.999 BRT. und die „Marittima Italiana'* um 13.09g BRT. bereichert. Trotz einer gün- stigen Verkehrsentwicklung dez Lloyd ließ das finanziell? Ergebnis pro 1927 zu wünschen übrig, zum Teil allerdings auch eine Folge

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 08.04.1922
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 8. April 1922 Lloyd Georges Programm für Die englische Presse hat es an nichts fehlen lassen, die Erwartung der Rede Lloyd Georges aus das Höchste zu spannen. Und unter dem Gesichtspunkte, daß es sich um Rücktritt oder Verkleiden des Premierministers handelte, mag das auch begründet gewesen sein. Nach dem In halt der Rede aber nicht. Sie bot keinerlei Überraschungen, wenn nicht die, daß sie — nichts Neues enthielt. Höchstens für die war die Rede eine Überraschung

, über die Kon- tributionen, die man Deutschland aufgelegt, in einer Konferenz gesprochen werde, an der Deutschland und Österreich teilnehmen. Genua werke eine Konferenz wirtschaftlichen Charak- ters sein, auf der man Liber die Mittel zum Wie- derausbau der Welt sprechen werde. Zum Trost für enttäuschte deutsche Gemüter mag dienen, daß Lloyd George sich wenigstens herbei ließ, zu sagen, Deutschland könne jetzt nicht alles zahlen, was man von ihm verlange und man solle Geduld haben, der Weg zur Besserung sei

mit Konferenzen gepflastert, es werde also noch mehr Konferenzen geben. Im übrigen bleibt es bei der Ordnung, die der Friedensvertrag von Versailles gesetzt. Das ist in großen Zügen, der Inhalt und Gedankengang der Rede. Äußerlich hatte !das Unterhaus am Mon- tag einen großen Tag, wie seit Iahren nicht. Der BeratuNgssaal und die Tribünen waren ldicht gefüllt. Lloyd George wurde, als er den Saal betrat, von seinen Freunden umringt und ntit Händedrücken bewillkonnnt. Der Premier- minister machte

einen sehr zielbewußten, ener- gischen Eindruck. Die Mitglieder 'der Regie rung hatten sich vollzählig eingefunden. Von der Koalition hatten die Einpeitscher den letzten Mann aus die Bänke gebracht. Das ganze Haus lauschte angespannt, als der Ministerpräsident sich zu seiner Retde erhob. In den Diplomaten- logen wohnte das diplomatische Korps der Sit zung bei. Lloyd George begann damit, einen Kurzen Rückblick auf Äe letzten inneren Vorgänge in )der Koalition zu Wersen. Er streifte die Oppo- sition

, hätte seine Rück- Wirkung auf die Produktion der ganzen Welt. Die Genueser Konferenz soll nach dem Gedan- Ken ihrer Urheber prüfen, auf welche Weise der wirtschaftliche Wohlstand wieder hergestellt wer- den kann. Bei den Besprechungen in Cannes wurde ein Programm für Genua festgelegt. Lloyd George bestritt unter vereinzeltem Wi- 'derspruch der Opposition von links, daß bei sei- ner Zusammenkunft mit Poineare in Boulogne irgendeine Änderung im Programm von Genua vorgenommen worden sei. Auch nachher

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 11.03.1921
Umfang: 4
die ausschließliche j Schuld Deutschlands am Krieg als Grundlage für den! VersaillerFr^dettsvertnag bezeichnet hat» d^r fällt,' warn Deutschlands Schuld am Kriege nicht anerkannt I würde. Wir haben bereits erwähnt, daß Lloyd George ; selber, also gewiß ein ganz unverdächtiger Eütlastungs- - zeuge, in 1 seiner Londoner Rode im Dezember 1920! Zmn Ergebnis der Genfer Völkerbundiagung e klärte:! »^Je mehr man die DenkwürdigfeiUn liest und' 'die Bücher, welche in den verschixdsnW Ländern übet' die Ereignisse

vor dem l. August 1914 geschrieben Worden sind, um so mehr begreift man, dich nie»' mond an leitender Stelle ausschließlich Äüog ivvllte.- Es war etwas, in das wir hineingeglitten. oder viel mehr hinerngetaümelt oder hineingestvlpert sind.' Welche Bedeutung diesem Geständnis Lloyd Geor ges vom Dezember 1920 auswärts beigelegt wird, de-' weist ein Leitartikel, den am 6. Feber die <£mc Wwitc^ ■ Freie Presse gebracht hat. Einleitend gibt das Blgtt einen Auszug aus einem Artikel der Londoner Wochen-; schrift „The

ein- für allemal durch die Rekrutierungskampagne festgelegt und . durch eine allgemeine Wahl bestätigt. Hinter der La- . gende stand als stützendes Gewicht nationales Selbst- -intevess^. Wir brauchten dieses unaussprechliche' Derb^chsN, um die Wegnahme der deutschen Kolonien und Mesopotamiens, die Erzwingirrtz einer riesigen Entschädigung zu rechtfertigen. Und war es nicht der Glaube an diese Legende, der Lloyd George veran- laßte, die Prozeffierüng des Kaisers zu fordern? Aber nun scheint

es, als ob dieser Glaube ein Irrglaube gewe^n sei. Die Mythe hat chn» Schuldigkeit getan und wird beiseite geschoben. JÄnand hat gesagt, es sei die Wahr heit, die arbeite. Diese eigentümlich. Kriegswah hxiH arbeitete schwer. Sie brachte Millionen Rekruten Her ker, füllte h,n Staatsschatz mit Kriegsanleihen» be geistere Zu dem Entschluß, den Gegner nMstrzuschla- gen, schuf eine neue Kar:e von Europa» erneuere Lloyd Georges.Machtfülle und vergrößert« das britische Reich Viel mehr gibt es für sie nicht zu run

. Sie hat ihren Dienst beendigt und wandert, wie ander« lKriegsvetxranen, mit den Unbeschäftigten ^durch die Straßen» niurrt, falls ihr nioch eine Stimme gSbliebcü ist, über die Undankbarkeit der Staatsmänner. Die neue Wahrheit ist ein sanfterer Rekrut, leutselig, barmherzig und wurde passend geboren um die Weihnachtszeit. Herr Lloyd George hat die Theorie von der dämonischen Ver anlassung des Krieges aufqegeben und erklärt nun. auffallend ruhig, beinahe schüchtern, die neue Frie densarbeit. Die Völker, so scheint

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.04.1922
Umfang: 8
-ea. Äni-ii die VerhandliliVi« über ei^eu , S^redit siir R-ti'.and sind vi,llei«o gescheiiert. ! Lloyd Keor^e arbeitet nunmehr a» der ?ie- ! solurion, die die euro^sä/en Stacl^n ver- i pflichten soll, während der ,uichs:en ll) ^a'ire i keine andere Macht anzu.zreife». Er wird dieselbe erst vorlegen, «en» er sich iib-r die selbe mi. Zen a?>d^ren Alliierten in^ Zi'iver- nehme» ha:. Das Tch« 5er Pomc»rirede. üsadon, ZK. April. Die Anzische a«e- rilmii'iche Presse fasse» die am Sonntag vo« Poincare

gehaltene Red« als ultimativ auf „Eoeniiig Standard' besiirchtet. daß sich die allgemeine europäische Lage bedeutend ver schärfe» werde. Die französischen Zeitui^en, so ^remps', „Journal des Debats', „Li- berte' finde» Worte des Lobes für die Rede. „Liberte' weist auf die Sanktionen hin. die Frankreich durchführe» werde, »en» sich die Alliierte» schwankend zeigen seklte». „Temps' erklärt, die Politik Lloyd Georges bedeute Krieg, die Poin««s Frieden. Ge stern habe Lloyd George angekiindigr. daß er bereit

sei. das Bündnis mit Frankreich zu lösen. Die Erklärungen Lloyd Georze^ Darthou gegenüber maii>en den Eindruck, datz England «inen Vorwand zum Bruch mit Frankreich suche. ' Iteue fraazösische Drohung. Loado». 2S. April. Nach den aus Genua hier vorliegenden Meldungen hat Barthou die bestimmte Weisung erholten, aus den von Poincare «usgestetlten Bedingungen, nämlich Anerkennung der Vorkriegsschulden von Seite Rußlands und Entschädigungen sür die nationalisierten Güter, zu bestehen. Den Rus' sen

Sachverständigen ist abgereist, weehalb die Arbeit in den verschiedenen Kom- mils'wni» ni 'ii mehr im vollen Umsange ge jährt werden kann. Lloyd George beabsich tigt. die Konserenz zu einem baldigen Zli»- schluß zu bringe«, weil er neue Schwierigkei ten befürchte,. Ievensalls ist sicher, daß er am Samsiag nach London zurückkehrt. Der Se kretär Lloyd Georges wandte sich gestern in einer Pressekonferenz in schärfster Weise ge gen die Rede Poincares in Rimes am Sonn tag. Lloyd George ließ erklären

» Friede» >li schliefen und «erde sich dabe, nicht um seine Regierung küinmern. L!oi)d George »erstehe s'hr gut. daß f!ch V^i-Ü^ano und Rlißlnnd in einem Vertrag geeinixn i^ben, de? die Länder, die auf elnanver «üANniese» sind, wieder naher bringt. Lloyd C'-rZes ?la» em« Durzfrlederw. E.'»ua. 2.x April. I» Konserenzkreisen spricht „tan -ie! vom Projekt Lloyd Georz«?, das» kein Staat innerhalb «Ines bestimmten ^eiiraumes einen anderen angreisen dürfe. Lloyd George selbst sagte, daß «r den Plan schon

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 6
Datum: 21.05.1921
Umfang: 6
allbekannten Hetzer zur Last. Tschechoslowakei die weitgehendsten Vollmachten erhalten. Briand und Lloyd George. Paris, 20. Mai. '(Eigenber.) Gegenüber der Aeuße- rungBriands, daß iLlohd Georges Heftigkeit k seiner letzten „„„„ Rede nur auf den Ausfluß einer schlechten Laune zurüctzü- Maliemsche Drohungen gegen den Aogeord- führen sek, wird englijfcherseits versichert, daß es diesmal neten Graf Toggenbürg. Aus Triest wird dem Trienttner Hetzblatt berichtet, daß in einer faschistischen Versammlung

des Völkerbundes 7 zu machen und nach 10 Jahren neuerlich eine VoÜsabstimmung vornehmen zu basfrsi,' v- : Rückzug der polnischen Insurgenten. Oppeln, 19. Mai. Die polnischen 'Banden begin nen den Rückzug, da die immer stärker werdenden Selbst- schutzwehren. der Deutschen ihnen hart zusehen. Die inter- Lloyd^ George ernst gemeint habe und absvchtlich die Er- llärung einen Dag vor der Kammersitzung veröffentlüchkN ließ, um die Antwort Brijands in der Kammer herauszu fordern, well Briand stottst

zu einer Auseinandersetzung über We oberschleflsche Frage nicht zu veranlassen war. Englische Diplomaten erklären, die Lage fe.t gegenwärtig so fchlimnr wie 1914. Wenn nicht eine rasche Erklärung erfolge, stehe ein neuer Krieg bevor. — '(Ob diese Aus einandersetzungen nicht geschehen, -um die gutmütigen Deut schen auch noch zu foppen? Lloyd George krebst schon! Frankreich ist ein neues Memorandum der englischen Regierung zugestellt worden, in dem darauf hingetvßeserr wird, d!aß die Rede Lloyd Georges in Frankrekh augen

scheinlich mißverstanden worden 'seß, insbesondere fein« Erklärung bezüglich der (Erlaubnis, die Deutschland erhalten solle, in Oberfchlesien einzugreßfen. Die englische Regie rung wolle, daß alle möglichen Schritte unternommen wer den, um die!Eriintlung des Friedensverttages zu sichern, so wohl durch die Polen Als auch durch die Deutschen- Aas Washington wird gemeldet, daß „gewisse: An zeichen' dafür vorliegen, daß die amtlichen Kreise mtt den Acußerungen Lloyd Georges im Unterhaus „sympathi sieren

der Besiegte Anspruch hpbe, upb von der He kligke^ der Verträge, aus denen dem Gegnev nfcht nur Pflichten, sondern Auch Rechte erwuchsen, und- dem „fair Play', mtt deni auch der Waffenlose zu behan deln sei: Hat auch 'Lloyd George mit dhrsem Aufgebot schöner Worte — „Kattun' gemeint,? Hat Lloyd Georg» der gleichen „Gerechttgkeit' das Won geredet, die in dev englischen Hungerblockade, !m Mersailler Vertrag und in der Vertragsbrüchigen Drohung mit dent EHimarfch im Ruhrgebiet zum Älllsdruch kam? Gewiß

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 06.05.1922
Umfang: 12
250 Mil lionen. Amerika fordert, daß Frankreick mit der Rückzahlung der Kriegsschulden an Amerika im Jahre 1922 beginne. Die -ganze Schuld ist in dreißig Jahren abzutragen. Die Abrüstungsfrage. Paris, 6. Mal. In allernächster Zeit wird durch die südamerikanischen Staaien eine Ab rüstungskonferenz «inderufen werden. Fortschreitende Isolierung Frankreichs. LloydGeorges neuesterGegenzug Die Berufung des Reichskanzlers und Dr. Rathenaus zu Lloyd George ist ein englischer Gegenzug gegen das Verhalten

Poincarös. Verständlich, daß weitgehende Kommentare so wohl in Genua wie auch sonst an diese Begeg nung geknüpft werden. Wir möchten uns einem solchen übereilten 'Vorgehen nicht anschließen. Bei dem schwankenden Charakter Lloyd Georges ist es sehr gut möglich, daß diese Einladung an die deutsche Delegation nur eine Geste ist, eine Geste, welche besagen soll, es geht auch anders. Weitergehende Kommentare daran zu knüpfen. etwa im Sinne einer Hoffnung auf neue Ori entierung der englischen Politik

, wie es In nuna bereits der Fall zu sein scheint, dünkt uns äußerst gewagt. Wir möchten auch Überhaupt den englisch- französischen Gegen atz nicht überschätzen. Er führt zu einer Kraftprobe zwischen Poincarz und Lloyd George und wenn Lloyd George Sieger bleiben kann, wird er es natürlich mit allen Mitteln anstreben. Kann er es aber nicht, so wird er auch sich anders einstellen können. Das haben wir wiederholt bei ihm erlebt. An einen Bruch zwischen den Cntentestaaten möck>- ten wir solange nicht glauben

handle. Barthou hat ummodeln las ich zweifellos in Genua etwas , en, aber im letzten Grunde bleibt er der Pertreter der Regierung Poin- carös. Englands Stellung Ist durch ein Zerwürf nis mit Italien weiter erschwert worden. Es handelt sich dabei um den -Vertrag Italiens mit Angora, wobei man offenbar in Rom nicht ge nügende Rücksichten auf England genommen hat. Lloyd George hat aber dafür eine Reihe neuer Bundesgenof Präsidenten von E en bekommen. Die Minister- , .... tland und Lettland haben ganz

deutlich die Anerkennung Sowjetruß lands gefordert, die im übrigen nach vorliegen den Meldungen auch der amerikanische Präsi dent Harding will. Sehr wesentlich ist es auch, daß ein Teil der Kleinen Entente wieder einmal in feiner Haltung schwankend geworden ist. Alles in allem wird die Situation immer un klarer statt klarer. Vermittlung Deutschlands ln der russischen Frage. Berlin, 6. Mat. * Die Blätter melden aus Genua, daß heute eine Unterredung zwischen Lloyd George und Dr. Wirth stattfilnben

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 26.04.1922
Umfang: 8
Celle 2 „Bozuer^ Nachrichten', de»l .2ö^ April 192^ englische Reich sei entschlossen, alles zu tun, da mit Europa nicht ^noch einmal zur Schlachtbank geführt werde. England habe die Absicht, mit dem russischen Volke einen wahren Frieden zu schließen und werde sich dabei nicht um Ruß- lands Regierungsform kümmern. Lloyd George verstehe sehr gut, daß sich Deutschland und Ruß land in einem Vertrag geeinigt haben, der die Länder, die auseinander angewiesen sind, wie der näher bringt. Am 2. Mai

wird. Die Russen er klärtem auch, daß M aus innerpolitischen Grün- den nicht die nytiomllisierten Güter herausge ben können. Auch ^,die Verhandlungen über einen Kredit für Wtzland sind vollends geschei tert. Lloyd GeorM-arbeitet nunmehr an «der Resolution, die die europäischen Staaten ver- pflichten soll' während der nächsten zehn Fahre keine andere MaManzugreifen. Es wird dieselbe erst vorleHW^wenn er sich Über dieselbe mit den anderen 'Mnerten ins Einvernehmen gesetzt

. Die 10jährige Waffenruhe nach öem Plane Llopö Georges.' Der Fri^densantrag Lloyd Georges. . Genua, 25. April. In Konferenzkreisen spricht man viel vom Projekt Lloyd Georges^ daß kein Stadt inner halb eines bestimmten Zeitraumes einen ande- ren angreifen dürfe. Lloyd George selbst sagte; daß er den Plan schon vor einiger Zeit dem Mi nister Schanzer vorgelegt habe. Beide mitsam men beraten die Grundlinien des Paktes und haben als juridischen sachverständigen den Sen. Scialoja, der Mitglied der italienischen

Delegation ist, beigezogen. Der Pakt wird. in einigen Tagen von Lloyd George der Konferenz vorgelegt werden. Der Antrag hat nur einen Wert, wenn er alle schützt und^gegen alle gerichi- tet ist, die Überfallsgelüste hegen. Wenn er aber Frankreich! ..nicht bändigen wollte, das. unter dem Titel' Stlnktionen gegen Deutschland den Dolch zück^Md' ununterbrochen rüstet und mo bilisiert, dann ist dev Äntrag für die Katz. Man wird ja bald sehen, was hie Idee Lloyd Georges in Paris für Echo'findet.- Der unQL

-flöchten und ddrt mit dem Finger aus die S tW^^f r i e d e des Völkerfriedens zen gen werde. ^Aber es wäre nicht' das erstemal, wenn Lloyd George vor den französischen. Chau vinisten die Segel streichen und Deutschland preisgeben würde. Die letzte Note der einladen- den Mächte, wie sich die>Siegerstaaten in Genua nennen, vom 23. April, durch die d schensall endgültig beigelegt wird, der daktion Barthou übertragen gewesen w bedeutet schon etn sehr, sehr weites En kommen an die sranzösischen Wünsche

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 14
Datum: 15.09.1917
Umfang: 14
' schreibt Gg. Bernhard: Immer bestimmter werden Gerücht o, die trotz aller Ableugnungen von dem Vor liegen eines englischen Friedens angebotes bestimmtest zu erzählen wissen. Dieses Angebot gibt angeblich Rußland und einzelne Balkanstaaten vollkommen preis. Es macht sich dort ein immer deutlicheres Abrücken von Rußland bemerkbar. Die Engländer sprechen ganz ungeniert davon, daß Rußland versagt habe. j Lloyd Georges Bekenntnisse. , Lloyd George hielt in Birkenhead bei Liverpool vor Arbeitern der großen

nicht das, was vorher war, in Rechnung gezogen wird.' Dürfen wir sie nicht kleinlaut nennen, die Worte Lloyd Georges, der vor einigen Mona ten noch gesagt, Rußland werde bald mächtiger sein, als es jemals gewesen? Die Nachrichten über den Einzug der deutschen Armee in Riga, über die Niederlage der russischen Truppen und über das Versagen der Flotte, sowie über die Verwirrung in Petersburg haben ihn ge zwungen, den bösen Irrtum, der dem englischen Volke die Wahrheit verborgen hat. zu ge stehen. Wir müssen

uns die Wirkung einer solchen Rede auf die Zuhörer in Birkenhead und auf das Land vorstellen. Wie oft wiederholte ehedem Lloyd Roberts, erst müsse das Deutsche Reich vernichtet, zer stückelt und zerbrochen werden, auch sühnen, 'was es begangen habe, und dann, werde eine .strahlende Zukunft dem Volke beschieden sein ^und jeder einzelne Kaufmann die Früchte des Sieges an den Ziffern des Hauptbuches be merken. Aber der Feind müsse vollständig zu Boden geworfen sein. Von solchen Plänen und von der Möglichkeit

, sie durchzuführen, ist kein Wort in der neuesten Kundgebung des eng lischen Premierministers enthalten. Lloyd Ge orge hat vor einigen Tagen ein nicht minder wichtiges Bekenntnis seiner Verfehlungen in der Politik abgelegt. Wie oft hat er geschwo ren, daß England den Krieg für die Unabhän gigkeit der kleinen Völker führe; es wolle, daß jedes von ihnen selbständig nach freiem Er messen sich entwickeln könne. Dieser Versuch, national gemischte Staaten durch innere Zwie tracht zu schtvächen und in den feindlichen

Län dern die Stimmungen zur Entente hinüberzu lenken, ist während des Krieges hundertmal wiederholt worden. In der Antwort auf die Friedensnote des Präsidenten Wilson am Be ginne des vorigen Winters hat die Entente diesen Grundsatz zur Friedensbedingung er hoben, zur Unterlage, woraus Europa nach dem Kriege ruhen und eines dauernden Frie dens gewiß werden wollte. Der Premierminister Lloyd George hat mit dem ihm eigentümlichen Schwünge auch diese Ansicht, die bisher für die Politik der Entente

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 13.07.1920
Umfang: 8
Di» Bezugsgebühren betragen: K' ZumAbholen: monatlich Lire L.40 f Mit Zustellung ins Haus: monatl. L. L.70 Mit Postzustellung inr besetzten Gebiet» S»d Königreich Iwlien: monatlich L. 2LV NachRordtirol und das übrig» Luv. »« nd: monatlich Lire 8.SV zum Schweizer Kur«. Mr. ISS Sie Konferenz iu Spaa. Lloyd George hat in Frankreich einen großen Erfolg errungen- Die franzö sische Presse, die bisher in ihren Ausdrücken gegen ihn weder wählerisch noch schmeichel haft war, jubelt

ist auch das Verlangen, daß die 10A000 Mann das ganze Reich nach Waffen absuchen und diese den Feinden restlos ausliefern sollen. Herr v. Simons hat Lloyd George ge genüber, der die Entwaffnung als ein Kin derspiel hinstellte, mit Recht auf Englands Ohnmacht gegenüber den.Sinnfeinern an gespielt. Aber was nützt das Rechthaben, wenn man im Unrecht sein muß. Die Kon ferenz arbeitet eben in erster Linie für die Galerie. Man lese nur folgenden Theater bericht: „Wie eine französische Persönlichkeit

, ^die den Verhandlungen in Spaa beiwohnte, erzählt, war Lloyd George beim Anblick der in Uniform erschienenen deutschen mili tärischen ^Vertreter in heftigen Zorn gera ten. Als er die deutschen Offiziere mit sei- ' nem spöttischen Blick betrachtete, glaubte General von Seeckt, sich gegen Lloyd George verbeugen zu sollen. Bei dieser Be wegung begann das Eiserne Kreuz, das v. Seeckt trug, in der Sonne zu glitzern. Dieser Anblick hatte Lloyd George derma len aufgebracht, daß er mit einer schroffen Bewegung den Deutschen

den Rücken kehrte und sich an seinen Platz begab.' So schreibt ein neutrales Blatt und der artige, den Geist dieser Konferenz charak terisierende Einzelheiten werden in der Presse zu Dutzenden verzeichnet- Es wird daher keinen Vernünftigen wundernehmen, daß nach dem Diktat in der Entwaff nungsfrage ein ähnlich unerfüll bares Ultimatum in der Kohlen- frage gestellt wurde. Hat in den mili tärischen Angelegnheiten Lloyd George das Wort geführt, so hat in der Kohlen- frage Millerand den Sprecher der Entente

der K r i e g s b e s ch u l d i g t e n aus die Tagesordnung der Konferenz ge setzt. Reichsjustizminister Dr. Heinze setzte auseinander, wie weit das Verfahren gegen die Schuldigen vor dem Reichsge richt in Leipzig fortgeschritten wäre. Das deutsche Reichsgericht habe schon die vor bereitenden Schritte getan. Es habe aber bedeutende Schwierigkeiten gegeben, da manche der überlieferten Personalangaben falsch waren, andere Angeschuldigte fälsch lich bezichtigt worden sind, andere schon aus Deutschland geflohen seien. Lloyd George bestritt, daß jemand

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 22.06.1921
Umfang: 8
und Nationalisten sollen beabsichtigen, falls die Slawen in ihrer Sprache sprechen wollen, den be kannten Refrain kuori Ä'Italia, va tuor! stramer!« zu fingen. * Landeshauptmann Rintelen und Landeshaupt mann-Stellvertreter Ahcer hiben dem steirischen Landtag ihre Mandate zur Verfügung gestellt. Jachen und Weinen. Lloyd George ist weltbekannt durch seineu Humor. Niemals geniert es ihn, wetterwendisch M sein, und es war ihm anscheinend eine Kleinig keit, über eins und dieselbe Frage zwei- oder dreimal

. Man ist verwundert, daß er es wagte, Gebietsfragen zu besprechen, ohne Mau zu wissen, wo dieses Gebiet sich befindet. Aber immer wieder ist man versöhnt durch seine Frische, seine Persönlichkeit und durch seinen Humor, der auch den Widerstrebenden zu sich herüberzwingt, «o schildert der ehemalige amerikanische Staats sekretär Lansing den Lloyd George von Versailles und St. Germain. Ein gefährlicher Humor — wir Häven es verspürt, als mau uns vor zwei Jahren N^densdokumente iu bis Hand druckte, in denen bte

Gebiete verteilt waren, von denen Lloyd George ulHt genau wußte, wo sie sich befinden, und wir nagen heute noch schwer an seinem Lachen und mnem Spaß, mit dem er über die Argumente Auerer Kenntnisse und kluger Einficht hinweg ging, als ob nichts geschehen wäre. Vor ein paar Tagen hat ein anderer Lloyd Aorge gesprochen. Vor den Walliser Methodisten .^ «ein Herz entblättert und bittere Klage ge- luhrt über den bösen Willen der Welt. Vom gol- lgen Humor der Pariser Tage

ist nichts zu be- wi? ^der von einer Gewissenserforschung, U L-dA reuigsten Büßer gut anstünde. Wer nno die Menschen, die Brüder, vor denen Lloyd .sein reumütiges Bekenntnis ablegte? Die stnd die Anhänger der Kirche, die John ^sly im zweiten Drittel des achtzehnten Jahr- ^ England gründete. Ihre Heilsmethodik ^ ^m Drängen auf Erkennen und Bekennen im Ringen nach Begnadigung Gelsteserfahrung vom Heil in Christo bis zum des Bußkrampfes und zum Gnadendurch- darauffolgenden Zuversicht, daß die Vollkommenheit schon in diesem müsse

. Vor dieser nächstenliebenden dek - Lloyd George also bekannt: Die Lehren ^ Krieges haben den Geist des nationalen Stni, 5 der Habsucht und des schlimmsten nationalen frük-! besiegt, diese Laster herrschen vor wie med? den großen Völkern, viel v noch bei den kleinen, verborgenen, vom Krieg Tiroler Volksblatt. ausgegrabenen Nationen. Lloyd George ist voll Enttäuschung darüber und noch mehr deshalb, weil der Völkerbund nicht die Macht erweist, über diesen Haß, und diesen Sjolz Herr zu werden, ja selbst den Nährboden

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 27.08.1850
Umfang: 4
Innsbruck, Dienstag den S?. August I850. Der Both« nscheivt tä,lich mit »Usteahme ttxr Vreis dtldiZdri? » a. — tr. ». M.. »it»tel)Z»k,> z ft. Zo tr. S ll?. Mit V eil tlte>r» tei tZ«tictr? M„ tzalbii^riz «tt Uesvert S fl. „ kr. E. W.. (»kkNeljjtzkiz t:r H-Ikte.) für Tirol und Vorarlberg TIroler.TchüiZenzeltung rr<chei«t i?echt«rUed »ed Freit»». Vreij » tl. G. 2.V. ?7Nt ttm Beitlait L!^?.^Se?are/^r^v/<?^etc^r« VftI i ^ ^ ^ ^ ^ ^ ttel-erflcht. Der Schmuggel. Innsbruck. der Lloyd

Kraft ihr Amt handhaben mögen, wäre eS auch ,u wünschen, daß ihre Belohnung bei Ergreifung oder Einbringung eines Schleichhändlers oder Schwätzers anS der Vcrmögeiisstrafe desselben wo möglich »nterbliebe, da sie ohnehin vom Staate besoldet sind und unpar teiisch und nur vom Diensteifer und Pflichtgefühl beseelt, ihr Amt vollziehe» sollen. (Lloyd.) Ocstcrrcirhische Mott-irchke. InuSbr » ck, 26. Aug. Dcr heutige „Lloyd' ent hält eine zwar in schroffe Worte gelkcidetc, aber wir müssen es leider

gestehen, daruni nicht weniger treffende Wider legung der von dcr Bankdirektion veröffentlichten Recht fertigung bezüglich dcr ihr vom Lloyd ans Anlaß ihreS letzten OnartalanöwciseS gemachten empfindlichen Vor würfe. Die Bankdirektion entschuldigt die ihr zum Vor wurfe gemachte Vermehrung des BankiioteniimlanfeS nm circa 6 Millionen Guldcn l. durch die im Laufe dieser Onartalsperiode im Interesse des Handels und der In dustrie nöthig gewordene Erweiterung ihre« Escouiptc- GefchäfteS

; 2. durch die Nothwendigkeit die vom Pub likum gemachte Auswechslung dcr mit Z Proc. verzins lichen Kassenanweisungen gegen ihre iiiivcrzinSlichcii Vankiiolcn zu effektuiren, und 3. durch die fällige Zahlung der Dividenden an die Bankaktionäre. Zur Widerlegung dieser Gründe gebt dcr Lloyd aus die ursprünglich der Bank anscrlcgtc Verbindlichkeit, Ihre Noten jederzeit ge» gen Silber ansznwcchfcln, zurück. Die politischen Kon« jnnktnrcii des Jahres l843 hätten die Regierung in die Nothwendigkeit versetzt, die Bank dicscr

nachmache» n. s. w., nicht einmal zu dem- Zwecke, nm Kirchen und Spitäler mit demselben zu gründe», viclweniger um damit gegen 4proc. Zinsen Effekten zu escomptircn.' Weniger einverstanden finden wir uns mit der Art, wie dcr Lloyd die von der Bankdirektion angeführte Nothwendigkeit, dem Verlangen des Publikums nach Auswechslung der Zprocentigrn Kassenanweisungen gegen Banknoten zn entsprechen, zu widerlegen sucht. Er sagt» Jedermann sei gehalten, auch dieKassenanwcisungen als Varzablung aiizuiiehnicn

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.05.1922
Umfang: 8
ist es ihnen unbequem, daß die Artikel des emorandums der Alliierten verlangen, auf die bolschewistische Agitation zu verzichten. Davon lobt ja vorläufig Rußland. Auch scheint man in Rußland noch immer nicht begriffen zu haben, daß die Hoffnung;auif eine -Wellöwoluitilon vorläu fig begraben ist, Rußland bleibt doch eigentlich gar nichts übrig, als den wirtschaftlichen und finanziellen Anschluß an Europa zu suchen. Er wäre auch leicht gu finden. Denn Lloyd George kommt den Russen -mehr als aus halbem Wege entgegen

. Er wäre sicherlich bereit, für diesen Anschmß Rußlands fmanntelle Opfer zu bringen. Vielleicht ließe sich England 'sogar dazu 'bereit finden, eventuell auch ohne Mithilfe Frankreichs aus eigenem Rußland namhafte Kredite zu be willigen. Selbstverständlich übt Lloyd George auf die Sowjetvertroter in Genua heute den größten Druck aus, schon aus dem Gruride, um im Falle der Sprengung der Konferenz die alleinige Schuld den Franzosen zuschiebenzu können. Hier bei bedient er sich der Dermittkmg der Deutschen

. Deutschland ist 'immerhin in der Lage, Rußland freundschaftliche Vorstellungen machen zu kön nen. 'Lloyd George müht sich und 'dies mit Er folg. Das beweist auch das vielbeftrittene, aber doch 'bestehende Petroleumabkommen mit den Sowjets. Frankreich will auch in der Reparationsfrage eigenmächtig vorgehen. Das beweist die endgül tige Ablehnung der von Lloyd George angereg ten Konferenz der Signatarmöchte. Selbstän diges Himdeln in einer Frage, die nach englischer Auffassung nur gemeinsam zu regeln

ist, kann aber bei England den Wegfall aller Hemmungen vor einem selbständigen Borgehen in 'der russi- schen Frage auslösen. Die Folge davon könnte, trotz aller gegenteiligen Versicherungen der eng, lischen und französischen Pressechefs und selbst Lloyd Georges, doch wieder zu einer Verschär fung des englisch-französischen Gegensatzes füh ren. PoinearL hat -außerordentlich viele Rei- fui bungsflächen geschaffen. Es zeigt sich also in allen großen Angelegen- eiten 'der Konferenz eine namhafte Derschär- . irrig der Lage

. Ob es aber Lloyd George auf einen endgüMgen Bruch ankommen lassen wird, bleibt doch immer noch zweifelhaft. Man darf nie vergessen, daß ein Aufstiegen der Konferenz auch das Ende Lloyd Georges bedeuten würde, denn er käme als Besiegter heim. Der zähe Lloyd George wird also ln Genua bis zur letzten Minute fänSpfett. Die entscheidende Woche ist, cm ihrem Krisenpunkt wngeiangt. Die Züge ' in Genua stehen unter Dampf. M. Der Krisenstaat. —r. Innsbruck, 9. Mai. Die österreichische Wirtschaft nähert

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Volksrecht
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Seite 1 von 4
Datum: 25.10.1922
Umfang: 4
deutschen Ar beiters Lohndrnck und Arbeitslosigkeit in aller Welt zur iineiitrinnbareil Folge hat. Tenn es ist ein neuer Triumph des Imperialismus, der diesen Sturz der deutscheil Mark hervorrnft. Lloyd George ist gefallen. So zwieschlächtig seine ganze Politik und so erbärmlich schwach und inkouscgnent sein Wider stand gegen die Exzesse des französischen Imperialismus war, cs war doch immerhin noch ein Widerstand. Nach seinem Sturze, einer konservativen Regierung in Eng land gegenüber, glaubt

Poiuearü haben ganz reckst- Tenn was sie dem Deutschen Reiche aufzwingcn wollen, cs ist haargenau dasselbe, was Bundeskanzler Dr. Seipel i ails Genf für Oesterreich mitgebrackst hat! Tas Beispiel i voll Genf hat furchtbar schnell Nachahmung gefunden. j Teuerung zu beraten. In Betracht kommt hauptsächlich schanlichcn Beredsamkeit Lloyd Georges, dieses größten eine Verschärfung der Devisenordnung, vielleicht gar eine Temagogcn unter den Staatsmännern. ; Beschlagnahme derselben. In sozialdemokratischen

Krei- Lloyd George kam aus dem radikalen Lager und der scn wird erklärt, daß die Partei nicht mehr länger die Kampf gegen die Wacht der Lords brachte ihn in die Verantwortung an der Regierung tragen könne, wenn Höhe. Seine Reden aus dieser Zeit, in der er das Veto-, nickst energische Maßnahmen zur Stützung der Mark ge- reckst der Lords• abschaffte, das Budgetreckst des Unter- troffcn werden und der Preislvncher nicht mit allen, Hauses verteidigte und die Altersversicherung der Ar beiter einführte

und damit in Großbritannien bcu staat lichen Arbeiterschutz erst schuf, sie lesen sich heute tvie j die Reden eines Vcrsammlnngsrcdners der Arbeiterpartei, i Er hat sich aus dem freihändlerischen, arbeiterfreundlichen, ! pazifistischen bürgerlichen Radikalen von ehemals nun Mitteln bekämpft lvird. Der UmclMimg in knglana. britische politische Leben. Alle stillen Gegnerschaften gegen die inncre lind gegen die auswärtige Politik des bri- tischen Kabinetts, lvas ja Lloyd Georges Rcgieriulg iroch nüren Imperialismus

„entlvickelt'. Er hätte nach deiii Siege der Enteilte alle Trümpfe in der Hand, er hätte mit Wilsons Hilfe Europa einem demokratischen Zeit- innner war, wurden lebeudigj unb als Ergebnis 'dieses ^ entgegeilfichren könne,l, aber fiir ihu wareu die von so viele,r Seite,r ko„l,ueude,r Angriffes fjnt die Re- S«tc«|fc,i der Erdolkouige und d,e nckitarlsche Beh r- gierung Lloyd George demissioniert und wird die Führung M>mg der Meerenge, wichtiger afe, bic bcntoF g Lr. r„„fr,',7 «7c, 7 Entwicklung

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 24.09.1922
Umfang: 8
fühlt, die Teilnahme an einer Aktion gegen die Türkei, die doch auch eine Aktion für Griechenland tväre, zu ertvarten, nruß geradezu als eine Naivität bezeichnet werden; Italien tut ittcht nur nicht uttt, sondert! hat seine Truppen aus der neutraleil Zone schon zurück gezogen, um nur ja jede Berührung mit den Türken zu vermeiden. 'Dasselbe ist auch , der Fall mit Frankreich, das'- mit der Angora-Regierung geradezu verbündet ist; im übrigen auch wohl das Bedürfnis haben tvird, Lloyd George

, wem: Thrazien samt^Adria- nopel an die Türkei fiele. Vielleicht, daß Rumänien beit englischen Standpunkt teilt; aber.zu einem uttlitärischen Einschreiten tvird es nicht laugen. Aber auch' in den Dominions findet die englische. Einladung nur kühle Aufnahme, die Lloyd George damit nicht wettmachen tvird, daß er den Premiuiekmiuister von Australien und Neuseeland über ihre Antwort die „größte Genugtuung' ausgedrückt hat; daß er meint, das britische Reich könne nicht zugebeu, „daß die Ergebnisse

energischer Elttsprüch gegen dett Be schluß der Regiertmg, Truppen nach Kaitstanttuopel zn entsenden, erhoben wird. Wir verpflichten uns, heißt es in der Entschließung, .daß, soweit wir in Betrachl komUten, nicht ciu. Manu und nicht ein' Schiff oder Muuittou zur Unterstützung des Krieges Cugland ver lassen werden... Die TürkeuPolitik Lloyd Ge orges ist eben ans der ganzen Linie bankerott ge- tuotetu ' Sie ist ohne Zweifel die größte Dimttnhpit, die Lloyd George begehen konnte. Schott daß sich die eng

hat.zunächst mit dem entschie densten Widerstand der englischen Arbeiterschaft zu rech-, neu. Am Tlonnerstag haben, die Vertreter oer Getverk- schaften und der Partei bei Lloyd George vorgesprochen und erklärt, daß sie einer Kriegsaktion absoluten Wider stand entgegensetzen würden. Ter Premierminister be tonte, daß di« Rcgierttng mit ihrer festen Haltung nur die Anfvechterhaltnug des Friedens austrebe. Das gleiche haben auch 1914 alle.Regierungen erklärt. Aber auch das Bürgertum ist durchaus

nicht be geistert voit der neuen Wendung der Orientdktlge. So ver öffentlichten die „Times' einen Artikel des frützerett Außenministers Lord Grey, der sich mit der Polittk Lloyd Georges in der Orietltfrage - befaßt. Lord ^ Grey verurteilt entschieden, daß Lloyd George allein in der Frage Vorgehen will. Ohne ein Einverständttts der an deren Miierlen sei eine Regelung der Frage nicht mehr möglich. Wentt diese Politik noch -weiter geführt tverde, so sei dies nicht nur für die Entente, sondern'auch für England

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 23.04.1922
Umfang: 8
aller Länder verfluchten blnligen Roten ?lrmee forderte als Erster die Abrüstung! Und cs war Frankreich, lvar Herr Barthon. der sofort hochsvra'ng mtb'beit Antrag, der den Frieden der Welt-wollte, be kämpfte. Und cs war sein Alliierter, Lloyd George, che \! ihm zu Hilfe kam' mit der Versicherung, daß ans der Konferenz von Ahrlistnn'g nicht die Rede sein- iverde. Soivjetrnßland, das verhöhnte kommunistische Reich der Bauern, und Arbeiter, bot die .Hand znm Frieden, zur Vernichtung der Waffen die Vertreter

. * * * Zum Abschluß des deutsch russischen Svnderverlrages. ^ (Bon unserem Korrespondenten.) Genua, 19. April. Der Beginn der zweiteii' Konfcrenzwoche setzte mit einer nicht minder kräftigen Sensation ein wie die erste. Der Abschluß eines deutsch-russischen Vertrages schlug hier >vie eine Bombe eül und es besteht noch heute die ernsteste Gefahr, daß das „schiverbeladen'e. Konferenz- schiff' -- um iin Bilde Lloyd-Georges zu bleiben bei diesem böigen regnerischen Osterwetter an irgendeiner Klippe stranden

kann'.' Es cherrscht hoher- politischer Seegang. . . ' ,.Ein intc hrliches Manöver der Deutschen', mit diesem kräftige» Worte lstzeichnete heute der Se kretär Lloyd Georges einem Kreise Jonrilalistcii gegen über die Handlungsweise der Deutschen und die Lloyd George nahesteheilde Presse sandte gestern zieinlich schwarzgefärbte Telegramme nach London, 'in -welchem sie .in /der .Haltung der Franzosen die unbekannte Ge fahr von morgen. erblickt. ' Er bemerkte, daß Lloyd George ebenso überrascht, von diesem Ereignis

lvar. Das sehr beachtete »nd weitverbreitete sozialistische Genueser Aiorgenblatt „I,l Lavoro' setzt ironisch hin zu: ..Mit- dem ausfälligsten Eifer versucht der erste Mitarbeiter Lloyd Georges die. Franzosen und auch alle anderen — zu überzeugen, daß sie. die Engländer, nichts, gar'nichts, nein wirklich ganz und gar nichts von dem abgeschlossenen Vertrage wußten.» Dieser Feuer eifer, den Unwissenden zu spielen, ist ein bißchen aus fällig. Man könnte diese Versicherung akzeptieren

und dem englischen. Jnformationsd-ienst ein ..Ungenügend' erteilen, wenn demgegenüber nicht die Kleinigkeit fest- znstellen wäre, das; die Einberufung der Interalliierten (Italien, England, Frankreich, Belgien, Japan) gestern um 12 Uhr mittags nur den'Zweck. Haltes die durch den deutsch-russischen Vertrag neugefchaffene Situation einer Prüfung zn nnKrzieheii. Und Sie ivollen nichts gewußt haben, Herr Lloyd George! Aber, aber ...' Und'dann: derselbe .Herr Edward Grigg gab gestern abend zn, daß die-englische

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 10.12.1921
Umfang: 8
aus und.bewog die Regierung 'Lloyd Georges zu ernstlichen Verhandlungen über die irische Frage. Aber immer wieder türmten sich berghoch SchwieriAoiten auf. Doch Lloyd George, der geniale Diplomat, der gewagteste aller Vorhand» kungsleiter. verstand cs immer wieder, den Wagen um- ^ zurangiererr. Er packte die schwierigsten Probleme, wenn fie von einer Seite aus sich nicht lösen wollten, von 1 einer ort’bcm Seite an. Mehr denn ommal sah man alles wieder, einstürzen. was bereits aufgebaut war. Die' ersten

Tagendes ^hristmonats waren für die Entwicklung • der englisch-irischen Verhandlungen hochkriiisch. ' ! Doch Lloyd George sah das Unglück, das ein Schei tern der Verhandlungen für Irland und England herauf- - beschwören mußte. 5 U deutlich vorher, daß er nicht alle! seine dipkomatische Kunst daran gesetzt hätte, es zu vsr- - Rädern. Wir auch nur oberflächlich all dis Etappen verfolgte, die überwunden werden mußten feit der ersten. ! auf den'Appell des südafrikanischen Generals Smuts hin veranstalteten

Zusammenkunft mit den Sinnseins, bis zur heuttgen Lösung der Frage, kann Lloyd George das Zeugnis nicht versagen. daß er fein 'Ziel mit wahrhaft vorbildlicher Geduld, bewundernswertem Geschick und zä hester Energie verfolgte. Erst verhandelte er mit Sinn fein. Dann ging er mit dem Resultat der Verhandlungen j zur Ulsterregierung und verlrat dort den Standpunkt Süd irlands. Ulster lehnte ln den wesentlichsten Punkten ab. Jetzt mußte Lloyd George- wieder mit den Südiren mark ten und vertrat dort die Jmexeffen

Ulsters mit einer neuen Formulierung. So ging es hin und her. bis zwischen Südkrland uno der englischen Regierung schließ lich eine volle Einigung zustandekam. -Doch jetzt lautete Ulsters Antwort: Non posfumus.. und das Vetorecht, das denk 'Ulsterparlament von eng lischer Seite zugestanden war. wurde der englischen Re gierung zur eigenen Fußangel. Lloyd George arbelieta mit seinem Kabinett in Dauersitzungen ein neues Projckl aus. Nach der „Times' hat es folgende Hauvtbest.m- mungen: Innerhalb

ist die Ratifikation der bekden Parla mente, des englischen und irischen noch vorbetzalten, doch tritt der endgültige Fricdenszustand zwischen Südirland und England sofort ein. wie sich auch Ulster zur Lösung der Frage'stellen mag. Die endliche Beilegung eines Jahrhunderte alten blu tigsten Konfliktes zwischen zwei Nachbarnationen, an des sen Lösung die glänzendsten britischen Staatsmänner ver geblich rätselten, ist Lloyd George gelungen. Ihm gebührt heute, wie immer man sich sonst zu seinen verschiedene» Aktionen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 4
Datum: 10.08.1918
Umfang: 4
durchgeführt wurde. — Der „Zür cher Tagesanzeiger' meldet. Die Deutschen ldch nunmehr auf 20 Kilometer Länge und 10 Kllömeter Breite auf den Hügeln zwischen Ais ne und Vesle ohne eigentliche Einwirkung an gelangt und stehen jetzt auf einem für die Ver- Ädigung sehr geeigneten Stützpunkt. - - Nach einem Genfer Äericht l)atte Foch eine Unterre dung mit Elemenceau. W WW MWMMkll« S»U SiS dü WlMk, Wie unter dem 8. Auglist aus dein Haag gemeldet wird, hat der englische Ministerprä sident Lloyd Ge»rge

die. Offensiv? zur See mißglückte. Wäre sie ihnen geglückt, so wäre sie die letzte gewesen. Ueber das Wachstum des britischen Heeres sagt Lloyd George, daß sich die Ar - mee und Flotte von Großbritannien seit dem ten vergrößert hätte, die alle freiwillig men seien. (Das ist unrichtig: seit mehr ats 2 Jahren schon besteht in England die Wehr pflicht. D. Schriftl.) Falls die Vereinigten Staaten in demselben Verhältnisse Truppen lie ferten. dann würde die amerikanische Armee beinahe IS Millionen Mann zählen

Wendung, wie die vom Ä. März, wird der Feind niemals ein zweitesmal erleben. Amerika hat bereits eine große Armee in Frankreich. Der wirt schaftliche Zustand der Zentralmächte ist au ßerdem verzweifelt. Wir haben nicht die gering ste Sehnsucht, uns in ihre innenpolitischen An gelegenheiten zu mengen, aber wir dürfen nicht zögern, das Volk bei seiner- Aktion, sich zu be freien. zu unterstützen. Ueber den Frieden sagte Lloyd George, er glaube an einen.Völkerbund, aber dessen Erfolg

.' Der Schluß der Rede Lloyd Georges wur de mit lebhaftein Beifall aufgenommen. Nach einer Amsterdamer Meldung erklär te Lloyd George über den Frieden noch: Wir können keinen Frieden schließen, solange die- Md Umnämen diese Be- drgungen' MtferlW haben, Sie Leitung der Ge schäfte im Lande des Hauptfeindes haben. Es ist notwendig, Deutschland in diesem Kriege zu schlagen: denn wenn es nicht geschieht und der Völkerbund zustandekommt, würde das deutsche Schwert vor jeder Beschlußfassung

in den Krieg hineingetrieben, herrscht noch immer in Berlin. Schließlich erklärte Samuel, wir wollen den Krieg mcht aus wirtschaftlichen Gründen fortsetzen. Das „Berner Tagblatt' hat nach den letzt- hin gemachten Aeußerungen Lloyd Georges wenig Hoffnung mehr auf einen baldigen Frie den. Es schreibt. Lloyd George hat mit seiner Rede den Rest von Friedenshoffnung für den Herbst gründlich zerstört, denn wenn er den Handelskrieg gegen Deutschland nach dem Krieg verkündet, so ist schon damit erklärt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 10.08.1918
Umfang: 4
auf den Hügeln zwischen Äis- ne und Vesle ohne eigentliche Einwirkung an gelangt und stehen jetzt auf einem für die Ver teidigung sehr geeigneten. Stützpunkt. — Nach einem Genfer Bericht hatte Foch eine Unterre dung mit Clemenceau. N MW MWWWlll LlO «kW Süll die MMi. Wie untet/dem,8. August aus dem Haag gemeldet wird, hat der englische Ministerprä sident Lloyd George im Unterhaus eine Ueber- stcht über die gegenwartige Kriegslage gege - ben. Nach der holländischen Meldung führte er vis: Vor vier Jahren

Heeres sagt Lloyd George, daß sich die Ar - mee und Flotte von Großbritannien seit dem A ugust 191 4 um AH Millionen an Mannschaf ten veMößM'MtieTR^Il^MvmUrgnMonr^' dtgungvkr' lmserlegt-habeni-die Leitung derGe-^ men seien. (Das ist mrrichtig: seit mehr als 2 Jahren 'schon besteht.in England die Wehr pflicht. D. Schriftl.) Falls die Bereinigten Staaten in demselben Verhältnisse Truppen lie ferten. dann würde die amerikanische Armee beinahe 13 Millionen Mann zählen. Die Do - minions haben eine Million

, wird der Feind niemals ein zweitesmal erleben. Amerika hat bereits eine große Armee in Frankreich. Der wirt schaftlich«!' »Zustand der Zentrqlnmchte - ist- au -- ßerdem verzweifelt. Wir haben nicht die gering ste Sehnsucht, uns m.ihre innenpolitischen An gelegenheiten zu mengen, aber wir dürfen nicht zögern, das Volk bei jemer Aktion, sich zu be freien. zu unterstützen. Ueber den Frieden sagte Lloyd George, er glaube an einen Völkerbund, aber dessen Erfolg würde von den Bedingungen ab hängen. unter denen

er zustande komme. Es muß eine Macht hinter den gerechten Beschlüs sen stehen, die sie durchführen kann. Wenn wir dem Feind, zeigen können, daß eine derartige Macht besteht, dann wird der Friede kommen, früher nicht. Die Menschen, die den Krieg her» vorriefen, sind noch immer da. und wir kön nen keinenFriedenhaben, solange sie die wichtigsten Berater des Feindes sind. Jeder mann will Frieden, aber es muß ein billiger und dauernder Friede sein, hinter dem eine Macht steht.' Der Schluß der Rede Lloyd

Georges wur de mit lebhaftein Beifall aufgenommen. Nach einer Amsterdamer Meldung erklär te Lloyd George über den Frieden noch: Wir können keinen Frieden schließen, solange die, jenigen, die Rußland und Rumänien diese Be schäste im Lande des Hauptfeindes haben. Es ist notwendig, Deutschland in diesem Kriege zu. schlagen: Venn wenn es nicht geschieht und der? Völkerbund zustcmdekommt. würde das deutsche Schwert vor jeder Beschlußfassung auf den Be rn tungs tisch klettern. Nach diesen Erklärungen

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