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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.05.1940
Umfang: 4
stellen. Ein Umstand von nicht geringer Bedeu tung sei der, daß Churchill selbst sich sehr starker Kritik seitens gewisser konserva tiver Kreise ausgesetzt habe. Man ver- l nimmt überdies, daß bei der Unterhaus- Sitzung vom 7. ds. außer einigen Mit gliedern der Partei der Konservativen auch die arbeiterparteilichen Führer Att- lee und Greenwood sowie Sinclair/ Füh rer der Oppositionsliberalen, und ferner auch alt-Ministerpräsident Lloyd George der Beunruhigung der Oessentlichkeit , Ausdruck verleihen

werden. In Londoner Kreisen ist man der Meinung, baß das ^Schicksal der Regierung von der Art und Weise abhängen wird, in der sie vor dem Parlament ihre Politik verteidigt. Ii, strengstem Tone wird das Kabinett Chamberlain in einem Artikel oerurteilt, den Lloy George, der Schöpfer der neueren englischen Sozialgesetzgebung u. Organisator des Sieges der Alliierten im Weltkrieg, der schlagfertige und geistreiche Redner, im „Sunday Editoria!' veröf fentlicht hat. Lloyd George bezichtigt den Erstminister Chamberlain

der Dummheit. Der Titel seines Artikel lautet denn auch: »Dumm, schwach und schuldig.' Zunächst schreibt Lloyd George, es habe keinen Sinn, sich zu stellen, als glaubte man, daß nach dem bisherigen Verlauf des jetzigen Krieges die Dinge für die Demokratien gut stünden. Es sei für die demokratische Sache besser, den jenigen. die sich zu Vorkämpfern derselben machen, rechtzeitia die Wahrheit zu la gen, vor es zu spät ist. Lloyd George be hauptet, es sei eine Aenderung der Lei tung dringend notwendig

. „Wir stehen' — so führt Lloyd George aus — „nicht vor bloß einem unge heuerlichen Fehler: das Norwegische Fiasko ist nur ein Fehler aus einer un geheuerlichen Reihe von Fehlern.' Als solche Fehler zählt der Artikelschreiber auf.- Den Mangel an wirksamen Vorkeh rungen zur Schaffung einer mächtigen Luftwaffe, die Inftichlassung der Tschecho- Slowakei, die gegenüber Rußland ge führte Politik, den Umstand, daß Polen um Kamps ermutigt worden sei. ohne >aß man sich vorher über den Zustand des polnischen Heeres

und über den wah ren Zustand des polnischen Verteidi gungswesens vergewissert habe, ferner den Umstand, daß man den Polen nicht einmal ein Flugzeug zu Hilfe geschickt habe. Lloyd George zählt auch viele Fehler auf, die bei der Vorbereitung des Krieges begangen worden seien: In der Herstellung von Flugzeugen in der ^ . Kriegsindustrie, in der Ausbildung der^ werden. Andernfalls ist das Unglück un 5 Ei» Artikel »oa!loyd Scorge Und das Ergebnis von dem allem? So fragt sich der Artikelschreiber. Und hier prüft

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 06.05.1940
Umfang: 6
öffentlicht Lat. Llovd Georg« bezichtigt den Erst minister Ehamberlain der Dummbeit. Der Titel seines Artikels lautet denn auch: „Dumm, schwach und schuldig.' Zunächst schreibt Lloyd Georg«, es habe keinen Sinn, sich zu stellen, als glaubte man, dah nach dem bisherigen Verlauf des jetzigen Krieges die Dinge für die Demokratien gut stünden. Es sei für die demokratische Sache besser, denjenigen, die sich zu Vorkämpfern derselben machen, recht zeitig die Wahrheit zn sagen, vor es zu spät

ist. Lloyv George behauptet, eg sei eine Aendening der Leitung dringend notwendig. „Wir stehen' — so führt Lloyd George aus — „nicht vor bloß einem ungeheuerlichen Fehler; das norwegische Fiasko ist nur ein Fehler aus einer ungeheuerlichen Reihe von Fehlern.' Als solche Fehler zählt der Artikelschreiber auf: Den Mangel an wirksamen Vorkehrungen zur Schaf fung einer mächtigen Luftwaffe, die Jnstich- lassung der Tschccho-Slowakei, die gegenüber Russland geführte Politik, den Umstand, dass Polen zum Kampf

ermutigt worden sei, ohne dass man sich vorher über den Zustand des polnischen Heres und über den wahren Zustand des pol nischen Verteidigungswesens vergewissert habe, ferner den Umstand, dass man den Polen nicht einmal ein Flugzeug zu Hilfe geschickt habe. Lloyd George zählt auch viele Fehler auf, die bei der Vorbereitung des Krieges begangen wor den feien: I« der Herstellung von Flugzeugen, in der Kriegsindustrie, in der Ausbildung der Mannschaften. Und das Ergebnis von dem allem? So fragt

sich der Artikelschreiver. Und hier prüft er die Ereignisse der letzten Monate, angefangen vom polnischen Feldzug bis zur unglücklichen Expedi tion nach Norwegen. Lloyd George findet, die Schlagfertigkeit, die Bereitschaft, die Umsicht, die ausserordentliche diplomatische und strategische Leistungsfähigkeit seien auf der Seite der Natio nalsozialisten, alle Fehler, alle Unfähigkeiten, alle Mängel auf der Seite der Alliierten. Des weiteren schreibt Lloyd George, die Alli ierten seien der Lage in Norwegen vollkommen

unvorbereitet gegenübergetreten, dadurch sei man zum Rückzug gezwungen worden, dies habe dem Prestige der Alliierten einen ernsten Schlag versetzt und in einem Kriege, in welchem — so bemerkt Lloyd George — alles von der Haltung der Neutralen abhänge, sei dieser Schlag nicht wiedergutznmachen. Lloyd George klagt direkt den Erstministcr an. Er schreibt: Als der Erstminister den guten Ausgang der Zurücknahme unserer Truppen von Drontheim mitgcteilt hatte und das bezügliche Kommuniquce des Kriegsministcriums

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 10.05.1922
Umfang: 8
nicht scheitern lassen, weist aber gleichzeitig die Anregung Lloyd Georges, die Versailler Signatarmächte vor dem kritischen 31. Mai, an dem Frankreich marschieren will, zu einer Besprechung zusammenzubringen, im kamen Frankreichs brüsk zurück. Pariser Blät- er berichten ausführlich über die zweistündige lnterredung Barthous mit Lloyd George. Sie ^richten, daß Lloyd George mit der Auflösung )er Konserenz und mit der Erklärung gedroht labe, England werde sich, nachdem Frankreich, Belgien und Sowjetrußland

- cheidung beim russischen Memorandum, aus des- en Abänderung die Franzosen und Belgier be gehen, während noch niemand weiß, wie sich die Bussen selbst dazu verhalten werden. Ihre Ant- vort steht noch immer aus. Tschitscherin erwar- et die letztenMarschbesehle aus Moskau. Unter diesen Umständen hat Lloyd George Barthou er- Ucirt, eine Änderung des Memorandums könne solange nicht stattfinden, als nicht die russische Antwort bekannt sei. Reuter gibt der Erwar tung Ausdruck, daß Belgien und Frankreich

ihren Widerstand gegen das Memorandum in der unveränderten Gestalt aufgeben; wenn nicht, werde Lloyd George abreisen; sein Zug stehe bereit.. . . über die Haltung der Rüssen liegen zuver- lässige neue Meldungen nicht vor. Es ist mög lich, daß man sich in Genua schließlich dock mit irgend einer Antwort der Russen begnüge, wenn sie einen Ramn für weitere Verhandlungen äN einem anderen Orte offen läßt. Die Bolschewiki bestehen aus einer Kreditforderung von minde stens 3 Milliarden Goldrubel. Der deutsche

Reichskanzler Dr< Wirth hatte am Sonntag eine zweieinhalbstündige Unter- redung mit Lloyd George. Es hat den Anschein, i daß die Deutschen um eine'Vermittlung zwischen den Alliierten und den Russen angegangen wer den. Wenn man sich erinnert, mit welchem Spek- takel anfangs der Abschluß des deutsch-russischen Vertrages aufgenommen wurde, so entbehrt die Wendung, daß die Deutschen nunmehr zu Hilfe gerufen werden, um einen mo6us vivsnäi zwi- . schen den Alliierten und Rußland herbeizusüh- ! ren

, nicht der Komik. i Sowohl in Paris als in London unkt die Presse in langen Leitartikeln über den „Bruch der Entente', Die Deutschen werden gut tun, in dieser Beziehung sehr vorsichtig zu sein. Man hat keinen Anlaß, von den Differenzen der Herrschasten viel Gutes zu erwarten. Ein Hei- nesches Wort ließe sich hier dahin variieren: Wenn es die Alliierten juckt, müssen die Deut schen sich kratzen. Die Energie und Gewandtheit Lloyd Geor-; ges, der absolut zum Ziel gelangen will, und das geschlossene Zusammengehen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 06.05.1922
Umfang: 12
250 Mil lionen. Amerika fordert, daß Frankreick mit der Rückzahlung der Kriegsschulden an Amerika im Jahre 1922 beginne. Die -ganze Schuld ist in dreißig Jahren abzutragen. Die Abrüstungsfrage. Paris, 6. Mal. In allernächster Zeit wird durch die südamerikanischen Staaien eine Ab rüstungskonferenz «inderufen werden. Fortschreitende Isolierung Frankreichs. LloydGeorges neuesterGegenzug Die Berufung des Reichskanzlers und Dr. Rathenaus zu Lloyd George ist ein englischer Gegenzug gegen das Verhalten

Poincarös. Verständlich, daß weitgehende Kommentare so wohl in Genua wie auch sonst an diese Begeg nung geknüpft werden. Wir möchten uns einem solchen übereilten 'Vorgehen nicht anschließen. Bei dem schwankenden Charakter Lloyd Georges ist es sehr gut möglich, daß diese Einladung an die deutsche Delegation nur eine Geste ist, eine Geste, welche besagen soll, es geht auch anders. Weitergehende Kommentare daran zu knüpfen. etwa im Sinne einer Hoffnung auf neue Ori entierung der englischen Politik

, wie es In nuna bereits der Fall zu sein scheint, dünkt uns äußerst gewagt. Wir möchten auch Überhaupt den englisch- französischen Gegen atz nicht überschätzen. Er führt zu einer Kraftprobe zwischen Poincarz und Lloyd George und wenn Lloyd George Sieger bleiben kann, wird er es natürlich mit allen Mitteln anstreben. Kann er es aber nicht, so wird er auch sich anders einstellen können. Das haben wir wiederholt bei ihm erlebt. An einen Bruch zwischen den Cntentestaaten möck>- ten wir solange nicht glauben

handle. Barthou hat ummodeln las ich zweifellos in Genua etwas , en, aber im letzten Grunde bleibt er der Pertreter der Regierung Poin- carös. Englands Stellung Ist durch ein Zerwürf nis mit Italien weiter erschwert worden. Es handelt sich dabei um den -Vertrag Italiens mit Angora, wobei man offenbar in Rom nicht ge nügende Rücksichten auf England genommen hat. Lloyd George hat aber dafür eine Reihe neuer Bundesgenof Präsidenten von E en bekommen. Die Minister- , .... tland und Lettland haben ganz

deutlich die Anerkennung Sowjetruß lands gefordert, die im übrigen nach vorliegen den Meldungen auch der amerikanische Präsi dent Harding will. Sehr wesentlich ist es auch, daß ein Teil der Kleinen Entente wieder einmal in feiner Haltung schwankend geworden ist. Alles in allem wird die Situation immer un klarer statt klarer. Vermittlung Deutschlands ln der russischen Frage. Berlin, 6. Mat. * Die Blätter melden aus Genua, daß heute eine Unterredung zwischen Lloyd George und Dr. Wirth stattfilnben

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Dolomiten
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Seite 2 von 16
Datum: 24.12.1932
Umfang: 16
Annäherung zwischen dem französischen und dem amerikanischen Standpunkt herbeizuführen, an statt die Kluft zwischen beiden Ländern zu er weitern. Sodann nahm die Kammer eine von der radi kalen Fraktion eingebrachte und auch von den Sozialisten unterstützte Dertranensresolution mit 365 gegen 215 Stimmen an. Llstzö Grorge droht mit der Beröjfentlichvng geheimer Kabinetts- Protokolle L o n d o «, 28. Dezember. Lloyd George lieh sich am Donnerstag in der Schluhsttznna des Unterhauses zu einem auf geregten

Wutausbruch gegen den abwesenden, ihm bis aufs Blut verhaßten Premierminister Mac Donald hinreihen und drohte mit der Es ist ei« jämmerlicher Streit, denn es han delt sich um die Sünden der Vergangenheit. Zu grunde liegt ihm vie Frage der Verantwortung kur die Schuldenrraslung mit Amerika. Es han delt sich kurz um folgendes: Lloyd Georg« behauptet, dah er als Premier minister nie den Äbfchluh eines einsaitigen und bedingungslosen Schuldenabkommens mit Ame rika zugelasten haben würde, wie Daldwin

es ab geschlossen hat. Er würde nur ei« Abkommen unter den Bedingungen der Balfour-Rote zu gelasten haben, wonach England nur zahlen würde, wenn es von seinen Schuldnern Zahlung empfängt. Der Widersacher im Streit »st Sir Robert Hörne, der sich schützend vor keinen Par teiführer Baldwin stellt. Kurz vor dem Sturze Lloyd Georges war Horne als Schatzkanzler der Koalitionsregierung nach Amerika geschickt wor den und er behauptet, dah die ihm von Lloyd George mitgegebenen Instruktionen des Kabi netts

keine solchen Bedingungen enthalten habe, wie Lloyd George es darstelle. Horne hat im Unterhaus erklärt, dah er mit Zustimmung von Lloyd George genau dasselbe Schuldenabkommen in Washington abgeschlossen haben würde, wie es t Baldwii win tat. Lloyd George hat nun die Veröffentlichung der Geheimvrotokolle verlangt, liozu vie Zustimmung des Königs nötig ist. Das at aber die Regierung abgelehnt, da ein solcher wozu “ rt aber die Regierung abgelehnt, räzedenzfall das ganze System der gemein samen

Kabinettsverantwortung ln Frage stelle« und das Funktioniere« dieses fundamentalen Grundsatzes der englischen Parterregierung in Zukunft unmöglich machen würde. Run erklärte Lloyd George, es fei unerhört, dah dl« Lords es wagten, einem Mitglied des Unterhauses mit Gefängnis zu drohe«. Trotz dieser Drohung würde er die ganzen Geheim dokumente veröffentlichen, wenn noch weitere einseitige und teilweise Veröffentlichungen von anderer Seite über dies« Dinge in die Oessent- lichkeit dringen würden. Die Frage sei

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.01.1922
Umfang: 8
an dieser Gesellschaft teilnehmen muß, festgesetzt werden. Voraussicht lich' werden Deutschland, England. Frank reich. Italien. Belgien und Japan Teilhaber dieser Gesellschaft werden. Die alliierten Regie rungen werden ihre Vertreter in der Repara tionskommission benachrichtigen, daß dieselbe die Entscheidung Deutschland zur Kennt nis bringe. « Morgen geht Lloyd Georges heim. London, 10. Jänner. ' An maßgebender Stelle verlautet, daß Lloyd George sich mit der Absicht trage, Cannes am Donnerstag zu verlas sen

hoffen. Allein noch ist größte Vorsicht nötig Es ist noch nicht klar, in welchem Geist die Beschlüsse gefaßt find' ein deutschfreund licher ist es aber sicher nicht. Den Vorwurf, deutschfreundlich zu sein, hat der Urhe ber dieser Beschlüsse'selbst, Lloyd George, zurückgewiesen. Aber England will wieder fried liche Verhältnisse in der Welt herstellen, die sei' nem Handel ertauben, sich auszubreiten, und des halb ist sein Wunsch wohl aufrichtig, Mitteleu ropa vor verworrenen Zuständen, wie sie seit

Jahren im Osten herrschen, zu bewahren. Frank reich hat in Cannes nun auch den englischen Grundsätzen des friedlichen Wiederaufbaues zu gestimmt; allein die Zustimmung schöner Grund sätze garantiert noch keineswegs ihre praktische Anwendung. Schon liegen Stimmen aus Paris vor. die heftigen Protest gegen ..die Verschwö rung von Cannes' erheben. Lloyd George wird noch viele Hindernisse zu überwinden Haben, ehe er mit Recht wieder von einer Einmütigkeit ^er Alliierten oder gar von dem Eintrachtsge fühl

der Völker Europas reden kann. Die Be merkung. die der offiziöse „Temps' an die Vor ladung deutscher Delegierten knüpft, ist dafür be zeichnend. Er sagt, man müsse die Nervosität den Schwachen überlassen. Frankreich habe ein mächtiges Heer und halte das linke Rhein ufer besetzt. .. Nachdem Lloyd Georges die Konferenz mor gen zu verlassen gedenkt, glaubt er wohl selbst nicht an die rascke Einigung auf den friedsamen, wirtschaftlichen Aufbau. ^ Wenn die Beschlüsse über den Zahlungsauf schub mit sich reden

etwas spü ren kann. Treten diese Förderungen in Kraft, so wie sie beabsichtigt sind, dann kann Deutsch land, sagen die „M. N. N.', auf eine Einladung nach Genua ruhig verachten. Es hat keinen Sinn, einen Ertrinkenden aus dem Wasser zu ziehen, um ihn aus dem Trockenen abzu würgen. Lloyd George habe in seiner Rede für die Wirtschaftskonferenz, ausdrücklich erklärt: Man dürfe Deutschland nicht dadurch zur Verzweif lung bringen, daß man zu hohe Anforderungen an es stelle; sonst werde man Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 11.12.1923
Umfang: 8
, mich des Sigennutzens zi/ beschuldigen. Diesmal wirft man mk vor. ich strebe eine Sinekure bei den Etschioerken an. Mei nen Ansichten über die Verwaltung der Erschwerte gab ich im „Tiroler' vom I. Fe bruar 1922, vom 5. Jänner 1923. diesmal „auf Grund einer Anregung aus dem Ver waltungsrat der Etschwerke' u. oom3. Juli 1925! Ausdruck. Ich schlug in allmählicher Ent wicklung meiner Ideen unter Ausrechterhal tung der Rechte der Eemeinderäte Sie tlmge- Aus diesen Lord Derby hat Lloyd George v scharf. Me? Der Mann

hat ja mehrmals leinen Standpunkt gewechselt! Nie wird Lloyd George das einem Politiker verzeihen, «i«m anderen nämlich. Was, gestern abends hat er hier in Pre- V» gesprochen, Derby? Gesprochen? höhnt David Lloyd George. — Es war eine Zir kusvorstellung! Looping che Loop! Salto- 2wttZle oom Freihandel zum Schutzzoll! ?reston lacht sich schie'. Lloyd George lagt Ach rasch edvas Lokales: „Wenn jemand eine Kloake unter der Hauptstraße von Pre- zu bauen gehabt hätte, hätte er sich das Nvch länger überlegen müssen

, als das Ka binett sich's überlegte, bevor es daran ging, wl System abzuschaffen, das mit dem Leben «r Industrie so innig verwoben ist ' Kid schon ist der Zug in Blackburn. Lloyd «v°ge unermüdet und unermüdlich spricht 6er Baumwolle. In Blackburn ist die Baum- .Die Baumwollindustrie ist auf Freihandel «-ufgehaut, sie möge zusehen, man ihre Grundlage nicht unter ihr ent- ! ^uch demoliert er, knapp vor der Absahrt ^ Zuges, noch rasch den Sozialismus: „Das ^'iil ist durch die Arbeit geschaffen, also ^ es Wahnsinn

, wollte die Arbeit ihre °A»e Schöpfung vernichten.' Der Zug preist. unter seinen Rädern liegt die Lehre des «rl Marx. Lurnley sagt Lloyd George, daß die Mmen Theorien die vernünftigen Leute so erschrecken. In Carly bittet er die Masse auf dem Bahnsteig um eine stabilere Politik. In Bolron erwartet ihn sein Auto. Ja. aber wie zum Auto gelangen? Dreißigtau- send frenetische Zuschauer stehen auf dem Weg. Lloyd George schlängelt sich durch und brüllt. Er brüllt durch ein große; Sprach rohr, das ihm wer gereicht

l>at. Gleich fällr ihm was Nettes «>n: „Was dieses Sprachrohr für die menschliche Stimme ist, das >st der Freihandel für unsere Industrieprodukle. Er sendet sie weiter hinaus lmd stärkt ihren Um fang.^ „Lord Derby?' schreit er durchs Sprach rohr, „Lord Derby ist ein Tänzer, der so rasch herumpirouetticrt, daß man glaubt, er hätte zwei Gesichter.' Lloyd George hat mindestens zehn Gesich ter. Seine Pirouetten sind rasch, rasch, rasch. Schon sitzt er im Auto. Durch einen Schnee sturm rast er nach Oldham

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 4
Datum: 03.03.1921
Umfang: 4
verhandelt. Der deutsch«! Außenminister legte den deutschen Standpunkt dar a,ti> beantragte,daß dann Staatssekr. Dr.Sim svn die dem- schen Gegenvorschläge verlesen dürfe. Lloyd George un terbrach die Verlesung und erklärte, m>an kön»e darauf verzichten, der deutsche Standpunkt bilde nicht einumt die Grundlage für eine Diskussijon. Werm DeutschlaN- auf dem Wege seine Gegenvorschläge fortfahre» könnte schließlich die Entente mach zahlen müssen. Lloyd George erhob sich u. alles ghrg formlos auseinander

. Der demjche Vorschlag geht dahin, daß die Zahlungen 150 Milliarden in Gold betragen sollen. Marschall Fach soll den: 'Lloyd George nahegelegt haben, sofort mit Zwangsmaßnahmen zu beginnen und d'ie Besetzung De»tschla«os über Frank furt und Stuttgart bis München vorzuschieben, hoch hau England daran fest, daß vor dem *1. Mai, an 'dem erst die deutsche Zahlungspflicht beginnt, Gewaltmaßregeln tricht anwendbar seien. j Die verschiedenen Meldungen lauten: > Paris» 1L März. Die „Ag. Hsavas' meldet aus | London

: Die Konferenz wurde heute um 11 Uhr 30 i vormittags eröffnet. Premierminister Lloyd George be- i grüßte die deutschen Delegierten und erklärte, die Alliier- , ren hätten beschlossen, folgenden Beratu»zsmodus zu be- ! vbachten: 1. Wiedergutmachungen; 2. Entwaffnung. Minister des Aeußern kvr. Simions stiinmt diesem Bov- > schlage zu und begann sein Exposee, wobei er hinzusügte. ! daß die deutschen Sachverständigen Gegenvorschläge auf- . gestellt hätten, die von den Sachverständigen der Alliier

, internationale ALleihe begeben wcd, de und nach fünf Jahren ei» Neues Finanzabkommen ge- troffen werden soll.. Die Darlegungen Dr. Smüonä riefen eine« seyr un günstigen Eindruck hervor. Lloyd George erklärte, die Gegenvorschläge ließen ' .sauf einen vollständigen Lttmrgel a» Verständnis für die Lage schließen. Wenn das die Gegenvorschläge im Demi ; ausführende Memorandum den Darlegungen Tr. Simons entspreche, verdiene es weder eine PrüjuNg Mch eine Erörterung. Lloyd George, der sich über die Unnachgiebig

- keit in den Gegenvorschlägen sehr mißvergnügt zeigte, er klärte einem deutschen Delegierten, es ist Zeit, die Sitzung zu schließen, denn sonst werden schließlich Noch wir zu zah len haben. Die ^Vertreter der Verbündeten werden slcy um 4 Uhr nachmittags wieder versammeln. Die Meldung der „Ag. Havas' ist natürlich im Sinne der Entente gesärbt. Lloyd George hat den deutschen Vorschlag, der auf Zahlung von 150 Milliarden Gold- mark in 30 Jahren hinaus lauft, nicht erfaßt. Der Mai länder „Secolo' meidet

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 04.10.1939
Umfang: 6
. England habe bereits zu viele übereilte Entscheidungen getroffen und die Schicksale dieses Krieges hin gen nicht nur von Großbritannien ab; die Ver einigten Staaten. Italien und selbst Rußland können gewaltigen Einfluß auf die Lage aus- Lben. Chamberlain erklärte sich mit Lloyd Georg« vollkommen einverstanden, doch lägen solche Vorschläge wie die in Rede stehenden itodj nicht vor und es wäre beim jetzigen Stande der Dinge voreilig, anznnehmen. daß derartige Vor schläge gemacht werden könnten. Niemand

. daß man. da der Krieg jetzt in einen neuen Abschnitt trete, mit der größten Eemissenhastigkcit auf die Lage des Lan des und die richtige Wahl des künftigen Vor gehens bedacht sein müsse. Leben in die Aussprache brachte ein Zwischen fall zwischen dem konservativen Abgeordneten Duff Coopcr und Lloyd George. Duff Eooper forderte geschlossene Parlamentssitzungen und bemerkte, haß der stärkste Beweis für die Rot- ivendigkeit derselben gerade in der Red« Lloyd Georges liege, dessen Worte als Rat zur Nach giebigkeit

ausgclegt werden könnten, insoweit er erklärte, die Vorschläge der deutschen Regie- rung dürften nicht zurückgewiesen werden. Lloyd George erwiderte darauf, er habe nicht im mindesten dazu geraten, einen heliebigen Friedensvorschlag anzunehmen. Er sei der letzte, der einen Vorschlag zum Nachgeben annehmen würde, glaube aber trotzdem, daß das Parlament die Frage prüfen miisie, ob cs nicht zeitgemäß wäre, eine Konferenz einzuberufen, die unter Teilnahme der Vereinigten Staaten über die Natur

der Vorschläge urteile. Es sei dies das erstemal in seinem Lebe», — fuhr Lloyd George fort — daß er der Feigheit beschuldigt worden sei und Duff Eooper solle, seine Worte zuücknehmen. Duff Eooper erwidert, er habe nicht die Absicht gehabt, Lloyd George der Feig heit zu beschuldigen, sondern nur darauf auf merksam machen wollen, daß seine Worte von interessierter Seite als Aufforderung zum Nach- geben ausgelegt werden könnten. Nach Duff Eooper sprachen zwei Abgeordnete, die ebenfalls die Rede Lloyd Georges

kritisierten und sie für sehr unzeitgemäß erklärten. Für die These Lloyd Georges trat der arbeiter parteiliche Abeordncte Buchanen ein. der unter anderem erklärte, man solle sich die Frage vor legen. ob das Volk nnrklich einhellig cnt- schlosien sei. der Regierung zur Fortsetzuna des Krieges zuzustimmen. Die Antwort auf diele Fraae lei. daß niemals acacn einen Krieg «ine solche Abneigung beim Volk herrschte, wie gegen den ietziaen. Buchanan versicherte, daß Polen überhaupt nie in einen Krieg eingctreten

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 17.04.1917
Umfang: 8
Dienstag, 57. Apri! 1917 »Meraver Zeitung'' Nr. S7 Seite S Oorä öeorge über Deutlcklanä. »So spricht kein Sieger, so spricht niemand, der sich des Sieges sicher wähnt!' Aus London wird berichtet: Der American Luncheon Club hatte am 12. ds. Lloyd George als Gast. Der amerikanische Bot schafter führte den Vorsitz. Zugegen waren u. a. General Smuts, der kanadische Premier minister, Robert Borden, der italienische Bot schafter, die russischen, französischen und kuba nischen Bevollmächtigten

und mehrere Kabi nettsmitglieder. Der amerikanische Botschafter Page sagte: „Wir kommen nach Europa weder für eine materielle Belohnung, noch um Gebiets ausdehnung oder Schadenersatz zu verlangen, sondern nur, weil wir die Pflicht versehen müssen, die gefährdete Demokratie zu be schützen.' Nachdem der amerikanische Botschafter Lloyd George begrüßt hatte, sagte Lloyd George: Die Tatsache, daß Amerika schließ lich Partei nahm, macht es der Welt völlig klar, daß dieser Krieg kein auf Gebietsausdeh nung

ist. sich auch an den Tisch zu setzen, wenn über die Aüedensbedingungen unterhandlt wird. (Bei fall.) Diese Konferenz wird das Schicksal der Nationen entscheiden, sowie den Lauf der Menschheit Gott weiß für wie lange. (Beifall.) Im Anschluß an die Verbrüderungsfeier lichkeiten zwischen Amerika und England in London erklären die „Times' in der Bespre chung der Rede Lloyd Georges: „Wenn Ame rika sich nicht an den Tisch der Friedenskonfe renz setze, so würden dadurch die Entscheidun gen dieser Konferenz der Vorteile beraubt

wer den, den die besten Gedanken der neuen Welt bringen könnten.' Die „Pall Mall Gazette' schlägt die Feier eines Amerikatages in ganz England vor. Das Land soll mit amerikani schen Flaggen versehen und die amerikanische Nationalhymne überall gesungen werden. Der Plan hat Aussicht auf Durchführung. » Au diesen Ausführungen deZ eng ischen Mk Merpräsidenten Lloyd George bemerkt Aich. May in einem Leitartekel der „Voss. Ztg.': .. Was er gestern sagte, war eine geschickte Berechnung auf amerikanische

gewann, seit die Frage einer deutschen Flotte ein leben« diges Echo im Herzen des Volkes sand^begann die Abkehr. ».. Lloyd George rechnet aus die Vergeßlichkeit, aus den geringen Sinn der Amerikaner sür ihre eigene Geschichte, wenn er sie als Bundesgenossen in diesem Kampse um die Freiheit begrüßt. Es ist in diesen Ta gen oft darauf hingewiesen worden, daß die Entwicklung der deutschen und amerikanischen Freiheit und Größe in gleicher Richtung ge gangen ist. Im Gegensatz zu seinen Briten

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.03.1932
Umfang: 8
, 21. März. Lloyd George hat seine Nekonvale-zentenzeit dazu benutzt, um mit einem »Die Wahrheit über Reparationen nnd Kriegsschulden' be titelten Buch, das der Londoner Verlag Heine- Mann veröffentlicht, in die große Debatte über Reparationen und Schulden und hiermit in die kommende Lausanner Konferenz einzugreifen. Der intl>r'!sìintefte Teil des Buches ist natür lich-der, in dem Lloyd George als.Mitverfcisssr des Versailler Vertrages und als englischer Vertreter bei den ersten

Nachkriegskonserew.en aus eigenen Erlebnissen schöpft so wenn er uns einen Dialog zwischen Lloyd George und dem damaligen französischen Finanzminister, dem heutigen Präsidenten Dvumer. niederschreibt. Doumer hatte auf der Pariser Neparations- konferzen vom 24. bis zum 29. Januar 1931 zwölf Milliarden Goldmark pro Iahr ver langt, die Deutschland aus seinen Exportüber schüssen zahlen müsse. „Dazu muß Deutschland allerdings arbeiten!' Hierauf erwiderte Lloyd George, daß Deutschland vor dem Kriege zehn Milliarden Mark ausgeführt

und für elf Mil liarden eingeführt habe. Woher solle es den Jwölf-Milliarden-Ueberschuß nehmen? Dou» mers Antwort war. daß zwölf Vorkriegsmil liarden im Jahre 1921 nur noch sechs oder sieben Milliarden Goldmark darstellten! Das ist ein Beispiel unter vielen, die be weisen. wie die Alliierten selbst sich alle Aus sichten vernichteten, von Deutschland bezahlt zu werden, so daß es Lloyd George heute über haupt nicht mehr der Mühe für wert hält, Re parationen zu fordern. Anstatt dessen sollten sich, so sagte

zwischen seinen Regierungen einfach der: eine demokratische deutsch? Regierung rönne nicht zahlen, während eine nationalistische oder kommunistische Diktatur nicht zahlen wolle. Das meiste, was man von Deutschland noch erwarten koune, sei der Zinsendienst der Boung- und Dawes-Anleihe. Im gleichen Sinne fordert Lloyd George die Vereinigten Staaten auf, im eigensten Interesse ihre Schul denforderungen zu streichen, mit denen sie letzten Endes nur Lick selbst ruinieren würden. Lloyd Georges Buch, das neben vielen

- Das Defizit beträgt so- „Dis i^Làstucks-kommissioo' deren Anschuldigungen den Franzosen „Mani pàtionen' mit den Wiede^raufbaukosten vor wirft, und das Poincaré einen „Hauptmann ^en gegenüberst'ehen der Heilsarmee angesichts des Teufels' nennt, mit im Monat Februa7' s21'MillimVen ' Lire wird in Frankreich voraussichtlich keine Freude und bleibt hinter dem mittleren Defizit der vor hervorrufen. In England durfte es keinen ausgegangenen sieben Monate des Haushaltes, Widerspruch erregen, da hier Lloyd Georges

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 10.12.1921
Umfang: 8
aus und.bewog die Regierung 'Lloyd Georges zu ernstlichen Verhandlungen über die irische Frage. Aber immer wieder türmten sich berghoch SchwieriAoiten auf. Doch Lloyd George, der geniale Diplomat, der gewagteste aller Vorhand» kungsleiter. verstand cs immer wieder, den Wagen um- ^ zurangiererr. Er packte die schwierigsten Probleme, wenn fie von einer Seite aus sich nicht lösen wollten, von 1 einer ort’bcm Seite an. Mehr denn ommal sah man alles wieder, einstürzen. was bereits aufgebaut war. Die' ersten

Tagendes ^hristmonats waren für die Entwicklung • der englisch-irischen Verhandlungen hochkriiisch. ' ! Doch Lloyd George sah das Unglück, das ein Schei tern der Verhandlungen für Irland und England herauf- - beschwören mußte. 5 U deutlich vorher, daß er nicht alle! seine dipkomatische Kunst daran gesetzt hätte, es zu vsr- - Rädern. Wir auch nur oberflächlich all dis Etappen verfolgte, die überwunden werden mußten feit der ersten. ! auf den'Appell des südafrikanischen Generals Smuts hin veranstalteten

Zusammenkunft mit den Sinnseins, bis zur heuttgen Lösung der Frage, kann Lloyd George das Zeugnis nicht versagen. daß er fein 'Ziel mit wahrhaft vorbildlicher Geduld, bewundernswertem Geschick und zä hester Energie verfolgte. Erst verhandelte er mit Sinn fein. Dann ging er mit dem Resultat der Verhandlungen j zur Ulsterregierung und verlrat dort den Standpunkt Süd irlands. Ulster lehnte ln den wesentlichsten Punkten ab. Jetzt mußte Lloyd George- wieder mit den Südiren mark ten und vertrat dort die Jmexeffen

Ulsters mit einer neuen Formulierung. So ging es hin und her. bis zwischen Südkrland uno der englischen Regierung schließ lich eine volle Einigung zustandekam. -Doch jetzt lautete Ulsters Antwort: Non posfumus.. und das Vetorecht, das denk 'Ulsterparlament von eng lischer Seite zugestanden war. wurde der englischen Re gierung zur eigenen Fußangel. Lloyd George arbelieta mit seinem Kabinett in Dauersitzungen ein neues Projckl aus. Nach der „Times' hat es folgende Hauvtbest.m- mungen: Innerhalb

ist die Ratifikation der bekden Parla mente, des englischen und irischen noch vorbetzalten, doch tritt der endgültige Fricdenszustand zwischen Südirland und England sofort ein. wie sich auch Ulster zur Lösung der Frage'stellen mag. Die endliche Beilegung eines Jahrhunderte alten blu tigsten Konfliktes zwischen zwei Nachbarnationen, an des sen Lösung die glänzendsten britischen Staatsmänner ver geblich rätselten, ist Lloyd George gelungen. Ihm gebührt heute, wie immer man sich sonst zu seinen verschiedene» Aktionen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 13.07.1921
Umfang: 8
Seite 4 Versöhnung in Irland. Das irische Problem scheint hart vor. der Lösung zu stehen; de Valera richtete an Lloyd George ein Schreiben, in dem er sagt, es sei auch der Wunsch der Iren, dein jahrhundertealten Streit zwischen den zwei Völkern der beiden Inseln ein Ziel zu setzen und die Verbindung von Harmonie und guter Nachbar schaft wieder herzustellen. De Valera und die anderen Führer nahmen die Einladung Lloyd Georges, nach London.zu,.kommen,Das Wichtigste jedoch, ist, daß schon am Montag

die Feindseligkeiten einge stellt wurden. Der Friede zwischen Irland und England wäre ein weltgeschichtliches Ereignis. Mit der Annahme der Einladung von Lloyd George durch de Valera tritt der große Versöhnungsversuch zwischen England und Irland in sein zweites Stadium, denn der Konferenz von London vorangegangen sind die Be ratungen zwischen den Sinn Feiner« und den Ulster- leuten, über die bisher zwar noch nichts Näheres bekanntgeworden ist, von denen aber wiederholt ge sagt wurde, daß sie zu einem günstigen

Ausgange führen würden. „Der ruinöse Konflikt,' von dem König Georg in seiner Belfaster Thronrede sprach, der jahrhunderte lang gedauert hat, der bis in die Zeiten Elisabeths, Richards II., Pitts zurückreicht und dessen Schlichtung keinem englischen Staatsmanns bisher gegluckt ist, kann nun möglicherweise bald seinen Abschluß finden. Es wäre der größte politische Erfolg, den Lloyd George bisher errungen hat. Und er würde ihn er reichen, trotzdem er gerade in der irischen Frage eine Politik verfolgte

gemeldet. Die irischen Franktireurs üderboten einander an Greuel. De Valera peitschte seine Leute zum äußersten; neben Lloyd George wird auch dieser Mann in der großbritannischen Geschichte uuu vielleicht für ewig eine große Gestalt stin, de Valera, ein Halbire, dessen Vater aus Spanien stammte, dessen Mutter eine Irin aus der Grafschaft Limerick ist und der heute L8 Jahre Mlt. Die Schreckenstaten auf beiden Seiten nahmen einen solchen Umfang an, daß sich schließlich in England viele Stimmen erhoben

belaste. Tiroler ^ Die Versöhnung scheint nun ncche. Allerdings darf nickt verschwiegen werden, daß noch größere Schwierigkeiten zu überwinden sind, denn Irland forderte bisher für sich die völlige Unabhängigkeit bis zur besonderen republikanischen Staatsform und England lehnte diese Forderung aufs schärfste ab. Das Selbstbestimmungsrecht hat nach dem Willen Lloyd Georges und Englands gegenüber den Iren ganz zu schweigen. Lloyd George vertritt mit aller Energie, mit aller Beharrlichkeit und Zähigkeit

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 10
Datum: 18.01.1918
Umfang: 10
einräumen, über die aus dem rus sischen Staatsverbande ausscheidenden Gebiete Forderungen aufzustellen: zu diesem Zwecke finden ja die Verhandlungen statt. Aber die Widersprüche und Gegensätze aus der Welt zu schassen, wird es. wie die letzlen Verhand lungen zeigen, noch schwieriger Arbeit bedürfen. MMMIlWM Liest man die jüngste Rede Lloyd Georges, die er vor den Vertretern der Trade Union Englands hielt, so weiß man wirklich nicht, ob und inwieweit man sie ernst nehmen soll. Aeußerlich macht

mögen. Kalt man diese Rede gegen über den von wirklichen ethischem Geiste durch wehten Reden eines Grafen Czernin, eines Grafen Bertling und eines Kerrn v. Bethmann- Sollweg, so kommt man zum Schlüsse, daß hinter all' den löse aneinandergereihten Sätzen Lloyd Georges nichts anderes versteckt ist als ein Vernichtungswille Albions. Symptomatisch ist, daß endlich einmal Eng land aufgehört hat, von der unbedingten mili tärischen Niederringung der Zentralmächte zu reden. Betrachten wir, was Lloyd George

, „eine Selbstregierung auf Grund wirklich demokra tischer Grundsätze' verlangt. Würde sich Zerr Lloyd George etwas mehr mit den innerpo litischen Verhältnissen Oesterreichs befassen, würde er wissen müssen, daß OesterreichsNationen und Parteien gar kein Verlangen nach einer parlamentarischen Regierung, nach einer „Selbst regierung' tragen! Namentlich hier zeigt sich der Bluffer, aber nicht der große Politiker Lloyd George! Wenn Lloyd George „aus denselben GrülldA^L---' die Befriedigung des natürlichen Anspruches

der Italiener (lies Oesterreichs) auf Vereinigung mit dem Volke gleicher Rasse und Sprache' verlangt, dasselbe für die österreichischen Ru mänen, so enthüllt sich darin die nackte eng lische Destruktionspolitik, die so gar nicht mit den „idealen' englischen Friedenszielen in Ein klang zu bringen ist. Nur wenn dies Oester reich-Ungarn täte, nur wenn wir uns zerstückeln würden, dann hätten wir nach Äerrn Lloyd Georges Worten eine Existenzberechtigung, „anstatt lediglich ein Werkzeug der verderb lichen

militärischen Autokratie Deutschlands' zu sein. Will uns Lerr Lloyd George ködern oder bestem? Gewissen Politikern, sagt die „Infor mation', mögen diese Worte als' Strohhalm für ihre politischen Donquichotterien dienen. , der gesunde politische Verstand der breiten Massen Oesterreich-Ungarns weiß aber solche Phrasen entsprechend einzuschätzen. WM »kl WM. Wir hören Wilsons Botschaft und uns fehlt der Glaube ... . an die Aufrichtigkeit seiner Intentionen. Wären die vier Punkte, welche er als „conditio sine

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 02.04.1920
Umfang: 8
Kur». Kr. 7 5 < Das DneU zwischen Dloyd George und Asquith. In England haben in diesen Tagen recht bedeutsame Rededuelle zwischen Lloyd George und Asquith stattge sunden, nämlich im Unterhaus und im li beralen Parteiklub. Obwohl sich beide Redner mit wichtigen außenpolitischen Fragen befaßten, ist die Bedeutung ihrer Erklärungen jedoch in erster Linie i n n e r- politi s ch. Es handelt sich sür Asquith namentlich darum, seinen Gegner Lloyd George daran zu hindern, die engere Zusammenfassungdes

liberalen und des ünionistischen Bestandteiles der Koa lition zustande zu bringen. Asquith ist sowohl im Nationalliberalen Klub wie auch im Unterhaus der Angreiser. Lloyd George hat im Oberhaus die Vertreter der Regie rung im Sinne einer Vernunftpolitik re den lassen, aber er selbst hat geschwiegen. Im Unterhause aber hat er das Wort er griffen. Seine Aeußerungen verraten eine gewisse Rücksichtnahme auf die Stimmung in Frankreich, die ja, wie unter ande ren auch aus der Rede Barthous ersichtlich

, sehr gereizt ist. Zu der. Einsicht, daß der Friedensvertrag revidiert wer den muß, hat sich Lloyd George noch nicht durchgerungen, jedoch ist das, was er über Deutschland sagte, vernünftig und eine nicht mißzuverstehende Mahnung an die etwas hitzigen Bundesgenossen überm Ka nal. Er betonte nämlich in der Frage der Wiederherstellung, daß Deutsch land laut Friedensvertrag den entstande nen Schaden selbst abschätzen dürfe, ebenso wie seine eigene Zahlungsfähigkeit und daraufhin ein Anerbieten machen könne

. „Laßt doch diesem Teil des Ver träges seine Wirkung, sagte Lloyd George. Laßt Deutschland ruhig die VorMäge ma chen, in welcher Weise es zu bezahlen ge denkt. Weder Frankreich noch Belgien wirk irgend einem redlichen Vortlage im Wege stehen, einem Vorschlag, der es Deutschland ermöglichte, seinen beträcht lichen Verpflichtungen nachzukommen, «der es muß vollkommen klar sein, daß Z^utschland auch die Absicht hat, seine Ver pflichtungen zu erfüllen. Wenn Deutsch land eme Anleihe notwendig hat, muß

es für seine Sache vor der Kommission plä dieren. Sein Ersuchen wird wohlwollend erwogen werden, auch weil es im Interesse der Alliierten ist, daß die deutfche Indu strie sich wieder erholt.' Aber trotz dieses Fortschrittes auf dem Wege einer Vernunstpolitik scheint der große innerpolitische Plan Lloyd Georges vorbeigelungen und Asquith der Trium- phator zu sein. Die „Europapreß' meldet nämlich aus London: „Das Vollzugskomi tee des liberalen Verbandes hat eine Resolution angenommen, in der der Plan Lloyd Georges

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 06.03.1922
Umfang: 8
von Genua, steht nahe bevor und Lloyd George ist der Anreger dieser dringlichen Beratung der wichtigsten Probleme, von ! deren Erledigung für alle Völker so viel abhängen ' dürfte. Mitten in solchen Entwürfen und Plänen sollte dieser Staatsmann, der heute unbestritten den ersten Rang einnimmt, stürzen, gewissermaßen wäh rend sein Blick nach fernen und großen Zielen ge richtet ist, durch die Steine zu Fall gebracht werden, die ihm innere Feinde aus der Reihe seiner Kampf genossen in den Weg legen

! Es wird schwer fallen, t.n einen solchen Sturz zu glauben, weil gerade bei seinen Widersachern letzten Endes die Frage aufge worfen werden müßßte/ welchen Gewinn ihnen ein Bruch der 'Koalition und die Demission des Ministe riums bringen kann. 7 Der Stein des Anstoßes ist Sir George Aounger, der die Stelle eines Chefs des Organifatiöns- bureaus der Unionistenpartei bekleidet. Dieser Mann und seine Angriffe sind der Gegenstand des Briefes, den Lloyd George an Chamberlain, den ! Führer der Unionisten

will, das Programm und die Richtlinie in Genua von selbst. Gewiß ein Wog voller koalition zu widmen Pflegt. Die konservativen Unionisten bilden die weitaus größere Hälfte der Mehrheit des Ministeriums u. unter ihnen hat der rechte Flügel eine besonders starke Stellung inne. j Als Lloyd George aus Cannes zurückkehrte, fand er zu Hause, entzündet durch Sir George Aounger, die Revolte vor, die vor allem gegen seinen ursprüng lichen Plan gerichtet war, für das Frühjahr Neu Schwierigkeiten. . Aber ein Staatsmann

, dies in der - Acktioen Erstlssunn do« oroken eurooäiscken ges stattgefunden haben, vermochten kein richtiges schlössen für den — von Italien bereits praktisch ^ m-' betätigten — Abrüstüngsgedanken einsetzen. Da- - n- für die Casting des äußeren Femdes die berühmten Khakl- wählen ermöglichten. mit werden sie Helsen, die Grundlage Gesundung der Finanzen und die Entschuldung Europas zu legen und die noch fehlende Vorbe- Heute ist jedoch Lloyd George nicht allein mit ^ ' dem Wunsch,die Koalition beisammen zu halten

un- und in den anderen Zentren des Erwer langen mit Einstimmigkeit Ersparnj George ist heute zu sehr auf der Höhe reichen Lebensarbeit, als daß man da könnte, es würde ihm nun ein innere beschieden fein. Die Krisennachrichten ein Zeichen wachsender Schwierigkeiten auch auf die außenpolitische Stellung Wirkung bleiben. Paris, 4. März. Den Zeitung London berichtet, daß Lloyd George i, Chamberlain keine Antwort verlangt hoffe er bis spätestens Mittwoch, 8. M zu haben. Man ist nun in politische» Ansicht, daß Lloyd George

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.04.1922
Umfang: 6
Die internationale Konferenz in Genua. Die bellenden Hunde. Lloyd Georg« hat -war diesen Ausdruck nicht ganz so ge- ’ .'oucht, wie er zuerst in deutschen Blättermeldungen stand» • öer der Sinn bleibt trotzdem der gleiche. Nom Gebell und von ; ;r Meute hat er gesprochen. Auf wen sich das bezieht und yur . .»ziehen kann» ist niemand in Genua und wahrscheinlich nie- : landein in der gesamten zivilisierten Welt unklar geblieben. - rankreich hat für jeden Fall die Rolle des Störenfriedes bis - tzt

, um vor einem großen drum den Beweis dafür anzutreten, daß sich Rußland noch nmer bei Kräften fühlt, auch wenn es finanziell und indu» riell vollständig heruntergewirtschaftet hat. Unstimmigkeiten zwischen Lloyd Georg und Barthou. Nauen, 1-1. April. In der Mittwochsitzung der politi- hen Kommission in Genua erfolgte bekanntlich ein neuer Vor- oß des frairzösischen Delegierten Barthou gegen Deutschland, iarthou erklärte, in der Nacht von Poincarä bestimmte Weisungen erhalten zu haben, die Wiederausschließung

Deutsch- mds aus der politischen Kommission zu verlangen, nachdem tzt die Entscheidung der Reparationskommission gegen »eutschland ausgefallen fei und mau also im Mai nach Ablauf er Frist für die deutsche Negierung gemeinsame Zwangsmaß- ahmen Frankreichs unb Belgiens gegen Deutschland erwarten liisse, denn Deutschland sei nach dieser Entscheidung vertrags- riichig geworden. Rach einer sehr erregten Auesinandersetzung mit Lloyd ieorge, der solche Sondermaßnahmen zurückwies mit der «rohung, eher

. Sie müssen Ihre Ver teidiger frei wählen können. Das Appell- und Revrsionsrecht muß garantiert werden. Die Friedenskonvention. Wie uns aus Genua telegraphiert wird, beabsichtigt Lloyd George in der heutigen Sitzung der politischen Kommission seinen Vorschlag zun, Abschluß einer Kvnveniun der «uropä- Ischen Staaten einzubrin-gen, durch welche sich die Staaten ver- pfl chten, für einen gewissen Zeitraum (zehn Jahre) von A»-- grisfen -cnis die Nachbarstaaten abzusehen. Ueber Einzelheiten dieser Konvention

haben «wir in der gestrigen Ausgabe unseres Blattes berichtet. Entgegen den Meldungen aus Quellen -der Großen Ententestaaten verhält sich die Kleine Entente zu diesem .Konventionsvorschlag unter gewissen Voraussetzungen nicht ab lehnend. -Dies geht aus nachstehender Depesche der Radio station Nauen hervor. Nauen, 14. April. Nach Berichten aus Genna hätten die Vertreter der Kleinen Entente ihre Stellungnahme gegen über den Vorschlägen Lloyd Georges zum Abschluß der Frie denskonvention gestern fortgesetzt tmö «g sei

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.08.1922
Umfang: 6
Endes die ganze Repa rationsfrage für Herrn Poincarä nur Mittel zuin Zweck. Der Zweck hat mit der „Erfüllung der Reparationen' sehr wenig zu tun, dafür aber um so mehr mit der Erfüllung des politi» 'chen Programmes, das sich Poinrarä and die ranzösischen Chauvinisten gestellt haben. Die llcparationspolitik Poincaxö ist so nicht End- zwcm, nur Repressalie, Hilfsmittel für politische Ziele. Anders bei Lloyd George. Als Leiter der größten Wirtschaftsmächt der Welt erkennt Lloyd George

die Reparationsfrage als ein wirtschaftliches Problem von ungeheurer Be deutung für England und die ganze Welt und sucht dieses Problem nach wirtschaftlichen Grundsätzen anzupacken und zu lösen. Die Frage der Erfüllbarkeit oder Unerfüllbarkeit hat für ihn ein ganz anderes Gewicht. Es mag paradox klingen, aber es ist tatsächlich so, daß letzten Endes Lloyd George viel mehr als Poincarä eine wirkliche und wahrhafte Erfül lung von seiten Deutschlands will, die für die Alliierten berausholt, was herausgeholt

werden kann. Lloyd George, der erkennt, daß die jetzige Reparationsregelnng für Deutschland unerfüll bar und damit für die Alliierten praktisch wert los ist, will daher Deutschlands Last erleichtern — nicht um Deutschlands willen, sondern da mit Deutschlandl um so sicherer für die Alliierten leisten könne. Er will daher auch die Bedingun gen für diese Erleichterungen so stellen, daß diese nicht dadurch schließlich in iyr.Gegenteil umgekehrt werden, während Poincarä die Be dingungen für eine Erleichterung

der deutschen Zahlungsverpflichtungen mit. Absicht so gefaßt wissen will daß sie Deutschland^ noch mehr be lasten. noch mehr versklaven, noch reifer für seine Politik machen. Darauf laufen die Punkte, die er gegenüber Lloyd George formuliert hat, hinaus. Die Annahme dieser Punkte würde jedes Moratorium überflüssig machen. Deutsch land märe erledigt. Das ist der Sinn des Widerstreites, der zwi. schen Patncare und Lloyd George ausgosochtgo wud. Zu raten, wer siegen wird, ist nutzos. Deutschland

aber den Ausweg aus den Wirren kaum finden. Die jüngsten Meldungen lauten etwas hoff nungsreicher. Lloyd George bleibt unnachgiebig' und es -find schon Anzeichen bemerkbar, daß Poinvare wenigstens teilweise einlenken wird. In der Frage des Moratoriums herrscht noch Unklarheit. Londoner Meldungen besagen, die Delegierten stünden auf dem Standpunkte, Deutschland ein kurzfristiges Moratorium ge währen zu wollen. Die Regelung der ganzen Reparationsfrage solle im September aus einer Konferenz tu Brüssel

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 11.03.1922
Umfang: 12
der Regierungsbildung. Während es noch bis in die letzten Tage hinein den Anschein att«, daß die Christlichsozialen Dr. Schober halten werden, chieben sie nun andere Männer in den Vordergrund, die ihrer ue ux h° sä A Place de la Concrde hinaus, die von den symbolischen Statuen der acht größten Städte Frankreichs umrahmt ist. Der Statue unmittelbar vor seinen Fenstern hatte man eine Tafel gegeben mit der Inschrift: „Herr Lloyd George, vergessen Sie Polen ‘ ‘ ' Kri ' ' undeskanzlers nficht nach hervorragend

, einen ge waltigen Stein im Brette zu haben scheint. Glückssälle? Von unserem Pariser Vertreter. P a r t s. 9. März. Selbstverständlich beherrscht die englisch« Krise auch in Paris die ganze politische Diskussion. Sie kam plötzlich und . . po , . . _ . unvermittelt, wie ja alles bei Lloyd George unvermittelt und Improvisation gewesen ist von Anfang an. Aber das allge meine Interesse blieb ihr erhalten, auch nachdem die Ueber- rafchungswirküng vorbei ist. Denn die Tragweite dessen, was in England vorgeht

, kann ja auch ' nicht verborgen bleiben. Aber mit dem letzten Zeitungsleser nicht verborgen bleiben. Aber mit dem Begriff „Aufmerksam keit' allein ist nicht einmal die Pariser Stimmung gegenüber nicht!' lieber das aus dieser Kundgebung sprechende Maß von Sympathie kommt Paris auch heute nicht hinaus. Es wurde früher schon darauf hingewiesen, daß Poincarö offensichtlich den innenpolitischen Gegnern Lloyd Georges in die Karten zu spielen bestrebt war und ist. Erst setzt wird öffent lich erkennbar — ein Geheimnis

zu dem noch bestehenden englischen Kabinett. Jedenfalls ist man hier durchaus geneigt, die Aussicht auf das Ende Lloyd Georges als einen Erfolg und Glücksfall für ~ ‘ ‘ üoe die französische Politik zu bewerten. Und die Freude darüber ist, nachdem man eben erst den Erfolg von Boulogne buchen konnte, aufrichtig und allgemein. Trotzdem ist ein Zug von Unsicherheit bei aufmerksamerer Beobachtung nicht zu verken nen. Wieder einmal war es der kühle, klar sehende Jacques Borinville, der dem zuerst Worte verliehen

hat. Er schrieb schon bevor der englische Ministerpräsident seinen Kamps so brüsk eröffnete, in der „Action francmise', da Frankreich in England außer den Konservativen keine aufrichtigen Freunde habe, und da für die Konservativen wenig Wahlerfolgs zu er warten feien, werde man in Frankreich vielleicht die Regierung Lloyd Georges noch einmal loben.... Ist das, was in England vorgeht, ein Glücksfall für Herrn Poincarös Augenblickspolitik nicht nur, sondern für Frankreichs bleibende politische Ziele

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Volksrecht
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Seite 4 von 4
Datum: 17.05.1922
Umfang: 4
. Als Hehler wurden der Eisengießer Karl Stock und der Tnchhändler' Hans Dngaczik ermittelt. Bei den Tätern und ihren Angehörigen sowie bei den Hehlern wurden gestohlene Waren im' Werte htm meh reren Millionen Kronen beschlagnahmt. Wie die österreichische chr istli ch soz i n le Re gier ii» g e i n g e s ch ü tz t w i r d. In der bürgerlichen Presse zirkuliert nachstehende ivitzig sein 'sollende Er zählung: „Dieser Tage gingen Lloyd George »nd der französische Ministerpräsident -Barthon

, aber sie bringt das Deutsche Reich nicht um. Wir müssen etwas anderes ersinnen, so kommen wir nicht weiter.' Lloyd George erwiderte.:' „Ich . weiß mir auch keinen Rat, doch halt, da sehe ich gerade einen pol nischen Inden Vorbeigehen. Ich habe immer gehört,, daß die polnischen Juden sehr gescheite Einfälle haben. Viel leicht kann uns dieser einfache Mann aus dem Volke einen Rat erteilen, den sich unsere Tiploinatcnweisheit gar nicht träumen läßt.' Lloyd George ries dem Manne zn: „Guter Freund, kommen

Sie nähey!' Ucberrascht folgte der Jude der Aufforderung und trat ehrerbietig auf den. Premier», inistcr zu. „Lieber Freund,' meinte Lloyd Ge orge, „ich habe gehört, daß Ihre Leute manchmal ganz gute ..Ideen haben.. Geben Sic auch mir einen Rat. Könnten Sic uns' nicht sagen, wie wir - das Deutsche Reich ganz zilgrilnderichteil kvliiltcn?' Der Angespmchcue war ganz fassungslos. „Mich, einen, armen Mann,' sagte er, fragen die zwei größten Staatsmänner der Entente um Rat? Sie müsscn das doch besser wissen

.' „Nein,' meinte -Lloyd George, .und Barthon lächelte. Es liegt nils^ viel daran, Ihre Meinung zu hören. Sagen Sie- freimütig Ihre Meinung, wie Deutschland vollkommen und für Jahrzehnte hinaus zugrunde gerichtet werden könnte.' Der Olefragte überlegte einen Moment, dann schlug er mit der Hand ans die Stirn und sagte: „Ich häb's. Könnte man nicht hie östr-reichische Regierung veranlassen, die Verwaltung in Deutschland zu> übernehmen'?' Lloyd- George blickte Barthon an mtb-j meinte: „Das- ist wirklich

, , vor Ablauf dieser Zeit kein. Mkominen mit den Russen zu schließen.'und auch keine Älbmachuugen von Untertanen niit Rußland anzyerkenneir noch zn unterstützen. Dvntsch- land Ivird zu die>er Konferenz nicht eingeladen, weil es ja |ciiic N Beziehungen zu Rußland iu dein Abkonunen j von Rapallo eindeutig geregelt hat. . : ( Genua, 16. Mai. Der Schtveizer Delegierte Motta erklärte, daß der in der heutigen Plenar- und Schluß sitzung zur Sprache kommende Burgfriedenspakt Lloyd > Georges sich auf die russischen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1922
Umfang: 8
mit dem Tiroler Volk zu verknüpfen. inU«. Eine bedeutsame Rede Lloyd Georges. Freitag abends hielt Lloyd George vor eng lischen und amerikanischen Journalisten in der Olympia in Genua eine längere Rede. Im ersten Teil derselben bemerkte Lloyd George, daß kein Grund vorhanden sei, an dem Erfolg der Kon ferenz zu zweifeln, nachdem sie nicht in 14 Tagen die Lösung der verschiedenen Fragen gebracht habe. Die Konferenz von Washington habe doch auch Monate gedauert und niemand werde sagen

Europas ausmachen — lasset. mich frei sagen', bemerkt Lloyd George -- !! Fesseln schlagen zu können, ist unmöglich Die! zu glauben, ist eins Narretei, ein Unsinn M müssen zu einem Übereinkommen gelangen in das auch diese beiden Staaten inbeqriffen ^ Der deutsch-russische Vertrag war für viele eine Ueberraschung — ich habe ihn schon lange voraus, gesehen. Und in der Tat, schaut, ein hungerndes Rußland, aufgehetzt von einem verzweifelnden Deutschland, wie lange wird es noch dauern und über Europa bricht

Europas die- drohenden Wolken auftauchen und es ist bedauerlich, daß man vom Egoismus Aoch immer nicht ablassen kann. Ich wollte, die Kon ferenz von Genua brächte uns einen wahren Friedensvertrag.' Lloyd George bedauert es im weiteren Verlauf der Rede, daß Amerika nicht zur Konferenz erschien. Jenes Amerika, das kaltblütig, frei und unab hängig seine Meinung hätte sagen können und sicher zur Versöhnung viel hätte tun können. Mter bittet der Redner die Journalisten, an dem Wer! des Gelingens

eingeleitet. „Alles ist vergänglich' ist seine Losung. Lloyd George kennt die Stimmung seines Voltes uab weiß, daß es in seiner Mehrheit längst schon die „Segnungen' der Friedensverträge erkannt und nun Sinn sür Realpolitik und darum für d;ese Losung hat. „Alles ist vergänglich', dieser Kamps' ruf Lloyd Georges zerstört grausam die Wah»' sinnshoffnungen Frankreichs und beleuchtet am den Abgrund zwischen französischer und englisch« Politik. zum spätgotischen Stil an. Der Schild ist an den ' Seitenwänden

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