690 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/21_10_1922/TIR_1922_10_21_1_object_1985324.png
Seite 1 von 12
Datum: 21.10.1922
Umfang: 12
.—. Ziir Bozen zum Abholen monatl. L. t.—. Zustellgebühr monatl. Bozen SS Teilt, kllr Gries, Neutsch. Boznerdoden SO Tent. lern, I, >t weit Nr. M. — 41. gahrs. Bozen, Samstaz, de» A. Lttober IM. Boit-Somo-Xoiiiltt. Jahr«, mpsbäckt A« illch «ch A« beiten (vom L« ! Pichl en. vvu nach erstelle». ?r , WO Z!^ !N, Kr der für sch Amiido ümkbiuK die LP ZSSi! Stelle auch «NkNUÄ 2ZNZ ind EH t zu «! nstraß«' AZSZ el. S Zw niwr » . NTS Zj Lloyd George. Lloyd George hat dem König di« Demis- seines Ministeriums

unterbreitet. Die tooktionsregierung ist gesprengt. Die Miß- ssolge der Politik Lloyd Georges in Indien. Zopten und Irland hoben das Prestige Sroßbritamnens schwer geschädigt. Lloyd Swrge hat die Politik der Pitt und anderer poßer englischer Staatsmänner im Gegen satz z, Lord Curzon nicht befolgt, während dieser sehr wohl begriffen hat, dag man der Luide des Kalifates nicht zu nahe treten tos. Lloyd George setzte sich darüber hin- «z. Der Orient hat ihn gestürzt. Der gewe- jme englische Premier

hat durch seine Poli- S den König Konstantin in die Verbannung xMckt, mm ist auch er selber besiegt wor- im. Lord Salisbury sagte in >semer Ant rat auf die ReÄen Lloyd Georges und Hamberlains: „Es scheint, daß die einzel ne» Minister unter Lloyd George nicht unab hängig gewesen sind, sondern daß die Regie- riwz die eines einzigen Mannes gewesen sei, oas in der völligen Desorganisation der illchenpolitrk in Erscheinung tritt.' England ist im Orient durch Frankreich geschlagen morden, England war gegenüber Frank

, war eben ein Nmn, der die französische Politik zwar durchschaute, aber nicht die Kraft besaß, sich mm alten Clemenceau loyzumachen. Ob des nun nicht das englische Volk selber getan hat? Und ob in der neuen englischen Regie rung Frankreich nicht ein stärkeres Gegenge wicht finden wird? Und wenn es Lloyd Ge orge redivivus wäre? Das sind alles Fragen, die die nächste Zukunft beantworten wird? Lonar Law, der mit der Bildung der Regie rung betraut ist, ist Frankreich nicht ein all- ZULmehmer Mann. Donar Law

. der Mittel große, mit dem melancholischen Gesicht, ist ein mitreißender Haudegen. Er spricht mit Schärfe, Präzision und Klarheit. Seine Ewbheit ist bekannt. Er sagt fest zu. Er hat im Streite wider Asquiths und Lord Derbys unzulängliche Maßnahmen sich mit Lloyd George bemüht, das britische Heer zu einem Lolksheere umzugestalten. 2m Dezember 1916 wurde Lloyd Georgs Premier. Er trat an die Spitze einer Koali- »» kmsregierung, an der Konservatwe. Umo- nisten, Liberale irnd Labouristen teilnahmen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/21_04_1922/TIR_1922_04_21_1_object_1982912.png
Seite 1 von 8
Datum: 21.04.1922
Umfang: 8
- rÄui't von nind 20 Millionen, der durch Re duktion des Aktienkapitals aus 80,000.000 2. ausgeglichen wird; der Nominalwert der Ak- ^ iiei! wird damit von 500 auf 400 Lire herab- ! gc^tzl. In Mailand notiert sie gegenwärtig ' um Z7Z l?erum. Eine..Iloa'-Gründung. Tie große Schisfahrtsgesellsä)ast „Lloyd ^ Mediterran«,.' Rom, Hai am 6. April ihren ^chzläubigern den Ausgleichsvorschlag un terbreitet, der den privilegierten Gläubigern M Prozent, den andeni. die natürlich die zroße Mehrzahl bilden

, 40 Prozent anbietet, j T«r ZZor?6?iag wurde angenommen. Es steht ' nech die Versammlung der Obligationäre die für 25. zusammenberufen ist. Die -bLzationen sollen von 1000 Nominale auf herabgesetzt, die Amortisierungsfrist ver äppelt, der Zinsfuß von 5!- auf 6 Prozent erhöht werden. Der „Lloyd Mediterranes' ist ein typisches Beispiel für die während und uech dem Kriege geübte Praxis der Errich- ^nz von Ketten- und Schachtelgesellschafien: 2>e „Italienische Schisfahrtsaktiengesellschaft Lloyd Medilerraneo

zuerst eine lange Besprechung mit Dr. Rathenau. Hernach begab sich Schanzer zu Lloyd Ge orge und hatte wieder mit jenem ein« Fünf viertelstündige Unterredung. G.naueres ist über die Unterredungen nicht bekannt. Facta hatte mit den verschiedensten Delegierten, auch solchen von neutralen Staaten, Unterredun gen, um einen Ausweg zu finden und ein Scheitern der Konferenz zu vermeiden. In Delegiertenkreisen ist man der Ansicht, daß sich schon eine vernünftige Lösung finden lassen werde-, aus jeden Fall

läßt Italien nichts unversucht, den normalen Gang der Konferenz wieder herzustellen. Lloyd George über den Vertrag. Genua. 21. April. Lloyd George gewährte gestern einer ganzen Iournalistenversamm- lung, bei der ungefähr 400 Vertreter der Presse der ganzen Welt beteiligt waren, eine Unterredung. Lloyd George gab zuerst sein Erstaunen über die große Zahl der anwesen den Journalisten zu erkennen und erklärte dann, daß es ihm viel lieber sei, wenn man ihn um das, was man wolle, frage. Er sei

kein Liebhaber langer Reden und wisse ja auch nicht, was sie etwa besonders interessie ren könnte. Trotzdem bemerkt er, daß der Zwischenfall mit dem deutsch-russischen Ver trag ernstlich die Konferenz hätte in Gefahr bringen können, doch könne man sicher sein. daß die Angelegenheit im Lause des heutigen Tages gelöst werden wird. Einer der Iour- j nalisten fragte dann schriftlich an. ob er et was voin Abschluß des deutsch-russischen Ver- j träges gewußt habe. Lloyd George erklärte, ; er habe nichts gewußt

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/29_04_1922/TIR_1922_04_29_1_object_1983030.png
Seite 1 von 12
Datum: 29.04.1922
Umfang: 12
!l. l!. Auslanvi.—. juin Adho'.en msila'.I. L. 4.—. ZusteUgcoii.?: monatl. Bszen 5» Cent, -iir Gries. Neutsch, Lo.znerbzden ttO Cent. »r. ZZ. ^ 41. gahrs. SM», Samstai, den ZS. Avril 1SZZ Poli 'Kvulo-Kmtt»t. Wes ist vergänglich. Lille bedeutsame Rede Lloyd Georges. gestern ' .'nds hielt Llo:)d George vor endlichen und amerikanischen Journalisten in der Olympia in Genua eine längere Rede. Im ersten Teile derselben bemerkte Lloyd Eeorge, daß kein Grund vorhanden sei. an d— Ersolg der Konferenz zu zv^iseln

und Rußland liegen im Todeskampf gegen über dem übrigen Europa und Unhilsahnen usM die Luft. Rußland und Deutschland, pei große Nationen, die zwei Drittel Euro- ausmachen — lasset es mich frei sagen/ kmrkt Lloyd George — .in Fesseln schlagen x können, ist unmöglich. Dies zu glauben, ß ei« Narretei, ein Unsinn. Wir müssen zu ei-iein Uebereinkommen gelangen, in das vH diese beiden Staaten inbegriffen sind. 2er deutsch-russische Vertrag war für viele eine Ueberraschung — ich habe ihn schon lenge

Gerechtigkeit widerfahren lassen ^ >Ä> uns in unserem Siegestriumph wohl !»ntioilieren, sonst wird Europa bald wieder «re Schlachtbank. Ich sehe am Horizont Europas die drohenden Wolken auftauchen und es ist bedauerlich, daß man vom Egois- MS noch immer nicht ablassen könne. Ich Mite, die Konferenz von Genua brächte uns visi wahren Friedensvertrag.- Lloyd George bedauert es im weiteren Lerleuf der Rede, daß Amerika nicht zur Konferenz erschien. Jenes Amerika, das 'Mutig, frei und unabhängig seine Mei ling

geholfen zu haben, das zum größten Bor- ^ Humanität ist. M dieser unerbittlich offenen Rede hat Hd Tsorge den englischen Wahlkampf ein- „Alles ist vergänglich', ist seine ^ Lloyd George kennt die Stimmung Volkes und wsiß. daß es in ssiner Mheit längst schon die .Ssgnungm' der ??^erträge ertanat und nun Stnu für ?^>»utik und darum für diese Losimg hat. ist vergänglich', dieser Kampfruf ^ Georges zerstört grausam die Wahn- Das sranzöfisch-englische Duell. Seine Erörterung der Reparakonsfrage. Der Kampf

zwischen England und Frank reich wird um die Aufrollung der Repara tionsfrage geführt. Lloyd George und das englische Volk weiß, daß die wirtschaftliche Erstarkung Deutschlands eine notwendige Voraussetzung ist für das Wiederaufblühen des englischen Handels. Dalum will England den Reparationswahnsinn Frankreichs be impfen und die Frage der Wiedergutma chung in Genua aufrollen. Die neuerliche Rede Poincares in seiner Heimatstadt hat aber in aller Deutlichkeit gezeigt, daß Frank? reich in der Reparationsfrage

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/24_04_1922/TIR_1922_04_24_1_object_1982951.png
Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1922
Umfang: 8
überrascht: erftere, weil das Abkommen «inen gewaltigen Strich durch Englands Plan, Rußland wirtschaftlich auszubeuten, machte: letztere, weil Polen und Rumänien unheimlich zumute wurde. Die Stellung nahme der einzelnen Staak l, zum Abkom men war darum ein Prüfstein ihrer Gesin nungen bezüglich Genua. Die Neutralen und Italien bemühten sich ernstlich, die Konfe renz zu retten, und Lloyd Gorge war gerne einverstanden, sich mit einer scharfen Note an Deutschland zu begnügen. Frankreich aber bot

will den N«ften Rat einberufen und auf den soforti- pn Abschluß des englisch-französischen AHo»rtrages drängen. Nun wird es ver- ^n«ich«r, warum sich Porncare von der «Nsrrenz fernhält. Dtt erste Schlag Frankreichs gegen Genua fehlg»gtmg«,. S«in <S»gsns«tz zu EnK- «st dadurch in ein neues Stadium ge- Die Konserenz in Genua. Scharser Wwk Lloyd Georges für Frlmtreich. Die Franzosen haben sich mit der Note der Deutschen an die Alliierten nicht zufrieden gegeben, sondern haben den Präsidenten De Facta., ersucht

, die neuen Mächte, welche die Note an Deutschland gerichtet haben, wieder zusammenzurufen, um neuerdings das deutsch russische Abkommen und die Antwort der Deutschen einer Beratung zu unterziehen. Die Sitzung wurde tatsächlich einberufen und auf die heftigen Reden des französischen Delegier ten Barthou hat endlich Lloyd George ganz unzweideutig geantwortet, daß diese ständi gen Zwischenfälle die Arbeiten der Konferenz vollständig verhindern. Entweder müsse man auf diese Hemmungen der Konferenz verzich

lenkt ein wenig ein. Paris. 24. April. Nach einer Mitteilung der „Havas'-Agentur sind der sranzösifchen Delegation in Genua Weisungen zugegangen, einen Abbruch der Verhandlungen zu ver meiden. Der englisch« Pressevertreter Grigg meldet seinem Blatte, daß Lloyd George beim gestrigen Presseempfang im Pressehaus er klärte, daß Enzland mit den anderen Alliier ten in fester Allianz arbeiten wolle, wenn sie den Frieden herstellen wollen und Zusam menarbeit leisten. Träte dagegen der Fall ein. daß man ewig

Zwischenfälle hervorrufe und so jede ordentliche Arbeit hemme, so sehe sich England gezwungen, eben mit den fried lichen Mächten weiterzuarbeiten. In ähnli, chem Sinne äußerte sich Lloyd George wäh rend der Debatte über die deutsche Antwort note. woraus Barthou seine erhitzten Reden bedeutend mäßigte. Hernach setzte er sich mit Paris,jn Berbindung und erhielt die Weisung Lloyd George nicht mehr zu provozieren. Die »Arbeiten' in Genua. — Line neue Note an Deutschland. Genua. 24. April. Gestern haben die neun

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/26_04_1922/TIR_1922_04_26_1_object_1982983.png
Seite 1 von 8
Datum: 26.04.1922
Umfang: 8
-ea. Äni-ii die VerhandliliVi« über ei^eu , S^redit siir R-ti'.and sind vi,llei«o gescheiiert. ! Lloyd Keor^e arbeitet nunmehr a» der ?ie- ! solurion, die die euro^sä/en Stacl^n ver- i pflichten soll, während der ,uichs:en ll) ^a'ire i keine andere Macht anzu.zreife». Er wird dieselbe erst vorlegen, «en» er sich iib-r die selbe mi. Zen a?>d^ren Alliierten in^ Zi'iver- nehme» ha:. Das Tch« 5er Pomc»rirede. üsadon, ZK. April. Die Anzische a«e- rilmii'iche Presse fasse» die am Sonntag vo« Poincare

gehaltene Red« als ultimativ auf „Eoeniiig Standard' besiirchtet. daß sich die allgemeine europäische Lage bedeutend ver schärfe» werde. Die französischen Zeitui^en, so ^remps', „Journal des Debats', „Li- berte' finde» Worte des Lobes für die Rede. „Liberte' weist auf die Sanktionen hin. die Frankreich durchführe» werde, »en» sich die Alliierte» schwankend zeigen seklte». „Temps' erklärt, die Politik Lloyd Georges bedeute Krieg, die Poin««s Frieden. Ge stern habe Lloyd George angekiindigr. daß er bereit

sei. das Bündnis mit Frankreich zu lösen. Die Erklärungen Lloyd Georze^ Darthou gegenüber maii>en den Eindruck, datz England «inen Vorwand zum Bruch mit Frankreich suche. ' Iteue fraazösische Drohung. Loado». 2S. April. Nach den aus Genua hier vorliegenden Meldungen hat Barthou die bestimmte Weisung erholten, aus den von Poincare «usgestetlten Bedingungen, nämlich Anerkennung der Vorkriegsschulden von Seite Rußlands und Entschädigungen sür die nationalisierten Güter, zu bestehen. Den Rus' sen

Sachverständigen ist abgereist, weehalb die Arbeit in den verschiedenen Kom- mils'wni» ni 'ii mehr im vollen Umsange ge jährt werden kann. Lloyd George beabsich tigt. die Konserenz zu einem baldigen Zli»- schluß zu bringe«, weil er neue Schwierigkei ten befürchte,. Ievensalls ist sicher, daß er am Samsiag nach London zurückkehrt. Der Se kretär Lloyd Georges wandte sich gestern in einer Pressekonferenz in schärfster Weise ge gen die Rede Poincares in Rimes am Sonn tag. Lloyd George ließ erklären

» Friede» >li schliefen und «erde sich dabe, nicht um seine Regierung küinmern. L!oi)d George »erstehe s'hr gut. daß f!ch V^i-Ü^ano und Rlißlnnd in einem Vertrag geeinixn i^ben, de? die Länder, die auf elnanver «üANniese» sind, wieder naher bringt. Lloyd C'-rZes ?la» em« Durzfrlederw. E.'»ua. 2.x April. I» Konserenzkreisen spricht „tan -ie! vom Projekt Lloyd Georz«?, das» kein Staat innerhalb «Ines bestimmten ^eiiraumes einen anderen angreisen dürfe. Lloyd George selbst sagte, daß «r den Plan schon

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/18_10_1922/TIR_1922_10_18_1_object_1985281.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.10.1922
Umfang: 8
. L. 4.ZV, Ausland L.S.—. Für Bozen zum Abholen monatl. L.4.—. Zustellgebühr monatl. Bozen SO Cent, für vsries. Rentich. Boznerboden SV Cent. «t. M. - «. Zchlg. Bozen, Mittwoch, den 18. SUober IM. Poil-Sonto-Soneat. Abschieds- oder Programmrede? Am Samstag hielt, wie es in England Aich ist, der Ministerpräsident Lloyd George zach einem Festessen im Reformklub in Man chester eine große politische Rede. Er verteidigte vor allem das Vorgehen Englands in der Orientfrage, indem er be hauptete, daß es dort drei Ziele

und bereit jei, im Falle eines Rücktrittes jede Regierung zu unterstützen, welche England nütze. Diese Rede Lloyd Georges war durch eme heftige gegen chn gerichtete Propaganda in vnem Großteil der englischen Presse oeran- icht. deren Ursache seine angeblich zu ver» Khnliche Haltung gegenüber Deutschland war, wÄurch England in immer neuem Gegen - 'atz Zu Frankreich kam. Jetzt, nachdem trotz der vernichtenden Niederlage der Griechen, England immer noch tatsächlicher Beherr scher der Dardanellen ist. trat

Lloyd George nach langer Zurückhaltung wieder hervor und es dürste seinem außerordentlichen parla mentarischen Geschick gelingen, weiterhin Herr der Situation zu bleiben. Durch ge schickte Verhandlungen mit der Arbeiterpar tei Hai er seine Koalitionspartner, die engli sche» Konservativen, wieder an sich gebun den, jo daß er auf alle Fälle freie Hand hat. In Frankreich hat Lloyd Georges Rede viel interessierte Entrüstung erregt, insbeson dere deshalb, weil er den Franzosen ihre vertragswidrige

Hallung in der Frage der Besetzung der neutralen Zone wie den Ita lienern vorwarf. Italien hatte die günstige Gelegenheit be nutzt und sofort nach der griechischen Nieder lage das Dodekanesabkommen gekündigt. England protestiert nun dagegen, um so auch den Italienern zu zeigen, daß ihre Haltung ! in der Orientfrage nicht im Sinne Lloyd Teorges war. Auch die Reparationsfrage wird durch die neueste Wendung im Orient und durch die Krise in England beeinflußt-, entweder es sieg! in England die Richtung

Lloyd Georges, selche sich durch den neuesten Antrag Brad- lmry in der Reparationskommisfion auf ein fünfjähriges Moratorium für Deutschland kennzeichnet oder es kommt die frankophile Politik der Konservativen obenauf. Nach den neuesten Nachrichten aus Eng land entwickelte sich Lloyd Georges Reise nach Manchester zu einem großen persönlichen Triumphi er ist wieder Herr der Situation, insbesondere sein Rückzugserfolg in der Orientfrage beigetragen hat. Er beherrscht heute despotisch das Ministerium

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/22_09_1922/BZN_1922_09_22_2_object_2488057.png
Seite 2 von 8
Datum: 22.09.1922
Umfang: 8
vor dem finanziellen Zusammenbruch retten wolle. Englische Besorgnis über Lloyd Georges Eigen- ! sinn. ' London, 22. Sept. Die „Times' veröffent- ^ lichen einen Artikel des früheren Außenmini- j sters Lloyd Grey, der sich' mit der Politik Der Ausschuß erinnert die Versammlung - an ^ Lloyd Georges >in der Orientfrage befaßt. Lord die Notwendigkeit eines sofortigen Handelns ^ Grey verurteilt entschieden, daß Lloyd George und es ist unbestreitbar, daß, so lange die finan-. allein in der Frage vorgehen

. <s^ss<>« s->; ris stattgehabten Besprechungen zwischen Poin- ear6, Curzon und Sforza zu einer Neuorientie rung der englischen Orientpolitik führen werde. Kemals Rüstungen. London, 22. Sept. Die türkischen Streit kräfte an der kleinasiatischen Küste haben in den letzten Zwei Tagen große Verstärkungen er- l halten. Kemal Pascha hatte gestern in Smyrna i mit seinen anderen Ministern eine Beratung über Krieg oder Frieden. Die englische Arbeiterpartei gegen Lloyd Geor ges Drohpolitik. London, 22. Sept. Die Vertreter

der eng lischen Arbeiterpartei sprachen gestern bei Lloyd George vor und erklärten, daß sie einer Kriegs aktion absoluten Widerstand entgegensetzen würden. Der Premierminister betonte^ daß die Regierung mit ihrer festen Haltung nur die Aüs- rechterhaltung des Friedens anstrebe. (Also Lloyd George will bluffen!) Völkerbund-Kommissäre zum Schutze der Min derheiten abgelehnt. In einer der letzten Kommissionssitzungen des Völkerbundes verhinderte der Widerspruch der Tschecho-SlowaikÄ, Polens

wollen. Die Schuldigen geht das Grausen an. Lloyd George wird in Genf gewünscht. Gens, 22. Sept. Die englischen Vertreter im Völkerbunde haben an Lloyd George die Aus- ^ sorderung ergehen lassen, felbst nach Genf . kommen, um den englischen Standpunkt in der Orientsrage zu vertreten. Der Minderheitenschutz. Genf, 22. Sept. Im Völkerbünde kam ge- ^ stern die Frage des Schutzes der nationalen Minderheiten zur Sprache. Es wurde eine Re solution angenommen, in der es u. >a. heißt, dag

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/10_09_1937/AZ_1937_09_10_6_object_1869024.png
Seite 6 von 6
Datum: 10.09.1937
Umfang: 6
, wenn die Gefängnisverwaltung seinen Stellvertre ter ohne weiteres aufnehme. Jedenfalls sei für ihn die Sache damit abgetan, denn die acht Tage seien abgesessen worden, und es sei ganz gleichgültig, durch wen. Diesen Brief schrieb er an die vorge setzte Behörde in Aarhuus, die sich tatsächlich dem Argument nicht ohne weiteres verschließen konnte. Man sagt, daß die Staatsanwaltschaft sich jetzt den Kopf zerbricht, wie der Fall juristisch liegt. Dreizehn mal Lloyd George. In London hat sich folgende Geschichte herum

gesprochen, über die in der ganzen Gesellschaft herzlich gelacht wird: vor einigen Tagen fuhr Lloyd George abends mit seinem Wagen in der weiteren Umgebung der Stadt. Es war eine der üblichen kurzen Spazierfahrten, die der ehemalige Premier so sehr liebt. Plötzlich gab es eine Motor panne, und es gelang dem Chauffeur beim besten Willen nicht, den Wagen wieder in Gang zu bringen. Man war mitten auf der Landstraße und ziemlich weit von der nächsten Bahnstation entfernt. Lloyg George war ärgerlich und müde

, und da ganz in der Nähe ein großer Gebäude komplex lag, der wie eine schloßähnliche Anlage aussah, beschloß er kurzerhand, dort um Aufnahme für die Nacht zu bitten. Der Chauffeur klingelte, Lloyd George stellte sich würdevoll hin, trug dem Pförtner seine Bitte vor und erklärte: „Ich bin Lloyd George'. Der Pförtner tat garnicht erstaunt, er lächelte nur nachsichtig und satge: „Treten Sie bitte ein. mein Herr. Wir haben schon zwölf Lloyd Georges hier, Sie sind der Dreizehnte, aber das wird Ihnen sicherlich

nichts ausmachen.' Lloyd George prallte zurück; erst in diesem Moment wurde es ihm klar, daß er an Toren einer Irren anstalt^ geläutet hatte ... Es ist bei dieser Geschichte nicht nachzuprüfen, ob sie wirklich passiert ist oder ob sie nicht Lloyd George selbst, der bekanntlich allzu gern AnekLoten erzählt, deren Held er selbst ist, bei einer Gesell» schaft schmunzelnd in Umlauf gesetzt hat. Korinthen gegen Löwen. Ein für die heutige Weltwirtschaft typisches Ge schäft ist zwischen Griechenland und Südafrika

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/15_03_1922/TIR_1922_03_15_1_object_1982402.png
Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1922
Umfang: 8
. Amen, Mttwsch, den 15. Marz 1822 z^-KLZüÄ-Mne«t. Lloyd George. Der Rücktritt Lloyd George gilt nach Mel dungen aus sehr verläßlicl)en Quellen als ge- mß. Schien es noch möglich zu sein, die in nerpolitische Krisis zu überwinden, so schei terte diese Hoffnung als sich die Gegensätze üder die Behandlung der Orientfragen un- üderb rückbar erwiesen. Lloyd George hat den Flandpunkt eingenommen, daß die Türkei als politisches Gemeinwesen vertilgt werden müsse. Er lehnte die Ratschläge jener Politi ker

ab, die die Lage Indiens aus persön licher Erfahrung kennen und die darauf ver wiesen, dag die gute Behandlung der Türkei die Voraussetzung für die Geneigtheit der 70 Millionen indischer Mohammedaner bildet, die englische Herrschaft zu ertragen und zu stützen. Was Lloyd George bestimmte, mit der Türkei aufs härteste zu verfahren, war wohl das Vermächtnis Gladftones, der wie ein zweiter Eato die Ueberzeugung vertrat, daß die Türkei aus Europa hinausgeworfen Mrden müsse. Die Ereignisse in Indien

Ha rm der Politik Lloyd Georges Unrecht gege ben und als das neuerliche Telegramm der iÄischen Regierung, worin die Revision des Vertrages von Sevres gefordert wurde, im üebmett nicht die nötige Beachtung fand, vermittelte der Staatssekretär für Indien Ärd Montague den Alarmruf auf eigene zaust der Oefsentlichkeit, aur die die Wir kung ungemein groß war Das so offenbar gewordene Zerwürfnis im Schöße des Ka binetts führte zunächst den Austritt Lord Nomegues herbei, raubte aber zugleich dem Premierminister

jeden Halt, da seine Politik für die schwere Gefährdung der englischen Herrschast in Indien verantwortlich gemacht wiH. Lloyd George war sicherlich der gewandte ste Staatsmann der Ententeländer. Er hat alle seine Kollegen in Frankreich und Ita lien .überlebt'. Er gilt in England als ein Typus für die Grundsatzlosigkeit. Daher täuschte er jedermann, der ihm mit Anschau ungen von Glauben und Treue gegenüber stand. In allen Sätteln gerecht und durch geniale Begabung sowie eiserne Energie

die Durchschnittspolitiker weit übertragend, war er während des Krieges und besonders in der Nachkriegszeit ein beinahe unumschränkter herrft)er über die Geschicke Englands und einer jener Männer, die auf die Gestaltung kr jüngsten Geschichte den größten Einfluß ausgeübt haben. Seine Mitarbeit am Ver- iailler Bertrag kennzeichnet der Begleiter Wilsons, der ehemalige amerikanische Staats sekretär Lansing mit den Sätzen: »Lloyd Georges Ideale waren zweierlei. Er wo Iii? einen Bertrag, günstig für Europa, '>cht sür Frankreich

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/17_08_1921/TIR_1921_08_17_1_object_1978907.png
Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1921
Umfang: 8
des getrof fenen Übereinkommens in den Entschädigungs- Mgen auseinander, wodurch die Lage für Ita lien verbessert wurde. Der französische Minister Doumer erklärte bei der Fertigung, er könne nur mit dem Vorbehalt der Zustimmung seines Ka- tinettes unterschreiben. Diese ausfallende Reserve jcigt. daß die öffentliche Meinung in Frankreich mit dem Ausgang der Konferenz der Finanzmi- lister nicht einverstanden ist.. Lloyd George spricht. London, 17. August. Lloyd George teilte seine Lindrücke

litten sie unter der NichtersiUtung englischer Versprechungen. Zu lief ist im irischen Volke die Erinnerung an die jahr hundertelangen Verfolgungen der englischen To- rys eingegraben. Den Mauden wollten sie den Iren nehmen,- ihr Land stahlen sie ihnen. Ist es da zu verwundern, wenn De Valera die oben skiz zierten Vorschläge Lloyd Georges ablehnte? Tat sächlich enthielt der Brief, den Lloyd George am 11. August von De Valera bekam, die Absage der Sinnfeiner. De Valera sagt, dag das Sinnseiner

Paclainent die britischen Vorschläge nicht annehinen werde, und daß das irische Volk die Vorschläge ebenfalls nicht annehme» werde, da sie sich widersprächen. Die Vorschläge erkennten das Recht auf Selbstbe- ftimung an, dieser Grundsatz werde aber un wirksam durch die darauf folgende» Festsetzunge», die eine unzulässige Einmischung in die irischen Angelegenheiten bedeuten. Lloyd George antwortete auf diese Erwiderung De Valeras am 13. August. Die britische Regie» rung könne ein Recht Irlands

, sich vom britischen Reiche zu trennen, nicht anerkennen. Auf das nördliche Irland könne kein Zwang ausgeübt wer den. Die geographische Lage mache Irland zu ei nem unteilbaren Teile des britischen Inselreiches. Lloyd George fordert De Valera von neuem auf, die Vorschläge der englischen Regierung in Erwä gung zu ziehen. Die Frage ist daher wieder in ein schwieriges Stadium getreten. Die Jrländer bestehen auf der Anerkennung als einer unabhängigen Ration, die auch die Frage Nordirlands im eigenen Wir kungskreise

regeln will. Lloyd George aber besteht darauf, daß Irland einen Teil des britischen Im periums bilde. Wenn keine Einigung gefunden wird, so geht der Bürgerkrieg in Irland weiter, denn der Waffenstillstand wird dann gekündigt. Am 1V. August trat das irische Parlament in Dub lin zusammen, um endgültig über die Vorschlüge Lloyd Georges zu entscheiden. Es ist anjunehmen, d aß die Antwort gleich der De Valeras sein wird. Die engl. Blätter hoffen natürlich auf einen Zwie spalt innerhalb der Iren

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/28_08_1923/TIR_1923_08_28_1_object_1989290.png
Seite 1 von 8
Datum: 28.08.1923
Umfang: 8
»erantrnrtlich: Peter Fuchibrugger. Bozen. Rotationsdruck: Buchdruck« rei Tqrotta Bozen I Einzelpreis 2S Cent. Zlir da» Inland I mit Post monatl. L. 5.SV. Ausland L.50L0 i Zum Abholen monall. L. 5.—. Die Au»» l trägeraeblihr wird eigens berechnet. I Fortlaufende Annahme de» Blatte» oer» l oilichtet zur Zahlung der -vezugsgeblihr. Nr. 1SK. — S8. Zahrg. Bozen-Merau, Dienstag, 28. Angnft MZ. Poft'AovtL'Konent !! ' Lloyd George gegen Poincare. Lloyd George befaßt sich in einem Artikel über die Folgen

Führerschaft ge litten. Durch Schuld seiner Führer tappte es blindlings in und durch den Krieg, stol perte in den Waffenstillstand, irrte durch die Friedensverhandlungen und führte wie ein Blinder herzlich schlecht seine Sache in der Nachkriegszeit. Niemand kann jedoch vor aussagen. wozu Deutschland unter einer klu gen und starten Leitung fähig ist.' Die letzten Sätze Lloyd Georges sind äu ßerst bemerkenswert. Wenn Deutschland durch die Schuld seiner Führer „blindlings herumtappte', so möchte

man auch von Eng land sagen, es „führte wie ein Blinder herz lich schlecht seine Sache in der Nachkriegszeit' — eben durch den Herrn Lloyd George, durch dessen Politik England feine Vormachtstellung im Orient und Okzident an Frankreich ver lor. Dann fährt er fort: ,I)er Sturz von Dr. Cuno und der Aufstieg von Herrn Stresemann ist möglicherweise ein Ereignis von entscheidenderer Bedeutung als die Abfassung oder Entsendung der Cur- zon-Note. Entbehrt aber Stresemann der seltenen Eigenschaften, die allein

ein Volk in tiefster Not zu heroischem Handeln und Durch halten begeistern können, dann steht Deutsch land vor dem Chaos. Wichtiger als alles Studium endloser Noten und Reden ist heute, ein kritisches Auge auf Herrn Strese mann zu halten.' Lloyd George stellt dann dar, wie der Ruhrcinfall den Gesundungsprozeß in Eu ropa verzögert und wie derselbe den eng lischen Handel schädigt. Er schreibt: „Im vergangenen November lenkte ich die Aufmerksamkeit des Unterhauses auf die Weltlage, die in schädlicher

der emp findlichen Maschinerie des Welthandels ver langsamt hat. Die Wirkung der Ruhrwir ren wird noch für einige Zeit fortdauern, selbst wenn das Taschenmesser jetzt entfernt würde. Zurzeit keilt es Herr Poincare im mer tiefer und fester ein. Selbst aber wenn er es ganz herausziehen würde, so würde doch das Werk für eine lange Zeit feine nor male Stetigkeit nicht wieder erreichen.' Lloyd George wirft Frankreich vor. daß es ganz darauf vergesse, was für Dienste ihm Engl- Ä geleistet. 7.. Darlegung

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/20_10_1922/TIR_1922_10_20_1_object_1985313.png
Seite 1 von 6
Datum: 20.10.1922
Umfang: 6
' v>>rg»racht wurde, genügte ihm schon, gewiß as Gegenteil, von dem Verlangten zu tun, damit glaubte er, wieder einen wackeren gegen den „Deutschen Verband' geführt Rücktritt Lloyd Georges. Bonar Law bildet die nene Regierung. — Frankreich atmet auf. London. 20. Oktober. Gestern hatte die konservative Partei im Carlkon Club eine Beratung über das fernere Verhallen der Koalition gegenüber und besonders bei den kommenden Wahlen. Das Resultat der Be sprechung war folgende Resolution: Die ge genwärtige

Versammlung von Mitgliedern der konservativen Partei des Unterhauses, ist der Anficht, daß die konservative Partei, wenn sie auch bereit ist mit den Liberalen der Koalition mitzuarbeiten, bei den kom menden Wahlen sich als unabhängige Par tei mit eigenem Kandidaten und einem eige nen Programm zu betrachten. — Zw »Raiionalliberalklub' wurde zu Ehren des Marchefe von Lincolashire, der eln Mitglied der Liberalen des Oberhauses ist, ein Ban kett gegeben. Der Marchese griff dabei in ei ner Rede Lloyd George

scharf an und er klärte. daß dessen Politik den englischen Interessen entgegengeeilt sei. Die Folge davon war, daß Lloyd George sofort Doonjng Street verlassen und sich zum König begeben Hot, um ihm die Demission des gesamten Kabinette« anzumelden. Bonar Law übernimmt die Bildung der Regierung. London. 20. Oktober. Bonar Law Hot die Bildung der neuen Regierung Übernommen. — Es verlautet, daß der bisherige Außenmi nister Lord Curzon wieder in die Regierung eintreten wird, da England bei der Orient

- konferenz durch eine autoritative Persönlich keit vertreten sein muß. Lloyd George begann seine Parlmnen- tarierlausbahn im Jahre 18!ZS als Präsident des Handelsamtes, was dem Posten eines Ministers gleichkommt. 190S—15 war er Schatzkanzler und bei der Palastrevolution im Jahre 1913 rückte er im Kabinette Asquith an die erste Stelle der englischen Regierung. Bonar Law ist ein Schotte und rn Canada geboren. Er war viele Jahre Vertreter gro ßer Eisenfirmen m Glasgow. Im Jahrs 1902 wurde

befreit. Paris, 20. Oktober. Der Rücktritt des Ka binette» Lloyd George wird als ein Sieg der Politik Poincares betrachtet. Wenn man auch Bonar Law nicht gar gern an der Spitze der ! englischen Regierung fleht, so empfindet man doch Lloyd Georges Abgang als die Befrei- j ulig von einem schweren Alpdruck. Zss RHaratwnsvrvblem. England gegen die Reparationsknate. London. 20. Oktober. In Leiresler hielt ge ilen» Sir Thomson eine Rede, in der er erklärt, daß er sich dem Gedanken widersehe. Deutsch land

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/27_04_1922/TIR_1922_04_27_1_object_1982999.png
Seite 1 von 8
Datum: 27.04.1922
Umfang: 8
.Politik eintre ten >!7ug. Und wenn der offiziöse Pariser , „Temps' schreibt: Europa stehe auf dem Scheidewege- es müsse die Wahl treffen zwi schen der Politik, die durch den Namen Lloyd Georges symbolisiert werde, uiÄZ der Politik Poincares. so kann nicht gezweifelt werden, welä^n Weg die nicht vom Reparations wahnsinn befallenen Staaten Europas gehen werden. England will zum Rechten sehe». Eenua, 27. April. Seitens d«r. englischen Delegation wurde gestern in den Abend stunden sollende Erklärung

aufgegeben: „In der öffentlichen Meinung der alliierten Län der hat sich die Ueberzeugung gebildet, daß es notwendig ist, eine Versammlung der Sig- naiarmächte des Veijauleroerirages einzube rufen, um die Maßnahmen, die Poincare in seiner Rod« in „Bar le Tuc' angekündigt hat, zu prüfen. Poincare hat nicht gejagt, welche Maßnahmen zur Anwendung kommen sollen und dies schafft eine sehr ernlie Lage.' Lloyd George will, dal? an dieser Ziersa-nm- lunH auch Deutschland teilnehm«. Die Kon ferenz

soll in der nächsten Woche stattfinden und die Sankiionsjrase gründlich erörtert werden. Poincare ist einverstanden. Paris, 27. April. Poincare hat gestern spät abends an Lloyd Georg« und Barthou telegraphiert, daß «r mit dem Plan Lloyd Georges, eine Versammlung der Versailler Signatarmächte einzuberufen einverstanden sei und hoffe nach 6. Mai in der Lage zu sein, nach Genua kommen zu können. Doch hätte er lieber, wenn die Konferenz nicht in Genua, sondern an einem Orte stattfände, wo kein« deutsche Delegation

rung lägt eine Erklärung verbreiten, die einen Rückzug bedeutet. Frankreich will in de: Frage und Anwendung der Sanktionen nicht ohne die Alliierten vorgehen. Paris, 27. April. DDR gestrige Bespre chung zwischen Barthou und Lloyd Georgs verlies sehr befriedigend. Lloyd Georg« soll sich bereit erklärt haben.» in den Pakt, der die Mächte zu lvjähriger Waffenruhe oer- oi'.ichtet, die Klausel auf.z»mehmen, daß durch die Bestimmungen dieses Uebereinkominens die Bestimmungen des Versailler Vertrages

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1922/08_03_1922/SVB_1922_03_08_3_object_2531561.png
Seite 3 von 8
Datum: 08.03.1922
Umfang: 8
, den sie für das Lanaer Kommen verantwortlich machen. Da die Christ- .'Mzialen die Forderung der Großdeutschen nicht Optieren, eine Arbeitsmehrheit aber nicht vorhan- .'n ist, so wird mit der baldigen Ausschreibung von Anwählen gerechnet. * In unterrichteten Kreisen erstärkt sich die An- '5t, daß der Konflikt Lloyd Georges mit den Kon- Mativen irreparabel ist. Man glaubt, daß er in .^r nächsten Woche zurücktreten werde. Balsour be ule bereits mit seinen Freunden über die Bildung konservativen Regierung

darauf M, daß ivfolge dieser Ablehnung der ehemalige Wer ur.d seire Frau in Madeira in der größten Not leben wüßten. Sie könnten nicht einmal die Wohunngsmiete aufbringen. Es müsse sofort eine «tnverung dieses Zustaudes herbeigeführt werden. Lloyd George bleibt. Paris, 6. März. Wie der Londoner Kor respondent des Pariser „Matin' berichtet, hatte ^loyd George eine Unterredung mit Lord Birken- i^ad und Lord Churchill. Am Abend gab Lord /Hirkenhead zu Ehren Lloyd Georges ein Bankett, ^ ^ Namen

der konservativen Partei ,-Uoyd George ersuchte, auf seinem Posten zu blei- ^ und ihn der Mitarbeit seiner Partei versicherte. Hounger, der Sekretär der Unionisten, gab das ^sprechen, daß er Lloyd George von nun an nicht ^ehr bekämpfen werde, vorausgesetzt, daß ihm von -^ner Partei Schwierigkeiten gemacht werden. Die Kollegen Lloyd Georges suchten mit allen Mitteln ^ Einheit der konservativen Partei wiederherzustel- n und eine zukünftige Mitarbeit der liberalen Par- ^ zu erreichen, wozu sich auch Churchill

bewegen Der Korrespondent glaubt auf Grund dieses, -ß das Demissionsgespenst, das seit einiger Zeit Lloyd George schwebte, wieder entflohen sei. Voiucars beim BkO. Aus Paris wird gemeldet: Ministerpräsident ^-ncare hat dem italienischen Außenminister ganzer angedeutet, daß angesichts der gebeerten Ziehungen zwischen Frankreich und dem Heiligen -'uhl und wegen der großen Sympathie, die XI. in Frankreich genießt, es unvermeidlich > wird, daß er bei dem Besuch in Rom auch dem Mkan einen Besuch abstatte

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1878/26_03_1878/BTV_1878_03_26_2_object_2875341.png
Seite 2 von 8
Datum: 26.03.1878
Umfang: 8
nationalen SanitätScommission hinzuwirken. Lr Trieft, 21. März. In meinem letzten Schreiben theilte ich mit, daß am Bord deS Lloyd- DampferS „Sphinx' unweit deö Caps „Elena' auf Cypern, Feuer auSgebrocheu sei, daß der Capitäu be hufs Rettuug des Schiffes uud der Passagiere deS Ersteru strauden ließ, und daß an 500 Circassier, die mittels deö Dampfers vou Koustautiuopel «ach Shrieu tranSportirt wurde», bei der Katastrophe das Leben ein gebüßt hätten. Wie nachträglich bekannt wurde, scheint das Feuer vou

den Circafsiern verursacht worden zu sein, die auch die Schisföoffiziere und Matrose» bis auf das Hemd ausraubten. Schon am 13. d. M. hat sich der technische Director deS hiesigen Lloyd-ArfcnalcS auf einem eigenen Dampser cingeschisft und die erfor- SR« derlichen Apparate mitgenommen, um die Flottmachuug deS „Sphinx' zu bewirken, — allein bis heute sind wir hier ohne jegliche weitere Nachricht über das ver unglückte Schiff, sowie über den Aufenthalt deö Direc- torS Petke, und fängt man bereits an, Besorgnisse

zu hegen. Ueberhanpt treffen hier Nachrichten ei«, welche geeignet sind, das tiefste Mitgefühl für die wackeren Seeleute des österreichisch-ungarischen Lloyd hervorzu- rnsen. Als die türkische Regierung daran dachte, Kon stantinopel von den dort hausenden Horden der Cir cassier zu säubern, und dieselben in ihre Heimat nnd vorzüglich nach Syrien zn befördern, wandte sie sich an verschiedene Dampfschiff - FahrtSgescllschaften, um zu den betreffenden Transporten Schiffe zn mietheu. Doch weigerten

. In dieser Roth sand die türkische Regie rung beim österreichischen Lloyd Erhörung. Und so wurden oft 2—3000 Circassier wie die Häringe auf den Dampfer» der Gesellschaft zufammengepöckelt, so daß alle Räume vollgepfropft waren; viele dieser Leute brachten TyphnS uud Blattern bereits mit an Bord nnd starben während der ost mehrere Tage andauern den Ueberfahrt, wobei sie im Meere ihr Grab fan- den. Allein auch mancher wackere Matrose des Lloyd ist bereits den furchtbarsten Krankheiten erlegen, meh rere liegen

in den Spitälern in Konstantinopel und in anderen Stationen, — uud leider beklagen wir auch schon den Verlust deS hier allgemein geachteten Capitäns Peter Radeglia, der in Konstantinopel in der Blüthe seiner Jahre vor einigen Tagen starb, — während sein -würdiger College, Capitän Chersanaz an TyphnS nnd Blattern dort schwer krank darnieder- liegt. Die meisten der armen Opfer ihrer schweren Pflicht sind verheirathet, uud doch hat der Verwal- tuugSrath deS Lloyd, der bei deu erwähuteu Trans porten ein Niesengeld

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1921/16_07_1921/BZN_1921_07_16_2_object_2477734.png
Seite 2 von 16
Datum: 16.07.1921
Umfang: 16
. >/ / ' ^ Die erste Besprechung Lloyd Georges mit ^^ ? De Valera. ., ^ ^ L ond o n, 15. Juli. Die Besprechungen zwischen Lloyd George und De Valera dau erten am ersten Vormittage fast drei Stun den. Nachmittags trat der Ministerrat zu sammen. Die Besprechungen werden fort- gesetzt. S' Emir Feysal — Sultan von Mesopotamien. Lo nd o n, 15. Juli. Im Unterhause er klärte Asquith bei der Beratung über das Kolonialbudget, daß her Versuch der Jndier, Mesopotamien aufzuhetzen, viel Blut und Geld kostete. Einzelne Abgeord

- herigem Einverständnisse mit Frankreich Emir Fqysal zum Sultan von Mesopota mien zu ernennen. ^ Die „Times- gegen eiM Teilnahme Lloyd Georges und Curzons an der Abrüstungs- ^ ^ Konserenz.^ ^^ . L ondo n, 13. Juli. Die „Times' pro testieren gegen'den Plan Lloyd Geor ges, selbst mit Lord Curzon nach Wa shington zu gehen. Beide seien weder in folge ihrer Position, noch infolge ihres Tem peraments, noch infolge ihrer bisherigen Leistungen geeignet, an den Verhandlungen selbst teilzunehmen

. Der verfassungsmäßige Platz beider Männer sei vor allem inner- halb des Königreiches. Besonders Lord C u r z on sei nahezu unfähig und unge eignet, die Interessen Englands in Wa shington zu vertreten. Aeußerungen Lloyd Georges. Londo n, 15. Juli. Lloyd George erklärte im liberalen Klub über Irland, daß sich die Lage dort sehr geändert habe. Bezüglich der Abrüstungskonferenz komme es mehr auf die wahre Gesinnung der Völ ker als aus geschriebene Paragraphen an: er hoffe, daß der Vorschlag Hardings die Rüstungen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/09_01_1922/MEZ_1922_01_09_2_object_643799.png
Seite 2 von 4
Datum: 09.01.1922
Umfang: 4
e<iu i „SflWlrol« C<ntb«fj«ltwtfl*. Montag, ttw 9. TSnner 192». Politische Übersicht. Die Arbeiten der Konferenz in Tonne». Philipp Millei telephoniert dem „Petit Parisien' aus Tannes, es scheine sich aus den -Unterredungen, die zwischen Briand und Lloyd George stattgefunden haben, zu ergeben, daß die Konferenz sich auf di« Probleme beschränken werde, die di« unmittel-bare Lösung verlangen, das heißt auf die Reparatton für 1922. Die großen Fragen würden in Tannes ausgeschaltet bleiben. Tine

für irgendwen und ohne Erbitterung in die Familie der Völker ausgenommen -werden könne, kann nach dem „Journal des Debats' ein solches Bündnis keine Ordnung schaffen und mir eine illusorische Bürgschaft für Frankreichs Sicherheit bieten. Der Pariser Korrespondent der „Times' berichtet von dort, das Mißtrauen In der Standhaftigkeit Lloyd Georges gegen Deutschlarrd und den anwachsenden Skepttzis- nnrs auf britischer Seite gegen den Plan einer Allianz mit Frankreich. „Westminster Gazette

' zufolge ist die Mission des General direktors des englischen Schatzamtes, der von Lloyd George nach Rom entsandt wurde,.um mit der Italienischen -Regierung we gen der von London gemachten wirtschaftlichen Vorschläge Füh- lung zu nehmen, gescheitert. Der englische Generaldirektor hat S tellen müssen, dag unter den italienischen Ministern hin- lich der von England unterbreiteten Vorschläge keine Eini gung besteht. Ministerpräsident Bonomi sowie die technischen Minister Soleri u. De Naoa hätten

zwar -den Vorschlägen Lloyd Georges zugestimmt, da aber der Außenminister Della Toretta und die übrigen Minister unter dem Einflüsse der Reparations kommission der Schaffung eines großen Finanzorganismus zum Wiederaufbau Europas feindselig gegenüberstehen, ist keine Einigung erzielt worden, so daß die Verhandlungen als ge scheitert zu betrachten sind. Reparationen oder Bündnis? Der französisch-englische Allianzvorschlog, der vo-n Briand vor seiner Abreise nach Cannes in den Vordergrund gerückt worden

teilnehmen solle, gesichert scheine. Die Verwirklichung des Planes aber setze heikle Ver handlungen mit der Sowjetregierung voraus. Frankreich mache -daher fe-ine Vorbehalte und wünsche auch, daß die Re- paratlonsfrage nicht von der paneuwpäifchen Konferenz berührt oder beeinflußt werde. Lloyd George -fei hier anderer Meinung. Südtiroler TagesfragenMeuigketten Ausforschung. Am 24. November vor. Is. entwendete ein Taschenspieler, der in Gasthäusern Vorstellungen zu geben pflegt, dem Ernst Meßner

18
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/21_10_1922/MEZ_1922_10_21_2_object_664919.png
Seite 2 von 12
Datum: 21.10.1922
Umfang: 12
, doch steht soviel fest, daß eine derartige Kontrolle der deutschen Finanz wirtschaft gefordert wird, daß die deutsche Finanzhohctt völlig vernichtet wäre? Befürchtungen in Berlin. Berlin, 21. Oktober. Der Rücktritt Lloyd Georges wird in der Berliner Presse vor allem unter dem Gesichtswinkel' beur teilt, welchen Einfluß er auf die künftige Ent wicklung, der Reparationsfrage und auf die Stellung Deutschlands überhaupt haben dürfte., In dieser Beziehung' stimmen alle Blätter überein, daß, sich die Situation

Donar Laws nennt man Chamberlain. Dalfour und Birkentzead. Lloyd Georges führt die Oppositton. ; London, 21. Oktober. Das englische Parlament wird am 14. November zu einer kurzen Session zusammentreten. Lloyd Ge orge wird als Führer den Oppositton auf- treten. Trotz der Demission wird Lloyd George heute in Leeds eine große Rede halten. Man ist allg^nein gespannt auf dieselbe, weil man erwartet, daß er sich in derselben über feine ferneren Absichten äußern Wird. Auf der Fahrt von London nach Leeds

wird Lloyd George fünf weitere Reden halten und zwar in den Stationen Lonchester, Kettering, Wol- lingborough, Nottingham und Sheffield. Tageschronik. Anschläge gegen den Reichskanzler. Aufdeckung eine» Mordplane». Berlin, 21. Oktober. Im Reichstag teilte gestern der Präsident Mit, baß die Schutzmah. nahmen für bas «Leben «des Reichskanzlers er- höbt werben müssen, weil er von neuen An schlägen bedroht sei. ' . Dr. Wirth forderte später die Parteien selbst auf, sich über den Ernst der -Lage Klarheit

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1922/30_05_1922/BRG_1922_05_30_2_object_806367.png
Seite 2 von 4
Datum: 30.05.1922
Umfang: 4
in Europa. Frankreich pflegt nje 'die- . Dinge M sehen, wie sie sind, sondem wie sie in seinem Gnteresse sein sollen. In England und Italien wir man die Ansprüche Fanrlreichs LczüglichdcsMittclmcercs mit Interesse lesen. Lloyd George über die Lage Europas. Lloyd George sagte in seiner Rede int Unterhause, es sei fetzt zu erwägen, was zu tun sei, um einer: Zusanrmenf Druch in Europa zu verhindern. Lloyd George betonte den Werl des . FriedensgaranticpMes und sprach die Hoff nung

aus, daß er .auf einen wirklich dauernden Frieden hinauslaufen werde,, nachdem die Sachverständigdn der Kaager Konfeünz'Fäne 'MSgLMA-gÄüist'chAtLm-' Wem» Äc Sachverständigen Vorschläge machen würden, die die Nationen ünnchmen, so werde dauernder/ Friede in Eu ropa herrschen. Lloyd George wolle nicht lagen,, ob Genua schließlich ein Erfolg sein werde, wenn dies aber nicht der Fall sei, so würde die Lage in Europa tragisch feiii. Wenn Genua Kruch nur teilweise ein Erfolg sei, würde ein großes Werk vollbracht

Mn. - , Wir haben, Woß Lloyd George bereits Stellungen erobert, von denen'aus ein weiteres Borrücken, möglich ist. Tagesnerngkeiten. * Der österr. Bu»deskanz.ler Dr. Schober, dessen Regierung die. Großdeutschen und.Sozialdemokrater, gestürzt haben, tritt wegen der feindseligen; HalKrng der Großdeutscherr gegen seine Person vom politischer Schau platz vollstärrdig zurück, nahm auch nicht das Natiouplrats- mandat für das Burgenland an, das ihm' angetragxn wurde. * Die Kabinettsbildung in Oesterreich scheint snit

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/23_10_1922/TIR_1922_10_23_1_object_1985348.png
Seite 1 von 6
Datum: 23.10.1922
Umfang: 6
zu können. Offiziös verlautet schon, daß die Kammer am ZV. Oktober aufgelöst werden soll. Sie Rede AM Georges. »Der Versailler Vertrag ein Zeugnis de? Humanität.' Leeds, 23. Oktober. Lloyd George hat hier am Samstag in einem kinofaal diz ange kündigte Rede gehalten. Zu Beginn der Rede drückte er sein Bedauern darüber aus. daß die Koalition, die den Weltkrieg zum sieg reichen Ende führen half, nunmehr gesprengt wurde, weil eine Partei daraus zu kleinen Nutzen zu haben glaubte. Das englische Volk

werde aber zwischen Nation und Partei zu wählen wissen. Er sei für die Nation. Lloyd George verteidigte hernach lange die von ihm gemachte Politik und erklärte, daß er vor allem alles getan habe, um den Krieg zu einem siegreichen Ende zu führen. Im weiteren Verlaufe der Rede rühmte er sich, daß er, bezw. hin en-Mche Frlrdensdelega- tion es gewefen fei. die den Vertrag von Versailles hauptsächlich in die Welt geschafft haben, durch den verschiedene unterdrückte Völker in Zenlraleuropa die heitzerfehnte Freiheit erhielten

. Die militaristischen Zea- traimächte, die ständig eine Kriegsgefahr be deuteten, feien nicht mehr. Der Vertrag von Versailles verbessere auch die Arbeitsbedin gungen. indem er neue Verbindungen her stelle. Denn er aber auch Anvollkommen- heiten habe, so fei er doch ein großes Zeugnis der Humanität, das nicht nur Europa, son dern der ganzen Welt Zluhen bringe. Lloyd George beginnt d Kampf. London. 21. Oktober. Gestern abend» ist Lloyd George nach Leeds abgereist. Am Bahnhof waren gegen 100 Abgeordnete er schienen

, die eine Sympathiekundgebung für Lloyd George veranstalteten. Er dankte fei nen begeisterten Anhängern und erklärte, daß er jetzt ein freier Mann sei. der von nichts mehr belastet werde und deshalb den Kampf um fo besser beginnen könne. Rußland und die Srient-Kon- ienm,. Rußland oerlangt die Teilnahme an der Orientkonferenz. London. 23. Okiober. Tfchitfcherin hat an die englische und italienische Regierung eine Note geschickte in der er fein Erstaunen dar über ausdrückt, daß die Mächte aus die Note

21