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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.03.1929
Umfang: 8
, so ist es eine schwere Sünde, von der der Priester in der Beichte nur dann freisprechen könne, wenn die Ausführun gen durch Widerruf wieder gutgemacht würden. 'Der Lloyd. Was ist eigentlich der Lloyd? Gestehen Sie es nur ruhig ein, daß Sie es nicht genau wißen, daß Sie nur eine ungefähre Vorstellung von Schiffsversicherung und Wetten haben, und daß Sie Ihren Konversationslexikon zur Hand nehmen müssen, um festzustellen, daß auch da nichts Ge nügendes steht, um diese Lücke Ihrer Bildung, die Sie übrigens

mit der weitaus größten Mehrzahl Ihrer Mit bürger teilen, zu schließen. Da steht nämlich nur: „Ge sellschaft zur Klassifizierung der Schiffe für Seeversicherung und Seetransport, benannt nach Edward Lloyd, Ende des 17. Jahrhunderts Besitzer eines Kaffeehauses in London, wo der Verkehr in Schiffahrtsangelegenheiten seinen Sitz hatte. Die Londoner Gesellschaft entwickelte sich später als eine Versicherungsgesellschaft." So sagt'das Konver sationslexikon, und Sie müsien gestehen, daß Sie nun genau so schlau

und in seinen Kunstschätzen geschwelgt haben, keinen Begriff machen. Es ist gut, daß der Schleier dieses grausigen Geheimniffes einmal gelüftet wird. E. R. Es war in der Tat zuerst ein Herr Lloyd, sowie zuerst ein Herr Litsaß war, von dem die Welt heute auch nichts mehr weiß, obwohl sie in Berlin fast täglich an seinen Litfaßsäulen vorübergeht. Es war einst ein Herr Lloyd, ein Kaffeehausbesitzer in der Lombard Street in London. Er hatte in der nüchternen Stadt des graubraunen Nebels ein Cafe nach orientalischem Muster

eingerichtet und den Gedanken dazu wahrscheinlich aus seiner orientalischen Heimat mitgebracht. Und dieses Case war das Stammcafe der in England schon mt 17. Jahrhundert außerordentlich wichtigen Männer, die sich mit Schiffsversicherungen und somit auch mit Schiffahrt selbst beschäftigten. Damals ging es auch ohne Büros mit Klubseffeln und Telephon, damals schrieb man auf den blankgescheuerten Holztischen des Herrn Lloyd die Versicherungspolicen aus, zahlte die Versicherungsprämien

zwischen den Kaffeetassen, die Herr Lloyd seinen Gästen vorsetzte. Da es in seinem Cafe stets ein gutes Gebräu gab, da er auf Ruhe hielt, die für den Abschluß der Versicherungsgeschäste dringend notwendig war, so wurde sein Caft schnell die Zentrale der Schiffs versicherung. Alle Fachleute, die überhaupt etwas von Schiffen verstanden und ihren Versicherungswert wußten, kamen ins Cafe zu Herrn Lloyd. Die Seefahrer selber, die ihr Schiff versichern wollten, die Schiffsreeder, die neue Schiffe kaufen wollten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 13.08.1921
Umfang: 12
i ; Ler Streit m LLerfchlesien. | • r , Lloyd George gibt nicht nach. - Berlin, 12. Aug. Die Tel. Union meldet laus Paris: Die Sachverständigenkommission hat vormittags ihre nach neuen Richtlinien cms- aearbeiteten Beliebte der Konferenz übergeben. Briand und Lloyd George haben bereits vor mittags über die Berichte konferiert, konnten sich jedoch nicht einigen. Die Besprechungen, an de alen auch Lord Curzon teilgenommen hatte, ha ben um 1410 Uhr begonnen und dauerten bis \Y 4 12 Uhr

. Nach Schluß der Besprechung ver- - lautete, daß die Besprechungen nicht nur keine ^ Annäherung herbeigeführt, sondern sogar ge zeigt haben, wie entgegengesetzt die Auffassungen seien. Beide Parteien seien bei ihrem Stand punkt geblieben. Die Unnachgiebigkeit Lloyd , Georges habe große Enttäuschung hervorge- ! rufen. ' Die Regierungschefs sollen es besser machen, j Paris, 11. Aug. Wie die Ag. Havas von s maßgebender Quelle erfährt, wurde die Nach- ' mittagssitzung des Obersten Rates vertagt, da- | mit bte

Regierungschefs direkt die Prüfung des Entwurfes für die schlesische Grenzführung fort- - setzen können. : Die französischen Minister billigen Briands Haltung. j Aus Paris wird unterm 12. ds. gemeldet: »Heute um 9 Uhr vormittags fand unter Beisitz sdes Präsidenten Millerano ein Ministerrat j ftait, der einmütig die Haltung Briands im !Obersten Rat, insbcsonders hinsichtlich der ober sschlesischen Frage, billigte. Nach dem Minister- »rat begaben sich Milleraud und Loucheur ins .-Hotel Grillon. ' Lloyd George

will Paris verlaffea. Paris, 12. Aug. Wie die Blätter melden, b gestern in Rambouillet beim Präsidenten llerand eine Sonderbesprechung zwischen 'ßlojjb George und Briand statt. Millerand be- steiligte sich persönlich nicht an dem Gespräch und .beschränkte sich lediglich auf die Erklärung, daß er den Standpunkt BriandS vollkommen teile, klm 4 Uhr nachmittags kehrten Lloyd George stnd Briand nach Paris zurück. Briand emp fing nach der Rückkehr Loucheur, der ihm die -äußersten Zugeständnisse

der französischen Sach- ^Verständigen mitteilte. Kurz vor 5 Uhr wurden sdie Besprechungen im Hotel Grillon wieder auf- z genommen. Inzwischen hatte Lloyd George den (italienischen Ministerpräsidenten Bonomi und fden Minister d«S Aeußern Della Torretta emp- ffangen. In der Besprechung erklärte Lloyo 'George, er habe weitgehende Vorschläge zu ma nchen. die darin beständen, daß den bereits ein- lgeräumten Zugeständnissen Grenzberichtigungen > . ' “ ' ' ~ ~ Mutterschaftszwang. Sn ton «I N." vom S. d. schreibt

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 13.08.1921
Umfang: 10
gemeinsame Abreise des Generals ! Serond und des polnischen Insurgentensührers Korsanty - Angewiesen. Paris, 12. August. (Wolff.) „Oeuvre"' schreibt: Obwohl Lloyd George Lord Curzön und die führenden Sachverstän digen in Paris zurückgelassen hat, die beauftragt seien, das oberschlesische Problem zu lösen, wenn es noch möglich sei, könne seine Abreise nicht verfehlen, wie ein Bruch der alli ierten Verhandlungen, ja vielleicht wie ein Bruch der En tente gedeutet zu werden. Das Blatt sagt, das gestrige

Mittagessen im Rambouillet sei sehr steif verlaufen. Berlinern Spaziergang habe Briand Lloyd George sein Bedauern über die Lage, ausgesprochen. Lloyd George habe gesagt: Ich bin zu einem Abkommen be reit, aber Briand weigerte sich. Darauf habe Briand er widert, er gehe in dem Wunsche nach einem Entgegenkommen so weit, wie es die öffentliche Meinung des Landes und die Sorge um desien Sicherheit gestatten. Bei der Rückkehr von Rambouillet habe jedermann unter dem Eindruck gestanden, daß der französisch

-englische Konflikt Mvermeidlich sei. Ein Mitglied der französischen Delegation habe einem Redakteur des „Oeuvre" erklärt, er erblicke keinen Hoffnungsschimmer. Heute vormittags nach dem Ministerrat wird sich Briand nach dem Hotel Grillon begeben, um das letzte Wort von Lloyd George zu hören. Von dieser Zusammenkunft wird die letzte Hoffnung auf eine Einigung abhängen, aber man Müsse gestehen, daß sie sehr schwach sei. TU. Paris. 12. August. Eigendraht. Neber den Verlauf der Besprechungen des gestrigen

Tages schreibt „Oeuvre"' : Bei der Unterhaltung in Grillon sagte Lloyd George zu dem von den Franzosen ausgmrbeiteten Machten: Das äußerste Zugeständnis, das er zu machen bereit sei, wäre die Annahme des Vorschlages des Obersten Percival. Der Meinungsaustausch, der sich darüber ent spann, dauerte über zwei Stunden und verlief ohne irgend Ptn Ergebnis. Zustimmung des französischen Ministerrates zur Haltung Briands. Paris, 12. August. (Korvbüro.) Heute um 9 Uhr vor mittags fand unter Beisitz

nungsaustausches Mischen den Oberhäuptern Frankreichs und Polens vor einigen Monaten. Frankreich gewisse w-rt- schafliche und sogar territoriale Verpflichtungen gegenüber Polen einging. „Daily Expreß" fordert in einem Leitartikel unter der Ueberschri'st „Geheimabkommen mit Polen" d.e .Lage sehr ernst, weil Frankreich mit Polen eine Art Geheim vertrag geschloffen habe. Lloyd George habe sich geweigert, wegen der Ungerechtigkeit eines solchen Abkommens gegen über Deutschland an dessen Erfüllung teilznnehmen

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 15.05.1922
Umfang: 10
und die Dauer seiner Bera tungen bestimmt werden. Als Sitz dieses zu bildenden Komi tees könnte Haag in Betracht kommen. Dem Garantiever- trage mit Rußland wird sich Frankreich nicht cmschließen können. Wenn Lloyd George meine, baß die Ausschließung der Rus sen von den Verhandlungen einen Verzweiflungsakt des rus sischen Volkes zur Folge hoben könne, dann habe Lloyd George eben seine ganze Kaltblütigkeit verloren. Frankreich werde sich nicht durch ein Politik der Panik leiten lassen. EP. Paris, 14. Mai

des Präsidenten Facta «rlich die Vertreter der einladenden Mächte, ferner die Meter Polens, Rumäniens, ,Schwedens und der Schweiz m Palazzo Reale, um die Beratung über die durch die rus- m Antwort auf das Memorandum vom 2. Mai geschaffene .age wieder aufzunehmen. Lloyd George und Barthou teilten mit, daß sie sich über den Grundsatz der Fortsetzung der Beratungen mit den Russen im Wege einer oder mehrerer Expertenkommissionen geeinigt haben und daß sie die lebhafte vosmung hegen, das man bezüglich

werde. — Hierauf vertagte sich die Versammlung auf Montag 10.30 Uhr vormittags. — In der Zwischenzeit werden Lloyd George und Barshou ihre Be sprechungen fortsetzen, um zu einem vollständigen Einverneh men zu gelangen. Mmrrg rwMe« L!ryd George md Barthou. Genua, 13. Mai. (Korrbüro.) Me Unterredung Barthous und Lloyd Georges, die von halb 4 Uhr nachrnittags bis kurz vor 6 Uhr dauerte, hat eine Entspannung gebracht. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Lloyd George und Bar- ryou, die gestern miteinander

sich Schantzer, Barthou, Jaspar und ein Vertreter Japans bei Lloyd George in der Villa Alberti einsindeu, mn die Besprechungen sortzu führen. EP. Genua, 14. Mai. Eigendraht. Die französisch-englische Debatte vom vergangenen Sams tag hat Frankreich zum Rückzuge von seiner unversöhnlichen Stellungnahme gezwungen. Nach seinen Erklärungen in der Vormittagssitzung hat Barthoz gegenüber ber Verständi gung mit England und Italien, der Kleinen Entente und der Neutralen auf der ganzen Linie nachgeben müssen

au- Genua: Die Konferenz ist tatsächlich beendet. Lloyd Georg< erklärte heute abends, die Konferenz werde am Diensten ihre Arbeiten abschließen, wenn ein Uebereinkomen betref send die Expertenkommission zustande komme. Alle Kreise de: Konferenz billigen einmütig die Anregung Barthous, di, Vereinigten Staaten zur aktiven Teilnahme an den Arbeiter der Grperten einzuladen. Infolgedessen wurde der Botschafte: der Vereinigten Staaten ersucht, noch am Abend den Wunsö der Mächte nach Washington zu übermitteln

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 28.04.1922
Umfang: 12
M I^f jHHWj p '; ^OJClfC ^ 9 S 0 fl(t» Sftnfcwditt 160-162 Frmamk s 6^1 2 äi©S$|$lX* Bfib Cf&QTtfeC^lflfif"' Z. Jahrgang Innsbruck, Zreitag, am 28 . Weil 1922 Zolge 19Z Die Konferenz in einem «ene« Stodinm. Boineare; bekmnte Hetzrede als AurgMgspmtt neuer KrSrteruuge«. Skaueu, 27. April. Aufnahme der eigenen Kunkenftation. Die englische Delegation gab bekannt, daß Lloyd George die Signatarmächte des Versailler Vertrages mit Ausnahme Deutschlands in Genua zu einer Beratung der durch die Rede

Poincares geschaffenen Lage einberufen wrll, wobei es sich jedoch um keine Sitzung des Obersten Rates handeln soll. Man müsie die von Poincare vorge sehenen Sanktionen kennen lernen, seine Erklärung schaffe eme sehr ernste Lage. Dagegen berichtet „Havas" die Absicht LlohdGeorqes dre Ernberufung des Obersten Rates nach Genua zu verlan gen, um die Frage der Gültigkeit des deutsch-russischen Ver trages in Bezug aus den Versailler Vertrag zu erörtern. Lloyd George werde also jedenfalls Poincare nach Genua

einladen. Laut „Petit Parifien" hat Poincare bereits , btc Antwort auf diesen Vorschlag Lloyd Geor- übersandt und soll ihn prinzipiell annehmen wollen, ab^ nrcht vor dem 6. Mai abreisen, da Millerand nicht eher uach Frankreich zurückkehrt. Er sei aber dafür, daß der Oberste Rat m Frankreich verhandelt, entweder vor dem 6 Mar oder spater in einer Stadt, wo die deutsche und russische Delegatron nicht anwesend ist. '' 1 J Genua, 27 April (Korrbüro.) Zu dem Vorschlag Lloyd tS IZ § r . bemerf t~®?™eve della

Sera", die Forderung Alands ser gerechtfertigt durch die letzte Initiative Poin- Z l^3°I fd)a JJ^ at die Reparationskommission beur deutsch-russrschen Vertrag zu besaßen. Lloyd George XAJ! 1 *; öa cS Fragen zu heikel find, um von Or- ganen zwerter Ordnung geprüft zu werden, sondern daß sie fomÄ rj et persönlichen Beratung der Regierunqshäupter wwden müssen^ gegenwärtig in Genua befinden, unterzogen Sera" bemerkt ferner, wie immer die ftan- ?"^rt ausfalle, die heute zu erwarten ist, sei es hlrLÄ bte

Konferenz eine Krise durchmache. Das Blatt m?^w^rner auf die unzweifelhaft pessimistische Rede die -.lohd George heute nachts den englischen Journalisten ge- ^ We ®n 6 U%n 0 i„ U “SrW g x-; Konferenz für Montag auch mit dem »Falle rechne das George^Ä^n^^ Rußland scheitern sollten. Lloyd einest Jl"'-“"* !? d'°scm Falle sein Projekt zwanzigjährigen Garanttevertrages vorzulegen. Aufnahme der eigenen Funkenstation. oT CO '$}Ü dre Nachricht aus Genua, der Vor- Georges, die Regierungschefs

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Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 27.04.1922
Umfang: 12
bekannt lverdende Vorschlag Lloyd Georges, über die Frage der Reparationen und eventueller Sanktionen in Genua zu verhandeln. Lloyd George teilte diesen Vorschlag Barthou schon in der Vorrrnttagsberatung mit, die beide Regwrungschefs in der Billa. Alberti ver eiste. , Vorher hatte Lloyd George das Gespräch aus das llnbe- hagen gelenkt, das durch die mißverständliche Auslegung hervorgerufen wurde, die seine Rede in der Sonntagssitzung der neun Verbündeten Mächte gestruden hatte, dann aber durch gewisse

Stellen der Rede Poincares, die Beunruhi- gung verursachten. Lloyd George zeigte sich insbesondere be sorgt wegen der Haltung, die einzunehmen sei, falls Deutsch land seinen Berpstichtungen bis Ende Mai nicht Nachkomme. Ter englische Ministerpräsident äußerte seinen lebhaften Wunsch, daß die Alliierten gemeinsame Beschlüsse fassen. Da alle alliierten Regierungen gegenwärtig in Genua ver treten seien, halte er es für das beste, sich sogleich über einen so wichtigen Gegenstand gemeinsam zu verständigen

, Lloyd George fügte hinzu, er wäre glücklich, wenn Poineare per sönlich an dieser Beratung teilnchmen würde, i Barthou versprach, den Vorschlag in Paris zu rmter- j breiten. Nach der Absicht Lloyd Georges soll nicht der Oberste Rat »ach Paris verlegt werden, sondern die Beratungen der neun alliierten Mächte, die sich bisher aus den deutsch-russischen Vertrag und die russische Frage selbst erstreckten, wären nun mehr aus die Reparationen und eventuelle Sanktionen aus zudehnen. Das Comnruniqua

ist aber der, daß. wenn die Hauptinteresienten und die Regierungschefs in Genua wei len, die Versammlung auch in kurzer Zeit in Genua stattfin- den könne. Eine SedeMmm Rede LiM Georges. Genua, 26. April. (Korrbüro.) An dem von englischen und amerikanischen Journalisten veranstalteten Festabend hielt Premierminister Lloyd George gestern um halb 12 Uhr nachts eine große politische Rede, wobei er erklärte, daß die Konferenz das größte Ereignis für die Neugestaltung der Zukunft sei. Lloyd George schilderte dann die Gefahr, die dadurch

. Wenn das verhungernde Rußland durch deutsche Organi sation gegen den Westen Europas aufftehe, was werde dann die Lösung sein? Mn MMeMne Lloyd GeoMZ. Genua, 26. April. (Korrbüro.) Don offizieller englischer Seite wird erllärt, daß das Gerücht, als ob Lloyd Georgs Ende dieser Woche nach London zurückkehren werde, völlig unbegründet sei. Lloyd George gedenke so lange in Genua zu bleiben, bis der Frietzenspakt vollendet sei. ber Mesensyatt. Das Projekt Dr. Wenesch und seine Unterlagen. Genna, 26. Apvil. tzKorrbrüo

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 24.08.1920
Umfang: 12
Qrrsgabe 6 Uhr MH IpenCcmb Femsprech« 160-162 Zemamt L Äff^Citlf' ÖÖ IRO^tll'Stl^ 1. Jahrgang Deutschsüdtirol r Morgenblatt 30 eent. — Abendblatt 10 cent. Innsbruck, Dienstag, am 24. Nugust 1020. Zolge 284 Errgland rrrrd Italien. D. Innsbruck, 23. August- Zn Luzern sin-d Eiolitti und Lloyd George zusamnrenge- üoffen- Die Zusammenkunft wurde schon auf der Konfe renz von Spaa festgesetzt, wo Lloyd George gegenüber dem italienischen Außenminister Conte Sforza den Wunsch nach einer Bespreckiung

mit Eiolitti ausdrückte. Der Umstand, daß Lloyd George sowohl als auch Eiolitti das gewöhnliche diplomatische Gefolge zu Hause gelassen haben, zeigt, daß die Besprechungen zwischen den beiden Staatsmännern einen intimen, vertraulichen Charakter tragen und den Zweck ver folgen, in den brennendsten politischen Fragen des Augen blicks ein gemeinsames Vorgehen zu erzielen. ^Die „Tribuna". das' Blatt Giolittis, das auch dem Conte Sforza nahesteht. und dessen Information daher sicherlich der Wahrheit am nächsten

bilden, die zu erreichen gesucht werden." Was die „Tribuna* mit ihrer etwas verschleierten Defini tion des Zweckes der Luzerner Zusammenkunft meint, kann nicht zweifelhaft sein- Lloyd George und Eiolitti wollen dort einen Weg finden, der abseits von dem jegliche Eini gung unmöglich machenden französischen Imperialismus und Chauvinismus für Europa endlich zur Ruhe und zum Frie- den führt. Die Fragen, die hier heveinspielen, sind dreifacher Art- Sie umfassen die Beziehungen zu Rußland, zu Deutsch land

und das Adriavroblem- ' Das Verhältnis zu Rußland bewegt sich bei England und bei Italien im allgemeinen in ziemlich ähnlichen Bahnen. Rom und London sind bereit, die Moskauer Sowjetregierung anzuerkennen. Die Franzosen machen sich in dieser Richtung keine Hoffnung, daß es gelingen könnte, einen oder den an deren der^ ehemaligen Bundesgenosien doch noch in letzter Stunde für Polen zu begeistern. So bemerkt zum Beispiel das „Journal des Debats", daß Lloyd George und Giolitti nie sonderliche Sympathien für Polen

, wenn angeffchts dieser Anzeichen der kom menden Lockerung sich in Paris ein etwas starkes Mißbe hagen breit macht. Und es ist erst reckt nicht verwunderlich, wenn dieses Mißbebaaen im Hinblicke darauf, daß in Luzern auch das Verhältnis Italiens und Englands zu Deutschland ^g'-gestellt werden soll, noch wächst. In der Tat haben die Meldungen von einer bevorstehenden Zusammenkunft Gio littis und Lloyd Georges mit dem deutschen Außenminister Dr. Srntcps und miwlickervwife auch mit dem Reichskanzler gartsn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.04.1922
Umfang: 8
Sein. gcitBttg Donnerstag den 27. Aprül 1922 Nkr. SH Ml Sie Konferenz von Genua. Sine Rote Svsland» an Frankreich. ^EsglLLd Will auch ohne Frankreich die Konferenz fortsetzeu. , Genua, 26. April. Sämtliche englischen Blätter veröffentlichten gestern eine offiziöse Note, nach welcher Lloyd George habe Mitteilen lassen, die Drohung einer isolierten Aktion von Seiten Frankreichs sei als eine ernste Gefahr in englischen Kreisen ausgenommen worden und errege Kritik und Beunruhigung

. Auch wenn Frankreich heißt es in der Note, sich von der Konferenz von Genua zurückziehe, würde die Konferenz fortdauern. Lloyd George würde dann wahrscheinlich ctm Donnerstag der nächsten Woche nach London zurückkehren und dem Hause der Gemeinen die ganze Situation darlegen, um ein Vertrauensvotum zu fordern und dann nach Genua zurückkehren und seine Arbeiten fort- setzem Reparati»«« itl e«»ktlo»e». Lloyd George will über diese Fragen in Genua verhandeln.- Genua, 26. April. Das größte Ereignis des heutigen Tages

und wahrscheinlich der Konferenz überhaupt ist der eben bekannt werdende Vor schlag Lloyd George», über die Frage der Repa rationen und eventueller Sanktionen in Genua zu verhandeln. Lloyd George teilte diesen Vor schlag Varthou schon in der Vormittagsberatung mit, die beide Regierungschefs in der Villa Alberti vereinte. Vorher hatte Lloyd George das -Gespräch auf das Unbehagen gelenkt, das durch die mißverständliche Auslegung hervorgerufen wurde, die seine Rede in der Sonntagssihung der neun Verbündeten Mächte

gefunden hatte, dann aber durch gewisse Stellen der Rede Poincares, die Beunruhigung verursachten. Lloyd George zeigte sich insbesondere besorgt rvegen der Hal- !tung, die einzunehmen sei, falls Deutschland sei nen Verpflichtungen bis Ende Mai nicht Nach komme. Der englisch Ministerpräsident äußerte seinen lebhaften Wunsch, daß die Alliierten ge meinsame Beschlüße fassen. Da alle alliierten Legierungen gegenwärtig in Genua vertreten seien, halte er es für das Beste, sich sogleich

über einen so wichtigen Gegenstand gemeinsam zu verständigem Lloyd George fügte hinzu, er wäre glücklich, ivenn Poincare persönlich an dieser Be ratung teilnehmen würde. Barthou versprach, den Vorschlag in Paris zu unterbreiten. Nach der Absicht Lloyd Georges soll nicht der Oberste Rat nach Paris verlegt werden, sondern die Be ratungen der neun alliierten Mächte, die sich bisher auf den deutsch-ruffischen Vertrag und die ruffische Frage selbst erstreckten, wären nun mehr auf die Reparationen mrd eventuelle Sanktionen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.05.1922
Umfang: 8
und der französischen Delegation in Genua wird immer schärfer. Die Franzosen wühlen fürs erste fort gesetzt gegen den deutsch-russischen Vertrag, wäh rend sich Lloyd George mit diesem abgefunden hat. Zum zweiten gehen die Auffassungen zwi- . schen den beiden Staaten über bif Behandlung Rußlands weit auseinander. Die Engländer ha ben in dem Memorandum, das den Russen über reicht werden soll, keine Forderungen erhoben, die den Wiederaufbau RuAands verhindern oder der Sowjetregierung eine schwere Demütigung zufügen

der französischen Delegation, Barthou, hat, als er sah, daß die Franzosen für ihre wahn sinnigen Forderungen weder den Beifall der Verbündeten noch jener Neutralen finden, die den Verhandlungen beigezogen waren, erklärt, er müsse nach Paris, neue Instruktionen holen. Lloyd George erblickte mit Recht darin einen Versuch, die Konferenz zu sprengen. Wie italie nische Zeitungen erzählen, habe Lloyd George die Ankündigung Barthous, sich nach Paris zu begeben, mit folgenden ernsten Worten ausge nommen: Ich nehme Akt

wird. Die Haltung Lloyd Georges hat bewirkt, daß Barthou seine Abreise nach Paris verschob. Das Memorandum an Rußland ist noch nicht überreicht worden; die große und die kleine En tente verhandelt noch immer. Aber es ist wenig! wahrscheinlich, daß sie zu einer Einigung kom- men wird. Wie es verlautet, soll.Belgien voll ständig auf Seiten der Franzosen stehen. Die Kleine Entente wolle nach Blättermeldun gen eine Verständigung zwischen England und! Frankreich herbeiführen und orientiere sich ent schieden

in friedlichem Sinne, denn Polen und die Tschechoslowakei brauchen den Frieden mit; Rußland schon zufolge ihrer geographischen Lage. Japan stehe noch abseits, aber man könne sagen,! daß es sich noch nicht für die englische These ent schieden habe. In der Beratung, ivelche die Vertreter der Dntentestaaten gestern über das Memorandum abgehalten haben, ist es übrigens zu einer neuen lebhaften Auseinandersetzung zwischen Lloyd George und Barthou gekommen. Eine Einigung? Nach einer Meldung, die heute einlangte

, die aus französischer Quelle stammt, zutreffend ist, wird man erst er fahren. Barthon fährt nun nach Paris. Genua. 2. Mai. Barthou verläßt heute unt 10 Uhr 55 Minuten vormittags Genua, um in Paris über die bisherigen Ergebnisse der Kon ferenz im Ministerrate persönlich Bericht zu er statten. Er gedenkt. Samstag früh wieder nach Genua zurückzukehren. Vor seiner Abreise wird Barthou noch eine Unterredung mit Lloyd Ge orge haben. Das Memorandum soll den Russen heute über reicht werden. Genua, 1. Mai. Das Memorandum

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.01.1918
Umfang: 4
gegen den deutschen Kolonialbesitz in Afrika enthält und somit eine wirksame Ergänzung der von Wilson und Lloyd George gleichmäßig ausgestellten Forderung bildet, daß die Wünsche und Interessen der afrikanischen Bevölkerung bei der Bestimmung ihres künf tigen Schicksals berücksichtigt werden sollen. Wir wollen in diesem Zusammenhang nur an den Borschlag der eng lischen Gewerkschaften auf Jnternationalisierung des ge samten afrikanischen Kolonialgebietes erinnern. Bei dieser Jnternationalisierung handelt

es sich natürlich immer wie der um das politische und wirtschaftliche Bersügungsrecht des angelsächsisch geführten Völkerbundes. Es erübrigt nun noch, den Unterschied zwischen der Taktik Wilsons und der Lloyd Georges in der Behandlung der russischen Frage festzustellen, die ja augenblicklich die unmittelbarste Bedeutung besitzt. Dieser Unterschied, der zunächst am krassesten in die Augen springt, ist nach unserer Meinung sachlich der geringfügigste. Gerade hier zecht sich vielmehr am klarsten das Verständnis

für das Zu'ammen- arbeiten der beiden Mächte, das umso inniger ist, je mehr t? sich um die Lösung einer ^egenwarrssrage handelt. Lloyd George hat zwar den Russen versichert, daß England bereit sein würde, sich ihrer anzunehmen, wenn sie allen .Sonderfriedenswünschen entsagen. Er hat aber sehr deut lich merken lassen, daß er in Wirklichkeit entschlossen ist, deutsche Ansprüche auf russisches Gebiet nicht zu durchkreuzen. Wilson dagegen fordert die Räumung der besetzten Gebiete Rußlands. Er überhäuft die Russen

sich in schärfster Weise gegen Lloyd George und Wilson, die Oester reich-Ungarn auf Kosten Italiens zu schonen gedächten. Italien habe seinen blutigen Krieg nicht geführt, um nur Erenzänderungen zu erreichen. Italien verschmähe das englisch-amerikanische Linsengericht und wolle lieber zum Status quo ante bellum zurückkehren, als mit seinen heili gen Interessen spielen lassen. Einberufung des Obersten Gntente- Ariegsrates. S. Zürich, 15. Jänner. In unterrichteten Kreisen ver lautet, daß Italien den abermaligen

schnellen Zu sammentritt des obersten Ententekriegs rates verlangt hat. Die Alliierten sollen dem Wunsche der italienischen Regierung nachgegeben haben und der Kriegsrat soll schon demnächst in Paris im Beisein Lloyd Georges und Orlandos stattfinden. Weiter wird gemeldet, daß Giolitti seit semer in den letzten Tagen erfolgten Abreise nach Cavour bereits zweimal heimlich in Rom war. Die Italiener und die Botschaft Wilsons Rom, 14. Jänner. (Stefani.) Das „Giornale d Jtalia" schreibt in wiederholter

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Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 03.05.1922
Umfang: 14
stattsmden wird. Die Unterredung Lloyd George mit Barthou. ( ktfua, 1. Mai. (Korrbüro.) „C'orcrere della Sera" berich tet über ein Gespräch, das Mischen Lloyd George und £3 arth o it stattgefunden hat und das in französischen Krei sen nicht dementiert wird. Das Bchtt bezeichnet dieses. Ge spräch als eines der wichtigsten Ereignisse für die weitere Entwicklung der europäischen Politik und berichtet: In einem zweistündigen Gespräch prüften Lloyd George und- B a r t h o u zuncichst die russischen Probleme

, hierauf die Einberufung des Rates der Signatarstaaten des Versailler Vertrages. Barth ou teilte mit, daß es die Absicht der französischen Regierung sei, keine Prüfung der politischen Situation vorzunehmen, bevor nicht der 31. Mai verflossen fei und man feststelleu könne, welche Haltung Deutschland tatsächlich ervzunehme» gedenke. Die Meinung Lloyd George war dagegen folgende: Es ist nicht klug, zuzuwarteu, bis Las Unglück hereinbricht, ; es ist vielmehr polnischer, heute schon alle Maßnahmen

von den Häuptern der alliierten Regierungen entschieden werden. Es ist notwendig, die Arüvesenheit aller dieser RegierungshaupLer und der Außenminister sowie der. kompetenten Experten zu benützen, um sich zu besprechen. Varthon entgegnet, daß in dem Fall, als man eine Zu sammenkunft beschlösse, die französische Regierung es vorzööge, daß sie nicht in Genua stattfinde. Warum, srug Barthou, ruft man sie nicht nach Frankreich oder gleich nach Paris ein? Lloyd George schien dieser Idee nicht geneigt

, aber das Wesentliche ist, daß die Zusammenkunft in den Pausen der Konferenz von Genua abgehalten werde, eben weil sie aus der Gelegenheit entspringt, daß hier alle versammelt sind, welche daran teilnehmen wollen mit einer einzigen Ausnahme. Auf die entschlossenen Ausführrmgen Lloyd Georges hin mußte Barthou sich verpflichten, der französischen Regierung den Wunsch Lloyd Georges bei Gelegenheit seiner bevor stehenden Reise nach Paris vorzutragen. Barth-A auf der Reife nach Daris. Nantes, 2. Mai. Aufnahme

die gesamte politische Lage im Verlause der Ver handlungen don Genua prüfen. Genua, 2. Mai. (Korrbüro.) Barthon besuchte vor feiner Abreise Lloyd Georgein feinet Villa und sprach mit ihm alle schwebenden Fragen durch; vor allem kommt der Friedenspakt in Betracht. Barthou fragte, ob Lloyd Ge. orge noch die Möglichkeit sehe, einen allgemeinen Friedens. Pakt zu schließen, wenn Rußland das Memorandum ablehnen sollte. Wäre es dann noch möglich, fragte Barthou, die Muffen zum Friedenspakt einzuladen? Lloyd

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 28.12.1929
Umfang: 6
zu Deutschland. Lloyd Georges Vorstoß. A. B. London, Ende Dezember. Der gefährlich knappe Sieg der Regierung über die Opposition bei der Abstimmung über den konservativen Antrag auf Ablehnung des Kohlengesetzes hat eine Lage geschaffen, die bestimmt zu sein scheint, weitgehenden Ein fluß ans die politische Entwicklung in England während der nächsten Zeit auszuüben. Macöonald bewegt sich am Rande eines Abgrundes, darüber besteht kein Zweifel mehr. Acht Stimmen Mehrheit für die Regie rung! Nur fünf Stimmen

mehr für die Opposition und gegen die Regierung, und Labour wäre ab gestürzt! Die Regierung hat das Gesetz zwar durch die zweite Lesung bugsiert. Es ist anzunehmen, daß sie es auch glück lich durch die dritte Lesung bringen wird, denn sie wird, durch die Erfahrung vom Donnerstag gewitzigt, nicht ver fehlen, den Liberalen Zugeständnisse zu machen und das Gesetz den Forderungen Lloyd Georges bis zu einem gewissen Grade näher zu bringen. Aber es ist weniger das Schicksal des Kohlengesetzes

, das der Re gierung Sorge bereiten muß, als die Erkenntnis, die sie aus der überaus scharfen und völlig unerwarteten Kritik Lloyd Georges gewonnen haben mutz, daß der liberale Führer auf die Aufrechterhaltung einer liberal-soziali stischen parlamentarischen Arbeitsgemeinschaft keinen Wert mehr legt. Lloyd George hat der Labourpartei o s s e n den F e h d e- handschuh hin geworfen. Die Möglichkeit baldiger N e n w a h l e n wirkt anscheinend nicht länger als Bremse auf den Tatendrang des hitzigen Walisers

, der sich von seinem sprichwörtlichem Temperament Hinreißen ließ, feine Person wieder einmal, allen parLeitakttfchen Erwä gungen zum Trotz, in den Mittelpunkt der Situation zu stellen. Denn daß Lloyd Georges Rede gegen das Kohlen- gesetz an sich eine rhetorische Glanzleistung war, daß er selbst der geschickteste Debatter ist, den England besitzt, das wird ans allen Seiten anerkannt. Aber die Labourleute halten sich für berechtigt, ihm zu verübeln, daß er das Gesetz in Fransen riß, obwohl er genau wisse, daß die Regierung nach Lage

der Umstände ein besseres Gesetz nicht machen konnte, weil sie eben eine Minder heitsregierung ist und zu viel Rücksichten nach allen Seiten nehmen muß. Die Tatsache, daß Lloyd George so vorging, wie er es tat, hat nicht nur in Labourkretsen, sondern so ziemlich überall stark überrascht,- denn ob seine Partei aus Neu wahlen mit fliegenden Fahnen hervorgeheu würde, das ist doch sehr zweifelhaft. Man könnte Gründe für das Gegenteil anführen. Aber der impulsive liberale Führer war von jeher unberechenbar

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 16
Datum: 03.09.1920
Umfang: 16
, daß er eine vorübergehende Institution sei, nur für einen Zwangsfall improvisiert. Er würde, dachten wir, verschwinden, tvenn der letzte Friedensver trag unterschrieben wäre; dann würde endlich der Völ kerbund den gewünschten Rang einnehmen. Heute wird uns klar, daß diese Erwartung nie erfüllt werden wird. Der Oberste Rat denkt gar nicht daran, sie aufzulösen. Lloyd George bekannte das, wenn auch mit ziemlich dunklen Worten, in seiner letzten Parla- mentsrede; und der „Temps" hat seine Ausführungen

die Wiedergutmachungskom mission, die durch den Versailler Vertrag mit diktatori scher Gewalt über das Wirtschaftsleben Mitteleuropas ausgestattet wurde, ist in den letzten Zusammenkünften Lloyd Georges und Millerands, noch ehe sie ein eigenes Leben entfalten oder ein einzige Entscheidung treffen konnte, beiseite geschoben worden. Die drei (oder in den meisten Fällen sogar nur zwei) Premierminister sind es, die jene schicksalsvollen Arrangements getroffen haben oder treffen werden, mittelst deren die Entschädigungs

sind. Den Staatssekretären des Aus wärtigen Amtes mit ihrer gewaltigen Maschinerie und ihrer ehrwürdigen Tradition bleibt nur das Geschäfts- Utäßige in den Beziehungen zu anderen Staatem Diese Evolution vollzieht sich in einer Richtung, die in der britischen Politik, seitdem Herr Lloyd George sich zum Premierminister gemacht hat, immer bemerkbar gewesen ist. Wir nähern uns dem amerikanischen Exekutiv- System. Herr Lloyd George weigerte sich von Anfang an, das Unterhaus als übergeordnet anzuerkennen

: nicht in Frage steht. Artur Balsom hat hier seine Ruhestellung gefunden, so wie er sie andern falls int Oberhause erhalten hätte; weder er noch Mon sieur Bouraeois sind das, was Lloyd George „Männer ton Stoß- und Sprungkraft" nennen würde. Es grbt noch andere Anzeichen dafür, daß es die Ab sicht unserer Beherrscher ist, die militärische Allianz der \ Sieger zu verewigen und sie zum wahren Regierungs- rrga-' der alten Welt zu machen» Der türkische Vertrag enthüllt diese Absicht rrahezu in jedem Artikel

. Man £ ctrtit diesen Vertrag aus verschiedenen Gesichtspunkten kritisieren. Irr feiner Behandlung der türkischen Roh stoffquellen, insonderheit des Petroleunrs, bekennt er sich offen zur Räuberei. Er zwingt Frankreich gegen dessen Wrllen zur Uebernahme des syrischen Mandats, während er die Armenier, die nach einem Mandat verlangen, Her ren- und schutzlos läßt. Gäbe es in Erzerunr Petroleum, so würde Lloyd George den Schrei dieses gemarterten Volkes wohl gehört haben. Dieser Vertrag brüskiert die Gefühle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 14.01.1917
Umfang: 10
ge tötet und zahlreiche Häuser beschädigt. Nor Jsaccea versenkten wir durch Artilleriefeuer einen feind lichen Schlepper. Sie Kriegsziele der Mente. Tie Guildhall'Rede Lloyd Georges. Aus London wird gemeldet: Lloyd-George führte in seiner Rede in Guild Hall, die er am gilei- chen Tage hielt, an welchem die Antwort der Ent ente an Wilson bekannt gegeben worden ist, unter anderem folgendes aus: Ich komme soeben vom Kriegsrat der vier großen alliierten Länder, aüf deren Schaltern Re Lasten dieses großen

Alliierten in Rumänien zurückgedrängt? Nicht weil sie die bes seren Kämpfer waren. Der rumänische Bauer er wies sich als der tüchtigste Kämpfer der Wett, wenn er Aussicht aus den Erfolg hat. Darauf hatte er hier niemals Aussicht. Was Rußland 'betrifft,. hat es zweieinhalb Jahre mit minderwertigem Geschütz, unzureichenden Gewehren und mangelhafter Muni tion gekämpft. Nun wird eine andere Geschichte dar aus werden. Zum Schluffe sagte Lloyd-George: Die beste Sicherheit für den Frieden wird gefunden

sein», wenn die Nationen mit einander einig sind, um den ersten Friede nsbvecher zu st r o f e n. 9 . Diese Rede ist eine Bekräftigung der in der Note an Wilson aufgezählten Forderungen der Entente und kündigt mit einer außerordentlichen Schärfe den Entschluß an, den Krieg bis zur Erreichung der Kriegsziele fortzusetzen. Dabei bleibt Lloyd-George der Methode treu, die Zentralmächte Äs die allein Schuldigen an dem Kriege hinzustellen uud für die Ententestaaten das Richteramt gegen den Friedens brecher

— unter welchem Lloyd-George natürlich Deutschland versteht — zu reklamieren, das sie be fugt, den „Friedensbrecher" zu strafen. Offenbar glaubt der englische Ministerpräsident, daß die Me thode, immer wieder Deutschland Äs den Alleiu- Schuldigen hinzustellen, den Kriegswillen schürt und unter den Völkern die Freudigkeit, den Entente- Kriegszielen neue Blutapfer zu bringen, belebt und erhöht. Die Rechnung wird kaum lange stimmen. Wir erfahren nicht viel über die Stimmung der Be- vüllkerung in den Ententestaaten

, daß Deutschland sozusagen der Alleiu-Schuldige ist am Kriege, für lächerlich finden, denn die Vorgänge vor dem Kriege sind zu lebendig in der Erinnerung aller, und jeder weiß, daß es in Frankreich, Rußland und England ebensogut wie «nderstvo eine mächtige Kriegspartei gegeben hat, die dieses Mutbad mit allen Mitteklu vorbereitet uud darauf hingearbeitet hat. Lloyd Ge orge will — darüber kann heute kein Zweifel mehr fein — den Krieg bis zum Aeußersten fortsetzeu. Er ist heute das Haupt der Kriegspartei

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.08.1920
Umfang: 4
freizumachen. Die Anerkennung WmmeU durch Frankreich. Die offizielle Mitteilung in Rom. KB. Rom, 14. August. (Ag. Sief.) Gestern abends teilte der französische Geschäftsträger in der Consulta den Beschluß Frankreichs mit, die Hegierung Wran- gels anzuerkennen und die Beziehungen mit Krassin und Kawenew abzubrechen. Lloyd George über die Freundschaft zwischen England nnö Frankreich. London, 13. August. Bei einem Frühstück, das zu Ehren Lloyd Georges von Führern der Koalition gegeben wurde, sagte

der Premierminister, er hoffe und vertraue darauf, daß nichts die Einheit zwischen England und Frankreich zerstören wird. Er fügte hinzu, wenn es sich um die Herstellung des Friedens handelt, sei die erste Pflicht der Regierung, das Volk nicht in ein nicht zu rechtfertigendes Abenteuer hineinzustürzen. Ernste Mahnungen an Frankreich. KB. Berlin, li. August. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meldet aus London: Das offizielle Organ Lloyd Georges, „Daily Chrontcle", sagt zur Lage, Frankreich müsse sich klar

machen, daß es, wenn es beabsichtigt, wei terhin eine Politik zu verfolgen, die eine Partei in Ruß land gegen die andere ausfpielt, bei der Ausführung die ser Absicht allein stehen werde. Das «englische Volk ver lange den Frieden und werde nicht in irgend einen Krieg hineingeschleppt werden, öier ein anderes Ziel hat, als die Verteidigung der Freiheit derer, die es zu schützen ver sprochen habe. Die Ferienretsen Lloyd Georges «nd des englischen Königs. KB. London, 13. August. Wie das Reutersche Bureau erfährt bestätigt

sich das Gerücht, daß Lloyd George auf seinen Ferienaufenthalt in der Schweiz verzichten werde, nicht. Die Schweizer Reise wurde lediglich hinausgescho ben. Der König wird anfangs nächster Woche nach Bal moral reffen. Man glaubt, daß sich das Parlament am Montag wird vertagen können. Der Temps gegen England. Paris, 12. August. Mit aller Deutltchkett greift das französische Regiernngsorgan, der „Temps", die Haltung Englands in der polnischen Frage au Der „Temps" schreibt: Die gegenwärtige Lage ist die Folge

einer phan- tasttschen Verblendung. Wenn man gewisse englische Blätter liest, muß man sich sagen, daß die Leute in Moskau geradezu herauslachen müssen, wenn sie diese Londoner Bläffer lesen, In Frankreich ist man derart an die deutschen Umtriebe gewöhnt, daß man ohne Mühe hinter die bolschewistischen Schliche kommt, und man ist deshalb nicht überrascht von dem Mißer folge, welchen England soeben mit Moskau erzielt hat. Da wir wohl wußten, wie schwierig die Aufgabe Lloyd Georges sowohl nach innen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1922
Umfang: 8
tische Rsgievung sei tvsgen des Verhaltens Fvank- reichs schwer betroffen. Von jetzt an könne Frank- veich allein mit Belgien >gehen und sehen, welche Vorteile ihn: dies bringen werde. Lloyd George Halle lveiter erklärt, er wisse, daß das, was Geschehen sei, nicht Barthous Fehler sei, d-nrn dieser Halle sein Letztes getan, mn ver söhnlich zu sein. Die britische öffentliche Mei nung sei Frankreich feirMich gesinnt und seine (Lloyd Georges) Ratgebern besonders der Lord- tauzler Birkenhead, hätten

ihm darum geraten, mit Frmrkwich KU brechen. Briefe ans allen Tei len Englands hätten ihm denselben Rat gegeben. Tatsächlich sei er (LlolK> George); fast der einzige Freund, den Frankreich in England besitze; jetzt müsse er sich jedoch m anderer Richtung mnsehen. Wie Steed weiter berichtet, scheint Barthou durch die Hestigbeit Lloyd Georges überwMigt zu sein. Es scheine aber auch, daß die Szene mit Barthou nicht die einzige gewesen sei, in die Lloyd George in der letzten Zeit verwickelt

gewesen ist. Lord Cnrzon soll eine äußerst scharfe Notean das italienische auswärtige Amt in der Frage des türkisch - italienischen Uebereinkommens gerichtet haben. Schcmtzer halle Lloyd George darüber Mitteilung gemacht. Äoyd Georges Aeußerungen bei dieser Gelegenheit hätten zu einer merklichen Abküh lung der englisch-italienischen Intimität ge führt. -Mglumd wi8 «« zreimdschsftra suche»"' Eine Erklärung Lloyd Georges. Nus Genua wird gemeldet: Lloyd George .halle den deutschen Delegierten bei der letzten

Be gegnung erklärt, daß England sich infolge der Weigerung der französischen Regierung. an der Beratung der Signatarmächte des Versailler Vertrages vor Ende Mai teilzunchmen, nicht mehr mit dev Reparationen zn befasieu wünsche und daß Delegierte des Deutschen Reiches über diese Frage direkt mit Frankreich verhandeln sollten. Zugleich wird erzählt, Lloyd George habe Barthou bä seiner ersten Unterredung nach des sen Rückkehr erklärt, Frankreich zwinge Eng land, ncne Freundschaften zu suchen. Die Franzosen

suchen diche unverblümte Dro hung mit ber Sprengung der Entente natürlich a^uschlwächen mb behaupten, Lloyd George Halle Barthou Müglich gesagt, die Lage, wie sie sich ge- ,-genwärtig gestalte," könnte es r-Ahtsertigen, wenn sich England mit seiner Freundschaft weniger «xklnsiv zeigte als bisher. Die Franzosen erwarten den Bruch urit England Paris, 8. Mai. (Wolfsbüro.) Der Sonder berichterstatter des „Petit Parisien" stellt fest," daß manaus d e n D i n g e n, wie sie jetzt lie gen, einen Bruch

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 05.03.1922
Umfang: 6
schweren Schaden znzufügen geeignet sind. Die Politische Krise in England. TU. London, 4. März. Die englische Krise hat eine wei tere Verschärfung erfahren. Es wird befürchtet, daß Lloyd George seine Drohung, am nächsten Mittwoch zurückzutreten, wahr machen wird. Schon heißt es, daß als Außenminister Lord Cecil R o b e r t in Frage komme. Ein Pariser Blatt spricht die Befürchtung aus, daß bei einem Rücktritt Lloyd Georges öte Linke den Vorteil ha ben würde. Der Vertrag zwischen England und Frank reich

würde dann wohl durch die Opposition der A r ü «i- t e r zunichte gemacht. Vor der Demission Lloyd Georges. KB. Londou, 3. März. Premierminister Lloyd Ge orgehat seit seinem Brief an Chamberlain mündlich wis sen lassen, daß ihm eine Antwort spätestens am 8. ds. Mts. gegeben werden müsie. Man ist jetzt der Ansicht, daß, wenn die Krise bis zu diesem Datum keine Lösung erhalten hat, die ihm Genugtuung gäbe, Lloyd George dann beim König seine Demission einreichen werde. Man glaubt zu wissen, daß alle liberalen

Kollegen Lloyd George ihre Unterstützung für jede Eventualität zugesichert haben. Man lege dies als gleichbedeutend damit aus, daß sie sich wei gern würden, irgendeinem Kabinett anzugehören, das auf die gegenwärtige Regiermvg folgen würde. Lloyd George soll bleibe«. KB. London, 3. März. In seiner Rede in Oxford sagte Chamberlain, Lloyd George habe ihn gefragt, ob er seinen (Lloyd Georges) Rücktritt für er forderlich halte. Er habe darauf die Ansicht der einzelnen KabinettsMitglieder etngeholt und Lloyd

George erklärt, nach der einstimmigen Ansicht seiner Kollegen erfordere es das nationale Interesse, daß Lloyd George wei ter an der Spitze der Regierung bleibe. Die Lage in Portugal. . KB. Lissabon, 3. März. Das Parlament ist wieder er öffnet worden. Die Teuerung schreitet täglich fort. Die Truppen, die die Stadt entschließen, werden zur Sicher heit in Lissabon bleiben. , Demission des polnischeu Kabinetts. KB. Warschau, 3. März. Das Kabinett hat demrfsio- niert. In einem an den Staatschefs

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Alpenland
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Seite 2 von 10
Datum: 06.03.1922
Umfang: 10
werden. Demission der polnische» Re»iers»s. Warschau, 5. März. (Poln. Tel.-Ag.) Tie Demission des Ka binetts ist vom Staatsches angenommen worden. Tnglasd »ar schweren inneren Entscheidmgen. T Ul London, 5. März. Eigendraht. Churchill hielt am Samstag nachmittags eiste politi- ! sche Rede, worin er es als sicher erklärte, daß in allernächster , Zeit in England eine schwere politische Schlacht geschlagen werde. Die Koalition wird unter der Führerschaft Lloyd Georges mit einer neuen Organisation in guter Kamerad

schaft und in strarmner Disziplin in Aktion treten. TU- London, 5. März. Eigen draht. Beim Verlaßen Londons am Wochenende äußerte Lloyd George einem seiner Freunde gegenüber, er iverdc vielleicht nicht zurückkehren. Vor seiner Abreise habe Lloyd George die bedeutendsten konservativen Führer empfangen und mit ihnen die Lage besprochen. TU. Paris, 5. März. Eigen draht. In hiesigen unterrichteten Kreisen verstärkt sich die Ansicht I daß der Bruch Lloyd Georges mit den Unionisten unheilbar

ist und daß -der Premier» zurücktreten werde. Zugleich wird behauptet, daß Balfour bereits mit seinen Freunden über die Bildung einer konservativen Regierung verhandelte. London, 4. März. (Korrdüro.) In seiner Rede in O x s o r d sagte Chamberlein, LloydGeorg e habe ihn gefragt ob er seinen (Lloyd Georges) Rücktritt für erforderlich halte. Er habe darauf die Ansicht der einzelnen Kabinettsmiiglieder eingeholt und Lloyd George erklärt, nach der einstimmigen Ansicht seiner Kollegen erfordere es das nationale Interesse

, daß Lloyd George weiter an der Spitze der Regierung bleibe. Französische Sorge um Lloyd George. Paris, 5. März. (Kovribürv.) In einem Artikel über die po litische Krise Englands erklärt Philippe M i l l e t im »Petit Parisien", zur Beurteilung der Lage vom französische:: Stand punkte aus sei auslschlaggebenid, daß eine Demission Lloyd Georges die ganze Politik der französisch-englischen An näherung in Frage stellen würde. Lwyd George scheine der einzige englische Politiker zu sein, der genügend

Autorität besitze, um England zur Annahme eines langfristigen Ver trages mit Frankreich zu bestimmen. Ein konservatives Ka binett, das Lloyd George folge, dürfte kaum die Verantwort lichkeit übernehmen, einen Vertrag von zwuazig- bis dreißig jähriger Dauer zu unterzeichnen, der England verpflichten könnte, mit allen seinen Streitkräften an einem Kriege teck zunehmen. Der Vertrag müßte daher Äs nach den Nsuwah- len ruhen. Diese aber würden der Ntehrheit der Linkspartewn die Negiernngsgewalt übertva-gen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 13.06.1904
Umfang: 6
, kaiser licher Rat Schweiger, Kommerzialrat singer, Pacher v. Theinburg und Reichsrats-Abgeordneter Ritter v- Vukovic teilnahmen. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete der Antrag des Reichsrats-Abgeordneten Hofrates Ritter v. Vukovic, betreffend die Erneuerung des Subven tionsvertrages mit dem österreichischen Lloyd. Mitglied Kommerzialrat Singer leitet die Dis kussion ein, indem er ausführt, die Güterprodnktion könne den Seeverkehr nicht entbehren, deshalb müsse derselbe durch regelmäßige

zu entsprechen und unter welchen derselbe sich zu vollziehen hätte. Was die Bewerbung des Lloyd um dieses in Zukunft vor aussichtlich noch größere Frachtgeschäft anlangt, so müsse bei allem Wohlwollen für diese Gesellschaft ausgesprochen werdeu, daß sie in ihrer jetzigen Lage gesteigerten Anforderungen kaum werde genügen können. Erst solle die Produktion und der Export zu Worte kommen, dann solle es der Regierung anheimgestellt sein, den bezüglichen Forderungen und Anträgen im Wege des Subventionsvertrages

und des Gesetzes die praktische Ausführung zu sichern. Mitglied kaiserlicher Rat Schweiger verlangt die Mitteilung informativer Daten und Behelfe über den Stand des Österreichischen Lloyd, insbesondere von Neutabilitäts-Berechnuttgen für jede einzelne Linie von der Lloydverwaltnug der Regierung über reichten Memorandums, sowie endlich die Bekannt gabe der Intentionen der Regierung in Bezug auf das zukünftige Marine-subventiousgesetz. Wenn dem Lloyd einzelne Dienste abgenommen würden, wäre vielleicht

den Interessen des Lloyd gedient, gleich zeitig aber auch für die Besorgung der anderen Dienste ein Teil der Flotte freigemacht. Mitglied Escher weist darauf hin, das; der Lloyd drei Aufgaben zn erfülle» habe: die Verzinsung der Aktien für die Aktionäre, die Förderung der volks wirtschaftlichen Interesse» und dann der Interessen der Militärverwaltung. Die Gesellschaft könne aber nicht allen diesen Aufgaben in gleicher Weise nach kommen. Die Wnrzel des Übels liege in den vielen Engagements

, die die Gesellschaft früher übernommen habe, und die es mit sich brachten, daß ein viel zu großes Kapital hineingesteckt wurde. Ein Sub ventionsvertrag könne nur mit einer leistungsfähigen Gesellschaft geschlossen werden. Deshalb werde es sich zunächst darum handeln, zn untersuchen, wie man deu Lloyd zu einer solchen Gesellschaft gestalten kann. Einen Ersatz für den Lloyd zn schaffen, wäre mit Rücksicht ans die kurze zur Verfügung stehende Zeit schmierig. Reichsrats-Abgeordneter Dr. Kolischer führt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.08.1920
Umfang: 8
«Protokoll veröffentlicht werden. -Russische Offiziere werden die Ausführung der Waffenstillstandsbedingungen überwachen. ‘ London, 11. Aug. (Funkspruch.) Bei der iBesprechung Lloyd Georges mit Kamenetz und iKraffin wurden die Bedingungen festgestellt, un- «trr welchen ein zehntägiger Waffenstillstand ein- ,treten könnte. Kamenetz verlangte Garantien. «Lloyd George stimmte zu, daß die Ausführung «der polnischen Waffenstillstandsbedingungen durch russische Offiziere überwacht werden könne, verlangte

jedoch, daß die Russen in den ^Stellungen bleiben, die sie bei Abschluß des Waf fenstillstandes einnehmen, und ferner-, daß sie keinerlei Maßnahmen treffen, die ihre rnilitä- «rische Lage verbessern könnte. Kamenetz teilte idie Vorschläge Lloyd Georges seiner Regierung mit, die am Sonntag endgültig ablehnte mit der ^Begründung, daß die unmittelbaren Verhand lungen mit Polen in Minsk der Sowjetregie- rung zweckdienlicher erscheinen. Daraufhin haben die britische und französische Regierung

. — Bekanntgabe der russischen Friedens- bedingnngen. London, 11. Aug. Lloyd George hat ge stern im Unterhause die angekündigte Erklä rung über die polnische Krise abgegeben. Er teilte anfangs mit, daß die Negierung im mer noch hoffe, einen Krieg zu vermeiden. Für ihre Politik brauche sie jedoch die Billigung des Hauses. Bei den Friedensbedingungen sei Sow jetrußland berechtig t, daran zu denken, daß Polen den .Krieg durch einen Angriff aus Ruß land begonnen hat und zwar trotz der War nung der Verbündeten

Frieden. Polen wird in seinem' Kampfe unterstützt werden; andere Maßnahmen' würden nicht getroffen werden. Polen würde' nur dann unterstützt werden, wenn es selbst kämpfe. H Lloyd George appellierte dann an die bri»' tische Arbeiterpartei und ersuchte fie,| mit der unorganisierten und unge-. übten Arbeit der Staatsmänner in Polens nicht zu scharf ins Zeug zu gehen. Polen müsse! dem Ratschlag der Völker folgen, die vier Jahre- Krieg hinter sich haben und ihre Zähigkeit und Ausdauer bewiesen

es sich nicht um die Verteidigung der Un abhängigkeit Polens handle. Am Schluffe der Debatte teilte Lloyd George mit, daß ihm am Ende seiner Rede ein Dokument Kamenetzs zugestellt worden sei, welches die Friedensbedingungen Sowjetrußlands enthalte. Lloyd George verlas mit Zustimmung Kamenetz die Friedensbedingungen. (Wir bringen sie an anderer Stelle.) Nach Verlesung der polnischen Fried ensbedin- gungen im englischen Unterhause benrerkte Lloyd George, sofort nach Empfang der Bedin gungen hat er sie durch eine Note

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Tiroler Warte
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Seite 2 von 8
Datum: 26.02.1922
Umfang: 8
. r-isyd George und der Geist der deutschen Jugend. Von W. Scheuermann. In seiner letzten Kammerrede hat Lloyd George Worte über den Geist des zukünftigen Deutschland gesprochen, die offenbar mehr nach Frankreich als nach uns hin gerichtet waren. Er gibt sich den Anschein, als- ob es ihm Sorge be- reite, sich vorstellen zu müssen, die deutsche Jugend könne int Geiste der Rachsucht anfwachsen. „Eine der größten Gefahren, die Europa betrifft, heute vielleicht noch nicht, aber in fünf, zehn oder zwanzig

Jahren, das ist, daß das junge Deutsch-, land Geiste der Rachsucht („Revanche") erzogen werde, daß die jungen Deutschen ihr altes Prestige wiederzugewin nen versuchen, daß sie ihre nationale Eitelkeit befriedigen und ihre Vormacht in Europa wieder begründen wollen. Das ist die große Gefahr, die den zukünftigen Frieden Europas be-. droht." Von lebhaften Zwischenrufen von den Bänken dep Arbeiterpartei unterbrochen, die Lloyd George fragten, wie er sich denn zu dem Geiste der Revanche in Frankreich

stelle, schloß er mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, dem deut schen Volke begreiflich zu machen, daß jede Hoffnung dieser Art vergeblich sei. Lloyd George, der sich immer mehr als ein Mann zeigt, welcher der von ihm bekämpften „Phrase, die für die Stunde wirkt, darüber hinaus aber hohl und ohne Sinn ist", hem«, mungslos unterliegt, hat auch in diesem Falle zwei Grunds gesetze der „internationalen Propaganda" übersehen. Aus dei; inzwischen veröffentlichten Leitsätzen des Lord Northclifse wissen

wir, daß dieser seinen Schülern bei der Kriegspropa ganda gegen die Mittelmächte folgende Lehren eingeprägt; hat: „Bedenke immer, wie deine Propaganda ans das feind liche Land psychologisch wirkt." Und ferner: „Um einen Maß stab zu gewinnen, wie die Psychologie des Feindes betroffen wird, versuche dich in die Wirkung der gleichen Mittel auf dein eigenes Volk zu versetzen." Das hätte sich Lloyd George, dessen Aufstieg durch seine propagandistische Artistik begrün det worden ist. auch in diesem Falle wie in allen künftigen

Vorhalten sollen. \ Um mit dem zweiten Satze zu beginnen, so würde Lloyd George sich einen Augenblick ernsthaft in die Geftihle dep jungen Engländer versetzen müssen, wenn mit ihrem Vater land eine übermächtige feindliche Weltverschwörung das an gerichtet hätte, was unter seiner Mitführung und Verantwort tnng in Versailles an Deutschland verübt worden ist. Nehmen wir also an, eine Entente hätte, ausgehend von dem Gedan ken, daß England überhaupt nur Anspruch aus sein engstes, ursprüngliches Kernland

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