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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 13.06.1904
Umfang: 6
, kaiser licher Rat Schweiger, Kommerzialrat singer, Pacher v. Theinburg und Reichsrats-Abgeordneter Ritter v- Vukovic teilnahmen. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete der Antrag des Reichsrats-Abgeordneten Hofrates Ritter v. Vukovic, betreffend die Erneuerung des Subven tionsvertrages mit dem österreichischen Lloyd. Mitglied Kommerzialrat Singer leitet die Dis kussion ein, indem er ausführt, die Güterprodnktion könne den Seeverkehr nicht entbehren, deshalb müsse derselbe durch regelmäßige

zu entsprechen und unter welchen derselbe sich zu vollziehen hätte. Was die Bewerbung des Lloyd um dieses in Zukunft vor aussichtlich noch größere Frachtgeschäft anlangt, so müsse bei allem Wohlwollen für diese Gesellschaft ausgesprochen werdeu, daß sie in ihrer jetzigen Lage gesteigerten Anforderungen kaum werde genügen können. Erst solle die Produktion und der Export zu Worte kommen, dann solle es der Regierung anheimgestellt sein, den bezüglichen Forderungen und Anträgen im Wege des Subventionsvertrages

und des Gesetzes die praktische Ausführung zu sichern. Mitglied kaiserlicher Rat Schweiger verlangt die Mitteilung informativer Daten und Behelfe über den Stand des Österreichischen Lloyd, insbesondere von Neutabilitäts-Berechnuttgen für jede einzelne Linie von der Lloydverwaltnug der Regierung über reichten Memorandums, sowie endlich die Bekannt gabe der Intentionen der Regierung in Bezug auf das zukünftige Marine-subventiousgesetz. Wenn dem Lloyd einzelne Dienste abgenommen würden, wäre vielleicht

den Interessen des Lloyd gedient, gleich zeitig aber auch für die Besorgung der anderen Dienste ein Teil der Flotte freigemacht. Mitglied Escher weist darauf hin, das; der Lloyd drei Aufgaben zn erfülle» habe: die Verzinsung der Aktien für die Aktionäre, die Förderung der volks wirtschaftlichen Interesse» und dann der Interessen der Militärverwaltung. Die Gesellschaft könne aber nicht allen diesen Aufgaben in gleicher Weise nach kommen. Die Wnrzel des Übels liege in den vielen Engagements

, die die Gesellschaft früher übernommen habe, und die es mit sich brachten, daß ein viel zu großes Kapital hineingesteckt wurde. Ein Sub ventionsvertrag könne nur mit einer leistungsfähigen Gesellschaft geschlossen werden. Deshalb werde es sich zunächst darum handeln, zn untersuchen, wie man deu Lloyd zu einer solchen Gesellschaft gestalten kann. Einen Ersatz für den Lloyd zn schaffen, wäre mit Rücksicht ans die kurze zur Verfügung stehende Zeit schmierig. Reichsrats-Abgeordneter Dr. Kolischer führt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 01.10.1891
Umfang: 12
werden, daß die letzte Verwaltung des Lloyd mehr auf die eigenen Jntereffen der Verwaltungs räthe und Aktionäre, als auf das Gesammtintereffe be dacht war. Der Schiffspark des Lloyd zählt 73 Dampfer, von denen 16 nicht über zehn Jahre zählen. Die Technik in der Schifffahrt macht nun sozusagen täglich Fortschritte. Da aber der Lloyd in der finanziellen Unmöglichkeit fich befand, neue Schiffe zu bauen, so konnte er die Konkurrenz bester subventionirter Gesellschaften anderer Länder nicht aushalten. Die Reparaturkosten

der Schiffe beliefen sich durchschnittlich im Jahre auf 2 1 / 10 Millionen Gulden. Als die Katastrophe vor der Thüre stand, rief der Lloyd die Staatshilfe an, in dem er erklärte, es sei ihm wegen seiner allgemein zugegebenen Nothlage unmöglich, den in den beiden Verträgen des Jahres 1888 dem Staate gegenüber eingegangenen Verpflichtungen nachzukommen. Dabei war es geradezu ausgeschloffen, daß der Lloyd durch eigene Kraft sich wieder aufraffen könne. Die Gefahr war nahe, die Oesterreichs größte

. Die Dampferflotte des Lloyd — so ziemlich, wie bekannt, die ganze österreichische Dampferhandelsflotte — ist ihnen unentbehrlich geworden. Ihr Wohl und Wehe steht im innigsten Zusammenhange mit der Prosperität oder dem Niedergänge dieser Flotte. Die Aufrechthaltung des Lloyd, die Wiederherstellung seiner Leistungsfähigkeit ist ein Gebot des allgemeinen, öffentlichen Jntereffes und wird dadurch bis zu gewissem Grade eine Staatsnothwendigkeit.' Zur Abwendung des drohenden Unheils' war ein Ein- greisen unbedingt

nothwendig geworden. Warum hat man aber nicht bei diesem Eingreifen die sofortige Ver staatlichung eingeleitet? Es ist gewiß von großem Vortheile, wenn die Verkehrsmittel in Händen des Staates sich be finden. Aber es gibt Verhältniffe, welche einer Verstaat lichung oft im Wege stehen. Der Lloyd dehnt seine Fahrten aus nach Ostasien u. s. w.; er hat aber auch einen Lokal- verkehr im adriatischen Meere an den Küsten Jstriens und Dalmatiens. Die Schiffe dieser Route könnten einmal ver staatlicht

; wäre er damals ein Staatsunternehmen gewesen, so wären die Schiffe einfach als „gute Prise' ge kapert worden. Der Lloyd hat im rusfich-türkischen Kriege für beide Theile verfrachtet und die besten Ges häfte gemacht. Ein Staatsunternehmen könnte, ohne die Neutralität zu ver letzen, dieses Geschäft gar nicht machen. Die Verstaatlichung war also ausgeschloffen. Abhilfe mußte aber geschaffen wer den. Dabei bestanden die Verträge von 1888 in der Dauer von zehn Jahren zu Recht. Was konnte demnach

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 13.06.1865
Umfang: 6
in den Fordergrund stellt. Wäre die Minorität konsequent, so müßte sie zu dem Schlüsse kommen, daß der Staat mit dem Lloyd gar nichts zu thun haben soll. Trotzdem kommt die Minorität zu demselben Schlüsse wie die Majorität, daß der Lloyd, im Interesse des Handels und der «Schiffahrt, namentlich nach dem Oriente erhalten werdm müsse, Er füge noch hinzu: „zur «hre Oesterreichs', weil der Lloyd allein eS »rar. welcher in Bezug auf Schiffahrt dem österreichischen Namen im Auslande Sichtung verschaffte. Man könne

, wieviel der Lloyd zum Leben brauche und dürfe ihm nicht mehr geben, aber eS handle sich nicht um eine Subvention, sondern um Bezahlung für geleistete Dienste. » Abg. Skene tritt als Berichterstatter der Minorität sür die Zifferaufstcllung derselben ein. Dieselben feien der Regierungsvorlage entnommen, bemerkt Revner und geht hierauf in eine DetailUrung der einzelnen Ansätze ein. Er bekämpft die Angaben des Berichterstatters der Majorität und die zu Gunsten des AuSschußberichteö vorgebrachten

Bemerkungen und schließt mit der Eiklä. rung, er hoffe, das HauS werde sich dem MinoritätS, Votum anschließen. Abg. Cerne '.replicirt gegen Conti und Hagenauer. Marineminister Frhr. v. Burg er: Sr kenne den Lloyd seit 30 Jahren, eS wäre vergebens zu prätendi, ren oder demonstriren zu wollen, daß der Lloyd in seinen statuarischen Anlagen oder in seiner Administration ein Modell sei, allein die vorgebrachten Jnkriminationen erinnerten ihn wunderbar an jenes fadenscheinige Män- telchen

, mit welchem an andern Orten Neid, Rivalität und Eigennutz ihre Zwecke zu verhüllen bestrebt sind. Die gemachten Angaben, die sehr böse aussehen, seien nicht bewiesen, er wolle deßhalb auf dieselben' nicht näher eingehen. Im Großen treten zwei Vorwürfe aus der Debatte hervor, erstens dir Lloyd sei ein Mono pol und zweitens er schlage jede Konlurrenz todt und sei ein Hemmniß für die Entwicklung der Dampf, und Eegelschiffahrt. Seitdem er die Ehre habe, das Porte« feuille der Marine zu führen, habe er sich Mühe ^ SS« Gesetz

über dke Tonnen., SanitätS- und Kontumazge bühren, mit welchem dem Privilegium des NichtzahlenS dieser Gebühren ein Ende gemacht wurde. Die dar, aus dem Lloyd erwachsenden Lasten betragen jährlich 80—100.000 st. Ebenso erkläre daS Gesetz über den periodischen Personentransport, welches auch in dieser Session erledigt wurde, daß jedes Monopol, wel ches dem Lloyd als Seepostinfiitut aus diesem Titel zugekommen war, aufhöre. Früher wurden auch die inländischen Linien des Lloyd in daS Subventionirungö

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.05.1940
Umfang: 4
stellen. Ein Umstand von nicht geringer Bedeu tung sei der, daß Churchill selbst sich sehr starker Kritik seitens gewisser konserva tiver Kreise ausgesetzt habe. Man ver- l nimmt überdies, daß bei der Unterhaus- Sitzung vom 7. ds. außer einigen Mit gliedern der Partei der Konservativen auch die arbeiterparteilichen Führer Att- lee und Greenwood sowie Sinclair/ Füh rer der Oppositionsliberalen, und ferner auch alt-Ministerpräsident Lloyd George der Beunruhigung der Oessentlichkeit , Ausdruck verleihen

werden. In Londoner Kreisen ist man der Meinung, baß das ^Schicksal der Regierung von der Art und Weise abhängen wird, in der sie vor dem Parlament ihre Politik verteidigt. Ii, strengstem Tone wird das Kabinett Chamberlain in einem Artikel oerurteilt, den Lloy George, der Schöpfer der neueren englischen Sozialgesetzgebung u. Organisator des Sieges der Alliierten im Weltkrieg, der schlagfertige und geistreiche Redner, im „Sunday Editoria!' veröf fentlicht hat. Lloyd George bezichtigt den Erstminister Chamberlain

der Dummheit. Der Titel seines Artikel lautet denn auch: »Dumm, schwach und schuldig.' Zunächst schreibt Lloyd George, es habe keinen Sinn, sich zu stellen, als glaubte man, daß nach dem bisherigen Verlauf des jetzigen Krieges die Dinge für die Demokratien gut stünden. Es sei für die demokratische Sache besser, den jenigen. die sich zu Vorkämpfern derselben machen, rechtzeitia die Wahrheit zu la gen, vor es zu spät ist. Lloyd George be hauptet, es sei eine Aenderung der Lei tung dringend notwendig

. „Wir stehen' — so führt Lloyd George aus — „nicht vor bloß einem unge heuerlichen Fehler: das Norwegische Fiasko ist nur ein Fehler aus einer un geheuerlichen Reihe von Fehlern.' Als solche Fehler zählt der Artikelschreiber auf.- Den Mangel an wirksamen Vorkeh rungen zur Schaffung einer mächtigen Luftwaffe, die Inftichlassung der Tschecho- Slowakei, die gegenüber Rußland ge führte Politik, den Umstand, daß Polen um Kamps ermutigt worden sei. ohne >aß man sich vorher über den Zustand des polnischen Heeres

und über den wah ren Zustand des polnischen Verteidi gungswesens vergewissert habe, ferner den Umstand, daß man den Polen nicht einmal ein Flugzeug zu Hilfe geschickt habe. Lloyd George zählt auch viele Fehler auf, die bei der Vorbereitung des Krieges begangen worden seien: In der Herstellung von Flugzeugen in der ^ . Kriegsindustrie, in der Ausbildung der^ werden. Andernfalls ist das Unglück un 5 Ei» Artikel »oa!loyd Scorge Und das Ergebnis von dem allem? So fragt sich der Artikelschreiber. Und hier prüft

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.06.1924
Umfang: 8
an genommen werden konnte. Es ist in Oesterreich und in Deutschland zu wenig bekannt, wie sehr dieFranzosen sich durch den Frieden von Versailles sür geschädigt er achten. „Für Frankreich,' sagen sie, „keine Re parationen und keine Sicherheit,' sür England die deutschen Kolonien und die deutsche Flotte.' Zwei Leuten haben die Franzosen den Frieden von Versailles nie verziehen: Clemenceau und Lloyd George. Das ist neben andern Gründen ein Hauptgrund sür den Sturz Clemeneeaus. Und was hat in Wirklichkeit

Briand gestürzt? In Cannes verhandelte Lloyd George mit Bri and über einen englisch-französischen Allianz- Vertrag zur Sicherung Frankreichs, und da sag ten sich die Franzosen: Ist es nicht genug, daß wir diesem Manne einmal ausgesessen sind? Kann Briand, nach den Erfahrungen, die wir mit Lloyd George gemacht Haben, noch einmal daran denken, die Ehre und die Existenz Frank reichs auf die Zusicherungen dieses Mannes aus zubauen? Dazu kam noch Briands Golsspiel. Briand ist auch kein Kopshänger

von Canne s.' Ich wage es nicht, zu beurteilen, ob der Ver trag, den Lloyd George Briand angeboten hat, Frankreich die gewünschte Sicherheit gegeben hätte, ob er tragfähiger gewesen wäre, als das heutige französische Allianzsystem. Aber das Mißtrauen gegen Lloyd George war bei den Franzosen so stark, daß sie aus seiner Hand überhaupt keinen Vertrag angenommen hätten. Der Sturz Briands hat auch Lloyd George zu Falle gebracht. An dem unerträglichen Um stand, daß England von einem andern als von Lloyd

George regiert wird, sind also Millerand und Poincare schuld. Das ist der Grund seines Kampfes gegen diese beiden Männer, nicht der objektiv gewertete Vorteil seines Landes, noch gar irgend ein Schimmer von Interesse sür Deutschland. Sein Kampf gegen seine Nachfol ger, ob Bonar Law, ob Baldwin, ob Macdonald, ist nicht weniger gehässig. Aber alle Dinge be treffen das deutsche Volk. David Lloyd George hat sich jedoch seit geraumer Zeit einen An griffspunkt ausgesucht, der vermöge der beson deren

Umstände viel gefährlicher ist, als seine anderweitigen Attacken. Lloyd George hetzt un entwegt die Deutschen zum Widerstand gegen Frankreich auf, gibt den deutschen Nationalisten Recht, für diese sind seine Worte eine unge heure Bekräftigung ihrer Ansichten. „Wenn s o- gar Lloyd George das sagt...!' Jeder unbefangene Beobachter weiß heute, wie die Situation der deutschen Armee im Ok tober 1918 gewesen ist. Für den tatsächlichen Zustand von damals ist es ganz gleichgültig, ob dieser Zustand

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.04.1922
Umfang: 8
werden nicht zurückgestellt. Donnerstag» den 6. Llpril 1922 3. Jahrgang Die Denkschrift Lloyd Georges und das Reparationsprvblem. Meran, 6. April. eine Denkschrift Lloyd Georges 'aus txan Jahre 1919 veröffent licht, die uns und der ganzen Wett erst so recht zum Bewußt- sein brachte, welche Summe wirtschaftlichen Widersinnes und politischer Vergewaltigung in der neuen Reparationsnote, und nicht erst in dieser, sondern im ganzen Friedensverträge von Dersailles steckt. Lloyd George fordert in der Denkschrift, die das Datum

? Wie mit den Be wohnern von Eupen-Malmedy, von Schleswig-Holstein, von Posen lind Westpreußen, von Memelland und Ostpreußen, von ' Oberschlesien? Wie ftehts mit den Deutschen Oesterreichs, denen ein ftrickter Befehl verbot»., sich mit ihren Brüdern im Heimat lande zu vereinen? Lloyd George fordert weiter, daß die deutsche Regierung liai Unterzeichnung des Friedensveriages das Bewußtsein haben müsse, die übernommenen Verpflichtungen erfüllen zu können. Hat man dswogen Im Friedensvertraa dis Deutsch land übertragenen

Derpfltchtungen überhaupt nicht einmal be grenzt, damit Deutschland das Bewußtsein halbe, sie erfüllen zu können? Lloyd George wünscht, daß Deutschland nach Friedens schluß die Weltmärkte auf der Grundlage der Gleichberechtigung geöffnet werden — noch heute sind sie Deutschland verschlossen, noch heute gibt es statt Gleichberechtigung die Willkürlichsten x Gesetze und die bemmendsten Berbote. Es ist Mt sich das alles klar zu machen, ehe man an die politische Würdigung der Lloyd Georgischen Denkschrift

und an ihre Leb ' * ihre Bedeutung für die . , »icklung der englischen und vielleicht der allgemeinen Wettpolitik geht. Es ist gut, sich klar zu machen, daß diese Lloyd Goorgesche Denkschrift ein vernichtendes und erschütterndes Dokument für die Niederlage Lloyd Georges in dem Ringen um. die Gestaltung des Ver sailler Vertrages ist. Lloyd George —> wohl nicht dev politische Führer des englischen Imperiums, der die deutschen Kolonien Handel zer- ,, awb echrove Lloyd George, der Staatsmann

im „Oesterrekchifchen Hof' in der Andreas f menccau unterlegen. Er hat damals, als er mit feinem Namen dem Dokument von Versailles Geltungskvast verlieh, sich selbst und seine bessere Einsicht ^desavouiert. Verführt vom Reiz des politischen Augenblickserfolges hat er vergessen an die Zukunft zu denken. Seitdem ist England des Friedens so wenig froh geworden, wie das ganze übrige Europa. Seitdem hat Lloyd George, weil er damals, trotzdem es seine bessere Einsicht chm riet, nicht kämpfen oder wenigstens nicht siegen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.06.1865
Umfang: 4
haben ? 3. Wird dieselbe die von der Inter pellation angeregten Daten berücksichtige» und »ach denselben ihre Maßnahmen treffen? und 3. Wird ein Entwurf über die Reguliruug der Bahnfrachttarife noch in der heurigen Session vor das Haus gelangen? Hieraus wird zur Berathung des Entwurfes über das der Lloydgesellschast zu leistende Entgelt für die vertragsmäßige Besorgung des Seepostdienstes, über gegangen. Cerne findet die vortheilhafte Lage, in welche der Lloyd durch die Subventionen und durch die Belas sung eines Monopols von Seite

der Regierung ver setzt werde, im hohen Grade verderblich, nicht allein für die Segelschifffahrt, sondern auch für jede andere Dampsschiffsahrts-Gesellschast. Der Lloyd sei in der Lage, bei dem Entstehen neuer Gesellschaften seine Ta rife herabzusetzen, und wenn er dieselben hinreichend geschädigt und unmöglich gemacht habe, dann gehe er mit denselben wieder in die Höhe. Der Redner, wel cher auch mit der sonstigen Gebahrung des Lloyd nicht einverstanden ist, vertheidigt dir Anträge der Minorität. v. Mende

, Rußland und Italien gezahlten , bedeutend zurückbleibe. Die Minorität nehme eine ganz falsche Stellung ein, sie sage, man müsse untersuchen, wie viel der Lloyd zum Leben brauche und dürfe ihm nicht mehr geben, aber es handle sich nicht um eine Subvention, sondern um Bezahlung für geleistete Dienstes. S k e n e (Berichterftattjer der Minorität), polemisirt gegen- die AusMnmgen des. Berichterstatters der MyjoMt) und-sucht den Hewe^ zu führen, daß-der- Freitag, den 16. Juni. selbe nicht ganz gutes

Material zur Beurtheilung der Frage geliefert habe. Cerne nimmt noch einmal das Wort, nin einer- >eits die dem Lloyd gewährten Privilegien auszuzäh len, andererseits die Behauptung, es sei die Subven tion, welche der Lloyd vom Staate genieße, gegen über den Subventionen anderer Gesellschaften in fremden Staaten eine kleine, zu bekämpfen. Marineminister Frhr. v. Burg er: Er kenne den Lloyd seit A) Jahren, es wäre vergebens zu präten- diren oder demonstriren zu wollen, daß der Vloyd

in seinen statuarischen Anlagen oder in seiner Admini stration ein Modell sei, allein die vorgebrachten In kriminationen erinnerten ihn wunderbar an jenes fa denscheinige Mäntelchen, mit welchem an andern Or ten Neid, Rivalität und Eigennutz ihre Zwecke z» verhüllen bestrebt sind. Die gemachten Angaben, die sehr böse aussehen, seien nicht bewiesen, er wolle des halb auf dieselben nicht näher eingehen. Im Großen treten zwei Vorwürfe aus der Debatte hervor, erstens der Lloyd sei ein Monopol und zweitens er schlage

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 15.05.1906
Umfang: 8
«' Lesit^er u. l.eiter-' ^ kt!sk. Der »ruk Kertrag mit dt»» Lloyd. Die Verhandlungen zwischen der Regierung «nd dem Lloyd find zmu Abschlüsse gelangt. Der neue Betrag charakterisiert sich dadurch, daß den WeiLohrsbedürfmiM des österreichisches Wirt- schaf:ÄÄbe»ls durch VeMeunMmg ÄS Ausbaues der Aoyd-Flotte. dmH Steigerung der.Gefchmimdigkeilt der vertragsmäßi gen Fahrten und insbesondere durch entsprechende BcftinmlMlgen über die Frachttarife in erhöhtem Maße Rechnung getragen wird. Bei der Berech nung

d«- der Gesellschaft zu gewährenden ^Subven tion ist d^ ilänMche'Nevhältiiis Mischen'Leistung und Gegenleistung zu Grunde gelegt worden. MÄ- ches i-in alten Vertrcwe festgestellt war, so daß eine finanzielle MchrbelMung hur in dem Maße ein- tritt, in tvelckiem die vertmgsmäWgcn Leistungen des Lloyd vergrößert tverden. Em« Voraussetzung des Vertragsabschlusses bildete die bedeutende Er höhung der für die Entwicklung der Handelsflotte sehr wichtigen Kapivalskraft der Gesellschaft. Der Vertrag charakterisiert

sich ferner durch Verschär fung der Garantien mid 'Kontrollen der geWifr- licheu und finanziellen .Gebärung, wozu auch du: gegen die Refaktien und Kartellierungen gerich teten Bestünumngeü und die VerMWtung zur Beschaffulwg des Schilss-bedarfes im UÄmld-e ge hören. und durch eine Reihe neuer sozialpolitischer und sanitärer NormÄi. Das Uoberöinkouunen fixiert auch die deni Lloyd im Kriegsfalle und für das Postwesen obliegenden VerpflahtmÄgen. Die wesentlichen Bestiiiunungen ÄeF Vertrages

sind die folgendeii: Das gegeiuvärtige Verkehrs netz wii.d für die Levante und Indien sowie China ui^> Japcur im. allgemeinen beibehalten, erfahrt jedoch insbesondere im Levante-Verkehr bezüglich des Meileudurchlaufes sowie der Geschwindigkeit und -der Legung der Routen eine erheÄiche Ver besserung. Ter Dalmatiner-Dienst sowie^die Bra silien-Linie werden im neuen Lloyd-Verträge nicht geregelt, da die Mgierung beabsichtigt, diese beiden Schiffahrtsdiensre getrennt vo:n Lloyd-Verkehre zu behandeln. Im Levante

nach diesem Gebiete, der bisher über Ale xandrien versehen wurde, sich namentlich für den Export zzveckmäßiger gestattet. Im Ueberseedienste sind zwölf KaSkutta-Fahrten srati der bischerig«» neun Fahrten im direkten Verkehre systemisiert. Als Subvention au Meilvngeldern werden für alle Lünen nur jene Sätze gewährt, welche nach dein alten Lloyd-Verlrage in den verschiedeneu Gruppen resultieren; der Gesamiwstvag dieser Meileirz-elder ergibi 7 234 412 Kronen, mithin um 1414 4>2 Krollen me^r als im Letzten Vertrage

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 15.05.1906
Umfang: 12
EH-traBeilage zu ..Bote für Tirol und Der neue Bertrag mit dem Lloyd. Die Verhandlungen zwischen der Regierung und dein Lloyd sind zum Abschlüsse gelangt. Der neue Vertrag charakterisiert sich dadurch, daß deu Vcrkehrs- bedürfnifsen des österreichischen Wirtschaftslebens durch Beschleunigung des Ausbaues derLloyd-Flvtte, durch Vermehrung der Zahl und Steigerung der Geschwin digkeit der vertragsmäßigen Fahrten und insbesondere durch entsprechende Bestimmungen über die Fracht tarife in erhöhtem

Maße Rechnung getragen wird. Bei der Berechnung der der Gesellschaft zu gewähren den Subvention ist das nämliche Verhältnis zwischen Leistung uud Gegenleistung zu Grunde gelegt worden, welches im alten Vertrage festgestellt war, so daß eine finanzielle Mehrleistung nur iu dem Mas;e eintritt, in welchem die vertragsmäßigen Leistungen des Lloyd vergrößert werden. Eine Voraussetzung des Vertragsabschlnsses bildete die bedeutende Erhöhung der für die Entwicklung der Handelsflotte sehr wich tigen

Kapitalskraft der Gesellschaft. Der Vertrag charakterisiert sich ferner durch Verschärfung der Garantie» und Kontrollen der geschäftlichen und finanziellen Gebarung, wozu auch die gegen die Refaktien und Kartellicrungeu gerichteten Bestim mungen und die Verpflichtungen zur Beschaffung des Schiffsbedarses imJulaude gehören, uud durch eine Reihe neuer sozialpolitischer und sauilärer Norme«. Das übereinkommen fixiert auch vie dem Lloyd im Kriegsfälle uud für das Postwesen obliegenden Ver pflichtungen

. Die wesentlichen Bestimmungen des Vertrages sind die folgenden: Das gegenwärtige Verkehrsnetz wird für die Levante und Jndieu sowie China und Japan im allgemeinen beibehalten, erfährt jedoch ins besondere im Levante-Verkehre bezüglich des Meilen- durchlaufes sowie der Geschwindigkeit und der Legung der Routen eine erhebliche Verbesserung. Der Dal matiner-Dienst sowie die Brasilien-Linie werden im neuen Lloyd-Verträge nicht geregelt, da die Regierung beabsichtigt, diese beiden Schiffahrtsdienste getrennt

vom Lloyd-Verkehre zu behandeln. Im Levante-Dienste wnrden die Geschwindigkeiten ber Linien Trieft—Alexandrien und Trieft—Kon- slantinopel auf 14, beziehungsweise 12 Seemeilen erhöht, die übrigen Levante-Linien durchgehends auf 10 gegen bisher und 9 Seemeilen gebrückt, wäh rend im Überseedienfte die Eillinie Trieft—Bombay 13 Seemeilen Geschwindigkeit erhält und die üb rigen durchwegs aus IN Seemeilen erhöht wnrden. Jni Levante-Dienste ist speziell die Einrichtung einer vierzehntä.;igcn direkten Syrien

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 21.05.1921
Umfang: 10
weigern sollte, müsse Deutschland selbst freie Hand gegeben werden, der Lage in Oberschlesien Herr zu wcrdm. Eine andere Stellungnahme der Miierten sei unmögliche wenn die Miierten wicht durch parteiische Teilhaberschaft den Handstreich der Polen fördern wollen. Jedenfalls wird aber Italien für die italienischen Opfer in Oberschlesien von Polm nrit größter Energie sofortige entsprechende Sühne fordern. Politische Übersicht. Die Berliner Presie über Lloyd Georges Ratschlag. Die Rede Lloyd Georges

Im Unterhaus wird von der deut- fchen Presse begrüßt. Die scharfe moralische Verurteilung Polens wird stark bervorgehoben. Kühler wird jener Passus der Rede ausgenommen, in der Lloyd George Deutschland indirekt den Rat gibt, den Polenaufstand In Oberschlesien durch die Reichs wehr niederzufchlagen. Es wird entgegnet, daß es Sache der Alliierten sei, für die Aufrechterhaltung der Ordnung in Ober schlesien zu sorgen. Es liege eine feierliche Verpflichtung der Al» lierten vor. der sie sich nicht entziehen

Beseitigung der Gefahr nötig seien. Die Hilfe sei bisher von Brland strikte abgelehnt worden. Sie sei durch die Fehler der Abstimmungskommisston außerordentlich erschwert. England, Frankreich und Oberschlesien. Die Erfolge Korfantys und der polnischen Insurgenten In Oberschlesien haben den erheblichen Gegensatz, der schon längst latent zwischen England und Frankreich und ihr Berhältnis zu Palen besteht, zu schroffem Ausdruck gebracht. Lloyd George hielt es für nötig, die energisch gehaltene Note

des Botschafter- rateg an die polnische Regierung, in der sogar die finanzielle Haftung Polens für Schädigung deutschen Eigentums fcstgelogt worden war, durch eine nicht minder deutliche Rede im Unter hause zu bekräftigen. Lloyd George ist der Ansicht, daß die In Oberschlesien stationierten interalliierten Truppen nicht genü ge», um die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Als prak tischer Mann will er daher den Nächftinteresfierten, den Deut schen außerhalb Oberschlesiens, die Erlaubnis.geben

zu fallen haben, wenn man überhaupt eine Teilung vomehmen will. Nach bewährtem Muster schlägt Lloyd George eine Zusammenkunft vor, in wel cher eine Einlgungsformel gefunden werden soll. Auch Briand geht auf den Vorschlag ein; er will aber die Rückendeckung seines Parlaments haben. Daher wird wohl die Woche verstrei chen, bis ein Entscheid fällt. Rach den neuesten Meldungen Ist nun Aussicht vorhanden, daß Amerika sich doch auch an den Verhandlungen über Oberschlesien ausgleichend beteiligen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 32
Datum: 18.03.1906
Umfang: 32
den alleinigen österreichischen überseeische Verkehr v Mißgriffe hier wirken notwendig zurück auf die Machte lung zur See überhaupt. Auch bietet der Lloyd nach Süden und Osten die einzige regelmäßige Verfrachtungsmöglichkeit für österreichische Waren, der Export und Import ist auf ihn angewiesen und findet mit der Organisation dieser Gesell schaft sein Leben oder seinen Untergang. Eine wechselnde Schiffahrtspolitik führt zu wechselnden Exportverhältnissen, und gleichbleibende geordnete

Handelsverhältnisse können sich erst entwickeln, wenn gleichbleibende Verhältnisse beim Lloyd garantiert sind. Der Lloyd blieb nun aber immer ein Un ternehmen, das in gleicher Weise abhängig war von der öster reichischen Regierung, wie von den Fähigkeiten seiner Leiter. Beide wollen ohne Zweifel das Beste und die Verhandlungen früher und jetzt führen nothwendig zu Kompromissen und diese wieder leisten Gewähr, daß nie Vollkommenes geschaf fen wird. Kenner des Lloyd, ja, auch solche Personen, die einen Einfluß

zeichnen so recht den Sachverhalt, der britisch beleuchtet wer den soll. Die intime Verbindung zwischen Regierung und Lloyd, der Einfluß, der wenigstens früher von oben auf die Besetzung der Stellen geübt wurde, schaffte bureaukratische Sitten, die in den Lloyd nicht taugen. Die Zukunft des Lloyd und damit der österreichischen Schiffahrt liegt somit zuerst in der ganzen Organisation des Unternehmens und diese vermag nichts Vollkommenes zu Bieten, solange sie aus Kompromissen hervorgeht. Eine offene

Frage bleibt es deshalb, ob die Hemmung, die dem Lloyd auferlegt wird, wirklich dem Werthe der Subvention entspricht, die ihm dafür gewährt wird. Ein Direktor einer großen deutschen Schiffa'hrtsgesellschaft soll in Beziehung zum Lloyd sich ausgedrückt haben, man möge lernen, ohne Subvention zu fahren, und wir glauben, der Mann hat recht. Heute gleicht der Lloyd, um die Worte eines großen Vor kämpfers auf dem Gebiete der Handelspolitik zu gebrauchen, einer Pflanze auf falschem Boden

, die des dauernden Schu tzes bedarf, um leben zu können. Diese Pflanze aber soll und muß leben, Heyn Oesterreich benöthigt ihrer, deshalb.ver- setze man sie zuerst auf einen lebensfähigen Boden, auf einen Boden, der ein selbständiges Leben gewährt, das heißt also, man breche mit einer Organisation, die sich nicht bewähren konnte. Man .bringt der Erfahrung des neuen Lloyddirek tors großes Vertrauen entgegen; er möge dies bewähren, in dem er vor allem die Lebensbedingungen des Lloyd kmnen lernt, und diese liegen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 23.10.1922
Umfang: 8
Seite 2 Nr. 242 und Partei zu wäWn wissen. Er sei für die Na tion^ Lloyd Georgen verteidigte hernach lange die von ihm gemachte Politik «und erklärte, daß er vor allem alles getan Haide, um den Krieg zu einem siegreichen Ende zu führen. Im weiteren Verlaufe der RedeMhmte er sich, daß er, bezw. die englische Friedensdelegation es gewesen sei, die den Vertrag von Versailles hauptsächlich in die Welt geschafft habe, durch den verschiedene unterdrückte Völker in Zentraleuropa die heiß ersehnte

ist, dann haben die Erfahrungen der letzten drei Jahre und die Warnungen der englischen Volkswirtschaftler, welche im Versailler Diktat die Quelle des heu tigen Elends erblicken, nichts gefruchtet. Übri gens hat Lloyd George selber schon ganz anders gesprochen als er jetzt in seiner Wahlrede zu sprechen beliebt. Man denke nur der Versailler Frieden soll die Arbeitsbedingungen verbessert haben un'd gleichzÄtig jammert alle Welt und änsbesonders auch England über 'die Arbeits losigkeit. Vielleicht veranlaßt 'die zitierte Rede

Lloyd Georges den Volkswirtschaftler Keynes sich mit Lloyd George über die Wirkungendes Friedensdiktates auf das Wirtschaftsleben Eu ropas auseinanderzusetzen. Es -wäre der Mühe wert.) ' Vor der Mreise nach Leeds am Freitag obends waren am Bahnhofe gegen 100 Abge ordnete erschienen, die eine Sympathiekundge bung für Lloyd GMge veranstalteten. Er dankte seinen begeisterten Anhängern und erklärte, daß er jetzt ein freier Mann sei, der von nichts mehr belastet werde und deshalb den Kamps um so besser

gewählt wurde. Ende 1911 wählten ihn die Konservativen nach Balfours Resigna tion einstimmig zum Führer der Partei. Als im Sommer 1916, nach den schweren Mißerfolgen der Entente an allen Kriegsfron ten, Asquith Zurücktreten mußte, war es Bonar Law, der dem Könige riet, Lloyd George, den damals volkstümlichsten Mann Englands, an 'die Spitze der Regierung zu berufen. Lloyd Ge orge hatte sich bereit erklärt, feine Vergangen heit als radikaler und liberaler Politiker zu verleugnen

. Er wollte mit den Unionisten Hand in Hand gehen und alle Kräfte zusammenraf fen, um mit einer äußersten Anstrengung den Krieg zu gewinnen. Zum Dank für seine Un terstützung Lloyd Georges erhielt Bonar Law im neuen Koalitionskabinett das Schatzamt. Der Schatzkanzler Bonar Law und der Pre mierminister Lloyd George waren von nun an während der ganzen entscheidenden Periode des Krieges ein Herz und eine Seele. Bonar Law war ebenso wie Lloyd George gegen jeden Kom promißsrieden und wirkte mit bewundernswer ter Energie

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 19.10.1922
Umfang: 12
, weil bis zum 20. Oktober die Vorbereitungszeit zu kurz sei. Die Griechen schlugen darob zwar Krawall, muß ten aber schließlich sich fügen» da sie nirgends Unterstützung fanden. Freiheit der Meerengen zu sichern; zweitens zu verhindern, daß der Krieg sich nach Euro pa cmÄireite, und drittens zu verhindern, daß die Schveckensszenen, die sich in Klebnasien ab gespielt chatten, sich in Konftantinopel und Griechenland wiederholen. Was di« Meeren gen anlangt, fuhr Lloyd George fort, sind sie der einzige Zugangswsg

, und dies hatte, den Krieg bedeutet. Der Krieg von 1814 hat sozusagen auf dem Balkan be- der Hand habe, ünd Gott chm die Kraft ge be, es zu gebrauchen, werde |r es gebrauchen. Lloyd George sagte weiter, er habe die Stellung, die er jetzt einnchme, nicht gesucht. Er habe niemals gesagt: Macht mich zum Premierminister. Volle drei Jahre sei er be strebt gewesen, zurückzutreten. Seine Kollegen seien aber anderer Ansicht gewesen. Er habe nie dieses Amt gesucht, nie gesucht, es zu erh, .'>en und werde seinem Lande

der Räu mung Thn-ziens durch die griechische Armee begonnen werden, einen Monat nach Ab- pa fernhälten wollten.--Äei dem politischen Rückzugsgefecht der Cndgländer vor den Tür ken hat aber ihr schlauer Minffterpräsident Lloyd George noch einen Erfolg davonge tragen, dessen dieser sich nun weidlich rühmt. Cs gelang ihm nämlich durchzusetzen, daß die Türken diese Gebiete erst nach der Frie denskonferenz besetzen dürfen. Dadurch sind dieselben außerstandegesetzt worden, ihren Sieg noch weiter auszunützen

, was für j England sehr gefährlich worden, wäre. } Lloyd George, seit Jahren der eigentliche Regent Cgnlands, ist in letzter Zeit besonders wegen seiner Politik gegenüber den Türken von seinen eigenen Landsleuten stark ange feindet. worden. Man warf ihm vor, durch sein Eintreten für die Griechen England in die Gefahr eines neuen Krieges gebracht zu haben. Haben doch auch die Engländer an den Folgen des überstandenen Weltkrieges genug zu tragen. Darum mehrten sich in letzter Zeit immer mehr die Stimmen, die Lloyd

Georges Rücktritt verlangten. Außer dieser Gegnerschaft im eigenen Hause kam noch ein geheimer und offener Kampf der französischen Regierungskrise gegen das eng lische Negierungshaupt. Lloyd George spricht. In einer großen Rede, hat sich nun Lloyd George gegen seine Widersacher in und au ßer England verteidigt und angekündigt, daß er seinen Posten nicht verlassen werde, es sei denn, man sage ihn davon. Die Rede, die in der ganzen Welt Aufsehen erregt hat, enthält soviel des Lehrreichen, auch bezüglich

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 08.10.1891
Umfang: 10
. Früher, d. h. seit 1868, war der österr.-ungarische Lloyd eine gemeinsame Institution; Ungarn hatte auch drein zu reden. Dieses Verhältnis, welches auch hemmend auf das Institut einwirkte, sollte nun gelöst werden und der Lloyd nur mehr unter dem Einfluffe der österr. Regierung allein stehen. Es ist richtig, um das Schifffahrtsunternehmen zu retten und für den österreichischen Handel zu erhalten und möglichst leistungsfähig zu machen, wurde die Subvention erhöht; früher erhielt der Lloyd

eine Subvention von 2,160.000 fl., wovon es auf Oesterreich 1,750.000 fl. und auf Ungarn 410.000 fl. traf. Jetzt, nach dem neuen Vertrage erhält der Lloyd im Ganzen jährlich 2,910.000 fl. und an Ver- So schaut der neue Vertrag aus.' Bedenkt man, daß Oesterreich ohne ein derartiges Schifffahrtsunternehnen nicht sein kann, daß ein solches für unsern Handel, unsere Indu strie und Gewerbe unentbehrlich ist, und daß man ein solches Schifffahrtsunternehmen nicht über Nacht aus dem Boden stampfen oder aus dem Grunde

des Meeres auftauchen lasten kann, so blieb in der That gar nichts anders übrjg, als diese Lloydgesellschaft zu erhalten und zu suchen, dieselbe wieder recht lebensfähig und leistungsfähig zu machen; das ist geschehen und wie wir gesehen haben, kommen wir dabei billiger, viel billiger zu stehen als andere Staaten. Man sagt, man hätte den Lloyd verstaatlichen sollen. Das ist so ein Schlagwort, das man heut zu Tage oft hört, und viele, auch Bauern, rufen es nach, und denken dabei

nicht, daß sie den geringsten Nutzen davon haben. Was heißt das, verstaatlichen? Der Staat, so ver langt man, soll selbst die überseeische Schifffahrt durch eigene dem Staate gehörige Schiffe und durch seine eigenen Beamten betreiben. Wmn man Schifffahrt und zum Zwecke des Handels gütung der Suezkanalgebühren 490.000 fl., das macht f Seeschifffahrt betreibt, so muß man dazu, das sieht jeder zusammen 3,400.000 fl., die der Lloyd alljährlich bekommt, s ein, auch geeignete Schiffe haben, die so beschaffen

als andere Staaten ! Geld, viel Geld; so 60 — 80 Schiffe, Dampfer, kosten etwas, ihren Schifffahrtsunternehmungen. Ich habe oben gezeigt, j und so viele sind wohl nothwendig, wenn man nach allen daß der Lloyd jährlich 1,478.528 Seemeilen nach dem neuen j Seiten hin das Meer befahren will. Der Staat hätte also Vertrage zu durchlaufen hat. Hiefür betragen die Meilen- ; dem Lloyd seine Schiffe abkaufen oder sich neue bauen gelber 2,910.600 fl., die wir an Subvention zu zahlen > muffen. Diese Verstaatlichung

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1922
Umfang: 8
. Am Montag ivnrde der stenographische Bericht über die Anssprache veröffentlicht, die am 21 . September von einer uns dreißig Mitgliedern bestehenden Mord- mrng des Gencralrates des Gewerkschaftsi kon g r e s s es mit Lloyd George und anderen Mit gliedern der Regierung über, die Orientpositik der Re- gierung abgehalten ivordon ivar. Tie Aussprache zwischen Lloyd George und den Vertreteril der Arbeiterpartei, bei dereil Schluß der Arbeiterführer Thoiilas dem Pre mierminister das Zeugiris ausstellte

, er habe klar zu erkennen gegeben, daß er wirklich nur die Politik der britischen Arbeiterschaft erfülle, und die Politik Lloyd Georges „unsere gemeinsame Politik' 'nannte, beginnt mit den Ausführungen der Arbeiterführer William Ben Tillet, Miß Bonfield und Thomas, worin sie den Stand punkt der britischen Arbeiterschaft in der Frage kriege rischer Möglichkeiten im nahen Osten, darlegen. Ben Tillet erklärte n. a., die britische Arbeiter schaft trete eilt für die Freiheit der Meerengen n!nd die Freiheit

sie, daß es ein Bund der Völker sei, das ist aller Völker. - Hier warf Lloyd George ein: Das heißt, wenn sie (Dentschland und Rußland) ihm beitreten wollen,; bisher habeil sie es beide abgelehilt, beizntreten. Aus die Erklärung des Arbeiterführers Thomas, daß, lucit'u man, Vo'oiS' Deutschland betreffe, sich die Tatsachen Ver gegenwärtige, die Frage, ob Dentschland den Beitritt ab gelehnt habe, ciir anderes Gesicht annehme, erwiderte Lloyd Geid'r ge: TiedDeutschen wissen! sehr gut, daß, wenn sie um Aufnahme

nachsuchteir, wir sie unter stützen würden. Wir werden ihnen UikterstützMg gewäh ren nicht wrr in dem Sinne, daß sie Mitglieder des Bundes werden, foitbcm daß sie auch in semeitt-. Rate sitzen sollen. Was Rußland betrifft, so weiß ich, was Herr Tschitscherin über den VölkerVnnd denkt. Thomas -antwortete hierauf, cs sei mcyt aus reichend, weiln er (Lloyd George) im Unterhause, wo er Fir sich selbst spreche, etwas erkläre.und es dann! du ich Poincarü oder eilten anderen' verwerten lasse. Als Lloyd George

erklärte, er . würde auch Amerika in beit Völkerbund einschließeu wollen, erwiderte Thomas: Auch tute glauben, daß Amerika, nachdem es zu dein' Versailler Vertrag und feinen Schwierigkeiten, bei ge tragen hat, kein Recht hat, von seinen Berpfsichtnngen! ivcgziilaufen. - In seinen Antworten ans die Darleg ungen der Arbeiterführer betonte Lloyd George immer wieder, daß die Regierung keine Politik des Krieges ver folge. Wenn sie energische Maßnahmen getvoffeir habe, so sei es geschehen, weil sie fest

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 21.04.1922
Umfang: 8
-Seite z >ner-Nachrichten','den 21. April 1922 den russischen Hu»ger- und Leichenstaat bemühen, in welchem das Pfund Sterling auf fünf Millionen Rubel steht. MaMdenke sich nur, tvas 'das bedeu tet und wie dieses Rußland geschunden und zerbro chen ist von der Mißwirtschaft der Bolfchewisten. Ein Staat, der immer Nahrungsmittel ausgeführt hat und den Lloyd George als die Kornkammer von Europa bezeichnete, muß jetzt deü Lebensbe darf seiner Bewohner aus England decken, dem ty pischen

, die Komi tees verwandeln sich in Subkomitees, die Subkomi- t^s zerfließen in private Unterhaltungen, und im (^cunK'weiß niemand, wer Koch und Kellner ist. Wenn Deutschland mit einiger Schärfe in dieses Chaos hineinfuhr, wenn es inmitten der ewig Zögernden ^as Beispiel raschester Entschließung ge- boteubhak, Wkann dieser Vorgang deit Alliierten vielleicht zum. Sporn werden,'um selber nach dem Rechten, zu schen und dem trübseligen Schwätzen ein Ende zu, machen. Lloyd George und die Ita liener hängen

. Die Deutschen werden heute die Antwortnote-überreichem In der Note wird gegen den Vorwurf der Verheimlichung und der Illoyalität Verwahrung eingelegt, trotzdem denselben Lloyd George gestern vor der Presse der ganzen Welt wiederholt hat. Deutschland erklärt, an den Beratungen der Kommission zur Beratung über das Verhältnis zu Rußland weiter-micht teilzunehmen und überläßt es den Alliierten, die Verhandlungen mit Rußland weiter zu führen und für sich' jene Fragen zu regsln^ die^Deutschland eben

einstweilen nicht mehr interessiert, ergibt sich aus dem Abschluß des Vertrags von selbst. In den verschiedenen Kommissionen^ wurde gestern die Arbeit sortgesetzt. / Der ahnungslose Lloyd George. Gen u a. 21. April. Lloyd George gewährte gestern einer ganzen Iournalistenversammlung, bei der ungefähr 4W Vertreter der Presse der ganzen Welt be teiligt waren, eine Unterredung. Lloyd George erklärte, daß es ihm viel lieber sei. wenn man ihn um das. was man wolle, frage. Er fei. kein Liebhaber langer Reden

und wisse, auch nicht, was sie etwa besonders interessieren könnte. Trotzdem bemerkt er, daß der Zwi- schenfall mit dem deutsch-russischen Vertrag ernstlich die Konferenz hätte in Gefahr bringen können, doch könne man sicher sein, daß die Angelegenheit im Laufe des heutigen Tages ge löst werden wird. Einer der Journalisten fragte dann schriftlich an, ob er etwas vom Ab- schluß des deutsch-russischen Vertrages gewußt habe. Lloyd George erklärte, er habe nichts gewußt und ihm gegenüber hätte auch weder

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 08.04.1922
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 8. April 1922 Lloyd Georges Programm für Die englische Presse hat es an nichts fehlen lassen, die Erwartung der Rede Lloyd Georges aus das Höchste zu spannen. Und unter dem Gesichtspunkte, daß es sich um Rücktritt oder Verkleiden des Premierministers handelte, mag das auch begründet gewesen sein. Nach dem In halt der Rede aber nicht. Sie bot keinerlei Überraschungen, wenn nicht die, daß sie — nichts Neues enthielt. Höchstens für die war die Rede eine Überraschung

, über die Kon- tributionen, die man Deutschland aufgelegt, in einer Konferenz gesprochen werde, an der Deutschland und Österreich teilnehmen. Genua werke eine Konferenz wirtschaftlichen Charak- ters sein, auf der man Liber die Mittel zum Wie- derausbau der Welt sprechen werde. Zum Trost für enttäuschte deutsche Gemüter mag dienen, daß Lloyd George sich wenigstens herbei ließ, zu sagen, Deutschland könne jetzt nicht alles zahlen, was man von ihm verlange und man solle Geduld haben, der Weg zur Besserung sei

mit Konferenzen gepflastert, es werde also noch mehr Konferenzen geben. Im übrigen bleibt es bei der Ordnung, die der Friedensvertrag von Versailles gesetzt. Das ist in großen Zügen, der Inhalt und Gedankengang der Rede. Äußerlich hatte !das Unterhaus am Mon- tag einen großen Tag, wie seit Iahren nicht. Der BeratuNgssaal und die Tribünen waren ldicht gefüllt. Lloyd George wurde, als er den Saal betrat, von seinen Freunden umringt und ntit Händedrücken bewillkonnnt. Der Premier- minister machte

einen sehr zielbewußten, ener- gischen Eindruck. Die Mitglieder 'der Regie rung hatten sich vollzählig eingefunden. Von der Koalition hatten die Einpeitscher den letzten Mann aus die Bänke gebracht. Das ganze Haus lauschte angespannt, als der Ministerpräsident sich zu seiner Retde erhob. In den Diplomaten- logen wohnte das diplomatische Korps der Sit zung bei. Lloyd George begann damit, einen Kurzen Rückblick auf Äe letzten inneren Vorgänge in )der Koalition zu Wersen. Er streifte die Oppo- sition

, hätte seine Rück- Wirkung auf die Produktion der ganzen Welt. Die Genueser Konferenz soll nach dem Gedan- Ken ihrer Urheber prüfen, auf welche Weise der wirtschaftliche Wohlstand wieder hergestellt wer- den kann. Bei den Besprechungen in Cannes wurde ein Programm für Genua festgelegt. Lloyd George bestritt unter vereinzeltem Wi- 'derspruch der Opposition von links, daß bei sei- ner Zusammenkunft mit Poineare in Boulogne irgendeine Änderung im Programm von Genua vorgenommen worden sei. Auch nachher

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 10.05.1922
Umfang: 8
nicht scheitern lassen, weist aber gleichzeitig die Anregung Lloyd Georges, die Versailler Signatarmächte vor dem kritischen 31. Mai, an dem Frankreich marschieren will, zu einer Besprechung zusammenzubringen, im kamen Frankreichs brüsk zurück. Pariser Blät- er berichten ausführlich über die zweistündige lnterredung Barthous mit Lloyd George. Sie ^richten, daß Lloyd George mit der Auflösung )er Konserenz und mit der Erklärung gedroht labe, England werde sich, nachdem Frankreich, Belgien und Sowjetrußland

- cheidung beim russischen Memorandum, aus des- en Abänderung die Franzosen und Belgier be gehen, während noch niemand weiß, wie sich die Bussen selbst dazu verhalten werden. Ihre Ant- vort steht noch immer aus. Tschitscherin erwar- et die letztenMarschbesehle aus Moskau. Unter diesen Umständen hat Lloyd George Barthou er- Ucirt, eine Änderung des Memorandums könne solange nicht stattfinden, als nicht die russische Antwort bekannt sei. Reuter gibt der Erwar tung Ausdruck, daß Belgien und Frankreich

ihren Widerstand gegen das Memorandum in der unveränderten Gestalt aufgeben; wenn nicht, werde Lloyd George abreisen; sein Zug stehe bereit.. . . über die Haltung der Rüssen liegen zuver- lässige neue Meldungen nicht vor. Es ist mög lich, daß man sich in Genua schließlich dock mit irgend einer Antwort der Russen begnüge, wenn sie einen Ramn für weitere Verhandlungen äN einem anderen Orte offen läßt. Die Bolschewiki bestehen aus einer Kreditforderung von minde stens 3 Milliarden Goldrubel. Der deutsche

Reichskanzler Dr< Wirth hatte am Sonntag eine zweieinhalbstündige Unter- redung mit Lloyd George. Es hat den Anschein, i daß die Deutschen um eine'Vermittlung zwischen den Alliierten und den Russen angegangen wer den. Wenn man sich erinnert, mit welchem Spek- takel anfangs der Abschluß des deutsch-russischen Vertrages aufgenommen wurde, so entbehrt die Wendung, daß die Deutschen nunmehr zu Hilfe gerufen werden, um einen mo6us vivsnäi zwi- . schen den Alliierten und Rußland herbeizusüh- ! ren

, nicht der Komik. i Sowohl in Paris als in London unkt die Presse in langen Leitartikeln über den „Bruch der Entente', Die Deutschen werden gut tun, in dieser Beziehung sehr vorsichtig zu sein. Man hat keinen Anlaß, von den Differenzen der Herrschasten viel Gutes zu erwarten. Ein Hei- nesches Wort ließe sich hier dahin variieren: Wenn es die Alliierten juckt, müssen die Deut schen sich kratzen. Die Energie und Gewandtheit Lloyd Geor-; ges, der absolut zum Ziel gelangen will, und das geschlossene Zusammengehen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 11.03.1921
Umfang: 4
die ausschließliche j Schuld Deutschlands am Krieg als Grundlage für den! VersaillerFr^dettsvertnag bezeichnet hat» d^r fällt,' warn Deutschlands Schuld am Kriege nicht anerkannt I würde. Wir haben bereits erwähnt, daß Lloyd George ; selber, also gewiß ein ganz unverdächtiger Eütlastungs- - zeuge, in 1 seiner Londoner Rode im Dezember 1920! Zmn Ergebnis der Genfer Völkerbundiagung e klärte:! »^Je mehr man die DenkwürdigfeiUn liest und' 'die Bücher, welche in den verschixdsnW Ländern übet' die Ereignisse

vor dem l. August 1914 geschrieben Worden sind, um so mehr begreift man, dich nie»' mond an leitender Stelle ausschließlich Äüog ivvllte.- Es war etwas, in das wir hineingeglitten. oder viel mehr hinerngetaümelt oder hineingestvlpert sind.' Welche Bedeutung diesem Geständnis Lloyd Geor ges vom Dezember 1920 auswärts beigelegt wird, de-' weist ein Leitartikel, den am 6. Feber die <£mc Wwitc^ ■ Freie Presse gebracht hat. Einleitend gibt das Blgtt einen Auszug aus einem Artikel der Londoner Wochen-; schrift „The

ein- für allemal durch die Rekrutierungskampagne festgelegt und . durch eine allgemeine Wahl bestätigt. Hinter der La- . gende stand als stützendes Gewicht nationales Selbst- -intevess^. Wir brauchten dieses unaussprechliche' Derb^chsN, um die Wegnahme der deutschen Kolonien und Mesopotamiens, die Erzwingirrtz einer riesigen Entschädigung zu rechtfertigen. Und war es nicht der Glaube an diese Legende, der Lloyd George veran- laßte, die Prozeffierüng des Kaisers zu fordern? Aber nun scheint

es, als ob dieser Glaube ein Irrglaube gewe^n sei. Die Mythe hat chn» Schuldigkeit getan und wird beiseite geschoben. JÄnand hat gesagt, es sei die Wahr heit, die arbeite. Diese eigentümlich. Kriegswah hxiH arbeitete schwer. Sie brachte Millionen Rekruten Her ker, füllte h,n Staatsschatz mit Kriegsanleihen» be geistere Zu dem Entschluß, den Gegner nMstrzuschla- gen, schuf eine neue Kar:e von Europa» erneuere Lloyd Georges.Machtfülle und vergrößert« das britische Reich Viel mehr gibt es für sie nicht zu run

. Sie hat ihren Dienst beendigt und wandert, wie ander« lKriegsvetxranen, mit den Unbeschäftigten ^durch die Straßen» niurrt, falls ihr nioch eine Stimme gSbliebcü ist, über die Undankbarkeit der Staatsmänner. Die neue Wahrheit ist ein sanfterer Rekrut, leutselig, barmherzig und wurde passend geboren um die Weihnachtszeit. Herr Lloyd George hat die Theorie von der dämonischen Ver anlassung des Krieges aufqegeben und erklärt nun. auffallend ruhig, beinahe schüchtern, die neue Frie densarbeit. Die Völker, so scheint

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 14
Datum: 13.08.1921
Umfang: 14
Presse sich im Urteil zurückhält — wahr scheinlich wohl auf Grund entsprechender Infor mationen des Außenministeriums — schreiben die „M. N. R.' von einem ..Scheingefecht in Paris'! Lloyd George und Briand hätten zuerst tönende gcgrn die Teilung des Industriegebietes ge halten und nun die Süchverständigen ange- Lloyd George ist heute mittags aus Paris abge- ! Viesen, ein Tcilungsprojclr auszuarbeiten. Di« ist. Die irische Frage erhasche seine Anwesenheit ' w'-den Premiers hätten die Einigung schon

längst könne, welche in den Herzen.der Völler ein Echo findet, dann muß gesagt werden, daß die Bezie hungen zwischen Oesterreich und der Tschechoslo wakei die denkbar schlechtesten sind KomMe Nitz? Bozen, 12. August, abends. reist m London. Die irischen Führer treten nämlich am lö. August zur endgültigen Besprechung über die > englischen Vorschläge sür Irland zusammen. Und ^ De Lalera will vorher noch einmal Lloyd George z sprechen. So hat dieser einen englischen Minister- > rat zusammenberuscn

, in dem er den Vorsitz füh- - ren will aber erst sür Sonntag. Aber trotz- ^ dem ist Lloyd George bereits Freitag nach London i abgereist. Der Verlauf der Verhandlungen in Poris ist ? bekannt: Am Montag früh bereits hatte Lloyd in der Tnsche gehabt,.als sie sich zur Beratung zu sammensetzten. Die i'.al. Blätter beurteilen die Lage je nach ihrer außenpolitischen Färbung verschieden. Doch sind sie übereinstimmend der Meinung, daß tat sächlich eine bloßer «ich! überbrückte Ansichtenve:» tö.Isd-.-che'.L zwischen Llo

„Sinsheim*, und die Spitalspfründneriil stich. >.»!. >I°w°IIa»Ich- jZ.-g-, °hn° natürlich «ch II.,«»« de. !»U ZM?. M. V ' ''°w »°MW-nE-g°bni- ,u -°n. j D.-.An!ch°n M Mh,« -in°° ! » nerstag wurden die Verhandlungen über Ober schlesien wieder ausgenommen. Der ..Corriere' be Stoß erlitten. Nun h.!-t auch di? Leitung der rö mischen Fascisten einen förmlichen Protest gegen hauptet, Lloyd George wolle an die Polen nur den ^ den Friedensvertrag ausgesprochen und die Ein» Oststreifen des Industrieviertels

mit etwa 70.000 ^ berufung einer Tagung sämtlicher Fascisten Ita- Einwohner geben. Nach dem „Secolo' hingegen ' solle Polen die ganzen Zink- und Bleigrubengebie te bekommen und auch einen Teil der Kohlenberg werke... also die Linie, die der ital. General De Martini vorschlug. Lloyd George habe diese Linie liens verlangt. Als Grund für ihre Forderung be» zeichnet sie die Tatsache, daß die Arditi Rossi auch nach dem Friedensschlüsse ihre Borbereitungen zum Bürgerkriege fortsetzten. Die Fascistenpresse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1922
Umfang: 8
überrascht: erftere, weil das Abkommen «inen gewaltigen Strich durch Englands Plan, Rußland wirtschaftlich auszubeuten, machte: letztere, weil Polen und Rumänien unheimlich zumute wurde. Die Stellung nahme der einzelnen Staak l, zum Abkom men war darum ein Prüfstein ihrer Gesin nungen bezüglich Genua. Die Neutralen und Italien bemühten sich ernstlich, die Konfe renz zu retten, und Lloyd Gorge war gerne einverstanden, sich mit einer scharfen Note an Deutschland zu begnügen. Frankreich aber bot

will den N«ften Rat einberufen und auf den soforti- pn Abschluß des englisch-französischen AHo»rtrages drängen. Nun wird es ver- ^n«ich«r, warum sich Porncare von der «Nsrrenz fernhält. Dtt erste Schlag Frankreichs gegen Genua fehlg»gtmg«,. S«in <S»gsns«tz zu EnK- «st dadurch in ein neues Stadium ge- Die Konserenz in Genua. Scharser Wwk Lloyd Georges für Frlmtreich. Die Franzosen haben sich mit der Note der Deutschen an die Alliierten nicht zufrieden gegeben, sondern haben den Präsidenten De Facta., ersucht

, die neuen Mächte, welche die Note an Deutschland gerichtet haben, wieder zusammenzurufen, um neuerdings das deutsch russische Abkommen und die Antwort der Deutschen einer Beratung zu unterziehen. Die Sitzung wurde tatsächlich einberufen und auf die heftigen Reden des französischen Delegier ten Barthou hat endlich Lloyd George ganz unzweideutig geantwortet, daß diese ständi gen Zwischenfälle die Arbeiten der Konferenz vollständig verhindern. Entweder müsse man auf diese Hemmungen der Konferenz verzich

lenkt ein wenig ein. Paris. 24. April. Nach einer Mitteilung der „Havas'-Agentur sind der sranzösifchen Delegation in Genua Weisungen zugegangen, einen Abbruch der Verhandlungen zu ver meiden. Der englisch« Pressevertreter Grigg meldet seinem Blatte, daß Lloyd George beim gestrigen Presseempfang im Pressehaus er klärte, daß Enzland mit den anderen Alliier ten in fester Allianz arbeiten wolle, wenn sie den Frieden herstellen wollen und Zusam menarbeit leisten. Träte dagegen der Fall ein. daß man ewig

Zwischenfälle hervorrufe und so jede ordentliche Arbeit hemme, so sehe sich England gezwungen, eben mit den fried lichen Mächten weiterzuarbeiten. In ähnli, chem Sinne äußerte sich Lloyd George wäh rend der Debatte über die deutsche Antwort note. woraus Barthou seine erhitzten Reden bedeutend mäßigte. Hernach setzte er sich mit Paris,jn Berbindung und erhielt die Weisung Lloyd George nicht mehr zu provozieren. Die »Arbeiten' in Genua. — Line neue Note an Deutschland. Genua. 24. April. Gestern haben die neun

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