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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 01.10.1891
Umfang: 12
werden, daß die letzte Verwaltung des Lloyd mehr auf die eigenen Jntereffen der Verwaltungs räthe und Aktionäre, als auf das Gesammtintereffe be dacht war. Der Schiffspark des Lloyd zählt 73 Dampfer, von denen 16 nicht über zehn Jahre zählen. Die Technik in der Schifffahrt macht nun sozusagen täglich Fortschritte. Da aber der Lloyd in der finanziellen Unmöglichkeit fich befand, neue Schiffe zu bauen, so konnte er die Konkurrenz bester subventionirter Gesellschaften anderer Länder nicht aushalten. Die Reparaturkosten

der Schiffe beliefen sich durchschnittlich im Jahre auf 2 1 / 10 Millionen Gulden. Als die Katastrophe vor der Thüre stand, rief der Lloyd die Staatshilfe an, in dem er erklärte, es sei ihm wegen seiner allgemein zugegebenen Nothlage unmöglich, den in den beiden Verträgen des Jahres 1888 dem Staate gegenüber eingegangenen Verpflichtungen nachzukommen. Dabei war es geradezu ausgeschloffen, daß der Lloyd durch eigene Kraft sich wieder aufraffen könne. Die Gefahr war nahe, die Oesterreichs größte

. Die Dampferflotte des Lloyd — so ziemlich, wie bekannt, die ganze österreichische Dampferhandelsflotte — ist ihnen unentbehrlich geworden. Ihr Wohl und Wehe steht im innigsten Zusammenhange mit der Prosperität oder dem Niedergänge dieser Flotte. Die Aufrechthaltung des Lloyd, die Wiederherstellung seiner Leistungsfähigkeit ist ein Gebot des allgemeinen, öffentlichen Jntereffes und wird dadurch bis zu gewissem Grade eine Staatsnothwendigkeit.' Zur Abwendung des drohenden Unheils' war ein Ein- greisen unbedingt

nothwendig geworden. Warum hat man aber nicht bei diesem Eingreifen die sofortige Ver staatlichung eingeleitet? Es ist gewiß von großem Vortheile, wenn die Verkehrsmittel in Händen des Staates sich be finden. Aber es gibt Verhältniffe, welche einer Verstaat lichung oft im Wege stehen. Der Lloyd dehnt seine Fahrten aus nach Ostasien u. s. w.; er hat aber auch einen Lokal- verkehr im adriatischen Meere an den Küsten Jstriens und Dalmatiens. Die Schiffe dieser Route könnten einmal ver staatlicht

; wäre er damals ein Staatsunternehmen gewesen, so wären die Schiffe einfach als „gute Prise' ge kapert worden. Der Lloyd hat im rusfich-türkischen Kriege für beide Theile verfrachtet und die besten Ges häfte gemacht. Ein Staatsunternehmen könnte, ohne die Neutralität zu ver letzen, dieses Geschäft gar nicht machen. Die Verstaatlichung war also ausgeschloffen. Abhilfe mußte aber geschaffen wer den. Dabei bestanden die Verträge von 1888 in der Dauer von zehn Jahren zu Recht. Was konnte demnach

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 13.06.1865
Umfang: 6
in den Fordergrund stellt. Wäre die Minorität konsequent, so müßte sie zu dem Schlüsse kommen, daß der Staat mit dem Lloyd gar nichts zu thun haben soll. Trotzdem kommt die Minorität zu demselben Schlüsse wie die Majorität, daß der Lloyd, im Interesse des Handels und der «Schiffahrt, namentlich nach dem Oriente erhalten werdm müsse, Er füge noch hinzu: „zur «hre Oesterreichs', weil der Lloyd allein eS »rar. welcher in Bezug auf Schiffahrt dem österreichischen Namen im Auslande Sichtung verschaffte. Man könne

, wieviel der Lloyd zum Leben brauche und dürfe ihm nicht mehr geben, aber eS handle sich nicht um eine Subvention, sondern um Bezahlung für geleistete Dienste. » Abg. Skene tritt als Berichterstatter der Minorität sür die Zifferaufstcllung derselben ein. Dieselben feien der Regierungsvorlage entnommen, bemerkt Revner und geht hierauf in eine DetailUrung der einzelnen Ansätze ein. Er bekämpft die Angaben des Berichterstatters der Majorität und die zu Gunsten des AuSschußberichteö vorgebrachten

Bemerkungen und schließt mit der Eiklä. rung, er hoffe, das HauS werde sich dem MinoritätS, Votum anschließen. Abg. Cerne '.replicirt gegen Conti und Hagenauer. Marineminister Frhr. v. Burg er: Sr kenne den Lloyd seit 30 Jahren, eS wäre vergebens zu prätendi, ren oder demonstriren zu wollen, daß der Lloyd in seinen statuarischen Anlagen oder in seiner Administration ein Modell sei, allein die vorgebrachten Jnkriminationen erinnerten ihn wunderbar an jenes fadenscheinige Män- telchen

, mit welchem an andern Orten Neid, Rivalität und Eigennutz ihre Zwecke zu verhüllen bestrebt sind. Die gemachten Angaben, die sehr böse aussehen, seien nicht bewiesen, er wolle deßhalb auf dieselben' nicht näher eingehen. Im Großen treten zwei Vorwürfe aus der Debatte hervor, erstens dir Lloyd sei ein Mono pol und zweitens er schlage jede Konlurrenz todt und sei ein Hemmniß für die Entwicklung der Dampf, und Eegelschiffahrt. Seitdem er die Ehre habe, das Porte« feuille der Marine zu führen, habe er sich Mühe ^ SS« Gesetz

über dke Tonnen., SanitätS- und Kontumazge bühren, mit welchem dem Privilegium des NichtzahlenS dieser Gebühren ein Ende gemacht wurde. Die dar, aus dem Lloyd erwachsenden Lasten betragen jährlich 80—100.000 st. Ebenso erkläre daS Gesetz über den periodischen Personentransport, welches auch in dieser Session erledigt wurde, daß jedes Monopol, wel ches dem Lloyd als Seepostinfiitut aus diesem Titel zugekommen war, aufhöre. Früher wurden auch die inländischen Linien des Lloyd in daS Subventionirungö

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.05.1940
Umfang: 4
stellen. Ein Umstand von nicht geringer Bedeu tung sei der, daß Churchill selbst sich sehr starker Kritik seitens gewisser konserva tiver Kreise ausgesetzt habe. Man ver- l nimmt überdies, daß bei der Unterhaus- Sitzung vom 7. ds. außer einigen Mit gliedern der Partei der Konservativen auch die arbeiterparteilichen Führer Att- lee und Greenwood sowie Sinclair/ Füh rer der Oppositionsliberalen, und ferner auch alt-Ministerpräsident Lloyd George der Beunruhigung der Oessentlichkeit , Ausdruck verleihen

werden. In Londoner Kreisen ist man der Meinung, baß das ^Schicksal der Regierung von der Art und Weise abhängen wird, in der sie vor dem Parlament ihre Politik verteidigt. Ii, strengstem Tone wird das Kabinett Chamberlain in einem Artikel oerurteilt, den Lloy George, der Schöpfer der neueren englischen Sozialgesetzgebung u. Organisator des Sieges der Alliierten im Weltkrieg, der schlagfertige und geistreiche Redner, im „Sunday Editoria!' veröf fentlicht hat. Lloyd George bezichtigt den Erstminister Chamberlain

der Dummheit. Der Titel seines Artikel lautet denn auch: »Dumm, schwach und schuldig.' Zunächst schreibt Lloyd George, es habe keinen Sinn, sich zu stellen, als glaubte man, daß nach dem bisherigen Verlauf des jetzigen Krieges die Dinge für die Demokratien gut stünden. Es sei für die demokratische Sache besser, den jenigen. die sich zu Vorkämpfern derselben machen, rechtzeitia die Wahrheit zu la gen, vor es zu spät ist. Lloyd George be hauptet, es sei eine Aenderung der Lei tung dringend notwendig

. „Wir stehen' — so führt Lloyd George aus — „nicht vor bloß einem unge heuerlichen Fehler: das Norwegische Fiasko ist nur ein Fehler aus einer un geheuerlichen Reihe von Fehlern.' Als solche Fehler zählt der Artikelschreiber auf.- Den Mangel an wirksamen Vorkeh rungen zur Schaffung einer mächtigen Luftwaffe, die Inftichlassung der Tschecho- Slowakei, die gegenüber Rußland ge führte Politik, den Umstand, daß Polen um Kamps ermutigt worden sei. ohne >aß man sich vorher über den Zustand des polnischen Heeres

und über den wah ren Zustand des polnischen Verteidi gungswesens vergewissert habe, ferner den Umstand, daß man den Polen nicht einmal ein Flugzeug zu Hilfe geschickt habe. Lloyd George zählt auch viele Fehler auf, die bei der Vorbereitung des Krieges begangen worden seien: In der Herstellung von Flugzeugen in der ^ . Kriegsindustrie, in der Ausbildung der^ werden. Andernfalls ist das Unglück un 5 Ei» Artikel »oa!loyd Scorge Und das Ergebnis von dem allem? So fragt sich der Artikelschreiber. Und hier prüft

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.06.1924
Umfang: 8
an genommen werden konnte. Es ist in Oesterreich und in Deutschland zu wenig bekannt, wie sehr dieFranzosen sich durch den Frieden von Versailles sür geschädigt er achten. „Für Frankreich,' sagen sie, „keine Re parationen und keine Sicherheit,' sür England die deutschen Kolonien und die deutsche Flotte.' Zwei Leuten haben die Franzosen den Frieden von Versailles nie verziehen: Clemenceau und Lloyd George. Das ist neben andern Gründen ein Hauptgrund sür den Sturz Clemeneeaus. Und was hat in Wirklichkeit

Briand gestürzt? In Cannes verhandelte Lloyd George mit Bri and über einen englisch-französischen Allianz- Vertrag zur Sicherung Frankreichs, und da sag ten sich die Franzosen: Ist es nicht genug, daß wir diesem Manne einmal ausgesessen sind? Kann Briand, nach den Erfahrungen, die wir mit Lloyd George gemacht Haben, noch einmal daran denken, die Ehre und die Existenz Frank reichs auf die Zusicherungen dieses Mannes aus zubauen? Dazu kam noch Briands Golsspiel. Briand ist auch kein Kopshänger

von Canne s.' Ich wage es nicht, zu beurteilen, ob der Ver trag, den Lloyd George Briand angeboten hat, Frankreich die gewünschte Sicherheit gegeben hätte, ob er tragfähiger gewesen wäre, als das heutige französische Allianzsystem. Aber das Mißtrauen gegen Lloyd George war bei den Franzosen so stark, daß sie aus seiner Hand überhaupt keinen Vertrag angenommen hätten. Der Sturz Briands hat auch Lloyd George zu Falle gebracht. An dem unerträglichen Um stand, daß England von einem andern als von Lloyd

George regiert wird, sind also Millerand und Poincare schuld. Das ist der Grund seines Kampfes gegen diese beiden Männer, nicht der objektiv gewertete Vorteil seines Landes, noch gar irgend ein Schimmer von Interesse sür Deutschland. Sein Kampf gegen seine Nachfol ger, ob Bonar Law, ob Baldwin, ob Macdonald, ist nicht weniger gehässig. Aber alle Dinge be treffen das deutsche Volk. David Lloyd George hat sich jedoch seit geraumer Zeit einen An griffspunkt ausgesucht, der vermöge der beson deren

Umstände viel gefährlicher ist, als seine anderweitigen Attacken. Lloyd George hetzt un entwegt die Deutschen zum Widerstand gegen Frankreich auf, gibt den deutschen Nationalisten Recht, für diese sind seine Worte eine unge heure Bekräftigung ihrer Ansichten. „Wenn s o- gar Lloyd George das sagt...!' Jeder unbefangene Beobachter weiß heute, wie die Situation der deutschen Armee im Ok tober 1918 gewesen ist. Für den tatsächlichen Zustand von damals ist es ganz gleichgültig, ob dieser Zustand

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.04.1922
Umfang: 8
werden nicht zurückgestellt. Donnerstag» den 6. Llpril 1922 3. Jahrgang Die Denkschrift Lloyd Georges und das Reparationsprvblem. Meran, 6. April. eine Denkschrift Lloyd Georges 'aus txan Jahre 1919 veröffent licht, die uns und der ganzen Wett erst so recht zum Bewußt- sein brachte, welche Summe wirtschaftlichen Widersinnes und politischer Vergewaltigung in der neuen Reparationsnote, und nicht erst in dieser, sondern im ganzen Friedensverträge von Dersailles steckt. Lloyd George fordert in der Denkschrift, die das Datum

? Wie mit den Be wohnern von Eupen-Malmedy, von Schleswig-Holstein, von Posen lind Westpreußen, von Memelland und Ostpreußen, von ' Oberschlesien? Wie ftehts mit den Deutschen Oesterreichs, denen ein ftrickter Befehl verbot»., sich mit ihren Brüdern im Heimat lande zu vereinen? Lloyd George fordert weiter, daß die deutsche Regierung liai Unterzeichnung des Friedensveriages das Bewußtsein haben müsse, die übernommenen Verpflichtungen erfüllen zu können. Hat man dswogen Im Friedensvertraa dis Deutsch land übertragenen

Derpfltchtungen überhaupt nicht einmal be grenzt, damit Deutschland das Bewußtsein halbe, sie erfüllen zu können? Lloyd George wünscht, daß Deutschland nach Friedens schluß die Weltmärkte auf der Grundlage der Gleichberechtigung geöffnet werden — noch heute sind sie Deutschland verschlossen, noch heute gibt es statt Gleichberechtigung die Willkürlichsten x Gesetze und die bemmendsten Berbote. Es ist Mt sich das alles klar zu machen, ehe man an die politische Würdigung der Lloyd Georgischen Denkschrift

und an ihre Leb ' * ihre Bedeutung für die . , »icklung der englischen und vielleicht der allgemeinen Wettpolitik geht. Es ist gut, sich klar zu machen, daß diese Lloyd Goorgesche Denkschrift ein vernichtendes und erschütterndes Dokument für die Niederlage Lloyd Georges in dem Ringen um. die Gestaltung des Ver sailler Vertrages ist. Lloyd George —> wohl nicht dev politische Führer des englischen Imperiums, der die deutschen Kolonien Handel zer- ,, awb echrove Lloyd George, der Staatsmann

im „Oesterrekchifchen Hof' in der Andreas f menccau unterlegen. Er hat damals, als er mit feinem Namen dem Dokument von Versailles Geltungskvast verlieh, sich selbst und seine bessere Einsicht ^desavouiert. Verführt vom Reiz des politischen Augenblickserfolges hat er vergessen an die Zukunft zu denken. Seitdem ist England des Friedens so wenig froh geworden, wie das ganze übrige Europa. Seitdem hat Lloyd George, weil er damals, trotzdem es seine bessere Einsicht chm riet, nicht kämpfen oder wenigstens nicht siegen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.06.1865
Umfang: 4
haben ? 3. Wird dieselbe die von der Inter pellation angeregten Daten berücksichtige» und »ach denselben ihre Maßnahmen treffen? und 3. Wird ein Entwurf über die Reguliruug der Bahnfrachttarife noch in der heurigen Session vor das Haus gelangen? Hieraus wird zur Berathung des Entwurfes über das der Lloydgesellschast zu leistende Entgelt für die vertragsmäßige Besorgung des Seepostdienstes, über gegangen. Cerne findet die vortheilhafte Lage, in welche der Lloyd durch die Subventionen und durch die Belas sung eines Monopols von Seite

der Regierung ver setzt werde, im hohen Grade verderblich, nicht allein für die Segelschifffahrt, sondern auch für jede andere Dampsschiffsahrts-Gesellschast. Der Lloyd sei in der Lage, bei dem Entstehen neuer Gesellschaften seine Ta rife herabzusetzen, und wenn er dieselben hinreichend geschädigt und unmöglich gemacht habe, dann gehe er mit denselben wieder in die Höhe. Der Redner, wel cher auch mit der sonstigen Gebahrung des Lloyd nicht einverstanden ist, vertheidigt dir Anträge der Minorität. v. Mende

, Rußland und Italien gezahlten , bedeutend zurückbleibe. Die Minorität nehme eine ganz falsche Stellung ein, sie sage, man müsse untersuchen, wie viel der Lloyd zum Leben brauche und dürfe ihm nicht mehr geben, aber es handle sich nicht um eine Subvention, sondern um Bezahlung für geleistete Dienstes. S k e n e (Berichterftattjer der Minorität), polemisirt gegen- die AusMnmgen des. Berichterstatters der MyjoMt) und-sucht den Hewe^ zu führen, daß-der- Freitag, den 16. Juni. selbe nicht ganz gutes

Material zur Beurtheilung der Frage geliefert habe. Cerne nimmt noch einmal das Wort, nin einer- >eits die dem Lloyd gewährten Privilegien auszuzäh len, andererseits die Behauptung, es sei die Subven tion, welche der Lloyd vom Staate genieße, gegen über den Subventionen anderer Gesellschaften in fremden Staaten eine kleine, zu bekämpfen. Marineminister Frhr. v. Burg er: Er kenne den Lloyd seit A) Jahren, es wäre vergebens zu präten- diren oder demonstriren zu wollen, daß der Vloyd

in seinen statuarischen Anlagen oder in seiner Admini stration ein Modell sei, allein die vorgebrachten In kriminationen erinnerten ihn wunderbar an jenes fa denscheinige Mäntelchen, mit welchem an andern Or ten Neid, Rivalität und Eigennutz ihre Zwecke z» verhüllen bestrebt sind. Die gemachten Angaben, die sehr böse aussehen, seien nicht bewiesen, er wolle des halb auf dieselben nicht näher eingehen. Im Großen treten zwei Vorwürfe aus der Debatte hervor, erstens der Lloyd sei ein Monopol und zweitens er schlage

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 15.05.1906
Umfang: 8
«' Lesit^er u. l.eiter-' ^ kt!sk. Der »ruk Kertrag mit dt»» Lloyd. Die Verhandlungen zwischen der Regierung «nd dem Lloyd find zmu Abschlüsse gelangt. Der neue Betrag charakterisiert sich dadurch, daß den WeiLohrsbedürfmiM des österreichisches Wirt- schaf:ÄÄbe»ls durch VeMeunMmg ÄS Ausbaues der Aoyd-Flotte. dmH Steigerung der.Gefchmimdigkeilt der vertragsmäßi gen Fahrten und insbesondere durch entsprechende BcftinmlMlgen über die Frachttarife in erhöhtem Maße Rechnung getragen wird. Bei der Berech nung

d«- der Gesellschaft zu gewährenden ^Subven tion ist d^ ilänMche'Nevhältiiis Mischen'Leistung und Gegenleistung zu Grunde gelegt worden. MÄ- ches i-in alten Vertrcwe festgestellt war, so daß eine finanzielle MchrbelMung hur in dem Maße ein- tritt, in tvelckiem die vertmgsmäWgcn Leistungen des Lloyd vergrößert tverden. Em« Voraussetzung des Vertragsabschlusses bildete die bedeutende Er höhung der für die Entwicklung der Handelsflotte sehr wichtigen Kapivalskraft der Gesellschaft. Der Vertrag charakterisiert

sich ferner durch Verschär fung der Garantien mid 'Kontrollen der geWifr- licheu und finanziellen .Gebärung, wozu auch du: gegen die Refaktien und Kartellierungen gerich teten Bestünumngeü und die VerMWtung zur Beschaffulwg des Schilss-bedarfes im UÄmld-e ge hören. und durch eine Reihe neuer sozialpolitischer und sanitärer NormÄi. Das Uoberöinkouunen fixiert auch die deni Lloyd im Kriegsfalle und für das Postwesen obliegenden VerpflahtmÄgen. Die wesentlichen Bestiiiunungen ÄeF Vertrages

sind die folgendeii: Das gegeiuvärtige Verkehrs netz wii.d für die Levante und Indien sowie China ui^> Japcur im. allgemeinen beibehalten, erfahrt jedoch insbesondere im Levante-Verkehr bezüglich des Meileudurchlaufes sowie der Geschwindigkeit und -der Legung der Routen eine erheÄiche Ver besserung. Ter Dalmatiner-Dienst sowie^die Bra silien-Linie werden im neuen Lloyd-Verträge nicht geregelt, da die Mgierung beabsichtigt, diese beiden Schiffahrtsdiensre getrennt vo:n Lloyd-Verkehre zu behandeln. Im Levante

nach diesem Gebiete, der bisher über Ale xandrien versehen wurde, sich namentlich für den Export zzveckmäßiger gestattet. Im Ueberseedienste sind zwölf KaSkutta-Fahrten srati der bischerig«» neun Fahrten im direkten Verkehre systemisiert. Als Subvention au Meilvngeldern werden für alle Lünen nur jene Sätze gewährt, welche nach dein alten Lloyd-Verlrage in den verschiedeneu Gruppen resultieren; der Gesamiwstvag dieser Meileirz-elder ergibi 7 234 412 Kronen, mithin um 1414 4>2 Krollen me^r als im Letzten Vertrage

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 15.05.1906
Umfang: 12
EH-traBeilage zu ..Bote für Tirol und Der neue Bertrag mit dem Lloyd. Die Verhandlungen zwischen der Regierung und dein Lloyd sind zum Abschlüsse gelangt. Der neue Vertrag charakterisiert sich dadurch, daß deu Vcrkehrs- bedürfnifsen des österreichischen Wirtschaftslebens durch Beschleunigung des Ausbaues derLloyd-Flvtte, durch Vermehrung der Zahl und Steigerung der Geschwin digkeit der vertragsmäßigen Fahrten und insbesondere durch entsprechende Bestimmungen über die Fracht tarife in erhöhtem

Maße Rechnung getragen wird. Bei der Berechnung der der Gesellschaft zu gewähren den Subvention ist das nämliche Verhältnis zwischen Leistung uud Gegenleistung zu Grunde gelegt worden, welches im alten Vertrage festgestellt war, so daß eine finanzielle Mehrleistung nur iu dem Mas;e eintritt, in welchem die vertragsmäßigen Leistungen des Lloyd vergrößert werden. Eine Voraussetzung des Vertragsabschlnsses bildete die bedeutende Erhöhung der für die Entwicklung der Handelsflotte sehr wich tigen

Kapitalskraft der Gesellschaft. Der Vertrag charakterisiert sich ferner durch Verschärfung der Garantie» und Kontrollen der geschäftlichen und finanziellen Gebarung, wozu auch die gegen die Refaktien und Kartellicrungeu gerichteten Bestim mungen und die Verpflichtungen zur Beschaffung des Schiffsbedarses imJulaude gehören, uud durch eine Reihe neuer sozialpolitischer und sauilärer Norme«. Das übereinkommen fixiert auch vie dem Lloyd im Kriegsfälle uud für das Postwesen obliegenden Ver pflichtungen

. Die wesentlichen Bestimmungen des Vertrages sind die folgenden: Das gegenwärtige Verkehrsnetz wird für die Levante und Jndieu sowie China und Japan im allgemeinen beibehalten, erfährt jedoch ins besondere im Levante-Verkehre bezüglich des Meilen- durchlaufes sowie der Geschwindigkeit und der Legung der Routen eine erhebliche Verbesserung. Der Dal matiner-Dienst sowie die Brasilien-Linie werden im neuen Lloyd-Verträge nicht geregelt, da die Regierung beabsichtigt, diese beiden Schiffahrtsdienste getrennt

vom Lloyd-Verkehre zu behandeln. Im Levante-Dienste wnrden die Geschwindigkeiten ber Linien Trieft—Alexandrien und Trieft—Kon- slantinopel auf 14, beziehungsweise 12 Seemeilen erhöht, die übrigen Levante-Linien durchgehends auf 10 gegen bisher und 9 Seemeilen gebrückt, wäh rend im Überseedienfte die Eillinie Trieft—Bombay 13 Seemeilen Geschwindigkeit erhält und die üb rigen durchwegs aus IN Seemeilen erhöht wnrden. Jni Levante-Dienste ist speziell die Einrichtung einer vierzehntä.;igcn direkten Syrien

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 21.05.1921
Umfang: 10
weigern sollte, müsse Deutschland selbst freie Hand gegeben werden, der Lage in Oberschlesien Herr zu wcrdm. Eine andere Stellungnahme der Miierten sei unmögliche wenn die Miierten wicht durch parteiische Teilhaberschaft den Handstreich der Polen fördern wollen. Jedenfalls wird aber Italien für die italienischen Opfer in Oberschlesien von Polm nrit größter Energie sofortige entsprechende Sühne fordern. Politische Übersicht. Die Berliner Presie über Lloyd Georges Ratschlag. Die Rede Lloyd Georges

Im Unterhaus wird von der deut- fchen Presse begrüßt. Die scharfe moralische Verurteilung Polens wird stark bervorgehoben. Kühler wird jener Passus der Rede ausgenommen, in der Lloyd George Deutschland indirekt den Rat gibt, den Polenaufstand In Oberschlesien durch die Reichs wehr niederzufchlagen. Es wird entgegnet, daß es Sache der Alliierten sei, für die Aufrechterhaltung der Ordnung in Ober schlesien zu sorgen. Es liege eine feierliche Verpflichtung der Al» lierten vor. der sie sich nicht entziehen

Beseitigung der Gefahr nötig seien. Die Hilfe sei bisher von Brland strikte abgelehnt worden. Sie sei durch die Fehler der Abstimmungskommisston außerordentlich erschwert. England, Frankreich und Oberschlesien. Die Erfolge Korfantys und der polnischen Insurgenten In Oberschlesien haben den erheblichen Gegensatz, der schon längst latent zwischen England und Frankreich und ihr Berhältnis zu Palen besteht, zu schroffem Ausdruck gebracht. Lloyd George hielt es für nötig, die energisch gehaltene Note

des Botschafter- rateg an die polnische Regierung, in der sogar die finanzielle Haftung Polens für Schädigung deutschen Eigentums fcstgelogt worden war, durch eine nicht minder deutliche Rede im Unter hause zu bekräftigen. Lloyd George ist der Ansicht, daß die In Oberschlesien stationierten interalliierten Truppen nicht genü ge», um die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Als prak tischer Mann will er daher den Nächftinteresfierten, den Deut schen außerhalb Oberschlesiens, die Erlaubnis.geben

zu fallen haben, wenn man überhaupt eine Teilung vomehmen will. Nach bewährtem Muster schlägt Lloyd George eine Zusammenkunft vor, in wel cher eine Einlgungsformel gefunden werden soll. Auch Briand geht auf den Vorschlag ein; er will aber die Rückendeckung seines Parlaments haben. Daher wird wohl die Woche verstrei chen, bis ein Entscheid fällt. Rach den neuesten Meldungen Ist nun Aussicht vorhanden, daß Amerika sich doch auch an den Verhandlungen über Oberschlesien ausgleichend beteiligen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 32
Datum: 18.03.1906
Umfang: 32
den alleinigen österreichischen überseeische Verkehr v Mißgriffe hier wirken notwendig zurück auf die Machte lung zur See überhaupt. Auch bietet der Lloyd nach Süden und Osten die einzige regelmäßige Verfrachtungsmöglichkeit für österreichische Waren, der Export und Import ist auf ihn angewiesen und findet mit der Organisation dieser Gesell schaft sein Leben oder seinen Untergang. Eine wechselnde Schiffahrtspolitik führt zu wechselnden Exportverhältnissen, und gleichbleibende geordnete

Handelsverhältnisse können sich erst entwickeln, wenn gleichbleibende Verhältnisse beim Lloyd garantiert sind. Der Lloyd blieb nun aber immer ein Un ternehmen, das in gleicher Weise abhängig war von der öster reichischen Regierung, wie von den Fähigkeiten seiner Leiter. Beide wollen ohne Zweifel das Beste und die Verhandlungen früher und jetzt führen nothwendig zu Kompromissen und diese wieder leisten Gewähr, daß nie Vollkommenes geschaf fen wird. Kenner des Lloyd, ja, auch solche Personen, die einen Einfluß

zeichnen so recht den Sachverhalt, der britisch beleuchtet wer den soll. Die intime Verbindung zwischen Regierung und Lloyd, der Einfluß, der wenigstens früher von oben auf die Besetzung der Stellen geübt wurde, schaffte bureaukratische Sitten, die in den Lloyd nicht taugen. Die Zukunft des Lloyd und damit der österreichischen Schiffahrt liegt somit zuerst in der ganzen Organisation des Unternehmens und diese vermag nichts Vollkommenes zu Bieten, solange sie aus Kompromissen hervorgeht. Eine offene

Frage bleibt es deshalb, ob die Hemmung, die dem Lloyd auferlegt wird, wirklich dem Werthe der Subvention entspricht, die ihm dafür gewährt wird. Ein Direktor einer großen deutschen Schiffa'hrtsgesellschaft soll in Beziehung zum Lloyd sich ausgedrückt haben, man möge lernen, ohne Subvention zu fahren, und wir glauben, der Mann hat recht. Heute gleicht der Lloyd, um die Worte eines großen Vor kämpfers auf dem Gebiete der Handelspolitik zu gebrauchen, einer Pflanze auf falschem Boden

, die des dauernden Schu tzes bedarf, um leben zu können. Diese Pflanze aber soll und muß leben, Heyn Oesterreich benöthigt ihrer, deshalb.ver- setze man sie zuerst auf einen lebensfähigen Boden, auf einen Boden, der ein selbständiges Leben gewährt, das heißt also, man breche mit einer Organisation, die sich nicht bewähren konnte. Man .bringt der Erfahrung des neuen Lloyddirek tors großes Vertrauen entgegen; er möge dies bewähren, in dem er vor allem die Lebensbedingungen des Lloyd kmnen lernt, und diese liegen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 23.10.1922
Umfang: 8
Seite 2 Nr. 242 und Partei zu wäWn wissen. Er sei für die Na tion^ Lloyd Georgen verteidigte hernach lange die von ihm gemachte Politik «und erklärte, daß er vor allem alles getan Haide, um den Krieg zu einem siegreichen Ende zu führen. Im weiteren Verlaufe der RedeMhmte er sich, daß er, bezw. die englische Friedensdelegation es gewesen sei, die den Vertrag von Versailles hauptsächlich in die Welt geschafft habe, durch den verschiedene unterdrückte Völker in Zentraleuropa die heiß ersehnte

ist, dann haben die Erfahrungen der letzten drei Jahre und die Warnungen der englischen Volkswirtschaftler, welche im Versailler Diktat die Quelle des heu tigen Elends erblicken, nichts gefruchtet. Übri gens hat Lloyd George selber schon ganz anders gesprochen als er jetzt in seiner Wahlrede zu sprechen beliebt. Man denke nur der Versailler Frieden soll die Arbeitsbedingungen verbessert haben un'd gleichzÄtig jammert alle Welt und änsbesonders auch England über 'die Arbeits losigkeit. Vielleicht veranlaßt 'die zitierte Rede

Lloyd Georges den Volkswirtschaftler Keynes sich mit Lloyd George über die Wirkungendes Friedensdiktates auf das Wirtschaftsleben Eu ropas auseinanderzusetzen. Es -wäre der Mühe wert.) ' Vor der Mreise nach Leeds am Freitag obends waren am Bahnhofe gegen 100 Abge ordnete erschienen, die eine Sympathiekundge bung für Lloyd GMge veranstalteten. Er dankte seinen begeisterten Anhängern und erklärte, daß er jetzt ein freier Mann sei, der von nichts mehr belastet werde und deshalb den Kamps um so besser

gewählt wurde. Ende 1911 wählten ihn die Konservativen nach Balfours Resigna tion einstimmig zum Führer der Partei. Als im Sommer 1916, nach den schweren Mißerfolgen der Entente an allen Kriegsfron ten, Asquith Zurücktreten mußte, war es Bonar Law, der dem Könige riet, Lloyd George, den damals volkstümlichsten Mann Englands, an 'die Spitze der Regierung zu berufen. Lloyd Ge orge hatte sich bereit erklärt, feine Vergangen heit als radikaler und liberaler Politiker zu verleugnen

. Er wollte mit den Unionisten Hand in Hand gehen und alle Kräfte zusammenraf fen, um mit einer äußersten Anstrengung den Krieg zu gewinnen. Zum Dank für seine Un terstützung Lloyd Georges erhielt Bonar Law im neuen Koalitionskabinett das Schatzamt. Der Schatzkanzler Bonar Law und der Pre mierminister Lloyd George waren von nun an während der ganzen entscheidenden Periode des Krieges ein Herz und eine Seele. Bonar Law war ebenso wie Lloyd George gegen jeden Kom promißsrieden und wirkte mit bewundernswer ter Energie

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Zeitungen & Zeitschriften
Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 08.10.1891
Umfang: 10
. Früher, d. h. seit 1868, war der österr.-ungarische Lloyd eine gemeinsame Institution; Ungarn hatte auch drein zu reden. Dieses Verhältnis, welches auch hemmend auf das Institut einwirkte, sollte nun gelöst werden und der Lloyd nur mehr unter dem Einfluffe der österr. Regierung allein stehen. Es ist richtig, um das Schifffahrtsunternehmen zu retten und für den österreichischen Handel zu erhalten und möglichst leistungsfähig zu machen, wurde die Subvention erhöht; früher erhielt der Lloyd

eine Subvention von 2,160.000 fl., wovon es auf Oesterreich 1,750.000 fl. und auf Ungarn 410.000 fl. traf. Jetzt, nach dem neuen Vertrage erhält der Lloyd im Ganzen jährlich 2,910.000 fl. und an Ver- So schaut der neue Vertrag aus.' Bedenkt man, daß Oesterreich ohne ein derartiges Schifffahrtsunternehnen nicht sein kann, daß ein solches für unsern Handel, unsere Indu strie und Gewerbe unentbehrlich ist, und daß man ein solches Schifffahrtsunternehmen nicht über Nacht aus dem Boden stampfen oder aus dem Grunde

des Meeres auftauchen lasten kann, so blieb in der That gar nichts anders übrjg, als diese Lloydgesellschaft zu erhalten und zu suchen, dieselbe wieder recht lebensfähig und leistungsfähig zu machen; das ist geschehen und wie wir gesehen haben, kommen wir dabei billiger, viel billiger zu stehen als andere Staaten. Man sagt, man hätte den Lloyd verstaatlichen sollen. Das ist so ein Schlagwort, das man heut zu Tage oft hört, und viele, auch Bauern, rufen es nach, und denken dabei

nicht, daß sie den geringsten Nutzen davon haben. Was heißt das, verstaatlichen? Der Staat, so ver langt man, soll selbst die überseeische Schifffahrt durch eigene dem Staate gehörige Schiffe und durch seine eigenen Beamten betreiben. Wmn man Schifffahrt und zum Zwecke des Handels gütung der Suezkanalgebühren 490.000 fl., das macht f Seeschifffahrt betreibt, so muß man dazu, das sieht jeder zusammen 3,400.000 fl., die der Lloyd alljährlich bekommt, s ein, auch geeignete Schiffe haben, die so beschaffen

als andere Staaten ! Geld, viel Geld; so 60 — 80 Schiffe, Dampfer, kosten etwas, ihren Schifffahrtsunternehmungen. Ich habe oben gezeigt, j und so viele sind wohl nothwendig, wenn man nach allen daß der Lloyd jährlich 1,478.528 Seemeilen nach dem neuen j Seiten hin das Meer befahren will. Der Staat hätte also Vertrage zu durchlaufen hat. Hiefür betragen die Meilen- ; dem Lloyd seine Schiffe abkaufen oder sich neue bauen gelber 2,910.600 fl., die wir an Subvention zu zahlen > muffen. Diese Verstaatlichung

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1922
Umfang: 8
. Am Montag ivnrde der stenographische Bericht über die Anssprache veröffentlicht, die am 21 . September von einer uns dreißig Mitgliedern bestehenden Mord- mrng des Gencralrates des Gewerkschaftsi kon g r e s s es mit Lloyd George und anderen Mit gliedern der Regierung über, die Orientpositik der Re- gierung abgehalten ivordon ivar. Tie Aussprache zwischen Lloyd George und den Vertreteril der Arbeiterpartei, bei dereil Schluß der Arbeiterführer Thoiilas dem Pre mierminister das Zeugiris ausstellte

, er habe klar zu erkennen gegeben, daß er wirklich nur die Politik der britischen Arbeiterschaft erfülle, und die Politik Lloyd Georges „unsere gemeinsame Politik' 'nannte, beginnt mit den Ausführungen der Arbeiterführer William Ben Tillet, Miß Bonfield und Thomas, worin sie den Stand punkt der britischen Arbeiterschaft in der Frage kriege rischer Möglichkeiten im nahen Osten, darlegen. Ben Tillet erklärte n. a., die britische Arbeiter schaft trete eilt für die Freiheit der Meerengen n!nd die Freiheit

sie, daß es ein Bund der Völker sei, das ist aller Völker. - Hier warf Lloyd George ein: Das heißt, wenn sie (Dentschland und Rußland) ihm beitreten wollen,; bisher habeil sie es beide abgelehilt, beizntreten. Aus die Erklärung des Arbeiterführers Thomas, daß, lucit'u man, Vo'oiS' Deutschland betreffe, sich die Tatsachen Ver gegenwärtige, die Frage, ob Dentschland den Beitritt ab gelehnt habe, ciir anderes Gesicht annehme, erwiderte Lloyd Geid'r ge: TiedDeutschen wissen! sehr gut, daß, wenn sie um Aufnahme

nachsuchteir, wir sie unter stützen würden. Wir werden ihnen UikterstützMg gewäh ren nicht wrr in dem Sinne, daß sie Mitglieder des Bundes werden, foitbcm daß sie auch in semeitt-. Rate sitzen sollen. Was Rußland betrifft, so weiß ich, was Herr Tschitscherin über den VölkerVnnd denkt. Thomas -antwortete hierauf, cs sei mcyt aus reichend, weiln er (Lloyd George) im Unterhause, wo er Fir sich selbst spreche, etwas erkläre.und es dann! du ich Poincarü oder eilten anderen' verwerten lasse. Als Lloyd George

erklärte, er . würde auch Amerika in beit Völkerbund einschließeu wollen, erwiderte Thomas: Auch tute glauben, daß Amerika, nachdem es zu dein' Versailler Vertrag und feinen Schwierigkeiten, bei ge tragen hat, kein Recht hat, von seinen Berpfsichtnngen! ivcgziilaufen. - In seinen Antworten ans die Darleg ungen der Arbeiterführer betonte Lloyd George immer wieder, daß die Regierung keine Politik des Krieges ver folge. Wenn sie energische Maßnahmen getvoffeir habe, so sei es geschehen, weil sie fest

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 08.04.1922
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 8. April 1922 Lloyd Georges Programm für Die englische Presse hat es an nichts fehlen lassen, die Erwartung der Rede Lloyd Georges aus das Höchste zu spannen. Und unter dem Gesichtspunkte, daß es sich um Rücktritt oder Verkleiden des Premierministers handelte, mag das auch begründet gewesen sein. Nach dem In halt der Rede aber nicht. Sie bot keinerlei Überraschungen, wenn nicht die, daß sie — nichts Neues enthielt. Höchstens für die war die Rede eine Überraschung

, über die Kon- tributionen, die man Deutschland aufgelegt, in einer Konferenz gesprochen werde, an der Deutschland und Österreich teilnehmen. Genua werke eine Konferenz wirtschaftlichen Charak- ters sein, auf der man Liber die Mittel zum Wie- derausbau der Welt sprechen werde. Zum Trost für enttäuschte deutsche Gemüter mag dienen, daß Lloyd George sich wenigstens herbei ließ, zu sagen, Deutschland könne jetzt nicht alles zahlen, was man von ihm verlange und man solle Geduld haben, der Weg zur Besserung sei

mit Konferenzen gepflastert, es werde also noch mehr Konferenzen geben. Im übrigen bleibt es bei der Ordnung, die der Friedensvertrag von Versailles gesetzt. Das ist in großen Zügen, der Inhalt und Gedankengang der Rede. Äußerlich hatte !das Unterhaus am Mon- tag einen großen Tag, wie seit Iahren nicht. Der BeratuNgssaal und die Tribünen waren ldicht gefüllt. Lloyd George wurde, als er den Saal betrat, von seinen Freunden umringt und ntit Händedrücken bewillkonnnt. Der Premier- minister machte

einen sehr zielbewußten, ener- gischen Eindruck. Die Mitglieder 'der Regie rung hatten sich vollzählig eingefunden. Von der Koalition hatten die Einpeitscher den letzten Mann aus die Bänke gebracht. Das ganze Haus lauschte angespannt, als der Ministerpräsident sich zu seiner Retde erhob. In den Diplomaten- logen wohnte das diplomatische Korps der Sit zung bei. Lloyd George begann damit, einen Kurzen Rückblick auf Äe letzten inneren Vorgänge in )der Koalition zu Wersen. Er streifte die Oppo- sition

, hätte seine Rück- Wirkung auf die Produktion der ganzen Welt. Die Genueser Konferenz soll nach dem Gedan- Ken ihrer Urheber prüfen, auf welche Weise der wirtschaftliche Wohlstand wieder hergestellt wer- den kann. Bei den Besprechungen in Cannes wurde ein Programm für Genua festgelegt. Lloyd George bestritt unter vereinzeltem Wi- 'derspruch der Opposition von links, daß bei sei- ner Zusammenkunft mit Poineare in Boulogne irgendeine Änderung im Programm von Genua vorgenommen worden sei. Auch nachher

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 14.05.1918
Umfang: 8
lS18. i Sl. Jahrgang W StW il! her Mme. Der englische Ministerpräsident und Knegsfanatiker Lloyd George befindet sich mit seiOm Kollegen Bonar Law in einer Klemme. Mr englische Premier hat nämlich im engli schen Unterhaus über Truppenstärke und über die Erweiterung der englischen Front und ähn liche Dinge unrichtige Mitteilungen gemacht. Daraufhin hat General Maurice, der ehemalige Direktor im Großen Generalstab, an die Zei - jungen ein Schreiben gerichtet, worin er die Regierung beschuldigt

, das Parlament über die Kriegslage falsch unterrichtet zu haben. Im ejnzÄnen sagt Maurice, es sei erlogen, was Lloyd George und Bonar Law über die Er weiterung der englischen Front in Frankreich, A»er dte Stärke des englischen Heeres vor der weißen Truppen bei den orientalischen Armeen HstglaÄs mitgeteilt haben. Aus diesen drei Punkten kann man deutlich entnehmen, wo - rum es M handelt. Die englischen Niederlagen lverden von militärischen Sachverständigen dem Umstände zugeschrieben, daß die englische Front

sind u. wohl den allgemeinen Anschauun gen der Generalität entsprechen dürften. Es scheint mithin ein Zwiespalt zwischen den Gene ralen u. der Regierung zu herrschen, hauptsäch lich seit der Entlassung des Generalstabschefs Robertson. Ein Vorspiel zu dem Auftreten des Generals Maurice war schon der Fall des Ober sten Repington, der die Regierung scharf an - üriff, weil Lloyd George im Kriegsrate vor Clemenceau die Segel strich, was zum Rücktritt von Robertson führte. Asquith, der Führer der Opposition

würden. Diesem Gerichtshof werde die ganze Menge jener wirklich vertrauenswürdigen In formationen zur Verfügung stehen, die absolut keinen Zweifel an der Wahrhaftigkeit der mi nisteriellen Erklärungen übrig lassen. Das Unterhaus war mit dieser Erklärung Lloyd Georges einverstanden und überwies die ein gehende Prüfung des Falles einem unpartei - ischen Gerichtshof und nicht, wie Asquith vorge schlagen hatte, einem parlamentärischen Aus schuß. Lloyd George hat aber eine öffentliche gerichtliche Untersuchung nur deswegen

vorge schlagen ,um sich augenblicklich aus der fatalen Lage zu retten und den Antrag Asquith, der eine parlamentarische Untersuchung begehrte, zu hintertreiben. Das Zufluchtsmittel zu einer gerichtlichen Untersuchung hat jedoch seine be - derrkkichett Seiten. nur vor, wo zu es führen kann, wenn wichtige Fragen der Kriegführung bei offenen Türen verhandelt Verden. Lloyd George selbst hatte den Eindruck, daß er die Verantwortung hiefür ablehnen müs se, darum hob er hervor, daß er durch die Par

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 11.03.1921
Umfang: 4
die ausschließliche j Schuld Deutschlands am Krieg als Grundlage für den! VersaillerFr^dettsvertnag bezeichnet hat» d^r fällt,' warn Deutschlands Schuld am Kriege nicht anerkannt I würde. Wir haben bereits erwähnt, daß Lloyd George ; selber, also gewiß ein ganz unverdächtiger Eütlastungs- - zeuge, in 1 seiner Londoner Rode im Dezember 1920! Zmn Ergebnis der Genfer Völkerbundiagung e klärte:! »^Je mehr man die DenkwürdigfeiUn liest und' 'die Bücher, welche in den verschixdsnW Ländern übet' die Ereignisse

vor dem l. August 1914 geschrieben Worden sind, um so mehr begreift man, dich nie»' mond an leitender Stelle ausschließlich Äüog ivvllte.- Es war etwas, in das wir hineingeglitten. oder viel mehr hinerngetaümelt oder hineingestvlpert sind.' Welche Bedeutung diesem Geständnis Lloyd Geor ges vom Dezember 1920 auswärts beigelegt wird, de-' weist ein Leitartikel, den am 6. Feber die <£mc Wwitc^ ■ Freie Presse gebracht hat. Einleitend gibt das Blgtt einen Auszug aus einem Artikel der Londoner Wochen-; schrift „The

ein- für allemal durch die Rekrutierungskampagne festgelegt und . durch eine allgemeine Wahl bestätigt. Hinter der La- . gende stand als stützendes Gewicht nationales Selbst- -intevess^. Wir brauchten dieses unaussprechliche' Derb^chsN, um die Wegnahme der deutschen Kolonien und Mesopotamiens, die Erzwingirrtz einer riesigen Entschädigung zu rechtfertigen. Und war es nicht der Glaube an diese Legende, der Lloyd George veran- laßte, die Prozeffierüng des Kaisers zu fordern? Aber nun scheint

es, als ob dieser Glaube ein Irrglaube gewe^n sei. Die Mythe hat chn» Schuldigkeit getan und wird beiseite geschoben. JÄnand hat gesagt, es sei die Wahr heit, die arbeite. Diese eigentümlich. Kriegswah hxiH arbeitete schwer. Sie brachte Millionen Rekruten Her ker, füllte h,n Staatsschatz mit Kriegsanleihen» be geistere Zu dem Entschluß, den Gegner nMstrzuschla- gen, schuf eine neue Kar:e von Europa» erneuere Lloyd Georges.Machtfülle und vergrößert« das britische Reich Viel mehr gibt es für sie nicht zu run

. Sie hat ihren Dienst beendigt und wandert, wie ander« lKriegsvetxranen, mit den Unbeschäftigten ^durch die Straßen» niurrt, falls ihr nioch eine Stimme gSbliebcü ist, über die Undankbarkeit der Staatsmänner. Die neue Wahrheit ist ein sanfterer Rekrut, leutselig, barmherzig und wurde passend geboren um die Weihnachtszeit. Herr Lloyd George hat die Theorie von der dämonischen Ver anlassung des Krieges aufqegeben und erklärt nun. auffallend ruhig, beinahe schüchtern, die neue Frie densarbeit. Die Völker, so scheint

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 14.05.1918
Umfang: 8
W«che«kakt»der: Dienstag 14. Bomfaz. Mittwoch 15. Sophie. Donnerstag 16. Johann v. Nep. Freitag 17. Ubald. K-uutag 19. Sfingstsomltag. Montag Pfingstmontag. TamStag 18. Venantius. M AM ill Sei Mm. Der englische Ministerpräsident und Kriegsfanatiker Lloyd George befindet sich mit seinem Kollegen Bonar Law in einer Klemme. Der englische Premier hat nämlich im engli - schell Unterhaus über Truppenstärke und über die Erweiterung der englischen Aront und ähn liche Dinge unrichtige Mitteilungen gemacht

. Daraufhin hat General Maurice, der ehemalige Direktor im Großen Generalstab, an die Zei - jungen ein Schreiben gerichtet, worin er die Regierung beschuldigt, das Parlament über die Kriegslage falsch unterrichtet zu haben. Im einzelnen sagt Maurice, es sei erlogen, was Lloyd George u-nd Bonar Law über die Er weiterung der englischen Front in Frankreich, über die Stärke des englischen Heeres vor. der ! «Mben.-.5W e«Ko^ndM^v^i^-SWk^^ W weißen Truppen bei den orientalischen Arineen Englands mitgeteilt

sten Repington, der. die Regierung scharf an - W, weil Lloyd George im Kriegsrate vor Aen-.znceau die Segel strich, was zum Rücktritt von Robertson führte. Asquith, der Führer der Opposition, hat ^Zen Brief des Generals Maurice aufgegrif- ^ Unterhaus zum Gegenstand einer Anfrage gemacht und die Einsetzung eines Un tersuchungsausschusses vorgeschlagen. In Be- ^twortung der Anfrage Asquith bezeichnete ^>yd George das Verhalten des Generals Maurices, der seinen unmittelbaren Vorgefetz- en keinerlei

Vorstellungen gemacht habe, als Unanständig. Er sowohl, wie Bonar Law seien arauf bedacht, daß die Erklärungen Maurices ^ einem unparteiischen Gerichtshof geprüft würden. Diesem Gerichtshof werde die ganze Menge jener wirklich vertrauenswürdigen In formationen zur Verfügung stehen, die absolut keinen Zweifel an der Wahrhaftigkeit der mi nisteriellen Erklärungen übrig lassen. Das Unterhaus war mit dieser Erklärung Lloyd Georges einverstanden und überwies die ein gehende Prüfung des Falles einem unpartei

ischen Gerichtshof und nicht, wie Asquith vorge schlagen hatte, einem parlamentarischen Aus schuß. Lloyd George hat aber eine öffentliche gerichtliche Untersuchung nur deswegen vorge schlagen ,um sich augenblicklich aus der fatalen Lage zu retten und den Antrag Asquith. der eine parlamentarische Untersuchung begehrte, zu hintertreiben. Das Zufluchtsmittel zu einer gerichtlichen. Untersuchung- hat jedoch feinebe- oenk'ichen Seiten? Man stell? sich nur vor. wo zu es führen kann, wenn wichtige Fragen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
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Seite 2 von 4
Datum: 26.04.1922
Umfang: 4
Gerte 2 Lloyd George empfing uns in demselben Saale, in welchem die Eröffnungssitzung stattfand.. Es waren nicht nur Journalisten anwesend. - Die Nachricht, daß Lloyd George sprechen würde/ hatte zahlreiche Zuhörer aus verschiedenen Kreisen angelockt. Jede Delegation Hatte — so nebenbei — einige ihrer Getreuen entsendet, Lloyd George erschien heute ernst, gesammelt. Er sprach leise und etwas eintönig. Die heitere Beweglich keit und. konzentrierte Kraft, die ihn bei der Eröffnungs sitzung

zu ^seinem Erfolg verhatf, schien verschwunden. Nur in den Einleitungsworten streute er geschickt einige geistreiche Bosheiten aus, die Heiterkeit, und Beifall anslösten. Lloyd George sagte, er freue sich stets Vertreter der Presse bei sich zu sehen, wenngleich er immer ein wenig befangen sei, 'wenn er vor einem größeren Kreis voir Journalisten spräche. Aber besser als sein Vortrag wir ken könnte, wäre tß, wenn man an ihn Fragen stellen würde, die er beantworten wolle. „Das', sagte Lloyd George, „tvird

das beste Mittel sein, um Klärung in die dunklen Angelegenheiten, dieser Tage zu bringen. — Was soll ich Ihnen über den Geueralpunkt sagen? — Gott ist im Himmel und die .Konferenz ist in Geirna. Sie, ineine Herren, sind ja viel besser informiert wie ich. (Große Heiterkeit.) Wenn ich.wissen ivill, >vas ans der Konferenz vorgeht, lese ich die Zeitungen. (Er neute'Heiterkeit,) Alis diesen habe ich auch einige Sachen erfahren, über die ich f>icr sprechen will.' Lloyd George fuhr, nachdem er einen kteiilen

allein die Konfereuz von Genua Europa den Frieden und die Wiederherstellung nor maler Verhältnisse bringen lvird. — So, und nun, meine Herren, stellen Sie au mich Fragen, nur bitte ich Sie, mir diese Fragen schriftleich zu überreichen. Die erste Frage stellte ein Genueser Journalist: „Weshalb erklärt Rathenau, Lloyd George habe von dem Mkommen von Rapallo gewußt?'- Lloyd George antwortete mit Schärfe und Be- stiimntheit: „Ich köimte es Ihnen mit dem besten Willen nicht sageic; ich weiß

auch nicht, >vie Rathenau dazu kommt. Ich habe gestern sowohl ihn,. >vie Wirth bei nrir gesprochen und sie haben mir gegenüber eine ähn liche Bemerkung nicht gemacht. Wenn sie es getan hätten, so hätte ich ihnen sagen müssen, daß ihre Ansicht absolut falsch sei! Ich spreche es aber jetzt mit aller Deutlichkeit aus.' Dann sagte Lloyd George weiter: „Deutschland akzeptiert den Ausschluß von den Koinmissionssitzllngen, welche die russische Frage betreffen. Deshalb halte ich iveitere Erörterungen über beit deutsch

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 31.05.1922
Umfang: 8
Ä. M 5 könne, die Frankreich auch nur die ge- Kriegsschuld zuschieben.- Eine solch? Windung sei wert, hundertmal mit dem zurückgetreten zu werden. „Vor dem > ging die Rede weiter, „mußten wir, z ein Wort unsere Lothringer und Elsäffer Ide verlassen, die von uns die Erlösung mgten.'' Me seurige Rede zwischen dem Genueser dem Haager Friedenskongreß ist recht inte st. Pickant ist besonders die Anspielung die Narren, wobei in erster Linie wohl englische Kollege Lloyd George gemeint sein z, llber

der Amerikaner mitmacht und bloß einen, achm inoffiziellen Beobachter nach Haag Und auch dieser Beobachter soll sofort zurück- werden, sobald sich die Russen über die Tak- der Amerikaner aufregen. Poincare wird sich och vorher noch mit dem Parlamente über diese N ins Einvernehmen fetzen. ' Kritisches Reich. Die Gegner Lloyd Georges. Dey hat an die'Partewsrsammlunq der^Im- ^Men Liberalen einen Brief gerichtet, der '.?er „New StatesMan' es nennt, „ein Mu- ^uck überlegter Zweideutigkeit darstellt

und M dem Charakter dieses unaufrichtigen u. 'ioiiären Staatsmannes stimmt, dessen Pre- Un liberalen Kreisen einfach ein psychologi- ^Rätsel ist. Greys Brief sucht die Ursache «hwindsucht der Entente nicht in Frank- Ys Politik, sondern in Lloyd Georges Per- ünd er predigt erneut „ein enges Einver- !?n mit Frankreich' als das Heilmittel für ! Übel, wobei er es aber wieder vermeidet, ? nur mit einem Wort anzudeuten, wie er zu Zweck seine eigene Politik gestalten wohl aus dem guten Grund

und > «56 der Reparationsfrage im !. Heynes, ohne offenbar zu begreifen, wie ^ unvereinbar diese Dinge sind. Sidebo- ^ der ein aufrichtiger Liberaler und zugleich /s?und von Lloyd George ist. meinte, wäh- .ztt ^ Politik sich von der der französischen !> nicht unterscheiden lasse, habe As- üii ?ieder einmal bewiesen, daß er die mit den politischen Zusammenhängen ,! verloren habe, und Lloyd Georges Leib- Chronicle', antwortet Grey: stimmen Grey darin bei. daß wir ^ w' ^ und Zusammenarbeiten mit Arank- ^ Wuschen

, die wir nicht schufen und deren Ausdeckung -durch die Konferenz nur ein Segen war.' Die große Masse der Engländer dürfte ähn lich urteilen. Der Hauptgegner Lloyd Georges, Grey, hat sich durch feine französts-^ gerichteten Demonstrationen nur jede Aussicht zerstört, die er noch gehabt haben mag, je in die Stellung zurückzukehren, in der er so viel Unheil ange richtet hat. Lloyd George fester im Sattel. Der Londoner Vertreter des „Temps' berie tet: Zwei wichtige Tatsachen ergäben sich aus der inneren politischen Lage

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.05.1921
Umfang: 6
Sonderfriebensangebot unter die kritische Lupe nimmt. Bei diesen kontemplativen Bnßzeitbetrachtun- gen ergibt sich nun, daß Sixtus nur von dem heftigen Wunsch beseelt war, daß Frankreich und Oesterreich siegen. England, Rußland, Deutschland sind ihm völlig Wurst. Ita lien erivähnt er kaum. Für den prinzlichen Herrn Schwager gab es nur drei gute Christenmenschen auf der verdrehten Welt: Poineare, Lloyd George und natürlich der kaiserliche Schloßherr zu Baden bei Wien. Graf Czernin, Ribot und Baron Sonnino erschienen ihm verhängnisvoll

ist unbeugsam; er bereitet die Zusammenkunft von San Giovanni dl Moriano vor, trifft sich aber vorher noch Mit Lloyd George zu Folkestoneu Cambon versichert den Prinzen, daß man sich auf Sonnino („zur einen Hälfte Schotte, zur anderen auch gerade kein Vollblutitaliener!') verlassen könne. Ter Prinz wird noch mehr verärgert. Lloyd George trifft sich in Paris mit Sixtus und berichtet ihm, daß Soimino von seinem irredentistischen Programme nicht abweiche. Tann uracht Italien dinen Friedensschritt. Karl teilt

. Der Prinz eilt nach London, um Lloyd George und den König aufzu klären. Wobei er denn ausführt, daß es doch völlig genüge, Italien die Kohlenzufuhr abzusperren, um es zu erwürgen. Italien sei ein Weib mit masochistischen Allüren, das ver prügelt werden wolle. Lloyd George schreibt an Sonnino, oer aber schweigt. Lloyd George meint, der Baron habe den Braten gerochen. Inzwischen bringt die „Times' die Enthüllung, daß Italien sein Protektorat über Albanien aus gesprochen habe. Lloyd George ist bestürzt

Vorschläge überreicht,, die angeblich in Ausarbei tung seien. In der Nacht von Freitag auf Samstag traf in London der englische Botschafter in Berlin, Lord Abernon, ein, der dem Ministerium die von England verlangten Aufklärun gen der deutschen Regierung über die deutschen Borschläge überbrachte. Der italienische Minister Graf Sforza ist am Samstag um 11 Uhr vormittags in London eingelangt. Nach mittags um 3 Uhr fand die erste Sitzung des Obersten Rates statt. Es wohnten für England bei: Lloyd George

auseinander. Deutsch-amerikanischer Friedensvertrag in Sicht. Senator Lodge erklärte im amerikanischen Senate, daß nach Annahme der Motion Knox, der Abschluß eines Fris« densoertrages mit Deutscbland wahrscheinlich sei. Die irische Frage. Lloyd George erklärte im Unterhause über die Beschwer den von Abgeordneten bezüglich des Berhaltens der Truppen, daß die vollständige Unabhängigkeit Irlands nicht zugegeben werden könne, das Land müsse sich mit dem eine weite Auto nomie gewährende Homerule begnügen

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.06.1929
Umfang: 6
und selbst gegen die beinahe sechsmal stärkere Arbeiter partei regieren kann, nicht aber gegen dk Liberalen. So groß der überraschende Sieg der Labour-Party auch ist, cr ist nicht groß genug, um die Bildung eines reinen Labour-Kabineits zu ermöglichen. Eine Unterhausmehrheit ohne die Liberalen ist unmöglich. Die Entscheidung sür die nächste Zukunft Englands liegt bei dem Liberalensiihrer Lloyd veorge. Lloyd George'steht vor dem schwersten Entschluh seines politischen Lebens. Er muß zwischen den Kon servativen und öen

Arbeiterleuen wähle». Beide Kombinationen sind möglich, sowohl ein Bürgerbloil,^ (Liberale und Konservative), wie auch die Links koalitio» (Liberale und Labour-Party)^ - Beide Ko»^ Hnationen würden über eine genügende parlameli tarische Basis verfügen. So entsteht ein« Lage, d^. lüemand syiiwathisch.ist^ mlßex Lloy!z 'George selb! > Aber selbst das Eiitziickcil Lloyd Georges dürste > besonders groß sein. Denn es ist durchaus fraglich, ob ein Staatsmann einzig und allein davon leben

kann, daß er de» anderen das Leben bitter macht. Ein Lloyd George als Weggenosse — das ist kein großes Vergnügen sowohl sür die Konservativen wie - sur die Arbeiterpartei. Noch unmittelbar vor den Wahlen IM Macdonald erklärt, daß er sich in eine solche Freundschaft nicht einlassen werde. Di« Kon servativen waren nicht so resolut, wenn sie auch keinen Augenblick die Möglichkeit zugeben wollten, daß für- sie, die Mächtigen, ein« solche Möglichkeit überhaupt in Frage käme. Lloyd George seinerseits hat sich klugerweise weder

nach rcchis, noch nach links fest gelegt. Er. wollte das Wahlergebnis abwarten. Nun hat cr die Wahl. Wie wird cr wählen? Die ersten Aeuherungcn, die Lloyd George nach den Wahlen gcniacht hat. geben wenig Ausschluß darüber. Er hat sich bitter beklagt Uber die Ungerechtigkeit des englischen Wahlsystems. Er hält sich für das Opfer der Dreieckwahlen. Während die Konservativen, lind die Arbeiterpartei sür je 30.000 Stimmen, die sür sie abgegeben wurde», bereits ein Mandat erhalten, ent fallen

auf je ein liberales Mandat nicht weniger als 100.000 Stimmen!. Da die einfache Mehrheit für die Wahl entscheidend ist und da keine Reichsliste exi stiert, die die etwaigen Neststinnnen aufsammelt, hatten die Liberalen nur wenige Kandidaten ins Parlament schicken können. Nichts wäre Lloyd George lieber, als eine Wahlresorm. Er würde sich daher mit derjenigen Partei verbinden, mit der zusammen cr cine solche Wahlresorm durchfechten tonnte. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Gesichtspunkt eine ent scheidende

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