1.362 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1929/11_03_1929/TIRVO_1929_03_11_3_object_7644823.png
Seite 3 von 8
Datum: 11.03.1929
Umfang: 8
, so ist es eine schwere Sünde, von der der Priester in der Beichte nur dann freisprechen könne, wenn die Ausführun gen durch Widerruf wieder gutgemacht würden. 'Der Lloyd. Was ist eigentlich der Lloyd? Gestehen Sie es nur ruhig ein, daß Sie es nicht genau wißen, daß Sie nur eine ungefähre Vorstellung von Schiffsversicherung und Wetten haben, und daß Sie Ihren Konversationslexikon zur Hand nehmen müssen, um festzustellen, daß auch da nichts Ge nügendes steht, um diese Lücke Ihrer Bildung, die Sie übrigens

mit der weitaus größten Mehrzahl Ihrer Mit bürger teilen, zu schließen. Da steht nämlich nur: „Ge sellschaft zur Klassifizierung der Schiffe für Seeversicherung und Seetransport, benannt nach Edward Lloyd, Ende des 17. Jahrhunderts Besitzer eines Kaffeehauses in London, wo der Verkehr in Schiffahrtsangelegenheiten seinen Sitz hatte. Die Londoner Gesellschaft entwickelte sich später als eine Versicherungsgesellschaft." So sagt'das Konver sationslexikon, und Sie müsien gestehen, daß Sie nun genau so schlau

und in seinen Kunstschätzen geschwelgt haben, keinen Begriff machen. Es ist gut, daß der Schleier dieses grausigen Geheimniffes einmal gelüftet wird. E. R. Es war in der Tat zuerst ein Herr Lloyd, sowie zuerst ein Herr Litsaß war, von dem die Welt heute auch nichts mehr weiß, obwohl sie in Berlin fast täglich an seinen Litfaßsäulen vorübergeht. Es war einst ein Herr Lloyd, ein Kaffeehausbesitzer in der Lombard Street in London. Er hatte in der nüchternen Stadt des graubraunen Nebels ein Cafe nach orientalischem Muster

eingerichtet und den Gedanken dazu wahrscheinlich aus seiner orientalischen Heimat mitgebracht. Und dieses Case war das Stammcafe der in England schon mt 17. Jahrhundert außerordentlich wichtigen Männer, die sich mit Schiffsversicherungen und somit auch mit Schiffahrt selbst beschäftigten. Damals ging es auch ohne Büros mit Klubseffeln und Telephon, damals schrieb man auf den blankgescheuerten Holztischen des Herrn Lloyd die Versicherungspolicen aus, zahlte die Versicherungsprämien

zwischen den Kaffeetassen, die Herr Lloyd seinen Gästen vorsetzte. Da es in seinem Cafe stets ein gutes Gebräu gab, da er auf Ruhe hielt, die für den Abschluß der Versicherungsgeschäste dringend notwendig war, so wurde sein Caft schnell die Zentrale der Schiffs versicherung. Alle Fachleute, die überhaupt etwas von Schiffen verstanden und ihren Versicherungswert wußten, kamen ins Cafe zu Herrn Lloyd. Die Seefahrer selber, die ihr Schiff versichern wollten, die Schiffsreeder, die neue Schiffe kaufen wollten

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/09_05_1922/ZDB-3059538-1_1922_05_09_3_object_8088319.png
Seite 3 von 12
Datum: 09.05.1922
Umfang: 12
, daß die Menwärtige Lage in Mitteleuropa den Handel mit England ß unmöglich mache. Wenn diese Lage noch länger andauere, Müden die wirtschaftlichen Beziehungen Mitteleuropas völlig Zerrüttet.. Lloyd George suche die Wahrheit in Genua Europa Mständlich zu machen. Me Abneigung gegen die Regierungs- Mihode der Bolschewisten, sei kein genügender Grund dafür, Mt mit den Bolschewisten unterhandeln zu wollen. Es sei M Gegenteil ein Grund zrr versuchen, Rußland wieder in Mdnete Bahnen Zurückzuführen. MMM als Stützpunkt

der euMtzes WWchaftspsM. Vudap est/8 Mai. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Ler englische Gesandte in Budapest erklärt, aus London ^ lekehrt, daß die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Eng- und Ungarn viel innigere wären, als früher und Lloyd Oorge aus vollen Kräften Ungarn unterstüßen will. Un- S-rms Ausfuhrartikel finden in England starken Absatz. Die englischen Fabrikanten wollen aber in Budapest eine Zen trale errichten, um von hier aus den Balkan zu versorgen. Mit Rücksicht

. In Oesterreich herrscht sonniges, vaMes Wetter. Mittags stieg die Temperatur über 20 Grad, M am Ostrand der Alpen und Wer Wien hielt sich eine Wolkendecke, die sich zeitweise lockerte. Voraussage: Im Allgemeinen Schönwetter, warm, wahrscheinlich auch Auslö- M der lokalen WolkenbWung. kiuleukeu der Nullen? Rauen, 8. Mai Aufnahme der eigenen Fnnkenstatton . deutsche Reichskanzler kann unter den gegenwärtigen Mständen in Genua nicht an eine Abreise nach Berlin Emen. Nach Rücksprache mit Lloyd George am 7. Mai

führte Vermittlerrolle bei den Russen heute weiter und be gab sich von Tschitscherin zu Lloyd George. Mrs Ergebnis dieser Besprechungen wird wahrscheinlich eine Wendung in der russischen Frage i gen. Im Falle, daß die Russen nach geben, rechnet mar auch auf ein Entgegenkommen durch Frankreich und Belgien. Gegenteiligenfalls würden schon die nächsten 24 Stunden eine Entscheidung dahingehend bringen, daß entweder die Konferenz ohne die Franzosen weitergeht oder durch deren Abreise gesprengt

wird. '""nua, 8. Mai. (Korrbrüo.) Heute früh fuhren Tfchitsche. un und Litwrnow, kaum daß sie von St. Margheriia in Genua angekommen waren, in das Hotel Eden, dem Stand- Martier der deutschen Delegation und hatten dort mit den deutschen Delegierten eine Besprechung. Es ist erinnerlich, daß auch nach dem letzten Besuche der Deutschen bei Lloyd George eine Besprechung zwischen den Deutschen und den Mpsen folgte. Es wird durch diese Wiederholung die An nahme bestärkt, daß die Deutschen eine Vermittlerrolle

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/15_05_1922/ZDB-3059538-1_1922_05_15_1_object_8088607.png
Seite 1 von 10
Datum: 15.05.1922
Umfang: 10
und die Dauer seiner Bera tungen bestimmt werden. Als Sitz dieses zu bildenden Komi tees könnte Haag in Betracht kommen. Dem Garantiever- trage mit Rußland wird sich Frankreich nicht cmschließen können. Wenn Lloyd George meine, baß die Ausschließung der Rus sen von den Verhandlungen einen Verzweiflungsakt des rus sischen Volkes zur Folge hoben könne, dann habe Lloyd George eben seine ganze Kaltblütigkeit verloren. Frankreich werde sich nicht durch ein Politik der Panik leiten lassen. EP. Paris, 14. Mai

des Präsidenten Facta «rlich die Vertreter der einladenden Mächte, ferner die Meter Polens, Rumäniens, ,Schwedens und der Schweiz m Palazzo Reale, um die Beratung über die durch die rus- m Antwort auf das Memorandum vom 2. Mai geschaffene .age wieder aufzunehmen. Lloyd George und Barthou teilten mit, daß sie sich über den Grundsatz der Fortsetzung der Beratungen mit den Russen im Wege einer oder mehrerer Expertenkommissionen geeinigt haben und daß sie die lebhafte vosmung hegen, das man bezüglich

werde. — Hierauf vertagte sich die Versammlung auf Montag 10.30 Uhr vormittags. — In der Zwischenzeit werden Lloyd George und Barshou ihre Be sprechungen fortsetzen, um zu einem vollständigen Einverneh men zu gelangen. Mmrrg rwMe« L!ryd George md Barthou. Genua, 13. Mai. (Korrbüro.) Me Unterredung Barthous und Lloyd Georges, die von halb 4 Uhr nachrnittags bis kurz vor 6 Uhr dauerte, hat eine Entspannung gebracht. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Lloyd George und Bar- ryou, die gestern miteinander

sich Schantzer, Barthou, Jaspar und ein Vertreter Japans bei Lloyd George in der Villa Alberti einsindeu, mn die Besprechungen sortzu führen. EP. Genua, 14. Mai. Eigendraht. Die französisch-englische Debatte vom vergangenen Sams tag hat Frankreich zum Rückzuge von seiner unversöhnlichen Stellungnahme gezwungen. Nach seinen Erklärungen in der Vormittagssitzung hat Barthoz gegenüber ber Verständi gung mit England und Italien, der Kleinen Entente und der Neutralen auf der ganzen Linie nachgeben müssen

au- Genua: Die Konferenz ist tatsächlich beendet. Lloyd Georg< erklärte heute abends, die Konferenz werde am Diensten ihre Arbeiten abschließen, wenn ein Uebereinkomen betref send die Expertenkommission zustande komme. Alle Kreise de: Konferenz billigen einmütig die Anregung Barthous, di, Vereinigten Staaten zur aktiven Teilnahme an den Arbeiter der Grperten einzuladen. Infolgedessen wurde der Botschafte: der Vereinigten Staaten ersucht, noch am Abend den Wunsö der Mächte nach Washington zu übermitteln

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1916/11_10_1916/TIRVO_1916_10_11_1_object_7613783.png
Seite 1 von 8
Datum: 11.10.1916
Umfang: 8
. Durch die Post für Oesterrrich.Ungarnr monatlich K2.30, viertel jährlich K 6.90. halb, chrlich K 13.80. » land 2.5a Für die Schwei- monatlich K 3.—. Etuzelu-Nummer 10 h uziusa» Erscheint täglich abends mit Ausnahme der So««» und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Lage- »> - - ..... > Nr. 233 Mittwoch. 11. Oktober 191« Nr. 233 Allzu scharf macht schartig! Die Rede Lloyd-Georges, die jedenfalls einen sehr ernsten Hintergrund hatte, hat zunächst die Englän der selbst stutzig gemacht, die sich Wohl

keiner Täu schung Hingaben, daß ein'Kampf bis zur Vernich tung Wohl auch nicht ohne bleibende Folgen für Eng land sein könnte. Der „Manchester Guardian" verurteilt in einem Leitartikel Lloyd-Georges Kundgebung an die Ver einigten Staaten. Das Herannahen des Friedens, sagt das Blatt, müsse eines Tages doch durch die Neutralen, und zwar besonders durch Amerika kom men. „Wir verstehen deshalb nicht, weshalb Lloyd- George es für notwendig gehalten hat, jede Einmi schung znrückznweisen. Von irgendwelcher

Einmi schung außer von Anregungen oder Ratschlägen kann nicht die Rede sein und wir wissen nicht, weshalb wir nicht zur geeigneten Zeit die Ratschläge der Staatsmänner in Washington anhören oder freund schaftlich berücksichtigen sollten. Wir wissen nicht, weshalb man den Vorschlag abblitzen läßt, ehe er noch gemacht ist." Das Blatt glaubt nicht, daß die Zeit für eine neu trale Vermittlung schon gekommen ist, aber es weist darauf hin, daß Lloyd-George Kriegssekretär

ist und daß nur der Premierminister oder der Staatssekre tär des Auswärtigen befugt ist, im Namen der Na tion zu sprechen, falls England tatsächlich aus ge wichtigen Gründen es ablehnen sollte, seine politi schen Ziele mit den Vereinigten Staaten zu erör tern. Mag die ganze Regierung in England auch hinter Lloyd-Georges Vernichtungsrede stehen, die nur auf der Hoffnung aufgebaut sein kann, daß England sein Letztes opfern will und daß es gelingen wird, noch weitere Neutrale für die Verbandsmächte in den Krieg zu pressen

durch Frauen zu ersetzen. Diese Maßregeln werden die Reaktion gegen die Regierungspolitik verschärfen und schließlich zu einer allgemeinen Ablehnung derselben führen, während sich bisher gerade die englische Regierung auf die un bedingte Gefolgschaft der Arbeiter verlassen konnte. In den neutralen Staaten hat die Rede Lloyd- Georges bereits zu Abwehrmaßregeln der Neutralen geführt. Abgesehen davon, daß dieselbe in allen neu tralen Ländern einen abstoßenden Eindruck hervor gerufen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/10_05_1922/ZDB-3059538-1_1922_05_10_4_object_8087243.png
Seite 4 von 14
Datum: 10.05.1922
Umfang: 14
4. Seite, Folge 211. Morgenblatt. Letzte Drahtnachrichten. Eintenkev der Rüsten? Rauen, 8. Mai Aufnahme der eignen Funkenstation Der deutsche Reichskanzler kann unter den gegenwärtigen elmständen in Genua nicht an eine Abreise nach Berlin denken. Nach Rücksprache mit Lloyd George am 7. Mai führte er seine Vermittlerrolle bei den Russen heute weiter nnd be- ;ab sich von Tschitscherin zu Lloyd George. Das Ergebnis dieser Besprechungen wird wahrscheinlich eine Wendung in der russischen Frage

Delegation und hatten dort mit den deutschen Delegierten eine Besprechung. Es ist erinnerlich, daß auch nach dem letzten Besuche der Deutschen bei Lloyd George eine Besprechung zwischen den Deutschen und den Russen folgte. Es wird durch diese Wiederholung die An nahme bestärkt, daß die Deutschen eine Vermittlerrolle zwi. scheu den Engländern und den Rüsten übernommen haben. — „Mestaggero" bemerkt hiezu, die häufigen Besprechungen, die in diesen Tagen zwischen den Russen und den Deutschen stattfinden

.) Wie der Chefredakteur der „Times", Steed, aus Genua berichtet, äußerte sich Lloyd George Zuverlässigen Informationen zufolge in seiner Unter redung mit Barthon in scharfer Weise. Lloyd Georges Sprache habe mit ben extremsten Aeußerungen der Anhän ger seiner Politik übereingestimmt und sei darauf hinaus- gelausen, daß die Entente zwischen Großbritannien und Frankreich zu Ende sei. Großbritannien betrachte sich von heute abend an als frei, andere Freundschaften zu suchen und zu pflegen. Lloyd George habe gesagt

Frankreich allein mit Belgien gehen und sehen, welche Vorteile ihm dies bringen werde. Lloyd George habe weiter erklärt, er wisse, daß das, was geschehen sei, nicht Barthous Fehler sei, denn dieser habe sein letztes getan, um versöhnlich zu sein. Die britische öffentliche Mei. 'nung sei Frankreich feindlich gesinnt und seine (Lloyd Geor ge.-) Ratgeber, besonders der Lordkanzler Birkenhead, hät ten ihm darum geraten, mit Frankreich zu brechen. Briese aus allen Teilen Englands hätten ihm denselben Rat

ge- gebenl Tatsächlich sei er (Lloyd George) fast der einzige Freund, den Frankreich in England besitze, jetzt müste er sich jedoch in anderer Richtung umsehen. Wie Steed weiter berichtet, scheine Barthou durch die Helligkeit Lloyd Georges überwältigt zu sein. Es scheine aber auch, daß die Szene mit Barthon nicht die einzige ge nasen sei. in die Lloyd George in der letzten Zeit verwickelt gewesen ist. Lord Curzon soll eine äußerst scharfe Note an das italienische auswärtige Amt in der Frage des türkisch

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1957/05_01_1957/TIRVO_1957_01_05_11_object_7692733.png
Seite 11 von 12
Datum: 05.01.1957
Umfang: 12
und arbeitete dort an der Projektierung des Nicaragua-Schiffska nals mit. Als er im folgenden Herbst nach den USA zurückkehrte, fiel ihm ein Grön land-Artikel in die Hand. Er las ihn und die Vorstellung der riesigen Eisflächen im Wenn die „Ln!!ne"< Noch bevor der Tee England eroberte, und zu der Zeit, als Kaffeehäuser in de r City von London noch die Mittelpunkte des gesell- . schaftlichen und geschäftlichen Lebens wa ren, um 1700 verkaufte ein Mann mit dem welschen Namen Edward Lloyd

wickelte sich aus diesem unbedeutenden Am fang die älteste und größte Versicherungsge sellschaft der Welt, Lloyds in London. Es ist kaum anzunehmen, daß der Kaffee hausbesitzer Lloyd daran gedacht hat, daß sein Name eines Tages in fünf Kontinenten berühmt sein würde, daß in allen Teilen der Welt Gesellschaften gegründet werden wür den, die seinen Namen tragen: Lloyd Trie- stino, Lloyd Adriatica, Lloyd Mediterranen, Lloyd Americano, Lloyd Brasilien), Lloyd Chileno, Lloyd des Pacifico, Lloyd Royal Beige

, Norddeutscher Lloyd und auch German Aero Lloyd. Der Kaffehausbesitzer Edward, Lloyd, der 1689 sein einfaches erstes Caf4 in der Tower Street eröffnete und später in die Lombard Street zog, wa r wenig an der Zukunftsge schichte interessiert. Heute wäre e r gewiß er staunt, wenn er das grandiose Gebäude in der Leadenhall Street — dem Hauptsitz von Uodys in London — sehen würde. Von Edward Lloyd gibt es keine Photo graphie, denn zu seiner Zeit kannte man diese Kunst noch nicht. Und die Male r seiner Zeit

hielten Edward Lloyds Ruhm kaum für wich tig genug, den Mann zu malen. Es gibt aber auch heute noch kein Bild des gegenwärtigen Hauptgebäudes, denn die Leadenhall Street ist so schmal, daß es unmöglich ist, das Ge bäude zu photographieren. Edward Lloyd ist nicht der Gründer der berühmten Lloyds Gesellschaft. Auch war er nicht Präsident eines Versicherungsunterneh mens. E r war nur ein einfacher Kaffeehaus besitzer, aber die Versicherungsgesellschaft baute sich sozusagen auf diesem Kaffeehaus

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/02_05_1922/TIRVO_1922_05_02_3_object_7624882.png
Seite 3 von 8
Datum: 02.05.1922
Umfang: 8
und der französischen Delegation in Genua wird immer schärfer. Die Franzosen wühlen fürs erste fort gesetzt gegen den deutsch-russischen Vertrag, wäh rend sich Lloyd George mit diesem abgefunden hat. Zum zweiten gehen die Auffassungen zwi- . schen den beiden Staaten über bif Behandlung Rußlands weit auseinander. Die Engländer ha ben in dem Memorandum, das den Russen über reicht werden soll, keine Forderungen erhoben, die den Wiederaufbau RuAands verhindern oder der Sowjetregierung eine schwere Demütigung zufügen

der französischen Delegation, Barthou, hat, als er sah, daß die Franzosen für ihre wahn sinnigen Forderungen weder den Beifall der Verbündeten noch jener Neutralen finden, die den Verhandlungen beigezogen waren, erklärt, er müsse nach Paris, neue Instruktionen holen. Lloyd George erblickte mit Recht darin einen Versuch, die Konferenz zu sprengen. Wie italie nische Zeitungen erzählen, habe Lloyd George die Ankündigung Barthous, sich nach Paris zu begeben, mit folgenden ernsten Worten ausge nommen: Ich nehme Akt

wird. Die Haltung Lloyd Georges hat bewirkt, daß Barthou seine Abreise nach Paris verschob. Das Memorandum an Rußland ist noch nicht überreicht worden; die große und die kleine En tente verhandelt noch immer. Aber es ist wenig! wahrscheinlich, daß sie zu einer Einigung kom- men wird. Wie es verlautet, soll.Belgien voll ständig auf Seiten der Franzosen stehen. Die Kleine Entente wolle nach Blättermeldun gen eine Verständigung zwischen England und! Frankreich herbeiführen und orientiere sich ent schieden

in friedlichem Sinne, denn Polen und die Tschechoslowakei brauchen den Frieden mit; Rußland schon zufolge ihrer geographischen Lage. Japan stehe noch abseits, aber man könne sagen,! daß es sich noch nicht für die englische These ent schieden habe. In der Beratung, ivelche die Vertreter der Dntentestaaten gestern über das Memorandum abgehalten haben, ist es übrigens zu einer neuen lebhaften Auseinandersetzung zwischen Lloyd George und Barthou gekommen. Eine Einigung? Nach einer Meldung, die heute einlangte

, die aus französischer Quelle stammt, zutreffend ist, wird man erst er fahren. Barthon fährt nun nach Paris. Genua. 2. Mai. Barthou verläßt heute unt 10 Uhr 55 Minuten vormittags Genua, um in Paris über die bisherigen Ergebnisse der Kon ferenz im Ministerrate persönlich Bericht zu er statten. Er gedenkt. Samstag früh wieder nach Genua zurückzukehren. Vor seiner Abreise wird Barthou noch eine Unterredung mit Lloyd Ge orge haben. Das Memorandum soll den Russen heute über reicht werden. Genua, 1. Mai. Das Memorandum

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Warte
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3076802-0/1922/26_02_1922/ZDB-3076802-0_1922_02_26_2_object_8092686.png
Seite 2 von 8
Datum: 26.02.1922
Umfang: 8
. r-isyd George und der Geist der deutschen Jugend. Von W. Scheuermann. In seiner letzten Kammerrede hat Lloyd George Worte über den Geist des zukünftigen Deutschland gesprochen, die offenbar mehr nach Frankreich als nach uns hin gerichtet waren. Er gibt sich den Anschein, als- ob es ihm Sorge be- reite, sich vorstellen zu müssen, die deutsche Jugend könne int Geiste der Rachsucht anfwachsen. „Eine der größten Gefahren, die Europa betrifft, heute vielleicht noch nicht, aber in fünf, zehn oder zwanzig

Jahren, das ist, daß das junge Deutsch-, land Geiste der Rachsucht („Revanche") erzogen werde, daß die jungen Deutschen ihr altes Prestige wiederzugewin nen versuchen, daß sie ihre nationale Eitelkeit befriedigen und ihre Vormacht in Europa wieder begründen wollen. Das ist die große Gefahr, die den zukünftigen Frieden Europas be-. droht." Von lebhaften Zwischenrufen von den Bänken dep Arbeiterpartei unterbrochen, die Lloyd George fragten, wie er sich denn zu dem Geiste der Revanche in Frankreich

stelle, schloß er mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, dem deut schen Volke begreiflich zu machen, daß jede Hoffnung dieser Art vergeblich sei. Lloyd George, der sich immer mehr als ein Mann zeigt, welcher der von ihm bekämpften „Phrase, die für die Stunde wirkt, darüber hinaus aber hohl und ohne Sinn ist", hem«, mungslos unterliegt, hat auch in diesem Falle zwei Grunds gesetze der „internationalen Propaganda" übersehen. Aus dei; inzwischen veröffentlichten Leitsätzen des Lord Northclifse wissen

wir, daß dieser seinen Schülern bei der Kriegspropa ganda gegen die Mittelmächte folgende Lehren eingeprägt; hat: „Bedenke immer, wie deine Propaganda ans das feind liche Land psychologisch wirkt." Und ferner: „Um einen Maß stab zu gewinnen, wie die Psychologie des Feindes betroffen wird, versuche dich in die Wirkung der gleichen Mittel auf dein eigenes Volk zu versetzen." Das hätte sich Lloyd George, dessen Aufstieg durch seine propagandistische Artistik begrün det worden ist. auch in diesem Falle wie in allen künftigen

Vorhalten sollen. \ Um mit dem zweiten Satze zu beginnen, so würde Lloyd George sich einen Augenblick ernsthaft in die Geftihle dep jungen Engländer versetzen müssen, wenn mit ihrem Vater land eine übermächtige feindliche Weltverschwörung das an gerichtet hätte, was unter seiner Mitführung und Verantwort tnng in Versailles an Deutschland verübt worden ist. Nehmen wir also an, eine Entente hätte, ausgehend von dem Gedan ken, daß England überhaupt nur Anspruch aus sein engstes, ursprüngliches Kernland

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/10_08_1921/ZDB-3059538-1_1921_08_10_9_object_8086004.png
Seite 9 von 12
Datum: 10.08.1921
Umfang: 12
Ueberblick über den Gang der Verhandlungen zu schaffen. In der vormittägigen Sitzung hatten zuerst die Generale der Verbündeten das Wort, deren Ausführungen unseren Lesern bereits bekannt sind, worauf Lloyd George in umfas sender Rede die Auffassung Englands m öer oberschlesischen Gesamtftage darlegte und sich mit aller Entschiedenheit für die Zuteilung des gesamten Industriegebietes an Deutschland aussprach. Damit ist der Standpunkt Englands, wie auch des hinter ihm stehenden Italien, klar gegeben

und so wird sich Frankreich trotz aller Verwahrungen doch noch eines Bes seren besinnen müssen, will es nicht die ganze Entente cor- diale und damit die Ruhe Europas aufs Spiel fetzen. Nachstehend der amtliche Bericht des „Korrbürrst über ren Verlauf der Dormittagssitzung: Paris, 9. August. (K o r r b ü r o-) Amtlich wird mit geteilt: Der Oberste Rat hat heute die Darlegungen der Ge- nerale LeRon.d und De Marini, 'sowie S ir H ar ald Stuarts entgegengenommen. Sodann entwickelte Pre mierminister Lloyd George seine Ansicht

über das ober schlesische Gesamtproblem. Der Oberste Rat hat die Sach verständigenkommission aufgefordert, ihre Arbeit nachmit tags wieder aufzunehmen. Um 4 Uhr nachmittags stndet eine neuerliche Sitzung des Obersten Rates statt. Die Rede Lloyd Georges. , P a r i s, 9. August. (Wolf f.) In der heutigen Vormit- rgssitzung des Obersten Rates entwickelte Lloyd G^ rge den englischen Standpunkt und erklärte dabei nach iner Havas-Meldung u. a.: ^ Man dürfe nicht Oberschlesren zu einem neuen Elsaß-Lo- hriugm

machen; die GesamtbevöÜerung von 5,2 Millionen nthalte nur 1.2 Millionen Polen Das britische Reich Erde niemals eine Lösung annehmen, die darauf reine Rücksicht nehme. Lloyd George schlug darauf vor, die Frage nochmals >urch die Sachverständigen prüfen zu lassem Dieser Dor- chlag wurde angenommen. Die Prüfung würde auf folgen der Grundlage erfolgen: 1. Alle Stimmen müßten für die Zusprechung des Gebietes in die eine oder die andere Macht gezählt werden. Dre Zu- prechung könne nicht gemeindeweise erfolgen, sondern ent

- prechend der Mehrheit, die sich herausgebildet hat. 2. Einzig und allein das Industriegebiet würde als unteil- mres Ganzes betrachtet, da es das Herz Oberichlesrens ser. Das Industriegebiet müsse Deutschland zugesprochen werden, dort die Mehrheit erlangt habe. 3. Die industriellen Gemeinden seien von einander un kennbar, denn sie bilden eine eigene wirtschaftliche Einheit. Lloyd George sagte zum Schlusie, er verstehe voll kommen den Wunsch Frankreichs, Garantien in Bezug auf seine Sicherheit

9
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/22_12_1921/ZDB-3059538-1_1921_12_22_9_object_8086918.png
Seite 9 von 12
Datum: 22.12.1921
Umfang: 12
die Verhältnisse in Deutschland und die Hilfs- guellcn in Betracht, die Deutschland zur Erfüllung feiner L^r- pslichtungen zu Gebote stehen. Außerdem erwog die Kon ferenz Mittel zur Verbesserung der allgemeinen wirtschaft lichen Lage Europas. Die Konferenz wird morgen um 11 Uhr vormittags ihre Beratungen wieder aufnehmen. Die Unterhaltung- «der beiden Premierminister wird mor gen früh fortgesetzt. Briand teilte heute abends mit, daß die Angora-Frage jetzt nicht mit Lloyd George besprochen

werde, sondern in einer Sonderkifft= serenz zwischen Briand, Lord Eurzon und Marchese della Torretta anfangs Jänner in Paris. Dieser knappe, im Grunde genommen nichtssagende englische Be richt enthält fast alles Positive, was wir bis jetzt von der Konferenz in London wißen, da sich die englischen und fran zösischen Blätter über die Pläne und die Gegenvorschläge Lloyd Georges ziemlich ausschweigen:. eine Slachprüfung des realen Hin tergrundes ist nicht möglich. Die Verhandlungen werden m London Absichtlich verschleiert

; es soll vorerst „weder Sieger-noch Besiegte" geben. Umrankt wird der amtliche Bericht von einer Unzahl Pveffeäuße- rungen. die sich zum Teil widersprechen, Venen aber naturgemäß schlechte Aussichten für Deutschland gemeinsam sind. Einige Proben genügen: , . „Manchester Guardian": Die beiden Premrermun- ster sind bereits ausemaNdergogangen, ohne ihre Karten auf den Tisch gelegt zu haben. „Even i ng New s": Die Erörterungen zwischen Lloyd George und Briand werden verwickelter, als man erwartet

, daß von einem Moratovi un für Deutschland ohne Sicherheiten keine Rede sein könne. „Chicago Tribüne" (Pariser Ausgabe): England hat Frankreich versichert, daß auch nach seiner Ansicht Deutsch land die am 15. Jänner fälligen 500 Millionen Goldmark zahlen könne. England ist jedoch der Ansicht, daß die Februar- zcchlung zeitweise aufgeschoben werden kann. Am Dienst rg hat auf der Konferenz zwischen Lloyd George und Bviand Einigkeit darüber bestanden, daß Deutschland die Jännerz.ch- lung leiste. „ „Havas": Loucheur

hat einen Plan ausgeavbertet, der 'dazu bestimmt ist, »den Deutschland am 10. Mm 1921 bekannt gegebenen Zahlungsplan zu ergänzen. Kann aus Viesen Meldungen etwas entnommen 'vevden. so-ist es das eine, daß in London ein zähes Ringen zwischen Lloyd George Dnnnerstag Ende der Konferenz. und Briand im Gange ist, in dem zurzeit letzterer das Uebergewicht zu haben scheint. Tatsachen, die sich aus dem Kreise der Vermutungen heraus schälen, sind heute: Deutschland hat von London keine Entscheidung, kein Moratorium

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/25_07_1921/ZDB-3059538-1_1921_07_25_7_object_8084689.png
Seite 7 von 10
Datum: 25.07.1921
Umfang: 10
Botschafters in London über seine Unterredung mit Lord Curzon vorgebracht. Die Mitglieder des Ka. biuettes billigten einmütig die neuen Weisungen, die abends vom Quai d'O r s a y an den Botschafter in L o n - don abgingen. Der Standpunkt in der oberschlesischen Frage wurde unverändert aufrecht erhalten. Nach dem „Jour nal" wird damit gerechnet werden, daß der Oberste Rat am 15. August zusammentreten könne, da es wahrscheinlich sei, daß Lloyd George nicht den ganzen Monat August in England zubringen

bestimmten Verstärkungen durch deutsches Ge- Mt n, Berlin unterstützt. Briand dürfte zustimmen, daß der Oberste Rat Mitte der ersten Augustwoche m Boulogne oder Paris zusammentretk'. Pariser Kefleltreiben gegen Lloyd Georges. Berlin, 24. Juli. (Korrbüro.) Wie die „Deutsche Mgemeine Zeitung berichtet, hält der „Temps" eine Emi- SVg zwftcheu England rryd Frankrerchstn dW MrMMMM Frage für ausfichtsvoll. Mcm sei, sagt der „Temps", viel leicht auch nicht weit davon entfernt, sich auch über die grundsätzlrche

Festlegung der Grenzlinie zu verständigen. Diese Hoffnung auf Verständigung sei umso wichtiger, als Frankreich die Diskussion miit England über Oberschlesten zu schließen wünsche. Man sei auch überzeugt, daß auch Lord Curzon ebensowenig wie Briand daran denkt, eventuell den Bankerott der französischen und englischen Diplomatie pro klamieren zu müsien. Nach Der „Liberte" fei die Halsstarrig, keit der Londoner Regierung nur ein Scheinmanöver. „In- transigeant" wirft Lloyd George in scharfen Ansdrücken

Sachverständigenkommission teilnehmen, sollen, welche tms oberschlesische Problem vor defien Lösung einer Erörterung zu un/terziehen hätte. Man kann daraus den Schluß ziehen, daß die italienische Regierung sich demvon Frankreich angeregten Verfahren anschlistßt. Jndefien ist es zweifelhaft, ob Jtallen Verstärkungen nach ObersMsten senden kann. ' ^ Ablage Lloyd Georges an Korfaaly. Berlin, 24. Juli. (Korrbüro.) Nach einem Warschauer Telegramme der „Kreuzzeitung" hak Korfanty, der durch den polmschen Gesandten in London

um eine Audienz bei Lloyd George angesucht habe, um persönlich über die Lage in Oberschlefien Bericht zu erstatten, die Antwort erhalten, dem englischen Volke und seinem Ministerpräsidenten könne nicht zugemutet werden, einen Mann als Gast aufzunehmen, der enMche Offiziere in OberMesien in PöbeWftK MMM -wv M ^ Politik oder Verbrechen? Fp Berlin, am 21. Juli. Es ist mit der Kreditaktion für Deutschland und Oesterreich gerade umgekehrt: die erstere wrrd immer besprochen und immer erwartet, die letztere wrrd

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/23_12_1917/TIRVO_1917_12_23_1_object_7618481.png
Seite 1 von 8
Datum: 23.12.1917
Umfang: 8
in Empfang zu nehmen und mit den Verbün deten darüber zu beraten, sondern aus eine solche Mit teilung geradezu gewartet hat. Lord Cecil bedauert, daß Deutschland nicht in die Auseinandersetzung über den Frieden eingetreten ist; er und ebenso Lloyd Ge orge, der nach ihm sprach, bemühten sich aber, die Möglichkeit einer solchen Auseinandersetzung für die Zukunft offen zu halten. Beide Redner haben mit größter Klarheit jeden Gedanken an eine Eroberung oder Abtrennung deutschen Bodens von sich gewiesen

. Lloyd Marge bestritt auch irrt aller Schärte, daß der Gedanke an die Eroberung' der deuiichen Kolonien England mitöestimmt hätten, in den Krieg zu treten. Mit voller Klarheit haben beide Redner aber Belgien als den Angelpunkt der Friedensfrage bezeichnet; hier bleibe der Standpunkt Englands ein unabänderlicher. Diese Reden im Unterhaus werden wohl die deut sche Regierung bestimmen, die Fäden, die sie im Sep tember bereits zu ihren westlichen Gegnern hinüber gesponnen hat und die aus einem bis heute

eingehend mit der Frage beschäftigen, woran die Auseinandersetzung im September gescheitert ist und von der Negierung eine klare Erklärung über Belgien fordern muffen. M«r Siede Lord Seorges. England will deutsche Kolonien nicht annektieren! London. 19. Dez. Lloyd George hielt gestern im Unfechause, bevor dieses dir WiHnachts« i fe ierten an trat, eine Korsin er sich zunächst mit dem Nahrungsmitfelmangel beschäftigte und die Kaufleute ermahnte, die Verteilung -gewissenhaft vorzunehmen, da die Regierung

sonst die Vertei lung der zum Leben notwendigen Din-ge selbst in' die Hand nehmen müßte. Sodann besprach- Lloyd George die militärische Lage und erklärte: Es wäre zwecklos, zu behaupten-, daß die Erwartungen, die England anfangs 1917 nährte, in Erfüllung gin gen. Die Enttäuschung sei vollständig Rußland zupfchieben. Wenn die russische Armee die Er wartungen erfüllt 'hätte, wäre die Macht Preußens zweifellos gebrochen worden Lloyd George spricht dann von den Erfolgen der Engländer im Osten und sagt

, die Eroberung Bagdads und die Jeru- salenis hätten Ertgland beträchtlich mehr genützt als irgend ein anderes Ereignis im Kriege. Der Kriegsrat der Alliierten sei bisher von außer ordentlichem Erfolg gewesen. Die Lage sei infolge von zwei Ereignissen in den allerletzten Wochen be deutend bedrohlicher. Das eine Ereignis sei die unerrvartete Nieder lage Italiens. Lloyd George betonte die Schnellig keit, mit der die englischen und französischen Trup pen zu Hilfe eilten, und erklärte, diese könnten An spruch

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/24_07_1917/TIRVO_1917_07_24_1_object_7617679.png
Seite 1 von 8
Datum: 24.07.1917
Umfang: 8
nur vom Sozialismus zu erwarten isst Llotzd Georges Antwort au de« Deutschen Reichskanzler. England kann nur mit einem freien Deutschland Frieden schließen. L o n d o n , 23. Juli. (Reuter.) Bei der Jahres feier der belgischen Unabhängigkeitserklärung in' London gab Premierminister Lloyd George über die Kriegslage eine Antwort auf die Rede des neuen, Reichskanzlers. Premierminister Lloyd George er-7 innerte zunächst an die unvergeßlichen Dienste,''die Belgien als Torweg zwischen den Mittelmächten'und dem Westen

dem internationalen Rechte geleistet habe, indem es den deutschen Vorschlag mit Verach tung zurückwies. Belgien habe sehr gelitten, aber seine Erlösung komme sicher. Die Rede des Deut schen Reichskanzlers, meint Lloyd George, zeige, daß die leitenden Stellen in Deutschland augenblicklich, für den Krieg entschieden sind. In der Rede sei keine Hoffnung für Belgien. Belgien werde nicht einmal erwähnt. Die Rede sei vielmehr voll Dro hungen gegen Belgien. Die Rede sichere die deut schen Grenzen. Hinsichtlich

der U-Bootaugrisfe, welche England kampfunfähig machen sollen, ver weist Lloyd George darauf, daß England seine Pro duktion sicher steigere und seine Verluste zur See langsam vermindere. England werde in die st in Jahre viermal so viel Schiffe fertigstellen als vori ges Jahr, um die Lücken auszufüllen. Gegen die Behauptung, daß die Deutschen die Engländer aushungern werden, betont Lloyd Ge orge, daß die Lebensmittelvorräte Englands für 1917 durch 1918 bereits gesichert seien, natürlich bei gehöriger Sparsamkeit

. England treffe setzt Maß nahmen für einen Anbauplan, welcher die Lebens mittel für 1918 sichern werde, selbst wenn die eng lischen Schiffsverluste wachsen. Lloyd George erklärt weiters, England könnte mit einem freien Deutschland Frieden schließen, aber mit einem von Autokratie beherrschten Deutschland unter gar keinen Umständen. Lloyd George schloß: „In den kommenden großen Kämpfen im Osten und Westen muß jeder deutsche Soldat wissen, daß er für die militärische Autokratie fällt. Andererseits weiß

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1939/06_03_1939/TIGBO_1939_03_06_1_object_7755839.png
Seite 1 von 4
Datum: 06.03.1939
Umfang: 4
und persönlicher werden die Angriffe der Opposition. Fast genau gegenüber dem Sprechplatz des Minister präsidenten sitzt als erster oder zweiter in der Reihe Lloyd George. Seit Monaten hat man den alten parla mentarischen Fuchs nicht mehr in Westminster gesehen. Er reiste an der Riviera herum und lieh Parlament Par lament sein. Jetzt hat er, gut berlinerisch gesagt, ge rochen, dah es Stunk gibt. Dann kommt er, so sagte mir ein Engländer, angezogen durch den Aasgeruch wie ein Geier Der schlaue Fuchs, der schon

im Weltkrieg die beispiellose Hetze gegen Deutschland führte, weist auf die Bedeutung des italienischen Memorandums hin, das der englischen Re gierung am Tage nach dem Rücktritt Edens ausgehändigt worden sei. Die beiden Kriegstreiber sind gut aufeinander einge spielt. Kaum nennt Lloyd George das italienische Doku ment, so springt Eden auf und erklärt, er habe von dem Vorhandensein eines solchen Dokuments nichts gewußt. „Hört, hört!" werden die Zurufe seiner Genossen laut. Chamberlain erhebt

sich und erklärt, am Sonntag habe ein Freund des italienischen Botschafters ihm eine münd liche Mitteilung gemacht. Diese habe er dem Kabinett weitergegeben. Er habe also, nichts Unehrenhaftes getan. Lloyd George geht über die Mitteilung des Minister präsidenten einfach hinweg: „Ich stelle fest, dah ein wichtiges italienisches Dokoment vorhanden gewesen ist. das nie in die Hand des Außen ministers Eden gelangt ist." Das Parlament gleicht bei diesen Worten einem Papa geienhaus. Ein betäubendes Pfeifkonzert

der Kriegshetzer empfängt Chamberlain, als er aufsteht, vom energischen Beifall der Regierungsbänke und der Konservativen un terstützt. Er ruft in die tobende Versammlung hinein, ob Lloyd George damit andeuten wolle, dah er als Minister präsident etwas Schändliches getan habe? Der alte Hetzer antwortet ungesäumt und schreit in den Lärm hinein: „Jawohl!" Ein Sturm fegt durch das Haus. Chamberlain verwahrt sich gegen die Beleidigung. Seine erklärenden Worte werden vom Lärm zugedeckt. Lloyd George

wird durch stürmische Zurufe der Freunde Chamberlains aufgefordert, seine unverschämte Anschuldigung zurückzunehmen. Aber der gerissene Advokat ist in hundert Parlamentsschlachten hartgesotten. Er schüttelt theatralisch den Schauspieler kopf mit den lang herunterwallenden weihen Locken: „Nein, ich habe nichts zurückzunehmen! Das italienische Dokument ist dem Außenminister nicht gezeigt worden." So ein alter Parlamentsfuchs wie Lloyd George weih eben, dah auch bei der ungeheuerlichsten und hundert mal widerlegten

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/19_05_1921/ZDB-3059538-1_1921_05_19_2_object_8086339.png
Seite 2 von 12
Datum: 19.05.1921
Umfang: 12
Auslassungen der ftanzö» fischen Presse gegen Lloyd George nach dessen Unterhaus rede herausbeschworen wurde, ist noch keineswegs geklärt. Die Bemühungen des englischen Kabinetts, die llnstimmig- keiten in der oberschtesischen Frage auf einer ehestens ein- zuber-ufenden Konferenz der alliierten Regierungshäupter zu bereinigen, haben noch keinen Erfolg erzielt. So meldet „Havas" aus London, daß weder für Ende dieser noch für die nächste Woche eine Zusammenkunft zwischen Briand und Lloyd George

, noch auch ein Zusammentritt des Obersten Rates geplant sei. — Lloyd George hat sich bereits Rückzugsmöglichkeiten gesichert, indem er trachtet, die übrigen Mitglieder des Obersten Rates zu überzeugen, daß seine Haltung in der oberschlesischen Frage nur die selbe sein könne, wie die ihre nämlich, daß der Vertrag von Versailles erfüllt w-rien müsie. Minister des Aeußeren Graf Sforza empfing den bri- tischen Botschafter, der ihm dis Anfrage seiner Regierung übermittelte, ob er geneigt wäre, an einer interalliierten

Konferenz zur Lösung der oberschlesischen Frage teilzuneh men. Der Minister erwiderte zustimmend, indem er er klärte, daß die gegenwärtige Lage ihm eme rasche Lösung wünschenswert erscheinen last». Laut dem „Secolo" sagte Gioltttt, daß er sich mtt idem Gedankengang der NnterhauSeede Lloyd Georges solidarisch erklären könne. Der KMp? um Sberschlefie«. Korsrmty in Bedröngnls. Appell an Lloyd Georges Gerechtigkeitsgefühl. London. 13. Mai. (Wolfs.) .Morningpost" ve^ öffentlicht das Telegramm, das Korsanty

an Lloyd George in Erwiderung aus dessen Rede im Unterhaus über Oberschlesien gerichtet hat. Korsanty sagt darin, er habe durch seine Aktton die Anarchie und deck Bürgerkrieg in Oberschlefien verhindert. Korsanty ap pelliert znm Schluß an das Gerechtigkeitsgefühl Lloyd Georges und an seine Ehre als Engländer und fordert einen gerechten Urteilssprnch. der auf dem Vertrag von Versailles gegründet sei. Selbständige Demobilisierung der Insurgenten. Berlin, 18. Mai. (Korrbüro.) Wie die „Sßi>> stsche Zeitnng

der Arbeit. Neuerliche Beweise für französischen Verrat. Naue«, 18. Mai. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Nach den Briefen der italienischen Soldaten beschlag nahmte das 135. italienische Infanterieregiment bei den polnischen Aufrührern 12.990 französische Karabiner. Mole« beteuert seine Unschuld. Wttosz wird Lloyd George antworten. 117. Warschan, 18. Mai. Eigendraht. Zwei Tage hindurch beratschlagte der polnische Minister- rat über die Stellungnahme der hiesigen Negierung zue oberschlesischen Frage

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/17_01_1922/TIRVO_1922_01_17_2_object_7624090.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.01.1922
Umfang: 8
eine sehr günstige Aufnahme. Man rech net es Poincare besonders hoch an, daß er in einer Unterredung mit Lloyd George folgende Aenderungen zum englisck-sranZösischen Garan tievertrag in Vorschlag gebracht habe: 1. Der Vertrag soll nach Ablauf von zehn Jahren zu er neuern sein. 2. Die verbündeten Generalstäbe sollen gemeinsame Mobilisierungs pläne ausarbeiten und 3. der Vertrag soll so ausgebaut werden, daß er gemeinsames Vor gehen vorschreibt, falls Polen von Deutschland angegriffen werde. Es ist jedoch mehr

Nüstungsausgaben ersucht wird. Die Entschließung soll eine Kritik der europäischen .Regierungen, namentlich Frankreichs, wegen der Beibehaltung höherer Heeresstände enthalten und erklären, daß eine finanzielle Hilfeleistung solange unmöglich sei, als das Wettrüsten an dauere. Das Ende der Entente. Wie aus London gemeldet wird, schreibt die „Westminster Gazette", es sei klar, daß Poincare und Lloyd George sich in völliger Uebereinstim- murrg.darüber befinden, daß augenblicklich keine Entente

und auch keine Grundlage für eine En tente bestehe. Poincares Bedingungen seien für England wie die Lloyd Georges für Frankreich unannehmbar und jede britische Regierung, die sich bereit zeigen würde, Poincare zuzustimmen, würde ebenso rasch gestürzt werden. Lloyd George besteht auf den von Briand gemachten Zugeständnissen. Ueber die Unterredung zwischen Poincare und Lloyd George berichtet Pertinax im „Echo de Paris", es habe vorläufig nur eine unverbind liche Besprechung stattgefunden. Bezüglich der Konferenz

von Genua habe Lloyd George mit großem Nachdruck erklärt, daß das neue franzö sische Kabinett nicht berechtigt sei, sich den Ver bindlichkeiten zu entziehen, die von seinein Vor gänger übernommen worden seien. Der Oberste Rat habe übrigens Donnerstag in Ablvesenheit der französischen Vertreter beschlossen, daß der italienische Ministerpräsident Bonomi für den 8. März die Einladungen zur Konferenz in Ge nua ergehen lassen soll. Ein Zweifel besteht über die Art der Konferenz. Briand hat immer be tont

, daß sie wirtschaftlicher und finanzieller Na tur sein soll, während Lloyd George Freitag vor Zahlreichen Journalisten erklärt hat, daß jene politischen Fragen, die mit der Pazifizierung Europas Zusammenhängen, vor allem auf die Tagesordnung gestellt werden sollen. Anders als mit der Konferenz von Genua steht es mit den auf der Konferenz des Obersten Rates nicht er ledigten, sondern in Schwebe gebliebenen Fragen, wie den Reparationen und dem englisch-französi schen Abkommen. Diesbezüglich werde Poincare

16
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1917/24_07_1917/ZDB-3091117-5_1917_07_24_2_object_8499662.png
Seite 2 von 4
Datum: 24.07.1917
Umfang: 4
ab. Einer von diesen stürzte in Flammen innerhalb unserer Linien ab. Der Eindruck der Kanzlerreöe. Lloyd Georges Antwort an den Reichskanzler. Unter keinen Umstünden ein Friedcnsschlnß mit dem heutigen Deutschland. kb. London, 32. Juli. Reuter meldet: Bei der Jahresfeier der belgischen UNabhän- gigkeitserrlürung in London gab Premiermini ster Lloyd George über die Kriegslage eine Ant wort auf die Rede des neuen Reichskanzlers ab. Premierminister Lloyd George erinnerte zu nächst an die unvergeßlichen Verdienste

, die sich Belgien als Torweg zwischen den Mlttelmächtett und dem Westen dein internationalen Rechte ge leistet habe, indem es den deutschen Vorschlag mit Verachtung zurückwies. Belgien habe sehr gelitten, aber seine Erlösung komme sicher. Die Rede des Reichskanzlers. Meint Lloyd George, zeige, daß die leitenden Stellen in Deutschland augenblicklich für den Krieg entschie den sind. In der Rede sei keine Hoffnung für Belgien. Belgien werde nicht einmal erwähnt. Die Rede sei vielmehr voll Drohungen gegen Bel gien

. Die Rede sichere die deutschen Grenzen. Hin sichtlich der U-Boot-Angriffe, welche England kampfunfähig machen sollen, verweist Lloyd George darauf, daß England seine Produktion sicher steigere und seine Verluste zur See lang sam vermindere. England werde in diesem Jahre viermal so viel Schisse fertigstellen als voriges Jahr, um die Lücken aüszufüllen. Gegen die Be hauptung, daß die Deutschen die Engländer aus hungern werden, betont Lloyd George, daß die Lebensmitteivorräte Englands für 1917 durch 1917

bereits gesichert seien, natürlich bei gehöri ger Sparsamkeit. England treffe jetzt Maßnch men für einen Anbauplan, welcher die Lebens mittel für 1918 sichern werde, selbst wenn die engi tischen Schifssverluste wachsen. Lloyd George erklärte weiters, England köW [ mit einem freien Deutschland Frieden schließen! aber mit einem von Autokratie beherrscht ; Deutschland unter gar keinen Umständen. LlG George schloß: In den kommenden großes Kämpfen im Osten und Westen muß jeder deutiH Soldat wissen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/09_05_1922/ZDB-3059538-1_1922_05_09_1_object_8088317.png
Seite 1 von 12
Datum: 09.05.1922
Umfang: 12
Vi VXmmvthiaih Iwelte Msgabe. MrOmsD^sLS Femfprrcktt l6o-l6r Femamk t SME sM MoWM-srD GhsndblcE' Jahrgang Innsbruck, Dienstag, am 9- Äai 1922 Zeige 209 Nerre Srife tu ®eitua. NalieMche Rettungsversuche. — Audtand und Frankreich die Schuidtragenden. Nauen, 8. Mai. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Die Stimmung in Genua wird als ziemlich Hoffnungslos zeichnet. Lloyd George soll völlig entmutigt fein und kaum an einen erträglichen Ausgang der Konferenz glauben M Folge der Haltung Frankreichs

und Belgiens lottuc auch m Erwartung einer ablehnenden Antwort der Russen aus W Memorandum der Alliierten. „Daily Mail" beruhtet f ine ernste Warnung Lloyd Georges an Barthou tn der Unterredung am 7. Mai. Lloyd George soll ein Ende pro. ,bereit haben für den Fall, daß Frankreich sortfahre, Belgien !ii unterstützen. Nach der letzten Unterredung mit den rus- ischen Delegierten hat Lloyd George, laut „Corrmre della Zera", anscheinend die hoffnungslose Unnachgiebigkeit etrußlands festgestellt. Man erwartet

jedoch vor einer ventuellen Abreise Lloyd Georges die feierliche Feststellung einerseits, daß in erster Linie die Russen für das Scheitern »er Konferenz verantwortlich und an zweiter Stelle die ranzösische Regierung. Barthou erklärte am 7. Mai franzo- sichen Pressevertretern, daß nicht die französische Delegation, ondern die Sowjetdelegation den Abreiseterrnrn festfetzen verden. Die russische Antwort dürfte nicht diktatorisch fein, ie müsie ja oder nein heißen, ohne Mittelding, also eine ab- olut

stand „Habt acht , auch wenn sie innerlich erbittert murrte. * Dieses unterirdische Grollen verstand ster/englffche Spürsinn sehr wohl — daher bestand Lloyd George aus der Zuziehung Sowjetrußlands, weil er als parlamentarisch geschulter Eng länder eben den Wert rechtzeitig geöffneter Ventile zu schätzen weiß Da vier militärische Strasexpedckronen zur Aenderung der ruMchen Ordnung zusammengebrochen und neuerliche gleich mißersolgversprechend waren, mußte man sich doch em- mal zu einer Aussprache

gekocht, ilnd — behielt recht. .Tatsache ivar, daß dm Ent- rüstnna" Lloyd Georges meisterhaft gespielt war- er ubertonte den französischen Lärm und nahm so deu Wind auS den Segeln. Taffache war weiter, daß England und ^taffen ihre Rollen glänzend verteilt hatten-, denn Lloyd ^te.t sich in jenen Grenzen der Sturmerzeugung, die de Facta^, gleichzeitig einsetzende Glättungsbemuhungen eben noch au-- gleichen konnten. Ja noch mehr: Als Lloyd Geor^, -men Schlichsatz in der Antwort an'dm deutsche Delegation

18
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1918/07_08_1918/TIGBO_1918_08_07_1_object_7742509.png
Seite 1 von 4
Datum: 07.08.1918
Umfang: 4
, in ihren Antworten den Ausstreuungen der Entente über diese Frage entgegen- zutreten. Nunmehr läßt Lloyd George die Maske fallen und entwickelt die Kriegsziele Englands, in denen man zugleich unschwer die Ursachen des Weltkrieges erkennen kann. Wer noch geglaubt hat. daß der Krieg von der Entente um idealer Völkerrechte willen herbeigeführt wurde, wird durch die Rede, die der englische Minister präsident vor einer Abordnung von Industriellen ge halten hat, eines Besseren belehrt Er definiert im Zusammenhang

mit dem Fricdensziel, einen Bund der Nationen zu schaffen, das britische Reich als ein be reits bestehendes Völkerbündnis und nennt die Entente das große Bündnis gegen die Mittelmächte. Lloyd George verwechselt hier ostenbar absichtlich die Begriffe. Er selbst kann kaum glauben, daß das englische Im perium. das zahlreiche überseeische Völker der Selbst ständigkeit beraubte und sie mit Waffengewalt unter jochte. den Begriff eines Völkerbundes auch nur im Entferntesten darstellt. Und seine heutigen Verbünde ten

können daraus entnehmen, wie sich Lloyd George in Zukunft den Bund der Nationen, dem sie angehören sollen, vorstellt. England hat seine jetzigen Verbündeten in diesen schrecklichen Krieg Hineingetrieben, um die wirtschaftliche Vorherrschaft in Europa unbestritten zu erlangen, und Lloyd George gibt dies offen zu. indem er von den wirtschaftlichen Bedingungen spricht, die England den Mittelmächten auferlegen will. Es will auch nach dem Friedensschlüsse seine jetzigen Verbündeten in der Weise „unterstützen

", daß diese gezwungen sind, ihre Bedürf nisse bei der englischen Industrie zu decken, ohne Rück sicht darauf, ob sie ihren Bedarf nicht lohnender bei den Mittelmächten decken könnten. Und es will, wie Lloyd George sagt, das Lieferungsvorrecht haben, selbst wenn seine Verbündeten von jetzt feindlicher Seite einen lohnenderen Auftrag bekommen als von Großbritannien, den Dominions oder den anderen Alliierten. Was also von Deutschland und Oesterreich-Ungarn sofort nach Beginn des Weltkrieges als die wahre Ur sache

desselben erkannt und bezeichnet wurde, wird end lich von Lloyd George offen zugegeben. Oer Krieg. Vor neuen Ereignissen an der Südfront ? . Zürich. 4. August. Der „Züricher Tagesanzei ger" will erfahren haben, daß die italienische Heeres leitung beabsichtige, die Kampslinie im Gebirge aus dem Bereich der Gletscherregionen soweit über die Kämme hinwegzuschieben, daß der Eingang in die Tiröler Bergtäler freigelegt wird. Das Ganze scheint darauf abzuzielen, die Tiroler Westfront einzudrücken und von dorther

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1916/17_12_1916/ALABO_1916_12_17_4_object_8260978.png
Seite 4 von 16
Datum: 17.12.1916
Umfang: 16
in den Kasernen zu bleiben." Lloyd George englischer Ministerpräsident. Lloyd George hat sein Ziel erreicht. Der König hat ihn zum ersten Minister ernannt, der Sohn eines armen Schullehrers in Wales ist nun der erste Mann Englands. Weder sein Vater noch er als kleiner Knabe wird sich jemals gedacht haben, daß er einstmals zu so hoher Würde emporsteigen werde. Doch das interessiert uns in den gegen wärtigen schweren Zeiten wenig, ob in England ein Schuster- oder Schneiderbüblein König oder Kaiser oder Minister

. Nur in einem Stücke hat man sich in England, wie in so vielen Ländern, getauscht; man hat sich den Krieg leichter vorgestellt. So war man zum Beispiel felsenfest von dem endgültigen Sieg für heurigen Herbst überzeugt, daß jedermann aus gelacht wurde, der der gegenteiligen Meinung war. 9hm ist es allerdings anders gekommen, als man gedacht. Daher die allgemeine Unzu friedenheit mit dem Ergebnis des heurigen Krie ges, daher war es dem Lloyd George ein Leichtes, die Stimmung mit Hilfe der ihm ergebenen Zei tungen

auszunützen und feine Kollegen zu stür zen. Lloyd George bat zweifellos im Sinne, den Krieg ohne jegliche Rücksicht auf Recht und Un recht und auf die neutralen Völker mit Aufgebot aller Kräfte zu einem siegreichen Ende zu füh ren. Damit aber der Staatskarren nicht über Stock und Stein kutschiert werde und schließlich zum Sturze komme, bat der König ihm zwei kräf tige Radschuhe beigegebcn in der Person des Lord Balfour und Lord Cecil Rbodes. — Neuesten Nachrichten zufolge soll Lloyd George bereits

ernstlich erkrankt sein — die Krankheit wäre zweifellos eine politische — ein Zeichen, daß die Dinge vielleicht doch eine andere Entwicklung stehmen, als Lloyd George sich vorstellt. Die Kämpfe an der Somme beschränken sich auf mehr weniger lebhafte Ar tilleriekämpfe. Wir denken uns in der Regel, wenn es im Berichte heißt, Artilleriekämpfe, na, fielen über die Böschung, Pferde rissen sich los, die einen drängten vor, die andern zurück, es war ein heilloses Durcheinander. Zum Glück lagen die meisten

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1916/23_12_1916/TIRVO_1916_12_23_2_object_7610272.png
Seite 2 von 8
Datum: 23.12.1916
Umfang: 8
zu sein. Die Friedensaussichten sind auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Die Diplomatie würde ihre Sache schlecht verstehen, wenn sie den vorläufig etwas roh ausgesprochenen Gedanken nicht noch zu freundlicherer Form ab'Miffe. — „Allgemeen Handelsblad" schreibt: Groß ist die Hoffnung auf einen baldigen Frieden nickt mobr. Aber man braucht sie doch nicht ganz aufgeben. Vor allem anderen sind Unterhandlungen und Ueller- legungen nötig und Lloyd George hat hiefür die Fortsetzung nicht abgeschlossen. — „Nieuwe van den Dag

" glaubt, daß die Friedensaussicht als endgül tig erledigt zu betrachten sei. Reichsdeutsche Blätter über die Rede Lloyd Georges. Berlin, 21. Dez. Unter der Ueberschrift „Lloyd Georges Ausflüchte" sagt der „Lokalanzeiger": Während die Mittelmächte, deren Armeen weite Ge biete der Gegner besetzt halten, einen energischen Schritt in der Richtung des Friedens unternommen haben, führt der englische Premierminister die Welt noch tiefer in den Krieg hinein. Er weigerte

sich nicht nur, sich an den Friedenstisch zu setzen, sondern er besteigt mit kühler Miene den Richterstuhl. Von uns Deutschen kann niemand erwarten, daß wir als Vor- aussetzunig der Eröffnung von Verhandlungen solche Friedensbedingungen als diskutabel oder annehm bar anfeheu, wie sie Lloyd George aufstellt. — Die „Vossische Zeitung" schreibt: Lloyd George verlangt Genugtuungen für den Bruch der Neutralität Bel giens, wegen dessen England angeblich in den Krieg gezogen ist. Die Verletzung der belgischen Neutrali tät

war von den Engländern schon lange geplant, von den Franzosen tatsächlich ausgeführt, bevor wir in Belgien einmarschierten. — Der „Vorwärts" schreibt über Lloyd George: Nur wenn Deutschland von vornherein die englischen Bedingungen schluckt, will Lloyd George gnädig mit uns verhandeln! Ist denn das überhaupt noch ein Verhandeln? Auch in der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft erwar tet und verlangt kein Einziger, daß die Regierung vor die Welt trete mit der Erklärung: Wir bitten um Frieden und sind bereit

handlungen abzuschließen. Marian d, 21. Dez. „Corriere della Sera" lob preist die Rede Lloyd Georges und erklärt, daß man mit Deutschland nicht verhandeln könne, außer wenn es neben der Genugtuung für die Vergangen heit auch Garantien für die Zukunft gewähre, wor unter nicht nur Verträge zu verstehen seien, die nach den Worten des Reichskanzlers nur Papierfetzen seien. Das Blatt setzt der Rebe des Reichskanzlers in drohendem Stolze die humanitätsvollen Reden des Biervevbandes entgegen, wobei

21