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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 16
Datum: 03.09.1920
Umfang: 16
, daß er eine vorübergehende Institution sei, nur für einen Zwangsfall improvisiert. Er würde, dachten wir, verschwinden, tvenn der letzte Friedensver trag unterschrieben wäre; dann würde endlich der Völ kerbund den gewünschten Rang einnehmen. Heute wird uns klar, daß diese Erwartung nie erfüllt werden wird. Der Oberste Rat denkt gar nicht daran, sie aufzulösen. Lloyd George bekannte das, wenn auch mit ziemlich dunklen Worten, in seiner letzten Parla- mentsrede; und der „Temps" hat seine Ausführungen

die Wiedergutmachungskom mission, die durch den Versailler Vertrag mit diktatori scher Gewalt über das Wirtschaftsleben Mitteleuropas ausgestattet wurde, ist in den letzten Zusammenkünften Lloyd Georges und Millerands, noch ehe sie ein eigenes Leben entfalten oder ein einzige Entscheidung treffen konnte, beiseite geschoben worden. Die drei (oder in den meisten Fällen sogar nur zwei) Premierminister sind es, die jene schicksalsvollen Arrangements getroffen haben oder treffen werden, mittelst deren die Entschädigungs

sind. Den Staatssekretären des Aus wärtigen Amtes mit ihrer gewaltigen Maschinerie und ihrer ehrwürdigen Tradition bleibt nur das Geschäfts- Utäßige in den Beziehungen zu anderen Staatem Diese Evolution vollzieht sich in einer Richtung, die in der britischen Politik, seitdem Herr Lloyd George sich zum Premierminister gemacht hat, immer bemerkbar gewesen ist. Wir nähern uns dem amerikanischen Exekutiv- System. Herr Lloyd George weigerte sich von Anfang an, das Unterhaus als übergeordnet anzuerkennen

: nicht in Frage steht. Artur Balsom hat hier seine Ruhestellung gefunden, so wie er sie andern falls int Oberhause erhalten hätte; weder er noch Mon sieur Bouraeois sind das, was Lloyd George „Männer ton Stoß- und Sprungkraft" nennen würde. Es grbt noch andere Anzeichen dafür, daß es die Ab sicht unserer Beherrscher ist, die militärische Allianz der \ Sieger zu verewigen und sie zum wahren Regierungs- rrga-' der alten Welt zu machen» Der türkische Vertrag enthüllt diese Absicht rrahezu in jedem Artikel

. Man £ ctrtit diesen Vertrag aus verschiedenen Gesichtspunkten kritisieren. Irr feiner Behandlung der türkischen Roh stoffquellen, insonderheit des Petroleunrs, bekennt er sich offen zur Räuberei. Er zwingt Frankreich gegen dessen Wrllen zur Uebernahme des syrischen Mandats, während er die Armenier, die nach einem Mandat verlangen, Her ren- und schutzlos läßt. Gäbe es in Erzerunr Petroleum, so würde Lloyd George den Schrei dieses gemarterten Volkes wohl gehört haben. Dieser Vertrag brüskiert die Gefühle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.01.1923
Umfang: 8
Durch die Austräger in Innsbruck: IS.Otzv K Zum Abholrn in Inns» druck: 17.000 K. Ausrv, durch die Kolporteure und ourch die Post für Deuitch-Oesterreich: 19.000 K, für Deutsch land 26.000 K Uebr. Ausland 36.000 K Nr. 18 FnmLrmk. Aenrtag den L3.88nner 1923 81 . Fahr«. Lloyd George gegen die Ruhr-Invasion. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht einen Artikel von Lloyd George, der sich mit der Invasion de- Ruhrgebietes besaßt. Dieser Aussatz könnte ebensogut von Keynes, von Nitti oder von Wirth stammen

. Von der ersten bis zur letzten Zeile spricht er nur die Sprache des gesunden Menschen verstandes und des guten Europäers. Man hat so gar die Empfindung, daß der frühere britische Mi nisterpräsident von Woche zu Woche in der Erkennt nis der tatsächlichen Lage Deutschlands und der Fehler des Versailler Friedensvertrages immer größere Fortschritte macht. Lloyd George vergleicht die fianzösische Aktion mit einem Fußtritt, den man einem- hilflosen Rie sen versetzt, und bezeichnet dies als einen „dürftigen Genuß

auch anders wo weitverbreitete Vorurteil, als hätte man es mit einem widerspenstigen Lande zu tun, das absichtlich die Anerkennung der Verpflichtungen des von ihm Unterzeichneten Vertrages verweigere. Lloyd George sieht einen Sturz der deutschen Mark in den Abgrund voraus, in den die österrei chische Krone bereits rettungslos versunken ist. An eine Stabilisierung der Mark sei nicht zu denken, so lange man „Reparationskohle mit Bajonetten aus graben und Reparationsholz mit dem Säbel fäl len" wolle. Der einzige Weg wäre

zu zahlen haben. Wenn man an die Folgen denkt, fragt man sich, ob französische Politiker wirklich Reparationen wünschen, oder ob sie nicht viel mehr andere Zwecke verfolgen, die mit der Erlan gung von Zahlungen gemäß dem Vertrage un vereinbar sind." 1 Lloyd George ist überzeugt, daß die finanziellen und wirtschaftlichen Folgen der Ruhrinvasion sich nicht auf Deuffchland und Frankreich beschränken, sondern auf die ganze Welt erstrecken werden. Die politischen Konsequenzen sind aber nach seiner Meinung

, denn es werde kein Deutschland mehr geben, das zahlen könne. Und von „Erhöhung der französischen Sicherheit" werde erst recht keine Rede mehr sein: „Frankreich wird seine Reparationen verloren haben und dafür den Haß eines unversöhnlichen Feindes eintauschen, dev furchtbarer geworden ist, als zuvor Niemand weiß, was geschehen wird, wenn ein tapferes Volk von 60 Millionen sich der völligen j Vernichtung gegenüber sieht. Kein Volk, das an 1 nationale Unabhängigkeit gewohnt war, hat jemals lange fremdes Joch geduldet." Lloyd

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Alpenland
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Seite 2 von 18
Datum: 24.04.1920
Umfang: 18
gestattet werde, eine begrenzte Truppenmenge in der neutralen Zone zu halten. Millerand ablehnend. Washington. 23. Ap il. (K.-B) „Wmld" mel det aus San Rcmo, daß sich Lloyd George für die Erhöhung des Standes der deutschen Armee ausge sprochen habe, we l dies aus Gründen der Sicherheit und, um den Fnedensvertrag durchzusühren. notwendig sei. Millerand verhalte sich bisher durchaus ableh- nend. Berlin 23. April. (K-B.) De . Vossffch: Zeitung" meldet aus Rom: M i l l e r a n d erklärte P essevertre erni

Konferenz teilnehmen? Paris, 23. Ap"il (W.-B.) Wi: der Sonderbcr'cht- erstattcr des „Matn" meldet haben Nitti und Lloyd George Millerand den Gedanken nahe gelegt, die deu.sche Regierung zur Teilnahme an der Konferenz in San Remo einzuladen. Beide hätten sogar die Anwrs:nhe't des deutschen Reickskanzl rs für wün schenswert erklärt, um die zu'ün Ligen Beziehungen mit dem Feinde in sachlicher und umfass nder We se zu be sprechen. — Der Korresp nd-'nt bemerkt, man könn' sich die Wi kung di ses Vorschlages

auf Mille.and leicht vorstellcn. — »Wie d m Wolf -Büro auf Beör'gen von der Presse- abteilung der Reichskanzlei m tgctpilt wird. Handel: es sich hier um eine unbestätigte Zeirungsmeldung. Die deutsche Regierung hat von einem solchen Dvr. schlage am lich k i"e Kenntnis er'a't n. Berlin. 23. April. (K.-B.) Tas ,.Berliner 3W blatt" meldet aus dem Haag: Ter Sonderkorrespondent des „Matin" in San Remo berichtet, auf dm DorWgg : Lloyd G vrges und Nittis, die deutsche Regierung ^ der Per on d.s Neich-kanzle

s Tr. Müller zur Teiinalm, an der Konferenz einzulad n. habe Mi'lerand envidey er würde gerne die wirtschaftlichen Beziebungeu mit Teutschland wieder anknüpfen, wenn er eine Gewähr ftr die Bereitwilligkeit Te-utschlands zur Ausführung d« Friedensvertrages hätte. 'Zuv Erreichung dke-es Ziel«; , rechne er auf die Unterstützung der verbündeten Mächt«, Lloyd Gwrge und Nitti fragten Millerand, ob er nicht glaube, daß die V rhandlungm durch die Gegenwart dent. scher Minister sehr gewinmm würden. Millerand nnd

Lloyd Georye. Berlin. 23. April. (K.-B.) Die .Vossi'ch: ZeituE meldet aus Paris: Millerand und Lloyd Georg, haben gestern zweimal fremde Journalisten empfange!,. Millerand wiederholte, daß er den Erklärungen, die ei ! seinerzeit in der französischm Kammer abgegeben habe nichts mchr h'nzu-usetzm habe. Gestern abends empfing Lloyd George einen mneri- kani.chm Iomnalisten. Er -rkiärte, er sei der An icht, dch ' Teutschland den Vertrag nicht verletzt habe und datz Teutschland nicht im bösen Glauben

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Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 01.06.1920
Umfang: 14
türkischen Trup« pen. das über den Haufen geworfen wurde.' Die Kolonne machte zahlreiche Gefangene, worunter sich ein türkischer Oberst und zwei Majore befinden, erbeuteten Fahnen und brachten beträchtliche Deute ein. Der Feind ließ 1200 Tote auf dem Platze. Aintab wurde von der Kolonne beseA England. Der irische Freiheitskamps. R. Berlin, 31. Mai. (Eigendraht.) Dienskatz. morgens, wird in London ein sehr wichtiger Kabmettsrat unter dem Vorsitze Lloyd Georges zusammentreten. Lloyd George ist aus Cobhom

und Löschung von Kriegsmaterial verweigern. Die Verhandlungen mit Krassin. Fp. Berlin, (Eigendraht.) Die „Deutsche M- gerneine Zeitung" kommentiert die Anwesenheit Krassins in London in bemerkenswerter Weise: Nach einer eng lischen Meldung sollte dieser Tage Lloyd George mit Krassin sich besprechen. Die Oefftntlichkeit Frankreichs und Englands ist außer sich, Es ist die ftanzösische Politik, die sich einzig konsequent gegen di« Sowjet republik gerichtet hat und den dunklen Tastversuchen Eng lands stets

, ist auf ihn zurückzuführen. R. Berlin, 31. Mai. (Eigendraht.) Nach einer aus London vorliegenden Meldung wird nicht nur Lloyd George mit Krassin Besprechungen haben, son dern es werden auch Millerand und Nitti zu den Verhandlungen nach London kommen. In ftan- zösischen Kreisen wird jedoch der Meldung über ein« Zusammenkunft Millerands mit Krassin kein Glauben geschenkt. Auch Lloyd George werde Krassin nicht frü- her empfangen, bevor dieser nicht gewisse Mitteilungen über die englischen Gefangenen, die von den Bolsche

wiken noch immer in Rußland zurückgehalten werden, gemach thabe, und deren Rückkehr garantiert habe. Auch heißt es, daß von Engländern, die jetzt aus Rußland zurückgekehrt sind, die Zustande in Rußland, als so ver zweiflungsvoll geschildert werden, daß von den Verhand lungen mit Krassin nicht diel zu erwarten sei. L on don» 31. Mai. (Korrbüro.) Wie gemeldet wird, hat Lloyd George Krassin noch nicht empfangen, well die französische und italienische Regierung noch vorher mit Lloyd George

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 16.12.1921
Umfang: 12
tatkräftig. Sftionb Md AoO George. Nantes, 15. Dezember. Aufnahme der eigenen Funkenstation. B r i and wird Sonntag abends in London in Begleitung der Herren Loucheur und B e r t h e l o t ankommen und nächsten Morgen nach dem Landsitz Lloyd Georges, Che- que,rs, abreisen. Am gleichen Tage werden die Unterhand lungen mit Lloyd George und dem englischen Schatz minister Sir Robert Horne beginnen. EP. London. 15. Dezember. E i g e nb er i cht.^ "Daily Mail" schreibt, die beiden Ministerpräsidenten wurden

die gesamten Fragen der Reparationen prüfen und dabei der Summe, die Frankreich England schul det, Rechnung tragen. Man könne hoffen, daß ein bedeuten der Fortschritt erzielt werden würde, in bezug auf eine ge meinsame Aktion der beiden Länder in der Frage des deut schen Moratoriums. r £JJ- Rom, 15. Dezember. Eigendraht. Die römische Regierung veröffentlicht eine offiziöse Note über die bevorstehende Zusammenkunft zwischen Briand unv Lloyd George. Den Hauptgegenstand wird die Frage des Verhältnisses

gegenüber Deutschland bilden. Ferner wird am Sonntag sowohl über das Moratorium wie über die inter nationale Anleihe gesprochen werden. Amtliche Kreise be- stätigen nunmehr auch den Zweck der Zusammenkunft der Delegierten des englischen Schatzkabinettes. Sie sollen von der italienischen Regierung die Zustimmung zu dem Pro gramm einholen, das Lloyd George Briand Vorschlägen wird. Was die Besprechungen der Außenminister der Verbündeten im Jänner betrifft, so wird dargelegt, daß diesen keineswegs

. Angenommen, es wäre wirklich das Hochziel dieser Kunstfertigkeit, entgegen dem stürmischen, den Botschafter Barröre auspfeisenden, die Franzosen bedrohenden Wollen ihres Volke? eine sogar das Maß der Abhängigkeit von Eng land übersteigenden Bündnispolitik mit Frankreich zu be treiben — so gehörte es andererseits doch zu einem pro fitablen Geschäftsempfinden, durch kleine Geschenke die Te- deschi bei guter Laune zu erhalten. So macht es doch auch Lloyd George. Er nimmt sich, was er braucht

Künstlerheim die herrliche Villa Falconieri konfisziert werden? Was würde denn Lloyd George machen, wäre er Sforza oder Torretta mit all ihrer französischen Orientierung? Er würde mit Briand das Reparationsmenn von Versailles lustig weiter verzehren, den gutgläubigen Deutschen aber die kleinen Bonbons von Pallazzi und Eigentum graziös hinwerfsn. Man käme auf die Kosten und hätte noch dankbare Pa tienten. Aber e? scheint hier der italienische Diplomat das hohe Roß der Weltpolitik nur solange reiten

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 21.05.1920
Umfang: 12
Politische Rundschau. Die Autonomie Inlands. Von einenl Mitarbeiter aus der Liga der unterdrückten Völker. ^ ^ . Berlin. 17. Mar. Als das englische Parlament vor den vergangenen Weihnachten sich vertagte, verkündete Lloyd George feine H o in e r u l e-Derlheißung: die Regierung werde den Vorschlag einer eigenen irischen Regierung erstat ten. Irland solle zwei Parlamente erhalten, eines für den nördlichen, eines für den südlichen Distrikt, zwischen denen die Regierung das Bindeglied darstelle

. Die Londoner Negierung befolgt mit dieser Versuchs- Maßregel das weise divide et impera. Man hat im protestantischen Parlamente immer die Möglichkeit» einer allzu großen Selbständigkeit Zügel durch eine Oppo sition vcrzulegen und überdies im Oberparlamente, in dem sich die Regierung unmittelbaren E'nssuß sichert, ein zweites Ventil. Die vier Monate des Jahres waren daher mit Kämpfen um die Korrektur dieser Autonomie zwischen Stacheldraht ausgefüllt. Lloyd George fand es für gut, einznlenken. Natürlich

und dem anderen als Surrogat tun kann. So entstand als Folge der Selbstverwalungs- entwurf. Die beiden — katholischen und protestanti schen Teilparlamente sinken zur Bedeutung provinziel ler Selbstverwaltung herab. Die „United Council," das gemeinsame Oberhaus wird so ausgestaltet, daß es als Landesparlament für Irland gelten kann. Lloyd George war sogar so gnädig, auf Rechte zu verzichten, die er zu Weihnachten der Londoner Regierung Vor behalten. Am eine Ausbeutung durch englische Inter essen zu vermeiden

und Personen zu werfen, macht seine Schriften überaus kesselnd, lehrreich und — nachahmenswert. (Fortsetzung im Abendblatt.) Zwar werden gegen diese Entscheidung die Alsterleute und die Anionisten obstruieren, aber Lloyd George wird zweifelsohne sein Programm durchsetzen und Hiernit wären die Irländer zufrieden und ersterer könnte aus seinem Opfer weidlich Reklame für sein edles Auf treten für liberale Politik machen. Bis zur endgül tigen Festlegung der Autonomiegrenzen gilt freilich

Brüdern die dürftigsten Rechte mißgönnen und die Frage solange hintcrtre'ben, bis Lloyd George einem andern Staatschef gewichen. Jedenfalls haben die Iren einen Erfolg zu buchen: für Aufruhr und Versagen fedec Wcfscnh l'e im Kr eg?, lächelt Lloyd George in süß saurer Geberlaune. Spotten wir nicht! Ich glaube, man kann gerade an diesem Exempel ein Beispiel eng lischer Staatskunst erkennen. Das Anterordnen jedweder Sentimentalitäts-Politik unter höhere Ge sichtspunkte. Man nehme einen analogen Fall

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 26.04.1920
Umfang: 8
Mk. 86.—; im Ausland monatlich kr. 2.50, ganzjährig Fr. 30.— in Schtveizerwährung. 1. Mrgang Innsbruck, Montag, am 26. Npril 1Y20. Kolge 71. Drahtnachrichten. Die FviederrsksAfevsttz von San Rems» Roch immer dis LRrkischs Frage. A. Bregenz, 25. April. (E.-D.) Aus San Remo wird gemeldet: Der Oberste Rat hat am Samstag vor mittags keine Sitzung abgehalten. Er trat am Nach mittag in Devacham zu einer Sitzung zusammen, an der Nitti, Scialoja, Lloyd George, Lord Curzon, Mik- lerand, Bertholet u. Mattu teilnahmen

der Oberste Rat am Samstag vormittags keine Sitzung hielt, erlitten die Privat- un erredungcn während d.'s vcrm'tt gs keine lei Unter brechung. .Wie der „Petit Parisien" schreibt, endigten sie damit, daß unter den Alliierten eine gänzliche Übereinstimmung in allein Fragen erzielt wurde. Jede Möglichkeit einer Revision des Friedensvertrages von Versailles sei beseitigt. Nitti und Lloyd George seien sich über die Notwendigkeit der Entwaffnung Deutschlands m't MMerand einig. Die offiziellen Vertreter

zu, daß das Problem gelöst werden wird. Eirwernehmen zwischen MMerond und Lloyd George. San Remo, 25. April. (K.-B.) Millerand und Lloyd George hatten heute vormittags eitre zweistündige Besprechung, die ein sehr ersprießliches Ergebn's hatt». lieber folg nde Fragen sche'nt zw scheu den beiden eine Einigung zustande gekommen zu sein: Entwaffnung Deutschlands, Wiedergut machung und Aktionsgemetnschastzwischen d u Alliierten. Die Vereinbarungen sotten morgen dem Obersten Rate unwrbreitet v rden. Die Allttcrten

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 01.02.1921
Umfang: 4
. Iedre einmal emgelestete Vezugsverhältnis ^Abonnement) währt bis zum Ende des'.enrgen Monats, m dem die ,christliche Abmeldung erfolgt. SV fttOet Einzelnummer: l5 Bezugspreise für Oesterreich r Für Inusbruekr Mit Postzusenduugr Monatlich zum Abholen ü 7 *— Monatlich K 10*— Mit Zustellung rns Laus K Vrerreliährlich K 30*— Bezugspreise für Südtirol: Monatlich . . . Lire 2*50 Vierteljährlich Lire 7*50 Nr. 25 Dienstag, den 1. Februar 1921. 9. Iahrg. litt Der Eindruck Lloyd Georges. Paris, 31. JänKer

. (Priv.) Lloyd George erklärte, sein Eindruck von der Konferenz sei ausgezeichnet. Er habe selten eine Konferenz besucht, die man mit so a l l- gemeiner Befriedigung verlassen habe. Es wäre ein wirkliches Unglück gewesen, wenn sich nur die Deutschen darüber freuen könnten. Die Deutschen würden allerdings mit dem Ergebnis der Konferenz nicht recht zufrieden sein. Irgendwelche Schwierigkeit für die Ausübung der Kontrolle der Ausfuhr be fürchte er nicht, da den Alliierten Mittel zur Verfügung stünden

, um dieser Schwierigkeiten Herr zu werden. Ueber die militärischen und nichtmilitäri- schen Zwangsmaßnahmen erklärte Lloyd George, man müsse sich davor Wien, die Kontrolle der deutschen Zölle, die keinerlei Zwangsmaßnghme sei, mit der Einrichtung eines direkten Zollregimes durch die Alliierten zu ver wechseln, was natürlich eine Zwangsmaßnahme wäre. Man habe es vermieden, den Ausdruck „Beschlag nahme" zu gebrauchen, wie man überhaupt alles zu vermeiden gesucht habe, was die deutsche Empfindlichkeit verletzen

an der Dran wird im Laufe der näch sten Woclie erfolgen. Neuwahlen in England. TU. Kopenhagen, 31. Jänner. Wie englische Blätter melden, wird Lloyd George Neuwahlen aus schreiben, sobald das neue Budget dem Unterhaus vor gelegt worden ist. Die Staatsansgaben sollen reduziert werden, daß das neue Birdget 950 Millionen Pfund Ster ling nicht überschreitet. Verschiedene Steuererleichterun- sich Geschäsrshäuftr für Briefmarken auf, um den Verkehr zwischen den Ländern zu vermitteln, da sich nicht.jeder einzelne

230; Südbahn-Prioritäten 3700; Staatsbahn-Genuh- scheine 3050; Anglobant 1150; Bankverein 1192; Oesterreichisch-unga- rische Bank 4800; Bodenkreditanstait 2700; Oesterreichischer Kredit 1586; Ungarischer Kredit 2400; Depositenbank 1050; Niederösterrei» chische Eskomvtegesellschaft I486; Länderbank 1928; Merkur 992; Verkehrsbank 815; Zivnostenska Banka 3480; B-nschtiehrader tit. A. 6000: Buschtiehrader lit. B. 2870: Donaudampfschiffaktien 13800; Graz-Köflacher 4300; Nordbahn 21000; Lloyd 40000

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Alpenland
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Seite 12 von 14
Datum: 27.04.1920
Umfang: 14
ignoriert haben. Es müsse alle Kraft aufgew:nd:t werden, die Schande der Verurteilung d.r Ma'sen des österreichischen Volkes zum Hung rtode zu brs.it g n. — Lord Verdale verur teilt die Bestimmung des Vertrages, dir die Oefte.rei ch er an der Vereinigung mit dem deutschen Volke bin dert. Diese mit dem Selbstbrstimmungsi echte in striktem Widerspruche ftehnde Bestimmung sii von Frankreich er- Mvungcn worden. — Lloyd George habe sich zu'ehr von seiner Neigung zu Kompromissen bche.tschm lassen, i—■ Lord

ist, daß auch Marcel Ca chi p m Le.- „Human te" sich von den Ve h ndlrmgen in San Re^o befried'gt erklärt hat. Er wll erfahren haben, daß d e deutsche Armee auf 150.000 Mann re- str ng'e.-l wrd. dag li: A t l erie au?z:ll f nt uni ti techn schen Truppen aufzulösen seien. Die deutschen Vertreter würden in Zukunft zu den Beratungen heran- gezogen werden. Lloyd George habe eülart, das iniernationale Wetter h'be sch aufg.hlllt. Dev Wovllant dev ErALvnng dev Allllsvten. Paris. 26. April. Die Erklärung, die von d.n

in der Welt wieder e'nzu- nehmen, in der loyalen Ausführung der Verpflichtungen, die es übernommen hat, besteht. Ein Tvnrmph Lloyd Georges. Paris, 26. April. (K.-B.) Dem „Temps" wird aus London gemeldet: Lloyd G orge wird für Mittwoch zu rück erwartet. Das Ergebnis d:r Konserenz von San Remo wird von den Anhängern Lloyd Gwrges als Triumph feiner Politik betrachtet, während seine Gegner erklären, er habe sich und zwar mit gutem Gmnd der französischen Anschauung gefügt. Tie Meinung in gut informierten Lon

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Alpenland
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Seite 6 von 8
Datum: 26.04.1920
Umfang: 8
L. Sctie, ffülac 72. ,Alvenland" Abendblatt Montag, 26. April 1926 ist der. daß zwischen Millerand und Lloyd G arge keiner lei Gegensatz besteht. Ich halte es für meine Pflicht, darauf hinzuweisen, daß dieser Eindruck mir nicht richtig jund dem französischen Interesse entgegmgeseht erscheint. Ter wahre ÄerchMdlungsgegenstand, was auch nmnml die offiziellen, für die Galerie bestimmten Kommuni- Heus darüber melden, ist die Politik der Alltiertcni gegenüber T-entschland. Lloyd Gorge und Nitti

haben in dieser Beziehung sehr verwandte Gesichtspunkte. Wie sollte man sich darüber verwundern? Tiefe beiden Cha- poltere stellen beknllerke.lvswerte Mhnlichkeiten dar. Allls! beide waren der Tellnahnve ihrÄS Landes am Krieg feindlich gesinnt. Im August 1914 fand sich Lloyd Deorge in der Grunps der Opposi ion. und Nitti brauchte tzw-ei Jahre, die Initiative eines Kabinettes zu billigen, has er bekämpfte. Alle beide sind für die Fluktuationen! jder öfsentl'chn Meinung empfänglich und lasen sich vor lallen Tin gen

, die Auffassung sLloyd G orges und Nittis zu verändern. Ab r im gegen wärtigen Augenblick ist es rollkommm ung.nau, von Aebrr- einstimmung zu sprechen." Lin enMsch-ttnttsnffches BünbnM k'. Wien 25. April (E-D.) Der ,.New York H^ald" will behaupten, daß bei den Besprechungen der Meinungs verschiedenheiten in San Rsmro e^«n englisch-italienisches Bündnis zur Tatsache geworden sei. Ita'i n hät'e dabei eine umfassende wirt'chaftuche Hi^e von England zu er warten Dadurch würde Lloyd G orge vollständig fr-ie Hand

g bund n sei; das f.i eine lächer liche Erfindung. » Einigung in der deutschen Frage. » Wien, 26. April. (E.-D.) Die Konferenz der alliier ten Ministerpräsidenten ist in der deutschen Frage zu einer vorläufigen Verständigung gekommen. Millervnd hat sich Leer Ansichten Vittis und Lloyd Georges angeschlossen und folgenden Veränderungen zugestimmt. Frankreich erklärt, keine weiteren Annexionen deutschen Gebietes vorzuneh- men, weder Frankfurt, noch das Ruhrgebiet, noch die Rheinlande zu annektieren

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.04.1920
Umfang: 4
eine gemeinsame Erklä rung, welche die Vertreter Frankreichs, Englands, Ita liens, Belgiens und Japans morgen entgttltig genehmi gen rverden. Samstag vormittags e i tt/i g i e n sich Lloyd George und Millerartü über die Notwendigkeit, in der Oeffentlichkeit zu betonen, daß die Alliierten indemWillen solidarisch seien, den Friedens vertrag mit Deutschland durchführen zu lassen. Die Alliierten haben eine Erklärung ausgear- bettet, in der das Ansuchen D e u ts ch l a n b s um Erhöhung

vor. Lloyd George und M i t l e r a n d brachten die Anschauungen ihrer AboroumMn zur Kenntnis. Me Frage wird den Gegenstand einer Vespre- ÄNug bilden. Hierauf wurde die Frage der Durchfüh rung des Versailler Friedensvertrages seitens Deutsch lands verhandelt. Das Ende der Konferenz. KY. San Remo» 25. April. Die .Konferenz wird morgen abends geschlossen. Miller a u ö und F o ch ,owie die Abordnungen Japans, Griechenlands und Polens wer den Dienstag nach Paris abreisen. Nirti wird sich Mittwoch

am dem Seewege nach Rom begeben. Der Inhalt des neuen LnteiLte-Aebsr- «iNkommens. Berlin, 26. April. (Prtv.) Die Konferenz tex alliierte« Ministerpräsidenten in San Remo, die noch bis zum 28. April dauern soll, hat in der deutschen Frage bereits zu einer vorläufigen Verständigung geführt. Millerattd hat sich in den wesentlichen Punkten den Stand punkten Lloyd Georges und Nittis ange» schlossen und folgenden Vereinbarungen zugestimmi! Frankreich erklärt, daß es weitere Annexionen deutscher Gebiete

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Alpenland
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Seite 2 von 20
Datum: 30.04.1920
Umfang: 20
den Türken zu nehmen. Es wäre gut, dies Komödienspiel nicht ganz unbeobachtet zu lassen, denn es hat fast den Anschein, als ob Lloyd George das armenische Problem erledigt — durch Er ledigung des letzten Armeniers. Drahtnachrichten. Die Konferenz von San Remo. Nitti über die Ergebnisse. Rom. 29. April. (K.-B.) Der italienische Minister präsident N i t t i erklärte über die Ergebnisse der Kon ferenz von San Nemo, daß England und Frankreich Jta iien das ausschließliche Rech: der Ausbeutung

Ab schlüsse zu kommen. Die Adriafrage. Paris. 29. April. (K-B.) ..Matin" meldet auS San Remo, daß Scial oja gestern mit Trumbic in Nizza über die Adriafrage konferiert habe. Die Besprechungen zwischen Scill-ja und den südslawischen Delegieren würden in Wengen Tagen in Stresa am Lago Maggiore fortgesetzt werden. Gleichstellung Deutschlands h, Spaa. Parks. 29. April. (ft-B ) Lloyd George erklärte über die Ergebnisse dw ftonffi-enz von San Remo unter anderem, daß die Irckammmkunff in Spaa von alln Ver

" betrachtet <ll,pd George die Konferenz von San Remo als die letzte von ein^r Reibe von historischen Beratungen. Es wird vielleicht notwendig sein, meint der Ministerpräsident, daß die Vertreter der Vereinigten Staaten sich von neuem an der Besprechung der mit der Ausführung des Frie- densvertrgaes im Zusammenhang stehenden Fragen be- teiligen. Lloyd George glaubt n'cht, daß die Frie denskonferenz noch einmal einberufen werde. Die Konferenz von Spaa. Keine Zuziehung Deutschlands zu den Beratungen

der Alliierten. A. B egenz, 29. Apil. (C.-D.) ,.Ag. Hav." meldet zur Einladung des deutschen Reichskmz! rs nach Spaa. daß dies keine lluz'ehung Deutschlands zu den Beratungen der Alliierten bed ute. Tie Alliierten ver'angen lediglich, eine Vereinfachung und Beschleunigung de- Verkehrs mit Deutschland und $it diesem Zwecke diene die Zuziehung eines deutschen Vertreters nach Brüssel. BeratunDsgegenftrinde. K. München. 29. April. (E.-D.) Lloyd George erklärte, daß bei Verhandlungen in Spaa m'litärische

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.03.1920
Umfang: 4
stammerrden Berichte weit w e n i g e r p o s t- t i v. Nach diesen Meldungen stellt sich die Lage so dar, daß die Alliierten zwar grundsätzlich darüber einig sind, daß Deutschland und Rußland geholfen wer den müsse, daß aber über die praktische Durchführung die ses Prinzips zwischen Lloyd George und Nitti einer seits und der französischen Delegation andererseits keine U e b e r e i n st i m w nng erzielt werden konrfie. MSAeranö über die Durchfützrung des DersaMer-Veetrages. KB. Paris, 5. Mürz

. (Funkfpruch.) Entgegen den von verschiedenen Seiten verbreiteten Meldungen ist die Kon ferenz in London nicht auseinandergegangen, sonder:: hat sich, da die Regierungschefs abreisten, in eine Dele gier t e n v e r e i rr i g u n g verwandelt, die sich gegen wärtig mit der türkischer: Frage beschäftigt. Die Reisen des Prinzen von Wales, des „besten britischen Botschafters". London, 6. März. Auf dem Waliser Bankett, dem Lloyd George präsidierte, war der Prinz von Wales anwesend, der sich nach Australien

und Neuseeland begibt. Lloyd Ge" orge feierte den Prinzen als den besten Botschafter Groß britanniens und betonte, welche großer: Verdienste er sich dnrch seine letzte Reise in Kanada m:d Amerika für die intimen Beziehungen beider Länder erworben hat. Die Japaner nnd die Durchführung der Friedensverträge. Tokio, 6. März. Eine Delegation, die Japan in den ver schiedenen durch den Friedensvertrag vorgesehenen Kom missionen vertreten soll, wird nach Paris abgeycn. VeMuöerrmgen in LüHslarmen. Demission

, daß Industrie und Wirtschaft nur mit Hilfe Ruß lands aufrechtevhalten werden können. 2. Szene: London. Downingstreet. Llohd George zum Präsidenten des allbritischen Verbandes der Kaufleute und Industriellen: „Nicht, doch. Sir, nicht doch, die Leute da drüben brauchen Ma nnfakturware." „Manufaktur?" Der Präsident Hemmt sein Monokel ein und blät tert in seinem NoWbrrch: „Manufaktur, ja. hm. Manufaktur ... es gibt noch Vorräte an emaillierten TolletteMfäßen." „Das ist gut," ruft Lloyd George mit kräftigen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 25.07.1922
Umfang: 8
internationale Erfahrun gen eine hervorragende Rolle. So verdient denn auch seine eingehende Betrachtung über die Konferenz von Genua und ihre Folge be sondere Beachtung. Dillon hat der Konferenz als aufmerksamer Beobachter beigewohnt. Ge nua ist abgetan, aber die Folgen der Konferenz wirken weiter. Dillon nennt die Konferenz ei nen beklagenswerten Fehlschlag. Die Haupt schuld mißt er dem Umstand bei, daß Lloyd Ge orges Taktik seinen Feldzugsplan zunichte machte. Trotz seiner unerschöpflichen Fähigkeit

, unerwarteten Situationen 'zu begegnen, trotz des überragenden Maßes seiner Persönlichkeit, konnte er den Widerspruch nicht lösen, den Wie deraufbau Europas unter Aufrechterhaltung des Vertrages von Versailles zu unternehmen. Dillon erinnert in diesem Zusammenhang an die von Nitti in seinem Buche „Das fried lose Europa' zuerst veröffentlichte Denkschrift, die Lloyd George am 25. März 1919 der Pari er Konferenz vorgelegt hat. Lloyd George weist darin in der nachdrücklichsten Weise darauf

Staaten zu um geben, in denen unzählige Deutsche leben. Entschädigungszahlungen müßten mit der Meration ihr Ende finden, die den Krieg ge- myrt hat. Eingehend weist Lloyd George auf le große Gefahr hin, daß sich. Deutschland in Anzweiflung Mt den Bo'lschewisten vsr- iv- 't' durch sie Befreiung von der uner- raglichen «Last zu-finden. (Dieser Hinweis, den m de?. Apnkschrift überaus eingehend be gründet, hat Lloyd George bekanntlich in Ge nua öffentlich wiederholt. „Wenn wir klug wä ren, böten

. In. diesem Sinne sind die Darlegungen des Memorandums gehalten. Dillon stellt fest, daß Lloyd George Friedens bedingungen zugestimmt habe, die er in seiner Denkschrift als gefährlichen Zündstoff für neue Konflikte bezeichnet habe. In den geschilderten Tatsachen erblickt Dillon zum großen Teil die Ursachen der heutigen Schwierigkeiten der' Völker Europas. Nunmehr müsse der Weg für Lloyd George klar fein. Man brauche nur die Ursache des Unheils zu beseitigen, und die Folgen würden aufhö ren. Die Haupthindernisse

, ihre Revision vorzu schlagen.' Daher die gewundenen Manöver Lloyd Georges und das Mißlingen der Konfe renz, wo er hoffte, endlich die Haupthindernisse des Wiederaufbaues beseitigen zu können. Lloyd George muß, sagt Dillon, Zwischen zwei Alter nativen wählen. Entweder versinkt Europa im Elend oder die Entente geht in Stücke. Die Fol gen ihres Zusammenbruches würden nach Dillon ^ weder verzweifelt noch dauernd sein, und ohne ! schwere Zuckungen ist der Wiederaufbau nicht z möglich. Dennoch sollte er kühn

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 19.05.1921
Umfang: 8
die slawischen Deputierten eme neue Erscheinung in der italienischen Kammer bilden, ^ mit Allgemeinem Anzeiger. Schriftleitung und Verwaltung Bozen, Waltherplatz Nr. 16 Donnerstag, den 1S?Mäi 1SS1 Die englisch-französische Spannung. Das Echo der Rede Lloyd Georges. Alle englischen Blätter stimmen Lloyd Georges Politik gegenüber Polen in voll- stem Maße zu. Laut „Daily Telegraph' hat Lloyd George die Nation geschlos sen und auch das ganze Kabinett hinter sich. Dem Parlamentsbericht des „Daily Expreß' zufolge

erklärte Henderfon öffentlich, die Rede Lloyd Georges sei nur der Ausdruck der Meinung der englischen Volksmehrheit. Auch die gesamte italienische Presse steht entschieden auf Seite Lloyd Georges und gegen Briand. Die „Gazetta.del Popow' nennt die Rede des englischen Premiers die wichtigste und gleichzeitig vernünftigste Rede eines europäischen Staatsmannes seit. dem Waffenstillstand. Die Giolitti nahe- ^ stehende „Stampa' rät Frankreich und Polen, sich schleunigst aus diesem Abenteuer Zurückzuziehen

. Zur Rede Lloyd Georges schreibt der „Corriere della Sera' . Seit lan gem hat man in England kein so energisches Wort gegen die Politik Frankreichs ver nommen. Lloyd George sprach in diesem Tone, weil er wußte, daß er dabei Amerika hinter sich habe. England und Deutsch land, so schließt do6 Blatt, wetden Wasser ! in das Feuer ihres Hasses gießen. Frankreich droht. Der Pariser „Temps' wendet sich gegen ! Lloyd George, hofft aber durch eine offene unparteiische Aussprache nach Wiederher stellung

abend» » Uhr. SS. Jahrg. Eine Zusammenkunst Lloyd Georges mit Briand. London, 1A Mai. Ministerpräsident Briand wird am Samstag in Lympne mit Lloyd George über die obericyle- sische Frage kon ferieren. Deutschland. Die Einwohnerwehrfrage in Bayern. München, 19. Mai. Zur Einwohner wehrfrage schreibt der Korrespondent der bayerischen Volkspartei: Es läßt sich nicht verhehlen, daß infolge der neuen Entwafs- nungsnote > die bayerische Einwohnerwehr frage sich einem Stadium nähert

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Volksbote
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Seite 3 von 14
Datum: 14.12.1922
Umfang: 14
. ?•>#- ' ' *v- f . i- y ’ , ß‘\ • 1 , ' ' ' < »}’ ■>!ft - < '? * 1 ' • ' ' - . ,r / «,• Pöif*Cönfo*Cörr«nf Späte Erkenntnis. Llo^ George ist fett zwei Monaten ge stürzt. Nltti, der ehentalige ttalienische Mimi- sterpräsident, Man seit zwei Jahren.' Seit Monaten kämpft nun NM gegen die We- densverträge, . dies« Musterbeispiele von Schlechtigkeit und Dummheit zugleich. Der ehemalig« leitende Minister des englischen Reiches, Lloyd Georg-» hat am letzten Sams tag den Kampf

gegen die Frisdensverträge ausgenommen, indem er an diesem Tage, mit der Veröffentlichung einer Reihe non Artikeln gegen die Friedensöerträge begann. NM be weist hie rvirtschastliche Dummheit der Frie- densverträtze. ^ Lloyd ^G«rg«^?dH»'Mattj^en ins Ge sicht/ daß.ste die RheinlMÄ« von Deutschland - losrÄtzeN'n^ sich Mverloiben wollen.denn im- Truppen zurückzuziehen? Und wird es bis zu diesem Ende der fünfzehnjährigen Beset zung ein Ministerium oder eine Reihe pon .Ministerien geben, staxk'genug, um aufhörlich

war wieder obenan, ergriff wieder das. Steuer, und Europas das eben in den .Hafen des guten Willens eiyzulaufen schien, wurde heftig zurü^eschleudert' in das auf geregte Meer des internationalen Arg wohns. Der' britische' Vorschlag, allein einen Garantiepakt'. mit^Fro ' ' •• nW zuMstmem Sie' Hatzen sa das Recht, 15 Jahve im Rheintande zu bleiben und diese 15 Jahre haben noch gar Nicht zu laufen begonnen: Warum wollen die Franzosen die Rhein grenze? „Angst vor Deutschland ist es', sagt Lloyd George

. „Die Deutschen führen ein braves Familienleben, Gott schenkte ihnen reichen Kindersegen und die-Franzosen sehen darin schon die Soldaten desideutschen Rache kriegs'. So sagt Lloyd Ggorge. Er mag zum Teil recht haben, zum Teil ist es aber sicher die französische Herrschsucht, das heiße Bestreben, di« Hegemonie, das heißt die Vor herrschaft in Europa zu bekommen. Lloyd George sagt selbst: „England hat den Fran zosen bei der Konferenz in Cannes (1921) einen GavanÜepakt (Sicherheitsvertrag) an- geboten

, aber Frankreich lohnte ab. Und so zieht das Unheil über Europa herauf, das Lloyd Georg« also beschreibt: . Lloyd Georges Enthüllungen. „Die Tatsache: daß dies (die Einverleibung des Rheinlandes) die Unterwerfung von Millionen Menschen deutschen Blutes, deut scher Geschichte und Gesinnung unter ein fremdes Joch in sich schließen und daß die Einverleibung eines so starken fremden, in jeder Fiber gegen die französische Herrschaft feindseligen Elements eine beständige Un ruhe und Sorge für die französische Regie

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