einen der beiden hochleh- nigen Sessel des GemacheS an den Tisch und bedeutete den Lieutenant, ein Gleiche? zu thun. »Wie Jh!» bekannt,' begann er. „ist Ihre Familie Croisv-Wrrthen französischen Ursprunges. Ihr Großvatä Graf von Croissy-Werthe», hin terließ bei seilm Tode zwei Söbne, Leopold den Zeltern und!obert den Züngern, Ihren verstor- beven Vater. Die Brüder waren verschiedenen Charakters. Är Aeltere liebte ein freies unge- hundeneS Lebih der Andere dagegen bekleidete eine Kammerj ^kerstelle
am königlichen Hofe. Und chit im sorial^, so wichen auch Beider Ansichten im politischen Leben von einander ab. Ihr Vater war durch und durch Anhänger der souveränen Gewalt, Ihr Oheim Leopold vollkommen Repu blikaner. Und dennoch weigerte er sich keinen Augenblick, seine Erbschaft anzutreten, als ihm mit dem Tode seines VaterS das beinahe fürst liche Vermögen desselben als Majorat zufiel.' Ein leiser Schrei durchdrang d-n Raum deS GemacheS, aber Gustav achtete nicht darauf, er war von seinem Sitze
aufgesprungen. „Mann, waS lagen Sie!' rief er mit lauter Stimme, „Leovold von Werthen nannte sich der MajoratSerbe unseres Vermögens? Leopold, mein Oheim?' „So ist eS,' bestätigte Walling. „Ihr Oheim Leopold war Erbe, während eine Viertelmillion Franke» dem jüngeren Bruder als Entschädigung dienen sollte. „Ich.' fuhr der Redende stockend fort, „befand mich zu dieser Zeit in Diensten dcS MajoratSherrn als Secretair. Ich besorgte die Correspondenz desselben und wußte, daß er sich in geheime Conspirationen
meine Verbindlichkeiten gegen Ihren Oheim lösend, ward ich mit mehreren Commissionen für den Hof betraut. Da wollte eS der Zufall, daß ich die Spur einer Verschwör ung gegen das bestthenve RegierungSsystem, an deren Spitze Leopold von Croissy stano, eiitdeckte. Meine Pflicht, mein eigenes Interesse erheischten, die Sache zur Kunve des Monarchen zu bringen, die Dankbarkeit aber, die mich an die Familie Werthen kettete, be'ahl mir, meinen bisherigen Herrn vor der Gefahr zu warnen, die ihm be vorstand
. Nach einer Unterredung mit Ihrem Vater reisten wir nach Schloß Croissy; nachdem wir indessen fünf Stunden Paris verlasse», ward jene anonyme Entdeckung dem Ministerium kund. „Wir kamen auf dem Schlosse an. Leopold läugnete nichts und bei der Strenge der Gesetze war daS Schlimmste für den Hochverräther zu fürchten. Der Erbe von Croissy Werthen mußte fliehen, aber um die Confiscation seines Ver mögens zu verhindern, ließ er von dem Notar deS ihm gehörigen OrteS ein Document anier^-< gen, in dem er selber des Majorates