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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 27 von 32
Datum: 12.03.1910
Umfang: 32
^ i- i vernichtenden Schlage seine ganze Welt mit allen ihren Zu kunftshoffnungen zertrümmert wurde. Nach einer ganzen Weile fuhr Leopold Schneider sich mit der Hand über seine mit Schweiß bedeckte Stirn. Dann wandte er sich, seine ganze Willenskrast aufbietend, der Fürstin zu, und sie mit einem bösen, feindlichen Blicke betrachtend, sagte er leise: „Ich kenne diesen Leopold Schneider, von dem Sie sprechen, genau genüge um zu wissen, daß er nicht der Mann danach ist, sich die Schlinge

um den Hals legen zu lassen, ohne sich zu wehren. Ich weiß, Sie schreiben nicht gern, Sie halten sich dazu lieber einen Sklaven, aber bei einer gewissen Gelegenheit haben Sie doch zwei Briefe geschrieben, von denen Leopold Schneider Kopien verfer tigt hat, während er die Originale sicher aufbewahrte. Sollte er jemals in die Notwendigkeit versetzt werden, vor einem Gerichts hof zu erscheinen, so würden diese beiden Briefe unbezahlbaren Stoff bieten für die Verteidigungsrede seines Rechtsanwalts so wohl

wie für das Sensationsbedürfnis der Tageszeitungen.' Leopold Schneider erhob sich, nahm mit einer tiefen, respekt- oollen Verbeugung von Frau von Bellard Abschied und entfernte sich, von dem Abbe Dubois gefolgt, der zu seiner großen Qual darauf bestand, ihn bis zum Stadtbahnhof zu begleiten. Durch die Gegenwart der Frau von- Bellard nicht mehr geniert, sprach oer Abb« mit großem Enthusiasmus von dem glücklichen Er eignis der bevorstehenden Heirat und überhäufte Leopold mit Glückwünschen zu derselben. Eine ganze Viertelstunde

Beleuchtung. Mit einemmal flammte es über den Hügeln auf, und dem in die Kissen seines Waggons zurückgelehnten Leopold erschien es, als wüte in der Richtung nach Cormeilles zu eine Feuersbrunst, n welcher sein Traum von Liebe und Glück und Reichtum er barmungslos zu Asche verbrannte. Er bereute seine Flucht von gestern Abend jetzt schwer und bitter. „Wäre ich gestern mit Adele zusammengeblieben,' dachte er, .so würde sie mir sicherlich von der Fürstin Rabulof erzählt haben. Ich hätte die Konsequenzen

, was mich glauben läßt, daß er ein Abenteurer sei', entgegnete die Gefragte, zon welcher Antwort Frau von Bellard wenig befriedigt war. 12. Fräulein Guerber promenierte am Bormittag des nächsten Tages nach dem Frühstück allein auf der Terrasse. Das Wetter war ungewöhnlich milde, so daß sie ohne Kopfbedeckung, ihren weißseidenen Sonnenschirm über sich ausgebreitet, um sich gegen die Sonne zu schützen, die schöne Luft genoß. Leopold Schneider hatte sich als Prophet gezeigt, die Sonne schien und erlaubte

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 23.02.1896
Umfang: 16
gegen ihn bevorstehen. Der Knecht dreht sich halbseitig um, fixirt den Sprecher und sagt gelassen: „Wenn'S Dir so pressirt, na' lauf z' Fnaß! Lei limmst g'schwlnder außi und dersparst 's Trink geld!' „Uff!' lacht jetzt König Albert, und auch Kaiser Franz Josef beißt sich auf die Lippe. Aber Prinz Leopold läßt sich nicht so schnell abspeisen. „Nu, nu, friß mi nur net glei! Wirst «S wohl dtrwarten kinna mit'm Trinkgeld! Woaßt, z'letzt kimmt'S beschtl WaS moanst denn astn, wer mir drei san?' „OeS drei? O mei

in Dei'm G'wandl!' König Albert kichert feelenvergnügt; beinahe Ware er vor Lachen vom Wagen gefallen. „Ra ja, a Jagerg'wandl darf nöt schön seinl' „Bist Du lei a Jaager?' „Wollwoll! I schon i! Und no' epp'S dazua aal' ver sichert Prinz Leopold. »So, epp'S dazua oal Was denn nacha? Baldst a Jaager bist, hast astn no' a Mail dazu, bist astn a Reiß- jaager und Bauer z'gleich?' „Sell nöt! Aber a königlicher Prinz bin i nebenbei!' .WoS! « Prinz! Daß i nöt lach'! Mi stimmst fei nöt, Brüaderll' Und gelassen

. „Aber lieber Freund! Die verschabten Lederhosen machen die Sache nicht auS I Schau Er nur her: Ich bin z. B. der König von Sachsen!' „So? WaS D' nöt sagst I DöS is' guat! Hiazt iS' Der aa wer! Und glei' a Kini! Na, guat' Nacht! Hiazt lausen Prinzen und Kini in der kurzen Wichs auf der Landstraßen umanander, und bal' s' hoam lemman, san s' nix!, „Die Herren lachen sich schier krumm; sie müssen sich mit den Händen festklammern, um nicht von den Kohlen säcken herabzufallen. Und Prinz Leopold und König Albert

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