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Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 47 von 79

Hedwig (abwehrend und doch verlangend) Leonhard — nicht — nicht — Macht schwache Versuche sich seiner Umarmung und Küsse zu erwehren). Leonhard (voll seliger, jubelnder Liebe, weich und innig) Hedwig Hedwig Du? — — Du! Das Märchen ist schlecht! — Es gibt ein Glück, das keine Gren^ zen kennt — keine — keine — Glaubst Du's, Hedwig ? — „glaubst Du's? Hedwig sinnig die Arme um ihn schlingend) Ja, ich glaub' es. Leonhard. Du Süße Du Liebe — Hedwig. Leonhard Leonhard. Was Du für schöne Augen hast

— für schöne Augen — und für ein seidenweiches Haar. — Und wie süß es duf tet. — Und Dein ganzes Wesen — so lind wie die warme 'Lenzlusi — und dein Mund — Dem Mund — Ach! — -Hedw.g süße, süße Hedwig. — Hedwig. Leonhard— lieber Leonhard — Leonhard. Ob Du mich so lieb hast, wie ich Dich? — Hedwig. Mehr «4 — ■— mehr — / Leonhard. Du! — — Du! mein Glück —

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 41 von 79

—40 — Helene. Das thut nichts. — Danke — danke. — Und nun das Märchen. Leonhard. Lassen Sie uns erst aus das Wohs meiner Schwester anstoßen. Hedwig. Ihre Gesundheit. Leonhard. Nickt so, Fräulein Hedwig. Beim Anstoßen muß man sich in die Augen sehen. So — (sehen sich beide lange innig in die Augen) Aus das Wohl meiner sieden Schwester und auf alles, was wir sieben. Helene. (Während sie trinken) Wie sieb Ihr seid! Gebt mir Eure Hände. (Leonhard zu ihrer Rechten, Hedwig zur Linken). Leonhard

. Bist Du nun mit uns zufrieden ? Helene. Schließt den Kreis (Leonhard und Hedwig geben sich die noch freien Hände). Werdet Ihr mich auch immer festhalten, daß uns niemand trennt ? Leonhard. Sei ruhig Helene. Wir werden dich bald emhorziehen und hinausführen ins Freie, über Flur und Au, und der Lenz soll feine BlütheN auf uns herabstreuen. Helene (wie im prophetischen Tone) Oder auf unsere Gräber. Leonhard. . Helene! — Siehst Du, da Du so trübe Gedanken-hast, kann ich Dir mein Märchen nun doch nicht vorlesen fassen.

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 50 von 79

49 — Baron. Später — später — Helene träumt unruhig. Leonhard. Märchenleclüre — nichts weiter. Bitte, komm auf Dein Zimmer. Die Sache duldet keinen Aufschub, keinen —, bitte, bitte. Baron. Was Du nur hast? Du bist ja so erregt, daß Du zitterst. Leonhard. Ich werde Dir alles erklären. Komm nur, Vater, komm! Baron. So erkläre Dich doch, ich höre. — Leonhard. Das läßt sich nicht so kurzer Hand sagen. Komm nur, kommt Helene könnte uns hören. Baron. Also hier —- (will auf die Thür links Zugehen

). Leonhard. Nein Papa — nicht hier — es muß durchaus auf Deinem Zimmer fein; bitte, bitte — Baron. Und Helene —? Leonhard. Sei ohne Sorge. Hedwig ist um die Wärterin ge gangen. < Baron. War sie denn hier? Leonhard. Ja — ja — komm nur, komm und höre mich, und Du wirst mein Drängen verstehen (ihn mit sich ziehend, rechts ab).

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 77 von 79

76 blick klingt von der Orgel des Kirchleins ein feierlicher Weih nachtschoral durch die Mitte der heiligen Nacht Über das Wasser herüber). Hedwig sitzt im Schisslein und faltet an dächtig ihre Hände- Das Mondlicht fluthet voll herab). Leonhard. Ems von uns beiden muß weg. Ich bin der Schuldige. Es sei! (Schießt sich in die Brust und fällt rücklings auf das Ge länder, das sein Oberkörper herab hängt. Die rechte Hand umklammert drs rauchende Waffe). Hedwig (aufspringend und besinnungslos m's

Wasser laufend) Leonhard! Leonhard! Leonhard! Aiiderl (springt auf und will sie fangen, dabei entfällt ihm das Ruder, das Boot dreht sich im Kreis-. Hedwig! Um Gottes willen! Hedwig! Hedwig! (springt ihr entschlossen nach und ringt mit den Wellen) Hedìvrg! Hilfe! Hilfe! Hilfe! (verschwindet, des Schwimmens unkundig, Zeitweilig unter dem Wasserspiegel, so oft er emportaucht ruft er) : Hedwrg! Hilfe! ■ Baron (in ber Balkonthür erscheinend und sich auf Leonhard werfend) : Leonhard —! Leonhard —! Helene

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 32 von 79

— 31 9. Scene. Leonhard (ein blühender, eleganter, junger Mann, anfangs der Zwanziger Jahre, m einem kleidsamen JagbanZug, angenehme Sprache und zwanglose, weltmännische Manieren, ohne geckenhaft zu sein, von links eintretend). Guten Abeich, Fräulein Hedwig. Störe ich? Hedwig. Guten Abend, Herr Leonhard. Sie stören durchaus nicht. Leonhard. Guten Abend, Andreas. — O Weh — Vorbereitun gen 311m ChriWaum — da komm ich Wohl sehr ungelegen. Hedwig. Ganz und gar nicht, Herr Baron. Leonhard. Der Vater

ist nämlich in die Stadt heremgefahren, um Verschiedenes zu besorgen, während ich aus der Jagd war. Hedwig. Das Costum kleidet Sie sehr gut. Lassen Sie sich ein mal von allen Seiten ansehen. Leonhard (sich auf dem Absatz herumbrehend). Bitte. Wenn ich gewußt hätte, daß Ihnen Nimrode so gefallen, würde ich nie anders vor Ihnen erschienen sein, wenn ich auch sonst gerade kein Nimrod bin Hedwig. Also nur Pure Verkleidung? Leonhard. Gewissermaßen ja — ich bin eigentlich kein Freund der Jagd, aber ich liebe

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 33 von 79

Hedwig. Sehr grimmig sehen Sic wirklich nicht aus. Leonhard. Nicht? Sehr nett, daß Sie bas sinden. Witts auch gar nicht sein und gegen Damen schon gar nicht, besonders wenn sie so friedlich und allerliebst ausschen, wie Sie, J-räutein Hedw ia. Ander! (etwas unwirsch). Sie kann aber recht grimmig sein, wenn ihr was net paßr. Leonhard. Das möcht ich einntaf mitansehen. (Mit aufgehobenen Händen) Bitte, liebes Z-raute in, sehen Sie doch einmal ein wenig grimmig aus — nur ein klein wenig

, sonst kann ichs dem Andreas nicht glauben. Ander!. O ja — sie kann' s ganz gilt, wenn man nicht gleich macht, was sie Witt. Leonhard. Na also, sehen Sie, Fräulein Hedwig, da hilft kein Leugnen. f . 1 Hedwig. Er wusste nämlich nicht Bärenführer — spielen, und da zeigte ich ihm den Herrn und Meister, und darum är gert er sich jetzt. Leonhard. Was? Sie haben Bärensührer gespielt? Hedwig. ’ ' Weil er immer so brummig ist. Leonhard. Bärenführer — nicht schlecht. Da war der Andreas natürlich ^der Bär

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Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft

Jahr:

1843

Beiträge zur Geognosie von Tyrol : Skizzen auf einer Reise durch Sachsen, Bayern, Salzkammergut, Salzburg, Tyrol, Östreich

Seite 379 von 383

Autor: Petzoldt, Alexander / von Alexander Petzholdt

Umfang: XII, 372 S. : Ill.

Verlag: Weber

Schlagwort: g.Deutschland ; s.Geologie g.Österreich ; s.Geologie g.Tirol ; s.Geologie

Signatur: 2.816

Intern-ID: 189358

Kalkstein; S eli ich tun g desselben im Abteitnale. S. Kalkstein mit Petrefacten im Abteithalc. Kalkstein ; Zerklüftung desselben auf den Kalkalpen. 81 f. Kirche 7 Franciskaner -, in Innsbruck. 345 f. Kloster St. Petri in Salzburg ; dessen mineralogische Sammlung. 55 f. Kohlen (Braunkohlen) bei Häring. 346 f. Königssee. S. Bartholomäus-See. Kreidelager mit Petrefacten am Wolfgang-See. 39 f. Kunststrasse im Pass Klamm. 85 f. Kurretsch - Händler in St. Leonhard. 145 f. Lago maggiore. 255 f. Lago

di Garda. S. Gardasee. Lago di Como, S. Coinersee. Langkofi auf der Scissor - Alpe. 159 f. Laste. 227 f. Lavis. 209 f. Lend. 84 f. Leonhard (St.). 140. Lienz. 132. Linz. 23 f. Luganer-See. 255 f. Madatsch - Gletscher im Trafoi-Thaïe. 269 f. Magnesia, kohlensaure, ein Bestandteil fast allen Kalkes Tyrol*. 238 f, Mailand. 253 f. Malnitzer-Tauern. 8. Nassfelder-Tauern. Malnitzer-Thal. 129 f. Marmorbriiche am Untersberge bei Salzburg. 86 f. Mädchen, schöne, von Tergine. 216 f. Melapliyr : bei Cembra, A12

f. ; mit Grauwacke bei Colfosco, 151 f. ; im Duron-Thale, 181 f. ; im Planerischen Grunde, 1 f. ; io der Pu fier Schlucht, 168 f. ; in der SaUaria-Schluclit, 166 f. ; auf der Seisser- Alpe, 175 f. ; von St. Leonhard, 140 f. Melaphyr ; Antheil desselben an der Dolomitbildung. 231 f. Melapliyr von St. Leonhard hat mit dem Magnesiagehalt des dortigen Kalkes nichts zu schaffen. S. Melaphyr von St. Leonhard. Bf erat), 334. Meteorsteine in denn Wiener Hofinineralienkabinete. 354. Mirieralienkabinel

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 40 von 79

— 39 — doch einmal so gewesen sein — und gerade das mackt ne — so schön und stimmungsvoll. Leonhard. Nun, das meine ist so erfunden, daß es sich wirklich so zugetragen haben könnte. Wenn Du Dir ein klein wenig Mühe giebst, wirst Du's glauben können. Hedwig. Wollen Sie nicht zuerst wieder die Medicin ein- nehmen. Es ist gleich 7 Uhr. Leonhard. O weh! dann ist es bald Zeit zum Aufbruch. Diese kurze, schöne Stunde ist wie ein linder Lenzhauch zerron nen und die Rothwendigteit des Abschiedes greift

mit rau her Hand in das traute, schöne Märchenland, das uns Hedwig hergezaubert hat. Wie schade — Hedwig (hat inzwischen einen Löffel mit Medicin gefüllt und beugt sich Uber die Kranke, die sich halb aufrichtet). So — Leonhard (entzückt die Gruppe betrachtend). Ein reizender Vorwurf für ein Gemälde. — Die blühende Hoffnung über den Glauben gebeugt! Helene. Und dicht daneben die Liebe. Leonhard (entzückt die Hände aus die Brust drückend). ©ic Liebe — Schwester! — Hedwig! Helene. Was zittern Sie, Hedwig

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 48 von 79

47 Helene (träumend). Da war es da — das Gl ück — (Die Liebenden fuhren erschrocken auf). Leonhard (Hedwig bei der Hand fassend und etwas nach rückwärts ziehend). Nichts — nichts. — Sie träumt nur vom Glück im Märchen. (Sie umarmen sich) Wir sieben es und halten es in unseren Armen. Helene. Da da husch? husch! geht es hin — wie ein MorgensonnMstrahs — aus thauiger Flur — und füfet — die Blumen wach — Leonhard. (Hedwig in heißer Umarmung gegen die Thür links hin drängend

). Daß wir sie nicht wecken — komm — komm? Hedwig. ,Bleib? Leonhard? Bleib — Leonhard. Daß wir sie nicht wecken und ihr Glück der scheuchen— (taumeln in heißer Umarmung gegen die Thür und ver schwinden so). 2. S c e u c. Helene (träumt nun das ganze Märchen durch, läßt aber nur die markantesten Stellen von entsprechendem Mienenspiel be gleitet, laut werden). Und es war nickt anders, als ob die Hütte zum Mär chenheim des Glückes geworden wäre — und sie war es auch — und alles freute fick— d.e Bäume — die Kohlen meiler

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 46 von 79

Leben erwecken. — (Helene ist inzwischen ruhig eingeschlummert und ein seliges Lächeln Verklärt ihre abgehärmten, kindlichen Züge). Hedwig. (Vom Inhalt ergriffen, tief aufathmend) Ein wunderschönes Märlein — wunderschön. Leonhard (gleich ihr mit ganz gedämpfter Stimme) Wie mich das freut. Lassen Sie mich zum Dank, daß. Sie es so schön vorgetragen, Ihre liebe Hand küssen. Hedwig. Herr Leonhard — (da er ihre Hand immer wieder küßt) nicht — nicht Herr Leonhard. Leonhard. Und den lieben, süßen Mund dazu —

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 34 von 79

- 33 — Ändert. Da müßt auch ich einverstanden sein, aber ich Hab gar keine Lust einen Narren abzugeben. Leonhard. Wer wird denn das gleich so ernst nehmen? Wenn Sie wollen, Fräulein Hedwig, sp'el ich den Bären. Hedwig. Wenn der Anders nicht mitthut, Macht es keinen Shaß. Sie stnd viel zu gelenkig, einen Bären zu spielen. Dazu haßt nur unser brummiger, lieber, guter Anders. Gelt Anders, Du, — Du — A nd er! lindem er ihre Zärtlichkeiten mit einer unbeholfenen Körper wendung schonungslos abwehrt

) Kindereien —. Hedwig. Du ( — geh Du! Leonhard (betrachtet mit einem gewissen Unbehagen Hedwig's Schäke reien, dann, wie um sie abzulenken). Allerliebst, was Sie da gemacht haben. Die rothen Wollsäden der Christbaum-Anhängsel werden sich auf dem satten Grün des TaNnenbaumes wunderschön aus nehmen. Und hier wieder — - die schönen rothwangigen AMelk Ganz ihr Ebenbild! Aslerliebst! Allerliebst! Hedwig. Ja. mich fangt es selbst an zu freuen. 10. Seen e. Brigitta. Ich küß' die Hand, Herr Baron. - - Leonhard

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 36 von 79

— 35 Brigitta. Geh nur, Wickerl, zieh Dich g'schwind an. Leonhard. Bitte. Fräulem Hedwig, machen Sie doch keine Um stände und bleiben Sie, wie Sie sind, damit Sie meine arme Schwester auch einmal in Ihrer reizenden, intimen Häuslichkeit sieht. Ich habe einen geschloffenen Wagen und einen Damenpelz mit. Ein einfaches Tuch, um Ihr griMMiges Köpfchen zu schützen, genügt. Brigitta. Da hast — da hast — geh nur, datz Du zum Christ baum wieder da bist. Hedwig. Also adieu, adieu! — Adieu Brummbär

, adieu! Ander!. Adieu! Komm bald. (Hedwig, Leonhard und Brigitta links ab; Andreas rückt unruhig auf seinem Platz hin und her, gehl dann rasch an 's Erker fenster und von da zum andern, drückt sich dicht an die Wand, um das Fenster mit dem Blick zu durchqueren und den in der Hohe des Vorhangs gedachten Wagen Leonhard sehen zu können. Dabei macht er ängstliche, nervöse Bewegungen «it den Händen). In einem so engen Wagen — grab fetzt — m dieser Stim mung — in dieser Stimmung — Wenn ich mein Glück

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 39 von 79

ich eines hören, das einen traurigen Aus gang hat und dennock nicht verstimmt. — Wißt Ihr— so eines, das in gleicher Weise Schmerz und Freude erregt. Leonhard. Da Mir so hübsch unter uns, und uns niemand zu hört, werde ick Fräulein Hedwig bitten, Dir ein Weih- nachtsmärlein dorzusesen, das ich eigens für Dich ge macht und so recht Deinem Geschmack und der Stimmung des heutigen Abends angcpaßt habe. Helene. Du hast mir ein Märchen geschrieben? — ganz eigens für mich?.— Das ist lieb von Dir, Leonhard

— nur schade — ldas ich es nicht tu erde glauben können. Leonhard. ^ Aber Helene — die Märchen sind eben doch alle bloß Märchen und schon durch ihren übernatürlichen, wunder baren Inhalt unglaubwürdig. Helene. Das schon — aber man denkt doch immer, es konnte

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 35 von 79

— 34 — mir die Freiheit genommen, Sie zu so vorgerückter Stunde zu stören. Brigitta. O bitte — bitte — ich Hab mir gleich gedacht, daß . Herr Baron die Ehre haben hier zu sein. Wie ich nämlich vom Brunnen kommen bin, war -ich so frei Ihre gütige An-^ Wesenheit im Vorhaus Zu riechen. Hedwig. Brigitta meint Ihr Parsum. Leonhard. Ja so. Wenn es Ihnen Freà macht, werde ich mir einmal erlauben Ihnen ein Fläschchen für Ihre Wäsche — Brigitta. O — bitte — das möchte sich für unser eins nicht schicken

. Leonhard. Warum nicht gar. Ich halte mich auch nicht an das, tetti sich schickt. Ich liebe einmal Parsum und bediene mich dessen _ schrankenlos, obs nun den andern Leuten gefallt àr.Nicht. — Nun muß ich Sie aber um etwas bitten. Bon der Jagd heim gekommen, fand ich Helene so unruhig und nervös — der Vater war nicht zu Hause — daß ich sie nicht zu beruhigen vermochte, bis ick, ihr versprach, Fräu lein Hedivig auf ein kleines Stündchen zu ihr zu bitten. Hedwig. Herzlickxgern, Herr Baron. Leonhard

Bücher

Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 49 von 79

nichts — die Bäu me — mit den gefrorenen Thränen in den sangen Bärten (wälzt den Kopf unruhig hin und her) nicht l — nicht eingraben! nicht emgraben! (stöhnt einige Male schwer auf und liegt dann eine Weile regungslos da, bis endlich wieder allmählich ein Lächeln über ihre Züge huscht). Da giengen sie m den Wasd'— der Jägersmann und das Glück — und die Sonne — und sre ätzten sich in's Moos- Hedwig. (mit halb unterdrückter fliegender Stimme). Leonhard Helene. Hub küßten und kosten sich,— Hedw

ig (mit weicher, voller Bruststimme). Leonhard — * Helene. Daß die Bäume roth wurden — und die Sonne nicht untergehen — nicht untergehen — die Nacht — der Tod — 3. ©een e. Varort. (tritt langsam ein und nähert sich aus den Fußspitzen derKranken) Helene. Er schließt ihr die Augen — ach- — ach? Baron Halblaut, um den Traum zu verscheuchen, ohne sie zu wecken) Helene! Helene. Sie stirbt! — sie stirbt! i Baron (etwas lauter) Helene —Helene. Helene (wendet mit einem schweren Seufzer den Kopf zur Seite

). 4. @ c e n c. Leonhard (welcher beim ersten lauter gesprochenen Wort des Barons für einen Moment sichtbar wurde, kommt nun aufgeregt auf die Scene, die Thür hinter sich nur halb schließend). Vater — ich habe Dir etwas sehr Ernstes und Wich tiges mitzutbeilen, das keinen Ausschub zuläßt.

Bücher

Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1897

Autor: Jenny, Rudolf Christoph / von Rudolf Christoph Jenny

Seite 42 von 79

— 41 Helene. Las; wtcf), Leonhard. Es ist mir zuweilen eine Wonne — den Gedanken an mein Grab zu denken. . Leonhard. Schwester — Hebe Schwester. Helene! Lesen — bitte Ê-CJ, He leite. lesen — Leonhard. Hier, Fräulein Hedwig. Hedwig (nimmt das Manuskript in Empfang und liest mit immer steigendem Interesse. Ab und zu einen kurzen Blick auf die Kranke werfend, dämpft sie gegen das Ende hin, wenn Helene wiederholt die müden Augen öffnend und schließend, in einen leichten Schlummer versinkt

Bücher

Jahr:

1896

Nordosttirol: Zillertaler Alpen. Nordwest-Tirol: Brennerbahn, Ötzthaler Alpen. Südwest-Tirol. Südost-Tirol: Pusterthal und Dolomiten

Seite 154 von 282

Autor: Baedeker, Karl / von K. Baedeker

Umfang: XXII S., S. [187] - 420 : Kt.. - 27. Aufl.

Verlag: Baedeker

Anmerkungen: Aus: Baedeker, Karl: Südbayern, Tirol und Salzburg, Ober- und Nieder-Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain

Signatur: I A-4.279

Intern-ID: 143636

und von schöngeformten Porphyrbergen umgeben. Am Fuß des Berges (25 Min.) r. die Förster Bfnuerei^ 5 Min, weiter i. Schloß Forst ('S. 321): hier über die Etsch nach (40 Min.) 129km Meran (305m), s. S. 316. 5.1, Das Passeierthal. Yergl. Karten S. 5,96', 276. Von Meran nach St Leonhard 5, von da über den laufen. nach. Sterling (5. 287) 7 St. Von Meran über St. Leonhard nach Moos 7 St., von da (mit. Führer) über das TimmeJsjoch nach Sölden, im Ötzthal (S. 287) 9 St, Die Erinnerungen an Andreas

), in der er am. 28. Jan, 1810 gefangen wurde, mit Denk tafel der AVS. Meran, St. weiter der Sandhof (638m j "Whs.). Hofers Geburtshaus (1767)., jetzt von. dar Tiroler Adelsgenossen schaft angekauft, mit verschiedenen Erinnerungen an ihn; daneben die 1867 erbaute Hoferkapelle. Über (Ya St.) St. Leonhard (688m; *Gasth. zum Strobl , Z. 50 kr.; m Bmbwiri; Theiß , gelobt), Hauptort des Thals, auf grünem Hügel die Trümmer der Jaufenburg (Aussicht). Den Kirchhof er stürmten 18W tiroler Bauern und. verjagten die Franzosen

. Pässe (Führer Matth. Scfnzienbacfter in Rifßan, Jos. 1Wandler, Alois Osttly Igu, Pixner^ Fine. Schweigt in St. Leonhard, Beb. Pfitmher !b Schönau, J'ök, Gmdntr in. Moos, Seb. Pixmr In Pfelders). Über 'den laufen nach Sterling 7*/* St., Saumpfad, Führer (4 fl. 20 kr.) angenehm,. Pferd nicht ratsam. In dem ö. mündenden Wciltenthal hinan (.Rückblick auf die Glet scher des Pfelderthals) ?.am (2 1 / 1 St.) Dörfchen Walten (1263m ; dürft. Whs..)., dann stell und .mühsam, auf gepflasterte® Wege

Bücher

Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1845

Andreas Hofer : Trauerspiel in fünf Abtheilungen

Seite 158 von 170

Autor: Gärtner, Wilhelm / von Wilhelm Gärtner

Verlag: Teubner

Umfang: 156 S. : Ill.

145 Gertrude. Franz, sprich ihm in das Herz, was er noch sinnt, red's ihm heraus. (Geht im die Hütte.) §)ßftv„ DaS nahe Kalch und Walten, Rabenstein, Mareit sind frei noch von Besatzung. LaLurner. Da unten gibt'S Nichts mehr zu retten, die letzten Schüsse rhaten wir zu Meran, jetzt ist es Zeit, du denkst an dich. Ho ser. Um Mitternacht ein Ueberfall vom Jansen, dann schließt sich Leonhard, Martin, Saltaus an; war' Rassel nur aus Leonhard schon da; sie müssen es in Paffeà wissen, daß ich komme

Signatur: 1.920

Intern-ID: 186415

Bücher

Kategorie:

Geschichte

Jahr:

[1845]

Geschichte Andreas Hofer's, Sandwirths aus Passeyr, Oberanführers der Tyroler im Kriege von 1809 ; Bd. 1

Seite 402 von 449

Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]

Umfang: VI, 433 S.. - 2., durchaus umgearb. und sehr verm. Aufl.

Verlag: Brockhaus

Schlagwort: p.Hofer, Andreas

Signatur: II 101.622/1

Intern-ID: 274556

394 taillon Franzosen über den Saufen nach S. Leonhard in Paffeyr marschirt sei, diese waren gänzlich alldort eingeschloffen, geschlagen und hatten den 23. eapitulirt. Diese wurden also den 24. nach S. Martin und dem Schloß Tyrol Iransporkirt. Den 24. in der Frühe wurde auch der Donai zu mir in Arrest gebracht, welcher mich mit diesen Worten tröstete und ermunterte: „Bruder, sei getrost; läßt uns der Sandwirth todtschießen, so sterben wir. unschuldig für das Vaterland. Auch die Geschichte

, und .was ich bei mir hatte, sammt allen Schriften abgmommm haben. Der Donai griff in seinen Stiefel und zog eine Hand voll Geld heraus, welches mehr denn 10 Fl. gewesen sein muffen. Ich rüste darauf der Wacht und bekam für Geld sogleich Wein und Etwas zu essen. Gegend Abend kam ein Haufe Bauern mit zwei Sterzinger Arrestanten, einen dritten hatten sie in S. Leonhard todtgeschoffen; diese sagten, nun haben wir die zum Tode Verurtheilten. Jetzt wollen wir sie hinausführen und todt- schießen Donai hörte auch dieses und sagte

sollten, kam ein Mann, der sagte: „Bis ein neuer Befehl kommt, sollen diese Ge fangenen (auf uns deutend) nicht erschossen werden! Es war nun Abend, das französische Lager in S. Leonhard vermehrte sich immer, die Bauern wurden muthlos, die Wächter kamen zu uns, baten uns um Verzeihung und in diesem unerwarteten Augenblick warm wir Gefangene gänzlich frei. — Den 25. begaben wir uns nach Meran, wo uns der brave Kaufmann Schweig! gütigst aufnahm und mir vom commandicenden Herrn General Baraguay

Bücher

Kategorie:

Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft

Jahr:

1843

Beiträge zur Geognosie von Tyrol : Skizzen auf einer Reise durch Sachsen, Bayern, Salzkammergut, Salzburg, Tyrol, Östreich

Seite 148 von 383

Autor: Petzoldt, Alexander / von Alexander Petzholdt

Umfang: XII, 372 S. : Ill.

Verlag: Weber

Schlagwort: g.Deutschland ; s.Geologie g.Österreich ; s.Geologie g.Tirol ; s.Geologie

Signatur: 2.816

Intern-ID: 189358

▼ölig Verschwinden, die selbst wiederum, je weiter wir im Thaie Aufstiegen, immer mehr und mehr überhand nahm , so dass wir aufs Aeusserste gefasst waren. Und in der Thal, nachdem wir am linken Ufer des Gaderbaches, unmittelbar an der Einmündung des Campillbaches in denselben, an einer mächtigen Felswand eine Beugung der Schichten des Kalk steins beobachtet halten, die alles bisher Gesehene überflügel te, so trafen wir dennoch später, i Stunde unterhalb St. Leonhard an der rechten Seile

des Gaderbaches, auf Schich- tenstorongen, welche die eben genannten als Kinderspiel er scheinen Heise!. Beistehender Holzschnitt bringt die Skizze einer solchen 40Fass loch gebogenen Schichi ries Kalkes un ter St. Leonhard zur Ansicht, wobei man nicht übersehen mog®, dass sie sich auf unserer Zeichnung ausser dem Zu sammenhänge mit dein umgehenden eben so gebogenen Ge steine laFstelfiL Ei machten sich die Verwerfungen, Auf richtungen, Beugungen und Verdrehungen dieses Kalkes schon von weite» kenntlich

Bücher

Kategorie:

Geschichte

Jahr:

(1841)

Andreas Hofer und der Freiheitskampf in Tyrol 1809 ; 1

Seite 60 von 280

Autor: Becker Wilhelm Gottfried / Erm. Verf.: Wilhelm Gottfried Becker

Umfang: XVI, 255 S. : 9 Stahlstichen

Verlag: Teubner