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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 14.07.1897
Umfang: 10
und würden von ihm nur seines Prcstiges wegen abgegeben. Wie dem auch immer sein möge, der neueste Artikel der „Hamburger Nachr.' enthält viel bittere Wahrheiten sür die Preußenseuchler. Es heißt darin: „Es ist peinlich, sagen zu müssen, dass in Eger wie in Leipzig österreichische Redner die Rücksichten, die ein Oesterreicher — seine politische Richtung mag welche immer sein und er mag sich wo immer befinden — der Dynastie und dem Vaterlande schuldet, außer Acht gelassen haben. Wenn auf dem alldeutschen Verbandstage in Leipzig

Weise reflectiert worden sein soll. In den Zeitungsberichten findet sich nichts davon erwähnt. Wir wollen daher annehmen, dass diese Behauptung nicht zutrifft. Sollte aber wirklich eine derartige Un- gebür in Leipzig begangen worden sein, dann wird man uns zugeben, dass kein Wort stark genug wäre, das Geschehene zu verurtyeilen. Es ist ohnehin schon schlimm genug, dass Deutsche aus Oesterreich sich in Leipzig so weit vergessen haben, eine Intervention des deutschen Reiches in österreichischen

zu denuncieren, ist so ziemlich das Gegentheil dessen, was Fürst Bismarck den Deutsch- Oesterreichern empfohlen hat. Dass Deutsche aus Oesterreich in Leipzig die be denklichen Reden gehalten haben, stellt einen großen Unfug dar, vielleicht aber ist es nicht minder ein solcher, dass man sie dabei gewähren ließ. Abgesehen von socialdemokratischen Versammlungen, würde in Oesterreich in jeder Wählerversammlung, in jedem poli tischen Verein ein Versuch, innere Fragen eines Nach barstaates in gehässiger Weise

zu discutieren, sofort die energischeste Zurückweisung finden. Es ist sehr zu be dauern, dass man in Leipzig nicht die gleiche Zurück haltung beobachtet hat. Der Sache, der man damit dienen will, leistet man dadurch eher einen schlechten als einen guten Dienst. Man bringt die Deutschen in Oesterreich in ein schiefes Licht, wenn man den Glauben erweckt, als gebe es unter ihnen eine auch nur halb wegs nennenswerte Gruppe, die nicht dynastisch, kaiser- und reichstreu bis ins Mark der Knochen sei. Oester reich

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