Volkswirtschaft. EvrrNchLsvrrng in Leipzig. München, 11. .September. Wer in den letzten Jahren mit «mstnerksamem Blick die Entwicklung der Leipziger Messe verfolgt hat, dem mutzte Kar werden, datz diese t» so rasendem Anstieg grob gewordene Einrichtung nicht in twm bisherigen Tempo weiter wachsen konnte. Wir sahen, wie in verhältnismäßig kurzer Zeit Ul den Mustern der Kurz- und Galanteriewaren, die im wesentlichen den früheren Messen den Stempel aufdrückten, kunstgewerbliche Erzeugnisse kamen
, wie sich das Buchgewerbe rührte und ein« Sondermeffe einrichtete, wir hörten von der Errichtung einer Filnnnesse, von hygienischen Ausstellungen, von rmrr technischen und Banmesse, kurz von einer solchen Ueb erfülle von verschiedenen Meßzweigen, datz man nach Gewerbeg"'npen, die nicht nach Leipzig drängten, tatsächlich suchen mutzte. Das Leipziger Metzamt machte begreiflicherweise keinerlei Anstalten, diesem Zustrom in den letzten Kriegs jahren in irgendeiner Weise einzudämmen. 2m Gegenteil, es rührte umso kräftiger
. Wenn es in dieser Richtung weiterginge, könnte Leipzig statt zu einer Empfehlung des deutschen Gewerbes eine Gefahr für den guten Ruf unserer Qualitätsware werden. Das gilt, um nur ein uns sehr nahe liegendes Beispiel auzUführen, in besonderem Matze für das Münchener Kunstgrwerbe, unter dessen Flagge sich auf der letzten Messe eine Kitschware breitmacht, gegen die unsere ernsten Kunstgewerbler Front machert müssen, wenn sie nicht selbst Schaden leiden wollen. Insbesondere wird über das Auftreten eines Verlegertums
der technischen Messe und der Baumesse zeigte, datz wir es bei den diesjährigen Herbstveranstaltungen mit künstli-b aufgeblähten und nicht aus der wirtschaftlich rn Aot- wendgkeft herausgercachse '.enVeranstaltungen zu Mubaben. Noch knnte sich durchsetze« und fand 6ef0nt>«* bei ausländischen Käufern reichen Beifall. ^ t m Die Gründe dafür, datz die Ungesunde« Derhältnisfe in Leipzig so rasch zu einer Messekrise führten, sind zwei fellos im we^ttlichen in unserer schlimmen Wirtschaftslage zu suchen. All
die klejnen Widerwärtigkeiten, die in den letzten Mönaten in jedem Betrieb zur Tagesordnung ten, traten in Leipzig gemeinsam in die Erscheinung. Sw Hütten aber nicht So erplosiv wirken können, wenn st« einen widerstandsfähigen, wohlorganisierten Körper vorgefunden hätten. Es mutz einmal zur Sprache gebracht werden, daß das Metzamtt und die Leidiger Einwohnerschaft ein gut Teil Schuld tragen, wenn die Mehrzahl der Meßbesucher in Miß stimmung die Metzstadt verlassen hat. Gewisse Kreise m Leipzig scheinen