ZK. 26 A«w»5 SeiteS Zie Holjktihtltt. Sensati«nt>Asm«il aus dem Fichtelgebirge »on Tchätzl«r»Pe»astut. »nbnen.) (Fortsetzung.) „Keiner glaubt Dir im Dorf/' versetzte die Alte, „nur ich. An dem Tod der Monika bist Du freilich unschuldig, das könnt' ich beweisen — wenn ich nur wollt'!' Vinzenz Lechner starrte die Alte plötzlich erschrocken an. „Du könntest das beweisen, Walburg?' stieß er hastig durch die Zähne. „Wie wär denn das möglich?' „Weil ich dabei war!' Lechner stieß ein kurzes
— wie Deine Schwester, die Monika g'storben ist!' Vinzmz Lechner that einen hörbaren Athemzug. „Dann — weißt Du ja auch, daß mir die Leut' Unrecht thun,' sagte er, „daß ich unschuldig bin an der Schuld, die sie mir aufladen.' Er sprach die Worte langsam, nicht etwa erleichtert. Der Ton, in welchem das alte Weib zu ihm sprach, war nicht darauf angethan, Hoffnungen m ihm zu er wecken. Da lag Etwas im Hintergrunde und weil der Bauer ahnte, was dieses sein konnte, so bangte ihm auch vor den nächsten Worten der Walburg
. Die Alte ließ abermals ein halblautes Kichern hören. „Unschuldig an dem Tod der Monika, ja, das bist Du schon,' sprach sie, „aber dafür bist Du um so schuldiger — an dem anderen!' Lechner erfaßte sie, zusammenfahrend, am Handgelenk. „Was — weißt Du davon?' „Alles!' nickte die Alte. „Wie Du das Kind in den Sumpf geschleudert —' Ein heiserer Ton, der aus Lechners Mund kam, unter brach sie. „Schweiß!' keuchte er. „Raunt es da nicht im Gebüsch? Wenn wieder Zeugen in der Nähe wären, wie damals, immer mehr
Zeugen?!' „Der Wind ist's, der Dich erschreckt, Bauer, sonst nichts. Soll ich Dir noch mehr erzählen von der da maligen Nackt?' „Nein, ich mag nichts mehr wissen; behalt es bei Dir!' fuhr er heftig auf. „Gut, Bauer, ich schweig' schon, wenn ich auch den Bauem morgen erzählen könnt, warum der Vinzenz Lechner sich trotz seinem Haß auf die Schloßherren zum Empfang drängt! Ich schweig schon! Du aber vergiß nicht, daß mem Franz'l seinerzeit die Marie heim führt —' Lechner gab keine Antwort mehr darauf
. Er schritt in dumpfem Brüten dem Gehöft zu. In einer großen Kammer, deren Fenster nach hinten hinaus gingen, brannte Licht. Walburg legte ihre Hand auf den Arm des Bauern und zischelte: „Bleib ein Bissel stehen, Lechner, und schau Dir das Paar an! Hat mein Franzl nicht Schneid, zehntausendmal mehr, als Dein blitzdummer Nazi?' Lechner blieb unwillkürlich stehen, frappiert von dem Bild, das sich seinen Blicken darbot. Er wie auch die Alte waren unhörbar auf dem weichen Grasboden näher gekommen