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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 24.11.1896
Umfang: 8
sie weitertrieben und wie die Holzrechtler, Männer und Frauen, über Baum stämme und Wurzelgestrüpp stürzten und selbst iu dieser Lage noch „ge stupst' wurden. Sehen wir uns nach Vincenz Lechner um. Als der allgemeine Angriff erfolgte und von allen Seiten wirres Geschrei ertönte, war er zunächst zu rückgewichen, dann aber blieb er trotzig steh«. „Was können sie mir anhaben?' Ich habc den Krieg mitgemacht — l!»9 — Sechsundsechzig und Siebzig! Die Bayern werden nicht ihre eigcncn Lands- lcute uicdcrstechcn

auf. Da stürzte Viuceuz Lechner hinzu und rief: „Dn selber bist ein ehrvergessener Lump, lass den Burschen los!' Er hatte iu dem Soldaten den Franz erkannt. Dieser bemerkte erst jetzt den Lechner. Sofort ließ er von dem jün geren Holzrechtler ab, welcher sich eiligst in Sicherheit brachte, und wendete sich Lechner zn. „Dich habe ich schyn die ganze Zeit her gesucht!' keuchte er mit ver zerrtem Geficht. „Jetzt ist cs Zcit, dass wir abrechnen!' „Was willst Dn von mir. Du Schuft!' antwortete ihm dcr Bauer

den Arm. In demselben Augenblicke drang ihm das spitze Eisen unterhalb dcr Achselhöhle cin. Vincenz Lechner stieß einen dumpfen, aber weithin vernehmbaren Schrei aus. „Jetzt — ist es — aus!' kam es dann nnr noch gebrochen über seine Lippen. Franz sprang mit den, Gewehr zurück. Vielleicht kam er erst jetzt in diesem Augenblicke so eigentlich recht zum vollen Bewusstsein, was er gethan hatte. Er warf einen stieren Blick auf den am Boden Liegenden. Aber schon

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 20.09.1893
Umfang: 12
abliefere, den gottlosen Lechner Leonhard.' Die Annerl kreischte hell auf und wurde dann gleich dar nach feuerroth, als ob sie etwaS GeheimnißvolleS verrathen habe. — „Aber daS ist ja rein unmöglich, Onkel, der Leonhard ... der Lechner!' »Ja, man sollt'S nit glauben, wie gutartig der sich ge- habt, doch das weiß ich besser. Na, heut' Nachts werd'n wir ihm die Fährte abschneiden. Ich selber geh' 'nauf zu der schwarzen Wand und Du' — er wendete sich hiebei an den Försterjungen — „wart'st unten

so vor, als müßten iie gewaltsam die Heiterkeit niederdrücken, wenn er über seine und des tölpelhaften Forstjungen verunglückten, resultatlosen Expeditionen in seiner brummigen abgerissenen Redeweise zu Hause Bericht erstattete. DaS heißt, ganz resultatlos waren die Nachforschungen doch nicht geblieben. Sie hatten Spuren aufgefunden, aus denen hervorging, daß der Lechner nicht allein am Wilddiebstahle betheiligt war; er hatte Compagnons, daS Geschäft slorirte derart, daß er ei allein nicht mehr ver sehen konnte

, er war sozusagen Wilderer en Ai-os. Und zu erwischen war er absolut nicht. Der Förster war somit kein Freund des ParlamentierenS, mit Wildsrev:ern schon gar nicht, und bisher war er diesen nur mit der schußbereiten Büchse enigegengetreten, aber beim Lechner — er wußte selbst nicht recht, aus welchem Grunde — dzchte er on diplomatische Verhandlungen. Wenn man ihn dazu veranlassen könnte, der Angeber fener Complicen zu werden, dann ging er selber straffrei aus und die leidige Affaire wäre am einfachsten aus ter

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 16.12.1897
Umfang: 10
durchgeführten Scdwurgerichtsverhandlung führte der k. k. LandeSgerichtSrath Dr. Bergmeister den Borsitz, die Anklage vertrat k. k. StaatSanwalt Prati und die Vertheidigung hat Dr. Baron Sternbach übernommen. Auf der Anklagebank erscheint Anton Lechner, 42 Jahre alt, ledig, Maurer aus Schwaz, bereits 19mal wegen Diebstahls, darunter 2mal wegeit GewohnheitS- diebstahls abgestraft, abermals dieses Deliktes ange klagt. Derselbe kam'Mitte September d. I. aus der Sfrafanstalt Snben, wo er eine 4jährige schwere

seines Quartiergevers Alois Brandauer gieng, entnahm er aus der in einer Weste verwahrten Brieftasche des selben 4 Banknoten a >0 fl., mit welchem Betrage er am 18. October nach Innsbruck fuhr. Hier kleidete er sich ganz neu und zechte in verschiedenen Wirts häusern herum. Brandaner merkte erst am Abend des 18. Oktober den Diebstahl und hatte den Verdacht sosort auf Lechner, der denn auch, von der Gendar merie zur Rede gestellt, nach anfänglichen! Leugnen den Diebstahl eingestand. Beim Durchsuchen seiner Ef fecten

fand man noch ein der Eäcilia Brandauer go höriges Taschenmesser uud ein Paar dem Franz Nagl am Arbeitsplatze abhanden gekommene Handschuhe, die Lechuer ebenfalls gestohlen hat. Lechner ist vollkommen geständig. Die Geschwornen (Obmann Herr I. Huber, Postmeister in Rattenbcrg) bejahten einstimmig die Schuldfrage uud der Gerichtshof verurtheilt den Ange klagten zu 5 Jahren schweren und verschärften Kerkers. Vor derselben Jnry begann sodann die Verhandlung gegen Philipp Oberhäuser, 35 Jahre alt

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