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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 12.03.1897
Umfang: 12
Äk ZI W««« AeW»U. GeiteS . Die Holzrechtler. »lli »em Fichtelzebirze ,«r> Tchätzler-Pcrafint. (Fortsetzung.) Vinzenz Lechner stützte sich schwer mit der Hand an den Betstuhl. Den Blick am Boden festhaltend, keuchte er : „Ausstoßung aus der Kirche! Warum haben Sie's nicht längst gethan?' „Weil ich Mitleid mit Euch hatte, Lechner, weil ich ahnte, datz Ihr nur deßhalb nicht mehr zur Beichte kommt, weil Ihr das Geheimniß aufdecken hättet müssen, das über der Nacht von Maria Geburt vor fünfzehn

Jahren liegt.' „Und -— wenn es so wär'?' murmelte Lechner. „Es ist so!' sprach der Pfarrer erschüttert. „Wißt Ihr nicht, daß das, was Ihr in der Beicht' anvertraut, erst recht ein Geheimniß bleibt?' „Ich weiß — „Und doch seid Ihr nicht gekommen! So kann es nicht mehr länger gehen, Lechner! Was soll ich dem neuen Herrn sagen, wenn er mich nach dem Mann fragt, der ihm so beleidigend entgegengetreten ist? Man wird schon über Euch gesprochen haben bis dahin. Soll ich ihm dann sagen: Vinzenz Lechner

in der ganzen Ge meinde?' Mehrere Sekunden lang schien es. als wolle Lechner, dessen Brust sich unter heftigen Stößen hob und senkte, alles dem Pfarrer gestehen, dann aber kämpften sich plötzlich seine Hände zur Faust zusammen und er warf heftig den grauen Kopf zurück. „Ja, Herr Pfarrer!' rief er mit rauher Stimme. „Sagen Sie dies Alles dem neuen Schloßherrn'. And fügen Sie hinzu, daß Vinzenz Lechner seinen Kopf höher trug wie alle anderen im Dorf, daß er mit keinem anderen getauscht hätte, denn seine Ehre

auch noch aus anderen Gründen, Alles hasse, ja sogar verfluche, das «us dem Schlosse kommt, oder damit in Zusammenhang steht.' „Schweigt, Unglücklicher!' unterbrach ihn der Pfarrer. „Wenn ich dies AlleS sagen würde, was jetzt an mein Ohr schlägt, so wär' es um Euch geschehen.' Lechner stieß ein heiseres Lachen aus. Bekümmert hob der Pfarrer die Hände. „Und das ist Eure ganze Rechtfertigung, Lechner? Ich hoffe auf eine andere! Geht in Euch; kehrt in den Schoß der Kirche zurück. Ihr selber wißt, welch' schwere Schuld

, daß es selbst ein Knecht im Hof unten hörte, als die Mariann' mit letzter Kraft aus dem Bett springen wollte, da habt Ihr sogar die Thür hinter ihr verriegelt und seid davon- gestürzt, seid mit den Fäusten vor den Kopf Euch schlagend, im Gehöft umhergelaufen. Und unterdessen ist di? Lechner- bäuerin gestorben, ohne Beicht und Absolution. Könnt Ihr das läugnen, Lechner?' Der Bauer war ächzend auf einen Stuhl am Tische gesunken und murmelte nach einer Weile schwer: „Sie wissen nicht, Hochwürden, wie damals

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 14.02.1897
Umfang: 16
sie heimführte, war sie heute kaum mehr ein Schatten der vergangenen Tage, das Bild eines zerstörten Lebens. Katharina war dunkel gekleidet wie immer. Sie be fand sich in etwas besseren Verhältnissen als mancher andere Dorfbewshner. da sie eine kleine Erbschaft gemacht hatte und der alte Lechner sie auch noch unterstützte, wo er konnte. Lechner, der bereits die Sechzig auf dem Rücken hatte, ging ihr an die Hanv, so oft sich eine solche Gelegenheit bot. Und darauf brauchte man bei Katharina nicht lange

als der theuerste Schmuck. Jetzt ging die Thür der Stube auf. Lechner trat ein. Es war eine hohe, kräftige Gestalt, so daß er sich bücken mußte, um nicht am Thürrahmen anzustoßen. „Gut'n Abend Kathrin',' sagte er. „Da bin ich. Hast mich wissen lassen, ich möcht' Dir einen Dienst er weisen. Was soll ich?' Er hatte in seiner kurzen, rauhen Weise gesprochen. Katharina hörte aber dennoch das Mitleid auS seiner Stimme. Sie wußte ja doch, wie gut eS dieser Mann mit ihr meinte, welche Stütze er ihr war. Und doch lag

keine zwingende Ursache, keine Pflicht für ihn vor, sich auf solche Art der Bedauernswerthen anzunehmen. Daran mochte Katharina auch heute wieder denken, denn sie sagte: „Wie gut Ihr zu mir seid, Lechner! Ich weiß nicht, wie ich das um Euch verdient hab'.' „Sprich nicht davon,' schnitt er ihr fast schroff das Wort ab. „Du weißt es wohl, daß ich's nicht leiden kann.' Unruhig war dabei sein Blick durch das Dunkel der Stube geirrt und er fuhr sich mit der arbeitsschweren Hand nach der Stirne. Aber Katharina

konnte nichts von dieser Bewegung sehen. Da sie geduldig schwieg, so fuhr Lechner mit gepreßter Stimme fort: „Aus Mitleid, aus Christenpflicht steh' ich Dir zur Seite. Katharina, laß es Dir doch endlich daran genügen. Du solltest es doch gewohnt sein die fünfzehn Jahre her! Da weinst schon wieder, hast wohl gar den ganzen Mittag g'weint? Du weißt doch, daß der Doktor sagt, nur durch beständiges Weinen wärst Du fast erblindet! Du machst Dein Uebel ja alleweil schlimmer.' Katharina trocknete die Augen

und sagte: „Nehmt mir's heute nicht in Uebel, Lechner! Ihr wißt ja doch so gut wie ich, daß heute die Nacht ist, in der vor 15 Jahren mein armer Jakob erschossen worden ist!' Ein leichtes Zittern packte die kräftige Gestalt Lechners. Er war heftig zusammengezuckt und versetzte nun betroffen: „Ich hab' nicht daran gedacht.' Wieder lief ein scheuer Blick von ihm zu der Blinden hinüber. „Das letzte Mal konnt' ich den Weg noch finden,' fuhr Katharina fort: „ich hab' mich hinausgetastet bis zu der Bluteiche

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 20.08.1896
Umfang: 8
der so lange bedrückten Leute keine Grenzen mehr. Ein brausendes Hoch stieg empor und nicht viel hätte gefehlt, so wären die Bauern in ihrer Begeisterung in den Wagen gesprungen. Mitten in dem Lärm trat Lechner an den Wagen. Herr von Hart stein fühlte den stechenden Blick dieses Mannes und er schrak zusammen vor dem blassen, zuckenden Gesicht des Bauern. „Nehmen Sie auch — meinen Glückwunsch, gnädiger Herr!' sprach Lechner, den Baron unverwandt ins Gesicht starrend. Hartstein trat einen Schritt zurück

. Dieser Glückwunsch klang viel eher wie ein Fluch, dieses Gesicht, fahl und halb verzerrt trug einen dro henden Ausdruck. „Wer — seid Ihr?' stieß Hartstein unwillkürlich hervor. „Lechner, heiße ich, gnädiger Herr,' antwortete der Bauer klanglos, „und eine Schwester hatte ich, die hieß Monika.' Damit wendete sich Lechner auch ohne eine Antwort abzuwarten seiner Tochter zu, dieselbe bei der Hand nehmend. Herr von Hartstein, der sehr wohl bemerkte, wie nicht nur seiner Schwester und des Baron von ThüngenS Blicke

auf ihm ruhten, sondern auch sene der Bauern, wollte dem rücksichtslos sich abwendenden Lechner eine heftige Erwiderung geben. Aber alle sahen nur, dass Herr von Hartstein wohl zornig die Hand g»gen Lechner erhob, dann aber sich in den Wagen zurückfallen ließ und den Befehl gab, sofort nach dem Schlosse zu fahren. Der Kutscher schwang die Peitsche und ganz bestürzt wichen die FilchS- berger vor den kräftig anziehenden Pferden zurück. In größter Eile rollten die beiden Wagen durch den aufwirbelnden Staub

der Straße. Die Zurückbleibenden waren erst gänzlich verwirrt ob dem unerwar teten Ausgang der Begrüßung. Dann aber machte sich die allgemeine Ent rüstung gegen Lechner in wenig schmeichelhaften Ausrufen Luft. — 35 — Man sah sich nach dem Störenfried um. Vincenz Lechner aber hatte sich bereits entfernt. Mit Marie an der Hand schritt er die Straße hinab nach dem eigenen Gehöft. DaS Mädchen that wohl eine ängstliche Frage, weshalb der Vater sich dem «schlossherrn gegenüber so schroff benahm

, aber es erhielt keine Antwort. 7. Capitel. Rauferei Die Wogen der Entrüstung legten sich allmählich unter den Bauern. Lechner war schon immer ein Sonderling gewesen, der stets das Gegentheil von dem that, was die anderen beschlossen — besonders wenn es die Schlossherrschaft betraf. Es hatten sich Gruppen gebildet, welche das „unverschämte' Benehmen des Lechnerbauers besprachen. „Nicht zulassen hätten wir ihn sollen; ich Habs ja g'sagt, der Mensch bringt uns nur Aerger und Verdruss,' rief der Höchstbauer

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 04.07.1897
Umfang: 14
gesprochen hatte, als sie ihm von Klein auf schon den Geda^en beigebracht hatte, daß er die Marei bekommen müsse. , Eine wilde Leidenschaft war mit der Zeit in ihm entbrannt. Nazi, den Halbtroddel des Lechnerhofes, fürchtete er nicht als Rivalen, aber jenen Andern, den Sohn des Försters! Aber hier mußte einfach der Lechner ein Wort sprechen. Nur mit diesem und sonst niemand hatte er's zu thun und Lechner allein hatte alles in der Hand. Beim Eingang des Dorfes traf Franz. der in seiner schmucken Uniform

sich weit mehr dünkte als alle andern, einen ehemaligen Schulkameraden, den er nach dem Lechner befragte. „Der ist wieder daheim', antwortete der Bursche, welcher sich über Franzens Aufgeblähtheit ärgerte. „Deine Mutter ist aber nicht mehr im Hof.' „So?' machte Franz gedehnt, von einer schlimmen Ahnung erfaßt. „Wo ist sie denn jetzt?' „Im Gemeindeasyl hinten.'' lautete die schadenfrohe Antwort. Der Soldat biß sich auf die Lippen und schritt ohne ein Wort zu sagen davon

, während ihm der Andere noch nachrief! „Der Lechner hat sie aus dem Hof auf die Straße geworfen! Geh' nicht hin zu dem, sonst geht Dirs ebenso!' Franz schritt weiter. Er war ganz blaß geworden vor innerer Wuth. Seine Uniform freute ihn hier in Fuchsberg nicht mehr. Hier war der Stolz schlecht angebracht, wo die Mutter im Gemeindeasyl saß.' „Aber wartet nur!' stieß er durch die Zähne. „Ich mache es bald anders so oder so! Der Lechner hat mir und der Marei den Hof zu übergeben und die Mutter zieht zu mir. Dann werf ich den Lechner

zum Tempel hmaus. Mit diesem guten Vorsatze steuerte er dem Lechner- hofe zu. Kaum daß er über die Hausthürschwelle in denlehm- gestampften Gang getreten war, so stieß er auch schon auf Vinzenz Lechner, der ihm breit den Weg verstellte und die Brauen hoch zog. „Was willst Du von mir?' fragte er kurz. „Zu sprechen hab' ich mit Euch, Lechner!' antwortete Franz und er maß mit einem direkt feindseligen Blick den Bauern. „Thut mir leid', entgegnete Lechner höhnisch; „ich muß auf die große Ehr' schon

verzichten. Ich hab' weder mit Dir noch mit Deiner Mutter 'was zu sprechen. Adieu!' „Was hat es hier gegeben?' fuhr Franz wüthend auf. „Ich weich' nicht von der Stell' bis ichs weiß!' „Frag' Deine Mutter!' „Ihr habt sie zum Haus hinausgeworfen!' „Jawohl — und Dir passiert dasselbe, wenn Du nicht auf der Stelle gehst!' schrie Vinzenz Lechner, dem die Zornadern auf der Stirne anschwollen. „Lho! Du meinst wohl, Du hättest ein altes Weib wieder vor Dir, Du — Zuchthausbauer!' warf ihm Franz entgegen

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 13.08.1896
Umfang: 8
von vr. von (Mit dem Bildnis des Dichters.) XVI. und 38Z Seiten. Preis broschirt l fl. S« kr., gebunden 2 fl. — 22 — feierlichen EmpfmiH zugegen zu sein, ja sogar seine Tochter Äiarie dazu bestimmte, dem Gutsherrn einen großem Blumenstrauß zu überreichen. Weshalb Lechner sich zu solchen Vorgehen entschlosS, das in schroffem Gegensatze zu seinem sonstigen Verhalten stand, dies vermochte niemand zu sagen. Dass man den Namen Lechner in Fnchsberg nicht gerne in den Mund nahm, oder denselben mit einem vielsagenden Achselzucken

begleitete, hatte seine guten Gründe. Man ^ verkehrte und sprach eben nicht gern von einem Manne, auf dem ein schwarzer Verdacht lastete seit fünfzehn Jahren schon. Und Vincenz Lechner hatte sich niemals die geringste Mühe gegeben, sich reinzuwaschen, ja er brach sofort ein Gespräch ab, welches eine ver fängliche Wendung nahm und die Vorfälle der vergangenen Zeit berührte. Sogar eine Gerichtscommission war eines Tages im Hause LechuerS er schienen. Das Resultat des Verhörs, welches der Bauer zu bestehen

hatte, war, dass die Commission nnverrichteter Dinge wieder abzog. Die Bauern im Dorf zuckten nur um so mehr die Achseln. Man konnte dem Lechner eben nichts beweisen. In den Augen der Dorfbewohner blieb er aber erst recht der Schuldige. Den Kopf gesenkt, mit den Blicken am Boden haftend, eilte Lechner weiter. Plötzlich stutzte er. Ein Lichtschein fiel über den Weg. Er hemmte den Schritt und schaute auf. An der grauen Mauer oben hieng eine Laterne. Ein Vorsprung der Maner schützte ihn vor dem heftigsten

Aiiprall des Sturmes. Ein von den Wagenrädern übel mitgenommener Eckstein wurde matt von dem. Flackerschein der Lampe beleuchtet. „Da kauerte sie damals; zitternd und blass wie der Tod —mur melte er. Em Fenster klirrte hinter ihni und erschrocken rannte der alte Bäner weiter. ^ Er, beschrieb einen weiten Bögen um sein Gehöft. Die Seinen schliefen wohl schon alle, wenigstens würde sich niemand um ihn weiter bekümmern. Vincenz Lechner schob sich durch dichtes Gebüsch und blieb dann stehen. Vor ihm lag

der schwarze Sumpf mit seinem trägen, schlammigen Wasser, dcr Tödtenweiher, wie die Dörfler das unheimliche tiefe Loch nannten. ! . .An den Sträuchern ^ ringsum rauschte und flüsterte es und dem Bauern deüchte es, als höre er die Erzählung einer tieftraurigen, entsetz- . lichen Mär. — 23 — Nicht weit entfernt von da stand die Rückwand seines Gehöftes, aber Lechner rührte sich lange nicht von der Stelle. Eine geheime Macht schien ihn an den Platz zu fesseln. Allmählich wurden die Wolken am Himmel

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 02.07.1897
Umfang: 14
, daß er den Förster hab' erschießen wollen?' „So ist's!' antwortete Kathrin mit schwerer Stimme. „Der Lechner war mir eine rechte Stütze, bis er in einer Nacht Jakobs Stutzen sich stahl und damit den Förster erschießen wollte.' „Ist er — schon daheim vom Zuchthaus?' „Wenn er's noch nicht ist, so wird er doch bald kommen.' Hans versank in brütendes Schweigen. Es war ihm nicht mehr recht behaglich. Einen scheuen Blick warf er nach der Stelle an der Wand, wo Jakobs Stutzen hing, wo er ihn selber heruntergenommen

hatte, er Hans Hollauer, der Bruder Kathrinas, dem Leser unter dem Namen der Franzosen-Hies bekannt. 25. Kapitel. Die Holzrechtler greifen zur Selbsthilfe. Vinzenz Lechner war also wieder daheim und hatte eine äußerst vernachlässigte Wirthschaft in seinem Hofe angetroffen. Die alte Walburg entfernte er sogleich, trotz all' ihrem Schreien, Drohen und Lamentieren. Es war ein heftiger Auftritt gewesen, den er mit der Alten bei verschlossenen Thüren hatte. Dankbar brauchte

er ihr nicht zu sein, daß sie in den Jahren der Abwesenheit sich Mareis angenommen und den Hof be wirthschaftet hatte. Worin diese Art „Bewirthschaftung' bestand, ersah er an allen Ecken und Enden. Und daß Marei unter dem schlimmen Einflüsse Walburgs nicht geistig und moralisch verkam, lag an dem gesunden Kern, der in dein Mädchen steckte. Die Alte forderte in heftigen Worten, daß Lechner seine Tochter ihrem Sohne gebe. Er lachte ihr ins Gesicht. Dann drohte sie, ihn einer dunkeln Geschichte wegen zur Anzeige zu bringen

, ja sie wollte sogar dem Schloß herrn ihr Geheimniß mittheilen, wenn Lechner sich weigere, den Franz als Schwiegersohn anzuerkennen. Ein solches Drohen hatte früher den Bauern in höchste Erregung versetzt, hatte ihn gewissermaßen in Walburgs Hand gegeben. Seit er wieder heimgekehrt war, hatte sich die Sache plötzlich geändert. „Lauf nur ins Schloß und aufs Gericht', entgegnete er ihr höhnisch, „oder laß auch nur einen Haiich von dem verlauten was Du weißt und die Gendarmen werden Dich rasch genug fassen

. Du bist durch Dein Schweigen Mitschuldige geworden.' Die alte Walburg hatte schrecklich das Gesicht verzerrt und gerufen: „Dich werden sie aber zuerst einsperren.' „Wir kommen miteinander daran', entgegnete der Lechner kalt, „und da kommt-- darauf an, wer das — Zuchthaus besser erträgt. Ich bin's schon ge wöhnt, Du aber kommst gar nicht mehr übers Gewöhnen hinaus. WaS hab' ich jetzt auch schließlich noch zu ver lieren ? Haus und Hof hast Du, soweit die Guts herrschast noch etwas übrig ließ — — — total zu Grunde gerichtet

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 17.11.1896
Umfang: 6
hatte. Dankbar brauchte er ihr nicht zu sein, dass sie in den Jahren seiner Abwesenheit sich MarieS angenommen und den Hof bewirtschaftet hatte. Worin diese Art „Bewirtschaftung' bestand, ersah er an allen Ecken und Enden. Und dass Marie unter dein schlimmen Einflüsse der Alten nicht geistig und moralisch verkam, lag an dem gesnuden Kern, der in dem Mädchen steckte. Die Alte forderte in heftigen Worten, dass Lechner seine Tochter ihrem Sohne gebe. Er lachte ihr ins Gesicht. Dann drohte sie, ihn einer dunklen

Geschichte wegen zur Anzeige zu bringen, ia sie wollte sogar dem SchlofSherrn ihr Geheimnis mittheilen, wenn Lechner sich länger weigere, ihren Sohn Franz als Schwiegersohn anzuerkennen. Ein solches Drohen hatte früher den Bauern in die höchste Erregung versetzt und hatte ihn gewissermaßen in WalburgS Hand gegeben. Seit er wieder heimgekehrt war, hatte sich die Sache plötzlich geändert. „Lauf nnr inö Schloss und aufs Gericht', eutgegnete er ihr höhnisch, „oder lass auch nur einen Hauch von dem verlauten

, was Du weißt und die Gendarmen werden Dich rasch genug fassen, denn Du bist durch Dein Schweigen Mitschuldige^ geworden.' Die alte Walburg hatte schrecklich das Gesicht verzerrt und gerufen: „Dich werden sie aber zuerst einsperren!' „Wir kommen miteinander daran', entgegnete der Lechner kalt, „und da kommt es darauf an, wer das — Zuchthaus besser erträgt. Ich binS schon gewöhnt, Du aber kommst gar nicht mehr überS Gewöhnen hinaus. Was habe ich setzt auch schließlich noch zu verlieren? HanS und Hof hast

den Rücken zeigst. Und rühr Dich nur, dann aber zeige ich Dich noch extra beim Gericht an, wegen dem massenhaften Verkauf meines Eigenthumes. Kannst dann ja auch probieren, wie es sich hinter den Eisen- stäben leben lässt.' — 187 — Auf dieses hin war die Alte wie rasend auf den Lechner zugefahren und hatte die greulichsten Verwünschungen ausgestoßeu. Der Bauer ließ aber nicht mehr mit sich spassen. Er packte die alte Hexe und warf sie auf die Straße hinaus. Er hatte erwartet, dass

etwas gegen ihn von Seite WalburgS geschah, aber nichts rührte sich; sie fürchtete eben das Eingesperrtsein. Was das Verhalten der Dörfler gegen ihn, der doch als ein Schand sleck der Gemeinde aus dem Zuchthause heimkehrte, betraf, so konnte Lechner nicht darüber klage«. Ueber der allgemeinen, hochgradigen Erbitterung, welche in Fuchsberg gegen den Gutsförster herrschte, vergaßen die Bauern fast gänzlich, dass Vincenz Lechner das Brandmal mit sich schleppte. Man dachte nur daran, dass er Waldner, den Bauernschinder

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 10
Datum: 13.10.1896
Umfang: 10
Maries letzte Worte gehört. „Habe ich nicht recht gehabt, Bauer, wenn ick) Deine Tochter daran gehindert habe, ins Schloss zu lausen?' rief sie mit kreischender Stimme. Lechner verstand die Alte gar wohl. „Ja — recht!' murmelte er. „Marie soll nicht den Fuß ins Schloss setzen! Gift und Verderben istS, was dort gebrütet wird!' Voller Entsetzen starrte ihn Marie a». „Was sagst, Vater? Ich sollte gar nicht für Dich bitten dürfen beim Gutsherrn?' „Nein, meide das schloss wie die Pest!' antwortete Lechner

dumpf, „ich will keine Gnade von dort! Eher ersticke ich im Gefängnis! Da bleibt mir doch noch das Recht, denen vom Schloss fluchen zu dürfen!' Grimmigster Hass sprach aus diesen Worten. „Aber was fange ich denn au, Vater, ganz allein und ohne Hilfe und Schutz?' jammerte Marie herzbrechend. „Ich kann nichts für Dich thun', stöhnte Lechner. „Vielleicht komme ich bald wieder und wenn nicht — erbarmt sich vielleicht eiueü vom Dorf Deiner. Gott helfe Dir, Marie! Leb wohl — und meide das Schloss

und alles, was aus ihm kommt!' Lechner that gut, zu enden, denn die Gendarmen waren nicht gewillt, hier noch länger zu verweilen. Auch zeigten die angesammelten Bauern bei den Drohungen LechnerS gegen den «chlossherrn solch gefährliche Mienen, dass es geboten schien, so rasch als möglich den Verhafteten fortzubringen. Dies geschah auch. Der eine Gendarm rief befehlend: „AnSeinander! Wer den Lechner anrührt, hat es zu büßen!' Da die Dörfler nicht gleich weichen wollten, so drehte der Gendarm sein Gewehr um und machte Ernst

her?' „Der Franzel hat ihn heute in aller Frühe aus dem alten, vertrock neten Bruunenrohr in unserem Hof herausgezogen,' erwiderte Nazi. Der Beamte nickte. „Wer ist dieser Franzl?' „Der Sohn von der Walburg, Herr Eonnuissär.' Abermals ein Nicken, dann fragte der Untersuchende den Lechnerbauern: „Ist das Euer Nock?' Lechner, welcher gar nicht wusste, wie ihm geschah, stotterte: „Nein, ich kenne ihn nicht! Wie kämeich denn dazu, mcine alten Nöcke im Brunuen- rohr zu verstecken

?' „Das will ich Euch sagen', rief der Beamte mit heftiger ^tiiiiiuc. „Ihr habt den Nock am Leibe gehabt, als Ihr im Häuschen der Bnrgerin einstieget, und nachdem Euch die Frau ei» Stück vom HalSkrageu abgerinen, seid Ihr hcimgelaufen, habt den alteu Nock im Bruuncnrohr versteckt und einen anderen angezogen, denselben, welchen Ihr noch am Leibe trägt. Ange sichts solch erdrückender Schuldbeweife thätet Ihr gut, die ganze Sache zu gestehen.' „Ich habe nichts zu gestehe»!' würgte Lechner auö der Kehle. „Den Rock kenne

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 10
Datum: 13.10.1896
Umfang: 10
!' presste Vincenz Lechner heraus. ä^cin starrer, blutunterlaufener Blick hastete am Boden. Hin und wieder lief ein Zittern über feine mächtige Gestalt, aber er hob den Kopf nicht. Und während dem musötc Nazi erzählen, auf welche Weise der Nock gefunden wurde. Am frühen Morgen war die Walburg mit ihrem Sohne auf den Lechnerhof gekommen. Im Dorfe wusste man eS ja schon überall, dass Vincenz Lechner einen Mord an dem Gutssörster begehen wollte uud dabei festgenommen wurde. Deshalb war die ehemalige

durch die Leute, als Biuceuz Lechner, escortiert von zwei Gendarmen und umgeben von einem Dutzend Schlosöbediensteter, erschien. „Schlagt ihn todt!' tönte eS aus der Mitte der empörte» Leute, im) ein Stein flog gegen Lechner, traf aber nur den Helm des einen Gendarmen. Diese drohten nun den Dörflern, von ihren Waffen Gebrauch zu machen, sobald sich ein derartiger Angriff wiederhole. Dies wirkte. Vincenz Lechner war sahl im Gesicht geworden. Er hatte sich schon vordem keine Freunde im Dorf erworben

, jetzt aber befaß er nur noch Feinde überall, wohin er blickte. Niemand blieb ihm, als Marie! Und wenn sie eines TageS erfuhr, wie Lechner ihr Geschick lenkte, — dann würde anch sie sich von ihm ab wenden und ihn Haffen. Man kam nun am Lechnerhofe vorüber und der Bauer blieb stehen. „Lassen Sie mich Abschied da drinnen »ehnien', bat er die Gendarmen. „Ich möchte doch noch ein Wort a» meiue Tochter richten!' Aber der eine Gendarm schüttelte den Kopf ganz energisch. „Geht nicht; denn das läuft gegen unsere

Jnstruction', sagte er dann rauh. „Ich komme vielleicht eine lange Zeit nicht mehr hieher', versuchte der Bauer uoch einmal den starren Sinn der Gendarmen zn lenken. „Geht uns nichts an; hättet es früher bedenken sollen! Vorwärts!' hieß es. Da flog die Thür vom Lechnerhofe auf und Marie stürzte schreiend über die Schwelle. Eine Hand hatte sie noch vom HanSgang ans festzu halten versucht, jedoch vergeblich. Unbekümmert der Leute, welche nmher- standen, stürzte das Mädchen auf Vineenz Lechner

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 07.07.1897
Umfang: 12
N:. 81 Meraaer Zeitung. 9 Pik Hilzrechtler. Eevkatirns-Roman aus dem Fichtelgebirge von Schayler-Perafini. iN««tdru' »erbole».) „So red'st Du jetzt also?' fuhr Franz heftig auf. „Wer war's denn anders als Du, die mir von Klein auf den Glauben beigebracht hat, daß die Marei vom Lechnerhof und ich ein Paar werden müßten, ob der Bauer nun will oder nicht? Ich selber wär als dummer Bub ja gar nicht auf den Gedanken gekommen. Jetzt wo es schief geht, ist's an Dir, zu zeigen, daß Du den Lechner

zwingen kannst!' Die Alte warf den Kopf hin und her. „Laß' mich aus Franz'l; es springt nichts mehr heraus aus der Geschicht'!' jammerte sie. „Schlag' Dir dos Mädel aus dem Sinn; es giebt ja andere genug!' Franz hatte ein zorniges Lachen darauf. „Also das ist Alles, was Du mir antworten kannst ? Und warum zwingst Du denn jetzt den Lechner nicht? Warum drohst Du ihm nicht wie früher niit Deinem Geheimniß?' „Weil mich's nichts mehr hilft!' antwortete Walburg. „Alles hab' ich bei ihm versucht und das End

vom Lied war, dax er mich hinausgeworfen hat, wie Dich!' „Dann mach' Deine Drohung doch wahr und bring' ihn auf's neue in's Zuchthaus wie Du's ihm früher an gekündigt hast!' „Es geht nicht; er fürchtet mich nicht mehr und ich darf ja gar nicht reden sonst werde ich selber eingesperrt!' Der Soldat schlug die Faust auf den Tisch. „Also aus ist's ? Und wenn ich mir's überleg', so seid Ihr, der Lechner und Du, die zwei, welche Schuld an meinem Unglück tragen!' „Ich gewiß nicht, Franzl; mein Herzblut hätte

ich für Dich gelassen. Du weißt es ja wohl. Aber den Lechner verfluche, der allein hat Alles verschuldet!' schrie die Alte. „Vielleicht finde ich noch eine Gelegenheit, ihm das heimzuzahlen !' knirschte Franz. „Die Marei freilich kümmert sich nicht viel um mich, dn hat ja schon längst einen andern Schatz in Bereitschaft, den Sohn vom! Gutsförster! Grad hinauslachen möcht man!' „Den Robert?' schrie die Alte ganz perplex. „Ja° wie ist denn das möglich?' ! „Frags selber! Was der Lechner wohl für Augen

5 machen wird, wenn sie ihm gerade den ins Haus, dringt!' > „Jetzt versteh' ich, was der Bauer mir neulich zuge rufen hat', entgegnete Walburg. „Er weiß bereits um die Liebschaft und ist sogar einverstanden damit.' Sie wiederholte ihrem Sohne die Worte des Lechner- dauern. Das Gesicht des Franz war fahl geworden. Er stand plötzlich auf und griff nach seiner Mütze. „Da hätt' ich also so ziemlich nach allen Seiten ver loren! Jetzt wünscht' ich mir, es gab' einen Krieg und ich könnt' die ganzen Fuchsberger an's Bajonnet spießen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 14.08.1896
Umfang: 10
er. Nur aus seinen Blicken schoss hin und wieder ein sonderbares Leuchten. „Du hast Dich ja l>cut schon in das weiße Kleid geworfen, das ich Dir für den Empfang habe machen lassen', sagte er. „Kannst es wohl kaum erwarten, die Festlichkeit?' Marei nickte, ganz roth im Gesicht. „Berzeiht mirs, Vater', sagte sie noch einmal. Lechner machte eine Bewegung mit der Hand. Dann stand er auf. „Lege Dich schlafen jetzt; ich will eö gut sein lassen. Aber merk Dir es ein- sür allemal, ich will nicht, dass Dn Dich mit dem Franzl

, leicht gekräuselt und in« Licht wie Edelmetall erglänzend. Unter sanft geschwungenen Augen brauen schauten ein paar blaue Sterne wie VergisSmeinicht, schuldlos nnd ahnungslos in die Welt. Diese Augen! Lechner krampste verstohlen die Hand zur Faust zu sammen. Er hatte dieselben Augeu, dasselbe Antlitz einst gekannt, geliebt — und dann gesehen, in namenloser Qual ganz entstellt, halb gebrochen. . . — 25 — „Unsinn, was Du da redest! Du warst ja iu der Stube, wo mein Weib im Sterben lag.' „Freilich

; aber nicht immer', kicherte das Weib. „Wie Du herein bist, kreideweiß im Gesicht, wie der Tod, da habe ich mich fortgeschlichen, hinaus nach dem Sumpf. Habe mir gleich gedacht, dass es dort was gibt und richtig, ich habe so mancherlei erspäht.' „So mancherlei?' presste der Bauer mühsam hervor. „Wie ich sag!' nickte Walburg, „hinter eiuer Stauden stehend, habe ich grad noch gesehen — wie Deine Schwester, die Monika, gestorben ist!' Bincenz Lechner that einen hörbaren Athemzug. „Dann -- weißt Dn ja auch, dass

', sprach sie, „aber dafür bist Du um so schuldiger — an dem anderen!' Lechner erfasste sie, zusammenfahrend, am Handgelenk. „Was — weißt Du davon?' „Alles!' nickte die Alte. „Wie Du das Kind in den Ä-umps ge schleudert —' Ein heiserer Ton, der aus LechnerS Mnnd kam, unterbrach sie. „Schweig!' keuchte er. „Nannt es da nicht im Gebüsch? Wenn wieder Zeuge» in der Nähe wären, wie damals, immer mehr Zeugen?!' „Der Wind ist es, der Dich erschreckt, Bauer, sonst nichts. Soll ich Dir noch mehr erzählen

vo» der damaligen Nacht?' „Nein, ich mag nichts mehr wissen; behalt es bei Dir!' fuhr er heftig auf. „Gut, Bauer, ich werde schweigen, wenn ich auch den Bauern iiiorgcn erzählen könnt, warum der Vincenz Lcch»er sich trotz seines Hasses auf die SchlosSherre» zum Empfang drängt! Ich schweig schon! Du aber vergiss nicht, dass mein Franzl seinerzeit die Marie heimführt. Lechner gab keine Antwort mehr darauf. Er schritt in dumpfcm Brüten dem Gehöft zu. Tie Holzrechlltr. 7

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 6 von 18
Datum: 12.08.1899
Umfang: 18
- und Hutgeschäft, ferner die hübschen Erzählungen der Beilage „Im Reiche der Kinder', und man wird über die kolossale Verbreitung dieses Blattes nicht weiter erstaunt sein. „Rindergarderobe', mit den Beilagen „Für die Jugend' und „Im Reiche der Kinder' — Abonnement nur 45 kr. pro Quartal — ist zu beziehen von allen Buchhand lungen und Postanstalten. Gratisprobenummern durch erstere und die Hauptauslieferungsstelle für Oesterreich-Ungarn: Rudolf Lechner ck Sohn, Wien I, Jasomirgottstraße 6. „Und drinnen waltet

zuverlässigem Schnittbogen, so daß selbst der Anfängerin die Sache leicht gemacht wird. Die „Jllustrirte Wälche - Zeitung' ist für 45 kr. vierteljährlich von allen Buchhandlungen und Postanstalten zu beziehen. Gratis-Probe- nummer durch erstere und die Hauptausliefer ungsstelle für Oesterreich-Ungarn: Rudolf Lechner A Sohn, Wien l, Jasomirgottstraße 6. Hochsommer! Noch sind gar viele unserer Hausfrauen in den Bädern oder Sommerfrischen. Anfangs ging es ja mit dem Zeitvertreib, Par tien, Rsunions, Spiele

moderner, dabei leicht herzustellender Handarbeiten darbietet. „Frauen » FleiH' erscheint in Groß-Folio- Format, enthält 8 Seiten Handarbeiten, große Beilage für naturgroße, contonrirte Handarbeiten- Vorlagen, farbige Handarbeiten-Lithographie, Monogramm-Combinationen etc. abwechselnd auch Klöppelarbeiten, und kostet nur 50 kr. viertel jährlich bei allen Buchhandlungen und Postanstal ten. Gratis-Probenummer bei ersteren und der Hauptauslieferungsstelle für Oesterreich-Ungarn. Rudolf Lechner <8c Sohn

in der Hauptauslieferungsstelle für Oesterreich Ungarn: Rudolf Lechner & Sohn, Wien I., Jasomirgottstrasse 6. Die deutschen Katholiken rüsten sich zu ihrer jährlichen Heerschau. „Neisse, das schlesischeRom', lautet diesmal die Parole. Der „Deutsche Hansschatz' bringt in seinem 15. Heft aus der Feder von Bernhard Ruffert einen äußerst gediegenen, reich illustrirten Anfsatz über Neisse, das Heim der diesjährigen Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, in welchem für die Besucher des 46. Katholikentages das Wichtigste über Neisses

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 26.09.1896
Umfang: 10
Sie denn die Beweise?' fragte Lechner kurz, ohne im Geringsten verblüsst zu sein über die Worte des GntSherrn. „Ich brauche keinen weitern Beweis, ich würde einen solchen wahr scheinlich niemals finden', entgeguete Hartstein erregt. „Euer Gesicht sagt mir genug. Ihr habt den Betrug begangen! Weshalb?' Ein Zittern ließ die Gestalt des Bauern erbeben. Er richtete seinen flackernden Blick aus das Gesicht des LeheuSherrn. „Ich könnte Ihnen Gründe genug nennen', stieß Lechner heftig hervor, „wozu ich das Kind Monikas

und sieht, wie er gehasst wird nnd doch nicht reden darf! Was nützte eS ihn auch, da dies Kind nichts anderes müsste, als dass eS die — 97 — schauerlich, wie jener einer zersprungene» Glocke uud dies schrille Lachen gieng in ein erschütterndes Schlnchzen über. Lechner schlug beide Hände vor das Gesicht nnd stieß mit dem Kopf gegen die Wand. „Monika — hahaha!' Herr von Hartstein blickte starr auf den erregten Mann. Eine Ahnung, dass Monikas Geschick etwas GräsSlicheS in sich trug, erfasste ihn. „Wo finde

, sie zn finde». Umsonst, alles umsonst! Ich blöder, ein fältiger Dummkopf!' Biucenz Lechuer machte eine Panse. ^ . „Aber sie kam ja wieder zn Ench zurück?' sagte Herr vou Hart stein tonlos. ^ . Ja' nickte Lechner, schwer nach Athem ringend, „sie — tam — wieder' Aber wie kam sie!' fuhr er wild empor, mit den gespreizten Fingern durch die graue» Haarbüschel fahrend. „Seit Monikas Verschwinden war Ti- Holjreqiler. 2b

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 15 von 16
Datum: 11.03.1899
Umfang: 16
einer treuer Rathgeber sein wird. Mag es sich um Tellerdeckchen, Unterröcke, Schlummerrollen, Etagören. Monogramme oder Holzbrandmalereien handeln, überall weiß der „Frauen-Fleiß' Euch die schönsten Vorlagen zu bieten und Euch die Sache leicht zu machen. Man abonnirt auf „Fraueu-FleiH' für nur 5(1 kr. vierteljährlich bei allen Buchhandlungen uud Postanstalten. Gratis - Probenummern bei ersteren und der Hauptauslieferungsstelle für Oesterreich-Ungarn: Rudolf Lechner Sohn, Wien I, Jafomirgottstraße

wir haben es hier mit einer Modenzeitung zu thun, die gar nicht empfohlen zu werden braucht, da sie schon für sich selbst spricht. „Grohe Moden- Welt' mit bunter Fächervignette ist für nur 75 kr. vierteljährlich zu beziehen von allen Buch handlungen und Postanstalten. Gratis-Probe- nummern bei allen Buchhandlungen und der Hauptauslieferuugs für Oesterreich-Ungar«: Ru dolf Lechner k Sohn, Wien l. Jasomirgottstr, 6. „Wiener Illustrirte Frauen-Zei- tung', Familieiv und Mode-Journal, Verlag M Breitenstein, Wien lX., Währiugerstrasse

', nur die Freude der Kleinen über das in so reichem Maße Gebotene zn ver stehen. „Lnndergarderobe', mit den Bei lagen „Für die Jugend' und „Im Reiche der Kinder' — Abonnement nur 45 kr. pro Quar tal — ist zu beziehen von allen Buchhandlungen und Postaustalten. Gratisprobenummern durch erstere und die Hauptauslieserungsstelle für Oe sterreich-Ungarn: Rudolf Lechner A Sohn, Wien l, Jafomirgottstrasse 6. Das 7. Heft des „Deutschen Haus- schätz' zeigt in erfreulicher Weise das Bestre ben nach Aktualität

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Lienzer Zeitung
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Seite 16 von 16
Datum: 10.12.1898
Umfang: 16
bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. Gratis Probenummern bei ersteren und der Hauptanslieferungsstelle für Oesterreich-Ungarn: Rudolf Lechner Fi Sohn, Wien I, Jafomirgottstr. 6. Was unsere Kinder thu», bildet einen we sentlichen Beitrag zur Erziehungsfrage, einen Fingerzeig, wohin ihre Fähigkeiten neigen. Da war es nun ein sehr glücklicher Gedanke, ein Blatt zu schaffen, welches unter dem Titel „Rin dergardervbe' nicht nur diese, sondern auch das ganze Gebiet der erziehlich wirkenden Kinder thätigkeit in seineu

für nur 45 kr. pro Quartal von allen Buchhandlungen und Postaustalten. Gra- tis-Probenummern durch erstere und die Haupt auslieferungsstelle für Oesterreich-Ungarn: Ru dolf Lechner A Sohn, Wien I, Jasomirgottstr. 6. Eine absolute Herrscherin im Reiche der Frau ist — die Mode. Sie sucht das Neue mit dem Gefälligen, Schönen, Geschmackvollen zu vereinen, und dasselbe thut auch das in Oe sterreich-Ungarn weit verbreitete, tonangebende, große Modenblatt „Große Modenwelt' mit bunter Fächer-Vignette, Verlag John Henry

Weihnachtsgeschenk für jede Dame. „Große Modenwelt' mit bunter Fächer- Vignette — nicht zu verwechseln mit Blättern ähnlichen Titels! — ist eines der vornehmsten und größten Modenjournale der Welt. Für nur 75 kr. vierteljährlich zu beziehen von allen Buch' Handlungen und Postanstalten. Gratis Probenum mern bei ersteren und der Hauptauslieferungsstelle für Oesterreich Ungarn: Rudolf Lechner öi Sohn, Wien I, Jasomirgottstr. 6. „Illustrirte Sonntags-Zeitung für Oesterreichs Frauen' (Verlag von Walther Kratz, Wien

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 10.09.1896
Umfang: 8
im Schrecken entfallen war. Die Blinde bückte sich und hob ihn auf. „Was ist das?' >sie musste wohl gleich erkannt haben, was sie hier in der Hand hielt, denn ein kurzer angstvoller Ausruf cutfuhr ihr. Heftig athmend tastete sie mit beiden Händen nach der Wand, nach der Stelle, wo der Stutzen hieng. „Barmherziger Gott!' stieß sie hervor. „Wo ist Jakobs Gewehr? Da hieng es jahrelang uud der eine Laus ist noch geladen. Ich weiß es ganz gut! Es ist sort! Der Lechner hat eS sich heimholen wollen! Wer käme

denn sonst von allen im Dorf zu mir ins HauS?' Eine schreckliche Angst hatte sich nun der Blinden bemächtigt. „Was fängt er an mit dem Gewehr? Heilige Mutter Gottes steh mir bei in meinen Nöthen! Jakobs Gewehr — der eine Lauf ist abge schossen, ein Menschenleben hängt daran, der andere aber blieb geladen seit daiilalS. Lechner ist mit dem Förster in der gestrigen Nacht zusammeuge- trosfcn uud jetzt erschießt er ihn mit meines Mannes Gewehr! Der eine SchusS dem Jakob, der andere dem Waldner! Herrgott im Himmel! Hast

du so die Rache beschlossen?' Sie wollte fort, wollte dem Lechner nacheilen, brach aber mit einem gellenden Schrei inmitten der Stube zusammen. — 7l — Der Franzosen-HieS war weiter gelaufen. Am Ausgang des Dorfes, der Schlofsseite zu, befand sich eine Holzbank unter einem sogenannten Marterl. Dichtes Gebüsch bedeckte mit seinen Zweigen zu dieser Jahreszeit das Marterl sast völlig. Auf der Bank saß, oder kauerte vielmehr Johannes Breitmeier. In den Händen hielt er die Flasche mit Schnaps. Als sich Schritte

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