Lechner von FuchSbcrg!' Ein dumpfes Murmel» gieng durch den Raum, das aber plötzlich von dem wilden Aufschrei unterbrochen wurde: „Sie lügt! Unser Herrgott weiß, warum sie es thut!' Mncenz Lechner wollte vorstürzen; aber mehrere starke Arme hielten ihn zurück. „Da ist es also heraus!' nickte der Commissär, während Katharinas Aussagen zu Protokoll genommen wurden. „Wollt Ihr nun gestehen, Lechner?' „Ich habe nichts zu gestehen!' knirschte der Verhaftete in wildem Trotze. „Man will mich verderben
, ruinieren! Widerrufe Kathrin! Bedenk doch, was Du mir authust! Ich bin unschuldig, ich weiß nichts von dem Diebstahl des Stutzen. Wenn Du aber meineidig wirst und darans schwörst, dass ich, der Lechner, Dir die Waffe gestohlen hätte, so bin ich verloren! Siehst Du das nicht ein? Warum Du es thust, ich weiß es uicht, ich fasse eS gar uicht! Herrgott! Wo steht mir denn mein Kopf! Ich sollte Dir den Stutzen gestohle» habe»? Sage eS uoch einmal, damit ich es für ganz gewiss weiß!' Katharina Burger zog
zitternd das alte Umschlagtuch über der Brust zusammen und antwortete ängstlich, aber für jeden vernehmbar: „Ihr seid es gewesen, Lechner, ich weiß nichts anderes! Wer käme denn zur Nachtzeit in meinen Hof? Wie Ihr in der Nacht davon seid und ich doch alle Thüren abgeschlossen fand, habe ich nur nicht erklären können, wie Ihr hereingekommen seid. Am srühen Morgen aber fand ich die Leiter unter dem Fenster und von da an wusste ich, wie es möglich war. Ihr ganz allein habt gewusSt, wo der Stutzen
von Jalvb hing, und dass der eine Lauf noch immer geladen war, Ihr allein kennt auch jeden Fußbreit Weg in meinem HauS. Sonst ist ja niemand mehr seit Jahren zu mir gelommen.' Der Commissär nickte. 'Nun, Lechner, besinnt Ihr Euch noch lange?' fragte er. Der Bauer von Fuchsberg krampste die Hände zusammen. Seine — 123 — breite Brust hob und senkte sich unter den gewaltigen Stürmen, die unter ihr tobten. Ein dumpfer Ton drang aus seiner Kehle, dann stieß er keuchend hervor: „Macht, was Ihr wollt
mit mir, ich bin unschuldig! Unser Herr gott möge es der Bürgerin vergeben, dass sie ihr Gewissen mit einer Lüge beschwert.' „Ich lüge nicht, Lechner!' sagte Katharina leise. „So erzählt uns genau, wie die Sache zugieug', befahlder Commissär der Bürgerin. Sie that es und berichtete ausführlich, was sich in der Nacht und in ihrem Häuschen zutrug und das dem Leser ja ebenfalls bekannt ist. Als sie geendet, hob Lechner noch einmal den Kopf. Noch eine letzte Hoffnung blieb ihm. Der Rock des nächtlichen Diebes