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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 21.02.1897
Umfang: 20
?' Der Förster blieb mit dem Absätze in emer Wurzel hängen und stürzte. Langsam glitt Katharina an den» Stamm hinunter. Sie hatte die Besinnung verloren. Krachend flog aus den gegeneinanderprallenden Wolken der Donnerhall und der Gewitterwind rüttelte die ächzenden Bäume wild durcheinander. zwischen unS beiden wär ausgeglichen worden. Drohend hob der Förster die Hand gegen Lechner und zischte: „Hüte Dich vor mir. Du zweifacher Mörder!' — Ein dumpfer Laut drang aus der tiefsten Brust LechnerS. Er preßte

die beiden Fäuste vor die Stirne und stöhnte: „DaS ist der Nagel zu meinem Sarg! Fünfzehn Jahr trag' ich jetzt schon die Last, das üble Gered', an dem kein einziges Wort wahr ist, so wahr mir einst der Herrgott beisteh' in meiner Sterbestunde.' „Du schwörst falsch, Lechner,' rief der Förster, „denn auch Du haft einen Zeugen gehabt damals und das war ich. Ich bin nicht blind, weder heut noch vor fünfzehn Jahren und mit meinen eigenen Augen hab' ich's ge sehen.' ' Er brach ab, denn ihm war es, als komme

und rief: „Noch einen einzigen Schritt wenn Du thust, Vinzenz Lechner, dann bist Du ein todter Mann!' Lechner sah trotz der Dunkelheit daS gegen ihn ge richtete Gewehr des Försters. Schwer athmend richtete er sich auf. Ein unsäglich bitteres Lachen kam über seine Lippen. „Reiht so, Anton Waldner'.' stieß er hervor. „Das Gewehr ist Dein bester Freund im Umkreis. Hat Dir auch noch Niemand einen solchen Gesallen gethan, wie daS! Brauchst ja blos loszudrücken nnd Alle nieder zuknallen

, die Dir im Weg stehen. Warum besinnst' Dich denn gar so lang' ? Nur zu: Du weißt ja doch, wie wir zwei zu einander stehen. Wunder nimmt mich's schon lang, daß Du mir nicht die Jahre her irgendwo hinterm Baumstumpf aufgelauert und mich niedergeknallt hast Da wär Dir all' die Angst mit einemmal herunter von der Brust.' Waldner ließ daS Gewehr langsam sinken. Höhnisch fuhr Lechner fort: „Warum drückst Du nicht lrs? fürchtest Du Dich vielleicht?' „Laß Dich nicht auslachen!' stieß Waldner heftig! „Falsch gesehen

,' ächzte Lechner. „Eines Tage« kann hervor. „Ich — und fürchten! ' > ich's vielleicht beweisen, heut' aber ist es noch unmoFich.' „Freilich, die Nacht vor Maria Geburt hat mich in> „Nein,' fuhr Waldner halblaut fort: „ich hab' im Deine Hand gegeben, ich weiß es wohl. Verflucht jene Mondlicht alles so genau gesehen, als wär es Heller Tag. Stunde, wo ich in den Wald hinauslief, und mir daS Es war die Nacht nach dem — Unzlückssall der den VerhSngniß den Jakob Burger in den Weg führte —' > Jakob Bürger

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.04.1894
Umfang: 4
. Im Gebäude des obersten Rechnungshofes in Wien wurde am Samstag ein gräßlicher Doppelmord v.rübt, doch erst am Sonntag entdeckt. DaS schreckliche Ereigniß spielte sich im Kellerraum des Gebäudes ab. Zwei dort als Heizer angestellte Männer, die Maurer Franz Mayer und Eduard Lechner, sind durch einen Genossen, den in gleicher Eigenschaft angestellten Johann Hahn ermor det worden. Der Thäter ist der Neffe eine« der Ermordeten. Franz Mayer ist 63, Eduard Lechner 47 Jahre alt. Der Mörder ist 29 Jahre all

und als aufbrausend und rachsüchtig geschildert. Alle drei hatten in den Kellerräumen, wo sie meistens mit Holzspalten beschäftigt waren, ihre ständigen Plätze und ihre eigenen Hackstöcke. Samstag am letzten drö Monates war Zahltag. Die Heizer hatten jeder 35 fl. erhalten. Mayer und Lechner pflegten sonst bald nach vollendeter Arbeit nach Hanse zu kommen. Al« die Nacht verging und keiner von Beiden heim kehrte, suchten die in größter Unruhe gewesenen Frauen Sonntag Früh ihre Männer. Als sie nun von einander

war, darüber schwand der letzte Zweifel, als man auf Mayer'S Hackstock die blutige Hacke seines Neffen Johann Hahn fand. — Ein Raubmord erscheint völlig anSgeschlossen, da man in den Taschen sowohl Mayer's als Lechner'S das volle MonatSgeld fand. ES bleibt nur die eine An nahme aufrecht, daß Hahn, der übrigens schon seit Langem gegen den Mayer und Lechner unbegründeten Groll hegte, in einem Momente des Jähzorns anläß. lich eines Streites die Beiden ermordete. — Ueber den Aufenthalt des flüchtigen Mörders

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 17.02.1897
Umfang: 12
? ZK. 21 Mer««r Aew»K. «eiteS Die Holilkchtler. Eells«ti»nS-A«lum aus dem Fichtelgebirge v«n Echatzler»Pe?afiat. 4) lR«chdru«t »erböte«.) (Fortsetzung.) So hatte Katharina dm Lechner noch nie reden hören. „Daß Ihr den Förster nicht mögt, das begreis' ich wohl, er ist ja der böse Geist von Fuchsberg,' sagte sie. „Ader was hat Euch der neue Herr gethan, den Ihr noch gar nicht kennt?' -,Frag' nicht Kathrin',' versetzte er dumpf. „Wenn ich auch den hasse, so hab' ich dazu meinen guten Grund

, dm ich Dir nicht sagen kann.' „Aber gestern hab ich doch noch sagen hören, daß die Marie, Eure Tochter, dem neuen Schloßherrn einen Blumenstrauß bei der Begrüßung überreichen soll?' „So wiü> es auch geschehen, Kathrin,' nickte Lechner, „und noch mehr, ich selber werd' sogar hinter meiner Tochter stehen. Warum, das wenigstens will ich Dir sagen: ich will den Schloßherrn einmal sehen, wie er blaß wird und zittert! Einen solchen Gruß beim Einzug in sein Lehensgut hat er sich w-?hl kaum erwartet.' „Um Jesu willen

, Lechner, was habt Ihr vor?' rief die Blinde, von dem hohnvollen Ton aufs Tiefste erschrocken. „Nichts Unrechtes, bei Gott nicht!' antwortete der Bauer mit dem Versuch eines Lächelns. „Aber ich versteh' Euch nicht —?' „Grüble nicht darüber nach, Kathrin,' antwortete er. „Ich könnte Dir keine Antwort geben. Niemand wird mich verstehen, als nur der Eine — und das ist der neue Gutsherr. Mehr verlang' ich auch gar nicht. Und setzt komm', Kathrin, laß Dich führen. Es wird immer später; ein Nachtgewitter

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