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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.11.1941
Umfang: 6
verkürzender, Wirte bereichernder, Schwermut verscheuchender Blume habender, Seele erlabender. Frohsinn verkündender, Menschen verbindender, Bruderschaft bringender. Kredit erzwingender. Che stiftender, Geheimnisse lüftender, Herzen erweichender, Alles erreichender. Immerfort gärender, Täglich sich jährender, Räusche austeilender. Liebesgram heilender, Leben verlängernder. Wasser verdrängender, Hirnbestrickender, Immer erquickender köstlicher Wein von Lagundo.' Ein Herbstbildchen Es, sind nunmehr zwei Tage

als das nütz lichste, unter den Arzneien als das schmack hafteste und unter den Nahrungsmitteln als das Angenehmste erklärt. Allerdings meint er dabei den alten, ob- gegorenen Rebensaft, nicht den gefähr lichen „Nuien'. Aber immerhin hinaus in das herbstesfreudige Land und laßt der Wirtin Töchterlein euch die knusperi gen Kastanien aus dem Feuer holen und den „Nuien' kredenzen. Das Ehrendiplom der Gemeinde Lagundo und reikt à ihren außerordentlichen Wohltäter an ''d.fiihlt sich deshalb zu unaussprechlich

besonders gut ausfallen — wollen wir einmal von einem höchst originellen Ehrendiplon berichten, das die Gemeinde Lagundo, in der wohl die besten „Wein- len' unserer Gegend gedeihen, im Jahre 1861 — also vor 8l) Jahren — dem be kannten .Apostel des Weinschwefelns L. v. Eomini ausstellte. Der Grund dieser Ehrung ergiebt sich aus dem seltsamen Dokument selbst. Dasselbe besteht aus einem Umschlag, auf dem das Wappen des Gefeierten in prachtvoller Kunststickerei prangt. Es war dies eine Arbeit

der ehrwürdigen Schwe stern vom Kloster Steinach bei Lagundo, dem wir anläßlich seines 709. Jubiläums vor kurzem in unserem Blatte einen ein gehenden Besuch abgestattet haben. Der Urkundentext selbst ist auf sechs Blättern geschrieben und schildert inhaltsreich und zeichnerisch die Verdienste Eominis um die Weinkultur. Das Titelblatt zeigt die Kirche von Lagundo in hübscher still- voller Umrahmung. Das erste Textblatt schildert in den Randleist«» das Wein elend der Fünfziger Jahre des vorigen Jahrhundertes

. Eine Bauernfamilie von Lagundo sitzt im Vordergrunde und ammert über das schreckliche Mißjahr, das nur ein paar armselige Trauben reste bot, die daneben liegen. Ein leeres Weinfaß trägt die Jahreszahl 18S1, der letzte fruchtbare Jahrgang. Ein Engel zält das Strafschwert in der Hand und chüttet die Schale des göttlichen Zorns über die Gegend. In den Randverzierun- Zen des dritten Blattes sieht man Wall- ahrer und Prozessionen, welche die Barmherzigkeit Gottes anflehen. Zu- >zlsich hilft sich der denkende und sort

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