junge Burschen, die, trotz der schweren Anklage und obwohl sie einer empfindlichen Strafe gewärtig sein mußten, lachend den Gang der Verhandlung verfolgten. Ans der Anklagebank saßen: Josef Mitterbacher, 1905 in Hölting geboren, nach St. Peter bei W o l f s b e r g in Kärnten zuständig, Schuhmacher- und Schlosserlehrling, zuletzt Hilfsarbeiter, trotz seiner Jugend mehrmals vorbestraft, und Rädelsführer einer Bande, deren Verbrechen ihre Sühne finden sollten. Franz Kurz, 1907 in Gmunden geboren
in der Fischergasse in Mitten etwa 200 Eier entwendet, sie durch einen Dienst mann in seine Woh. nung nach Hötting bringen lassen. Die Eier verspeiste er dann größtenteils mit Kurz und Kammerlander, die bei ihren sreund- schaftiichen Beziehungen zu Mitterbacher die verdächtige Herkunft der Eier zum mindesten vermuten konnten, da sie wohl wußten, daß Mitterbacher, der, wenn er nicht im Gefängnis fitze, einem ehrlichen Erlverb nicht nachgehe. Was nicht verzehrt wurde, hatte Mitter bacher verkauft. Mitterbacher hält
, wenn er in Freiheit ist, wie er selbst dem Richter erklärt, sehr viel auf „eine gute Kost". Von den gestohlenen Eiern habe er gleich aus 20 Stück einen „fetten Pfannenkuchen" ge macht und zur Jause gegessen. Mittags lud er auch seine Freunde Kurz ulld Kammerlander eiu, dann taten sie sich an einem Schmarren von nicht weniger als 47 Eiern gütlich. Daß bei Schubert im Keller Eier zu haben seien, habe er von einem Freunde erfahren. .Einen Teil der Eier hatte Mitterbacher bei Kammerlander eingelagert. Mitterbacher
hatte dann, in Gesellschaft des K u r z, am hellichten Nachmittag einen frechen it.rib brutalen Einbruch bei Frau Kaiser in Innsbruck, Grillparzerstraße 8, ebenerdig, ausgeführt. Mitter bacher kam mit Kurz, wie er erzählt, auf einem Spaziergang un- gefähr in die Wohnung der Frau Kaiser. An der Wohnungstür außen fand sich ein Zettel mit dem Vermerk: .„Bin bei Tante." Dieser Zettel ließ vermuten, daß nieniand zuhause sei. Zur Vorsicht läutete er zwei- bis' dreimal, und als niemand öffnete, drang er mit Hilfe
eines Dietrichs in die Wohnung ein. Kurz wartete vor fr cm Fenster. Von innen heraus schob ihm Mitterbacher die Diebs beute zu, und zwar 1 Stockuhr, mehrere Schachteln Zigaretten, meh rere Pakete Zigarettenttbak, Schmucksachen, Ringe, ein goldenes Kreuzchen nnd 300 J< Bargeld aus der Ki n de rf pa r bü chf e. Einen Revolver mit Patronen hatte Mitterbacher zu sich genommen. Indessen kam Frau Kaiser mit dem inzwischen aus der Schule heim- gekommenen Töchterchen von der Tante zurück