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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.03.1920
Umfang: 8
hat. Gerichtssaal. Den Bock zum Gärtner gsnmcht. Der 30 Jahre alte, bereits fünfmal vor bestrafte Chauffeur Josef Kofler aus Villnöß wurde am 2. März 1919 vom Ca- rabinieri-Kommando in Bozen als Geheim agent für Kriminalangelegenheiten und Schmuggel bestellt und erhielt auch ein diesbezügliches.Legitimationspapier aus gestellt, welches eine Gültigkeitsdauer bis 31. Dezember 1919 hatte. In dieser behörd lichen Eigenschaft versuchte Joses Kofier auch ^>en Täter zu ermitteln, welcher im Sommer 1919

auf der Santnerfpitze eine Fahne hißte und da er hiebei einen großen Zeitaufwand hatte, begehrte er vom Kara- binieri-Kommando eine höhere Bezahlung, die ihm aber nicht geleistet wurde. Seit die sem Zeitpunkte lieferte Kofler seinem Kom mando keine Informationen, erhielt auch die Gage nicht mehr bezahlt, blieb aber im Besitze der.Legitimation als Geheimagent der Karabinieri. Am 27. Dezember 1919 gegen halb 7 Uhr abends erschien nun Josef Kofler im Geschäfte der Johanna Freier in Brixen. wies ihr die Legitimation

als Ge heimagent, der 'Karabinieri vor und er klärte, daß ihm bekannt sei, daß die Freier Saccharin verkaufe. Als die Freier dies leugnete, zeigte er zwei Schachteln Saccha rin vor, die Johanna Freier an zwei Frauen verkauft hatte. Nun gab Freier den Saccharinhandel zu und bat den sal- fchen Agenten, die Angelegenheit glimpflich zu behandeln; sie würde schon was zahlen. Kofler erklärte, darüber erst mit seinem Freunde sprechen zu müssen, er werde am nächsten Tage wieder vorsprechen. Joses Kofler fand

sich tatsächlich am nächsten Tage bei der Freier ein und teilte dieser mit, daß die Sache günstig stehe, sie müsse aber zah len.. Sein Freund verlange italienisches Geld, ihm könne sie österreichisches geben. Johanna Freier folgte dem Josef Kofler 50 Lire und 1000 Kronen aus. worauf letz terer nochmals seine Eigenschaft als Ge heimagent betonte und hierauf das Ge schäft verließ. Nachträglich kamen der Jo hanna Freier doch Bedenken liber das Vor gehen des Joses Köster und sie erzählte den Fall dem Geheimagenten

Trentini und die ser veranlaßte sodann die Verhaftung des Josef Kofler.. Kofler gestand sogleich, daß er sich auf die geschilderte Weise ein Schweiggeld Erschwindelt habe und daß die Angaben über den Freund, den er besragen zu müssen vorgab, einfach erfunden, waren. Die Legitimation als Geheimagent wurde noch in seinem Besitze vorgesunden. Am 27. v. M. hatte sich Joses Kofler in der Sache vor dem Kreisgerichte Bozen wegen Ver brechens des Betruges zu verantworten. Er wurde lediglich der Uebertretung

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