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Volksbote
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Seite 9 von 12
Datum: 07.02.1935
Umfang: 12
auf, um den verschütteten Schi fahrer zu suchen. Seine Leiche konnte bis jetzt nicht gefunden werden. haben drei Vorteile: beste Papierqualität vorzügliche Perforation billiger Preis. Paolerhandlunq Voaelwelder Merano unü Umgebung Schriftleitung: llappeinerstraße ür. 2 (3anMtjaus) — Geleptjon 2J*68 Erinnerungen eines alten Meraners Nach unliebsamen Vorkommnissen mit einem Stadtbaumeister, der Rechnungen dop pelt auszustellen beliebte, fungierte Kofler auch als Stadtbaumeister und machte, da er auch Obmann

des Holzkomitees war, in jenen Jahren u. a. die großen Sorgen der Ge meinde mit den Passer-Archen für die Holz trift mit. Zum Ankauf des Brennholzes für die Meraner Bevölkerung begab er sich all jährlich selbst nach Passeier; es waren jedes Jahr bei 2000 Klafter, die zur Trift kamen. Da beim Gemeinderate damals auch Ehe- und Polizei-Angelegenheiten zur Erörterung kamen, bemerkte Kofler einmal, als die Frage über die Bedürftigkeit einer Familie an ihn gestellt worden, die er nicht genau kannte

, in aller aufrichtigen Gemütlichkeit: „Da muß ich erst meine Alte fragen, die weiß es' besser!' Dieser treuherzige Ausspruch wurde viel belacht, hatte aber seinen guten Grund, denn Frau Kofler war die Almosen verteilerin ihres Gatten, durch ihre Hans ging, genau verbucht, das ganze Geld. Und was bei Kollers gegeben und im Wohltun geleistet wurde! Körbe voll Brot, Kreuzer „Schustertaler'. „Sechserln' und „Zwan ziger' waren jeden Samstag zur Verteilung an Bettler reichlich vorgesehen. Patenschaften wurden armen Leuten

nie abgeschlaaen, und dieser humanitäre Akt wurde zu bestimmten Zeiten durch Jahre hindurch mit Geschenken neu besiegelt. Jeden Dienstag gab es einen Studenten-Freitisch mit sechs bis acht Kost gängern, jahraus, jahrein. Ebenso erhielten viele arme Studierende ein kleines Monats geld, womit sich das Ehepaar Kofler den unversiegbaren Dank vieler Heranwachsender Priester sicherte. Frau Kofler, welche in der Vorstehung der einstigen Kinderbewahranstalt tateifrig wirkte war es als Vorsteherin

schwer, umsomehr als seine Brüder und auch ihre Schwester sich über Kindernot wahrlich nicht zu beklagen hatten. Elf Jahre lang war Frau Kofler täglich, ihrem vertrauensvoll frommen Sinn entsprechend, in die Heilig geist-Kirche gegangen, jedes Jahr das Ehe- paar zum hl. Antonius nach Caldaro ge pilgert. Endlich 1860 wurden ihre Innigen Bitten erhört und ihnen eine Tochter ge schenkt^ welche 1883 jedoch schon gestorben Ist. ihnen zum Tröste zwei Enkelkinder hinterlassend. Fluchen konnte Vater Kofler

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Volksbote
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Seite 8 von 12
Datum: 31.01.1935
Umfang: 12
und der Schreibmaschine. So wollen wir denn wieder ein Stückchen Personal- und Stadtgeschichte, wie es uns jüngst erzählt worden, und das gewiß auch nur wieder zu den ungeschriebenen Ueber- lieferungen gehört, hiermit wiedergeben, und zwar „Spitzkopf'-Kofler, der Seb. Glatz als Meraner Dekan durchsetzte, betreffend. „Spitzkopf' - K o f l e r — er hieß nach dem Taufbuchs des Schennaer Pfarramtes eigent lich Jakob Koster — war als eines armen Müllers Sohn, wahrscheinlich in der seit Friedrich mit der leeren Tasche

eigenen Er zählungen, viele Säcke Hartgeld dorthin ge bracht hat. 1867 veräußerte er das Gasthaus und erwarb von Franz Pendl da» Hau» in den oberen Beralauben. da» in diesem Jahr hundert zum „Bahenhausl' und zum Daz« Mahlknecht umgebaut wurde. Seinen Uebernamen „Spitzkopf' hatte Jakob Kofler wegen seiner eigenartigen spitzen Kopfform, welche die Folge eine» Sturzes als Kind von einem Tische war. Er hatte dabei eine Schädelverrückung davon getragen, die nach ärztlichem Gutachten unter Taufenden kaum

Einem nicht de« Leben oder zum mindesten den normalen Verstand kostet. Aber Kofler blieb ttotz der abnormen Spitzform seine« Kovsts bis in lein hohes Alter — er starb 78jährig 1899 — ein kluger, arbeitsamer, sich auch verdienst lich der Oeffentlichkeit zur Verfügung stellen der Bürger unserer Vaterstadt. Sein lieber- name gab allerdings zu einigen peinlichen Vorkommnissen Anlaß. Ein Augenzeuge weiß, daß u. a. einmal ein polnischer Prie-

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