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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 13.09.1893
Umfang: 16
6 §§ 166 und 167 lit. b und d des St.-G Die Ver¬ handlung leitete der k. k. Landesgerichtsrath Jos. v. Mor, während der k. k. Oberlandesgerichts¬ rath Dr. L. Pegger die Anklage vertrat, und Dr. P r a x m a r e r die Vertheidigung übernommen hatte. Die Anklage geht kurz dahin : Am 30. Mai dieses Jahres ungefähr um 3 Uhr morgens habe die Koch bei dem Anwesen des Jngenuin Hann in Affenhausen, Gemeinde Wildermieming

auch den eifrigen und umsichtigen Nachforschungen der k. k. Gendarmerie schon am 2. Juni ds. Js. den Thäter in der Person der Maria Koch in Wildermieming ausfindig zu machen und zu ver¬ haften. Es wurde festgestellt, dass das Stück Papier ein Blatt der „Tiroler Landztg." Nr. 19 v. 13. Mai 1893 war und dass in der Gegend von Wilder¬ mieming unter den Abonnenten dieser Zeitung auch das über jeden Verdacht erhabene Gemeindeaus¬ schussmitglied Johann

Koch in Wildermieming sei. Bei diesem wohnte damals wider seinen Willen seine Schwester Maria Koch, und es lenkte sich sofort der Verdacht auf diese schlecht beleumundete Person. Die vorgenommene Hausdurchsuchung hatte auch den erwarteten Erfolg, indem die Nr. 19 der genanntrn Zeitung nicht mehr im Besitze des Johann Koch, sondern in der Kammer der Maria Koch gefunden wurde und aus derselben das frag¬ liche Blatt fehlte

. Unter diesen Verhältnissen konnte die Koch wohl nicht länger mehr leugnen und schritt bald zu einem vollen Geständnisse. Seit ihrer im Jahre 1891 mit Urtheil des k. k. Landesgerichtes hier wegen Diebstahls erlittenen Abstrafung von 13 Monaten hatte sie nicht nur in ihrer Heimatsgemeinde überhaupt, sondern auch insbesondere bei ihrem Bruder Johann Koch die Achtung eingcbüßt und sah es dieser nicht gerne, dass sie nach erstandener Strafe in sein Haus kam. Allein

sie wurde von der bei ihm wohnenden Mutter Romana Witwe Koch in Schutz genom¬ men und hielt sich infolge ihrer Kränklichkeit durch einige Zeit im elterlichen Hause auf. Später fand sie einen Dienst beim Gastwirte Stefan Heger in Salzburg, wo sie jedoch nur kurze Zeit blieb und wegen Kränklichkeit fortging. Nach kurzem Auf¬ enthalte zu Hause reiste sie Mitte April nach Bozen, wo sie auf Georgi einen Dienstplatz erhielt, allein sie konnte

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