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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.09.1937
Umfang: 6
Skizze von Frank Stoldt. Jochen Möller, wohlbestallter Koch des Fracht dampfers „Frisia'/ blickte mit milder Neugier in das Schaufenster des Antiquitätenladens in der Hafengasse in Antwerpen. Die., ausgestellte^ Wa?. reni'könmen. ihn nicht söMerllch!^reizen7' 'MnigS Stahlstiche lagen auf gewebten, bunten Tüchern. Daneben stand ein wackeliger, niedriger Tisch mit Porzellantassen und Bronzeschalen. Darüber hing in verschnörkeltem Nahmen ein alter Spiegel. Der Seemann spielt« mit dem letzten Fünf

frankenstück in der Hosentasche. Es ging ihm lei der wie so vielen, die die wilde See pflügen: Das Geld wollte ihm nicht treu bleiben. Auf einem rollenden Stein wächst kein Moos, sagt das Sprichwort. Aber daran war nicht die Seefahrt schuld mit ihren Lockungen. Jochen hatte eine Leidenschaft: Cr wettete und spielte hoch und gern, und das Glück war ihm nicht hold. So war «hm auch wäh rend dieser Hafenzeit das Geld aus der Hand ge glitten bis auf das einsame Silberstück. Der Koch rieb sich nachdenklich

Ne- genflagen über die Scheide, aber in acht Tagen würde die «Frisia' schon auf Südwestkurs im warmen Wetter sein und dann weiterfahren nach Mexiko, dem Land der Azteken, des Pulque, der Revolutionen und — der Lotterien! Drei Wochen später glitt der Frachtdampfer durch sonnige See dem Hafen von Beracruz zu. An Steuerbord leuchteten die weißen Mauern des Forts vor der Einfahrt. In einer halben Stunde mußte das Schiff an dem Pier liegen. Der Koch stand in seiner schmalen Kammer und rasierte

bringen? Dem Koch stieg jäh das Blut zum Kovfe. Er wischte hastig mit dem Handtuch über das Glas und hauchte erneut darauf. Wieder stand deutlich und lockend die geheimnisvolle Inschrift vor seinen Augen. Wenig nachher, wanderten die beiden Freunde zum Laden des Lotterie-Kollekteurs in der Stadt und versuchten gemeinsam, in gebrochenem Spa nisch Don Pablo klarzumachen, daß ein bestimm tes Los gebraucht würde, die Nummer 13131! der Mexikaner breitete achselzuckend seine farbigen Schätze

auf den Ladentisch. Der Bootsmann half suchen. , Anfänglich hatte er den Koch mißtrauisch von der Seite angesehen. Mußte es denn gerade jene Zahl sein? Jene und keine andere, behauptete Jochen. Endlich hielt er Don Pablo triumphierend einen langen Streifen Lose unter die Nase: „Hier, Senor! was ist das für eine Ziebung?' „Das ist die Lotterie vom Hospital Santa Anna in San Antonio, Senor. Ziehung ist übermorgen. Wie viele Teile wollen Sie, Senor Möller?' In Mexiko sind die Lose gemeinhin in zehntel

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.11.1936
Umfang: 6
. ! -, Pius V. hatte einen der berühmtesten Ko kk'/Zeit. Es hieß Bartolomeo Scappi und ss'!>,e dem Heiligen Vater ein ausgezeichnetes I ä das. 1576 zu Venezia im Druck erschien ^?Iir ihm Pius V. ganz im Geheimen 50Oy » a schenkt haben soll. slulor dieses Kochbuches, der sich an dem ^ » Cuoco segreto di Sua Santità il Papa' ,v'ar der Careme seiner Zeit, ein Meister- ìisen kulinarische Schöpfungen jedem, der Elicli war> sie genießen zu dürfen, mit gerech- ^ „wisiasinus erfüllten. Kein Koch der ganzen

an sia- einen harmlosen Kapuziner hielt, denn »«a wie dieser, eine braune Kutte, suo'n liwrnö. Signor Scappi', sagte der Frem ei einer Stimme, die zwischen freundlichem Ii» und höhnischem Grinsen die Mitte hielt. Sr seid wohl Schornsteinfeger?' fragte der leerte Koch. liciite, niente! mio caro amico, erwiderte der ^ der an der Verwunderung Scappis ein slie'ioiideres Wohlgefallen fand. wenn Ihr kein Schornsteinfeger seid, so ! Ihr ein Bandit sein, sonst wäret Ihr durch Küchentür

, aber nicht durch den Kamin herein «imen.' Angelockt durch den Duft der Speisen, der mir ! Nase gestiegen, Hab' ich den kürzeren Weg ^zoaen, um schneller bei Euch zu sein.' M seid Ihr? fragte Küchenmeister Scappi mit t, Tone, der halb beherzt, halb erschreckt klang, th bin der Koch der Küche,' entgegnete die t>e jiutte mit zweideutigem Schmunzeln: „ich labec nicht wie Ihr, caro mio, Fische und Vö- I sondern Menschen, mache eine Olla potrida Iz und verspeise sie. Meine Küche ist zwar jio licht und hell und freundlich

mir so viel Honig um's Maul zu schmieren, daß ich Lust dazu verspüre, seine Kunst auf die Probe zu stellen. Aber tummelt Euch, mio caro, ich habe heute noch eine Masse Gesindel abzuholen,' sprach der Tod und zog einen Popier- ftreifen aus der Tasche, worauf er sich die Namen >ener aufgezeichnet hatte, die er mit semer Hippe rasieren sollte. „Wie viel Besuche habt Ihr heute noch abzustat ten, verehrter Herr und Freund?' fragte der Koch, welcher die Nudeln soeben in's Wasser geschüttet. „In Summa Summarum 3682

, darunter 2 Kö nige, 3 Fürsten, 23 Grafen, S Kardinäle, tS Bi schöfe. 249 Mönche und Nonnen, 3S Maler, 22 Dich ter, 14 Bildhauer, 9 Kirchenkomponisten, 2911 ge wohnliche Menschen und einen Koch, der seid Ihr. Also tummelt Euch, denn sterben müßt Ihr doch.' „Dort steht ein gedeckter Tisch... Ich bitte Euch Platz zu nehmen... Die Nudeln sind fertig... Ihr trinkt doch auch ein Glas Eypernwein?' „Ich trinke sogar mehr... Ein Mann, der wie ich, Tag und Nacht auf den Beinen, jetzt in Roma und in einer Minute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 03.01.1914
Umfang: 12
stehenden Gehilfen schaft Hindernisse zu bereiten. Obwohl für die Meraner Prinzipalität nach ihren eigenen Aussagen kein einziger der in den Unter nehmer-Flugblättern so beweglich dargestellten Dif ferenzpunkte irgend eine Rolle spielt, sondern ledig lich die Lohnfrage (Zulage von höchstens 3 X wö chentlich), haben die Herren in den letzten Tagen durch oie Einstellung von „Arbeitswilligen" aus dem norddeutschen Großstadtsumpfe, welche ihnen von dem berüchtigten Seelenverkäufer Koch für schwe res Geld

geliefert wurden, den bisher verhältnis mäßig ruhig geführten Kampf in ein entscheidendes Stadium gedrängt und die Gehilfenschaft zu schär feren Maßnahmen veranlaßt. Es wird der Mera ner Prinzipalität stets zur Unehre gereichen, daß sie es nicht verschmähte, den traurigen Menschenhandel der Berlin-Leipziger Streikbrecher-Agentur Gebrü der Koch zu unterstützen. Wie immer und überall sind J)k ergatterten Seelen, welche sich zum Zwecke des Streikbruches verschachern lassen, moralisch oder physisch

an genügenden Ausweisen die Aus stellung von Arbeitsbüchern verweigern mußte. Der Agent Koch hat sich vorsichtigerweise unter dem fal schen Namen Josef Meindl, k. k. Mechaniker, bei der Behörde gemeldet und zwei der jetzt die sonst so ge rühmte Kunst Gutenbergs Ausübenden sind über haupt keine gelernten Buchdrucker. Um diese Ele mente gebührend zu kennzeichnen, sehen wir uns ver anlaßt, an einen Ausspruch des Chefs der Firma S. Pötzelberger, Herrn F. W. Ellmenreich, zu er innern, der gelegentlich

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 12
Datum: 09.03.1930
Umfang: 12
zu seinem 60. Geburtstag unsere innigsten G ück- und Segens wünsche. Möge es ihm gegönnt sein, noch viele Jahre seinem Volke, seiner Heimat, die er glühend liebt, zu dienen! Das walte Gott! Am Sonntag, 9. März, um halb 11 Uhr vormittags findet im Großen Stadtsaal die offizielle Ehrung des Dichterjubilars mit folgendem Programm statt: Eduard Grieg: Huldigungsmarsch aus „Sigurd Iorsalfar". Städtisches Orchester. Dirigent: Chordirek- tor Karl Koch. Prolog von Franz Kranewitter. Gesprochen von Dr. Schlismann-Brandt

. Begrüßung. Landesrat Professor Dr. Hans G a m p e r. Der blamierte Tod. Gedicht von Bruder Willram. Dorgetragen von Walther Sedl mayr, München. Festrede. Gehalten von Propst Mfgr. Dr. Josef Weingartner. I. S. B a ch. Präludium und Fuge für Orgel. Orgel: Chordirektor Karl Koch. Ansprachew Landeshauptmann Dr. Stumpf. Bürgermeister Franz Fischer. Hochgewitter. Uraufführung. Gedicht von Bru der Willram. Musik von Karl Senn. Sprechchor: Bruder-Willram-Bund. Leitung Dr. S ch l i s m a n n - Brandt. Dirigent

: Professor Dr. Karl Senn. Das städtische Orchester. Anton Bruckner. 150. Psalm für Chor und Or chester. Pfarrchor von St. Jakob. Dos städtische Orche ster. Dirigent: Chordirektor Karl Koch. .Die Feier ist allgemein zugänglich. Innsbrucker StuSenten beim Papst 64 Akademiker aus Innsbruck und München, Mitglieder der Mariansschen Kongregation, unter Füh rung ihres verdienten Präses Pater P o b l e y. wur- den am 28. Februar von Pius XI. in Sonoer-Äudienz empfangen. Die junge Pilgerschar wurde von dem All

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.02.1930
Umfang: 8
Küchenchef, der in seiner Kunst aufgeht. Der Ueberlieferung nach beging Vatel, der seine Unsterblichkeit einem berühmten Brief der Frau de Se- vi gne verdankt, Selbstmord, nachdem er die schreckliche Entdeckung hatte machen müssen, daß bei dem Menü der Festtafel in Chantilly, an der Ludwig XIV. teilnahm, der Fisch vergessen worden war. Aus einem kleinen, soeben erschienenen Buch erfährt man jedoch, daß der berühmte Batel nicht nur kein Koch war, sondern von 5er Küche überhaupt so wenig verstand

. Er ließ einen Mann auf das Baumhaus aufentern, um Ausschau nach den geflüchteten Wilden zu halten. Der hatte kaum einen Blick um sich geworfen, als er meldete, daß eine weiße Jacht in voller Fahrt der Südküste der Insel zustrebe. Es war die „Tarantella"! Während die beiden Geretteten erschöpft von den Auf regungen und dem zweitägigen Fasten im Schatten eines Baumes lagerten, wöhrend der chinesische Koch eines der dem ebenso ehrgeizigen wie gewissenlosen Minister Fonqnet, und ein Haushofmeister

zu jener Zeit war eine große Persönlichkeit, die mit einem Oberkellner oder Koch nicht das geringste zu tun hatte. Batel stand dem gesamten Hauswesen vor, führte die Haushaltungsbücher und kam öfters in die Notwendigkeit, die Gläubiger Fou- guets empfangen und beschwichtigen zu müssen. Nach Fouguets Fall trat Batel in gleicher Eigenschaft in den Dienst des Prinzen von Conde in Chantilly. Der Selbstmord selbst ist keine Legende, war aber eine Folge der Schlaflosigkeit, an der Batel litt. Conde nahm

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 05.10.1940
Umfang: 4
ein komischer Anblick, eine dicke Kugel nur noch auf ei ner schwachen Säule! Sie gratulierten ihm trotzdem. „Sucht den Hacken, ihr Schafsnasenl' brüllte der Koch statt aller Antwort, und hüpfte einbeinig in die Kombüse um Fleisch. Wollte nicht schlapp machen. Einige Augenblicke später war die ge samte Mannschaft achtern versammelt: Zimmermann, Bootsmann, Donkeymann und andere Mann der Nobelgarde, vom Deckarbeiter ersten Grades bis zum Bums vierter Ordnung. „Hier ist der Haken!' meldete sich der Segelmeister

und befühlte die Spitze des gebogenen, fingerdicken Eisens. »Scharf wie eine Nähnadel!' Cr befestigte den Ha ken an der langen Talje. Die von Sonne und Wetter dunkelge färbten Gesichter wurden abwechsenld rot und blaß wie Leuchtfeuer. „Ein Tau würde auch genügen', mur melte der jüngste Bums, der es nicht er warten konnte, bis die Drahttalje festsaß. „Quatschkopp', meldete sick, da wieder der hinkende Koch, „das beißt das Viel» durch wie Spargel', und er spießte ein großes Stück verdorbenes Schweinefleisch

von mit fünf Pfund Gewickit an den Ka ken. Weit beugten sick die Köpfe über die Relina als der gespickte Haken abwärts glitt. Der Koch hatte trotz seiner Schwere und des fehlenden Beines das Tauwerk des Besanmastes erklommen. Seine Aeug- lein leuchteten vor Rachedurst. Die' Lockspeise tauchte auf, tauchte ab. Schlvamm durch die Bewegung des Schif fes auf der Oberfläche des Wassers. Aber kein Hai war zu sehen. Hatte wohl noch mit dem Holzbein zu tun. Erst nach fünf Minuten atemloser Stille zeigte

des Bauches, hatte das Fleisch schließlich ge faßt. Gierig schlürfte der Hai am Fleisch brocken — und verschlang ihn. Da zog mit plötzlichem Ruck der Segelmeister den Ha ken an. Das Eisen saß tief im Schlund Alles sprang zur Seite. Ramm, ramm, ramm! sauste die Talje in die Tiefe. Abgelaufen, schleuderte sie mit gewalt samen Ruck die Bestie wieder empor. Die Barke schaukelte wie ein Holzschuh. Beifallsgeschrei. „Jungens, holt fest!' schrie aus dem Besanmast der Koch und vergoß Tränen der Freude. Doch wagte

der Segelmeister selbst vor. Keine leichte Sache, er durfte weder der Floffe noch der furchtbaren Batterie der Zähne zu nahe kommen. Erst als das dampfende Blut die Luft verpestete, der Hai sich nicht mehr rührte, rutschte der Koch vom Besanmast. Fiel trotz des fehlenden Beines persönlich den verstümmelten Feind an. Vermöbelte ihn mit dem Küchenmesser. Schlitzte mit ge- chicktem Schnitt den Bauch auf — und die Sache war vorbei. Aber Pütt gab sich noch nicht zufrieden, legte den Magen bloß. Alles drängte nä her

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 31.08.1937
Umfang: 6
ri e, in einer unwirtlichen Gegend. — iiro sür Ansiedler. — Nur nicht schlapp machen! i Clara City in Minnesota in den Ber aten feiert ihren SVjährigen Geburts- mdung dieser Stadt war die Tat mu- m> die sich trotz aller Schwierigkeiten iihlä ^e nicht beirren ließen/- à lag das Laà mber des Jahres ISSà'gingen die bei- er Theo F. Koch von der Firma Koch roningen, und Martin W. Prins, von Prins u. Zwannenburg in Amsterdam, er den großen Teich, nach Minnesota, it der „Chicago-Milwaukee' und „St. oad Compagny' wegen

. Als er dann > daß dieses Präriegebiet das Eigentum aul Railroad Compagny' war, gab cr endgültig seinen Plan auf. Trotzdem war der Mann der Ansicht, daß sich aus k-lcser unwirtlichen Gegend etwas machen ließe, wenn die Eisenbahn- omdung verbessert würde. Es gelang Koch bald darauf, mit der Eifenbahn- aefellschaft einen Vertrag auf eine große Fläche Land abzuschließen. Der Vertrag kam endgültig zustande, nachdem die beiden' Holländer in der Hei mat Rückfrage gehalten hatten. Telegramme gin gen hin und her. Das Geld wurde bewilligt

. In den beiden folgenden Iahren kaufte die holländi sche ..Firma Koch u. Prins, - die schon für 20.000 Dollar Boden erworben hatte, noch mehr Lanö hinzu. Durchsehen — das war sein einziges Ziel. Aber nun brauchte man wohl Farmer, die bereit waren, sich auf dem neuen Grund und Boden nie derzulassen. Zu diesem Zweck errichteten die bei den Holländer in der 51. South Clark-Street in Chicago ein Werbebüro, das alsbald eine lebhafte Reklametätigkeit entfaltete. Ihr Hauptaugenmerk richteten die beiden Holländer

und die Eisenbahnverbindung zu schlecht. Tausend Gründe wurden ins Feld geführt. Es war zum Verzweifeln. Sollte die ganze Spe kulation ein Schlag ins Wasser werden? Theo Koch ließ nicht locker. Er wollte auf keinen Fall klein beigeben. Durchsetzen — das war sein einziges Ziel. Gegen alle Widerstände! Es geht auswärts. Nach langen Verhandlungen, die oft auf des Messers Schneide standen, gelang es dem Hollän der endlich, die Gesellschaft zu veranlassen, daß die Bahnlinie weitergeführt wurde. Außerdem hatte er bereits

die Pläne zur Gründung einer Nieder lassung in der Tasche. Inzwischen kehrte Koch jedoch erst einmal nach Holland zurück. Dort wartete Clara Hoeborn auf ihn, eine Frau, die zu heiraten er schon längst ent schlossen war. An der Seite seiner Gattin kehrte dann Theo Koch im Jahre 1887 nach den Verei nigten Staaten zurück, und zwar direkt nach Min nesota, in „sein Land'. Dort war in der Zwischen zeit die von ihm geplante Siedlung entstanden. Die Niederlassung wuchs sogar rasch heran. Zu Ehren seiner jungen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 18.03.1914
Umfang: 8
Schorer beendet war, begann die Verhandlung gegen den 29 jährigen Alois Koch wegen des Verbrechens des Totschlages. Der An geklagte Alois Koch, 1885 in Innsbruck geboren, nach Latsch-Vinschgau zuständig, Schuhmachergehilse, zuletzt in St. Martin i. P., hat am Abend des 14. Dezember 1913 vor dem Gastbause am Schieß stande in St. Martin i. P. den Taglöhner Balthasar Stulz getötet. Im Gastzimmer des genannten Gasthauses hänselte der Taglöhner Stulz, der etwas angetrunken war, den Schuhmachergehilfen Koch

wegen des Strohhutes, den Koch in der kalten Jahreszeit (14. Dezember) trug. Koch forderte Stulz auf, mit ihm hinauszukommen und ruhig verließen beide die Gaststube. Kaum hatte sich die Türe hinter den beiden geschlossen, hörten die übrigen Gäste einen dumpsen Fall und das An« prallen eines schweren Gegenstandes an die Gast stubentür. Einige Gäste eilten aus dem Gastzimmer und sahen Balthasar Stulz leblos vor der Türe liegen und den Koch davoneilen. Ein sofort gerufener Arzt legte dem Stulz

. der vom Koch gestochen worden war, einen Notverband an und ließ ihn ins Krankenhaus nach Meran bringen. Es wurde dort eine Operation vorgenommen, doch war menschliche Hilfe vergeblich. Um 5 Uhr morgens deS anderen TageS trat der Tod ein. Die Leiche hatte drei Stichwunden nahe der Rippengegend aufgewiesen. Jeder der geführten Stiche war tödlich. Der Täter Alois Koch war am gleichen Abend noch verhaftet worden und gleich beim ersten Ver höre legte er ein offenes Geständnis ab. Die Ge- schworenen sprachen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.11.1890
Umfang: 8
Nr. 267 Werauer Aettmtg. Seite 3 München, Geh. Medicinalrath Prof. Dr. Virchow und die übrigen Berliner Professoren der Medicin. General stabsarzt Dr. v. Coler, Geh.-Rath Dr. v. Kerschensteiner aus München u. s. w. waren anwesend. Die anwesenden englischen Aerzte hatten einen Lupuskrankeu mitge bracht. Bergmann leitete seinen Bortrag mit Aus drücken des Dankes und der Bewunderung für Koch ein. Seit Hippokrates und Galen habe Kcinec die Ur sachen und den Sitz der Tuberculose-Krankheit erforscht

und zugleich deren Heilung gesichert, Koch scheine ein Arzt zu sein, dem ein solcher Triumph beschicken sei. Koch habe ihm (Bergmann) gestaltet, heute Versuche zu zeigen, die Koch selbst gemacht habe. Trotz aller Ueberrevung habe Koch sich nicht bewegen lassen, selbst in der Versammlung zu erscheinen. Bergmann führte nun eine Reihe von Patienten, die nach Koch's Ver fahren behandelt worden, vor. Zunächst zeigte er Lupus- kranke in mehreren Stadien der Behandlung; dieselben sind sämmtlich seit mehr

Entdeckung aus. — Am 17. November hatte Geheimrath v. Kerschensteiner Audienz beim Kultusminister Goßler, um die Frage wegen Bezugs der Lymphe zu regeln. Koch überläßt alles dem Minister; er beabsichtigt, ans ein paar Monate Berlin zu verlassen und irgendwo im Süden incogiiito zu verweilen. H -5 5 Der Andrang auswärtiger Patienten in Berlin ist so groß geworden, daß Dr. Cornet noch drei neue Privat- Kliniken außer den fünf bereits eröffneten belegen mußte. Dr. Cornet hält es für dringend erwünscht

werden könnte, die ein den Bedürfnissen ent sprechendes Theater bauen und ausbeuten würde und daß ein solches Theater sich auch für die Aktionäre rentiren würde. Ein Kurgast Privat-Telegramme der „Meraner Zeitung.' Wien, 19. Nov. Die beiden ersten In- jectionen mit Koch's Heilmittel in Wien nahm gestern Abends der aus Berlin zurück gekehrte Professor Schnitz ler ans der Polyklinit an einem Manne mit Halsdrüsen-Tuberculose und einer Frau mit Rippen-Tubereulose vor. Koch erhielt eine Glückwunsch-Depesche von Pastenr. Koch beschäftigt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.07.1868
Umfang: 6
und eS waren noch mehrere Häuser in großer Gefahr. Die Leute haben im ganzen Dorf ihre Wohnungen geräumt und kampiren gegenwärtig auf den Wiesen links vom Bach, andere sind in Stuben untergebracht. I'. Elbigenalp, 27. Juli. (Koch's 100jährige Geburtstagsfeier.) Heute wurde in der hiesigen Pfarrkirche am 100jährigen Geburtstage des vater ländischen Künstlers Josef Anton Koch auf Veran lassung deS Herrn Josef Anton Falger und der Ver wandten deS Verewigten ein feierlicher Gottesdienst abgehalten. Josef Anton Koch wurde

den 27. Juli 1763 zu Obergiblen am Bach, der Gemeinde Elbigen- alp im Lechthale, geboren. Sein Vater Josef Koch war der Sohn armer Bauersleute, welche in LermoS bei einer größern Anzahl Kinder sich hart ernährten. Deswegen beschloß der Vater! deS Künstlers Koch die Last seiner Eltern zu erleichtern und sich seinen Unter halt im Auslande selbst zu erwerben. Er wählte den Citronenhandel, fand hiezn den vorzüglichsten Absatz in den Gegenden am Rhein, und ehelichte zu Koblenz eine sichere Anna Elisabeth Bnrdel

Anton gut zu bilden und schickten zugleich denselben in der frühesten Jugend nach Elbigenalp, um ihn an dem dortigen Schulunterrichte theilnehmen zu lassen. Gerade damals versah LukaS LiSkodin, früher Laienbruder ini St. MagnuS-Kloster zu Füßen, das Amt eines Schullehrers, und dieser sehr geschickte Schulmann, welcher im Schulhanse auf dem Oelberge Unterricht ertheilte, bemerkte bald mit Ver wunderung, daß der junge Koch ein außerordentliches Talent zur Zeichenkunst besitze

in der religiösen Bildung große Fortschritte machte. Der fromme Schullehrer LiSkodin versam melte seine Schulkinder häufig in dem derSchnle ganz nahe gelegenen Kirchlein, um ihnen den hl. Kreuzweg vorznbeten. Der Schüler Koch, welcher in Elbigenalp als armerSchulknabe Kost und Wohnung gratis erhielt, war seinen Wohlthätern dadurch erkenntlich, daß er den hl. Kreuzweg mit sinnreichen Nandverzierungen abschrieb und seinen Gönnern präsentirte. Herr Gra veur Josef Anton Falger, dessen Haus ein Museum

zu zeigen, anstatt an historischen Stoffen zu arbeiten, zu denen eS ihm offenbar an Schule und Studium, wenn, auch keineswegs an Talent gebrach; während seine histori schen Landschaften, gleich schön durch die edle Natur- empfindung wie durch die vortrefflicheZeichnuug, gewiß sehr viel mit zur Begründung unserer jetzigen ausge zeichneten Landschaftenschulen beigetragen haben; wie denn Nottmann unmittelbar auf dem von Koch gebahn ten Wege weiterging, ihn an technischer Meisterschaft, Geschmack

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