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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.03.1905
Umfang: 8
der Polizeiaufsicht erlassen. Am 4. Oktober 1904 übersiedelte Koch nach Mera». Von hier aus schrieb er. um eine Betreibung der Rückzahlung zu verhindern un6 neuerlich Geld zu erhalten, daß er zwar nun frei sei, aber sein Geld erst in 4 5 Wockzen realisieren könne. Pou jetzt au wurde Amort zu größeren Sen dungen bewogen. Wie später erzählt werden wird, machte Koch, der einen Au'sflng nach Passeier unternommen hatte, die Bekanntschaft einer Frauensperson, wes halb seine Geldausgaben bedeutend stiegen. Daher

angespornt. Nun folgt eine Reihe von Betreibungeil der 600 l5 und sagt Koch hierbei auch unter anderem, daß er in Wien war und daß er mit dem Prior dort von Meran aus telephonisch (!) ge sprochen habe. Am 20. November 1904 (seit 27. Oktober ivar Koch wieder in Meran) schreibt er. daß er am 1. Dezember sein Geld beheben könne, er werde das Wort halten. Am 22. November 1304 betreibt er, dem Amort wieder 230 kL zugeschickt hatte, eins weitere Sen dung von 100 X, da er sonst nicht nach Wien reisen könne

. der leider dein Koch Wort für Wort glaubte. übers«ndte an ihn folgende Be träge: Am 17. November 1903 l< 2!» 19. November 1903 tl> .. 24. Dezember 1903 .. 2» ., 20. Jänner 1904 22 .. 16. Mai 19(14 >» .. 28. Mai 19l14 Ul .. 13. August 19»4 „ >5, ., 17. September 1904 U<> im Oktober 1904 nnbekaunten Datums am 14. Oktober 1904 ',0 .. 14. Oktober 1904 .. 25V Bis hierher dürfte die Höhe de>5 Geldlei stungen d«, yuctz öfttzrK»xedMierten An- fprüchen entsprecheil. Am 12. Novernber 1904 inTramin gegeben

l< 2t><)> am gleichen Tage .. l0 im November uubekanute.i Datums 2U am 26. November 1904 l2<1 zusammen K 922 Die nach dem 16. Oktober l9l>4 gesendete» Be träge von zusammen 350 lv wurden zur Bezahlung der Taxe von 600 I< gegeben, weshalb anzuneh men ist, daß Koch um 2ö0 lv mehr verlangte, als er erhielt. Die 60 K schickte Amort nicht nach Wien. Diele werden deshalb nicht in die Beträge, auf ivelche die Schädigungsabsicht Kochs gerichtet war. ein gerechnet, weil er wohl kaum diese kleinere Sunune verlangt

haben würde, wenn er die vollen 600 k5 „Taxe' erhalten hätte. Ani 4. Oktober 1904 kam Koch, wie schon er wähnt, nach Meran und begab sich sofort zu den Geschäftsführerseheleuten Josef nnd Anna Pichler. wollte. Sie. die so gern tanzte, hatte sich hellte bald eriniidet gesiihlt und sich voni Tanze zurück gezogen zum größten Schmerz des Leutnants Bauer. Ihre Augen hatten unwillkürlich während des Tanzes Walter von Kattenberg gesucht, der an dem Tanze nicht teilgenommen hatte, sondern unter einer »nächtigen Bliche auf einer Bank

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 02.12.1944
Umfang: 8
Der Romantiker <ier Landschaft und unsere Zeit - Zu einem neuen Buch über den Tiroler Meister Im Jahre 1941 fand in der Natio nalgalerie in Berlin eine grosse Aus stellung statt, in der zum ersten Male das gesamte Lebenswerk des Tiroler Malers-Joseph Anton Koch ir« seiner kaum zu schildernden ein drucksvollen Grösse und Wucht ge zeigt wurde. Für die meisten Besu cher — und es waren deren viele Tausende — gab cs eine gewaltige Ueberraschung. Wer wusste in den breiteren Schichten schon

etwas von diesem Maler Koch, diesem alten Landschafter und Romantiker, des sen Namen man wohl in den Kunst geschichten gelesen halle, über den man aber leicht hinweggegangen war, weil er wie mancher,andere einfach nur »registriert« worden ist? Die deutsche romantische Malerei war allzulange sehr tief im Kurs gestan den; denn die ganze geistige und kulturelle Ausrichtung des neunzehn ten und besonders des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts hatte mit der Entwicklung über den Impres sionismus zum Expressionismus

nichts mehr übrig für sie. Erst die Ueberwindung dieser Epoche in der jüngsten Zeit öffnete wieder das Tor zum Verständnis der echten roman tischen Kunst, und man darf ruhig sagen, dass jene grosse Berliner Koch-Ausstellung sehr viel dazu bei getragen hat. Aber eine Ausstellung ist immer ortsgebunden und dadurch in ihrer Wirkung mehr oder weniger lokal beschränkt. Wohl hat anlässlich der Berliner Ausstellung unser Tiroler Landsmann Otto R. von Lutterotti eine grosse wissenschaftliche Koch- Biographie

der Allgemeingültig keit nicht durchbrochen, wenn hier die Liehe des Autors zu seinem Landsmann ein Werk von typisch tirolischem Charakter geschaffen hat, Die 130 Abbildungen mit den Farb tafeln aber werden zum köstlichen Besitz aller Kunstfreunde. Wer den starken Eindruck der grossen Berli ner Koch-Ausstellung erlebt hat, wird auch am besten beurteilen kön nen, wie hier die technische Sauber keit und Vollendung der Bildwieder gaben das Wesen, die Eigenart und die Stärke Kochs unverfälscht ver mitteln

schen, der in den Befreiungskriegen seinen äusserliehen Höhepunkt fand, zusammen,, und ebenso steht fest, dass zwischen den Politikern jener /.eH, Stein, Arndts Scharnhorst usw. und den Dichtern und Künstlern der Romantik eine starke innere Ver bundenheit bestand. Der Geist fand ui Schleiermacher, in Schelling, in Hölderlin, in Baader, in Brentano . seinen Durchbruch, die Kunst in Koch, Caspar David Fried ich, Run- ge usw. Dichter und Künstler schu len dauernde Werke; die revolutio nären Ansätze

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.09.1937
Umfang: 6
Skizze von Frank Stoldt. Jochen Möller, wohlbestallter Koch des Fracht dampfers „Frisia'/ blickte mit milder Neugier in das Schaufenster des Antiquitätenladens in der Hafengasse in Antwerpen. Die., ausgestellte^ Wa?. reni'könmen. ihn nicht söMerllch!^reizen7' 'MnigS Stahlstiche lagen auf gewebten, bunten Tüchern. Daneben stand ein wackeliger, niedriger Tisch mit Porzellantassen und Bronzeschalen. Darüber hing in verschnörkeltem Nahmen ein alter Spiegel. Der Seemann spielt« mit dem letzten Fünf

frankenstück in der Hosentasche. Es ging ihm lei der wie so vielen, die die wilde See pflügen: Das Geld wollte ihm nicht treu bleiben. Auf einem rollenden Stein wächst kein Moos, sagt das Sprichwort. Aber daran war nicht die Seefahrt schuld mit ihren Lockungen. Jochen hatte eine Leidenschaft: Cr wettete und spielte hoch und gern, und das Glück war ihm nicht hold. So war «hm auch wäh rend dieser Hafenzeit das Geld aus der Hand ge glitten bis auf das einsame Silberstück. Der Koch rieb sich nachdenklich

Ne- genflagen über die Scheide, aber in acht Tagen würde die «Frisia' schon auf Südwestkurs im warmen Wetter sein und dann weiterfahren nach Mexiko, dem Land der Azteken, des Pulque, der Revolutionen und — der Lotterien! Drei Wochen später glitt der Frachtdampfer durch sonnige See dem Hafen von Beracruz zu. An Steuerbord leuchteten die weißen Mauern des Forts vor der Einfahrt. In einer halben Stunde mußte das Schiff an dem Pier liegen. Der Koch stand in seiner schmalen Kammer und rasierte

bringen? Dem Koch stieg jäh das Blut zum Kovfe. Er wischte hastig mit dem Handtuch über das Glas und hauchte erneut darauf. Wieder stand deutlich und lockend die geheimnisvolle Inschrift vor seinen Augen. Wenig nachher, wanderten die beiden Freunde zum Laden des Lotterie-Kollekteurs in der Stadt und versuchten gemeinsam, in gebrochenem Spa nisch Don Pablo klarzumachen, daß ein bestimm tes Los gebraucht würde, die Nummer 13131! der Mexikaner breitete achselzuckend seine farbigen Schätze

auf den Ladentisch. Der Bootsmann half suchen. , Anfänglich hatte er den Koch mißtrauisch von der Seite angesehen. Mußte es denn gerade jene Zahl sein? Jene und keine andere, behauptete Jochen. Endlich hielt er Don Pablo triumphierend einen langen Streifen Lose unter die Nase: „Hier, Senor! was ist das für eine Ziebung?' „Das ist die Lotterie vom Hospital Santa Anna in San Antonio, Senor. Ziehung ist übermorgen. Wie viele Teile wollen Sie, Senor Möller?' In Mexiko sind die Lose gemeinhin in zehntel

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1905
Umfang: 8
- Kr. St . .. Als Privatbetheiligte: - 1. Herr Josef Pichler, Geschäftsführer in Meran, Orten- steingasse M. 6; - . 2. Alois Mair, Bwler in Kaltem. ' » Gründe: . Franz Koch, Privatlehrer und Geschäftsreisender, ist schon zweimal wegen Verbrechens des Betruges vorbestraft.- Zuerst diktierte ihm d as k. k. Kreisgericht Bozen am 27. IM j 901 eine Kerkerstrafe von 6 Monaten, das Lweitemal mußtet er zufolge Urtheiles des k, k. Landesgerichtcs Innsbruck vomi 9. April 1902 tMen! VÄbrechens^ bes

^ Betruges und öffent-? licher Gelvaltthätigkeit durch Entführung eine schwere Kerkers strafe von einem Jahre'verbüßen und die Beschränkungen der^ Polizeiaufsicht über sich ergehen lassen. Am 9. Zlpril 1908 hatte er die zweite Strafe verbüßt und wurde ihm durch die verfügte Polizeiaufsicht seine Heimatsgemeinde Terlan als! Zwangsaufenthalt sür die Dauer zweier Jahre angewiesen.? .Hier wurde Koch im Armenhause verpflegt, d« er zu Zeiteu auch etwas kränklich Uxir. Eine Beschäftigung suchte

eingesperrt, in seiner Heimath lebe er in Verbannung (Polizeiaufsicht) und würde streng gehalten. Er besitze zwar 4000 Kr. väterliches Erbe, gelange aber erst in den Besitz desselben, wenn die Verbannung aufgehoben sei. Schließlich bat er um 100 Kronen, da er zur Vorbereitung für den Eintritt in ein Kloster sich Bücher an? schaffen müsse. Seit dieser Begegnung sandte Franz Koch bis zu seiner Verhaftung an Amort nicht weniger als 59 Briefe> Postkarten und Telegramme. In allen diesen Korre spondenzen kehrt

nichts. Daher beklagt sich Koch, daß er einen guten, rentablen Posten hätte fahren lassen müssen, weil er kein Geld bekommen hätte. Er werde 10 Prozent Zinsen zahlen, jedoch nur bei rascher Sen dung von 200 Kr. ; sein, Kochs Glück sei auch jenes Amorts; wenn dieser das Geld nicht habe, solle er es aufleihen, er werde out belohnen. Da Amort kleine Beträge zu schicken begann, bedauert Koch, daß er nur so geringe Hilfe erreichen könne, und bittet um Zusendung von wenigstens 40—50 Kr. Die Zah lung

er mit, er werde tvahrscheinlich noch 1904 srei werden. Er verlangt wieder Geld und versvricht für Neujahr schoir das Verheißene. Thatsächlich wurde ihm mit Dekret der k. k. Bezirkshäupt mannschaft Bozen vom 19° September' 190'4 der Rest der Polizeiaufsicht Zerlassen. Am 4. Oktober 1904 übersiedelte ^ Koch nach Meran. Von hier aus schrieb er, um eine Betrei bung der Rückzahlung zu verhindern und neuerlich Geld-zu erhalten, daß er zwar nun srei sei, aber sein Geld erst in 4 bis 5 Wochen realisieren könne. Von jetzt an wurde

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 13.12.1927
Umfang: 8
. Diese Vor stellung ist zugleich als erste Werbevorstellung zur Gründung einer Theatergemeinde geplant. In den Hauptrollen sind beschäftigt: Alfriede Merzbach und die Herren Schumann. Siegert. Lehndorff Wagner, Fakten, Koch. Schmidt. Ellersdorfer. In der Rolle des Zaren Paul wird sich Willy Volker dem Innsbrucker Publikum vorsteNen. Kartenvorverkauf für sämtliche Vorstellungen an der Theaterkasse. -- Hermann Wagners Bunts Bühne, täglich halb 9 Mir Vor stellung - -- Gitarrekonzert Llobet. Das Gitarrekonzert

, dem vor allen das Verdienst am Zustandekommen dieser Ausstellung zukommt, schil derte in einer Ansprache mit treffenden Worten Edmund von Wörndles Bedeutung für die tirolifche Kunstgeschichte. Er hat hie rbei mit vollem Recht Wörndle als den bedeutendsten Vertreter der romantischen Landschaft in Tirol neben Koch bezeichnet und dem Publikum dadurch den Weg gewissen, von dem aus es den rein sten. künstlerischen Genuß aus dem Werke dieses heimischen Land schafters ziehen kann, der heuer fein hundertstes Lebensjahr er reicht

von Führich ausgehend, gerät er bald unter den Einfluß der führenden Meister der deutschen romantischen Landschaft. Anfangs wird wohl die Kunst des Vaters dieser ganzen eigenartigen deutschen Landschaft, unseres großen Lands mannes Koch, sein eigentlicher Leitstern gewesen sein. Daneben machten sich aber wohl auch sehr bald Einflüsse späterer Meister geltend. Direktor Möser hat gewiß mit Recht aus den Münchener Rot t mann hingewiesen. Im allgemeinen entspricht der Stil Wörndles

, wie er sich in den Schöpfungen seiner besten Zeit offen bart, dem Spätstil der deutschen romantischen Landschaft, dem er ja zeitlich parallel läuft, ja, wir können sogar fast eher sagest, nachfolgt, sofern wir die Gesamtentwicklung deutscher Kunst im Auge haben. Die, an die deutsche Renaissance erinnernde, kontur- lich scharfe und detaillierte Formengebung, die für die vovnazare- nische Romantik von Koch bis Ludwig Richter so eminent charak teristisch ist. erscheint wesentlich abgeöämpft. Dafür gewinnt spe ziell

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 31.03.1938
Umfang: 8
beginnt die „Tobis' demnächst mit der Verfilmung des Lebensschicksals des großen deutschen Arztes und Begründers der modernen Bakteriologie, Robert Koch. Die Hauptrolle wird von Emil Jan- nings verkörpert, während das Manu skript nach einem unvollendeten Theater stück von Gerhard Menzel geschrieben wurde. Mit primitivsten Mitteln umwälzende Eokdeckuagev. Das hätte sich der schlichte Landarzt u. Kreisphysikus, der in den Siebzigerjah ren in der Posener Gegend Bauern und Kleinstädter, aber auch Kühe

, Kälber und Schafe behandelte, nicht träumen lassen, daß er fast 30 Jahre nach seinem Tode auf der Leinwand eine glanzvolle Wie derauferstehung feiern würde. Robert Koch wurde am 11. Dezember 1843 in Klausthal geboren und ließ sich nach Voll endung seines Studiums in Wollstein bei Bomst nieder. Bis zum Jahre 1880 widmete er sich dort seiner Landpraxis und bakteriologischen Untersuchungen. Obwohl er sich hierbei der primitivsten Instrumente bediente, die heutzutage nicht einmal mehr ein Student

des ersten Semesters benutzen würde, gelangen doch dem großen Forscher schon damals umwälzende Entdeckungen. Zunächst konnte er den Nachweis füh ren, daß eine bestimmte Bakterienart den Milzbrand bei Schafen hervorruft. Koch hatte diese gefährlichen Kleinlebe Evesen erstmals auf Nährboden isoliert gèzuchtà, ein Verfahren) ohne das die weitere Entwicklung der Bakteriologie überhaupt nicht denkbar ist. Ebenso Hat der Forscher durch die Einführung der Farbemàhoden und der Mikrophotogra phie zur Entlarvung

der toickringenden Krankheits- u. Seuchenerreger in hohem Maße beigetragen. »Vater der Bakteriologie'. Weitere Untersuchungen gallen der Wundinfektion und der Septikämie. Na türlich verschlangen diese bakteriologi schen Forschungen ziemlich bedeutende Summen, die ein armer Landarzt kaum aufbringen tonnte. Es kam daher wie derholt zu Zerwürfnissen zwischen Ro bert Koch und seiner Familie, die dem geheimnisvollen Tun und Treiben ihres Ernährers ziemlich verständnislos gegen überstand. In der Fachwell

hatten indessen Ro- Alida Dalli bert Kochs Forschungsergebnisse bereits derartiges Aufsehen erreH, daß man ihn 1880 in das Reichsgesundheitsamt nach Berlin berief. Im Jahre 1882 entdeckte er dort den Tuberkelbazillus, womit de wiesen wurde, daß die „Ähwindsucht' nicht, wie man bisher annahm, auf ver schiedene Ursachen zurückzuführen ist, sondern einzig und allein durch die Auf nähme des heimtückischen Krankheitser regers entsteht. Im Anschluß an die Reinkultur des Tuberkelbazillus gelang Koch

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 05.10.1940
Umfang: 4
ein komischer Anblick, eine dicke Kugel nur noch auf ei ner schwachen Säule! Sie gratulierten ihm trotzdem. „Sucht den Hacken, ihr Schafsnasenl' brüllte der Koch statt aller Antwort, und hüpfte einbeinig in die Kombüse um Fleisch. Wollte nicht schlapp machen. Einige Augenblicke später war die ge samte Mannschaft achtern versammelt: Zimmermann, Bootsmann, Donkeymann und andere Mann der Nobelgarde, vom Deckarbeiter ersten Grades bis zum Bums vierter Ordnung. „Hier ist der Haken!' meldete sich der Segelmeister

und befühlte die Spitze des gebogenen, fingerdicken Eisens. »Scharf wie eine Nähnadel!' Cr befestigte den Ha ken an der langen Talje. Die von Sonne und Wetter dunkelge färbten Gesichter wurden abwechsenld rot und blaß wie Leuchtfeuer. „Ein Tau würde auch genügen', mur melte der jüngste Bums, der es nicht er warten konnte, bis die Drahttalje festsaß. „Quatschkopp', meldete sick, da wieder der hinkende Koch, „das beißt das Viel» durch wie Spargel', und er spießte ein großes Stück verdorbenes Schweinefleisch

von mit fünf Pfund Gewickit an den Ka ken. Weit beugten sick die Köpfe über die Relina als der gespickte Haken abwärts glitt. Der Koch hatte trotz seiner Schwere und des fehlenden Beines das Tauwerk des Besanmastes erklommen. Seine Aeug- lein leuchteten vor Rachedurst. Die' Lockspeise tauchte auf, tauchte ab. Schlvamm durch die Bewegung des Schif fes auf der Oberfläche des Wassers. Aber kein Hai war zu sehen. Hatte wohl noch mit dem Holzbein zu tun. Erst nach fünf Minuten atemloser Stille zeigte

des Bauches, hatte das Fleisch schließlich ge faßt. Gierig schlürfte der Hai am Fleisch brocken — und verschlang ihn. Da zog mit plötzlichem Ruck der Segelmeister den Ha ken an. Das Eisen saß tief im Schlund Alles sprang zur Seite. Ramm, ramm, ramm! sauste die Talje in die Tiefe. Abgelaufen, schleuderte sie mit gewalt samen Ruck die Bestie wieder empor. Die Barke schaukelte wie ein Holzschuh. Beifallsgeschrei. „Jungens, holt fest!' schrie aus dem Besanmast der Koch und vergoß Tränen der Freude. Doch wagte

der Segelmeister selbst vor. Keine leichte Sache, er durfte weder der Floffe noch der furchtbaren Batterie der Zähne zu nahe kommen. Erst als das dampfende Blut die Luft verpestete, der Hai sich nicht mehr rührte, rutschte der Koch vom Besanmast. Fiel trotz des fehlenden Beines persönlich den verstümmelten Feind an. Vermöbelte ihn mit dem Küchenmesser. Schlitzte mit ge- chicktem Schnitt den Bauch auf — und die Sache war vorbei. Aber Pütt gab sich noch nicht zufrieden, legte den Magen bloß. Alles drängte nä her

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 21.11.1922
Umfang: 8
abgesondert verhandelt werden. Kirchenkonzert in der ELadL- pfarMche Zu Bozen. Zum zweitenmal« innerhalb eines halb?« Jahres hat uns der Kirchenmufikverein am Fr.i» tag, den 17. November, mit einem geistlich?» Konzerte crireut. Wie schnell diese kür Bo>en neue An ernst-inusiknlischer Darbietungen in der Bevölkerung Anklang gesunden. bewies der zahl reich« Besuch. In weihevoller Stimmuni wohn ten die Z'chZrer dem Konzert? bei, das wir dem nimmermüden Eifer unseres hochbegabten Chor- direttors Karl Koch

ein gefügten „Andante' aus Schudcns ss-moll- Snmphonie in Bearbeitung für Violine, Cello und Orgel. dem überaus melodiösen .Lau bes' von Koch und Hugo Wolfs t'el empfunde nen geistNä'en Liedern kür Baritonlalo w?r äußerst glücklich. Wie das liebet ein<r aläubiaen Seele, die sich v?r Gon hinw^st. ihm ihr Neid kla-n und ans tiefster Henensnot daraus, bald in wildem Auf schrei. bald demutsvvll bittend um Erö'unq ficht: w!-> die!« Vertrauende endlich das G f'hl der Erhö-un' überkommt, das ihr mmels- stimmen

. Aber dak Ler^tbaler -in sehr begabter Komvonilt Ist. dak- dieses „Gloria' mit all 'einen Motiven, der Wuch! des Aufbaues bis zu dein überwältigenden vom ganzen Chore und all Blöl-rn getragenen Amen ein.vi«'! ver sprechendes Talent oerräl. steht autier rsrage. Mit gröf/em Jnderrsse leben wir der Aukfüliruag der ganzen Mcsse en'^gcn. Wenn w r nach dieser Einleitung zu den Lei- stunflen der Ausübenden übernehen. so gebsihrt der Ehrenvlafi unstreing wohl Thsr- direktor Karl Koch. Er zei'te sich a's Kom

ponist, Meister d»r Or?el und D'ri'ent In gleich Hellem Lichte. Was an Klangwirkung, skeinheit und Wucht d -'S Spieles aus der zum Umbau be stimmten und delsen auch drin->en> be-ür'tizen Orgel herauszuholen ist. hat Koch ratlos ge bracht. Ob er als Solist w'e in der Vach'schen „Toccata' und der als Tinlvg- aufgeführten „V sion' von Weinderger. od a>5 Begleiter von Streichinstrumenten oder eii'cs Sängers an der Orgel b'!chaitigt. immcr ilt lein Sviel ale ch her vorragend. leiner Auslade

Dr. Hugo Perathoner lVioli.ii und Herr Dr. Paul Kofler tEellol. welch- ^ Karl Koch <Orgel> dos Andante aus der h-mM Symphonie von Schubert spielten, sind als M« ster ihrer Instrumente viel zu bikannt, alz ^ ü>?r ihre Leistungen noch etwas zu sagen DS-- Wir haben aber b-ei Herrn Dr. Hugo Pcrsthvnej diesmal ei/ien bifonders warmen Ton und -inl überraschende Klangfülle feststellen können. ^ zeigt«, dah der große Raum seinem Jnstrumenii viel mehr zusagt, als beispielsweise der Mulemw saal. Das Arrangement

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 24.08.1928
Umfang: 6
der Mu sikkapelle des Veronese? Armeekorps, welches Samstag 3 Uhr abends auf der Kurpromenade stattfindet. Unser Publikum wird die ausge zeichneten Musiker unter Kapellmeister Luongo, die derzeit Bolzano konzertieren, gewiß gerne wieder hören und man kann nur hoffen, daß diesmal auch der Wettergott ein Einsehen hat und die Veroneser Musiker nicht mit dem ooli- gaten Platzregen begrüßt. Konzert der kleinen Aursalonkapelle Freitag. ds., abends von 8.3V bis 10.30. Wie Robert Koch den Tuberkulose- Bazillus fand

>el des Meerschweinchens Urteils, und gingen mit verschärfter Gewissen-! Beethoven: Adagio cantabile. 7. Suppe: Prä- aus haben sie sich in den ganzen Korper ein- haftigkeii den eigenen Forschungen nach. ludium, Chor und Tanz aus der Operette „Das Hàu uberall alles zernagt, sind durch Koch erprobte nun mit schier unfaßbare o 5».»^ ?>.!.. !?. >.!. die Wände der Vlutasknkö mndnrrsi ot>m<irb>l<>» s>i,l!i Theakerkino. Auf vielseitiges Verlangen: „Sonnenaufgang', ein Meisterwerk, von dem die Welt spricht. Das Lied von zwei

Menschen nach einer Novelle von Sudermann. Haupt darsteller: Giorgio O'Brien, Margaret!) Living- Gehirns...' Dutzend verschiedener Rezepte, um zu sehen, in Fortan ging Koch in die Berliner Kranken- welcher Brühe der Bazillus am besten gedeihe. Häuser nnd bettelte um Leichen von schwind- Er machte seine Versuche in Zimmertemperatur, süchtigen Männern und Frauen. Die unheim- in der Temperatur des menschlichen Körpers lichen Roste von Opfern der Krankheit studierte und dann in Fiebertemperatur

»! 15' Tropen, diese unendlich femen glauben, daß es vor den Billionen von unsicht baren Krummstäbchen in ihrem Innern kein Entrinnen gab. um dann für Kochs achtzehn stündigen Arbeitstag die Studienobjekte ab zugeben ... „Diese blauen Stäbchen kann ich nur in den Körpern tuberkulöser Menschen oder Tiere fin den', sagte Koch zu seinem Assistenten. In ge sunden Tieren, deren ich. wie Sie wissen, hun derte daraufhin durchforscht habe, konnte Ich Verkehrswesen ì!m die Einschaltung eines Zuges um 19 Uhr

, daß die Staatsbahndirektion bald an die Einschaltung dieses so notwendigen Zuges schreiten wird. Tierchen, die in den Lungen unglücklicher Mai schen sich millionenfach vermehrten, sie schienen ihres Verfolgers zu spotten: sie verschmähten alle seine herrlichen Suppen und Brühen, sis vermehrten sich nicht. Es ging nichts vor. Warum dieser Mißerfolg? Koch grübelte und grübelte, da kam ihm eines Tages der Ge danke: „Vielleicht find diese Bazillen so vollkom mene Schmarotzer, daß sie nur in lebendigen Lebewesen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 31.08.1937
Umfang: 6
ri e, in einer unwirtlichen Gegend. — iiro sür Ansiedler. — Nur nicht schlapp machen! i Clara City in Minnesota in den Ber aten feiert ihren SVjährigen Geburts- mdung dieser Stadt war die Tat mu- m> die sich trotz aller Schwierigkeiten iihlä ^e nicht beirren ließen/- à lag das Laà mber des Jahres ISSà'gingen die bei- er Theo F. Koch von der Firma Koch roningen, und Martin W. Prins, von Prins u. Zwannenburg in Amsterdam, er den großen Teich, nach Minnesota, it der „Chicago-Milwaukee' und „St. oad Compagny' wegen

. Als er dann > daß dieses Präriegebiet das Eigentum aul Railroad Compagny' war, gab cr endgültig seinen Plan auf. Trotzdem war der Mann der Ansicht, daß sich aus k-lcser unwirtlichen Gegend etwas machen ließe, wenn die Eisenbahn- omdung verbessert würde. Es gelang Koch bald darauf, mit der Eifenbahn- aefellschaft einen Vertrag auf eine große Fläche Land abzuschließen. Der Vertrag kam endgültig zustande, nachdem die beiden' Holländer in der Hei mat Rückfrage gehalten hatten. Telegramme gin gen hin und her. Das Geld wurde bewilligt

. In den beiden folgenden Iahren kaufte die holländi sche ..Firma Koch u. Prins, - die schon für 20.000 Dollar Boden erworben hatte, noch mehr Lanö hinzu. Durchsehen — das war sein einziges Ziel. Aber nun brauchte man wohl Farmer, die bereit waren, sich auf dem neuen Grund und Boden nie derzulassen. Zu diesem Zweck errichteten die bei den Holländer in der 51. South Clark-Street in Chicago ein Werbebüro, das alsbald eine lebhafte Reklametätigkeit entfaltete. Ihr Hauptaugenmerk richteten die beiden Holländer

und die Eisenbahnverbindung zu schlecht. Tausend Gründe wurden ins Feld geführt. Es war zum Verzweifeln. Sollte die ganze Spe kulation ein Schlag ins Wasser werden? Theo Koch ließ nicht locker. Er wollte auf keinen Fall klein beigeben. Durchsetzen — das war sein einziges Ziel. Gegen alle Widerstände! Es geht auswärts. Nach langen Verhandlungen, die oft auf des Messers Schneide standen, gelang es dem Hollän der endlich, die Gesellschaft zu veranlassen, daß die Bahnlinie weitergeführt wurde. Außerdem hatte er bereits

die Pläne zur Gründung einer Nieder lassung in der Tasche. Inzwischen kehrte Koch jedoch erst einmal nach Holland zurück. Dort wartete Clara Hoeborn auf ihn, eine Frau, die zu heiraten er schon längst ent schlossen war. An der Seite seiner Gattin kehrte dann Theo Koch im Jahre 1887 nach den Verei nigten Staaten zurück, und zwar direkt nach Min nesota, in „sein Land'. Dort war in der Zwischen zeit die von ihm geplante Siedlung entstanden. Die Niederlassung wuchs sogar rasch heran. Zu Ehren seiner jungen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 20.07.1939
Umfang: 6
mit der Idee, den Robert Koch- zu drehen. Erstens interessierte 5ie Materie «ungeheuer, und die me- Unniche Wissenschaft — mein „Hobby' ^ irühester Jugend an — und Bakte- ' '-'i e sind Gebiete, die mir neben mei- eigentlichen Beruf die schönsten u. !Beschäftigungen waren. Jeder Mensch hat ja ein Steckenpferd. Der eine sammelt Briefmarken, der an dere züchtet Kakteen oder ist auf der Jagd nach Schmetterlingen — ich befaßte mich eben mit der Màzin und ihren vielfachen Nebengebieten. Sie müßten

einmal meine Literatur darüber sehen — große Regale voll, vom vorigen Jahr hundert bis zu den heutigen neuesten Er scheinungen. kein Kultur, oder Lehrfilm. Und da war es die Gestalt des großen Forschers Dr. Robert Koch, die mich im mer wieder beeindruckte. Es drängte mich geradezu, das Schicksal des Menschen v. Arztes, des Bekämpsers des Todes, im Film aufzuzeigen. Dieser Wunsch ist nun Wirklichkeit und dieser langjährige Plan ist zur Tat ge worden. Sie können sich wohl denken, wie glücklich ich bin Schauspieler

des Arztes Dr. Robert Koch, wie wir es im Film zeigen, ist trotz allen Erfolges letzten Endes ein schweres, hartes Dasein gewesen, voll Einsamkeit. Entsagung u. Entiäuschung Es war ein Leben voll Einsatz- und Opferbereitschaft für sein Lebenswerk, das er uneigennützig nur zum Wohle der Menschheit — durchführte, ohne auf Dank und Anerkennung zìi rechnen. Und die Rolle dieses Kämpfers hat Emil Ian nings übernommen und gestaltet sie mit seiner großen Kmift. Vorstudà und Dreharbeit. Seit September 1938

beschästigen wir uns intensiv mit den Vorarbeiten und Vorstudien zu dieser Rolle. Wir wohn ten vielen Operationen bei, waren bei manchen Sektionen zugegen und infor mierten <uns im Berliner Robert-Koch- Jnstitut, in der Anatomie und im Pa thologischen Institut mit aller Ruhe und Gründlichkeit für die kommende Arbeit. Auch möchte ich besonders dankend er wähnen die Unterstützung der Wissen-' schaftler überall, sie war in weitgehend ster Weise entgegenkommend und ver schaffte uns ungewöhnliche Einblicke

zu erlernen und zu beherrschen, um sie in der Rolle wie selbstverständlich zu meistern. Und dann ist da der große Gegenspie ler von Emil Iannings resp. Robert Koch — es ist Werner Krauß als Vir- chow. Auch er ist einer unserer Besten in der Kunst. Und im Leben des Forschers Robert Koch war er, als Rudolf Vir» chow, einer der Größten im Reiche der medizinischen Wissenschaft. Es war ein harter, erbitterter Kampf damals zwischen diesen beiden Heroen der Wis senschaft. Es giiig um die Anschauung des Einzelnen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 18.03.1914
Umfang: 8
Schorer beendet war, begann die Verhandlung gegen den 29 jährigen Alois Koch wegen des Verbrechens des Totschlages. Der An geklagte Alois Koch, 1885 in Innsbruck geboren, nach Latsch-Vinschgau zuständig, Schuhmachergehilse, zuletzt in St. Martin i. P., hat am Abend des 14. Dezember 1913 vor dem Gastbause am Schieß stande in St. Martin i. P. den Taglöhner Balthasar Stulz getötet. Im Gastzimmer des genannten Gasthauses hänselte der Taglöhner Stulz, der etwas angetrunken war, den Schuhmachergehilfen Koch

wegen des Strohhutes, den Koch in der kalten Jahreszeit (14. Dezember) trug. Koch forderte Stulz auf, mit ihm hinauszukommen und ruhig verließen beide die Gaststube. Kaum hatte sich die Türe hinter den beiden geschlossen, hörten die übrigen Gäste einen dumpsen Fall und das An« prallen eines schweren Gegenstandes an die Gast stubentür. Einige Gäste eilten aus dem Gastzimmer und sahen Balthasar Stulz leblos vor der Türe liegen und den Koch davoneilen. Ein sofort gerufener Arzt legte dem Stulz

. der vom Koch gestochen worden war, einen Notverband an und ließ ihn ins Krankenhaus nach Meran bringen. Es wurde dort eine Operation vorgenommen, doch war menschliche Hilfe vergeblich. Um 5 Uhr morgens deS anderen TageS trat der Tod ein. Die Leiche hatte drei Stichwunden nahe der Rippengegend aufgewiesen. Jeder der geführten Stiche war tödlich. Der Täter Alois Koch war am gleichen Abend noch verhaftet worden und gleich beim ersten Ver höre legte er ein offenes Geständnis ab. Die Ge- schworenen sprachen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.11.1908
Umfang: 8
Fortsetzung fand und nun den Staat die nette Summe von 30.000 Franken zu kosten droht. Im August IL01 wurde der siziliani- sche Abgeordnete Niccolo Fulci Unterstaatssekretär des Ackerbaues im Kabinett Zanardelli. Bei seiner Anwesenheit im Ministerium begegnete er öfter einer hübschen jungen Frau, die kam zu ihrem Gatten, dem Ministerialsekretär Koch nach den Amtsstunden um ihn abzuholen: Seine Exzellenz ließ sich der jungen Frau vorstellen, und es dauerte gar nicht lange, so hatte die Signora Koch Anlaß

, auch in Abwesenheit ihres Gatten im Amtsgebäude zu erscheinen, ja gerade, wenn der Herr Ministe rialsekretär eine Mission außerhalb Roms hatte, was auffällig oft geschah, sah man seine elegante Gattin in den Vorzimniern und Zimmern des Herrn' Unterstaatssekretärs. Eines Tages verließ Frau Koch die eheliche Wohnung und bezog ein elegantes Heim für-sich. Ihr Gatte war- , darüber untröstlich und suchte mehrmals vergeblich, sie zur Rückkehr zu bestimmen. <Äine. Frau erinnerte sich seiner aber erst, als ihr dreizehn

Monate nach der Trennung ein Töchterchen geboren ivurde, und als der Ministerialsekretär darauf hrmvies,. er sei nicht befugt, den Herrn Unterstaatssekretär zu vertrecen, wurde ihm eine Alimentenklage zuteil. Er wurde -auch verurteilt, da seine Güttin beschwor, er habe sie in der Zeit der Trenung mehrmals besucht. Nun trat aber der AntersdaaiAsekretär Fulci selbst in Aktion. Er forderte den Ministerialsekretär Koch ..Bozner Zeitung' (Südtirolcr Tagbl.itt) auf, seiner Frau die beanspruchten Alimente

zu zahlen und sich dann von ihr gerichtlich zu trennen. Als Koch das verweigerte, wurde er zuersv vom Amte suspendiert und dann aus dem Staatsdienst entlassen! Er berrat hiergegen den Klagewvz, und nach endlosen Verhandlungen entschied' das Oberste Verwaltungsgericht definitiv zu seinein Gunsten. Dem Ackerbauministerium wurde aufgegeben. Koch wieder in seinen früheren Rang und Dienstgrad einzusetzen und ihm für die erlittene materielle und moralische Schädigung 80 00V Franke«? aus zubezahlen. Seitdem

sind Monate verganzen und Koch kann die Ausführung des rechtskräftigen Ur teilsspruches nicht durchsetzen. Besonders iveiget sich das Ministerium zu zahlen, unter dem Vor- uonde einer Regreßklage gegen den sriiheren Un terstaatssekretär Fulci. Die Wahrheit ist. daß das Ministerium wegen der 80.000 Franken dem Par lament eine Nachtragsforderung in Gestalt eines Gesetzentwurses vorlegen müßte, und dabei würde es natürlich zu einer breiten Erörterung des Skan dals Fulci-Koch kommen. Unterdessen besorgt

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.11.1890
Umfang: 8
Nr. 267 Werauer Aettmtg. Seite 3 München, Geh. Medicinalrath Prof. Dr. Virchow und die übrigen Berliner Professoren der Medicin. General stabsarzt Dr. v. Coler, Geh.-Rath Dr. v. Kerschensteiner aus München u. s. w. waren anwesend. Die anwesenden englischen Aerzte hatten einen Lupuskrankeu mitge bracht. Bergmann leitete seinen Bortrag mit Aus drücken des Dankes und der Bewunderung für Koch ein. Seit Hippokrates und Galen habe Kcinec die Ur sachen und den Sitz der Tuberculose-Krankheit erforscht

und zugleich deren Heilung gesichert, Koch scheine ein Arzt zu sein, dem ein solcher Triumph beschicken sei. Koch habe ihm (Bergmann) gestaltet, heute Versuche zu zeigen, die Koch selbst gemacht habe. Trotz aller Ueberrevung habe Koch sich nicht bewegen lassen, selbst in der Versammlung zu erscheinen. Bergmann führte nun eine Reihe von Patienten, die nach Koch's Ver fahren behandelt worden, vor. Zunächst zeigte er Lupus- kranke in mehreren Stadien der Behandlung; dieselben sind sämmtlich seit mehr

Entdeckung aus. — Am 17. November hatte Geheimrath v. Kerschensteiner Audienz beim Kultusminister Goßler, um die Frage wegen Bezugs der Lymphe zu regeln. Koch überläßt alles dem Minister; er beabsichtigt, ans ein paar Monate Berlin zu verlassen und irgendwo im Süden incogiiito zu verweilen. H -5 5 Der Andrang auswärtiger Patienten in Berlin ist so groß geworden, daß Dr. Cornet noch drei neue Privat- Kliniken außer den fünf bereits eröffneten belegen mußte. Dr. Cornet hält es für dringend erwünscht

werden könnte, die ein den Bedürfnissen ent sprechendes Theater bauen und ausbeuten würde und daß ein solches Theater sich auch für die Aktionäre rentiren würde. Ein Kurgast Privat-Telegramme der „Meraner Zeitung.' Wien, 19. Nov. Die beiden ersten In- jectionen mit Koch's Heilmittel in Wien nahm gestern Abends der aus Berlin zurück gekehrte Professor Schnitz ler ans der Polyklinit an einem Manne mit Halsdrüsen-Tuberculose und einer Frau mit Rippen-Tubereulose vor. Koch erhielt eine Glückwunsch-Depesche von Pastenr. Koch beschäftigt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 03.10.1924
Umfang: 8
. ^err Prof. Karl Koch Chllr- direkt-'r von Bozen, Herr Seb. Baur Chor- Tobkoch, und Herr vtistsorganist Rai- n?r. Ainichen. berufen. Die vom Orgetbaumeister ?es!mam> Josef aus Schwarzoch. Vorarlberg. ert>aute Orgel besitzt auf zwei Manualen ur-5 Pedal 2K Mugende Register (Z Trcmsmis- sionsr^gifter mit ««gerechnete eine Kvnibina» neN. die ? Ztorinalkoppeln. 9 Effektkoppeln. 6 >eSs Kombination«», automalisch« Pedale umschal- 'u?iz, ssresrendo-Tritt und Echskasten für das ? Z. Mwnial. Di« Trakrur

eingespielt war. Einerseits aus Interesse an der schönen Orgel, andererseits um dem Or- geloiriuosen Prof. Koch zu lauschen und die übrigen Sehenswürdigkeiten in Sextens Kirche und Friedhof zu besichtigen, hatten sich nicht nur oiels Einhennische, sondern auch außerordentlich zahlreiche Fremde, insbesondere geistliche Her ren. sowohl von diesseits als auch jenseits der Grenze, die meisten Lehrer.Organisten Hoch- pustertals und noch andere Musikfreunde zur Kollaudierung eingefunden. —Der Befund

von A. Kleia-Roffell. 22. Fortsetzung Die Zurückhaltung hätte jetzt wie Flucht misgesej>en, und in einer Uucht würde man ein Cingsstämdniis gefunden haben. Er zwa-ng sich nun weiter zu feinem ge- awhmen Lebeil. soweit es sich außerhalb seiner Wohnung abspielte. Da kam ein „Eingesendet' in der cmge- 'eh»iitten Aeituilg der Stadt, das die Aussage ^es Zeugei! Koch haarklein wievergab. Tie Schriftleimn-g bemerkte dazu, daß fie den A'.chiatz mi-r aufnehme, um der Polizei Ge- lessnl.-it zu einem Widerruf

und Archi- aar der Sladt einnehmen werde, falls der m der Zeitung veröffentlichte Artikel sich be» ''ät'geii solle. Ohne auf diesen Vorbehalt einzugehen, er- Lärt: der Oberbürgermeifier, daß der Direk tor des Museums selbst um seine vorläufige Amtsenthebung gebeten habe. Ungefähr um die gleiche Zeit stürmte der Obersekretär Koch in das Amtszimmer des Kommisfars. Sem Gesicht war rot wie eine Tomate. „Warum zerren Sie mich m die Oeffentlich- kert. Herr Kommissar?' .Lch?- fragte Greve verdutzt. „Glauben

Sie denn, daß ich Sprechsaalartikel schreibe?' „Wer soll es denn sonst gewesen sein? Außer Ihnen hat oon mir niemand ein Sterbenswörtchen erfahren!' Der Kommissar erhob sich so ungestüm, daß der Sessel weit zurückflog. „Ist das wahr, Herr Koch? Ich, bitte Sie dringend, besinnen Sie sich ja recht genau: haben Sie niemand außer mir Ihre Beob achtungen mitgeteilt?' „Niemand. Nicht einmal angedeutet.' er. widerte Koch mit fester, aber doch erstaunter Stimme, denn er wußte sich des Kommissars plötzliche Erregung nicht zu erklären

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.07.1937
Umfang: 6
einen Koch Roma, 5. Juli. Herr Tafari will sich trösten. Begreif lich nach den vielen diplomatischen und militärischen Niederlagen, die ihm den Magen gründlich verdorben haben. Er will sich mit auserlesenen Tafelsreuden trösten. Darum hat er sich in den lehlen Tagen in valh. wo er seine „Residenz' ausge schlagen hat. auf dem nicht mehr unge wöhnlichen Wege über die Zeitung an verschiedene leistungsfähige internatio nale Stellenoermittlungsbüros gewandt, um einen Koch ausfindig zu machen, der feiner

und seiner Zukunftslräume, die er immer noch nicht ausgegeben hat, würdig wäre. Im Ausschreiben um die Stelle eines kaiserlichen Koches bei S. IN. dem Negus, hat dieser schwarz auf weih ge fordert, daß der Koch gewisse Fähigkei» ten aufweisen müsse; vor allem müsse er ausgezeichnet Fische in Oel braten und Puddings zubereiten können. Widrigen falls wäre es gänzlich zwecklos, sich vor zustellen. Der koch müsse weiters täglich Sie Mahlzeiten für mindestens 20 Per sonen unter der Assistenz von zwei Adju tanten herstellen

. Die Wahl des Herrn Tafari ist aus das Angebot eines mit erstklassigen Jah reszeugnissen versehenen ungarischen Ko ches gefallen. Der koch hat wirklich angenommen» war jedoch so schlau, sich vorerst den Anstellungskonlrakt mit allen Garantien ausstellen zu lassen. Das hohe, schrift lich festgesetzte Gehalt mußte durch Herrn Tafari durch Erlegung einer entspre chenden Kaution garantiert werden. Erst dann hat der ungarische Koch sein ver antwortungsvolles Amt angetreten, hof fentlich

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 02.08.1919
Umfang: 10
, hielt R. Koch einen kommt eS, daß in Deutschland die Milchkühe vom Lorttag,' in welchem er u. a. erklärte : Die Mtlch Tirrarzte mit Tuberkulin injiziert werden, um von kr'ankeü Tieren sei unschäblkch^ Die kranken zu ersehen, ob diese auf Tuberkulose reagiere». Tiere tragen keine Schuld an der Verbreitung von Wenn dte-Reaktiou positiv auSfällt, so wku» die klZfrktloäskraukh eiten.' Diese 'Verkündung - Kochs 'Kuh ausgeschaltet. Diese Milch darf nicht genossen wirkte sensationell. Die Gelehrten hörten

oder nicht. Daß das Kochen der Milch nicht zroanutr'Erklärung'Kochs. —Auch Koch lenkte-ansrekcht, beweisen die Fälle, die durch de» Ge später 'eltt^ • !nuß einer solchen Mllch infiziert wurden. Es scheint unbegreiflich,' wie sich Koch zu seiner' Erklärung--veranlaßt sah! Es -war um die Zeit nach der Erfindung des Tuberkulins, als die hochgehenden Wellen des namenlosen Enthusiasmus sich legten. Während aufattgMe graten und angesehensten Forscher und Professoren, nie Btrchow, Billrot re., zujubelten, folgtemplötzsich

kalte Douchen. Enttäuschung trat ein. Dieser Umschlag irritierte den Meister. Seine Gesundheit'-erlitt einen Stoß. Auch gesellschaftlich hat Koch Schläge erlitten. Er hatte nämlich Während der'Probezeit des Tuberkulins eine junge hübsche- 'Schauspielerin erfolgreich behandelt und dm Einfall -gehakt, sich von seiner Frau ohne Rücksicht aus seine. Kinder scheiden zu lassen und d!e Schauspielerin zu heiraten. Professor Pfuhl war Schwiegersohn-von Koch. Prof. Georg Tarnet hätte etue zweite

' Lö hier heiraten sollen. Die Heirat kam aber-nicht -zustande. Diese Handlungswrtse - des älteren' Mannes machte in Berlin ' einen sehr Ein Nätionalgescheuk von zwei Millionen Mark fetzte Koch'in den Stand, größere Reisen zu nnter- uehmen. Er reiste mit seiner jungen Frau nach ArMen--Wir erfuhren spater, daß er in Afrika- -Äe^Schlaflranlheit mit Erfolg studierte, «fand eine Therapie im Arsenpräparat. Bald »fuhren wir durch die Zeitungen, Koch sei In Tokio-: in Japan angelangt und fand dort klmwnseteÄtchen

Empfarg. Wir erfuhren, Koch sii von Arterteusklerose heimgesucht. Diese Krank heit mtt-thren Folgezustäaden rumorte in seinem Organismus.- :Er reiste von Asien nach Amerika, als strebte er'dem Tode zu entfliehen. Er kam wirderMcch Berlin, von da ging er nach Hom- Tagesereignisse. Kaiser Karl. Die Schweizer Tel.-Agmtur bezeichnet die Nach richt, daß Kaiser Karl sich nächstens nach England begeben will, sowie die Meldung, er hätte um die Rückkehr nach Deutschösterretch angesucht, als unwahr

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 29.07.1839
Umfang: 10
«Ll> K »s h a a A. M t e ö f ö l v g i f ch e a g e n ^ Z « n-5 V> ü-«k. Uh»rm»wM>M>nd INS I«lt 2» 2S SS rvmrt«rst»ndim P»ri At. r»»»t<r««»u^ »Ss««i»mur um 7 Uhr ^orgrnS g»U 20 2« 2S Mntrn 3,75 2,50 . 0,72 S»? 26 2ü 26 Linien 2,ZS 0,98 0.50 ,im o Uhr »dknv« ' ' gv« I Littittl 26 SS SS 2,22 <1,52 V.SÜ Wsr?cn» «MZlUbr Naidm. IZ.S 1S.V tü,1 >Mi ' Zld«N»»> Sl^ 25,2 22,0 t»,» »7,2 « > » » er >1 « A u«7 V»r Nil Wolken Amgang §atte auf ^»kät-ltchem Wege zur Vertraulichkeit ge führt^ Koch trat mit iMen

KÜnsth^mlichkeiten hervor, zuerst u« a uisr I »n - I' ? »ni l> Ukr Mrnd». ttter' M«n heiter btitrr Dbttüe«». Wolken Koch in Rom 1829. (Fortsetzung.) Von Künstlerlaune, die oft so störend aufdieFörderung der Arbeit einwirkt, war bei ihm keine Spür zu finden, jeder Tag »vand sich gleichmäßig emsig vonder Spindel ad, und durch diese feste Regelmäßigkeit wurde eS möglich, bei dein überaüö jänH- famen und mühevollen Bestreben für wahre Kunst den häus lichen Bedürfnissen zu genügen. Die Wahrheit

Roman tik. Mit diesem sympathetifirte Koch auf das lebhafteste, und nahm keinen geringen Antheil an den Vorstudien und Besprechungen zum „OedipüS,' gegen Zmmermcmii. Er betrachtete den Grafen als die Ergänzung seiner selbst. «Was er in, der Poesie thut, thue ich in der Mahlerei,' saHte er einmal, „und Vie Nächwelt wird entscheiden, ob ükier Bestreben nicht zum Bessern führt.' Diese Entschiedenheit des Mannes trat auch im religiösen Gebiethe in den bestimm testen Formen hervor

an ihm selbst und allen seines Hausängehö- rigen als That, das ganze HauS war von Herzen fromm. Seine Frau Eassandra, spät erst für mich sichtbar, war das frömmste, liebevollste, sanfteste Wesen, der ordnende Engel im häuslichen Kreise, daher auch von Koch mit der größte'ri Ehr furcht betrachtet, und in allen religiösen und wirthfchaftlichen Angelegenheiten die unbestrittenste Auktorität. Obgleich ver blüht, hatte sie doch noch in den überaus regelmäßigen spre chenden (Lesichtszügen alle Anmuth einer Römerin, in ihrem Wesen

scheu. Desto lebhafter waren die Knaben. Sie gingen damals zu den Jesuiten in die erste Grammatikaiklasse und ztigten beide große Fähigkei ten. „Ich habe keine besondere Vorliebe für die Jesuiten,' sagte mir Koch einmal, „aber meine Buben send' ich zu ihnen, weil sie die gescheidtesten sind.' Sie mußten fast alle Tage in der Schule einige italienische Sätze ins Griechische übersetzen, ganz frei mit den höchst mangelhaften Wörterbüchern, wie man sie in Italien noch trifft. Ich war erstaunt

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 09.07.1884
Umfang: 4
vorgeschlagenen fünfundzwanzig Candidaten wur den einhellig gewählt. Paris, 7. Juli. Ein Mitarbeiter des Gaulois hatte mit Dr. Koch folgende Unterredung: „Wel ches ist der Character Ihrer Mission?' — Koch: „Ich bin von der deutschen Regierung zum Stu dium des Characters der Epidemie abgesendet. Die französischen Minister anerkannten den offici- ellen Character meiner Mission.' — „Ist Ihre Meinung bereits gebildet? — Koch: „Vollständig. Die Cholera ist offenbar die asiatische. Diesbe züglich theile

ver.' breitet werden?' - Koch: «Durch die Luft nie mals. Mikroben können sich nur entweder durch menschliche Körper oder durch Excremente oder durch feuchte, mit dergleichen befleckte Wäsche ver breiten.' — „Auf diese Art wären also die Vor sichtsmaßregeln mit der Bagage überflüssig und vexatorisch?- Koch: „Die absolute Gefahr liegt in den Eingeweiden. Sie können da mit Vorkehr rungen von Außen nicht zu.ihr gelangen.' — „Haben Sie in den Autopsien, welche die Doctoren Roux und Strauß gewacht

, ähnliche Mikroben er kannt, wie in Egypten und Indien?' — Koch: „Ja.' — „Welches ist Ihre Meinung bqüglich der Verbreitung der Epidemie in Europa?' — Koch: „Die Krankheit wird nach Deutschland kommen, daran zweifle ich nicht, und übrigens überall hin, denn von dem Augenblicke an, wo ein Herd besteht wie Toulon, dürfte daS Uebel überall hingehen. Was ich Ihnen sagte werde ich meinen Landsleuten wiederholen.' Telegramme der „Sozner Zeitung'. Wien, 9. Juli. Zwischen Oesterreich und Montenegro

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