zahlreicher Seuchen zum Segen der Menschen zerbrach, dem deutschen Arzt und Forscher Robert Koch setzt Gerhard Venzmer in seinem Buch „Vorstoß ins Mikrobenreich“ (Wilhelm Limpert-Vcrlag, Berlin) ein eindrucks volles Denkmal. Wir entnehmen dem lebendig geschriebenen Werk hier folgen den Abschnitt: Robert Koch hat längst mit klarem und unbestechlichem Blick die schwache Stelle der Heil Wissenschaft erkannt. Je länger er als Arzt den Verlauf der Schwindsucht und die Art ihrer Uebertragung und Ausbrei tung
Ver suchstiere dort wieder Tuberkulose hervor- rufen, weiß man genau, daß man den Er reger der Schwindsucht vor sich hat, Als Robert Koch vom Londoner Medizi nischen Kongreß zurückgekehrt ist, und der Winter 1881/82 ins Land zidht, stürzt er sich auf das neue Projekt; und von nun an gibt. es für ihn keine ruhige Minute mehr. Er hat keine Gedanken für seine Familie, für sein Heim, das Leben des Alltags verblaßt um ihn herum, wie das Licht des Mondes am Morgenhimmel; und er lebt eingespon nen einzig
Vergrößerungen Robert Koch auch immer anwendet, außer den Zellen und Zellresten des untersuchten Ge webes, läßt seihst vielhundertfache Vergrö ßerung nichts erkennen, was auf die An wesenheit eines besonderen Erregers der Tuberkelkrankheit himveisen würde. Und auch als er nun, um die gesuchten Mikroben besser sichtbar zu machen, dem Tuberket- gewebe mit allen Farben des Regenbogens zu Leibe geht, erweist sich jede Mühe als vergeblich, und soviel er auch immer seine Präparate und seine Hände braun, rot
und blau färbt, die Schwindsucht bleibt unauf findbar. Doch Robert Koch läßt sich nicht ent mutigen. An seiner felsenfesten Ueberzeu gung, daß ebenso wie beim Milzbrand so auch hei der Tuberkulose ein Erreger da sein muß, # vermögen alle bisherigen Fehl- schlägä nichts zü ändern. Sie sjnd ihm lediglich ein Beweis*dafür, daß die hinter listigen Keime sich mit den üblichen Farb stoffen nicht färben lassen; es gilt also, ein neues, wirksameres Färbe verfahren aüszu- knobeln. Mit fanatischer Verbissenheit
, bald geraden, bald gebogenen Stäbchen. . ^ ' Robert Koch hält den Atem an. So mag Kolumbus zu Mute gewesen sein, als vor seiner Karavelle im Westen das’ersehnte Land auftauchte. Stolze Entdeckerfreude überkommt ihn: im Innern ist er überzeugt, den lange gesuchten Tuberkelkeim gefun den zu haben. Aber wieder ist er viel zu ge wissenhaft, um jetzt schon, nach dieser allerersten Offenbarung, das, was er ge sehen, in die Welt hinauszuposaünen. Zu nächst liegt ihm daran, die winzigen Stäb chen, deren