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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 08.08.1878
Umfang: 8
einen Selbstmordversuch Nobi- lingS berichten Berliner Blätter vom 5. Aug.: „Nachdem der Meuchelmörder Nobiliug so weit her gestellt war, daß er der Lazarethgehülfen der Charito nicht mehr bedürfte, übernahmen die Krankenpfleger der Lazarethstation der Stadtvogte!, Zellet und Koch, die Abnahnie resp. Anlegung der nöthigen Kopfverbände bei dem Verbrecher. Koch, ein höchst gewissenhafter Beamter, hatte am Freitag Abend etwa gegen halb 10 Uhr dem Dr. Nobiling den üblichen Nachtverband anzulegen. Bei dieser Gelegenheit

wußte Nobiling, als Koch sein Verbandzeug zusammenpackte, sich unbe merkt einer kleinen Verbandscheere zu bemächtigen, die er dem äußerst vorsichtigen Beamten stahl und unter seiner Bettdecke versteckte. Koch hatte kauni die Zelle deS Verbrechers hinter sich, als er, von einer bösen Ahnung erfaßt, noch einmal sein Verbandszeug nach sah und sofort den Verlust der Scheere bemerkte. Schnell schloß er die Zelle wieder auf und fand da selbst zu seinem Schrecken, daß Nobiling mit derselben bereits

den Versuch gemacht hatte, sich die Pulsader zu öffnen. DaS Blut träufelte bereits hervor, doch der Beamte that sofort alles mögliche, jede Gefahr zu beseitigen. Nobiling hatte sich bei dessen Eintritt so gestellt, als sei nichts vorgefallen und die Hände und Scheere unter die Bettdecke gehalten. Doch schnell begriff der Beamte die Situation und entdeckte die That des Verbrechers und Selbstmörders. Nobiling meinte, als er sich entlarvt sah: wäre Koch ihm nicht wie ein Spürhund auf die Finger

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